DE3528364A1 - Reaktionsdrehmomentaufnehmer und verfahren zu seiner messbereichsanpassung - Google Patents
Reaktionsdrehmomentaufnehmer und verfahren zu seiner messbereichsanpassungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reaktionsdrehmomentaufnehmer in
Form eines auf Torsion beanspruchbaren Rohres, das von zwei
Flanschen begrenzt wird, und einem an dem Rohr angebrachten,
mechanisch-elektrischen Wandlersystem, bestehend aus symme
trisch am Torsionsrohr angebrachten Dehnungsmeßstreifen, die
in einer Wheatstone'schen Brückenschaltung geschaltet sind,
und einem Verfahren zu seiner Meßbereichsanpassung.
Reaktionsdrehmomentaufnehmer werden im großen Umfange in der
Schraubenindustrie verwendet. Insbesondere in der Automobilin
dustrie werden heutzutage Schrauben überwiegend rechnerge
steuert automatisch angezogen. Die dafür notwendigen Dreh
momente werden wegen der damit verbundenen Vernebelung durch
durch die ölhaltige Druckluft heutzutage überwiegend nicht
mehr über Druckluft, sondern elektrisch aufgenommen, um an
einen Rechner weitergegeben zu werden. Die Reaktionsdrehmo
mentaufnehmer werden mit ihren beiden Befestigungsflanschen
beispielsweise zwischen dem Stator eines Antriebselementes und
dem eigentlichen Maschinenfundament angeordnet.
Wird nun durch den Reaktionsdrehmomentaufnehmer eine Spindel
geführt, die von einem Elektromotor angetrieben wird, wird
über den Stator auf den Reaktionsdrehmomentaufnehmer ein
(Reaktions-)Drehmoment aufgebracht. Die durch dieses Dreh
moment wirkende Schubspannung wird über die an dem tordieren
den Teil des Rohres angebrachten Dehnungsmeßstreifen erfaßt.
Die Ausgangsspannung der in einer Wheatstone'schen Brücken
schaltung geschalteten Dehnungsmeßstreifen ist dann eine
Funktion des anliegenden Drehmomentes. Damit ein über den
gewünschten Meßbereich annähernd lineares möglichst großes
Ausgangssignal erzielt werden kann, müssen derartige Reak
tionsdrehmomentaufnehmer eine Vielzahl von sich gegeneinander
beeinflussenden Kriterien erfüllen:
Um eine Linearität auch bei geringen Drehmomenten zu errei
chen, muß das tordierende Teil des Drehmomentaufnehmers so
dünn wie möglich sein. Bei einer größeren Rohrstärke würde
eine Meßwertauswertung erst bei einem relativ großen vorge
gebenen Moment stattfinden.
Um zu verhindern, daß durch ein Übermoment eine Verwindung des
Torsionselementes erfolgt, weil dadurch, daß der Meßwert nicht
mehr auf den eingeeichten Nullwert zurückgeht, der Drehmoment
aufnehmer unbrauchbar geworden ist, muß eine ausreichende
Biegesteifigkeit garantiert sein, was nur mit entsprechend
dicken Wandstärken des tordierenden Teiles erreicht werden
kann.
Die gattungsmäßigen Reaktionsdrehmomentaufnehmer verwenden zur
Meßsignalaufnahme Dehnungsmeßstreifen, die auf einer Träger
folie von etwa 10 mm Breite aufgebracht sind, die wiederum auf
dem tordierenden Teil des Reaktionsdrehmomentaufnehmers, dem
Torsionsrohr aufgeklebt sind. Um nun einen Drehmomentaufnehmer
für einen bestimmten Meßbereich zu schaffen, ist es notwendig,
unter Berücksichtigung des verwendeten Materials und der geo
metrischen Abmessungen, das tordierende Teil des Rohres so
weit zu schwächen, daß es bezüglich des angreifenden Drehmo
mentes ausreichend belastbar und bezüglich der symmetrisch
angeordneten Dehnungsmeßstreifen ausreichend empfindlich ist.
