DE3431382C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Steuereinrichtung für
die Formschließeinheit einer Spritzgießmaschine nach der Gattung des
Hauptanspruchs. Es ist schon eine solche Steuereinrichtung aus der
DE-OS 24 38 266 bekannt, die einen Schließzylinder für eine Formschließ
einheit sowie einen Spritzzylinder aufweist. Jeder Zylinder ist über
ein 4/3-Wegeventil ansteuerbar, während zur Steuerung verschiedener
Drücke und Volumenströme ein gemeinsames Proportionaldrosselventil
sowie ein Proportionaldruckventil vorgesehen sind. Nachteilig bei
dieser Steuereinrichtung ist, daß in vielen Anwendungsfällen diese
Drucksteuerung für die Formsicherung unbefriedigend arbeitet, zumal
mit dem Proportionaldruckregelventil schlecht niedrige Drücke steuer
bar sind. Eine echte Feinformsicherung ist daher hier nicht möglich.
Ungünstig ist ferner, daß die Dekompression am Schließzylinder schlag
artig abläuft. Diese Steuereinrichtung eignet sich auch schlecht für
eine Formschließeinheit, die mit einem Kniehebel-Zylinder und einem
Druck-Zylinder zweistufig arbeitet.
Ferner ist aus der DE-OS 24 25 831 eine Spritzgießmaschine bekannt, bei
der die Formschließeinheit eine hydraulisch betätigbare Kniehebelein
richtung sowie eine Druckkissenabstützung aufweist. Hierzu sind die
Druckzylinder über ein Druckbegrenzungsventil abgesichert, wobei die
Steuereinrichtung zusätzliche Mittel aufweist, um die Druckkissen
mit einem hohen Formschließdruck zum Zuhalten der Formteile zu be
aufschlagen. Auch bei dieser Einrichtung ist von Nachteil, daß der
hohe Formschließdruck und der niedere Formsicherungsdruck von dem
selben Druckbegrenzungsventil gefahren werden, so daß eine Feinform
sicherung schlecht möglich ist. Auch gibt die vereinfachte Dar
stellung der Druckkissenabstützung in dieser Druckschrift keine Hin
weise, wie sie in eine hydraulische Steuereinrichtung für die Form
schließeinheit näher zu integrieren ist.
Ferner ist aus der Zeitschrift Ölhydraulik und Pneumatik, 1978, Nr.
6, Seite 338, Bild 5 ein Zwei-Wege-Einbauventil für eine Druckfunk
tion bekannt, bei dem das Schließglied der Druckregelpatrone von
einer Feder in Richtung Auf-Stellung und vom Steuerdruck in Gegen
richtung belastet ist. Obwohl mit solchen Druckregelpatronen nied
rige Drücke steuerbar sind, wird hier kein Hinweis gegeben, sie zur
Steuerung einer Formschließeinheit einzusetzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit möglichst geringem Aufwand eine
hydraulische Formsicherung für Spritzgießmaschinen zu schaffen, die
sich neben der Steuerung stark unterschiedlicher Drücke auch für
eine feinfühlige Drucksteuerung im unteren Druckbereich eignet.
Ausgehend von der gattungsbildenden Steuereinrichtung wird diese
Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung mit den kennzeichnenden Merk
malen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß mit ihr ein sanftes
Schließen und ein guter Schutz der Werkzeugform möglich ist. Zur
Feinformsicherung kann der Druck im Druckkissen bis auf den Wert von
0 bar gesenkt werden. Ferner läßt sich der hohe Formschließdruck ge
nau einstellen und kann im Parallelbetrieb nicht abfallen. Die
Steuereinrichtung ist mit relativ geringem Aufwand und wenig zusätz
lichen Geräten in die hydraulische Steuereinrichtung bisheriger
Spritzgießmaschinen integrierbar.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteil
hafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen
Steuereinrichtung möglich. Besonders vorteilhaft ist eine Ausbildung
gemäß Anspruch 2, wodurch die Funktion Dekompression steuerbar
wird. Dadurch ist die Dekompression des Druckkissens über das zentrale,
vorsteuernde Proportional-Druckregelventil programmierbar und kann
somit in Druckstufen erfolgen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige
Figur zeigt in vereinfachter Darstellung eine hydraulische Steuereinrichtung
für die Formschließeinheit einer Spritzgießmaschine.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine hydraulische
Steuereinrichtung 10 für eine Kunststoff-Spritzgießmaschine, von der in
vereinfachter Weise eine Formschließeinheit 11 und ein Einspritzaggregat
12 dargestellt sind.
