DE3507775A1 - Absorbierendes material sowie verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung - Google Patents
Absorbierendes material sowie verfahren zu seiner herstellung und seine verwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein absorbierendes Material, das ein wasserunlösliches, wasserquellbares, hochmolekulares Material
umfaßt, mit einem Gehalt an Carboxyl- oder Carboxylatgruppen
und mit wesentlich verbesserten Flüssigkeitsabsorptionscharakteristika sowie einer ausgezeichneten Gelfestigkeit.
Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf ein absorbierendes Material, das sich für den Einsatz als Damenbinde, Wegwerfwindel,
medizinische Auflage zur Absorption von Körpersäften usw. eignet.
Bislang wurde Baumwolle, Cellulose, Papier, Schwamm-Material usw. als Absorptionsmaterial eingesetzt. In den letzten Jahren
sind auch ein Hydrolysat aus einem Stärke/Akrylnitrilcopolymeren quervernetzten Polynatriumakrylat, quervernetzte Carboxymethylcellulose,
ein Hydrolysat eines Akrylatester/Vinylacetatcopolymeren als hochmolekulares, absorbierendes Material vorgeschlagen
worden.
Diese absorbierenden Materialien als solche oder in der Form eines zusammengesetzten Materials sind als Damenbinden, Wegwerfwindeln,
medizinische Auflagen für die Absorption von Körpersäften, Material für die Zurückhaltung landwirtschaftlichen
Wassers und Taufallinhibitor eingesetzt worden. Hochmolekulare Materialien wurden in großem Rahmen hauptsächlich im Bereich
der hygienischen Artikel in den letzten Jahren eingesetzt, da Papier, Zellstoff usw. insoweit Nachteile aufweisen, als sie
voluminös sind und eine geringe Absorption besitzen.
Jedoch wenn auch diese absorbierenden Materialien als hygienische Artikel Verwendung finden, sickert die absorbierte
Flüssigkeit unter Belastung durch, so daß sie klebrig und
schmutzig werden. Wenn sie als Bodenkonditionierungsmittel eingesetzt werden, ist der Wasserabsorptions/Wasserabgabezyklus
so kurz, daß sie keine zufriedenstellende Wasserhaltefähigkeit über einen längeren Zeitraum besitzen. Dementsprechend
wurde bislang ein afriedenstellendes hochmolekulares absorbierendes
Material, das sich für den Einsatz als Hygienematerial eignet, noch nicht gefunden.
Die gegenwärtigen Erfinder haben bereits ein wasserabsorbierendes Material mit ausgezeichneter Wasserabsorption vorgeschlagen
(japanische Patentveröffentlichung Nr. 30710/1979), wie auch ein verbessertes wasserabsorbierendes Material (japanische
Offenlegungsschrift Nr. 158210/1982). Diese wasserabsorbierenden
Materialien zeigten jedoch das Problem, daß, obwohl sie eine ausgezeichnete Gelfestigkeit nach der Wasserabsorption besaßen,
die Eigenschaften hinsichtlich der Salzwiderstandsfähigkeit bemerkenswert niedrig waren, da es sich um einen Polyelektrolyten
handelt, so daß das dringende Bedürfnis besteht, sobald wie möglich ein wasserabsorbierendes Material zu entwickeln,
das eine ausgezeichnete Salzwiderstands^fähigkeit besitzt, wie auch einen hervorragenden Wasserabsorptionsgrad und Gelfestigkeit.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale. Es
handelt sich dabei um ein absorbierendes Material, das ein hochmolekulares Absorptionsmaterial umfaßt, mit einem Gehalt an
Carboxyl- oder Carboxylatgruppen und mit physikalischen Eigenschaften in der Weise, daß die pyhsiologische Salzlösungsabsorptionsmenge
(nachfolgend einfach als Absorptionsmenge bezeichnet) 40 bis 90 g pro g des Polymeren, vorzugsweise von
45 bis 75 g, beträgt, daß der physiologische Salzlösungsabsorptionsgrad mindestens 8 ml pro 0,3 g des Polymeren, vorzugsweise
von 8 bis 13 ml, ausmacht, während die Gelfestigkeit nach 35
dem Quellen durch die Sättigung mit Ionenaustauschwasser
(nachfolgend als gequollene Gelfestigkeit bezeichnet) 33
2 2
bis 200 g/cm , und vorzugsweise von 35 bis 100 g/cm , beträgt.
Grundsätzlich liegen die Eigenschaften für die hochmolekularen
absorbierenden Materialien in der Absorptionsmenge, dem Absorptionsgrad sowie der Gelfestigkeit, und man strebt
an, daß alle diese Eigenschaften in einem möglichst hohen Grade erreicht werden. Im besonderen wird angestrebt, daß
Hygienematerialien, wie Damenbinden oder Wegwerfwindeln
eine ausgezeichnete Absorptionskapazität und Absorptionsgrad besitzen und nur ein geringes Durchsickern der absorbierten
Flüssigkeit unter Druck eintritt.
Es werden dementsprechend für beide Materialien die gleichen Qualitäten verlangt. Der Absorptionsgrad des hochmolekularen
absorbierenden Materials spielt eine Rolle dahingehend , daß eine Leckage vermieden werden kann durch ein rasches Absorbieren
einer Flüssigkeit, wie etwa Menstruationsblut oder Urin, während zusätzlich ein Gefühl der Trockenheit auf die
Oberfläche (d.h., die Seite, die mit der Haut in Kontakt steht) des Hygienematerials übertragen werden kann. Die Gelfestigkeit
spielt eine Rolle bei dem sicheren Zurückhalten der Flüssigkeit, Wenn die Gelfestigkeit gering ist, zerbricht das hochmolekulare
Material durch die Last, wie etwa durch das Körpergewicht und tritt frei an die Oberfläche des Hygienematerials,
wodurch ein unangenehmes Gefühl übertragen wird.
Ein wichtiger Aspekt der Erfindung liegt darin, daß das hochmolekulare
Material mit den oben erwähnten physikalischen Absorptionseigenschaften ein wasserunlösliches,hochmolekulares
Material ist, das Carboxyl- oder Carboxylatgruppen enthält und einen Quervernetzungsdichtegradient aufweist.
Normalerweise besteht die folgende Zwischenbeziehung zwischen
den physikalischen Absorptionseigenschaften (Absoptionsmenge, Absorptionsgrad und Gelfestigkeit) des hochmolekularen Materials.