Mit anderen Worten: es soll auch bei sehr kleinen Dreh- oder
Nennmomenten eine Auslenkung (Dehnung) der Dehnungsmeßstreifen
möglich sein.
Bei einem aus der DE-OS 32 12 946 bekannten Drehmoment-Meß
system ist das Rohr durch Öffnungen in mehrere, axial verlau
fende Stege aufgeteilt, wobei die Dehnungsmeßstreifen auf den
Stegen angeordnet sind. Dieses Meßsystem hat den Nachteil, daß
der Reaktionsdrehmomentaufnehmer relativ groß gebaut werden
muß, um eine sich aus der Stegbreite errechnende Biegestei
figkeit des Drehmomentaufnehmers zu gewährleisten. Außerdem
müssen die zwischen den Stegen vorgesehenen Öffnungen von
innen durch eine Epoxidharzmatte verschlossen werden, um das
System vor einer Verschmutzung zu schützen. Dadurch wird die
an sich schon sehr aufwendige Art der Herstellung dieses
bekannten Reaktionsdrehmomentaufnehmers nochmals erschwert.
Bei einem weiteren bekannten Drehmomentaufnehmer besteht das
tordierende Teil aus einem festen Rohr, dessen Stärke abhängig
ist von dem gewünschten Meßbereich. Da die sich für die Praxis
benötigten Meßbereiche ergebende Rohrstärke sehr gering ist
und die relativ große Ausdehnung des Aufnehmers eine zusätz
liche Schwächung gegenüber Biegemomenten bewirkt, ist bei dem
bekannten Drehmomentaufnehmer ein Kugellager vorgesehen, durch
das Gegenmomente geliefert werden, wodurch der Schwächung
entgegengewirkt wird.
Die beiden beschriebenen bekannten Reaktionsdrehmomentaufneh
mer bauen zur Erreichung einer ausreichenden Biegesteifigkeit
so groß, daß gewisse Anwendungen, insbesondere in der Auto
mobilindustrie, häufig nur durch nachgeordnete Arbeitsgänge
durchgeführt werden können, was umständlich und zeitaufwendig
ist. Die bekannten Reaktionsdrehmomentaufnehmer lassen sich
nach ihrer Herstellung auch nicht mehr auf andere Meßbereichs
werte umstellen, und zu ihrer Feinabstimmung sind aufwendige
Maßnahmen, wie die Einfügung weiterer elektrischer Widerstände
in die Wheatstone'sche Brücke etc. notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Reaktionsdrehmoment
aufnehmer der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit
wenigen Einzelteilen klein gebaut, einfach herzustellen und an
beliebige Meßbereiche jederzeit angepaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der
Innenseite des Torsionsrohres im Bereich des aktiven Teils der
Gitter der Dehnungsmeßstreifen eine umlaufende Ausnehmung
ausgebildet ist. Damit wird erreicht, daß das Torsionsrohr nur
in dem Bereich geschwächt wird, der für die Wandler bestimmend
ist, nämlich dem aktiven Teil der Gitter der Dehnungsmeßstrei
fen. Während bei den bekannten Reaktionsdrehmomentaufnehmern
die Schwächung des tordierenden Teiles über die gesamte Breite
der Trägerfolie der Dehnungsmeßstreifen erfolgte, die neben
dem aktiven Teil des Gitters von etwa 7 mm auch einen inakti
ven Teil der Trägerfolie von zusätzlich 3 mm erfaßte, wird
durch den dem Gitter des Dehnungsmeßstreifens gegenüberliegen
den Einstich im Torsionsrohr eine relativ größere Biegestei
figkeit erreicht, wodurch die Dimensionierung des Reaktions
drehmomentaufnehmers an sich entsprchend verkleinert werden
kann.
