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Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fersenhalter von Sicherheits-Skibindungen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Fersenhalter sind sowohl
in der Praxis als auch beispielsweise aus der DE OS 3206052 bekannt.
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Sie besitzen gegenüber weiterbekannten Fersenhaltern verschiedene
Vorteile. So ist einmal ein gewolltes öffnen zwecks Freigabe des Skischuhs mit geringem
Kraftaufwand möglich, da die Auslösefeder nicht gespannt zu werden braucht. Zum
anderen bieten diese Fersenhalter die Möglichkeit des sofortigen Einsteigens in
die Bindung nach einer Freigabe des Skischuhs am Vorderbacken, da der Sohlenhalter
bei der Verschiebung des Schlittens unter dem Einfluß der Andruckfeder automatisch
seine Offenstellung einnimmt.
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Als Nachteil dieser Fersenhalter wird jedoch ihr großer konstruktiver
Aufwand zur Erzielung der erwähnten Eiangenschaftensgesehen, der dazu führt, daß
diese Fersenhalter nicht billig herstellbar und darüberhinaus störungsempfindlich
sind. Beispielsweise ist bei den Fersenhaltern im Sohlenhalter ein Auslöser gelagert,
der unter Zwischenschaltung eines am Schlitten vorgesehenen Zwischenhebels vom grundplattenfesten
Anschlag beeinflußbar ist. Beide Teile erfordern jeweils eine Rückstellfeder.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt darum, einen gattungsgemäßen Fersenhalter
tonstruktiv so zu verbessern und zu gestalten, daß er einfacher und billiger herstellbar
und damit auch störungsunempfindlich ist und daß er weiter klein baut und damit
auch leicht ist.
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Dies ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 erreicht. Durch diese Ausgestaltung des Fersenhalters sind im Gegensatz zu den
bekannten sowohl ein besonderer Auslöser als auch ein zurBewegungsumkehr notwendiger
Zwischenhebel am Schlitten sowie die zugehörigen Rückstellfedern vermieden.
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Weitere Erfindungsmerkmale des neuen Fersenhalters ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Im folgenden ist anhand der beiliegenden Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes ausführlich beschrieben. Es zeigen: Figur 1 den Fersenhalter
in der geschlossenen Stellung mit eingesetztem Skischuh in Seitenansicht, teilweise
aufgeschnitten, Figur 2 den Fersenhalter in der Darstellung entsprechend Figur 1
im Momentanzustand beim willkürlichen öffnen, Figur 3 den Fersenhalter in der Offenstellung
und Figur 4 den Fersenhalter in der geschlossenen Stellung ohne Skischuh.
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Der Fersenhalter ist in üblicher Weise mittels seiner Grundplatte
1 auf der Oberseite eines nicht dargestellten Ski zu befestigen. An der Grundplatte
ist ein gehäuseartiger Schlitten 2 in Längsrichtung verschiebbar gelagert. Er steht
unter dem Einfluß einer Andruckfeder 3, die ihn bei nicht in der Bindung befindlichem
Skischuh in seiner vorderen Grenzstellung hält. In dieser Stellung (Figuren 3 und
4) liegt beispielsweise eine hintere Querwand 4 des Schlittens an einem Bund 5 einer
Verstellspindel 6 an, die mit ihrem' Gewinde in ein entsprechendes Gegengewinde
in der Grundplatte 1 eingreift. Zwischen der Verstellspindel und'der Andruckfeder
ist noch ein Federwiderlager 7 vorgesehen, das Teil eines Formstücks 8 bildet. Dieses
Formstück besitzt einen vertikalen Schenkel 9, der mit seinem freien Ende einen
im folgenden noch ausführlich beschriebenen Anschlag bildet. Die Andruckfeder 3
wirkt auf eine Traverse 10 zwischen den Seitenwänden des Schlittens 2.
