DE3515091A1 - Vorrichtung zum benetzen von faeden, folien oder fadenscharen mit fluessigkeiten und ihre verwendung - Google Patents
Vorrichtung zum benetzen von faeden, folien oder fadenscharen mit fluessigkeiten und ihre verwendungInfo
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Description
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk Konzernverwaltung RP
Patentabteilung Jo/by-c 2 5.04.85
Vorrichtung 2um Benetzen von Fäden, Folien oder Fadenscharen mit Flüssigkeiten und ihre Verwendung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Benetzen von
Fäden, Folien oder Fadenscharen, die von oben nach unten transportiert werden, mit Flüssigkeiten, wobei die Vorrichtung
aus einem die Flüssigkeit abgebenden System, Zuleitungen und einem Vorratsbehälter sowie geeigneten
Förderorganen für die Flüssigkeit besteht sowie die Verwendung dieser Vorrichtung insbesondere zum Aufbringen
einer Präparationsflüssigkeit auf eine Fadenschar, die aus einer Spinnlösung nach dem Trockenspinnverfahren erhalten
wurde.
Bei der Herstellung von Chemiefasern sind die verschiedensten Präparationssysteme bekannt geworden. So wird beispielsweise
die Präparation durch Rollen oder durch Dosierpumpen auf die Fasern aufgebracht. Hierdurch soll
ein guter Fadenschluß erzielt werden und das Aufspreizen und die Schlaufenbildung des Kabels, z.B. beim Ablegevorgang
in Spinnkannen, verhindert werden. Ein System von Rollen zur Ölung von Garnen beschreibt z.B. JP 74/1006.
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Präparationsfadenführer zum Aufbringen einer Präparationsflüssigkeit
auf multifile Fäden beschreibt das Deutsche Gebrauchsmuster 76/5571, wobei die Gleitbahn der Fäden im
Bereich der Mündung der Flüssigkeitszuleitung eine Aussparung aufweist. Eine weitere Abwandlung beschreibt das
^ Deutsche Gebrauchsmuster 74/42133, wobei die Gleitbahn
konvex gekrümmt ist und die Zuführdüse der Präparationsflüssigkeit
oberhalb der Berührungszone des Garnes mündet. DE-OS 26 09 885 beschreibt einen Auftragskopf mit einem
Spalt zur Abgabe des Präparationsmittels und Q^-OS 20 45 142 schlägt eine Vorrichtung zum Behandeln von
Fäden mit Flüssigkeit vor, wobei mittels eines hydrostatischen Druckbegrenzers die Nutzmenge an Flüssigkeit genau
und gleichbleibend eingestellt werden kann. DE-OS 25 30 618 schließlich stellt eine Vorrichtung zum
*® Schnellspinnen von Fäden aus Schmelzen vor, wobei die
Fäden mit Hilfe einer Antriebsrolle, einer sich entlang der Längsachse der Spule bewegenden Querführung und einer
Stützführung, durch welche die Fäden zur Querführung gelangen zu einer Spulenpackung aufgewickelt werden. Hierbei
kann gegebenenfalls eine Benetzung zwischen Querführung
und Stützführung erfolgen.
Die vorstehend genannten Präparationssysteme zeigen dann
unbefriedigende Ergebnisse, wenn Fadenscharen, die aus
*® einer Spinnlösung nach dem Trockenspinnverfahren erhalten
wurden, präpariert und direkt anschließend der Verstreckung zugeführt werden sollen. Ein Verfahren zur
kontinuierlichen Herstellung gekräuselter Fäden und Fasern aus Acrylnitri!polymerisaten nach der Trockenspinnmethode
wird in der DE-OS 32 25 266 beschrieben. Aufgabe der
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° vorliegenden Erfindung war es, für dieses Verfahren ein
verbessertes Präparationssystem zur Verfügung zu stellen«
Dabei kam es darauf an, die Aufbringung der wasserarmen Präparationsflüssigkeit im Zuge des Herstellprozesses vor
dem Verstrecken so vorzunehmen* daß das Spinnkabel ohne
merklichen Wärmeverlust direkt den Streckorganen zugeführt werden kann, daß trotz großer Filamentzahl pro Spinnschacht
ein gleichmäßiger Präparat ionsauftrag resultiert
und daß die Präparationsvorrichtung einfach zu warten
ist,
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß überraschend mit
einer Vorrichtung zum Benetzen von Fäden, Folien oder
Fadenscharen, die von oben nach unten transportiert werden, gelöst, indem man die Substrate mit Flüssigkeiten
benetzt, wobei die Vorrichtung aus einem die Flüssigkeit abgebenden System, Zuleitungen und einem Vorratsbehälter
sowie geeigneten Förderorganen für die Flüssigkeit besteht. Das die Flüssigkeit abgebende System weist
wenigstens zwei höhenversetzt einander gegenüberstehende
Schlitzdüsen mit horizontalem Schlitz auf, wobei an den Schlitzenden Stäbe angebracht sind, die, von oben