Wie weiter unten näher ausgeführt werden wird, läßt sich die
erfindungsgemäße Ausnehmung in besonders einfacher Weise auch
zur Meßbereichsanpassung des Reaktionsdrehmomentaufnehmers und
zu seiner Feinabstimmung verwenden.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist auf dem tordieren
den Teil des Torsionsrohres neben den Dehnungsmeßstreifen auch
der elektrische Meß- und Sensorteil des Wandlersystems ange
ordnet, der in Weiterbildung des Erfindungsgedankens von einer
einseitig an dem Torsionsrohr befestigten Abdeckung nach außen
abgeschlossen ist. Durch diese Maßnahmen läßt sich der elek
trische Meß- und Sensorteil des Wandlersystems einfach mon
tieren und gegen Umwelteinflüsse schützen.
Um zu verhindern, daß die empfindlichen Meßstreifen z. B. durch
eindringende Feuchtigkeit beeinflußt werden und die ursprüng
lich sehr genau abgestimmte Wheatstone'sche Brückenschaltung
verstimmt wird, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, daß an den dem Torsionsrohr zugewandten
Seitenwänden der Flansche außerhalb des Torsionsrohres umlau
fende O-Ringe zur Abdichtung der Abdeckung angeordnet sind.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Abdeckung zweiteilig
auszubilden. Dabei kann ein Teil der Abdeckung vorteilhafter
Weise ein rohrförmiges Anschlußstück aufweisen, das erfin
dungsgemäß mit einem integrierten Stecker versehen ist. Damit
läßt sich, wie weiter unten näher ausgeführt wird, in sehr
einfacher Weise der Abgleich auf einer Drehmaschine überwacht
werden.
Um die Abdeckung sicher an dem Torsionsrohr zu befestigen,
weist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein
Randbereich des Torsionsrohres eine absatzförmige Erhebung
auf. Auf diesem ist die Abdeckung aufschraubbar, die erfin
dungsgemäß an ihrem, den einen Absatz aufweisenden Randbereich
des Torsionsrohres gegenüberliegenden Randbereich einen um
laufenden Vorsprung aufweist. Dieser umlaufende Vorsprung
entspricht zweckmäßigerweise in seiner Breite der absatzför
migen Erhebung am Torsionsrohr. Durch die einseitige Befesti
gung der Abdeckung wird die sehr genau berechnete tordierende
Bemessung des Rotationsdrehmomentaufnehmers nicht beeinflußt.
Der erfindungsgemäße Rotationsdrehmomentaufnehmer baut beson
ders kurz, wenn der Abstand zwischen den beiden Flanschen nur
von der Breite der Trägerfolie des Dehnungsmeßstreifens und
der absatzförmigen Erhebung des Torsionsrohres festgelegt ist.
Mehrere erfindungsgemäße Rotationsdrehmomentaufnehmer lassen
sich in der Praxis ganz besonders vorteilhaft miteinander
verschachteln, wenn die Flansche rautenförmig ausgebildet
sind. Damit können eine Vielzahl von Schraubvorgängen auf
kleinstem Raume gleichzeitig durchgeführt werden. Diese enge
Verschachtelung wird auch noch dadurch erhöht, daß die beiden
Flansche gleiche Abmessungen aufweisen und der Reaktionsdreh
momentaufnehmer damit symmetrisch aufgebaut ist.
