DE3544845A1 - Profilkantenbrett zur herstellung von holzplatten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Herstellung
breiterer Holzplatten aus mit ihren Längskanten nebeneinander
angeordneten und verbundenen schmäleren Brettern bzw. Bohlen
oder Riegeln, insbesondere die Herstellung von aus derartigen
an ihren aneinanderliegenden Längskanten miteinander verleim
ten Brettern bestehenden Massivholzplatten. Neuerdings be
steht ein zunehmender Bedarf an derartigen Massivholzplatten,
teils bedingt durch eine gewisse Geschmacksentwicklung
(Rustikalmöbel und erhöhte Qualitätsansprüche), zum Teil auch
wegen gewisser Gesundheits- und Umweltsschutzbedenken gegen
die bisher in großem Maßstab (mit Kunststoffbeschichtung oder
Furnierverkleidung) verwendeten Spanplatten. Angesichts der
damit eröffneten erweiterten Anwendungsmöglichkeiten auf
dem Möbel- und Einrichtungssektor bzw. auf dem Bausektor
besteht daher ein erheblicher Bedarf an hinsichtlich Aus
sehen, Verarbeitung und Festigkeit qualitativ hochwertigen
Massivholzplatten, insbesondere verleimten Massivholzplatten
relativ großer Abmessungen.
Bei der Verleimung mehrerer Bretter entlang ihrer Längskan
ten zu breiten Platten wird der für die Nebeneinanderfügung
und Verleimung an den Stoßkanten der Bretter erforderliche
Anpreßdruck zumeist durch Druckbeaufschlagung in zur Brett
bzw. Plattenebene paralleler (d.h. in der Regel horizontaler)
Richtung aufgebracht, beispielsweise im einfachsten Fall
handwerklicher Arbeitsweise mittels Schraubzwingen und -knech
ten, oder bei fabrikatorischer Herstellung mittels ent
sprechender mechanischer, pneumatischer, hydraulischer oder hydropneumati
scher Aggregate. Da der erforderliche Druck relativ hoch
ist und zur Erzielung einer qualitativ hochwertigen Fugen
verleimung im wesentlichen über die gesamte, verhältnismäßig
lange Abbindezeit des Leims aufrechterhalten werden muß,
bedingt dies - bezogen auf den Durchsatz - einen relativ
hohen und komplizierten maschinellen Aufwand; die Arbeits
weise mit Druckbeaufschlagung in horizontaler Richtung parallel
zur Brett- bzw. Plattenebene erweist sich dabei für die
kontinuierliche serienmäßige Fertigung mit hohem Durchsatz
und insbesondere für große Plattenabmessungen häufig nicht
optimal geeignet.
Die zur Herstellung der Platten verwendeten Bretter können
dabei an ihren Längskanten (Stoßfugen) maschinell in unter
schiedlicher Weise bearbeitet sein; neben der einfachsten
Form glatter vertikaler Stoßfugen (mit begrenzter Festigkeit
gegenüber Biegebeanspruchungen) sind Fugenprofile vom Nut-
Federtyp, verzahnte Fugen und dergleichen bekannt.
Aus der deutschen Patentschrift 3 73 024 ist es im Zusammen
hang der Herstellung von Sperrholzplatten mit einem aus
Brettern verleimten Kern und beidseitigen Furnierschichten
bereits bekannt, die Stoßkanten der nebeneinanderliegenden,
die Mittellage bildenden Bretter so ineinandergreifend aus
zubilden, daß die Verleimung der die Mittellage bildenden
Bretter miteinander gleichzeitig mit der Aufleimung der Fur
niere auf die Mittellage in einem Arbeitsgang unter Preß
druckbeaufschlagung quer zur Plattenebene erfolgen kann.
Die Stoßkanten der Bretter können dabei schräg zur Platten
ebene verlaufen und derart mit ineinandergreifenden Profilen
ausgebildet sein, daß durch den auf die Schichtung senkrecht
zur Plattenebene ausgerichteten Druck ein Zusammenziehen
der Bretter herbeigeführt wird. Im einzelnen können gemäß den
Abbildungen 6 und 7 der deutschen Patentschrift 3 73 024
(welche in Fig. 6A und 6B der vorliegenden Anmeldezeichnung
wiedergegeben sind) die Bretter an ihren Längskanten mit
abgerundeten Profilen in Form eines liegenden verkehrten S
ausgebildet sein, die als abgerundete Nut-Federverbindung
in Richtung quer zur Brett- bzw. Plattenebene bezeichnet
werden kann. Diese bekannte Nutverbindung ist zwar in dem
Sinn selbstschließend, daß, wenn zwei nebeneinander angeord
nete Bretter zum teilweisen Eingriff der vertikal gerichteten
Federn miteinander gebracht sind, bei Ausübung eines verti
kalen Drucks in Richtung quer zur Brett- bzw. Plattenebene
die Fugenprofile in die "Schließstellung" ineinandergleiten.
Jedoch weist diese bekannte Profilfugengestaltung eine Reihe
von Unvollkommenheiten und Nachteilen auf, derart daß sie
allenfalls für die Herstellung von Sperrholz- bzw. Furnier
platten, nicht jedoch zur rationellen Herstellung qualitativ
hochwertiger Massivholzplatten ohne beidseits aufgesetzte
Deckschichten (Furnier- bzw. Sperrholzplatten) brauchbar wäre.
Zum einen ist die bekannte Profilfuge nicht zur Verarbeitung
mit seitlichem Preßdruck (in Brett- bzw. Plattenebene) ge
eignet, da hierbei die einzelnen Bretter sich entlang der
Profilflächen übereinander schieben und voneinander abheben
würden. Des weiteren ist auch bei der bestimmungsgemäßen
Druckbeaufschlagung in Richtung quer zur Plattenebene keine
gleichmäßige Druckverteilung über das gesamte Fugenprofil ge
währleistet, wie dies für eine qualtitativ hochwertige Leim
verfugung erforderlich ist. Des weiteren wären für diese be
kannten Fugenprofile infolge der Kurvenform sehr aufwendige
und teure Fräswerkzeuge erforderlich, die zudem nur im neuen,
nicht abgenutzten Zustand eine ausreichende Paßgenauigkeit
der Fugenprofile gewährleisten würden. Sobald die Werkzeuge
(mit erheblichem Aufwand) nachgeschliffen werden müssen,
würden die zu verleimenden Flächen nicht mehr genau zusammen
passen; schon bei geringster Profilveränderung entstehen
beim Verleimen Hohlräume, welche eine qualitativ hochwertige
Verleimung unmöglich machen. Für Sperrholzplatten mit beider
seitiger Furnierung, wofür die bekannte Verleimung vorgesehen
ist, mag eine gewisse Fehlpassung der Fugenprofile, wie sie
bei der bekannten Ausführung im praktischen Einsatz unver
meidlich wäre, angehen, da hier die beidseitigen Furnier
schichten einen zusätzlichen Halt gewähren. Für unfurnierte
verleimte Massivholzplatten ist jedoch ein vollständig dichter
Fugenschluß unerläßlich, da sonst keine ausreichende Halt
barkeit erreichbar ist.