Absorptionsmenge
negative Wechsel- / \ negative Wechselbeziehung
/ \ beziehung
Absorptionsgrad — gequollene Gelfestigkeit
positive Wechselbeziehung
Kein hochmolekulares absorbierendes Material, das alle derartigen physikalischen Eigenschaften aufweist, wie eine Absorptionsmenge
von 40 bis 90 g/g Polymer, einen Absorptionsgrad von mindestens 8/0,3 g Polymer und eine gequollene Gelfestigkeit
von 33 bis 200 g/cm ist gegenwärtig handelsüblich verfügbar.
Bei dem hochmolekularen absorbierenden Material, das alle die physikalischen Eigenschaften aufweist, handelt es sich um ein
solches, bei welchem eine Differenz in der Quervernetzungsdichte zwischen der Innenseite und der Oberfläche der Partikel vorliegt,
wobei die Quervernetzungsdichte in der Oberfläche höher ist als die im Innenbereich.
Beispiele für die Hauptvertreter solcher hochmolekularer absorbierender
Materialien mit einem Quervernetzungsdichtegradient umfassen ein Stärke/Akrylsäure (oder Salz) Graftcopolymeres,
Polyakrylsäure (oder Salz) und ein Hydrolysat eines Akrylatester/Vinylacetatcopolymeren,
von welchen Polyakrylsäure und
3-> Polyakrylatsalz bevorzugt sind. Andere Monomere, wie Methakrylsäure,
ein (Meth)akrylatester und (Meth)akrylamid kann als
Comonomeres eingesetzt werden, das copolymerisierbar ist mit
dem Polyakrylatsalz in einer Menge, die keine Absenkung der physikalischen Absoiptionseigenschaften bewirkt. Verfahren,
um einen Quervernetzungsdichtegradienten auf das hochmolekulare absorbierende Material zu übertragen, sind die folgenden:
1. Bei diesem Verfahren wird ein hydrophiles,querver-netztes
Polymeres mit Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppen (oder Carboxylatgruppen) in einer Lösungsmischung von Wasser und
einem hydrophilen organischen Lösungsmittel (in einem Mischungsverhältnis von Wasser zu Lösungsmittel von 50 : 5
bis 50 : 95) dispergiert und katalytisch mit einem Quervernetzungsmittel
reagiert, das in der Lage ist, mit den funktionalen Gruppen des hydrophilen, quervernetzten PoIyperen
zu reagieren, um dessen Oberfläche weiter zu vernetzen (nach der Vervollständigung der Polymerisation kann
das Polymere in der Lösungsmittelmischung dispergiert sein, ohne daß man das Polymere abfängt, um die Quervernetzungsreaktion
durchzuführen) und
2. bei diesem Verfahren wird eine wässrige Lösung eines hydrophilen
Monomeren mit einer Carboxylgruppe (oder einer Carboxy· latgruppe) mit einem Gehalt eines wasserlöslichen Polymerisationsinitiators
in einem hydrophoben Lösungsmittel in der Anwesenheit eines Schutzkolloids dispergiert und suspendiert,
um eine Polymerisationsreaktion durchzuführen, wobei der Wassergehalt des sich ergebenden hydrophilen Polymeren auf
10 bis 40 Gew.-% eingestellt wird und das Polymere mit einem Quervernetzungsmittel reagiert wird, das mit der funktionalen
Gruppe des Polymeren reagierbar ist, um die Oberfläche weiter zu vernetzen.
Das zweite Verfahren wird unter dem Gesichtspunkt der Polymerisationsreaktion
und der Quervernetzungsreaktion bevorzugt. 35
Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Verfügung zur Herstellung eines hochwasserabsorbierenden Polymeren, indem
man eine wässrige Lösung eines Carboxylgruppen enthaltenden, wasserlöslichen, äthylenischen, ungesättigten Monomeren, das
kein Querverntzungsmittel enthält, suspendiert, indem man es infeinem Kohlenwasserstoff oder einem halogenierten, aromatischen
Kohlenwasserstoff dispergiert und die sich ergebende Suspension polymerisiert, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein Celluloseester oder ein Celluloseäther, der bei der Polymerisationstemperatur öllöslich ist, als
Schutzkolloid eingesetzt wird, um die Teilchengröße des erhaltenen Polymeren auf 100 /um oder größer zu erhöhen, wobei
das feuchte, Carboxylgruppe (oder Carboxylatgruppe) enthaltende, hydrophile Polymere mit einem Feuchtigkeitsgehalt, der in den
Bereich von 10 bis 40 Gew.-% (bezogen auf das Polymere) eingestellt ist, mit einem Quervernetzungsmittel vernetzt wird, das
mindestens zwei funktionale Gruppen besitzt, die mit den Carboxylgruppen oder Carboxylatgruppen reagieren. Der Bezug auf einen
Feuchtigkeitsgehalt kann ersetzt werden durch einen anderen
20 Bezug auf einen Wassergehalt.
Beispiele für die Carboxylgruppen enthaltenden, wasserlöslichen äthylenischen, ungesättigten Monomeren umfassen allgemein Akrylsäure,
ein Salz hiervon, Methakrylsäure und ein Salz davon.
Weiterhin kann das Monomere eingesetzt werden mit einem anderen Monomeren, einem Comonomeren, wie Maleinsäure, Itaconsäure,
Akrylamid, 2-Akrylamid-2-methylpropansulfonsäure, 2-(Meth)akryloyläthansulfonsäure,
oder 2-Hydroxyäthyl(meth)akrylat in einer Menge innerhalb eines Bereiches, der nicht niedriger ist als
30 die Eigenschaft des wasserabsorbierenden Polymeren.
Es wird hinzugefügt ein Alkalimetallsalz eines Monomeren und ein Alkalimetallsalz eines erzeugten Polymeren gemäß der Erfindung,
sowohl ein Teilsalz als auch das vollständige Salz umfassend.
Die Celluloseester oder Celluloseäther, die bei der Polymerisations
temperatur öllöslich sind und als Schutzkolloid in der Wasser/Öl-Suspensionspolymerisation gemäß der Erfindung
eingesetzt werden, sind solche, die bei Raumtemperatur in einem Kohlenwasserstoff oder einem halogenierten, aromatischen
Kohlenwasserstoff als Dispersionsmedium unlöslich oder schwer
zu lösen sind, jedoch hierin bei einer Polymerisationstemperatur (50 0C oder höher) löslich sind.
