DE3517192A1

DE3517192A1 - Binde zur frauenhygiene oder inkontinenz

Info

Publication number: DE3517192A1
Application number: DE19853517192
Authority: DE
Inventors: Herbert 4000 Düsseldorf Eickmeier; Volker 3252 Bad Münder Hundertmark; Irene 4019 Baumberg Ritterbex
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz & Co 8500 Nuernberg; Vereinigte Papierwerke Schickedanz and Co
Current assignee: VEREINIGTE PAPIERWERKE AG 8500 NUERNBERG DE
Priority date: 1985-05-13
Filing date: 1985-05-13
Publication date: 1986-11-13

Description

~Binde zur Frauenhygiene oder Inkontinenz"
Die Erfindung betrifft eine Binde zur Frauenhygiene oder Inkontinenz mit einem auf einer Fläche mit einer undurchlässigen Rückenschicht bedeckten Saugkissen.
Binden und Vorlagen zur Nenstruationshygiene werden in der DE-PS 19 29 267 beschrieben. Die Binden bestehen im wesentlichen aus einem auf einer Seite mit einem Tissue oder Vlies sowie einem Hüllvlies bedeckten Saugkissen, das im übrigen mit einer Wäscheschutzfolie, z.B. aus Polyethylen, beschichtet wird. Auf der der durchlässigen Hüllvlies-Seite gegenüberliegenden Folienfläche können vor Gebrauch, z.B. mit Silikonpapier, abgedeckte Klebestreifen oder Klebeflächen vorgesehen werden.
Die bekannten Binden werden durch den durch die Oberschenkel bei jeder Bewegung ausgeübten Druck in Querrichtung so zusammengefaltet, daß die saugfähige Bindenoberfläche nur noch zum Teil anliegt und Menstruationsflüssigkeit seitlich vorbeilaufen kann. Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Binden besteht darin, daß eine zusammengedrückte Binde unter enger Kleidung aufträgt und unangenehme Trageeigenschaften aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Binde zu schaffen, die sich flexibel jeder Körper- bzw. Beinbewegung anpaßt, ohne sich dauernd zu verformen oder zu verknautschen. Die erfindungsgemäße Lösung ist für die eingangs genannte Binde gekennzeichnet durch integrierte, die Bindenform elastisch stabilisierende bzw. rückstellende Luftpolster und Stege. Vorzugsweise werden die Buftpolster, insbesondere als Bestandteil einer flächigen Einlage, zwischen Saugkissen und undurchlässiger Rückenschicht angeordnet. Der Begriff "Steg" umfaßt auch Segmente und Raster.
Durch die durch die Luftpolster gebildete elastische Einlage wird erfindungsgemäß erreicht, daß die Oberfläche und der aus saugfähigem Material, insbesondere Fluff, bestehende Saugkern der Binde auf jeden ausgeübten Druck elastisch nach und sich bei Entlastung elastisch wieder in die Ausgangsform zurückstellen. Die Binde kann daher nicht zusammenknautschen und gewährleistet eine optimale Sicherheit, einen erhöhten Tragekomfort und auch bei enger Kleidung nur ein geringes Auftragen.
Gemäß weiterer Erfindung besitzen die Luftpolster nach Art eines Überdruckventils wirkende Sollbruchstellen, so daß auch in Bereichen mit besonderer Belastung ein Platzen der Luftpolster ausgeschlossen ist. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn an die bereits ursprünglich aufgeblasenen Aktivbereiche der Luftpolster ursprünglich nicht aufgeblasene Reservebereiche über die Sollbruchstellen angrenzen. Dadurch wird gegebenenfalls erreicht, daß die in besonders belasteten Luftpolstern befindliche komprimierte Luft bei Überdruck in einen benachbarten, noch nicht unter Druckluft stehenden oder nur mit geringem Druck beaufschlagten IIuftschlauch übertreten kann. Auf diese Weise wird ein Platzen der Luftpolster verhindert und es werden besonders belastete Teile der Binde selbsttätig mit einer der Belastung angepaßten Rückstellkraft ausgerüstet.
Die erfindungsgemäß in die Binde integrierten Luftpolster können aus einer Vielzahl von nicht miteinander verbunde- nen Einzelkissen oder aus einem Gerippe von im wesentlichen miteinander verbundenen Luftkanälen bestehen. Die nach Art von Überdruckventilen wirkenden Sollbruchstellen können in beiden Fällen vorgesehen werden. Zum Herstellen einer die Luftpolster enthaltenden elastischen Einlage bzw. Rückenschicht für eine erfindungsgemäße Binde können vorzugsweise zwei stoffschlüssig, durch Kleben oder Schweißen, unter Einschluß der Luftpolster miteinander verbundene Folien eingesetzt werden. Hierbei können zwei Folien mit einem speziell ausgestalteten Werkzeug lediglich unter Einschluß von Luftpolstern miteinander verschweißt werden. Die Luftpolsterstruktur kann aber auch vor dem stoffschlüssigen Verbinden in eine oder beide der beteiligten Folien, z.B. durch thermisches Vorformen oder durch Vakuumverformung, eingebracht werden. Bei diesem Herstellungsgang kann die Dicke bzw. Höhe der Luftpolsterkissen entsprechend der gewünschten Rückstellkraft und/ oder dem Platz des Kissens in der fertigen Binde z.B. zwischen drei und fünf Millimetern vorgegeben werden. Die Länge und Breite der einzelnen Luftpolster können dem Einsatzzweck entsprechend unterschiedlich, z.B. für Normalbinden, Nachtbinden oder Inkontinenz-Vorlagen, ausgewählt werden. Schließlich soll die die Luftpolster enthaltende elastische Einlage am vorderen und hinteren Längsende der Binde gerundete Formen aufweisen. Auch ist es günstig, die Luftpolsterstruktur am vorderen und/oder hinteren Längsende der Binde im Sinne eines verbesserten Tragekomforts flacher als im Zentralbereich auszubilden.