Die zweistufig arbeitende Formschließeinheit 11 hat eine Kniehebeleinrichtung
13, bei der ein doppeltwirkender, hydraulischer Kniehebel-
Zylinder 14 in an sich bekannter Weise auf einen Kniehebel 15 einwirkt.
Der Kniehebel 15 verstellt über den längsten Teil des Schließhubes
eine auf Säulen 16 geführte Formträgerplatte 17. Bei gestrecktem Kniehebel
15 liegen die beiden Formteile 18 und 19 nahe beieinander, sind
aber noch nicht ganz geschlossen. Zum vollständigen Schließen der Form
18, 19 sind an den Säulen 16 doppeltwirkende Druckzylinder 21 ausgebildet,
bei denen der als Druckkissen wirkende Druckraum 22 mit dem
hohen Formschließdruck beaufschlagbar ist, wenn die Form 18, 19 zugehalten
werden soll.
Von dem Einspritzaggregat 12 ist in vereinfachter Weise ein Spritzzy
linder 23 für die Längsbewegung einer Einspritzschnecke 24 sowie ein
Drehmotor 25 für deren Drehbewegung dargestellt.
Zur Druckmittelversorgung der hydraulischen Steuereinrichtung 10 ist
eine Konstantpumpe 26 vorgesehen, die über ein Druckventil 27 abge
sichert und ein zugehöriges Umlaufventil 28 abschaltbar ist. Die Pumpe 26
fördert über ein Rückschlagventil 29 und einen Speichersicherheits
block 31 Druckmittel in einen Hydrospeicher 32. Bei Erreichen des maxi
malen Druckes im Hydrospeicher 32 wird mit Hilfe des Druckschalters 33
die Konstantpumpe 26 auf Neutralumlauf gesteuert.
Die Konstantpumpe 26 und der Hydrospeicher 32 fördern Druckmittel in
eine Hauptleitung 34, in die hintereinander eine Druckwaage 35 sowie
ein doppeltdurchströmtes Proportional-Drosselventil 36 geschaltet sind.
Der Druck stromabwärts vom Proportional-Drosselventil 36 wird über
eine erste Drossel 37 dem Steuereingang der Druckwaage 35 zugeleitet,
so daß auf diese Weise ein direkt gesteuerter Zwei-Wege-Stromregler
verwirklicht ist. Die über die erste Drossel 37 geführte und mit dem
Steuereingang der Druckwaage 35 in Verbindung stehende erste Steuer
leitung 38 ist ferner über ein 4/2-Schaltventil 39 zu einem vorsteuern
den Proportional-Druckregelventil 41 geführt. Das Druckregelventil
41 führt somit bei Erreichen des Sollwertdruckes an seinem Eingang
zusammen mit der Druckwaage 35 eine vorgesteuerte Druckregelfunktion
aus.
Die Hauptleitung 34 verzweigt sich stromabwärts vom Proportional-Dros
selventil 36 in vier Arbeitsleitungen 42 bis 45, die zueinander im
wesentlichen parallel geschaltet sind. Davon führt die erste Arbeits
leitung 42 über ein zweites Rückschlagventil 46 zum Eingang eines ersten
4/3-Wegeventils 47, das neben einer Nullstellung 48 eine Kreuzstellung
49 sowie eine Parallelstellung 51 einnehmen kann. Vom ersten Wegeventil
47 führen eine erste (52) sowie eine zweite Motorleitung 53 zu den
Anschlüssen des Kniehebel-Zylinders 14. In eine vom ersten Wegeventil
47 zu einem Tank 54 geführte Rücklaufleitung 55 ist zur Gegenhaltung
eine Druckventilpatrone 56 mit zugehörigem Vorsteuerventil 57 geschaltet.
