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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Maiserntevorsatz für einen
Mähdreschen, mit Einzugsvorrichtungen für die Erntepflanzen, die Einzugsspalte zwischen
Einzugswalzen und Teilummantelungen zum Durchzug der Erntepflanzen sowie Einzugsketten
aufweisen.
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Aus der DE-OS 1 482 851 ist ein Erntegerät für Mais oder andere in
Reihen angebaute Feldfrüchte bekannt, das als Vorsatzgerät für eine Getreideerntemaschine,
d. h. einen Mähdrescher ausgebildet ist. Das bekannte Erntegerät weist Einzugswalzen
und Leitvorrichtungen für die Erntepflanzen auf, die quer zur Fahrtrichtung der
Erntemaschine angeordnet sind. Die Erntepflanzen werden durch Räder in das Erntegerät
eingezogen und nach hinten geneigt an einem Leitblech vorbei von den Einzugswalzen
durch das Erntegerät hindurchgezogen. Die Erntepflanzen bleiben nach dem Erntevorgang
auf dem Erdboden liegen und werden nach einer späteren Zerkleinerung untergepflügt.
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Bis auf das Leitblech, das einstellbar verschraubt ist, sind die einzelnen
Teile rund um die Einzugswalze und die Einzugswalze selbst als Schweißkonstruktion
ausgebildet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine insbesondere reibungsarm arbeitende
Vorrichtung zum Ernten von Mais oder anderen in Reihen angebauten Körnerfrüchten
anzugeben, die kostengünstiger herstell- und reparierbar als das bekannte Erntegerät
aus besonders einfachen Einzelteilen aufgebaut ist.
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Die Einzelteile sollen es vorzugsweise erlauben, bei Beschädigung
schnell und einfach ausgewechselt zu werden, wobei auch dafür Sorge getragen werden
soll, daß Fremdkörper nicht auch zu einer Zerstörung der Getriebeteile führen können.
Dies ist insbesondere für Erntegeräte wichtig, die in Ländern der Dritten elt
eingesetzt
werden, da hier die Anbauflächen häufig Wurzeln, Steine und dergleichen aufweisen.
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Die Hauptaufgabe wird dadurch gelöst, daß die neue Erntevorrichtung
in Fahrtrichtung des ìçiähdreschers arbeitend angeordnet ist, aus miteinander verschraubten
einzelnen, geformten Blechteilen besteht und Einzugssicherungen gegen den Einzug
von i'remdkörpern aufweist. Durch die Kombination der vorstehend genannten -lerkmale
ergibt sich eine TgIaiserntevorrichtung, , die bei einwandfreiem Pflückergebnis
sowohl leicht auswechselbare Einzelteile, als auch eine Sicherung gegen eine Zerstörung
des Getriebes durch das Einlaufen von Fremdkörpern aufweist. So ergibt sich eine
neue Maiserntevorrichtung, die insbesondere für Länaer der Dritten elt geeignet
ist.
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Sie vereint eine besonders einfache Auswechselbarkeit der Einzelteile
mit hoher Betriebssicherheit und reibungsarmen Betrieb, der u. a. durch die Ausrichtung
der Pflückspalte in Fahrtrichtung des Nähdreschers erreicht wird.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Teilununantelungen
in ihrem oberen Teil irn wesentlichen eben mit einer Abkantung nach außen ailsgebildet
sind, während der untere Teil entsprechend dem Außenradius der Einzugswalze nach
innen gebogen ist. Dies ergibt einen besonders reibungsarmen Einzug bei stehender
Maispflanze.