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Der Schlitten 2 trägt in seinen Seitenwänden eine horizontale Querachse
11, die als Schwenkachse für einen-in seiner Gesamtheit mit 12 bezeichneten Sohlenhalter
dient. Dieser Sohlenhalter steht unter dem Einfluß einer als gewundene Biegefeder
ausgebildeten öffnungsfeder 13. Diese ist bestrebt, den Sohlenhalin seiner Offenstellung
entsprechend Figur 3 zu halten. Die öffnungsfeder ist auf die Achse 11 aufgesteckt
und stützt sich schlittenseitig an einer parallel zur Achse in den Seitenwänden
des Schlittens 2 gelagerten zweiten Querachse 14 ab, die einen Sperrhebel 15 trägt.
Dieser Sperrhebel steht unter
dem Einfluß einer Auslösefeder 16,
die sich in üblicher Weise über eine Verstellschraube 17 an der hinteren Querwand
4 des Schlittens 2 abstützt.
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12/ Der Sohlenhaltervu'mfaßt in üblicher Weise einen Niederhalteteil
18 sowie einen Trittsporn 19.
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Zum Zusammenwirken mit dem Sperrhebel 15 ist eine Rastrolle 20 vorgesehen
, die an einem Arm 21 eines zweiarmigen Hebels 22 gelagert ist. Dieser Hebel ist
seinerseits um eine horizontale Querachse 23 im Sohlenhalter 12 gelagert. An dem
zweiten Arm 24 des Hebels 22 greift eine Koppel 25 an, die über ein Gelenk 26 mit
dem freien Ende eines Arms 27 eines Hebels 28 verbunden ist, der auf der Schwenkachse
11 des Sohlenhalters 12 gelagert ist. Die Koppel 25 und der Arm 27 bilden einen
Kniehebel, der von einer Rückstellfeder 29 belastet ist, die als gewundene Biegefeder
ausgebildet und auf das Gelenk 26 auf gesteckt ist und die den Kniehebel in seiner
Strecklage (Figuren 1,3 und 4) zu halten trachtet. Ein Überschreiten der Strecklage
verhindert ein Anschlag 30 an der Koppel, der gleichzeitig als Widerlager für einen
Schenkel der Rückstellfeder dient, die sich mit ihrem anderen Schenkel am freien
Ende des Arms 27 abstützt.
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Der Hebel 28 ist über die Schwenkachse 11 hinaus verlängert. Diese
Verlängerung 31 trägt einen Ansatz 32, der sich über die Schwenkachse 11 zurückerstreckt.
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Das freie Ende 33 dieses Ansatzes ist zur Grundplatte 1 hin abgewinkelt
und bildet einen Gegenanschlag für den vertikalen Schenkel 9 des Formstücks 8, das
über die Verstellspindel 6 mit der Grundplatte in Verbindung steht. Auf einem Lagerzapfen
34, der im Sohlenhalter
12 parallel zur Schwenkachse 11 vorgesehen
ist, ist noch eine öffnungstaste 35 gelagert, die unter dem Einfluß einer Rückstellfeder
36 steht.
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Diese Rückstellfeder ist wiederum als gewundene Biegefeder gestaltet
und ebenfalls auf dem Lagerzapfen 34 gelagert. In ihrer Normalstellung stützt sich
die öffnungstaste mit einer Nase 37 an einem Anschlag 38 des Sohlenhalters 12 ab.
Der die Nase 37 bildende Teil 39 der öffnungstaste 35 ist an seiner unteren Stirnseite
nockenartig gestaltet und ' dient zum Zusammenwirken mit der Verlängerung 31 des
Hebels 28.
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der Figur 1 zeigt den Fersenhalter inNGebrauchsstellung Der eingesetzte
Skischuh ist strichpunktiert angedeutet. Greift nun am Niederhalteteil 18 des Sohlenhalters
12 eine nach oben gerichtete Kraft an, die größer ist als die Gegenkraft der Auslösefeder
16, erfolgt in üblicher Weise durch Zurückschwenken des Sperrhebels 15 unter dem
Einfluß der Rastrolle 20 ein Sicherheitsöffnen des Fersenhalters, indem dieser um
die Schwenkachse 11 in Bezug auf die Darstellung im Uhrzeigersinn schwenkt.
