DE3538816A1 - Verfahren zur herstellung von h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)0(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) - Google Patents
Verfahren zur herstellung von h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)0(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von H2O2 unter Verwendung von Anthrachinonen, H2 und
Katalysatoren.
Es ist schon länger bekannt, Wasserstoffperoxid herzustellen
unter Verwendung von leicht oxidierbaren und
wieder hydrierbaren organischen Verbindungen. Als
besonders geeignet erwies sich dabei die Gruppe der
Anthrachinone. Bei dem Anthrachinon-H2O2-Verfahren wird
Anthrahydrochinon mit Sauerstoff oxidiert unter Bildung
von Chinon und H2O2. Das Chinon wird dann wieder katalytisch
hydriert und erneut oxidiert. Das Problem dabei
ist es, den Katalysator, der die Hydrierung des Anthrachinons
katalysiert, vor der Oxidationsstufe abzutrennen,
da dieser Katalysator wiederum das in der Oxidationsstufe
gebildete Wasserstoffperoxid zerstört. Es war
daher Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu
schaffen, das selektiv ist und mit hoher Ausbeute
durchgeführt werden kann und mit Hilfe dessen der
Katalysator nach der Hydrierstufe leicht abgetrennt
werden kann. Ein weiteres Ziel der Erfindung war es,
ein Verfahren zu schaffen, bei dem die Konzentration
des Katalysatormetalls reduziert werden kann.
Diese Ziele werden erreicht mit einem Verfahren zur
Herstellung von H2O2 unter Verwendung von Anthrachinonen,
H2 und Katalysatoren, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man substituierte oder unsubstituierte
Anthrachinone und/oder Tetrahydroanthrachinone in
einem organischen Lösungsmittelsystem löst, in Gegenwart
der wäßrigen Lösung eines Katalysators, der aus
einem organischen Polymer besteht, an das ein Metall
der Edelmetall- oder Platinmetallgruppe koordinativ
gebunden ist, hydriert, den Katalysator abtrennt, in
der organischen Phase Anthrahydrochinon oder
Tetrahydroanthrahydrochinon mit einem sauerstoffhaltigen Gas
oxidiert unter Bildung von Chinon und Wasserstoffperoxid,
das Wasserstoffperoxid durch wäßrige Extraktion
abtrennt und das Chinon wieder zur Hydrierung zurückführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den
Katalysator in sehr einfacher Weise abzutrennen, da der
Katalysator in der wäßrigen Phase vorliegt, während die
Hydrierungsprodukte in der organischen Phase vorliegen.
Auf diese Weise wird das Verfahren sehr stark vereinfacht.
Außerdem ist es erfindungsgemäß möglich, die
Konzentration des Katalysators um den Faktor 10 zu
vermindern.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können substituierte Anthrachinone, Tetrahydroanthrachinone
und Mischungen beider Substanzklassen verwendet
werden. Besonders bevorzugt wird eine Mischung aus
2-Alkyltetrahydroanthrachinonen und 2-Alkylanthrachinonen
verwendet, wobei die Alkylgruppe bevorzugt 1 bis
10 C-Atome hat und besonders bevorzugt 2 bis 5 C-Atome
hat.
Die Tetrahydroanthrachinone und Anthrachinone, im
folgenden als Anthrachinone bezeichnet, werden in einem
mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittelsystem
gelöst. Geeignete Lösungsmittel sind Alkohole,
hydrierstabile Ketone, alkylaromatische Verbindungen
und/oder tetrasubstituierte Harnstoffverbindungen,
sowie deren Mischungen, geeignet ist auch ein organisches
System aus zwei Komponenten, bei dem die eine
Komponente unpolar ist, während die zweite Komponente
polar ist. Vorteil eines derartigen Systems ist es, daß
die eine Komponente das zu hydrierende Anthrachinon
besser löst, während die andere Komponente das bei der
Hydrierung entstehende Anthrahydrochinon besser löst.
Bevorzugt wird in diesem Fall ein Lösungsmittelsystem
aus einer alkylaromatischen Fraktion mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen und einer polaren Komponente verwendet.
Besonders bevorzugt wird dabei als polare Komponente
2,6-Dimethyl-4-heptanol verwendet.
Zur Hydrierung wird ein Katalysator in wäßriger Phase
verwendet. Als Katalysator wwrd ein organisches Polymer
eingesetzt, an das ein Metall der Edelmetall- oder
Platinmetallgruppe koordinativ gebunden ist. Dieser
Katalysator ist beispielsweise erhältlich, indem man
eine wäßrige Lösung des organischen Polymeren mit einem
Salz des Metalles, z. B. Metallchlorid, mischt und dann
durch Wasserstoffeinleitung das Metall molekular auf
dem als Träger dienenden organischen Polymeren ausfällt.
