DE35034C - Einrichtung an Druckmaschinen, um nach Willkür einen oder gleichzeitig mehrere Bogen, welche in beiden Fällen stets durch ein und dasselbe direkte Bändersystem geführt werden, zu falzen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

zu falzen.

Fig. ι stellt die Seitenansicht der auf das Falzwerk von Rotations <- Druckmaschinen bezüglichen Neuerung dar, deren Hauptgewicht auf die Zusammenwirkung einer Sammelwalze gleichzeitig mit einer ihr vorhergehenden Messer-Querfalzvorrichtung S und einer ihr nachfolgenden Messer-Längsfalzvorrichtung P entfällt.

Das Principielle dieser Anordnung ist wie folgt zu kennzeichnen:

ι. Die Sammelwalze A dient nicht nur als Sammelwalze zum Sammeln von zwei oder mehr sich über einander legenden ungefalzten halben Bogen, sondern auch als Führungswalze schon einmal quer gefalzter ganzer oder ungefalzter halber Bogen, welch letztere auch wie die ganzen quer gefalzten direct weiter nach dem Falzapparat P geführt werden können; es laufen also sämmtliche Bogen, welche die Schneidcylinder passirt haben, über die Sammelwalze.

2. Der Querfalzapparat 5 ist mit dem LängsfalzapparatP durch ein directes, über die Sammelwalze laufendes, von den Querfalzwalzen d d^l ausgehendes und über die den Querfalzwalzen gleichen, neu eingeschalteten Walzen mm¹ zurückkehrendes Bändersystem in Verbindung gesetzt.

3. Für den besonderen Fall, wo die Sammelwalze nicht sammeln, sondern nur als Führungswalze dienen soll, wird der Sammelwalzenriegel B in der Weise festgestellt, dafs dessen Spitzen stets in den Nuthen der Sammelwalze verbleiben.

Die Sammelwalze A, welche stets dieselbe Umdrehungszahl wie der Schneidcylinder haben mufs, erhält ihre Bewegung von der Spindel F aus durch die Zwischenräder wtw'm²; der Sammelwalzenriegel B wird durch ein auf der Spindel G sitzendes Excenter bewegt.

Will man nun die Sammelwalze zum Sammeln von zwei oder mehr Bogen benutzen, so sind nur in bekannter Weise die nach dem entsprechenden Uebersetzungsverhältnifs construirten, auf den Spindeln G und F angeordneten Wechselräder H und R einzurücken, so dafs sich der Riegel B nach je zwei oder nach mehr Umgängen der Sammelwalze einmal in dieselbe niedersenkt. Der Querfalzapparat S wird zugleich aufser Thätigkeit gebracht und die bekannte Führungsvorrichtung für halbe Bogen in die Falzwalzen eingesetzt.

Die geschnittenen und auf einer Bruchwalze E abgerissenen halben Bogen passiren dann einzeln die Falzwalzen dd\ werden über die Einlaufwalze c¹ auf die Sammelwalze geführt, dort in bekannter Weise gesammelt und abgeleitet, sowie über die Auslaufwalze c und die eingeschalteten Führungswalzen η η^Λ in das ebenfalls durch genannte Walzen η η¹ geführte Bändersystem der Längsfalzvorrichtung P über diese selbst geführt, um entweder gefalzt oder ausgelegt zu werden.

Will man nun halbe Bogen einzeln, einmal gefalzt, passiren lassen, so bleibt Querfalzmesser S abgestellt, und es wird lediglich, wie in Fig. 2 in gestrichelten Linien veranschau-

licht, das Wechselrad H aus dem Wechselrad R ausgerückt und in einen festen Stift \ am Seitengestell eingeschoben, so dafs das auf der Spindel G mit Schliefskeil befestigte Rad H die Spindel G feststellt.

Es ist somit auch das auf der Spindel G befindliche Excenter für die Riegelbewegung in Stillstand versetzt und die Druckfeder y kann unausgesetzt auf den Riegelhebel wirken, was zur Folge hat, dafs die Riegelspitze nach unten versenkt stehen bleibt.

Der ganze Riegelmechanismus ist somit festgestellt, wodurch die Sammelwalze nicht mehr sammeln, sondern nur noch führen kann.

Genau dieselbe Manipulation findet statt, wenn man ganze, schon einmal quer gefalzte Bogen passiren lassen will; es wird dann nur das Querfalzmesser S¹ in Thätigkeit gesetzt, und laufen die schon gefalzten Bogen, mit dem Querfalze voran, einzeln sich folgend über die Normalwalze hinweg nach dem Längsfalzapparate P, und dient auch in diesem Falle die Sammelwalze nur als Führungswalze.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anordnung der Walze A zwischen dem Querfalzapparat 5 und dem Längsfalzapparat P derart, dafs das über jene Walze laufende Bändersystem beide Falzvorrichtungen unmittelbar verbindet und die Walze A sowohl als Sammelwalze im bekannten Sinne, als auch als Führungswalze dienen kann, letzteres nach Feststellung des Riegels B bezw. nach Ausrückung der Räder H und R, sowie unbeeinflufster Einwirkung der Feder y auf genannten Riegel.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.