DE3538979C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Versorgen mehrerer pneumatisch betätigter Geräte mit Druckmittel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Versorgen mehrerer pneumatisch betätigter Geräte mit DruckmittelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Versorgen
mehrerer pneumatisch betätigter Geräte mit Druckmittel,
gemäß Anspruch 1 und eine entsprechende Vorrichtung gemäß
Anspruch 4.
Aus der nachveröffentlichten DE 35 26 763 A1 ist
eine Vorrichtung zum Versorgen mehrerer
pneumatisch betätigter Geräte mit Druckmittel, insbesondere
im Kraftfahrzeug vorangemeldet. Bei den der dortigen
Anordnung zugrundeliegenden, aus der Anmeldung entnehmbaren Verfahren wird Druck erzeugt,
Druck gemessen und Druck zu den Geräten geführt, in dem in
Abhängigkeit von Steuerbefehlen durch eine Steuereinheit
elektrisch Ventile betätigt werden und der Druckerzeuger
ein- und ausgeschaltet wird, wobei in Abhängigkeit von den
Steuerbefehlen der Druckerzeuger auf die dem jeweiligen
Gerät angemessene Druckhöhe gesteuert und die Zufuhr allein
zu diesem Gerät geöffnet wird. Bei der dortigen Anordnung
werden jedoch die Steuerbefehle von der Steuereinheit selber
erzeugt. Eine Steuerung der Ventile abhängig von manuell
erzeugten Steuerbefehlen ist hieraus jedoch nicht
vorbekannt.
Aus der DE 31 30 874 A1 ist eine Vorrichtung zur
Niveauregulierung von Fahrzeugen, die über einen Prozessor
gesteuert wird, vorbekannt. Hierbei werden Vorder- und/oder
Hinterachse entweder zusammen oder getrennt gesteuert. Diese
vorbekannte Vorrichtung weist jedoch keinen Drucksensor auf.
Darüber hinaus ist diese Vorrichtung allein zur
Niveauregulierung und nicht zur Steuerung weiterer
pneumatisch betätigter Geräte vorgesehen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, das Verfahren und die
Vorrichtung zu vereinfachen und dadurch weniger störanfällig
zu machen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 4
gelöst. Es entfalten hiermit Zwischenmessungen und
gegebenenfalls notwendige Druckreduzierungen. Auch der
Aufbau einer entsprechenden Vorrichtung kann vereinfacht
werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung können
gegenüber der vorgeschlagenen Vorrichtung insbesondere ein
Druckregelventil und gegebenenfalls ein Vorratsbehälter
eingespart werden und der Aufbau insgesamt vereinfacht
werden. Es braucht lediglich der Druckerzeuger in seiner
Druckhöhe regelbar ausgebildet zu werden, wofür es
preiswerte und betriebssichere Lösungen gibt, z. B. die
Verwendung von rotierenden, druckerzeugenden Pumpen, die
durch Rechts- und Linkslauf Über- und Unterdruck erzeugen
können und die gegebenenfalls allein über ihre Laufdauer den
gewünschten geregelten Druck einregeln können.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt in der fast
beliebigen Möglichkeit zu Erweiterungen, wobei hierdurch
größere Einsparungen erzielt werden können. Wenn man
beispielsweise eine pneumatische Zentralverriegelungsanlage
für Kraftfahrzeuge nach dem System mit zwei verschiedenen
Drücken (Überdruck und Unterdruck) mit einem pneumatischen
Steuersystem für Kraftfahrzeugsitze vereinigt, bei dem den
unterschiedlichen Sitzkissen bzw. Lehnenkissen gewünscht
regelbar unterschiedliche Aufblasdrücke zugeordnet werden,
so kann bei dem Steuergerät für den Sitz ein Drucksensor,
ein Regelventil, die Steuerelektronik und auch der
Vorratsbehälter entfallen. Im Steuergerät der
Zentralverriegelung werden statt zweier Druckschalter und
einem 3/2-Wegeventil nur ein Drucksensor, ein 3/2-Wegeventil
und ein 2/2-Wegeventil benötigt, wobei die Elektronik um
eine Funktion Druck-Regelung erweitert werden muß, was aber
wirtschaftlich nicht stark zu Buche schlägt und wobei ferner
der Vorteil erzielt wird, daß insbesondere die Vereinfachung
im pneumatisch-mechanischen Bereich zu einer geringeren
Störanfälligkeit führt.