Als Polymer wird bevorzugt Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenimin,
Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol,
Polyvinylamin und/oder Stärke verwendet. Dabei ist es
auch möglich, eine substituierte Form dieser Polymeren
einzusetzen wie beispielsweise bei Polyvinylamin eine
am Stickstoff substituierte Form. Zum Beispiel kann
auch Polyethylenimin am Stickstoff durch Umsetzung mit
Chloressigsäure substituiert sein. Besonders bevorzugt
wwrd als Träger mit Chloressigsäure modifiziertes
Polyethylenimin eingesetzt. Um die Abtrennung des Katalysators
zu erleichtern ist es bevorzugt, Polymere zu
verwenden, die ein so hohes Molekulargewicht haben, daß
sie nicht durch die Ultrafiltrationsmembranen hindurchgehen.
Das Katalysatormetall ist ein Metall aus der Gruppe der
Edelmetalle oder Platinmetalle. Katalytisch aktiv
sind dabei insbesondere Rhodium, Ruthenium, Rhenium, Palladium
und/oder Platin. besonders bevorzugt wird Palladium
als katalytisch aktives Metall verwendet.
Bevorzugt erfolgt die Hydrierungsreaktion mit einem
Katalysator, der 0,5 bis 5 Gew.-% Metall, bezogen auf
das Polymer, enthält. Besonders bevorzugt wird ein
Katalysator, der 0,8 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt
1 Gew.-%, bezogen auf das Polymer, an Metall enthält.
Der pH-Wert in der wäßrigen Lösung des Katalysators
wird vorzugsweise so eingestellt, daß er in etwa dem
pH-Wert des eingesetzten Polymers entspricht.
Die Hydrierung der Anthrachinone kann unter
Normaldruck, also 1 bar Hz, in Anwesenheit der Katalysatoren
erfolgen. Dabei werden die Anthrachinone zum
entsprechenden Hydrochinon reduziert. Die Durchführung
des Verfahrens unter Normaldruck ist aus wirtschaftlichen
Gründen besonders vorteilhaft.
Die Temperatur während der Hydrierungsreaktion ist
nicht kritisch. Bevorzugt liegt sie im Bereich von 20
bis 80°C.
Wenn die Anthrachinone hydriert sind, werden sie aus
dem Zweiphasensystem abgetrennt. Es ist sehr wichtig,
daß der Katalysator quantitativ abgetrennt wird, da
ansonsten während der Oxidationsstufe das gebildete
H2O2 wieder zerstört wird. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist die Abtrennung des Katalysators sehr
einfach zu bewerkstelligen, da die Hydrierung in einem
Zweiphasensystem erfolgt. Es kann daher der Katalysator
durch einfache Phasendekantation abgetrennt werden.
Wird als organisches Polymer ein Polymer mit einem
genügend großen Molekulargewicht verwendet, so besteht
auch die Möglichleit der Ultrafiltration. Es ist daher
besonders bevorzugt, Polymere mit einem Molekulargewicht
einzusetzen, das hoch genug ist, daß das Polymer
nicht durch die Membranen des Ultrafilters hindurchgeht.
Nach Abtrennung des Katalysators wird in der organischen
Phase das Hydrochinon mit einem sauerstoffhaltigen
Gas direkt oxidiert, wobei sich das Chinon und
Wasserstoffperoxid bilden. Das gebildete Wasserstoffperoxid
wird durch wäßrige Extraktion aus der organischen
Phase entfernt und das bei der Oxidation gebildete
Chinon wird in die Hydrierstufe geführt, wo es
wieder zum Hydrochinon hydriert wird. Dieses Verfahren
kann kontinuierlich als Kreisprozeß durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit außerordentlich
geringen Mengen an katalytisch aktivem Metall durchgeführt
werden. So kann beispielsweise bei der Verwendung
von Palladium, das koordinativ an Polyethylenimin
gebunden ist, eine Katalysator-Metall-Atom-Konzentration
von 3,8 × 10-5 g Atom angewendet werden mit einer guten
Wasserstoffaufnahmerate. Bei Verwendung der üblichen
Katalysatoren sind Katalysatormengen erforderlich, die
um den Faktor 10 und mehr höher sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
überlegte Selektivität bei hoher Ausbeute aus. Das
Verfahren ist einfach durchzuführen. Es können viele
Hydrierzyklen durchgeführt werden. Außerdem ist die
Menge an Metall, die eingesetzt werden muß, sehr viel
geringer als bei bekannten Verfahren.
Die Erfindung soll noch an Beispielen erläutert werden.
Es wurde das Hydrierverhalten von Palladiumkatalysatoren
unter Verwendung verschiedener Basispolymere untersucht.