Die Ausbildung einer umlaufenden Ausnehmung an der Innenseite
des Torsionsrohres, die in einfacher Weise durch Ausdrehen auf
einer Drehmaschine erfolgen kann, liefert einen der größten
Vorteile des erfindungsgemäßen Reaktionsdrehmomentaufnehmers,
nämlich dessen nachträgliche Meßbereichsanpassung. Dies erfolgt
erfindungsgemäß dadurch, daß der größte Meßbereichswert als
Ausgangswert für die Dicke des tordierenden Teil des Torsions
rohres genommen wird, daß danach der Reaktionsdrehmomentauf
nehmer komplett abgeglichen (Nullabgleich, Kennwertabgleich,
Temperaturkompensation) und mittels der zweiteiligen Abdeckung
verschlossen wird, daß in die Innenseite des Torsionsrohres im
Bereich des aktiven Teils des Gitters des Dehnungsmeßstreifens
die umlaufende Ausnehmung ausgedreht wird, daß zur Überwachung
der Anpassung in regelmäßigen Abständen der Ausdrehvorgang
unterbrochen und über den im Anschlußstück integrierten
Stecker der jeweilige Meßbereich ermittelt wird. Damit lassen
sich erstmals derartige Reaktionsdrehmomentaufnehmer komplett
vorbereiten und auf Lager nehmen, um bei Bedarf nur noch an
den gewünschten jeweiligen Meßbereich durch Eindrehen der
Ausnehmung an der Innenseite des Torsionsrohres angepaßt zu
werden. Auch läßt sich durch ein derartiges Verfahren die
Herstellung der Reaktionsdrehmomentaufnehmer derart verein
fachen, daß sie wesentlich billiger hergestellt werden können,
was bei dem großen Bedarf, insbesondere der Automobilindustrie
ebenfalls äußerst vorteilhaft ist. Durch die Einfachheit der
Herstellung können auch die Lieferzeiten in ganz erheblichem
Maße verkürzt werden, was ebenfalls im Interessen der Anwender
derartigen Drehmomentaufnehmer ist. Ein noch weiterer ganz
erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß das oben gezeigte Verfahren zur Meßbereichsanpas
sung in gleicher Weise auch zur Feinabstimmung des Reaktions
drehmomentaufnehmers verwendet werden kann. Damit braucht
nicht mehr nachträglich in die vollständig montierte, d. h.
verdrahtete, Meß- und Sensoreinheit eingegriffen zu werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Reaktionsdrehmomentaufnehmers,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Reak
tionsdrehmomentaufnehmer,
Fig. 3 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch den
in Fig. 1 gezeigten Reaktionsdrehmomentaufnehmer,
Fig. 4 eine Draufsicht auf das ein rohrförmiges Anschluß
stück aufweisende Teil der Abdeckung,
Fig. 5 eine Innenansicht auf die Abdeckung gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
eines Reaktionsdrehmomentaufnehmers, und
Fig. 7 einen Querschnitt durch den in Fig. 6 gezeigten
Reaktionsdrehmomentaufnehmer, insbesondere zur
Veranschaulichung der Bemaßung derartiger Drehmo
mentaufnehmer.
Der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Reaktionsdrehmomentaufnehmer
1 besteht aus einem Torsionsrohr 2 mit zwei Flanschen 3 und 4.
Diese Flansche 3 und 4 werden beispielsweise an einem (nicht
dargestellten) Stator der Antriebswelle einer Maschine und dem
(ebenfalls nicht dargestellten) Maschinenfundament befestigt.
Hierfür sind in den Flanschen 3 und 4 Befestigungslöcher 5, 6,
7 und 8 vorgesehen.
Auf dem Torsionsrohr 2 sind acht um jeweils 90° versetzte
Dehnungsmeßstreifen 9, 10; 11, 12; 13, 14 aufgeklebt, wobei
jeweils zwei Dehnungsmeßstreifen 9, 10; 11, 12; 13, 14 in
einer Wheatstone'schen Vollbrückenschaltung verschaltet sind.
Jeweils zwei Dehnungsmeßstreifen 9, 10; 11, 12; 13, 14 sind
auf einer Trägerfolie 15, 16, 17 angeordnet. Die Trägerfolien
haben jeweils eine Breite von etwa 10 mm. Der aktive Teil 18,
19, 20 der Gitter der Dehnungsmeßstreifen hat eine Breite von
etwa 7 mm.
Die Dehnungsmeßstreifen 9, 10; 11, 12; 13, 14 sind über Drähte
21 mit einem (nicht näher dargestellten) elektrischen Meß- und
Sensorteil verbunden, das auf dem Torsionsrohr 2 befestigt
ist. Das Meß- und Sensorteil wird durch eine Abdeckung 22 nach
außen abgeschlossen. Zur Abdichtung des damit geschaffenen
abgeschlossenen Raumes sind an den dem Torsionsrohr 2 zuge
wandten Seitenwänden 23, 24 der Flansche 3, 4 außerhalb des
Torsionsrohres 2 umlaufende O-Ringe 25 vorgesehen.