Parallel zur ersten Arbeitsleitung 42 verläuft die zweite Arbeitslei
tung 43 zu einem zweiten 4/3-Wegeventil 58, das ebenfalls neben einer
Nullstellung 59 und einer Kreuzstellung 61 eine Parallelstellung 62
einnehmen kann. Vom zweiten Wegeventil 58 führen eine erste (63) sowie
eine zweite Verbraucherleitung 64 zu den Druckzylindern 21. Der Tankan
schluß des zweiten Wegeventils 58 ist zum Tank 54 entlastet. In der
zweiten Arbeitsleitung 43 ist dem zweiten Wegeventil 58 ein Formzuhalte-
Druckventil 65 unmittelbar vorgeschaltet, mit dem der hohe Formschließ
druck in den miteinander verbundenen Druckräumen 22 der Druckzylinder
21 einstellbar ist. Ferner ist in die Arbeitsleitungen zu den Wegeven
tilen 47 und 58 stromaufwärts von der Verzweigung in die erste (42)
und zweite Leitung 43 ein der Formschließeinheit 11 zugeordnetes Schutz
gitterventil 66 geschaltet.
Von der zweiten Verbraucherleitung 64 führt ferner eine Zweigleitung
67 zum Tank 54, in die eine vorsteuerbare Zwei-Wege-Druckregelpatrone
68 geschaltet ist. Diese Druckregelpatrone 68 hat ein Schließglied
69, das von der Kraft einer Feder 71 und vom Druck in der zweiten Ver
braucherleitung 64 in Richtung einer offenen Ruhestellung belastet
ist, während es vom Druck in einem Steueranschluß 72 in Gegenrichtung
belastbar ist.
Die Ansteuerung der Druckregelpatrone 68 geschieht über einen Steuerkreis,
wozu dessen Steueranschluß 72 an einen Mittenanschluß eines Wechselven
tils 73 angeschlossen ist. Von einem ersten Seitenanschluß 74 des Wech
selventils 73 führt eine zweite Steuerleitung 75 über ein Stromregelven
til 76 zur Hauptleitung 34 stromaufwärts von der Druckwaage 35. Der
Druck in der zweiten Steuerleitung 75 ist von einem Formsicherungs-
Druckventil 77 beeinflußbar, das als Vorsteuerventil für die Druckregel
patrone 68 dienen kann.
Vom Ausgang des Formsicherungs-Druckventils 77 führt eine dritte Steuer
leitung 78 zum Tank 54, wobei in diese dritte Steuerleitung 78 ein
4/3-Steuerventil 79 geschaltet ist. Während der eine Motoranschluß
des Steuerventils 79 mit dem Ausgang des Druckventils 77 Verbindung
hat, ist der andere Motoranschluß über eine vierte Steuerleitung 81
mit dem zweiten Seitenanschluß 82 des Wechselventils 73 verbunden.
Über das Steuerventil 79 führt ferner eine Druckzuführungsleitung 83,
die von der Hauptleitung 34 stromaufwärts der Druckwaage 35 abzweigt
und in die noch gemeinsamen Arbeitsleitungen 42, 43 in einem Punkt
84 mündet, der stromaufwärts von dem Schutzgitterventil 66 und strom
abwärts von einem zu letzteren hin öffnenden, dritten Rückschlagventil
85 liegt. In die Druckzuführungsleitung 83 ist ferner zwischen das
Steuerventil 79 und dem Punkt 84 ein zu letzterem hin öffnendes, vor
gespanntes Rückschlagventil 86 geschaltet, dessen Vorspannung so groß
gewählt ist, daß es das Schließglied 69 der Druckregelpatrone 68 in
Schließstellung steuern kann.
Über das Steuerventil 79 sind somit zwei Leitungen geführt, nämlich
die Druckzuführungsleitung 83 sowie die dritte Steuerleitung 78, wobei
zusätzlich an den stromabwärts liegenden Teil der Druckzuführungslei
tung 83 noch die vierte Steuerleitung 81 angeschlossen ist. Das Steuer
ventil 79 hat zur Beeinflussung dieser Verbindungen eine Grundstellung
87, in der es die Druckzuführungsleitung 83 unterbricht, gleichzeitig
aber die dritte (78) und die vierte Steuerleitung 81 zum Tank 54 ent
lastet. Ferner hat das Steuerventil 79 eine erste, als Kreuzstellung
ausgebildete Arbeitsstellung 88, in der zwar ebenfalls die vierte Steuer
leitung 81 zum Tank 54 entlastet wird, während jedoch die dritte Steuer
leitung 78 mit dem Zulaufdruck beaufschlagt wird. Dadurch wird das
vorsteuernde Formsicherungs-Druckventil 77 kurz geschlossen und somit
unwirksam gemacht. In einer zweiten Arbeitsstellung 89 unterbricht
das Steuerventil 79 die dritte Steuerleitung 78, während es die beiden
Abschnitte der Druckzuführungsleitung 83 miteinander verbindet.