Jede weitere Erweiterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
führt zu einer weiteren Einsparung, denn jeder weitere
pneumatisch versorgte Verbraucher bzw. jedes weitere
pneumatisch betätigte Gerät braucht lediglich über ein
zusätzliches 2/2-Wegeventil, das an der Pumpeneinheit
angebracht wird, versorgt zu werden. Wenn beispielsweise die
elektronische Steuereinheit mit einem Mikroprozessor
ausgerüstet wird, so braucht lediglich eine geringe
Erweiterung der externen Beschaltung hinzugefügt zu werden,
damit der gewünschte Vorgang auf einen entsprechenden
Steuerbefehl abläuft. Somit kann auf einfachste Weise eine
Zentralpneumatik geschaffen werden, die z. B. pneumatische
Zentralverriegelung, pneumatische Sitzkissenbeaufschlagung,
pneumatische Kühlerjalousiebetätigung, pneumatische
Türdichtung und pneumatische Betätigung von Griffen, z. B.
von verdeckt anzuordnenden Türgriffen, pneumatische
Leuchtweiteregelung und pneumatische Betätigung von
Heizungsventilen bzw. Heizungsklappen umfassen kann.
Anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung
dargestellt ist, soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es ist eine Zentralpneumatik für ein Kraftfahrzeug
dargestellt, die aus mehreren Baugruppen besteht, die
entweder, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, alle
verwirklicht sein können oder auch nur einzeln miteinander
kombiniert sein können.
Das wesentliche, in jedem Falle zur Verfügung stehende Gerät
ist das Steuergerät (1), das zur Druckerzeugung und
Drucksteuerung dient. Es sind ferner einige Bedieneinheiten
bzw. Steuerschalter dargestellt, nämlich eine Bedieneinheit
(2) für den Fahrer, eine Bedieneinheit (3) für den
Beifahrer, ein Steuerschalter (4) für die
Zentralverriegelung, ein Steuerschalter (5) für die
pneumatische Türdichtung, ein Steuerschalter (6) zum
Betätigen der Kühlerjalousie, ein Steuerschalter (7) zur
Betätigung eines versenkbaren Türgriffes und ein
Steuerschalter (8) zur Betätigung einer
Leuchtweiteregeleinrichtung. Diese Steuerschalter sind
jeweils mit Eingängen des Steuergerätes (1) verbunden.
Von den mit Druck zu versorgenden Geräten sind beispielhaft
ein Steuergerät (9) für den Sitz bzw. die Sitzlehne des
Fahrers und ein Steuergerät (10) für den Sitz bzw. die
Sitzlehne des Beifahrers dargestellt.
Das Steuergerät (1) enthält als wesentliche
Steuervorrichtung eine elektronische, vorzugsweise als
Mikroprozessor ausgebildete Steuereinheit (11), eine
Motorpumpe (12) als Druckerzeuger, einen Drucksensor (13),
ein Drosselventil (14) und eine Reihe von Magnetventilen
(16, 17, 18, 19, 20, 21 und 22).
Die Magnetventile (16 und 17) sind mit den Steuergeräten (9
und 10) verbunden, mit deren Hilfe Fahrer bzw. Beifahrer
Sitz und Lehne zweckentsprechend einstellen können. Das
Magnetventil (18) ist mit der Zentralverriegelung verbunden,
das Magnetventil (19) mit der pneumatischen Türdichtung, das
Magnetventil (20) mit der Steuerung der Kühlerjalousie, das
Magnetventil (21) mit der Betätigung eines versenkbaren
Türgriffes und das Magnetventil (22) mit der in bekannter
Weise pneumatisch ausgebildeten Leuchtweiteregelung.