Ganz Analoges gilt für die US-Patentschrift 18 23 039
(Gruner), welche ebenfalls Bretter mit Längskantenprofil in
Form eines liegenden umgekehrten S zeigt, bei denen es sich
gewissermaßen um in Richtung senkrecht zur Brettebene ange
ordnete Nut-Federverbindungen handelt. Diese Entgegenhaltung
betrifft dabei noch nicht einmal die Herstellung selbsttra
gender, verleimter Holzplatten, sondern einfach lose verlegte
Deckungen, wie beispielsweise Fußböden, Dacheindeckungen,
Wandteile für Wagen und dergleichen, wobei die in Richtung
senkrecht zur Plattenebene ausgebildeten Nut-Federprofile
ein Auseinanderrücken der lose verlegten Bretter bzw. Planken
verhindern sollen. Noch weiter abliegend ist eine ähnliche,
aus der US-Patentschrift 7 14 987 bekannte Fugenprofilgestal
tung, bei der es wiederum nicht um die Herstellung verleimter
Holzplatten, sondern um lose verlegte Eindeckungen oder Ab
deckungen geht, wobei wiederum zur seitlichen Festlegung der
einzelnen Bretter diese im Bereich einer weit auskragenden
Längskantenfuge mit jeweils nach oben bzw. nach unten quer
zur Brettebene gerichteten Vorsprüngen (Federn) und Ein
kerbungen (Nuten) versehen sind, mit welchen sie in Eingriff
gelegt werden müssen und dann in diesem Zustand gehalten
werden. Für die rationelle Herstellung von verleimten Holz
platten im fabrikatorischen Maßstab wären derartige Profil
bretter vollständig ungeeignet.
Die Erfindung betrifft somit ein Profilbrett zur Herstellung
von aus seitlich nebeneinander angeordneten, mit zueinander
komplementären Profilen ineinandergreifenden, vorzugsweise
an der Profilfuge miteinander verleimten Brettern bestehen
den Holzplatten, insbesondere Massivholzplatten, wobei -
ausgehend etwa vom Stand der Technik nach der erwähnten deut
schen Patentschrift 3 73 024 - die Bretter an ihren Längs
kanten mit einem Fugenprofil ausgebildet sind, das schräg
zur vertikalen Brettkante und zur Brettebene verlaufende Ab
schnitte aufweist.
Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, die Herstellung der
artiger Massivholzplatten, insbesondere verleimter Massiv
holzplatten, in einfachem, insbesondere für fabrikatorische
Anwendung mit hohem Durchsatz geeigneten rationellen Ver
fahren zu ermöglichen, bei welchem die Druckbeaufschlagung
wahlweise sowohl in Richtung quer zur Brett- bzw. Plattenebene
oder, in herkömmlicher Weise, in Richtung parallel zur Brett
bzw. Plattenebene erfolgen kann, also universelle Anwend
barkeit für vorhandene Anlagen des einen oder des anderen
Typs gegeben ist, wobei die Fugenprofilierung mit einfachen
Fräswerkzeugen mit hoher komplementärer Paßgenauigkeit der
ineinandergreifenden komplementären Profilfugen auch über
längere Benutzungsdauern der Fräswerkzeuge gewährleistet ist,
und das insgesamt eine qualitativ hochwertige Fugenver
leimung ergibt.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Verwendung
eines Profilkantenbretts vor, dessen Fugenprofil "Siegrunen"
förmig mit zwei zueinander parallelen, geradlinigen, seit
lich in Richtung der Platten- bzw. Brettebene versetzten Hö
henschenkeln und einem diese an ihren Innenenden miteinander
verbindenden geradlinigen Querschenkel in solcher gegensei
tiger Anordnung ausgebildet ist, daß der seitlich einwärts
versetzte Höhenschenkel mit der zugeordneten Brettoberfläche
im Holz einen spitzen Winkel und der seitlich auswärts ver
setzte Höhenschenkel mit der zugeordneten Brettoberfläche im
Holz einen stumpfen Winkel bildet, und daß der die Innenenden
der Höhenschenkel verbindende Querschenkel mit den Höhenschen
keln einen spitzen Winkel bildet.
Durch das erfindungsgemäße Fugenprofil derartiger Profilkanten
bretter für die Herstellung von Holzplatten wird eine Reihe
wesentlicher bedeutsamer Vorteile erzielt.
Das erfindungsgemäße Siegrunen-Profil hat zum einen den
Vorzug universeller Verwendbarkeit, insofern die Druckbe
aufschlagung für die Preßverleimung sowohl als zur Platten
bzw. Brettebene senkrechter Querdruck oder auch als in Richtung
der Brettebene wirkender seitlicher oder Längsdruck erfolgen
kann und gegebenenfalls auch gleichzeitig als Quer- und
Längsdruck. Diese hinsichtlich der Druckbeaufschlagung
universelle Anwendbarkeit gestattet somit einerseits die
verfahrenstechnisch besonders vorteilhafte und den Bedingun
gen der fabrikatorischen Herstellung mit hoher Durchsatz
leistung besonders angepaßte Druckaufbringung von oben in
Richtung quer zur Plattenebene, beispielsweise in Vor
richtungen nach Art der bekannten Furnierpressen, wie auch
die Verarbeitung derartiger Profilbretter in vorhandenen
herkömmlichen Anlagen mit seitlicher Druckbeaufschlagung
in Längsrichtung. In beiden Fällen ist dabei die erfindungs
gemäße Fugenprofilierung in dem Sinn "selbstschließend",
daß - sofern die Bretter anfänglich mit den Fugenprofilen
wenigstens soweit ineinander gelegt sind, daß die aussprin
genden Keile wenigstens mit ihren Spitzen ineinander greifen,
dann auch durch einen in Richtung quer zur Brettebene aus
geübten Querpreßdruck die Bretter selbsttätig zur voll
ständigen Schließung der Fuge gebracht werden können, indem
die Querpreßkraft an den gegeneinander gleitenden Keilflä
chen der Querschenkel des Fugenprofils eine in Brett- bzw.