Das Schaltventil 39 hat zwei Schaltstellungen; in einer federzentrier
ten Aus-Stellung 91 verbindet es die erste Steuerleitung 38 mit dem
Proportional-Druckregelventil 41, während es in der Ein-Stellung 92
die zweite Steuerleitung 75 mit dem Proportional-Druckregelventil 41
verknüpft.
Von der Hauptleitung 34 stromabwärts vom Proportional-Drosselventil
36 führt ferner die dritte Arbeitsleitung 44 über eine Wegepatrone
93 mit zugehörigem Vorsteuerventil 94 zum Spritzzylinder 23, der zu
gleich über eine Druckregelpatrone 95 zum Tank 54 entlastbar ist.
Die von einer Federkraft in Richtung offener Ruhestellung belastete
Druckregelpatrone 95 hat einen Steueranschluß, von dem eine fünfte
Steuerleitung 96 zur zweiten Steuerleitung 75 im Bereich zwischen Wech
selventil 73 und Stromregelventil 76 führt, so daß sie in Ein-Stellung
92 des Schaltventils 39 vom Proportional-Druckregelventil 41 ansteuer
bar ist.
Parallel zur dritten Arbeitsleitung 44 verläuft die vierte Arbeitslei
tung 45 über eine Zwei-Wegepatrone 97 mit zugehörigem Vorsteuerventil
98 zum Drehmotor 25 für die Rotationsbewegung der Einspritzschnecke
24.
Die Wirkungsweise der hydraulischen Steuereinrichtung 10 wird wie folgt
erläutert:
In der Formschließeinheit 11 muß ein sanftes Schließen der Formteile 18, 19 sowie ein Schutz der Werkzeugform möglich sein, wozu niedrige Drücke erforderlich sind. Der niedrigste Einstellwert für den Form sicherungsdruck im Druckkissen 22 liegt dabei bei ca. 0,5 bar. Bei diesem Formsicherungsdruck muß ein relativ großer Volumenstrom zum Tank abströmen können, wenn der Formschutzfall eintritt, wobei durch unvorhergesehene Einflüsse die Form 18, 19 schwer zu schließen ist. Bei geschlossener Form 18, 19 wird ferner über das Druckkissen 22 die Formzuhaltekraft aufgebaut. Diese Zuhaltekraft ist mit dem Formzuhalte- Druckventil 65 einstellbar und darf bei Parallelbetrieb nicht abfallen. Außerdem dürfen beim Öffnen des Druckkissens 22 keine Entspannungs schläge auftreten, weshalb hier der Druckabbau in Stufen möglich ist.
In der Formschließeinheit 11 muß ein sanftes Schließen der Formteile 18, 19 sowie ein Schutz der Werkzeugform möglich sein, wozu niedrige Drücke erforderlich sind. Der niedrigste Einstellwert für den Form sicherungsdruck im Druckkissen 22 liegt dabei bei ca. 0,5 bar. Bei diesem Formsicherungsdruck muß ein relativ großer Volumenstrom zum Tank abströmen können, wenn der Formschutzfall eintritt, wobei durch unvorhergesehene Einflüsse die Form 18, 19 schwer zu schließen ist. Bei geschlossener Form 18, 19 wird ferner über das Druckkissen 22 die Formzuhaltekraft aufgebaut. Diese Zuhaltekraft ist mit dem Formzuhalte- Druckventil 65 einstellbar und darf bei Parallelbetrieb nicht abfallen. Außerdem dürfen beim Öffnen des Druckkissens 22 keine Entspannungs schläge auftreten, weshalb hier der Druckabbau in Stufen möglich ist.
Im einzelnen erfolgt der Formschließvorgang in zwei Schritten, wobei
im ersten Schritt die Formträgerplatte 17 den größten Teil des Schließ
hubes mit Hilfe des Kniehebel-Zylinders 14 vornimmt.