Die Abdeckung 22 kann zweiteilig ausgebildet sein, wobei das
in Fig. 1 entfernte Teil 26 der Abdeckung in den Fig. 4 und 5
näher dargestellt ist. Die halbkreisförmige Abdeckung 26 weist
ein rohrförmiges Anschlußstück 27 auf, das zweckmäßigerweise
mit einem integrierten Stecker 28 versehen ist, was in Fig. 7
zu erkennen ist.
Der eine Randbereich des Torsionsrohres 2 weist eine absatz
förmige Erhebung 29 auf, die als Verstärkung für die Befe
stigung der Abdeckungen 22, 26 dient. An den Abdeckungen 22,
26 sind entsprechende umlaufende Vorsprünge 31 ausgebildet.
Die Breite dieser Vorsprünge 30, 31 entspricht der Breite der
absatzförmigen Erhebung 29 des Torsionsrohres 2. Wie insbe
sondere in Fig. 3 zu ersehen ist, wird der Abstand zwischen
den Flanschen 3 und 4 ausschließlich von der Breite der
Trägerfolien 15, 17 der Dehnungsmeßstreifen und der absatz
förmigen Erhebung 29 des Torsionsrohres bestimmt. Eine praxis
gerechte Dimensionierung läßt sich Fig. 7 entnehmen.
Während die Flansche 3, 4 des beschriebenen Reaktionsdreh
momentaufnehmers 1 rautenförmig ausgebildet sind, können die
Flansche auch kreisförmig sein, wie es in dem in den Fig. 6
und 7 gezeigten Ausführungsbeispiel zu sehen ist. Der kreis
förmige Reaktionsdrehmomentaufnehmer 32 unterscheidet sich nur
durch die Form seiner Flansche 33 und 34 von dem Reaktions
drehmomentaufnehmer 1 gemäß Fig. 1. Alle übrigen Teile ein
schließlich des Torsionsrohres 2 entsprechen dem oben be
schriebenen Reaktionsdrehmomentaufnehmer 1.
Wie Fig. 7 veranschaulicht, können die Reaktionsdrehmoment
aufnehmer 1, 32 sehr klein gebaut werden.
Der Zusammenbau und der Abgleich der Reaktionsdrehmomentauf
nehmer 1, 32 erfolgt wie nachfolgend beschrieben:
Unter Berücksichtigung des gewünschten Einsatzbereiches und
der Grundform des Reaktionsdrehmomentaufnehmers wird rechne
risch die für den größtmöglichen Meßbereich notwendige Dicke
des tordierenden Teiles ermittelt und allen weiteren Berech
nungen zugrundegelegt. Dieser Wert bestimmt auch die Dicke des
Torsionsrohres 2. Danach werden auf dem Torsionsrohr 2 in
symmetrischem Abstand die Dehnungsmeßstreifen aufgeklebt,
wobei die um 90° versetzte paarweise Anordnung der Dehnungs
meßstreifen zum Ausgleich von Biegemomenten dient. Die so
montierten Dehnungsmeßstreifen werden in einer Wheat
stone'schen Brückenschaltung miteinander verschaltet und
abgeglichen. Hierzu dient der ebenfalls auf dem Torsionsrohr 2
vorgesehene elektrische Meß- und Sensorteil, der auch den
Nullabgleich, den Kennwertabgleich und die Temperaturkonden
sation erfaßt. Nachdem das elekrische Sensorteil vollständig
verdrahtet und abgeglichen ist, wird es mittels der Ab
deckungen 22, 26 verschlossen. Die so vorkonfektionierten Re
aktionsdrehmomentaufnehmer werden danach auf Lager genommen.