Sämtliche Geräte sind mit entsprechenden elektrischen
Anschlüssen zur Stromversorgung versehen. Es wurden die
genormten Klemmenbezeichnungen verwendet, nämlich (15) für
den sogenannten geschalteten Pluspol, (30) für den
ungeschalteten Pluspol (direkt von der Batterie) und (31)
für die Rückleitung zur Batterie, also zur Masse. Die
Steuerschalter (2 und 3) sind zweckmäßigerweise an den
Lichtschalter angeschlossen.
Von den Steuerschaltern (2 und 3) bzw. den Steuerschaltern
(4 bis 8) führen jeweils eine entsprechende Anzahl von
Einzelleitungen enthaltende elektrische Leitungen zu dem
zentralen Steuergerät (1) und von diesem wiederum mehrere
Einzelleitungen enthaltende elektrische Leitungen zu den
beiden pneumatischen Steuergeräten (9 und 10).
Beide pneumatischen Steuergeräte (9 und 10) enthalten
beispielsweise je fünf spektromagnetisch gesteuerte Ventile
(23, 24, 25, 26 und 27 bzw. 28, 29, 32, 33 und 34). Mit
ihrer Hilfe können jeweils fünf einzelne Sitzkissen (K1, K2,
K3, K4 und K5) auf verschiedene Drücke eingesteuert werden,
wodurch sich eine physiologisch angenehme Sitzhaltung
erzielen läßt.
Die Steuerschalter (2 und 3) enthalten Steuerschalter für
die Sitzhöhe und für die Höhe des einzuführenden Drucks.
Mit Hilfe der Steuerschalter (2 und 3) kann über das
zentrale Steuergerät (1) das Steuergerät (9) bzw. das
Steuergerät (10) angesteuert werden, wobei zusätzliche
gespeicherte Daten aus der zentralen elektronischen
Steuereinheit (11) entsprechend steuernd bzw. regelnd
eingreifen können.
Die Wirkungsweise des dargestellten Ausführungsbeispiels ist
wie folgt: Geht von einem Steuerschalter ein elektrischer
Befehl in das Steuergerät (1), so wird er dort in der
Steuereinheit (11) entsprechend verarbeitet und in einen
Befehl für die Motorpumpe (12) umgewandelt; der Pumpenmotor
wird hierbei zweckmäßigerweise als rechts- und
linkslaufender Motor ausgebildet und die entsprechende
pneumatische Pumpe in gleicher Weise. Hierdurch besteht die
Möglichkeit, daß aufgrund von Steuerbefehlen der
Steuereinheit (11) die Motorpumpe (12) durch Rechts- oder
Linkslauf Über- oder Unterdruck erzeugt und in die Leitungen
zu den Magnetventilen (16 bis 22) gibt. Der mit dem
Leitungssystem pneumatisch verbundene Drucksensor (13)
steuert ebenfalls die elektronische Steuereinheit (11) an,
diese steuert wiederum das Drosselventil (14) an und auch
die Magnetventile (16 bis 22) sowie die Ventile
(23 bis 27 bzw. 28, 29, 32, 33, 34) für die Sitzkissen. Die Verarbeitung der
Signale in der zentralen elektronischen Steuergerät (1)
kann durch in der Mikroprozessortechnik bekannten Techniken
digital erfolgen, so daß die angesteuerten Werte sehr genau
eingehalten werden.
Wird also im einfachsten Fall von dem Steuerschalter 6 ein
Signal zum zentralen Steuergerät 1 gegeben, wobei dieses
Signal z. B. lediglich in einer Umschaltung vom hohen zum
niedrigen Potential besteht, so wird dies von der
Steuereinheit (11) als Steuersignal für die Betätigung der
Kühlerjalousie aufgefaßt, woraufhin der durch den
Drucksensor (13) gemessene Druck durch entsprechende
Ansteuerung der Motorpumpe (12) nach Laufdauer und
Laufrichtung auf das für die Betätigung der Kühlerjalousie
notwendige Maß gebracht und dann über das Magnetventil (20)
am entsprechenden Ausgang zur Kühlerjalousie freigegeben
wird.