gesehen, mit dem Schlitz einen Winkel von 100 bis 170°, vorzugsweise 115 bis 160° bilden. Insbesondere sind die
an den Schlitzenden angebrachten Stäbe horizontal angeordnet. Die Schlitze der Schlitzdüsen sind horizontal
vorzugsweise etwa um die Stärke des Fadens, der Folie oder der Fadenschar voneinander entfernt» Bevorzugt ist, daß
jeweils zwei Schlitzdüsen 5 bis 50 mm von einander
höhenversetzt sind,
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum Benetzen von
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Fäden, Folien oder Fadenscharen mit Flüssigkeiten, insbesondere
zum Benetzen von Fadenscharen mit einer Präparationsflüssigkeit«
Vorzugsweise dient die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen einer Präparationsflüssigkeit
auf eine Fadenschar, die aus einer Spinnlosung nach dem Trockenspinnverfahren erhalten wurde, wobei vorzugsweise
die Vorrichtung innerhalb des Spinnschachtes 20 bis 100 mm vom unteren Spinnschachtende angebracht ist. Ganz besonders
vorteilhaft ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Aufbringen einer Präparationsflüssigkeit auf eine Fadenschar, die aus einer Spinnlösung nach dem
Trockenspinnverfahren erhalten wurde und ohne Unterbrechung
der Verstreckung zugeführt wird.
Im folgenden soll anhand von Prinzipskizzen die Auf-
bringung von flüssigen Präparationen oder Avivagen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher beschrieben werden.
Fig, 1 zeigt eine Vorderansicht des unteren Spinnschachtendes,
Die Fadenschar 1 wird im Schachtinnern durch sich
einander gegenüberstehende Fadenführer (2,3), die ca, 10 mm höhenversetzt angeordnet sind, gebündelt und gleichzeitig
aus rechteckförmigen Schlitzen präpariert. Über ein
Kapillarröhrchensystem (4) sind die Schlitze mit einer Dosiervorrichtung (5), die druckgesteuert wird, verbunden,
Der Abstand des unteren Fadenführers zum Spinnschachtende beträgt ca, 40 mm. Nach Durchlaufen des Spinnschachtendes
(6) werden die heißen, gebündelten, präparierten Fäden über eine Rolle oder einen Stift (7) umgelenkt und mit den
Fäden anderer Spinnschächte zu einem Kabelstrang vereint
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dem Streckwerk direkt zugeführt. Verdampfte Spinnlösungsmittelanteile
werden über einen perforierten Ring (8)
vorher im Spinnschacht abgezogen.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf einen der Fadenführer
(2,3) mit der Schlitzdüse (9), an der die seitlichen Stäbe
<1O) angebracht sind. Die Flüssigkeit wird über die Zuleitung CH) zur Schlitzdüse gebracht.
Das Präparationssystem kann prinzipiell für alle Fäden und
Multifile verwendet werden, Spinnlösungszussätze, wie
Mattierungsmittel, Farbpasten oder Pigmente beeinflussen nicht die Präparierung und Weiterverarbeitung mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, Unter Präparationen werden alle flüssigen oder pastenartigen Mittel verstanden« die
auf Mono- oder Multifile aufgetragen werden sollen» also Avivageemulsionen, Antistatika, Spulöle oder Spinn/Streckpräparationen,
wie sie z.B, in Chemiefasern/Textilindustrie April 1982, Seite 265, beschrieben werden, Bei
dem erfindungsgemäßen Präparierungsverfahren hat es sich
als äußerst vorteilhaft erwiesen, die Aufbringung der Präparation bereits im Schachtinnern an der noch heißen
Fadenschar vorzunehmen. Zu diesem Zweck werden auch besonders
begünstigt warme Präparationsflüssigkeiten, vorzugsweise mit einer Temperatur oberhalb 70°C, eingesetzt,
Infolge der hohen Fadentemperaturen, die in der Regel
oberhalb 100"C liegen (berührungslos gemessen mit dem
Strahlungsthermometer KT 15 der Fa, Heimann GmbH, Wiesbaden), lassen sich dann die zu dicken Faserkabeln
vereinigten Fäden vieler Spinnschachtstellen einwandfrei
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ohne höhere Energiezufuhr heiß verstrecken. Gleichzeitig
findet infolge der hohen Temperaturen eine extrem gute Präparationsverteilung auf den Fäden statt»
Eine weitere Möglichkeit besteht darin» das Präparationssystem
unmittelbar unter dem Schachtende der Spinnschächte anzubringen·
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Die 30 gew.-%ige Spinnlösung eines Acrylnitrilcopolymerisates
aus 93,6 Gew.-% Acrylnitril, 5,7 Gew.-tt Acrylsäuremethylester