Beim ersten Schritt des Formschließvorganges fließt der vom Propor
tional-Drosselventil 36 vorgewählte Volumenstrom über das dritte Rück
schlagventil 85, das Schutzgitterventil 66, das zweite Rückschlagventil
46 und das in Kreuzstellung 49 befindliche erste Wegeventil 47 zum
Kniehebel-Zylinder 14. Die ausfahrende Kolbenstange des Kniehebel-Zylin
ders 14 drückt den Kniehebel 15 dabei in seine durchgestreckte Lage.
Vom Kniehebel-Zylinder 14 ausgeschobenes Druckmittel fließt über das
erste Wegeventil 47 und die Rücklaufleitung 55 zum Tank 84. Dabei er
folgt über die vorgesteuerte Druckventilpatrone 56 eine Gegenhaltung,
die ein Voreilen des Kniehebel-Zylinders 14 vermeidet. Während des
beschriebenen Schließhubes nimmt das Steuerventil 79 seine erste Arbeits
stellung 88 ein, so daß der Zulaufdruck aus dem stromaufwärts liegenden
Abschnitt der Druckzuführungsleitung 83 über die dritte Steuerleitung
78 auf den Ausgang des Formsicherungs-Druckventils 77 geführt wird.
Es wird sich deshalb kein Steuerölstrom über das Stromregelventil
76, die zweite Steuerleitung 75 und das Formsicherungs-Druckventil
77 zum Tank ausbilden.
Im letzten Drittel des Schließhubes der Formträgerplatte 17 wird über
nicht näher gezeichnete Endschalter die Formsicherungsphase eingeleitet.
Dabei wird der am Proportional-Druckregelventil 41 vorgewählte Form
sicherungsdruck so groß eingestellt, daß die Reibungs- und Gegenhalte
kräfte am Kniehebel-Zylinder 14 gerade überwunden werden. Zur Druck
regelung arbeitet dabei das Proportionalventil 41 mit der Druckwaage
35 zusammen, wobei das Schaltventil 39 seine Aus-Stellung 91 einnimmt.
In ausgefahrener Endlage des Kniehebel-Zylinders 14 ist der Kniehebel
15 durchgestreckt, die Form 18, 19 dabei jedoch noch nicht ganz geschlos
sen. Der Kniehebel-Zylinder 14 bleibt durch das zweite Rückschlagventil
46 eingespannt, auch dann, wenn der Druckstrom aufwärts vom zweiten
Rückschlagventil 46 absinken sollte. Auch Leckverluste am ersten Wege
ventil 47 sind durch die zum Tank 54 entlasteten Druckventile 56,
praktisch ausgeschlossen.
Beim zweiten Schritt des Formschließvorganges wird der Druckzylinder
21 in der Formschließeinheit 11 angesteuert. Auch hier fließt der vom
Proportional-Drosselventil 36 vorgewählte Volumenstrom zunächst über
das dritte Rückschlagventil 85, das Schutzgitterventil 66 und das
offene Formzuhalte-Druckventil 65 zum zweiten Wegeventil 58. Das zweite
Wegeventil 58 nimmt seine Kreuzstellung 61 ein, so daß der Volumenstrom
zu den miteinander verbundenen Druckräumen 22 strömt. Für den Feinformsicherungsdruck
im Druckkissen 22 ist primär die Druckregelpatrone
68 zuständig, die vom Formsicherungs-Druckventil 77 vorgesteuert wird.