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Gleichzeitig wird eine einfache, leicht zu montierende und zu delnontierende
Ausbildung der Teilummantelung erreicht bei der gleichzeitig durch die konstruktive
Ausbildung trotz der Verschraubung für einen unverrückbaren Sitz der Teil ummantel
ung gesorgt ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der ebene
Teil der Teilummantelungen in Arbeitsstellung gegenüber dem Erdboden etwa senkrecht
steht. Durch dieses Merkmal wird die Aufgabe des reibungsarmen Einzugs weiter gefördert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Teilummantelungen
unten eine Schlitzrethe zur Aufnahme von Schneidmessern aufweisen sowie eine Auflagekante
für die SchneidMesser und eine Befestigungsvorrichtung für diese, wobei die Scneidmesser
durch die Schlitze der Schlitzrethe nach innen geführt sind. So ergibt sich eine
Ausführung, die in besonders vorteilhafter Weise gleichzeitig eine Zerkleinerung
der Maispflanzen bewirkt, da die Maiserntevorrichtung urn ca. 150 bis 200 gegenüber
den Erdboden nach vorn unten geneigt ist. So ergibt sich ein schräger Schnitt durch
die stehenden Maispflanzen, dessen Winkel noch vorteilhaft dadurch günstiger wird,
daß die llaispflanzen unter dem Einfluß der Reibung im Einzugswalzenbereich und
der Trägheit nach hinten geneigt werden, wodurch sich überraschenderweise ein Schnittwinkel
der einzelnen Maispflanzen von ca. 450 ergibt. Dies ist der optimale Schnittwinkel
für eine Zerkleinerung mit minimalem Kraftaufwand.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß gegenüber
der Oberkante der Teilummantelungen auf der anderen Spaltseite Brechkanten in Form
eines Rundeisens an im wesentlichen ebenen Führungs- und Abdeckblechen angeordnet
sind. Die Verwendung von im wesentlichen ebenen Filhrungs- und Abdeckblechen mit
Rundeisenbrechkanten ergibt eine besonders einfache Ausführung, bei der mit einer
Verschraubung gearbeitet werden kann, ohne daß ein Lösen unter dem Einfluß der Einzugskr>äfte
unterstützt durch die beim Arbeiten auftretenden Vibrationen möglich ist. Ein Verschieben
der Teilummanteilung ist durch die obere Abkantung ausgeschlossen, während ein Verschieben
des Führungs- und Abdeckbleches durch die ebene Ausführung verhindert wird. Das
Rundeisen erhöht dabei die Widerstandsfähigkeit des Führungs- und Abdeckbleches
gegen Verschleiß.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Führungs-
und Abdeckbleche auf einem Kastenprofll aufliegen, das aus zwei rechtwinkligen,
abgekanteten Blechen besteht, die miteinander verschraubt und, vorzugsweise durch
Punktschweißungen, miteinander verschweißt sind. So ergibt sich eine sichere, breite
Auflage des Führungs- und Abdeckbleches auf einem günstigen Hohlprofil, das aus
einfachen, leichten Blechteilen besteht, und leicht montiert und demontiert werden
kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Filhrungs-
und Abdeckbleche auf ihrer Oberseite mit ihnen verschraubte, von der Brechkante
zurückversetzte Doppel-Abkant-Bleche aufweisen. Hierdurch ergibt sich ein weiteres
Führungselement für evtl. schrägstehende Maispflanzen, das darüberhinaus zu einer
allgemeinen Versteifung des Führungs- und Abdeckbleches beiträgt. Dabei ist das
Doppel-Abkant-Blech so angeordnet, daß es im Normalfall nicht mit den Maispflanzen
in Berührung kommt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einzugssicherungen
direkt auf die Einzugsketten wirkend ausgebildet sind. So ergibt sich beim Einlaufen
eines Fremdkörpers eine direkte Reaktion der Einzugsketten, die die Zerstörung der
Einzugsketten, so gut wie irgend möglich, verhindert. Insbesondere wird vermieden,
daß starke Schläge oder Stöße auf die einzelnen Getriebeteile wirken, die den Antrieb
der Einzugsketten und der Einzugswalzen bewirken.
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So wird dieser kostenaufwendigste Teil eines Erntegerätes, der gleichzeitig
am schwierigsten zu beschaffen ist, vorteilhaft beim Einlaufen eines Fremdkörpers
geschont.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einzugssicherungen
in Form von Kettenüberlaufrädern ausgebildet sind. So ergeben sich besonders einfache,
Einzugssicherungen, die aufwendige Rutschkupplungen mit ihren Einstellungsproblemen
überflüssig machen. Vorteilhaft
ist so eine sichere überlastsicherung
gegeben, die direkt und ohne Verzögerung wirkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kettenüberlaufräder
ein Zahnspitzen-zu Zahngrundradiusverhältnis "A" zu "B" zwischen 10 zu 8 und 10
zu 9,5, insbesondere von ca. 10 zu 9 aufweisen. Es ist dabei vorgesehen, daß der
Zahnradius der Kettenüberlaufräder zwischen 20 und 30 mm liegt und vorzugsweise
ca. 25 mm beträgt, wobei der Kettenrollendurchmesser vorzugsweise zwischen 15 und
25 mm, insbesondere zwischen 18 und 20 mm beträgt. Die vorstehenden Bemessungen
haben sich in Dauerversuchen als besonders günstig herausgestellt und verhindern
bei zuverlässigern Betrieb auch unter schweren Erntebedingungen, d. h. beim Ernten
sehr dicker und faseriger Maispflanzen mit Sicherheit ein Durchrutschen, während
feste Körper wie Wurzeln, Stangen, Steine zu einem zerstörungsfreien Stillstand
der Einlaufketten führen.
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Die Erfindung wird in Zeichnungen in einer bevorzugten Ausführungsform
gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung
entnehmbar sind.
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Die Zeichnungen zeigen im einzelnen: Fig. 1 Einen Querschnitt durch
ein Teil-Pflückaggregat für eine Reihe, Fig. 2 eine Aufsicht auf das Teil-Pflückaggregat
nach Fig. 1 und Fig. 3 eine Detailansicht eines Kettenflberlaufrades mit kleinen
Kettenrollen und Fig. 4 eine Detailansicht eines Kettenüberlaufrades mit großen
Kettenrollen.