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Das willkürliche öffnet des Fersenhalters erfolgt durch Niederdrücken
der öffnungstaste 35 (siehe Figur 2). Das Niederdrücken der öffnungstaste bewirkt
ein Schwenken des Hebels 28 und damit ein Entsperren der Rastrolle 20, so daß diese
beim nunmehrigen Schwenken des Sohlenhalters in Bezug auf die Darstellung ebenfalls
im Uhrzeiger sinn um den Sperrhebel 15, der in seiner vorderen Grenzlage gehalten
ist, herumlaufen kann. Nach dem Freikommen
des Skischuhsvom Sohlenhalter
stellt sich dieser dann in die in Figur 3 dargestellte Offenstellung, in der der
Fersenhalter wieder einstiegbereit ist. Unter dem Einfluß seiner Rückstellfeder
29 hat in dieser Position der Kniehebel auch wieder seine Strecklage eingenommen.
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Ein unwillkürliches öffnen des Fersenhalters erfolgt auch bei Freigabe
des Skischuhs am nicht dargestellten Vorderbacken. Bezugnehmend auf Figur 1 bewegt
sich in diesem Fall der Schlitten 2 mit dem Sohlenhalter 12 nach links. Bevor jedoch
die hintere Querwand 4 des Schlittens am Bund 5 der Verstellspindel 6 zur Anlage
kommt, läuft das freie Ende 33 des Ansatzes 32 gegen den Schenkel 9, der mit der
Grundplatte in Verbindung steht. Dadurch erfolgt ein Schwenken des Hebels 28 im
Uhrzeigersinn, was entsprechend einer Betätigung der öffnungstaste 35 zu einer Entriegelung
der Rastrolle 20 und damit zu einem öffnen des Sohlenhalters 12 unter dem Einfluß
der öffnungsfeder 13 führt, wodurch der Fersenhalter wieder einstiegbereit ist.
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Um jedoch den Fersenhalter nicht in seiner Offenstellung entsprechend
Figur 3 transportieren oder lagern zu müssen, läßt er sich auch bei nicht in der
Bindung befindlichem Skischuh in seiner geschlossenen Position halten, wie in Figur
4 dargestellt ist. Hierzu wird einfach ausgehend von der Position nach Figur 3 die
öffnungstaste 35 betätigt und dadurch die Rastrolle 20 entsperrt und dann der Sohlenhalter
12 in Bezug auf die
Darstellung entgegen dem Uhrzeigersinn um die
horizontale Querachse 11 entgegen der Kraft der öffnungsfeder 13 geschwenkt. Nachdem
die Rastrolle 20 den Sperrhebel 15 umlaufen hat, nimmt nach vorherigem Loslassen
der öffnungstaste 35 der Kniehebel wieder automatisch seine Strecklage ein und sperrt
dadurch die Rastrolle, so daß die öffnungsfeder 13 nicht zur Wirkung kommen kann,
da sie schwächer ist als die Auslösefeder 16.
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Zum Öffnen des Fersenhalters vor dem Einsteigen in die Bindung ist
dann lediglich die öffnungstaste 35 zum Entsperren der Rastrolle 20 zu betätigen,
so daß der Sohlenhalter unter der Kraft der öffnungsfeder 13 in die Offenstellung
nach Figur 3 schwenken kann.
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Die Abmessung des freien Endes des vertikalen Schenkels 9 in Bewegungsrichtung
des Schlittens 2 ist so bemessen, daß es dem Kniehebel möglich ist, seine Strecklage
einzunehmen, wenn sich der Schlitten in seiner vorderen Grenzsteliung entsprechend
den Figuren 3 und 4 befindet.
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