Plattenebene wirkende Längskraftkomponente erzeugt, welche
die Bretter in Schließstellung gegeneinander zieht. Bei
Beaufschlagung mit einer in Brett- bzw. Plattenrichtung
wirkenden horizontalen Preßkraft, durch welche die zuvor
nur lose nebeneinander gelegten Profilbretter selbstver
ständlich ebenfalls in die genannte Fugenschließstellung
verbracht werden, wird dabei der Vorteil erreicht, daß nach
Erreichen dieser Schließstellung die Bretter dann in dieser
verriegelt werden, derart daß die Bretter bei weiterer Auf
bringung oder sogar Erhöhung der Längspreßkraft nicht etwa
wieder voneinander abgehoben werden und unter Öffnung
der Fuge übereinander gleiten. Diese Verriegelungswirkung
kommt durch die Schrägneigung der Höhenschenkel zustande,
durch welche aus der Längspreßkraft eine gewisse kleinere
(aber ausreichende) abwärts gerichtete Querkraftkomponente
senkrecht zur Brettebene erzeugt wird, welche die Fuge ge
schlossen und die Bretter in ebener Anlage nebeneinander
auf der Unterlage hält.
Das erfindungsgemäße Fugenprofil gewährleistet nicht nur
infolge der erwähnten Keilwirkung die selbstätige Über
führung nebeneinander liegender Bretter in die Fugenschließ
stellung und Verriegelung in dieser; vor allem wird hierbei
eine vollständig dichte Anlage der miteinander an jeder
Fuge zusammenwirkenden Siegrunen-Profilflächen erreicht
und der in Quer- oder Längsrichtung aufgebrachte Preßdruck
weitgehend gleichmäßig auf die verschiedenen Schrägflächen
des Fugenprofils verteilt, derart daß der Leim über die ge
samte eng aneinander liegenden Profilflächen hin mit dem
erforderlichen Druck in die Poren des Holzes eingepreßt wird
und so in der erwünschten Weise die aneinandergrenzenden
Bretter in der Art vieler kleiner "Minidübel" verbindet.
Die Verfahrensweise mit Druckbeaufschlagung von oben quer
zur Richtung der Plattenebene gestattet eine im Hinblick auf
den Durchsatz und die erzielbaren Abmessungen der Holzplatten
besonders rationelle Arbeitsweise, bei gleichzeitiger Ein
fachheit und Unkompliziertheit der hierfür erforderlichen
Anlagen. So können hierfür beispielsweise an sich bekannte
Furnierpressen, mit gleichzeitiger Mehrfachnutzung (mehrere
Lagen übereinander) verwendet werden, wodurch sich besonders
hohe Durchsatzleistungen erzielen lassen.
Das erfindungsgemäße Fugenprofil weist lediglich geradlinige
Profilabschnitte auf und ist mit einer einfachen, leicht
nachstellbaren, bzw. nachschärfbaren Fräsvorrichtung mit
gleichbleibend hoher Fugenpaßgenauigkeit herstellbar, wie
dies für eine hohe Qualität der Fugenverleimung unerläßlich
ist.
Die einzelnen Profilbretter können an ihren beiden Längs
kanten mit bezüglich der zur Brettebene senkrechten Mittel
ebene symmetrischen Fugenprofilen ausgebildet sein. Alter
nativ können die einzelnen Profilbretter an ihren beiden
Längskanten mit zueinander komplementären Fugenprofilen aus
gebildet sein. In beiden Fällen ist die Herstellung der
Fugenprofile an den beiden Längskanten der Profilbretter mit
ein und derselben Fräsvorrichtung möglich.
Insgesamt ermöglicht die Erfindung die rationelle Herstellung
verleimter Massivholzplatten hoher Qualität mit beträchtlich
gesteigerter Durchsatzleistung. Die erfindungsgemäße Fugen
profilierung eignet sich jedoch darüber hinaus auch zur
Anwendung bei Profilbrettern für unverleimte Verlegung, bei
spielsweise für Holzdecken, Fußböden, Wandverkleidungen und
dergleichen; bei derartigen Anwendungen ergibt sich ebenfalls
eine wesentliche Vereinfachung der Arbeitsweise, insbesondere
hinsichtlich der Einführung der ineinandergreifenden Profile
über größere Längen hin, die bei Nut-Feder-Profilbrettern
bekanntlich Schwierigkeiten bereitet und häufig zum Ausbre
chen der empfindlichen Federn oder Nuten führt.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigen
Fig. 1 in Querschnittansicht zwei nebeneinander
angeordnete Profilbretter mit zueinander
komplementärer erfindungsgemäßer Fugen
profilgestaltung, wobei die Fuge zunächst
noch in voneinander abgehobener "Öff
nungsstellung" der beiden Bretter darge
stellt ist,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Quer
schnittsansicht, wobei die beiden
zueinander komplementären erfindungs
gemäßen Fugenprofile mit ihren Keil
flächen aneinandergleiten, jedoch noch
nicht in den vollständigen Schließzu
stand überführt sind,
Fig. 3 in Querschnittsansicht drei nebeneinan
der liegende Profilbretter in noch nicht
vollständig geschlossenem Zustand der
Profilfugen, wobei jeweils jedes Profil
brett an seinen beiden Längskanten
mit zur Mittelsenkrechten des Bretts
symmetrischen erfindungsgemäßen Fugen
profilen ausgebildet ist,
Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Querschnitts
ansicht von drei nebeneinander liegenden
erfindungsgemäß profilierten Brettern
im noch nicht vollständig geschlossenen
Zustand der Profilfugen, wobei bei die
ser Ausführungsform jedes Profilbrett
an seinen beiden Längskanten jeweils
mit zueinander komplementären Fugenpro
filen ausgebildet ist,
Fig. 5 in schematischer Querschnittsansicht
ein einfaches Fräswerkzeug zur Her
stellung des erfindungsgemäßen Siegrunen;
profils,
Fig. 6A, 6B jeweils in Schnittansicht Profilfugen
ausbildungen nach dem bekannten Stand
der Technik (entsprechend Abbildung 6
und Abbildung 7 der deutschen Patent
schrift 3 73 024)
Fig. 1 veranschaulicht die Fugenprofilgestaltung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; die Figur zeigt
in Teil-Querschnittsansicht zwei entlang ihrer Längskanten