Beispiele für die Celluloseester oder -äther umfassen Celluloseacetat,
Cellulosepropionat, Cellulosebutyrat, Celluloseacetatpropionat, Celluloseacetatbutyrat, Celluloseacetatphthalat,
Ähtylcellulose,Benzylcellulose und Äthylhydroxyäthylcellulose, von welchen Celluloseacetatbutyrat, Äthylcellulose und Äthyl-
15 hydroxyäthylcellulose bevorzugt werden.
Die gemäß der Erfindung bevorzugt verwendeten Dispersionsmedia umfassen Kohlenwasserstoffe und haigenierte, aromatische Kohlenwasserstoffe
mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen. Beispiele für diese Kohlenwasserstoffe umfassen aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Äthylbenzol, Toluol und Xylol, alicyklische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, Methylcyclohexan, Cyclooctan und Decalin,
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Pentan, Heptan und
Octan, sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol, Brombenzol und Dichlorbenzol, von welchen Toluol, Xylol, Cyclohexan,
Methylcyclohexan, Hexan, Heptan, Chlorbenzol und Dichlorbenzol bevorzugt werden. Der Einsatz einer Mischung von mindestens
zwei dieser Lösungsmittel als Dispersionsmedium ist ebenfalls möglich, in Abhängigkeit von der Art des verwendeten Celluloseesters
oder -äthers. Auch ein einzelnes Lösungsmittel kann als Dispersionsmedium eingesetzt werden, indem man einen geeigneten
Celluloseester oder - äther auswählt. Die Verwendung eines einzelnen Lösungsmittels erleichtet die Kreislaufführung eines
Dispersionsmediums und ist für die Industrie äußerst vorteil-
35 haft.
Cellulosederivate, die geeignet sind, wenn Toluol, Xylol, Äthylbenzol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol oder ähnliches
allein als Dispersionsmedium eingesetzt werden, sind Äthylcellulose
eines Äthoxygruppengehaltes von 43 bis 47 Gew.-% und Celluloseacetatbutyrat eines Butyrylgruppengehaltes von
20 bis 50 Gew.-%. Ein Cellulosederivat, das geeignet ist, wenn Cyclohexan, Cyclopentan, Methylcyclohexan, Decalin oder
ähnliches, allein als Dispersionsmedium eingesetzt werden, ist Äthylcellulose eines Äthoxygruppengehaltes von 47 bis
50 Gew.-%. Ein Cellulosederivat, das geeignet ist, wenn n-Hexan, n-Heptan, n-Octan oder ähnliches allein als Dispersionsmedium eingesetzt wird, ist Athylhydroxyäthylcdlulose. Die
Menge des eingesetzten Schutzkolloids fällt in den Bereich von 0,05 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Dispersionsmedium. Die Polymerisation kann ausgeführt werden bei einer Polymerisationstemperatur in dem Bereich von
50 C bis zum Siedepunkt des Dispersionsmediums. Diese Temperatur liegt vorzugsweise bei 600C oder höher,und unter dem Gesichtspunkt
der Entfernung der Polymerisationswärme bevorzugt man, daß die Polymerisation bei der azeotopen Temperatur einer
Mischung von einem Dispersionsmedium und Wasser ausgeführt wird. Obwohl das Verhältnis des Dispersionsmediums zu einer
wässrigen monomeren Lösung stark variiert werden kann, liegt es zweckmäßig im Bereich von normalerweise 1 : 1 zu 5 : 1
unter dem Gesichtspunkt der Abführung der Polymerisationswärme und der Steuerung der Polymerisationstemperatur.
Es ist ein wesentlicher Punkt zur Lösung der Aufgabe nach der Erfindung, daß ein feuchtes, Carboxylgruppen oder Carboxylatgruppen
enthaltendes, hydrophiles Polymer mit einem extrem großen Teilchendurchmesser, das man durch ein Wasser/Öl-Suspensionspolymerisationsverfahren
erhält, bei welchem ein öllöslicher Celluloseester oder -äther als Dispersionsmittel eingesetzt
wird, quervernetzt wird, wenn der Feuchtigkeitsgehalt
35 in einem speziellen Bereich liegt.
Außerdem ist das Wasser/Öl-Suspensionspolymerisationsverfahren
erstrebenswert, da die Steuerung des Wassergehaltes des nassen oder feuchten Polymeren ein wesentlicher
Bestandteil im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist,und ein Dehydrierungsschritt ist normalerweise nach der Herstellung
des Polymeren erforderlich. Bei der Herstellung des Carboxylgruppen- (oder Carboxylatgruppen-) enthaltenden
hydrophilen Polymeren kann ein Quervernetzungsmittel ohne schädliche Einwirkung auf die Erfindung beigegeben werden,
solange extrem kleine Mengen zugegeben werden. Unter dem Gesichtspunkt der Gelfestigkeit nach der Wasserabsorption ist es
erstrebenswert, daß das Polymere selbstvernetzend ist.
Ein besonders wesentlicher Faktor bei der Erfindung ist der Feuchtigkeitsgehalt des feuchten, hydrophilen Polymeren, wenn
die Quervernetzungsreaktion mit einem Quervernetzungsmittel durchgeführt wird. Verfahren zur Herstellung eines wasserabsorbierenden
Polymeren, in welchen eine Quervernetzungsreaktion nach der Polymerisation durchgeführt wird, sind hinlänglich bekannt.
Zum Beispiel beschreibt die japanische Offenlegungsschrift Nr. 131608/1981 ein Verfahren, nach welchem ein Polyakrylatsalz
in einer Lösungsmischung von Wasser und einem hydrophilen organischen Lösungsmittel quervernetzt wird, und die
japanische Patentveröffentlichung Nr. 28505/1982 beschreibt ein Verfahren, nach welchem Polyakrylsäure (oder deren Salz) in
der Anwesenheit von Wasser quervernetzt wird.
Da jedoch der Feuchtigkeitsgehalt eines jeden dieser feuchten Polymeren 50 Gew.-% oder mehr beträgt und im besonderen derjenige
des letzteren bei 70 Gew.-% oder höher liegt, kann der erfindungsgemäße
Effekt nicht bei einem so hohen Feuchtigkeitsgehalt realisiert werden.