In der Druckregelpatrone 68 wird das Schließglied 69 von der Feder
71 in eine offene Ruhestellung gedrückt, wodurch die Zweigleitung 67
zum Tank 54 Verbindung hat. Für die Druckregelung während der Feinformsicherung
muß das Steuerventil 79 von seiner ersten Arbeitsstellung
88 in seine Grundstellung 87 abfallen. Dann kann sich ein Steuerölstrom
ausbilden, der über das Stromregelventil 76, die zweite Steuerleitung
75, das Formsicherungs-Druckventil 77 und das Steuerventil
79 zum Tank 44 abströmt. Der hierbei vom Formsicherungs-Druckventil
77 stromaufwärts aufgebaute Druck baut sich über die zweite Steuerleitung
75 und das Wechselventil 73 auch im Steueranschluß 72 der Druckregelpatrone
68 auf. Solange dieser indizierte Steuerdruck kleiner
ist als der Druck der Feder 71, bleibt das Schließglied 69 in seiner
offenen Stellung. Für die Einstellung des Feinformsicherungsdruckes
wird nun das Formsicherungs-Druckventil 77 solange von Hand hochgestellt,
bis eine Bewegung an den Druckzylindern 21 einsetzt. Der nach
der Streckung des Kniehebels 15 verbliebene Spalt zwischen den Formteilen
18, 19 wird dabei zugefahren und in der Endlage der Druckzylinder
21 ist die Form vollständig geschlossen. Durch die Druckregelpatrone
68 in Verbindung mit dem vorsteuernden Druckventil 77 können
dabei Drücke nahe 0 bar gesteuert werden, wobei im Formsicherungsfall
ein relativ großer Volumenstrom bei niedrigem Druck über die Druckregelpatrone
68 abfließen kann.
Bei geschlossener Form 18, 19 wird über nicht näher gezeichnete Endschalter
das Steuerventil 79 in seine zweite Arbeitsstellung 89 gebracht.
Zum Aufbau der hohen Formzuhaltekraft wird dabei Kompressionsvolumen
aus dem Hydrospeicher 32 über die nun offene Druckzuführungsleitung
83, das vorgespannte Rückschlagventil 86, das Schutzgitterventil
66, das Formzuhalte-Druckventil 65 und das in Kreuzstellung 61 befindliche
zweite Wegeventil 58 in die Druckräume 22 gesteuert. Die Vorspannung
am Rückschlagventil 86 ist dabei so groß gewählt, daß die Druckregel
patrone 68 auf alle Fälle zugesteuert wird. Die Druckhöhe im Druck
kissen 22 und damit die Formzuhaltekraft wird vom Formzuhalte-Druck
ventil 65 bestimmt, das entsprechend hoch eingestellt ist.
Die Funktion Öffnen der Formschließeinheit 11 wird wie folgt erläutert:
Zunächst erfolgt das Öffnen der Form 18, 19 durch Druckabbau im Druck
kissen 22. Zu diesem Zweck wird das Steuerventil 79 in seine erste
Arbeitsstellung 88 gesteuert und das Schaltventil 39 in seine Ein-Stel
lung 92 gebracht. Dadurch ist der Steueranschluß 72 der Druckregelpa
trone 68 über die zweite Steuerleitung 75 mit dem vorsteuernden Propor
tional-Druckregelventil 41 verbunden. Gleichzeitig ist das Formzuhalte-
Druckventil 77 kurz geschlossen und damit unwirksam. Der Druckabbau
im Druckkissen 22 ist jetzt mit dem Proportional-Druckregelventil 41
programmierbar und läßt sich in Stufen vornehmen. Dadurch werden Ent
spannungsschläge beim Entlasten der Druckkammer 22 vermieden. Schließ
lich kann durch Schalten des zweiten Wegeventils 58 in seine Parallel
stellung 62 das Druckkissen noch etwas zurückgesetzt werden und außer
dem auch die letzte Druckstufe abgebaut werden. Anschließend öffnet
der Kniehebel-Zylinder 14 die Form 18, 19 vollständig. Dazu wird das
erste Wegeventil 47 in seine Parallelstellung 51 geschaltet, wobei
in dem vom Zylinder 14 abfließenden Druckmittelstrom die Druckventil
patrone 56 mit Vorsteuerventil 57 diesmal für eine Lastgegenhaltung
sorgen.
Auch während der Funktion Plastifizieren muß gewährleistet sein, daß
die Formzuhaltekraft aufrecht erhalten bleibt. Während dieses Vorgangs
wird das Steuerventil 79 in seine zweite Arbeitsstellung 89 gesteuert,
während das Schaltventil 39 seine Ein-Stellung 92 einnimmt. Eingeleitet
wird der Plastifiziervorgang durch Schalten des Vorsteuerventils 98, wodurch
die Wegepatrone 97 öffnet. Der am Proportional-Drosselventil 36 vorge
wählte Volumenstrom fließt daher über die offene vierte Arbeitsleitung
45 zum Drehmotor 25. Das plastifizierte Material bewegt die Schnecke
24 und damit die Kolbenstangen des Spritzzylinder 23 nach rechts. Das
hierbei aus dem Ringraum des Spritzzylinders 23 verdrängte Ölvolumen
strömt über die Druckregelpatrone 95 zum Tank 54 ab. Die Druckregel
patrone 95, die über die fünfte Steuerleitung 96, einen Teil der zwei
ten Steuerleitung 75 und das Schaltventil 39 mit dem Proportional-Druck
regelventil 41 verbunden ist, führt dabei eine Staudruckregelung aus.