zu einer Holzplatte zusammenzufügende Bretter 1, 2 zunächst
noch in auseinandergezogenem Zustand, die an ihren einander
zugewandten Längskanten mit zueinander komplementären Fugen
profilen gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
versehen sind. Das Fugenprofil an dem Brett 1 besteht aus
einem oberen Höhenschenkel H 1, der gegenüber der zur Brett
ebene Senkrechten S unter einem Winkel γ nach außen, d.h. in
Richtung zur Fuge geneigt verläuft, derart daß er mit der
zugeordneten oberen Brettoberfläche O 1 an der oberen Brett
kante K 1 im Holz einen spitzen Winkel α 1 (d.h. einen Winkel
kleiner als 90°) bildet. Das Fugenprofil am Brett 1 weist
des weiteren einen gegenüber dem oberen Höhenschenkel H 1
in Brettrichtung seitlich auswärts versetzten unteren Höhen
schenkel H 2 auf, der zum Schenkel H 1 parallel gerichtet ist
und somit gegenüber der Vertikalen S ebenfalls den gleichen
nach außen gerichteten Neigungswinkel γ bildet und mit der
unteren Brettoberfläche O 2 an der unteren, gegenüber der
oberen Brettkante K 1 in Richtung der Brettebene nach außen
versetzten Kante K 2 in Holz einen stumpfen Winkel α 2 (d.h. einen Winkel
größer als 90°) bildet. Die Schenkel H 1 und H 2 reichen in
der Höhe jeweils etwas über die Brettmittelebene M hinaus und sind
an ihren inneren Enden K 3, K 4 durch einen Querschenkel Q
miteinander verbunden, der im gezeigten bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel gegenüber der Brettmitte M bzw. gegenüber der
Senkrechten S im gleichen Sinn wie die Schenkel H 1, H 2
geneigt verläuft, jedoch unter einem kleineren Winkel α₆ (bezüglich
der Brettmitte M) bzw. größerem Winkel α₅ (bezüglich der Senk
rechten S) als diese Schenkel. Auf diese Weise bildet der
untere Höhenschenkel H 2 mit dem Querschenkel Q bei K 4
einen Holzkeil mit einem spitzen Keilwinkel α 4 (im Holz),
und entsprechend der obere Höhenschenkel H 1 mit dem Quer
schenkel Q bei K 3 eine Keilöffnung mit spitzem Keilwinkel
α 3. Der Keil K 4 bildet den in horizontaler Richtung, d.h.
in Richtung der Brett- bzw. Plattenebene M am weitesten aus
wärts vorspringenden Teil des Fugenprofils, entsprechend die
Keilöffnung K 3 den in horizontaler Richtung am weitesten
in das Brett 1 zurückspringenden Teil des Fugenprofils.
Die zugewandte Seitenkante des Bretts bzw. der Bohle 2
ist mit einem entsprechenden komplementären Fugenprofil aus
gebildet, welches einen in Brett- bzw. Plattenebene seitlich
einwarts versetzten Höhenschenkel H′₁, der mit der Brettuntersei
te O′₁ (in Holz) einen spitzen Winkel α′i 1 bildet, des weiteren
einen in Plattenebenenrichtung nach außen versetzten Höhen
schenkel H′₂, der mit der Brettoberseite O′₂ (im Holz) einen
stumpfen Winkel α 2 bildet, sowie einen die Höhenschenkel
an ihren inneren Enden K′₃ bzw. K′₄ miteinander verbindenden
Querschenkel Q′ aufweist.
Gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführungsform sind die
beiden Höhenschenkel H 1, H 2 (und entsprechend H′₁ und H′₂)
mit gleicher Länge ausgebildet, d.h. das Fugenprofil mittig
bezüglich der Brettebene M angeordnet, d.h. daß die Quer
fuge Q mit ihrem Mittelbereich Q M in etwa auf der Brettmittel
ebene liegt. Zwar sind grundsätzlich auch Ausführungen
denkbar, bei welchen die Höhenschenkel unterschiedliche Länge
haben, der Querschenkel daher in der Höhe gegenüber der
Mittelebene verschoben ist. Jedoch ist sowohl aus her
stellungstechnischen Gründen wie aus Festigkeitserwägungen
die höhenmittige Ausbildung des Fugenprofils vorzuziehen,
da hierbei sämtliche Bretter an beiden Kanten mit ein und
demselben Fräswerkzeug mit dem Profil versehen werden können
und an beiden miteinander zusammenwirkenden Profilen der
beiden Bretter 1, 2 der jeweils vorspringende Keil Q-K 4-K 2
im Brett 1 bzw. Q′-K′₄-K′₂ im Brett 2, jeweils durch eine
(fast der halben Bretthöhe entsprechende) beträchtliche
Materialstärke (entsprechend dem Vertikalabstand K 3-O 2
bzw. K′₃-O′₂) mit dem Hauptteil des betreffenden Bretts
verbunden ist; hierdurch wird die Gefahr des Ausbrechens
der genannten vorstehenden Teile weitgehend verringert,
etwa bei der Handhabung vor der Verbindung oder beim Ver
pressen während der Verleimung, vgl.w.u. (im verleimten
Zustand besteht eine Ausbruchgefahr praktisch nicht mehr;
die erfindungsgemäße Leimfuge hat sich im ausgehärten
Zustand als so fest und belastungsbeständig erwiesen, daß
etwa bei Biegebelastung einer durch Verleimung erfindungs
gemäß profilierter Bretter hergestellten Platte diese eher
eine Bruchneigung im Vollholzbereich als im verleimten Fugen
bereich zeigt).
Das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Fugenprofil
kann - in Querschnittsansicht - als Sieg-Runen-förmig be
zeichnet werden, d.h. aus sämtlich geradlinigen Ab
schnitten bzw. Schenkeln bestehend, von welchen die beiden
Höhenschenkel H 1 und H 2 unter einem (relativ kleineren)
Winkel gegenüber der Vertikalen nach außen, d.h. in Rich
tung zur Fuge hin geneigt verlaufen, bei Betrachtung in
einer Lage wo der seitlich vorspringende Keil (K 3-Q-K 4-K 2
in Fig. 1) unten liegt. Der die beiden Höhenschenkel H 1, H 2
verbindende Querschenkel Q verläuft dabei unter einem
Winkel α₅ gegenüber der Vertikalen S, der wesentlich
größer als der Neigungswinkel γ der Höhenschenkel gegenüber
der Vertikalen S ist, bzw. unter einem Neigungswinkel α 6
bezüglich der Brett- bzw. Plattenebene M. Der Querschenkel
Q ist dabei in Richtung auf die seitlich einwärts versetzte,
zurückspringende Profilkante K 1 gerichtet.
