DE3431581C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fehlerstromschutzschalteranordnung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Fehlerstromschutzschalteranordnung ist aus der
deutschen Offenlegungsschrift 24 28 993 bekannt (vgl. Patentansprüche
1 bis 6). Dort sind in einem gemeinsamen Gehäuse zwei
hintereinander geschaltete Fehlerstrom-Schutzschalter untergebracht,
die unterschiedliche Nenn-Fehlerströme besitzen, der
eine vorzugsweise einen relativ geringen, z. B. 30 mA. Der Vorteil
dieser Anordnung liegt hauptsächlich darin, daß bei Ausfall
der Schutzfunktion des einen Schutzschalters der zweite
mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Schutzfunktion noch besitzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Fehlerstromschutzschalteranordnung
der eingangs genannten Art den Materialbedarf
zu verringern, um Kosten und Gerätevolumen zu sparen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch gekennzeichneten
Merkmale gelöst.
Für den Hersteller ergeben sich wegen des Fortfallens des Haupt-
FI-Summenstromwandlers und des Fortfallens der End-FI-Nulleiter-
(PEN)-Abschaltkontakte wesentliche Materialeinsparungen. Dadurch
werden auch Platzprobleme gelöst, welche wegen der vorgegebenen
Norm-Maße bei den bekannten FI-Schaltern oft aufgetreten sind.
Der Gegenstand des Anspruches läßt sich vorteilhaft dadurch
weiterbilden, daß zur Überwachung der Schutzleiterspannungsfreiheit
spannungsabhängige Widerstände zwischen den Außenleitern
und dem Schutzleiter liegen und bei den End-FI keine
Neutralleiter- bzw. PEN-Abschaltkontakte vorgesehen sind.
Die Überwachung der Schutzleiterspannungsfreiheit mittels
spannungsabhängiger Widerstände, die zwischen den Außenleitern
und dem Schutzleiter liegen, ist in Verbindung mit einem
Fehlerstromschutzschalter aus der Patentschrift DE 27 00 145 C2
bekannt.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele wiedergegeben.
In Fig. 1 besteht der Haupt-FI lediglich aus den allpoligen
Schaltkontakten (1) und der dazugehörigen Auslösespule RH,
während die End-FI 3a, 3b, 3c, 3d mit je einen eigenen Summenstromwandler
(W1, W2, W3 . . .) mit den dazugehörigen Auslösespulen
R1, R2, R3 . . . und Schaltkontakten besitzen. Der Nulleiter PEN
wird nur beim Haupt-FI geschaltet, da eine Nulleiterspannung
praktisch nur vor dem Haupt-FI eingespeist werden kann.
Der in der Fehlerstromschutzschalteranordnung (kurz "Combi-FI")
vom Nulleiter PEN abgezweigte Schutzleiter PE kann auf zweierlei
Weise die volle oder verringerte Netzspannung führen:
- 1. Vor den Anschlußkontakten (d. h. in Richtung Netztransformator) wird bei der Montage irrtümlich ein Außenseiter (z. B. L3) mit dem Nulleiter PEN vertauscht, d. h. der Netz-Leiter wird am PEN- Anschluß des FI-Schalters und der Netz-PEN-Leiter wird an einem Außenleiteranschluß des FI-Schalters angeschlossen. Dies kann z. B. dem Installateur passieren, wenn er den Combi-FI anschließt, oder dem Ortsnetz-Monteuer bei Anschlußarbeiten. Ein solcher Falschanschluß wird meist durch die früher nicht eindeutigen und unterschiedlichen Leiterfarben begünstigt.
- 2. Vor den Anschlußkontakten des Combi-FI hat der Nulleiter PEN eine Unterbrechung (z. B. Anschluß vergessen, oder Wackelkontakt infolge nicht fest angezogener Klemme, oder Nulleiterbruch bei der Freileitung durch Sturm). Die Folge dieser Nulleiterunterbrechung ist: Über die Verbraucherwiderstände der Geräte G1, G2, G3 und G4 wird die volle Netzspannung auf den Anlagenschutzleiter PE übertragen, d. h. alle Gerätegehäuse führen die volle Netzspannung (Bei Vorhandensein eines Fundamenterders und eines Potentialausgleiches wird zwar diese Fehlerspannung im Anwesen verringert, aber nicht völlig ausgeschaltet. Außerhalb des Anwesens, z. B. im Hof oder Garten, erhöht sie sich mit zunehmender Entfernung bis zum vollen Wert).
Wenn der Schutzleiter PE die Netzspannung führt (z. B. die Spannung
von L3, dann beträgt (im 380/220-Volt-Netz) im Combi-FI die Spannung
PE gegen L1, wie auch PE gegen L2 gleich 380 Volt. Die Folge
ist, daß die spannungsabhängigen Widerstände 4b und 4c niederohmig,
also leitend werden. Durch den Summenstromwandler des End-FI 3a
fließt nun ein Strom, der über den Schutzleiter PE, d. h. außerhalb,
zurückfließt. In den beiden Sekundärwicklungen wird eine Spannung
induziert, welche über die Relaisspulen RH und R1 sowohl den Haupt-
FI 1, wie auch den End-FI 3a abschaltet. Der Summenstromwandler
W1 liefert also die Auslöseenergie nicht nur für den End-FI 3a,
sondern auch für den Haupt-FI 1.