Wird nun von einem Anwender ein bestimmter Meßbereich ge
wünscht, so werden die Reaktionsdrehmomentaufnehmer durch
Anbringung der Ausnehmung auf der Innenseite des Torsions
rohres auf dem jeweiligen Meßbereich angepaßt. Dieses erfolgt
dermaßen, daß im Bereich des aktiven Teils der Gitter der
Dehnungsmeßstreifen auf einer Drehmaschine auf der Innenseite
des Torsionsrohres 2 eine umlaufende Ausnehmung 35 angebracht
wird. Durch diese Aufnehmung 35 wird der kundenspezifische
Meßbereich (Nennmoment) festgelegt. Dadurch, daß nicht das
gesamte Torsionsrohr geschwächt wird, sondern nur der aktive
Bereich der Gitter der Dehnungsmeßstreifen, behält der Reakti
onsdrehmomentaufnehmer eine hohe Torsionssteifigkeit, ohne daß
sein Außendurchmesser vergrößert zu werden braucht.
Der Ort und die Tiefe des Einstiches dient gleichzeitig als
Abgleich für die Empfindlichkeit des Drehmoment-Meßsystems.
Sowohl die Meßbereichsanpassung, als auch der Abgleich der
Empfindlichkeit kann demzufolge ohne Eingriff in die eigent
liche Meß- und Sensoreinheit erfolgen. Falls durch die Kon
struktion der verwendeten Schrauberspindeln ein Gewinde in dem
Reaktionsdrehmomentaufnehmer notwendig sein sollte, kann dies
in einfacher Weise durch einen mit einem Innengewinde als
Flanschbuchse dienenden innerzentrierten Flansch erfolgen.
Dieser läßt sich in die Durchtrittsöffnung des Torsionsrohres
2 einsetzen. Hierfür ist ein zusätzlicher Absatz 36 vorge
sehen. Dadurch, daß die Flanschbuchse nach innen in das Tor
sionsrohr 2 reicht, wird das auftretende Biegemoment weiter
verringert.
- Bezugszeichenliste
1 Reaktionsdrehmomentaufnehmer
2 Torsionsrohr
3 Flansch
4 Flansch
5 Befestigungsloch
6 Befestigungsloch
7 Befestigungsloch
8 Befestigungsloch
9 Dehnungsmeßstreifen
10 Dehnungsmeßstreifen
11 Dehnungsmeßstreifen
12 Dehnungsmeßstreifen
13 Dehnungsmeßstreifen
14 Dehnungsmeßstreifen
15 Trägerprofil
16 Trägerprofil
17 Trägerprofil
18 aktiver Teil des DMS-Gitters
19 aktiver Teil des DMS-Gitters
20 aktiver Teil des DMS-Gitters
21 Draht
22 Abdeckung
23 Seitenwand
24 Seitenwand
25 O-Ring
26 Abdeckung
27 Anschlußstück
28 Stecker
29 Erhebung
30 Vorsprung
31 Vorsprung
32 Reaktionsdreh momentaufnehmer
33 Flansch
34 Flansch
35 umlaufende Ausnehmung
36 Absatz
Claims (14)
1. Reaktionsdrehmomentaufnehmer in Form eines auf Torsion
beanspruchbaren Rohres, das von zwei Flanschen begrenzt wird,
und einem an dem Rohr angebrachten, mechanisch-elektrischen
Wandlersystem, bestehend aus symmetrisch am Torsionsrohr
angebrachten Dehnungsmeßstreifen, die in einer Wheat
stone'schen Brückenschaltung geschaltet sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Innenseite des Torsionsrohres (2) im
Bereich des aktiven Teils (18, 19, 20) der Gitter der Deh
nungsmeßstreifen (9, 10; 11, 12; 13, 14) eine umlaufende
Ausnehmung (35) ausgebildet ist.
2. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem tordierenden Teil des Torsions
rohres (2) neben den Dehnungsmeßstreifen (9, 10; 11, 12; 13,
14) auch das elektrische Meß- und Sensorteil des Wandler
systems angeordnet ist.
3. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das elektrische Meß- und Sensorteil des
Wandlersystems von einer einseitig an dem Torsionsrohr (2)
befestigten Abdeckung (22, 26) nach außen abgeschlossen ist.
4. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 1 und 3, da
durch gekennzeichnet, daß an den dem Torsionsrohr (2) zuge
wandten Seitenwänden (23, 24) der Flansche (3, 4; 34, 35)
außerhalb des Torsionsrohres (2) umlaufende O-Ringe (25) zur
Abdichtung der Abdeckung (22, 26) angeordnet sind.
5. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (22, 26) zweiteilig
ausgebildet ist.
6. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil der Abdeckung (26) ein rohrförmi
ges Anschlußstück (27) aufweist.
7. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das rohrförmige Anschlußstück (27) mit
einem integrierten Stecker (28) versehen ist.
8. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Randbereich des
Torsionsrohres (2) eine absatzförmige Erhebung (29) aufweist.
9. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach einem der Ansprüche 3
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (22, 26) an
ihrem dem einen Absatz (29) aufweisenden Randbereich des Tor
sionsrohres (2) gegenüberliegenden Randbereich einen umlau
fenden Vorsprung (30) aufweist.
10. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der umlaufende Vorsprung (30) der Ab
deckung (22, 26) in seiner Breite der absatzförmigen Erhebung
(29) am Torsionsrohr (2) entspricht.
11. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwi
schen den beiden Flanschen (3, 4; 34, 35) nur von der Breite
der Trägerfolie (15, 16, 17) der Dehnungsmeßstreifen (9, 19;
11, 12; 13, 14) und der absatzförmigen Erhebung (29) des
Torsionsrohres (2) festgelegt ist.
12. Reaktionsdrehmomentaufnehmer nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flansche (3, 4) rautenförmig ausge
bildet sind.
13. Verfahren zur Meßbereichsanpassung des Reaktionsdreh
momentaufnehmers nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der größte Meßbereich als Ausgangswert für
die Dicke des tordierenden Teils des Torsionsrohres (2) ge
nommen wird,
daß danach der Reaktionsdrehmomentaufnehmer (1, 32) komplett abgeglichen (Nullabgleich, Kennwertabgleich, Temperaturkom pensation) und mittels der zweiteiligen Abdeckung (22, 26) verschlossen wird,
daß in die Innenseite des Torsionsrohres (2) im Bereich des aktiven Teils (18, 19, 20) des Gitters der Dehnungsmeßstreifen (9, 10; 11, 12; 13, 14) die umlaufende Ausnehmung (35) ausge dreht wird,
daß zur Überwachung der Meßbereichsanpassung in regelmäßigen Abständen der Ausdrehvorgang unterbrochen und über den im Anschlußstück (27) integrierten Stecker (28) der jeweilige Meßbereich ermittelt wird.
daß danach der Reaktionsdrehmomentaufnehmer (1, 32) komplett abgeglichen (Nullabgleich, Kennwertabgleich, Temperaturkom pensation) und mittels der zweiteiligen Abdeckung (22, 26) verschlossen wird,
daß in die Innenseite des Torsionsrohres (2) im Bereich des aktiven Teils (18, 19, 20) des Gitters der Dehnungsmeßstreifen (9, 10; 11, 12; 13, 14) die umlaufende Ausnehmung (35) ausge dreht wird,
daß zur Überwachung der Meßbereichsanpassung in regelmäßigen Abständen der Ausdrehvorgang unterbrochen und über den im Anschlußstück (27) integrierten Stecker (28) der jeweilige Meßbereich ermittelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren zur Meßbereichsanpassung des Reaktionsdrehmo
mentaufnehmers in gleicher Weise auch zu seiner Feinabstimmung
verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528364 DE3528364A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Reaktionsdrehmomentaufnehmer und verfahren zu seiner messbereichsanpassung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528364 DE3528364A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Reaktionsdrehmomentaufnehmer und verfahren zu seiner messbereichsanpassung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3528364A1 true DE3528364A1 (de) | 1987-02-19 |
Family
ID=6277952
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853528364 Withdrawn DE3528364A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Reaktionsdrehmomentaufnehmer und verfahren zu seiner messbereichsanpassung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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