Fig. 2 veranschaulicht die Verhältnisse an einer mit er
findungsgemäßen Fugenprofilen ausgebildeten Fuge zwischen
zwei Brettern 1, 2, die nicht mehr, wie in Fig. 1, vollstän
dig voneinander abgehoben dargestellt sind, sondern mit
ihren komplementären Fugenprofilen ineinandergelegt, jedoch
noch nicht vollständig zum Fugeneingriff gebracht sind.
Wie ersichtlich liegt das Brett 2 mit dem abwärts gerichte
ten Querschenkel Q′ seines Fugenprofils auf dem nach oben
gerichteten Querschenkel Q des Fugenprofils des linken
Bretts 1. Das Brett 1 ist dabei auf einer (glatten) Auf
lage ruhend gedacht. Bei Ausübung einer Druckkraft P Q von
oben in Richtung quer zur Brettebene auf das Brett 2 wird
die Fuge "geschlossen", d.h. die beiden Bretter gleiten
längs ihrer aneinanderliegenden Keilflächen Q, Q′; dabei
wird die Querpresskraft P Q durch die Keilwirkung an der
Keilfläche Q, Q′ teilweise in eine in Brettebenenrichtung
wirkende horizontale Längskraftkomponente P L umgewandelt,
welche die Schließbewegung der beiden Bretter 1, 2 unter
vollständiger Schließung der Profilfuge bewirkt, derart
daß im geschlossenen Zustand die einander korrespondierenden
Fugenprofilschenkel H 1, H′₂-Q, Q′ und H 2-H′₁ vollständig dicht
gegeneinander anliegen. Dabei wird, bei reibungsarmer glatter
Auflage des Bretts 1 auf der Auflage 3 das Brett 1 tatsäch
lich teilweise nach rechts in die Schließstellung "hinein
gezogen". Die erfindungsgemäße Fugenprofilierung ist somit
in dem Sinn "selbstschließend", daß - sofern die Bretter
anfänglich mit ihren Fugenprofilen wenigstens soweit in
einander gelegt sind, daß die Keile K 4 bzw. K′₄ übereinan
der hinweggehoben sind, dann durch einen in Richtung quer
zur Brettebene ausgeübten Querpreßdruck P Q die Bretter selbst
tätig zur vollständigen Schließung der Fuge gebracht werden
können.
Umgekehrt werden die Bretter, bei Beaufschlagung mit einer
in Brett- bzw. Plattenrichtung wirkenden horizontalen
Preßkraft P L ebenfalls in die genannte Fugenschließstellung
verbracht und in dieser "verriegelt", derart daß die beiden
Bretter bei weiterer Aufbringung oder sogar Erhöhung der
Längspreßkraft P L nicht etwa wieder voneinander abgehoben
werden und unter Öffnung der Fuge übereinander gleiten.
Diese Verriegelungswirkung kommt durch die Schrägneigung
der Höhenschenkel H 1, H 2 nach außen (und die entsprechende
Neigung der komplementären Fugenschenkel H′₂, H′₁ des Bretts 2)
zustande, durch welche aus der Längspreßkraft P L eine ge
wisse kleinere (aber ausreichende) abwärts gerichtete Quer
kraftkomponente senkrecht zur Brettebene erzeugt wird,
welche die Fuge geschlossen und die Bretter 1, 2 in ebener
Anlage nebeneinander auf der Unterlage 3 hält.
Fig. 3 veranschaulicht schematisch die Aneinanderfügung bzw.
Verbindung mehrerer Bretter zu einer Holzplatte größerer
Abmessung. Die Abbildung zeigt drei Bretter 1, 2, 1′, wobei
die Seitenbretter 1, 1′ nur in Teildarstellung mit jeweils
einer erfindungsgemäß profilierten Seitenkante dargestellt
sind, das Mittelbrett 2 jedoch ganz mit seinen beiden er
findungsgemäß profilierten Längskanten. Dabei ist in Fig. 3
der Fall zugrundegelegt, daß die einzelnen Bretter jeweils
an ihren beiden Längskanten mit zur Mittelsenkrechten V
symmetrischen Fugenprofilen ausgebildet sind, das Mittelbrett
2 also an seinen linken und rechten Seitenkanten jeweils
mit symmetrischen Profilen H′₂, Q′, H′₁. Entsprechend ist
das linke Brett 1 an seiner (in der Zeichnung nicht mehr
dargestellten) linken Seitenkante mit einer zur Profilierung
H 1-Q-H 2 der rechten Seitenkante bezüglich der Mittelsenk
rechten V entsprechenden Profilierung ausgebildet. Das
gleiche gilt für das rechte Brett 1′ in Fig. 3.
In Fig. 3 sind die drei Bretter in einem gegenüber Fig. 2
weiter fortgeschrittenen Zustand des Ineinandergreifens
der Längsfugen, jedoch noch vor Erreichen des vollständigen
Schließzustands dargestellt, wobei in Fig. 3 außerdem bei
4 der Leimauftrag angedeutet ist, der jeweils auf eine oder
auf beide miteinander zusammenwirkende Leimfugenflächen
aufgebracht wurde. In Fig. 3 ist wiederum bei P Q die Auf
bringung eines vertikal senkrecht zur Brett- bzw. Platten
ebene wirkenden Preßdrucks angedeutet, durch den infolge
der Keilwirkung der erfindungsgemäßen Verfugung eine in
Richtung der Brett- bzw. Plattenebene wirkende Horizontal
kraftkomponente P L hervorgerufen wird, durch welche die
seitlichen Bretter 1, 1′ in Richtung einwärts auf das Mittel
brett 2 gezogen werden, bis in die vollständig geschlossene
Stellung, in welcher die Platten 1, 2, 1′ mit ihren Oberseiten
O 1, O′₂, O 1 (und entsprechend mit ihren Unterseiten O 2-O′₁-O 2)
vollständig fluchten und die beiden Leimfugen zwischen den
Brettern 1 und 2 bzw. 2 und 1′ eng anliegend vollständig ge
schlossen und mit dem für die Verleimung zum Einbringen des
Leims in die Fugenflächen gewünschten Preßdruck beaufschlagt
sind.
Selbstverständlich könnte, wie bereits mehrfach betont, die
Überführung der zur Platte zu verbindenden Einzelbretter
bzw. Bohlen alternativ statt durch einen von oben ausgeübten
Preßdruck P Q in Querrichtung auch durch einen in Brett
bzw. Plattenebenenrichtung aufgebrachten Längsdruck in
Richtung der Pfeile P L erfolgen, wobei nach vollständiger
Schließung der Fugen durch den oben in Verbindung mit Fig. 2
bereits erwähnten Verriegelungseffekt erreicht wird, daß
bei weiter aufrechterhaltenem oder sogar gesteigertem Längs
druck P L (etwa auf den für die Verleimung - zum Eindringen
der Leimschicht in die aneinanderliegenden Fugenflächen
erwünschten Wert) die nebeneinanderliegenden, die Platte
bildenden Bretter in Fluchtung gehalten werden und nicht
etwa das Brett 2 (und entsprechende weitere Bretter in
einer größeren Aufeinanderfolge von Einzelbrettern) nach
oben "ausbricht".