Normalerweise kann man ein hydrophiles Polymeres erhalten durch die Polymerisation eines Monomeren bei einer Konzentration
von 45 Gew.-% oder weniger, z. B. bei einem Feuchtigkeitsgehalt
von 55 Gew.-% oder darüber. Bei der Ausführung der Erfindung ist es dementsprechend erforderlich, den Feuchtigkeitsgehalt
des feuchten hydrophilen Polymeren Produktes, das man durch ein übliches Verfahren erhält, zu steuern.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es ein wesentlicher Gesichtspunkt,
daß der Feuchtigkeitsgehalt in den Bereich von bis 40 Gew.-% fällt, bezogen auf das feuchte hydrophile Polymere.
Noch erstrebenswerter sind 15 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht. Wenn der Feuchtigkeitsgehalt des feuchten hydrophilen
Polymeren außerhalb des obigen Bereiches liegt, ist das hergestellte vasserabsorbierende Polymere schlechter, im Hinblick
auf die Wasserabsorptionsmenge und/oder den Wasserabsorptionsgrad und die Gelfestigkeit, so daß der besondere Effekt
gemäß der Erfindung nicht erreicht werden kann. Der angestrebte Effekt kann im Sinne der Erfindung erzielt werden, indem man den
Feuchtigkeitsgehalt des feuchten Polyacrylsäurepolymeren, das man durch ein Wasser/Öl-Suspensionspolymerisationsverfahren erhält,
in welchem ein öllöslicher Celluloseester oder ein Celluloseäther als Dispersionsmittel eingesetzt wird, innerhalb des
oben genannten Bereiches durch die Konzentration steuert.
Die Quervernetzungsmittel, die gemäß der Erfindung eingesetzt
werden können, schließen alle Verbindungen ein, die mindestens zwei funktionale Gruppen besitzen, die mit Carboxylgruppen
(oder Carboxylatgruppen) reagieren. Diese umfassen beispielsweise Polyglycidyläther, wie Äthylenglycoldiglycidylather, Polyäthylenglycoldiglycidyläther
und Glycerintriglycidyläther, Haloepoxyverbindungen, wie Epichlorhydrin und oC-Methylchlorhydrin, PoIyaldehyde,
wie Glutaraldehyd und Glyoxal, Polyole, wie Glycerin, Pentaerythritol und Äthylenglycol, sowie Polyamide, wie etwa
Äthylendiamin. Bevorzugt ist es ein Polyglycidyläther, wie Äthylenglycoldiglycidylather.
35
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Obwohl die Menge des Quervernetzungsmittels im Hinblick auf seine Art und die Art des Polymeren verändert werden kann,
liegt sie normalerweise in dem Bereich von 0,01 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Polymere. Wenn die Menge des Quervernetzungsmittels
geringer ist als 0,01 Gew.-%, so ist der Effekt des Zusatzes nicht ausreichend, während bei einer Überschreitung
von 5,0 Gew.-% die Quervernetzungsdichte ansteigt, was zu einer geringeren Wasserabsorptionsmenge führt. Dies ist nach
der Erfindung nicht erstrebenswert.
Das gemäß der Erfindung hergestellte Polymere besitzt einen extrem großen Teilchendurchmesser, so daß keine Gegenmaßnahmen
gegen Stauben erforderlich sind. Wegen seines großen Teilchendurchmessers
ist außerdem das Polymere mit einer hohen Wasserabsorption und einem hohen Wasserabsorptionsgrad ausgestattet.
Es ist möglich, ein Polymeres zu erhalten, das eine hohe Salzwiderstandsfähigkeit, einen hohen Wasserabsorptionsgrad
sowie eine hohe Gelfestigkeit nach der Wasserabsorption besitzt, durch die Steuerung des Feuchtigkeitsgehaltes des erhaltenen
feuchten hydrophilen Polymeren und dessen Vernetzung. Das hochwasBerabsorbierende
Polymere kann nur erzeugt werden, wenn der öllösliche Celluloseester oder Celluloseäther, wie oben erwähnt,
als Schutzkolloid eingesetzt wird und nach einem Wasser/Öl-Suspensionspolymerisationsverfahren
gearbeitet wird, welches
25 eine einfache Feuchtigkeitssteuerung ermöglicht.
Es ist möglich, ein wasserabsorbierendes Material, das eine ausgezeichnete Salzwiderstandsfähigkeit, Wasserabsorptionsgrad
und Gelfestigkeit nach der Wasserabsorption durch das erfindungsgemäße
Verfahren zu erhalten, und das erhaltene Material kann höchst vorteilhafterweise eingesetzt werden als landwirtschaftliches
Wasserrückhaltemittel oder als Wasserabsorptionsmittel für hygienische Materialien. Das hochwasserabsorbierende
Polymere, das man durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält, kann im besonderen auf dem Gebiet der Papierwindeln eingesetzt
werden, die rasch eine große Menge Urin absorbieren und auch nicht reißen, wenn sie mit Urin benetzt sind, oder auf dem
Gebiet der Damenbinden, die Blut absorbieren können und dieses auch unter Druck dicht zurückhalten können. Somit läßt sich
eine "Leckage" und ein "Gefühl des Unbehagens" ausschließen.
Mittels des oben aufgezeigten Verfahrens läßt sich ein Polymeres erzeugen, das die weiter oben definierten physikalishen Eigenschaften
aufweist. Durch die Steuerung der Polymerisationsbedingungen kann die Absorptionsmenge auf einen erstaunlichen
Wert gesteigert werden, bis zu 100 g oder darüber pro g des Polymeren, wdfii jedoch die weiter oben erwähnte Beziehung
zwischen den physikalischen Absorptionseigenschaften und dem Absorptionsgrad
sowie der Gelfestigkeit stark herabgesetzt werden, so daß eine solch hohe Absorptionsmenge nicht bevorzugt wird.
Wenn beispielsweise ein hochmolekulares absorbierendes Material mit einer Gelfestigkeit, die geringer ist als 33 g/cm in eine
Wegwerfwindel eingebracht wird, so bricht dieses Material durch das Gewicht des Babys. Wenn der Absorptionsgrad geringer ist
als 8 ml/0,3 g Polymeres, so muß die Menge des eingesetzten hochmolekularen Materials erhöht werden. Sonstyfcritt ±Ώ einer
nachteiligen Weise eine Leckage ein. Wenn diese Tatsachen in Betracht gezogen werden, so sind die besonders bevorzugten
physikalischen Eigenschaften des hochmolekularen absorbierenden Materials so, daß die Absorptionsmenge bei 40 bis 90 g/g Polymerem,
der Absorptionsgrad bei mindestens 8ml/o,3 g Polymerem und die Gelfestigkeit bei 33 bis 200 g/cm2 liegt.