Im Falle von kontinuierlich zu verstellenden Einrichtungen,
wie z. B. handbetätigten Leuchtweiteregeleinrichtungen, kann
durch Einstellung eines Potentiometers im Steuerschalter (8)
ein entsprechendes Spannungssignal erzeugt werden, da von
der elektronischen Steuereinheit (11) in ein entsprechendes
digitales Signal umgewandelt werden kann, das über das
Magnetventil (22) an dem Ausgang für den Leuchtweiteregler
einen der Potentiometerstellung entsprechenden Druck
bereitstellt und abgibt. In entsprechender Weise können die
anderen Bedieneinheiten bzw. Steuerschalter über die
Einstellelemente elektrische Signale an das Steuergerät (1)
abgeben, die dieses veranlassen, das Signal richtig zu
deuten und entsprechende Drücke zu erzeugen, abzugeben und
gegebenenfalls über weitere elektrische Befehle über die
Steuergeräte (9 und 10) nochmals in geeigneter Weise zu
verteilen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Versorgen mehrerer pneumatisch betätigter
Geräte mit Druckmittel, insbesondere im Kraftfahrzeug,
bei dem Druck erzeugt, Druck gemessen und Druck zu den
Geräten geführt wird, indem in Abhängigkeit von über Steuerschalter
erzeugten Steuerbefehlen durch eine Steuereinheit
elektrisch Ventile betätigt werden und der Druckerzeuger
ein- und ausgeschaltet wird, wobei in Abhängigkeit von
den Steuerbefehlen der Druckerzeuger auf die dem
jeweiligen Gerät angemessene Druckhöhe gesteuert und die
Zufuhr allein zu diesem Gerät geöffnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl Über- als auch Unterdruck erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine in der einen Laufrichtung Überdruck und in der
anderen Laufrichtung Unterdruck erzeugende rotierende
Motorpumpe als Druckerzeuger verwendet wird und gewünschte Zwischenwerte des
Drucks durch Umsteuerung der Laufrichtung gewonnen
werden.
4. Vorrichtung zur Druckversorgung mehrerer pneumatisch
betätigter Geräte, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit
einem Druckerzeuger (12), mit einem Drucksensor (13), mit
pneumatischen Leitungen, welche die Geräte mit dem
Druckerzeuger (12) verbinden, mit den Steuergeräten (9, 10)
zugeordneten, elektromagnetisch betätigten Magnetventilen
(16, 17), mit einer elektrischen, insbesondere
elektronischen Steuereinheit (11) zum Ansteuern der
Magnetventile und des Druckerzeugers und mit
Steuerschaltern (2 bis 8) zur Betätigung der Geräte,
wobei der Drucksensor (13) allein dem Druckerzeuger (12)
zugeordnet ist, wobei der Druckerzeuger (12) in der
Druckhöhe regelbar ausgebildet ist, und wobei die
elektrische Steuereinheit (11) so ausgebildet und so mit
dem Druckerzeuger (12) und den Magnetventilen (14, 16,
17, 18, 19, 20, 21, 22) verbunden ist, daß in
Abhängigkeit der Steuerschalter (2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) der
dem jeweiligen Gerät angemessene Druck erzeugt werden
kann und das jeweils zugeordnete Magnetventil (16 bis 22)
geöffnet werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrische Steuereinheit (11) einen Mikroprozessor
enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (11) verschiedene Drucksteuerbefehle
abgespeichert enthält, und daß verschiedene Anschlusse
vorgesehen sind, mit deren Hilfe der Steuereinheit (11)
Steuerbefehle zugeführt werden können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine rotierende Motorpumpe mit Rechts- und Linkslauf als
Druckerzeuger (12) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Motorpumpe (12) so ausgebildet ist, daß sie in der
einen Laufrichtung Überdruck und in der anderen
Laufrichtung Unterdruck erzeugt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Anschlüsse für einen Drucksensor (13) vorgesehen sind,
der zur Steuerung oder Regelung eines Druckes geeignet
ist.
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