Das erfindungsgemäße Siegrunenprofil hat somit den Vorzug,
daß man nach Belieben durch zur Platten- bzw. Brettebene
senkrechten Querdruck oder in Richtung der Brettebene
verlaufenden seitlichen oder Längsdruck verleimen kann,
was für die Fertigung einen erheblichen Vorteil darstellt.
Besonders vorteilhaft eignet sich die Erfindung jedoch für
die Verpressung mittels senkrecht von oben in Richtung quer
zur Brettebene aufgebrachtem Preßdruck, wobei durch die
erfindungsgemäße Profilierung die einzelnen Bretter, die
zunächst nur lose - mit sich überlappenden Profilkanten -
nebeneinander angeordnet zu werden brauchen, durch die Keil
wirkung selbsttätig in Schließstellung überführt werden;
hierbei wird eine vollständig dichte Anlage der miteinander
an jeder Fuge zusammenwirkenden Siegrunen-Profilflächen
erreicht und gleichzeitig der in senkrechter Richtung auf
gebrachte Preßdruck gleichmäßig auf die verschiedenen
Schrägflächen des Fugenprofils verteilt, derart daß der
Leim über die gesamten eng aneinanderliegenden Profilflächen
hin mit dem erforderlichen Druck in die Poren des Holzes
eingepreßt wird und so in der erwünschten Weise die aneinan
dergrenzenden Bretter in der Art vieler kleinerLeim-"Dübel"
verbindet.
Die Verfahrensweise mit Druckbeaufschlagung von oben quer
zur Richtung der Plattenebene gestattet eine im Hinblick
auf den Durchsatz und die erzielbaren Abmessungen der Holz
platten besonders rationelle Arbeitsweise, bei gleichzei
tiger Einfachheit und Unkompliziertheit der hierfür erfor
derlichen Anlagen. So können hierfür beispielsweise an
sich bekannte Furnierpressen, mit gleichzeitiger Mehrfach
nutzung (mehrere Lagen übereinander) verwendet werden.
Dies ist in der Darstellung von Fig. 4 angedeutet, bei
welcher ein flächiges Druckbeaufschlagungsorgan 8 nach
Art einer Furnierpresse zur Aufbringung des vertikal von oben
in Richtung quer zur Brett- bzw. Plattenebene wirkenden
Preßdrucks P Q gezeigt ist. In der Darstellung von Fig. 4
sind drei Bretter 5, 6, 7 auf einer Auflagefläche 3 in noch
nicht vollständiger Schließstellung angedeutet. Die einzel
nen Bretter liegen ersichtlich noch mit einer gewissen
gegenseitigen Verkantung nebeneinander. Durch die Druckbeauf
schlagung mit P Q in der Furnierpresse 18 werden die Bretter
sodann zur vollständigen Fluchtung unter vollständiger
Schließung der Profilfugen gebracht, wobei der in Fig. 4
nicht eigens dargestellte Leimfilm durch die Keilwirkung
der erfindungsgemäßen Profilierung mit einem weitgehend
gleichmäßigen Penetrationsdruck in Richtung senkrecht zu
den Profilflächen beaufschlagt und in die Profilflächen
hineingedrückt wird, unter Bildung der erwähnten, die hohe
Festigkeit bewirkenden Leim-"Miniverdübelung" über die gesamte
Fugenprofilfläche hin.
Fig. 4 veranschaulicht dabei gleichzeitig eine gegenüber
Fig. 3 alternative Ausbildung der jeweiligen Profilierung
an den beiden Längskanten ein und desselben Bretts, derart
nämlich, daß die Fugenprofile an ein und demselben Brett
an den beiden Längskanten nicht bezüglich der Mittelsenk
rechten V zueinander symmetrisch sind, sondern komplemen
tär zueinander. So ist beispielsweise das Mittelbrett 6
in Fig. 4 an seiner rechten Längskante mit dem erfindungsge
mäßen Fugenprofil H 1-Q-H 2 gemäß der Grunddarstellung in
Fig. 1, linke Hälfte versehen, während das gleiche Brett
an seiner linken Längskante mit dem hierzu komplementären
Fugenprofil H′₂-Q′-H′₁, ausgebildet ist. Die Anbringung dieser
Profilierung ist mit ein und derselben Profilfräse in ein
facher Weise möglich, wobei beim zweiten Durchlauf das
Brett lediglich um 180° um seine Längsachse umgeklappt zu
werden braucht.
Die erfindungsgemäße Profilierung ist mit einer einfachen,
leicht nachstellbaren bzw. nachschärfbaren Fräsvorrichtung
mit hoher Genauigkeit herstellbar. Gemäß Fig. 5 kann das
Fräswerkzeug aus zwei auf einer gemeinsamen Welle 8 ange
ordneten Teilen 9, 10 in Form handelsüblicher Fräser mit
glatten Schneiden 11, 12 bestehen. Die Schneiden 11 bzw. 12
weisen jeweils ein Winkelprofil entsprechend dem für den
Winkel zwischen dem Höhenschenkel H 1 und dem Querschenkel Q
auf, wobei durch geeignete Einspannung der Fräswelle 8
der gewünschte Neigungswinkel γ der Höhenschenkel H 1 bzw.
H 2 bezüglich der Vertikalen, beispielsweise 8° gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform, und des Winkels α₆ des Quer
schenkels Q gegenüber der Horizontalen, beispielsweise
20° gemäß einer bevorzugten Ausführung, gewährleistet wird.