Das Polymere gemäß der Erfindung kann in der Form von Flocken, sphärischen Partikeln, porösen Partikeln oder traubenförmigen
Ketten vorliegen.
Nach der Erfindung werden außerdem verschiedene Verwendungsmöglichkeiten
für das oben aufgeführte absorbierende Polymere
aufgezeigt. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene
Polymere eignet sich als Absorptionsmittel und kann dementsprechend wirkungsvoll eingesetzt werden bei hygienischen
Artikeln, wie etwa Damenbinden und Wegwerfwindeln. Bevorzugte Ausführungsformen der hygienischen Gegenstände gemäß der Erfindung
werden nachfolgend erläutert.
Eine Damenbinde umfaßt ein flüssigkeitsdurchlässiges Oberflächenmaterial,
das mit der Haut in Kontakt steht, ein flüssigkeitsundurchlässiges, dichtes Material, sowie eine Absorptionsschicht, die zwischen diesen beiden Materialien liegt, wobei der
Gegenstand dadurch gekennzeichnet ist, daß die Absorptionsschicht ein hochmolekulares Absorptionsmittel sowie eine baumwollähnlihe
Pulpe und/oder ab-sorbierendes Papier umfaßt, wobei das Absorptionsmittel eine physiologische Salzlösungsabsorptionsmenge
von 40 bis 90 g/g Polymeres, einen physiologischen SaIzlösungsabsorptionsgrad
von mindestens 8 ml/0,3 g Polymeres und eine Gelfestigkeit nach dem Quellen bis zur Sättigung mit
2 dejonisiertem Wasser von 33 bis 200 g/cm aufweist.
Eine Wegwerfwindel umfaßt eine flüssigkeitsdurchlässige Oberflächenschicht,
eine flüssigkeitsundurchlässige Rückschicht, sowie eine Absorptionsschicht, die zwischen den beiden Schichten
liegt, die gekennzeichnet ist durch ein hochmolekulares Absorptionsmittel und eine baumwollähnliche Pulpe und/oder Papier,
wobei das Absorptionsmittel eine physiologische Salzlösungsabsorptionsmenge von 40 bis 90 g/g Polymeres, einen physiologischen
Salzlösungsabsorptionsgrad von mindestens 8 ml/0,3 g Polymeres und eine Gelfestigkeit nach dem Quellen bis zur Sättigung
2 30 mit dejonisiertem Wasser von 33 bis 200 g/cm besitzt.
Eine Wegwerfwindel umfaßt eine flüssigkeitsdurchlässige Oberflächenschicht,
eine flüssigkeitsundurchlässige Rückschicht, sowie eine Absorptionsschicht zwischen diesen beiden Schichte^ die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie ein hochmolekulares Ab-
sorptionsmittel umfaßt, sowie eine baumwollartige Pulpe und/oder Papier, wobei das Absorptionsmittel eine physiologische
Salslösungsabsorptionsmenge von 40 bis 90 g/g Polymeres und einen physiologischen Salzlösungsabsorptionsgrad von mindestens
8 ml/0,3 g Polymeres aufweist und das Absorptionsmittel die Form des gequollenen Gels mindestens 8 Stunden nach der Absorption
des Urins beibehält.
Da das polymere Absorptionsmittel gemäß der Erfindung die oben IQ aufgezeigten Eigenschaften in einer unerwarteten Weise verbessert,dient
es dazu, die Flüssigkeit in einem hygienischen Artikel wirkungsvoller zu absorbieren und zurückzuhalten als
Zellstoff-Flocken und anderes absorbierendes Papier. Dementsprechend
enthält der Hygienartikel im wesentlichen das Polymere in der Absorptionsschicht.
Es ist ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß das hochmolekulare Absorptionsmittel, das der Hauptbestandteil
der Absorptionsschicht darstellt, sowohl die hohe Absorptionsmenge als auch den Absorptionsgrad und die Gelfestigkeit aufweist,
wobei es im besonderen auf den hohen Absorptionsgrad und die Formremanenz im gequollenen Zustand ankommt.
Der Absorptionsgrad des hochmolekularen Absorptionsmittels stellt einen wichtigen Faktor bei der Herstellung von Wegwerfwindeln dar,
da hierdurch eine Leckage des Urins verhindert werden kann, während gleichzeitig ein Gefühl der Trockenheit auf die Windeloberfläche
übertragen wird (d. h., die Oberfläche, die in Kontakt mit der Haut steht). Ein weiterer wesentlicher Faktor bei
der Herstellung von Wegwerfwindeln ist die Gelfestigkeit des hochmolekularen Absorptionsmittels, da dann, wenn die Form des
gequollenen Absorptionsmittels nicht über eine länger Zeit nach der Absorption des Urins aufrechterhalten werden kann, sich das
Absorptionsmittel durch das Gewicht des Benutzers auflöst und an die Windeloberfläche tritt, so daß für den Benutzer ein unangenehmes
Gefühl entsteht. Dementsprechend können keine Wegwerfwindeln hergestellt werden, die kein unangenehmes Gefühl erzeugen,
wenn nicht ein hochmolekulares Absorptionsmittel einge-
setzt wird, das sowohl eine hohe Absorptionsmenge als auch einen hohen Absorptionsgrad wie auch eine ausgezeichnete Formremanenz
aufweist.
Die Erfindung soll nachfolgend näher erläutert werden, unter Bezugnahme auf Beispiele und Vergleichsbeispiele, wobei jedoch
anzuführen ist, daß diese Beispiele nur erläuternden Charakter besitzen und die Erfindung nicht einschränken sollen.
Der Acetylgruppengehalt, der Butyrylgruppeng^ialt und der
Äthoxygruppengehalt der Celluloseester oder -äther, die hier verwendet werden, ist folgender:
Celluloseacetatbutyrat (ein Produkt von Eastman Kodak mit der Bezeichnung CAB 381-20): Acetyl
gruppengehalt 13 %, Butyrylgruppengehalt 37 Gew-%,
Äthylcellulose (ein Produkt der Firma Hercules, mit der Bezeichnung Äthylcellulose N-200): Äthoxygruppengehalt
von 37,5 bis 49,0 Gew.-%.