Die erfindungsgemäße, die Luftpolster enthaltende elastische Einlage kann parallel zur laufenden Fertigung der üblichen Bindenmaschine hergestellt werden. Das auf speziellen Einheiten gefertigte Luftpolsterkissen läßt sich daher on line in eine kontinuierliche Bindenfertigung einspeisen.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Binde mit einer Luftpolster enthaltenden elastischen Einlage; Fig. 2 eine Draufsicht auf eine elastische Einlage mit einer Vielzahl von Einzel-Luftkissen; und Fig. 3 elastische Einlagen, deren Luftpolster aus bis 5 einer Vielzahl von ein Gerippe bildenen Luftkanälen bestehen.
Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Binde bzw.
Inkontinenzeinlage besteht gemäß Querschnitt nach Fig. 1 aus einem Saugkissen 1 mit auf einer Fläche befindlichem durchlässigen Tissue 2 und Hüllvlies 3 und mit einer Wäscheschutzfolie 4 an den restlichen Außenflächen. An der dem Tissue 2 gegenüberliegenden Fläche des Saugkissens 1 befindet sich eine die Luftpolster zwischen zwei Folien enthaltende elastische Einlage 5.
Vorzugsweise soll eine der beiden Folien, aus denen die elastische Einlage 5 gefertigt wird, auch die Wäscheschutzfolie 4 bilden. Beispielsweise kann diese Folie an den Längsseiten breiter ausgeführt werden und damit auch als seitliche Wäscheschutzfolie dienen. Die seitliche Wäscheschutzfolie 4 steht nicht unter Druck bzw. wird nicht aufgeblasen.
Die vorzugsweise aus Polyäthylen oder Polypropylen bestehende, elastische Einlage 5 wird zweckmäßig zwischen. das Saugkissen 1 und die Wäscheschutzfolie 4 eingefügt. Auf der Außenfläche der elastischen Einlage 5 können elastische Klebestreifen 6- (oder Klebeflächen) zum Fixieren der Binde im Slip oder dergleichen vorgesehen und bis zum Gebrauch mit Silikonpapier 7 abgedeckt werden.
Nach Fig. 2 besteht die elastische Einlage aus einer einzelne Luftpolsterkissen 8 enthaltenden Grundfolie 9 und einer darauf stoffschlüssig, z.B. durch Kleben oder Schweißen, aufzubringenden Deckfolie 10. Die einzelnen Luftpolsterkissen 8 nach Fig. 2 können kreisförmig und auf der Fläche gleichverteilt sein. Insbesondere ist es möglich, die Grundfolie 9 aus einer endlos gefertigten, die für die Luftpolsterkissen 8 vorgesehenen Vertiefungen bereits enthaltenden Folienbahn herzustellen. Um eine den Bedürfnissen entsprechende unterschiedliche Elastizität der Luftpolsterkissen 8 zu erzielen, kann es günstig sein, die einzelnen Kissen mit einer bei vorbestimmtem Überdruck durchlässig werdenden, also nach Art eines Überdruckventils wirkenden Perforierung zu versehen. Im allgemeinen wird es in diesem Falle zweckmäßig sein, die Perforierung im Sinne einer Sollbruchstelle nur so anzuordnen, daß der Überdruck nach innen in den Bereich zwischen nicht unter Druck stehende Folienteile entweichen kann.
In den Fig. 3 bis 5 werden elastische Einlagen dargestellt, deren Luftpolster aus einer Vielzahl von ein Gerippe bildenden Luftkanälen 12 zusammengesetzt ist. Vorzugsweise soll der Hauptteil der Luftkanäle 12 ein zusammenhängendes Kanalsystem bilden. Die Form der Luftkanäle wird den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt. Längs der Luftkanäle 12 können zusätzliche Verschweißungsnähte 15 vorgesehen werden. Die Verschweißungsnähte haben die Funktion, die vorzugsweise durch Vakuum- und Thermoverformung hergestellten Luftkammern oder -kanäle zu verdichten. Es wird die im jeweiligen Raum vorhandene Luft durch das nachträgliche Abschweißen komprimiert.
Von besonderer Bedeutung in den Konstruktionen nach Fig.
3 bis 5 sind Sollbruchstellen 14 der Kanäle 12 an Stellen mit besonderer Belastung, die sich nach Art von Überdruckventilen öffnen, um ein Platzen des Gesamtsystems der zusammenhängenden Luftkanäle 12 zu vermeiden. Vorzugsweise münden die Sollbruchstellen 14 in ursprünglich nicht aufgeblasene Reservebereiche 15. Die Reservebereiche 15 werden also bei Überdruck in den bereits ursprünglich aufgeblasenen Aktivbereichen der Luftkanäle 12 mit dort überschüssiger Luft beaufschlagt, ohne daß das gesamte Eanalsystem etwa durch Platzen infolge des Überdrucks entspannt und damit wertlos würde.
Die konstruktive Ausgestaltung der Sollbruchstellen 14 ist u.a. abhängig von der Verschweißungsstärke. Beispielsweise können die Sollbruchstellen durch Verschweißen in mehrere Stufen (evtl. mit getrennten Werkzeugen) gebildet werden.
Eine für den Gebrauch günstige Anordnung der einzelnen Bereiche bzw. Elemente ergibt sich, wenn die Sollbruchdellen 14 und die Reservebereiche 15 bzw. Reserve-Luftkanäle an den innenliegenden Seiten der (Haupt-)Buftkanäle 12 angeordnet werden. Vorteilhaft kann es auch sein, nur an der besonders belasteten Zone der Binde oder dergleichen Sollbruchstellen vorzusehen.
Bezugszeichenliste 1 = Saugkissen 2 = Tissue 3 = Hüllvlies 4 = Schutzfolie 5 = elastische Einlage 6 = Klebestreifen 7 = Silikonpapier 8 = Luftpolsterkissen 9 = Grundfolie 10 = Deckfolie 11 = Perforierung 12 = Luftkanal 13 = Versteifungsnaht 14 = Sollbruchstelle 15 = Reservebereich - Leerseite -