Die Schneiden 11, 12 können in üblicher Weise aus Hartmetall
bestehen. Sie sind aufgrund ihres geradlinigen Verlaufs
problemlos nachzuschärfen ohne daß sich hierdurch das
Gesamtprofil verändern kann. Durch Ausbildung der Werkzeug
teile 9, 10 mit ausreichender axialer Höhe d (und entspre
chender Länge der Schneiden 11 bzw. 12) kann erreicht werden,
daß mit ein und demselben Werkzeug beliebige Holzstärken
bearbeitet werden können, wobei zweckmäßig die Schneidkanten
spitze 13 in etwa auf Mittelebene des bearbeiteten Bretts
1 einzustellen ist. Gemäß einem praktischen Ausführungsbei
spiel können beispielsweise die Frässcheiben 9, 10 bei einem
Durchmesser der Welle 8 von 35 mm einen Durchmesser von
200 mm und eine Höhe von 30 mm besitzen. Die Schneidkanten
neigungen γ bzw. α₆ können gemäß einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel 8° bzw. 20° betragen.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Fugenprofilierung
gegenüber den aus der eingangs genannten deutschen Patent
schrift 3 73 024 bekannten abgerundeten Profilen in Form eines
liegenden verkehrten S sind aus Fig. 6A und 6B ersichtlich, welche den
Abbildungen 6 und 7 der deutschen Patentschrift 3 73 024
entsprechen. Hierbei sind jeweils zwei Bretter 14, 15 über
einen Fugenbereich 16 verbunden, der als abgerundete Nut-
Federverbindung in Richtung quer zur Brett- bzw. Platten
ebene bezeichnet werden kann. Diese bekannte Nutverbindung
ist zwar in dem Sinn selbstschließend, daß, wenn die beiden
Bretter zum teilweisen Eingriff der vertikal gerichteten
"Federn" 16 a und 16 b gebracht sind, bei Ausübung eines
vertikalen Drucks in Richtung quer zur Brett- bzw. Platten
ebene die Fugen in die Schließstellung gebracht werden.
Jedoch eignet sich dieses bekannte Fugenprofil nicht zur Ver
arbeitung mit seitlichem Preßdruck (in Brett- bzw. Platten
ebene), da hierbei das Brett 14 sich entlang der Profil
flächen 16 c über das Brett 15 schieben würde und die Bretter
voneinander abheben würden. Ein dem Verriegelungseffekt
beim erfindungsgemäßen Fugenprofil gegenüber seitlicher Preß
druckbeaufschlagung vergleichbarer Effekt ist bei dieser be
kannten Profilgestaltung somit nicht gegeben.
Des weiteren ist auch bei der - bei dem bekannten Profil
allein möglichen - Verpressung in Richtung quer zur Platten
ebene keine vergleichbar gleichmäßige Druckverteilung über
das gesamte Profil gewährleistet wie beim erfindungsgemäßen
Profilverlauf, vielmehr würde eine schlüssige Verleimung
im wesentlichen nur in den vorspringenden Federbereichen
16 a und 16 b erreicht. Vor allem aber ist die bekannte Fu
genprofilierung mit abgerundetem Verlauf nach Art eines
liegenden S in der Praxis nicht brauchbar. Die erforderlichen
Fräswerkzeuge wären infolge der Kurvenform sehr aufwendig
und teuer; eine einigermaßen schlüssige und haltbare Fugen
verleimung wäre allenfalls bei neuen, fabrikmäßig gefertigten
Fräswerkzeugen möglich; sobald die Werkzeuge (mit großem
Aufwand) nachgeschliffen werden müssen, würden die zu ver
leimenden Flächen nicht mehr zusammenpassen; schon bei
geringster Profilveränderung entstehen beim Verleimen Hohl
räume, welche eine hochwertige Verleimung ausschließen.
Eine qualitätiv minderwertige Verleimung mag bei Sperrholz
platten mit beiderseitiger Furnierung, wofür die bekannte
Verleimung vorgesehen ist, angehen, da hier die beidseitigen
Furnierschichten einen zusätzlichen Halt gewähren. Für un
furnierte verleimte Massivholzplatten ist jedoch ein voll
ständig dichter Fugenschluß unerläßlich, da sonst keine aus
reichende Haltbarkeit erreichbar ist.
Die erfindungsgemäße Fugenprofilierung wurde vorstehend
primär im Hinblick auf die Herstellung verleimter Massivholz
platten beschrieben und erläutert, für welche sie die er
wähnten bedeutsamen Vorteile erbringt. Jedoch eignet sich
die erfindungsgemäße Fugenprofilierung auch zur Anwendung
in Verbindung mit Profilbrettern für unverleimte Verlegung,
beispielsweise für Holzdecken, Fußböden, Wandverkleidungen
und dergleichen. Hier ergibt die erfindungsgemäße Fugen
profilierung gegenüber den sonst für derartige Zwecke üb
lichen Nut-Feder-Verbindungen eine Reihe bedeutsamer Vor
teile, insbesondere hinsichtlich der Einführung der ineinan
greifenden Profile über größere Längen hin, die bei Nut-
Feder-Profilbrettern bekanntlich Schwierigkeiten bereitet
und häufig zum Ausbrechen der empfindlichen Federn oder
Nuten führt.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand bevorzugter Ausfüh
rungsformen erläutert, die in Einzelheiten abgewandelt wer
den können. So können der Neigungswinkel γ der Höhenschenkel
bezüglich der Vertikalen und der Neigungswinkel (α₅ bzw. α₆)
des Querschenkels (bezüglich der Vertikalen bzw. der Hori
zontalen) innerhalb gewisser Bereiche variiert werden; so
kann beispielsweise für Anwendungszwecke, bei denen die
Verarbeitung mit Querpressung P Q (in Richtung senkrecht
zur Brett bzw. Plattenebene) im Vordergrund steht, der Nei
gungswinkel α₆ des Querschenkels Q gegenüber der Horizontalen
bzw. der Brett- bzw. Plattenebene etwas größer gewählt werden,
um die Keilwirkung in horizontaler Richtung (Erhöhung der
Kraftkomponente P L ) zu erhöhen. Umgekehrt kann bei primär
für Längspressung P L in Richtung der Brett- bzw. Plattenebene
bestimmten Ausführungen der Neigungswinkel γ der Höhenschen
kel H gegenüber der Vertikalen etwas größer gewählt werden,
um den erwähnten Verriegelungseffekt gegen ein vertikales
Abheben der Bretter unter der Wirkung der Längspressung
zu erhöhen. Vorzugsweise wird der Winkel γ in einem Bereich
von etwa 5° bis etwa 15° gewählt, wobei ein Wert von etwa
8° sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Entsprechend
ist für den Neigungswinkel α₆ des Querschenkels Q ein Wert
im Bereich von etwa 15° bis etwa 25° vorzuziehen, mit einem
Wert von etwa 20° als besonders vorteilhafte Ausführung.
Wesentlich für den Grundgedanken ist die siegrunenförmige
Profilgestaltung mit (in der Betrachtungsweise von Fig. 1,
linke Hälfte) nach außen geneigten Höhenschenkeln H 1, H 2 und
der einwärts versetzten Kante K 1 zugewandtem Querschenkel Q.