Nachfolgend sollen die Zeichnungen kurz erläutert werden:
Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils eine schematische Darstellung einer Vorrichtung, die eingesetzt wird zur Messung der physikalischen
Eigenschaften des hochwasserabsorbierenden Polymeren gemäß der Erfindung.
Die Wasserabsorptionsmengen, der Wasserabsorptionsgrad, sowie die Gelfestigkeiten in den Beispielen und Vergleichsbeispielen
sind Werte, die durch die folgenden Verfahren bestimmt worden sind. Etwa 1 g eines Polymeren wird in einem großen Überschuß
von dejonisiertem Wasser oder 0,9 %-iger physiologischer Salzlösung dispergiert, voll aufquellen lassen und durch ein 80
Maschen-Metallsieb gemäß JIS, der japanischen Industrienorm, gefiltert. Das erhaltene gequollene Polymere wird gewogen,
und dieses Gewicht (W) wird dividiert durch das Anfangsgewicht
(WqN des Polymeren. Die Wasserabsorptionsmenge (g/g) wird repräsentiert
durch W/Wo<
Der Wasserabsorptionsgrad wird durch ein Gerät gemessen, wie es in Fig. 1 dargestellt ist. 0,3 g
eines Polymeren wird über einen Glasfilter von 70 mm Durchmesser gesprüht, während das Wasserniveau der physiologischen Salzlösung
gleichgehalten wird,und der Wasserabsorptionsgrad wird ausgedrückt durch die Menge der physiologischen Salzlösung,
die während 20 Minuten absorbiert wird. Die Gelfestigkeit nach der Absorptions des Wassers wird bestimmt durch die Verwendung
eines Gerätes, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Ein voll mit dejonisiertem wasser gequollenes und durch ein 80 Maschen-Metallsieb
gefiltertes Polymeres wird zwischen zwei Platten mit einem Durchmesser von 60 mm und einer Plattenoberfläche eingebracht.
Dann wird ein Gewicht aufgebracht, und das minimale Gewicht (W-), bei welchem die gequollenen polymeren Partikel
brechen, wird gemessen. Die Gelfestigkeit nach der Absorption von Wasser wird definiert als das Gewicht (W..) dividiert durch
die Fläche. Das heißt, die Gelfestigkeit ist (W^/3 χ 3 χ 3,14 =
W1/28,26.
Beispiele 1 bis 3
In eine 500 ml Flasche mit vier Hälsen und einem runden Boden, ausgerüstet mit einem Rührer, einem Rückflußkondensator, einem
Eintropftrichter sowie einem Stickstoffgaseinlaßrohr, wurden
230 ml Cyclohexan und 1,68 g Äthylcellulose N-200 eingegeben, und die Mischung wurde auf 75° C erhitzt. Getrennt hiervon
wurden 30 g Acrylsäure in einem Erlenmeyer-Kolben neutralisiert mit einer Lösung von Natriumhydroxid (13,4 g) in Wasser
(39 g). Die Monomerkonzentration der wässrigen monomeren Lösung war 45 % (ein Wassergehalt von 55 %). 0,1 g Caliumpermanganat
wurde in dieser Lösung aufgelöst. Diese Lösung wurde polymerisiert, indem man sie tropfenweise in die obige Vier-Hals-Flasche
eingab, in einer Stickstoffatmosphäre über einen Zeitraum von 1,5 Stunden, und die Bsaktionsmischung wurde 0,5 Stunden bei
70 bis 75° C gehalten, um die Polymerisation zu vervollständigen.
Der Feuchtigkeitsgehalt des in dem Cyclohexan spendierten
Polymeren wurde durch azeotropische Destillation des Wassers (das Cyclohexan wurde zurückgeführt) auf 35 %, 27 % oder 20 %
eingestellt. Eine Lösung von Äthylenglycoldiglycidyläther (0,03 g) in Wasser (1 ml) wurde jedem Polymeren bei 73° C zugegeben.
Jede Mischung wurde bei dieser Temperatur 2 Stunden lang gehalten. Das Cyclohexan wurde entfernt,und die Polymeren
wurden in einem Vakuum bei 80 bis 100° C getrocknet, um wasserlösliche Polymere zu erhalten, mit einem mittleren Durchmesser
von 100 bis 300 /um.
Die Polymerisation bei diesem Beispiel wurde in der gleichen Weise ausgeführt wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß Äthylcellulose
N-200 ersetzt wurde durch 2,12 g Äthylhydroxyäthylcellulose, daß das Cyclohexan ersetzt wurde durch 230 ml von
η-Hexan und daß die Reaktionsmischung auf 65° C erhitzt wurde. Nach der Polymerisation wurde der Feuchtigkeitsgehalt des
feuchten Polymeren auf 22 % eingestellt durch azeotropische Destillation des Wassers,und eine Lösung von Glycerindiclycidyläther
(0,04 g) in Wasser ( lml) wurde bei 70° C beigegeben.
Die Mischung wurde 3 Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten, und das η-Hexan wurde entfernt.Das gebildete Polymere wurde in
Vakuum bei 80 bis 100° C getrocknet, um damit ein wasserabsorbierendes Polymere, mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 100 bis 350 /um.
Die Polymerisation bei diesem Beispiel wurde in der gleichen Weise ausgeführt wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme daß
die Monomerenkonzentration der wässrigen Monomerenlösung 35 % betrug und daß 0,003 g von Ν,Ν'-Methylenbisacrylamid zusätzlich
beigegeben wurden. Nach der Polymerisation wurde der Feuchtigkeitsgehalt
des feuchten Polymeren auf 27 % durch azeotropische
Destillation des Wassers eingestellt und eine Lösung von PoIyäthylenglycoldiglycidyläther
(n = 9) (0,15 g) in Wasser (1 ml) wurde bei 60° C beigegeben. Die Mischung wurde 3 Stunden lang
bei dieser Temperatur gehalten,und das Cyclohexan wurde entfernt. Das gebildete Polymere wurde in Vakuum bei 80 bis 110° C getrocknet,
und man erhielt ein wasserabsorbierendes Polymeres mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 100 bis 350 /um.