und 0,7 Gew. -V, Natriummethallylsulf onat in Dimethyl
formamid, welche nach dem Lösen eine Viskosität von 8,3 Pa.s, gemessen bei 100nC aufweist, wird auf 900C abgekühlt,
filtriert und direkt einer Spinnanlage mit 30 Spinnschächten zugeführt» Die Spinnlösung wird aus 1264-Lochdüsen,
Düsenlochdurchmesser 0,2 mm, mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 100 m/min trocken versponnen. Die
Schachttemperatur liegt bei 2000G und die Lufttemperatur
beträgt 380°C, Die durchgesetzte Luftmenge beträgt 47 mJ/h
für jeden Schacht, die am Kopf des Schachtes in Längsrichtung zu den Fäden eingeblasen wird. Die 1264 Filamente
pro Spinnschacht, die einen Gesamttiter von 12850 dtex
aufweisen, werden über zwei Fadenführer (Fig. 2) im Spinnschacht gebündelt und gleichzeitig mit einer 80-900C
warmen, wäßrigen, ölhaltigen, antistatischen Präparation derart benetzt, daß der Ölgehalt der Fäden 0,16 Gew.-%,
der Gehalt an Antistatikum 0,04 Gew.-% und die Feuchte
1,1 Gew.-'/·, bezogen auf den Feststoff gehalt, ausmachen.
Die Dosierung ist druckgesteuert. Der Druck in der Präparationsleitung beträgt 0,3 bar bei einem
Kapillardurchmesser der Präparationsröhrchen von 0,42 mm.
Die zudosierte Menge an Präparationsflüssigkeit liegt bei
12 ml/min pro Spinnstelle. Die gebündelte präparierte Fadenschar besitzt unmittelbar nach Verlassen des
Spinnschachtes eine Oberflächentemperatur von 1320C und
einen Restlösungsmittelgehalt von 9,5 Gew.-ϊί an
Dimethylformamid, bezogen auf den Feststoff. Das Spinngut
wird anschließend umgelenkt und
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mit dem Spinngut der anderen Spinnschächte zu einem Faserkabel
vom Gesamttiter 385 500 dtex vereinigt, direkt
l:4-fach über ein heißes Walzenpaar verstreckt, gekräuselt
und in Sattdampf relaxiert. Das fertig ausgeschrumpfte Kabel wird anschließend zu Stapelfasern von 60 mm Schnittlänge
geschnitten, verblasen und zu Ballen verpackt» Die Fasern, welche einen Einzelfaserendtiter von 3,3 dtex,
eine Faserfestigkeit von 2,76 cN/dtex und eine Dehnung von 45 % besitzen, lassen sich auf einer Hochleistungskarde
mit 120 m/min störungsfrei kardieren und zu Garnen weiter
verarbeiten,
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Claims (8)
1. Vorrichtung zum Benetzen von Fäden, Folien oder
. Fadenscharen, die von oben nach unten transportiert
werden, mit Flüssigkeiten, wobei die Vorrichtung aus einem die Flüssigkeit abgebenden System, Zuleitungen
und einem Vorratsbehälter sowie geeigneten Förderorganen
für die Flüssigkeit besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das die Flüssigkeit abgebende System
wenigstens zwei höhenversetzt einander gegenüberstehende Schlitzdüsen mit horizontalem Schlitz aufweist,
wobei an den Schlitzenden Stäbe angebracht sind, die, von oben gesehen, mit dem Schlitz einen
Winkel von 100 bis 170°, vorzugsweise 115 bis 160°
bilden,
20
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2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Schlitzenden angebrachten Stäbe horizontal angeordnet sind,
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze der Schlitzdüsen horizontal etwa um die Stärke des Fadens, der Folie oder der Fadenschar
voneinander entfernt sind,
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Schlitzdüsen 5 bis 50 mm voneinander höhenversetzt sind.
5. Verwendung der Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4
zum Benetzen von Fäden, Folien oder Fadenscharen mit
Flüssigkeiten,
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6. Verwendung der Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis
zum Benetzen von Fadenscharen mit einer Praparationsflussigkeit
«
7. Verwendung der Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis zum Aufbringen einer Präparationsflüssigkeit auf eine
Fadenschar, die aus einer Spinnlosung nach dem Trockenspinnverfahren erhalten wurde,
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung innerhalb des Spinnschachtes bis 100 mm vom unteren Spinnschachtende angebracht
ist.
9« Verwendung der Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis
zum Aufbringen einer Praparationsflussigkeit auf eine
Fadenschar, die aus einer Spinnlosung nach dem Trockenspinnverfahren erhalten wurde und ohne Unterbrechung
der Verstreckung zugeführt wird.
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