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In Fig. 1 bezeichnet 1 die Einzugswalze, die aus einem Mittelrohr
besteht, auf das durch Schrauben 7, die schematisch angedeutet sind, zwei Doppelflügelbleche
2 aufgeschraubt sind. Diese bestehen aus abgekanteten und in der mitte gebogenen
Blechen mit Verstärkungsecken 8. Bei Verschleiß sind die Doppelflügelbleche 2 leicht
und einfach austauschbar.
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Der eigentliche Pflückspalt wird durch das Führungs- und Abdeckblech
3 und die Teilurmantelung 4 gebildet. Die Teilummantelung 4 ist über die obere Abkantung
durch Schrauben 9 mit einem Dreiecksträger, der aus den beiden Blechen 10 und 11
besteht, verbunden, auf dem sie aufliegt, so daß ihre Lage in vertikaler Richtung
auch ohne Schweißung unverrückbar ist.
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Das gleiche gilt für das Führungs- und Abdeckblech 3, das auf einem
Rechteckträger, der aus den Blechen 13 und 14 gebildet ist, aufliegt. Das Abdeck-
unu Führungsblech trägt auf der Pflückspaltseite ein nicht näher bezeichnetes Rundeisen
zur Erhöhung der Verschleigbfestigkeit. Auf seiner Oberseite ist noch ein Doppel-Abkant-Profil
12 angeordnet, das eine Verstärkung und zusätzliche Führung darstellt. Auf der Unterseite
des Rechteckträgers aus den Blechen 13 und 14 ist ein Abstreifer 15 angeordnet.
Unten am Teilummantelungsblech 4 befindet sich ein Schneidmesser 5, das durch die
Schrauben 6 und eine Halterung mit dem Teilunimantelungsblech 4 verbunden ist.
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Seitlich außen ist das Teil-Pflückaggregat durch Seitenbleche 16 und
21 abgeschlossen, die über die Trager 20 über Schrauben durch die Bohrungen 18 und
19 mit dem Grundkörper der Erntevorrichtung verbunden sind.
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Auf der Oberseite des Teil-Pflückaggregats befindet sich eine Einzugskette
mit den Zähnen 29, die über das Zahnrad 28 geführt und angetrieben wird. Das Zahnrad
28 wird über
die Welle 27 und das Kegelrad 24 von dem Kegelrad
23 angetrieben, das auf der durchgehenden Antriebswelle 25 angeordnet ist. Die Welle
25 treibt über das Kegel rad 26 auch die Einzugswalze 1 an. Die Welle 25 ist in
den Lagern 22 und 30 außen gelagert.
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In Fig. 2 ist mit der gleichen Nr. 28 wie in Fig. 1 das entsprechende
ettenüberlaufrad bezeichnet. über dieses Kettenüberlaufrad 28 und das vordere Kettenrad
34 läuft die Einzugskette 35 mit den schematisch angedeuteten Einzugszähnen. Das
Kettenrad 34 ist über die Feder 32 gespannt, wobei die Feder 32 silber die Gewindestange
33 einstellbar ist. Zum Antrieb der Einzugswalze, die nur schematisch angedeutet
ist, dient das Kegelrad 31, das mit dem auch in Fig. 1 sichtbaren Kegelrad 26 kämmt.
Die übrigen sichtbaren Teile in Fig. 2 entsprechen den Teilen in der Querschnittsdarstellung
von Fig. 1 und sind nicht näher bezeichnet.
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In Fig. 3 und in Fig. 4 ist das Kettenüberlaufrad 28 näher gezeigt.
Die zugehörige Kette weist eine 30er-Teilung auf.
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Die Rollen selbst haben einen Durchmesser zwischen 16 und 25 mm, vorzugsweise
werden sie Jedoch mit einem Durchmesser von 18 - 20 mm ausgeführt. Wie sich in Versuchen
gezeigt hat, beträgt die Uberlaufsicherungskraft bei dem nollendurchmesser 16 mm
50% mehr als bei einem Durchmesser von 25 mm. Der Kettenüberlaufrad-Außendurchmesser
ist mit "A" bezeichnet. Er beträgt beispielsweise 103 mm in einer bevorzugten Ausführung
bei einer Zähnezahl von 11, während dabei der Kettenrad-Innendurchmesser "B" 90
mm beträgt. In einer anderen bevorzugten Ausführung mit einer Zähnezahl 10 beträgt
der Kettenrad-Außendurchmesser "A" 98 mm und der Kettenrad-Innendurehmesser "B"
85 mm. Über die Größe des Zahnradius, der die Differenz von "A" und "B" bei gegebener
Zähnezahl bestimmt, kann das Sicherungsdrehmoment eingestellt werden, wobei der
Radius der einzelnen Vertiefungen zwischen den Zähnen bevorzugt R = 50 mm beträgt.