Der in Beispiel 1 verwendete Polymerisationsreaktor wurde mit 230 ml Monochlorbenzol und 2,3 g Celluloseacetatbutyrat
beschickt, und die Mischung wurde auf 80° C erhitzt. Getrennt hiervon wurden 26 g Acrylsäure und 4 g Acrylamid in einer Flasche
neutralisiert, mit einer Lösung von 98 %-igem Natriumhydroxid (11,0 g) in 44 g dejonisiertem Wasser. 0,1 g Ammoniumpersulfat
wurde beigegeben und gelöst, um eine wässrige Monomerenlösung zu bilden. Die Monomerenkonzentration der Wasserphase war etwa
46 Gew.-%. Nach der Polymerisation wurde der Feuchtigkeitsgehalt des Polymeren auf 25 % durch azeotropische Destillation
des Wassers eingestellt, und das sich ergebende Polymere wurde in der gleichen Weise behandelt wie in Beispiel 1, und man erhielt
ein wasserabsorbierendes Polymeres mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 100 bis 250 /um.
Vergleichsbeispiel 1
Das Polymerisierungsverfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß 0,03 g Äthylenglycoldiglycidylather der
wässrigen Monomerenlösung beigegeben wurden und daß die Quervernetzungsreaktion gleichzeitig mit der Polymerisierungsreaktion
durchgeführt wurde. Nach der Vervollständigung der Polymerisation wurde das Cyclohexan entfernt, und das Polymere wurde bei einer
Temperatur von 80 bis 100° C unter Vakuum getrocknet, so daß sich
ein wasserabsorbierendes Polymeres bilden konnte mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 100 bis 350 /um.
Vergleichsbeispiel 2 5
Das Polymerisierungsverfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt. Nach der Vervollständigung der Polymerisation wurde eine wässrige
Lösung von 0,03 g Äthylenglycoldiglycidylather in 1 ml Wasser
zugegeben (der Wasssergehalt des hydrierten Polymeren war 55 %),
*■" und die Mischung wurde 1 Stunde lang bei 73° C gehalten. Nach
der Vervollständigung der Querverretzungsreaktion wurde das Cyclohexan
entfernt, und das Polymere wurde bei einer Temperatur von 80 bis 100° C unter Vakuum getrocknet, so daß sich ein wasserabsorbierendes
Polymeres bilden konnte, mit einem mittleren
^ Teilchendurchmesser von 100 bis 350 /um.
Vergleichsbeispiel 3
Das Polymerisationsverfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt.
Δ Hierauf wurde das Cyclohexan entfernt, und das Polymere wurde
bei einer Temperatur von 70 bis 80° C unter Vakuum getrocknet. Der Wassergehalt des sich ergebenden Polymeren war 7 %. Das
Polymere wurde inCyclohexan redispergiert und resuspendiert, und es wurde eine wässrige Lösung von 0,03 g Äthylenglycoldiglyci-J
dyläther in 1 ml Wasser zugegeben. Die Mischung wurde 1 Stunde lang bei 70° C gehalten, Cyclohexan wurde entfernt, und das
Polymere wurde bei einer Temperatur von 80 bis 100° C unter Vakuum getrocknet, so daß sich ein wasserabsorbierendes Polymere
bilden konnte. 30
Vergleichsbeispiel 4
Das Polymerisationsverfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß 0,005 g Caliumpersulfat verwendet wurde.
Das sich ergebende Polymere hatte einen mittleren Teilchendurchmesser von 100 bis 350 /um.
Vergleichsbeispiel 5
Handelsüblich verfügbares quervernetztes Polynatriumacrylat, das unter dem Handelsnamen Aquakeep lOSH vertrieben wird.
Vergleichsbeispiel 6
Im Handel verfügbares quervernetztes Stärke/Acrylsäuregraftcopolymeres,
das unter dem Handelsnamen Sanwet IM-1000 vertrieben
wird
Vergleichsbeispiel 7
Die Polymerisation bei desem Vergleichsbeispiel wurde in der
gleichen Weise ausgeführt, wie in Beispiel 1, mit der Ausnätne, daß eine Lösung von Äthylenglycoldiglycidyläther (0,03 g) in
Wasser (1 ml) beigegeben wurde, als der Feuchtigkeitsgehalt des feuchten Polymeren durch azeotropische Destillation von
Wasser auf 45 % eingestellt war, und daß die Mischung zwei Stunden lang bei einer Temperatur von 60° C gehalten wurde.
Nach der Quervernetzungsreaktion wurde das Cyclohexan entfernt, und das Polymere wurde in Vakuum bei 80 bis 100° C getrocknet,
worauf man ein wasserabsorbierendes Polymeres erhielt, mit
einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 100 bis 350 /um,
Vergleichsbeispiele 8 und 9
Die Polymerisation in diesen Vergleichsbeispielen wurde in der gleichen Weise durchgeführt wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme,
daß das Cyclohexan ersetzt wurde durch 230 ml η-Hexan, daß die Äthylcellulose N-200 ersetzt wurde durch 1,8g Sorbitanmonostearat
und daß die Mischung auf 65° C erhitzt wurde. Nach der Polymerisation wurde der Feuchtigkeitsgehalt durch azeotrope
Destillation von Wasser auf 27 % oder 20 eingestellt, und das sich ergebende Polymere wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel
1 behandelt, worauf man wasserabsorbierende Polymere mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 10 bis 70 /um erhielt.
Dann wurden alle Produkte der oben aufgeführten Beispiele und Vergleichsbeispiele in einem Hygieneartikel untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
5 Datnenbinde
2,2 g einer baumwollähnlichen Pulpe wurde grob halbiert,um
eine obere und eine untere Schicht zu bilden. 0,3 g eines jeden der hochmolekularen Absorptionsmittel wurde zwischen
den beiden Schichten verteilt, und sie wurden zusammengepreßt, um eine Absorptionsschicht zu bilden. 10 g Pferdeblut wurden
in der Mitte der erhaltenen Absorptionsschicht absorbiert (70 mm χ 150 mm). Nach 3 Minuten wurde das Blut, das unter einem
2
Druck von 30 g/cm in 2 Minuten ausgequetscht wurde, von einem
Druck von 30 g/cm in 2 Minuten ausgequetscht wurde, von einem
2
Filterpapier von 100 cm absorbiert, und die Menge wurde gemessen.
Filterpapier von 100 cm absorbiert, und die Menge wurde gemessen.
Hierauf wurde die Form des gequollenen hochmolekularen Absorptionsmittels
makroskopisch beobachtet, umd die Beibehaltung der Form zu bestätigen.