Beträgt der Nenn-Fehlerstrom je End-FI z. B. 30 mA und der des
Haupt-FI 100 mA, so tritt bei optimaler Aufteilung der Stromkreise
auf die drei Phasen kaum eine Abschaltung des Haupt-FI
auf, wenn bei einer oder mehreren End-Anlagen Erdschlüsse (direkte
Leitungsberührung, Körperschluß im Verbrauchsgerät G1,
G2, G3 . . ., Schutzleiter/Außenleitervertauschung oder Schutzleiter-
Unterbrechung mit Schutzleiter-Außenleiterberührung)
auftreten. Andererseits ist der notwendige Schutz mit hoher
Wahrscheinlichkeit auch dann noch gegeben, wenn die Schutzfunktion
eines FI infolge eines mechanischen Fehlers ausfällt.
Erfahrungsgemäß sind es fast ausnahmslos mechanische Fehler
(z. B. Kleben des Relaisankers, Blockieren des Hebelmechanismus),
welche die Schutzfunktion aufheben. Der Summenstromwandler fällt
praktisch nie aus.
Da die Prüfleitung mit dem in Reihe geschalteten Prüfwiderstand
6 durch alle Summenstromwandler geführt ist, werden durch Betätigung
der Prüftaste P alle FI-Schalter abgeschaltet. Ist bei
einem FI die Schutzfunktion ausgefallen, so schaltet dieser
nicht aus, was optisch am Schalthebel (7, 8, 9, 10 oder 11 in
Fig. 2) erkennbar ist.
Die Unterbringung mehrerer Fehlerstrom-Schutzschalter in einem
Gehäuse im Sinne des Erfindungsgedankens und die zusätzliche
Einbeziehung der oben angeführten Eigenschaften hat nicht nur
eine Materialersparnis zur Folge, sie bietet auch wesentliche
Vorteile für den Installateur und verringert im hohen Maße Installationsfehler,
was mit einer entsprechenden Erhöhung des
Schutzwertes verbunden ist:
- 1. Der Installateur ist der Sorge um die richtige Planung der einzelnen FI-Auslösenennströme (Nenn-Fehlerströme) enthoben, da bei der vorfabrizierten Fehlerstromschutzschalteranordnung eine optimale Konzeption, insbesondere bezüglich des Personenschutzes (z. B. End-FI je 30 mA und Haupt-FI 100 mA Nenn-Fehlerstrom) verwirklicht werden kann. Die Folge ist nicht nur eine maximal mögliche Personensicherheit, sondern auch ein geringerer Planungsaufwand sowie die Vermeidung unnützer Fehlabschaltungen.
- 2. Der Installateur benötigt weniger Material, da die Verbindungsleitungen für ihn wegfallen.
- 3. Der Installateur braucht wegen Punkt 2 auch weniger Arbeitszeit und muß auch nicht die notwendigen Prüfungen vornehmen.
- 4. Da der Installateur keine Verdrahtungen vornehmen muß, kann er auch keine Schaltfehler machen, die zur Gefährdung von Personen oder/und zu unnützen Fehlabschaltungen führen.
In Fig. 2 ist ein Beispiel für die äußere Ausführung der erfindungsgemäßen
Anordnung wiedergegeben. Der Haupt-FI befindet sich
im linken Teil des Gehäuses. Die vom Netz kommenden Leitungen
L1, L2, L3 und PEN werden links oben angeschlossen. Wie bereits
erwähnt, erfolgt eine sofortige Abschaltung, wenn z. B. die Anschlußdrähte
von L3 und PEN vertauscht angeschlossen werden.
Mit den Schalthebeln 7, 8, 9, 10 und 11 können die betreffenden
Stromkreise mit der Hand ein- und ausgeschaltet werden. P ist
die gemeinsame Prüftaste für alle FI-Schalter. An der Unterseite
sind die Anschlüsse der zur Verbraucheranlage führenden
Leitungen. An den linken Klemmen a, b, c, d werden die einzelnen
Schutzleiter angeschlossen. Rechts daneben sind die vier
Anschlüsse L1, L2, L3, N für eine Drehstromanlage, weiter
rechts die Anschlüsse für drei Wechselstromanlagen.
Claims (2)
1. Fehlerstromschutzschalteranordnung mit mehreren jeweils
einen Stromkreis schützenden Fehlerstrom-Schutzschaltern
(End-FI), denen ein zeitverzögernd auslösender weiterer
Fehlerstrom-Schutzschalter (Haupt-FI) mit entsprechend höherem
Auslösestrom und Nenn-Betriebsstrom vorgeschaltet
ist, wobei alle Fehlerstrom-Schutzschalter in einem gemeinsamen
Gehäuse untergebracht und fertig verdrahtet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haupt-FI (1) keinen Summenstromwandler
besitzt und die Auslösespannung dadurch gewonnen
wird, daß bei den End-FI-Summenstromwandlern je eine
zusätzliche Sekundärwicklung (W1, W2, W3 . . .) vorhanden
ist und alle diese Wicklungen phasengerecht parallel oder
in Reihe geschaltet sind, oder bei Verwendung von jeweils
nur einer Sekundärwicklung mittels Gleichrichter die eine
Halbwellenpolarität zur End-FI-Auslösung und die andere
Halbwellenpolarität zur Haupt-FI-Auslösung verwendet wird.
2. Fehlerstromschutzschalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Überwachung der Schutzleiterspannungsfreiheit
spannungsabhängige Widerstände (4a, 4b, 4c)
zwischen den Außenleitern (L1, L2, L3) und dem Schutzleiter
(PE) liegen und bei den End-FI keine Neutralleiter-Abschaltkontakte
vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
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