Dazu wurde der Palladium-Katalysator mit einem
gehalt von 3,8 × 10-5 g Atom Palladium in 200 ml Wasser
gelöst verwendet. Hydriert wurden 5,0 × 10-2 Mol 2-
Amyltetrahydroanthrachinon, die in 200 ml eines Gemisches
aus Diisobutylcarbinol und aromatischen Verbindungen
gelöst wurden. Die Hydrierung erfolgte bei 60°C und bei
Normaldruck. Der pH-Wert der Katalysatorlösung entsprach
jeweils dem Original-pH der wäßrigen Lösung des Basispolymers.
Untersucht wurden die folgenden Polymere:
Carboxymethylcellulose (CMC), Amylose, Polyvinylalkohol
(PVAL), Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyethylenimin
(PEI), Polyethylenimin modifiziert mit Chloressigsäure
(PEI, N-AC), Polyethyleninim modifiziert mit Diphenylchlorphosphin
(PEI, N-PPH2) und Polyvinylamin modifiziert
mit Chloressigsäure (PVAN, N-AC). Die folgenden
Ergebnisse wurden erhalten:
Es wurden verschiedene Metalle für die Hydrierung von
Alkyltetrahydroanthrachinon untersucht. Die Hydrierbedingungen
waren dieselben wie im Beispiel 1. Die eingesetzte
Katalysatormenge betrug für Platin 1,0 × 10-4 g
Atom, für Palladium 3,8 × 10-5 g Atom und für Rhodium
3,9 × 10-5 g Atom. Mit den verschiedenen Katalysatormetallen
wurden die folgenden H2-Aufnahmeraten erhalten:
Es wurde überprüft, wie viele Zyklen mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren durchgeführt werden können. Dazu
wurden Hydrierzyklen mit Palladium auf Polyethylenimin,
das mit Chloressigsäure modifiziert war, durchgeführt,
wobei zwei verschiedene Katalysatorkonzentrationen
angewendet wurden. Die Ergebnisse sind der folgenden
Tabelle 4 zu entnehmen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von H2O2 unter Verwendung
von Anthrachinonen, H2 und Katalysatoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein substituiertes Anthrachinon und/oder
Tetrahydroanthrachinon in einem organischen, mit
Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelsystem löst,
in Gegenwart der wäßrigen Lösung eines Katalysators,
der aus einem organischen Polymer besteht, an das
ein Metall der Edelmetall- oder Platinmetallgruppe
koordinativ gebunden ist, hydriert, den Katalysator
abtrennt, in der organischen Phase das
Tetrahydroanthrahydrochinon und/oder Anthrahydrochinon
direkt mit einem sauerstoffhaltigen Gas oxidiert
unter Bildung von H2O2 und Rückbildung des Chinons,
und anschließend das H2O2 durch wäßrige Extraktion
abtrennt und das Chinon wieder hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man als
organisches Lösungsmittelsystem Alkohole, hydrierstabile
Ketone, alkylaromatische Verbindungen
und/oder tetrasubstituierte Harnstoffe und/oder
Mischungen davon, verwendet.
3. Verfahren nach anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als organisches Lösungsmittelsystem eine
Mischung aus einer Fraktion mit alkylaromatischen
Verbindungen mit 7 bis 12 C-Atomen und einer
polaren Komponente verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als organisches Polymer Polyvinylpyrrolidon,
Polyethylenimin, Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol,
Polyvinylamin und/oder Stärke und/oder
ein Derivat dieser Polymeren verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Metall Rhenium, Ruthenium, Rhodium, Palladium
und/oder Platin verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der pH-Wert der wäßrigen Katalysatorlösung der
pH der wäßrigen Lösung des verwendeten Polymers
entspricht.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator nach der Hydrierungsstufe
durch Ultrafiltration oder durch Phasendekantation
abgetrennt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysator ein organisches Polymer verwendet
wird, das 0,5 bis 5 Gew.-% Metall, bezogen auf
das Polymer, enthält.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Katalysator für die Hydrierstufe verwendet
wird, der aus mit Chloressigsäure modifiziertem
Polyethylenimin besteht, an das 0,8 bis 3% Palladium
koordinativ gebunden sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierung mit einer Konzentration an
Metall von 1 × 10-5 bis 10 × 10-5 g Atom durchgeführt
wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierung bei Temperaturen von 20 bis
80°C durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19853538816 DE3538816C2 (de) | 1985-10-31 | 1985-10-31 | Verfahren zur Herstellung von H¶2¶0¶2¶ |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3538816A1 true DE3538816A1 (de) | 1987-05-07 |
DE3538816C2 DE3538816C2 (de) | 1996-11-07 |
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DE (1) | DE3538816C2 (de) |
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DE3538816C2 (de) | 1996-11-07 |
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