Claims (14)
1. Profilkantenbrett zur Herstellung von aus seitlich nebeneinander
angeordneten, mit zueinander komplementären Profilen
ineinandergreifenden, vorzugsweise an der Profilfuge
miteinander verleimten Brettern bestehenden Holzplatten,
insbesondere Massivholzplatten, wobei die Bretter an
ihren Längskanten mit einem Fugenprofil ausgebildet sind,
das schräg zur vertikalen Brettkante verlaufende Ab
schnitte aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fugenprofil "Siegrunen"-förmig mit zwei zueinan
der parallelen, geradlinigen, seitlich in Richtung der
Platten- bzw. Brettebene (M, Fig. 1) versetzten Höhen
schenkeln (H 1, H 2) und einem diese an ihren Innenenden
(K 3, K 4) miteinander verbindenden geradlinigen Quer
schenkel (Q) in solcher gegenseitiger Anordnung ausge
bildet ist, daß der seitlich einwärts versetzte Höhen
schenkel (H 1) mit der zugeordneten Brettoberfläche (O 1)
im Holz einen spitzen Winkel (α 1) und der seitlich
auswärts versetzte Höhenschenkel (H 2) mit der zugeordne
ten Brettoberfläche (O 2) im Holz einen stumpfen Winkel
(α 2) bildet, und daß der die Innenenden der Höhenschenkel
(H 1, H 2) verbindende Querschenkel (Q) mit den Höhenschen
keln (H 1 bzw. H 2) einen spitzen Winkel (α 3 bzw. α 4)
bildet.
2. Profilkantenbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (γ) der Höhenschenkel (H 1 bzw. H 2)
bezüglich der zur Platten- bzw. Brettebene (M) Senk
rechten (S) einen Wert im Bereich von etwa 5° bis etwa 15°
vorzugsweise einen Wert von etwa 8° besitzt.
3. Profilkantenbrett nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (a₆) des Querschenkels (Q) gegen
über der Brett- bzw. Plattenebene (M) einen Wert im Be
reich von etwa 15° bis etwa 25°, vorzugsweise einen Wert
von etwa 20° besitzt.
4. Profilkantenbrett nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fugenprofil bezüglich der Mittelebene (M) des
Bretts höhenmittig angeordnet ist, derart daß der Mittel
punkt (Q M) des Querschenkels in etwa in der Brettmittel
ebene (M) liegt.
5. Profilkantenbrett nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brett (2 in Fig. 3) an seinen beiden Längskanten
mit bezüglich der zur Brettebene (M) senkrechten Mittel
ebene (V) symmetrischen Fugenprofilen (H′₂-Q′-H′₁) ausge
bildet ist.
6. Profilkantenbrett nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profilbrett (6 in Fig. 4) an seinen beiden Längs
kanten mit zueinander komplementären Fugenprofilen (H 1-Q-
H 2 bzw. H′₂-Q′-H′₁) ausgebildet ist.
7. Profilkantenbrett nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitliche Versetzung (v, Fig. 1) der beiden
Profilhöhenschenkel (H 1, H 2) und damit die Länge des Quer
schenkels (Q) in Abhängigkeit von der Brettstärke (h)
gewählt ist.
8. Profilkantenbrett nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitliche Versetzung (v, Fig. 1) der beiden Pro
filhöhenschenkel (H 1, H 2) in Abhängigkeit von der Brett
stärke (h) einen Wert im Bereich von etwa 0,4 h
bis etwa 0,8 h und vorzugsweise in der Größenordnung
von etwa 0,5-0,6 h besitzt.
9. Verfahren zur Herstellung eines Profilkantenbretts mit Fugen
profil gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche durch Besäumen eines Bretts an seinen vertika
len Längskanten mittels eines Fräswerkzeugs,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugung des "Siegrunen"-förmigen Fugenprofils
(H 1-Q-H 2 bzw. H′₂-Q′-H′₁) in einem Arbeitsgang unter Verwen
dung eines eine Fräskante (11, 12, Fig. 5) gemäß dem
"Siegrunen"-förmigen Profil aufweisenden Fräswerkzeugs
(8, 9, 10) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilerzeugung unter Verwendung eines Fräswerk
zeugs erfolgt, welches auf einer gemeinsamen Welle (8)
zwei axial hintereinander gestaffelte Frässcheiben (9, 10)
mit konusförmiger Schneidkante (11, 12) aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
zur Herstellung von Profilbrettern gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugung der bezüglich der Mittelsenkrechten (V)
symmetrischen Fugenprofile (H′₂-Q′-H′₁) an den beiden
Brettlängskanten durch Besäumen unter Verwendung des
gleichen Fräswerkzeugs erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, zur Erzeugung eines
Profilkantenbretts gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugung der zueinander komplementären Fugen
profile (H 1-Q-H 2 bzw. H′₂-Q′-H′₁) an den beiden Längskanten
des Bretts (6, Fig. 4) durch aufeinanderfolgendes Besäumen
der Brettlängskanten mit ein und demselben Fräswerkzeug
erfolgt, wobei beim zweiten Durchlauf das Brett um 180°
um seine Längsachse gedreht ist.
13. Verfahren zur Herstellung von Holzplatten aus an ihren
Profilfugen miteinander verleimten Profilkantenbrettern nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8,
bei welchem die an ihren seitlichen Fugenprofilen mit
Leimauftrag versehenen Profilbretter seitlich nebeneinander
mit ihren zueinander komplementären Profilen ineinander
greifend angeordnet, die Profilbretter in seitlicher Rich
tung zur Schließung der Profilfugen gebracht und die Pro
filfugen mit äußerem Preßdruck beaufschlagt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überführung der Profilbretter in Schließstellung
der Profilfugen und die Druckbeaufschlagung der Profil
fugen mit Preßdruckkomponenten quer zu sämtlichen Ab
schnitten des "Siegrunen"-Profils in gleicher Weise durch
äußere Preßdruckbeaufschlagung (PQ) in Richtung quer
zur Brett- bzw. Plattenebene (M) oder/und durch äußere
Preßdruckbeaufschlagung (P L) in Richtung der Brett- bzw.
Plattenebene erfolgen kann.
14. Anwendung von Profilkantenbrettern nach einem oder mehre
ren der Ansprüche 1 bis 8 für unverleimte Verlegung wie
Holzdecken, Fußböden, Wandverkleidungen und dergleichen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3544845A DE3544845C2 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Profilkantenbrett zur Herstellung von Holzplatten |
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DE3544845A DE3544845C2 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Profilkantenbrett zur Herstellung von Holzplatten |
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ID=6288801
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DE3544845A Expired - Fee Related DE3544845C2 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Profilkantenbrett zur Herstellung von Holzplatten |
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