Claims

Patentanspriiche 1. Binde zur Frauenhygiene oder Inkontinenz mit einem auf einer Fläche mit einer undurchlässigen Rückenschicht (4) bedeckten Saugkissen (1), gekennzeichnet durch integrierte, die Bindenform elastisch stabilisierende bzw. rückstellende Luftpolster (8, 12) und Stege.
2. Binde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftpolster (8, 12) zwischen Saugkissen (1) und Rückenschicht (4) angeordnet sind.
3. Binde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die luftpolster (8, 12) Bestandteil einer zwischen Saugkissen (1) und Rückenschicht (4) eingefügten Einlage (9, 10) sind.
4. Binde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenschicht (4) wenigstens zum Teil aus der die Luftpolster enthaltenden Einlage besteht.
5. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die tuftpolster (8) aus einer Vielzahl von Einzelkissen bestehen.
6. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftpolster aus einer Vielzahl von ein Gerippe, insbesondere ein zusammenhängendes Gerippe, bildenden Luftkanälen (12) bestehen.
7. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftpolster (8, 12) nach Art eines Überdruckventils wirkende Sollbruchstellen (11, 14) besitzen.
8. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an die bereits ursprünglich aufgeblasenen Äktivbereiche (12) der Luftpolster ursprünglich nicht aufgeblasene Reservebereiche (15) über Sollbruchstellen (14) angrenzen.
9. Binde nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstellen (14) und gegebenenfalls die angrenzenden Reservebereiche (15) an Stellen mit besonderer Belastung angeordnet sind.
10. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die die Luftpolster enthaltende elastische Einlage aus zwei stoffschlüssig unter Einschluß der Luftpolster (8, 12) miteinander verbundenen Folien (9, 10) besteht.
11. Binde nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Verbinden eine oder beide Folien (9, 10) mit der Liiftpolsterstruktur, insbesondere endlos, versehen sind.
12. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftpolsterhöhe bzw.

-dicke in Bereichen der Bindenlängsenden relativ zum Zentralbereich abgeflacht ist.
13. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die die Luftpolster (8, 12) aufnehmenden Folien (9, 10) abschnittsweise, insbesondere im Zentralbereich, relativ stärker dehnbar als in anderen Zonen, z.B. im Randbereich, ausgebildet sind.
14. Binde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die die Luftpolster (8, 12) enthaltende elastische-Einlage (9, 10) - zumindest mit einer ihrer Schichten - als Wäsche schutz über die Bindenränder hinaus übersteht.