20 Wegwerfwindel (1)
10 einer baumwollähnlichen Pulpe wurden grob halbiert, zur Bildung einer oberen und einer unteren Schicht, worauf 2,5 g
eines jeden der hochmolekularen Absorptionsmittel zwischen den beiden Schichten verteilt wurden, die zur Bildung einer Absorptionsschicht
zusammengepreßt wurden. 30 ml eines künstlichen Urins wurden in der Mitte der erhaltenen Absorptionsschicht
(120 mm χ 200 mm) absorbiert. Nach 15 Minuten wurde die Flüssigkeit, die unter einem Druck von 35 g/cm in 2 Minuten herausge-
2 quetscht wurde, durch ein Filterpapier von 100 cm absorbiert,
und die Menge wurde gemessen. Dann wurde das gequollene Polymere beobachtet, um dessen Form zu untersuchen.
Wegwerfwindel (2) 35
25 g einer baumwollähnlichen Pulpe wurden grob halbiert, zur Bildung einer oberen und einer unteren Schicht. 5 g eines jeden
der hochmolekularen Absorptionsmittel wurden zwischen den beiden Schichten verteilt, und sie wurden zusammengepreßt zur
Bildung einer Absorptionsschicht. Dann wurde die so erhaltene Absorptionsschicht (130 mm χ 300 mm) mit einer Oberflächenschicht
und einer Rückschicht kombiniert, zur Bildung einer Wegwerfwindel. 100 ml Urin eines 6 Monate alten männlichen Babys wurde hieraufgegossen,
und die Zustandsänderung eines Gels des hochmolekularen Absorptionsmittels über die Zeit wurde makroskopisch beobachtet.
Bei den Ergebnissen der Form des Absorptionsmittels in der Binde bedeutet das Zeichen "o" "Unveränderte Form", und das Zeichen "x",
daß das Absorptionsmittel zerfallen war. Bei den Ergebnissen des Gelzustandes bedeuten die Zeichen "o" und "x": wie oben, "unveränderte
Form" bzw. "Zerfall".
15
Die Tabelle 1 zeigt deutlich, daß das erfindungsgemäß erhaltene Polymere ausgezeichnete Absorptionseigenschaften besitzt, d.h.
eine ausgezeichnete Sa]zfiderstandsfähigkeit, einen sehr guten Absorptionsgrad
und hohe Gelfestigkeit.
20
Beispiel | Wasser | 400 |
1 | 510 | 410 |
2 | 600 | 550 |
3 | 750 | |
4 | 605 | |
5 | 530 | |
6 | 525 | 435 |
Vergleichs | 585 | |
beispiel | 690 | |
1 | ||
2 | ||
3 | ||
4 | ||
5 | ||
6 | ||
7 | ||
8 | ||
9 | ||
wasserabsorptions-Dejonisiertes
ggg^gieche grad (ml/0J ^20 Min.)
72 | 11,4 |
73 | 11,5 |
85 | 12,3 |
78 | 11,8 |
73 | 11,2 |
73 | 10,9 |
50 | 7,5 |
49 | 7,5 |
60 | 7,7 |
106 | 5,8 |
78 | 11,8 |
67 | 5,2 |
51 | 7,8 |
74 | 10,2 |
79 | 10,5 |
40,6 41,3 35,2 42,3 43,5 42,7
>268,6
252,7
53,8
21,6
29,8
25,9
104,2
15,8
18,2
Menge ausge-
drückter Flüssigkeit (g)
in der Binde
0~78"
0,7 0,4 0,5 0,8
3,0 3,0 3,5 4,6 0,7 5,2
Form des Absorptionsmittels Menge der ausgedrückten Zustand des Gels
in der Binde Flüssigkeit (g)in der Windel 8h IQh 12h 14h
Nr. 1 o 2,2 ο ο ο ο
2 ο 2,0 ο ο ο ο rt
3 ο 1,5 J
4ο 1,8 *
5 ο 2,4 g.
6 ι-1
1 ο 5,0 -
2 ο 5,2
3 ο 6,0
4 χ 5,5 ^j ι; ;■;
5 χ 2,0 χχχχ » '·;' :
6 χ 6,2 ."··.
8 '■;·■'
Leerseite -
Claims (8)
1. Absorbierendes Material, gekennzeichnet durch ein Polymeres in der Form von Partikeln, das
wasserunlöslich sowie wasserquellbar ist und Carboxyl- oder Carboxylatgruppen trägt, wobei das Polymere eine
physiologische Salzlösungsabsorptionsmenge von 40 bis 90 g pro g des Polymeren aufzunehmen vermag, einen physiologischen
Salzlösungsabsorptionsgrad von mindestens 8 ml pro 0,3 g des Polymeren und eine Gelfestigkeit von 33 bis 200 g/cm
aufweist, wenn es mit Ionenaustauschwasser bis zur Sättigung gequollen ist.
2. Absorbierendes Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymere ein quervernetztes Polyakrylat mit einem Quervernetzungsdichtegradienten
ist.
3. Absorbierendes Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymere ein Alkalimetallpolyakrylat ist.
4. Verfahren zur Herstellung des wasserabsorbierenden Polymeren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch g e -
15 kennzeichnet, daß man
eine wässrige Lösung eines Carboxylgruppen enthaltenden, wasserlöslichen, äthylenischen ungesättigten Monomeren in
einem Kohlenwasserstoff oder einem halogenierten, aromatischen Kohlenwasserstoff dispergiert und suspendiert,
die Suspension in der Anwesenheit eines Celluloseester oder
Celluloseäthers als Schutzkolloid, das bei der Polymerisationstemperatur öllöslich ist, polymerisiert,
dann das Polymerisationsprodukt auf einen Wassergehalt von bis 40 Gew.-% einstellt,
das sich ergebende Polymere mit einem Quervernetzungsmittel quervernetzt, das mindestens zwei Gruppen aufweist, die mit
den in dem Polymeren enthaltenen Carboxyl- oder Carboxylatgruppen aktiv sind und
das Polymere von der Polymerisationsmischung trennt. 35
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomere ein Alkalimetallakrylat ist
und ein wasserlöslicher Initiator für die Polymerisation in der Suspension des Monomeren enthalten ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Quervernetzungsmittel Polyglycidyläther
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4,dadurch gekennzeichnet , daß das erhaltene Polymere die in Anspruch
definierten physikalischen Eigenschaften aufweist.
8. Verwendung des absorbierenden Materials nach Anspruch 1 als Absorptionsbestandteil eines Hygienegegenstandes.
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