Der hierbei erforderliche Steuerölstrom wird wie bei der Feinform
sicherung über das Stromregelventil 76 zugemessen.
Bei der Funktion Einspritzen wird das plastifizierte Material in die
Form 18, 19 eingespritzt, sobald das Vorsteuerventil 94 die zugeordnete
Wegepatrone 93 öffnet. Dann fließt ein vom Proportional-Drosselventil
36 vorbestimmter Volumenstrom über die dritte Arbeitsleitung 44 in
den Spritzzylinder 23. Bei diesem Vorgang ist das Schaltventil 39 in
seine Aus-Stellung 91 abgefallen, so daß während der Spritz- und Nach
druckzeit das Proportional-Druckregelventil 41 mit der Druckwaage 35
eine Druckregelfunktion ausübt. Hierbei fließt dann das Steueröl über
die Drossel 37 und die erste Steuerleitung 38 sowie das Druckregelventil
41 zum Tank ab.
Mit vorliegender Steuereinrichtung 10 sind somit eine Reihe von Vor
teilen realisierbar. So kann der Feinformsicherungsdruck im Druckkis
sen 22 mit Hilfe der Druckregelpatrone 68 bis auf den Wert 0 gesenkt
werden. Ferner läßt sich mit Hilfe des manuell einstellbaren Formsiche
rungs-Druckventils 77 der Feinformsicherungsdruck exakt einstellen.
Dadurch fahren die Druckzylinder 21 mit einer geringen Überschußkraft
zu, so daß die Form 18, 19 bei Störeinflüssen vor Beschädigungen be
wahrt wird. Das Steuerventil 79 ist so in die Steuereinrichtung 10
integriert, daß es eine Vielzahl von Funktionen wahrnimmt. Insbesondere
steuert es in seiner Grundstellung 87 die Feinformsicherung des Druck
kissens 22, in seiner zweiten Arbeitsstellung 89 den Aufbau des hohen
Drucks im Druckkissen 22 für die Formzuhaltung während es in seiner
ersten Arbeitsstellung 88 zur Steuerung der Dekompression herangezogen
wird. Die Dekompression des Druckraums 22 ist über das zentrale Propor
tional-Druckregelventil 41 dabei programmierbar. Zudem ist der Vorsteuer
kreis so ausgelegt, daß das Proportional-Druckregelventil 41, das Schalt
ventil 39 und das Stromregelventil 76 sowohl für die Dekompression
über die Druckregelpatrone 68 als auch für die Staudruckregelung über
die Druckregelpatrone 95 zuständig sind. Der Geräteaufwand im Vorsteuer
kreis ist also gering.
Selbstverständlich lassen sich an der gezeigten Steuereinrichtung Ände
rungen vornehmen. So las
sen sich zum Beispiel mit dem Proportional-Drosselventil 36 größere
Volumenströme regeln, wenn das dort verfügbare Druckgefälle durch zu
sätzliche Druckventile im Steuerkreis angehoben wird.
Claims (7)
1. Hydraulische Steuereinrichtung für die Formschließeinheit einer
Spritzgießmaschine mit einer hydraulischen Antriebseinrichtung für
eine bewegliche Formträgerplatte, bei der die Antriebseinrichtung we
nigstens einen Hydrozylinder aufweist, dessen Druckraum über ein Wege
ventil ansteuerbar ist und mit einem niederen Formsicherungsdruck zur
Bildung eines Druckkissens und mit einem hohen Formschließdruck zur
Zuhaltung der Formteile beaufschlagbar ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckraum (22) parallel zum Wegeventil (58) über eine Druck
regelpatrone (68) zum Tank (54) entlastbar ist, deren Schließglied
(69) von Federkraft (71) in Richtung Auf-Stellung belastet ist und
deren Steueranschluß (72) über eine Wechselventilfunktion (73) einer
seits an ein vorsteuerndes Formsicherungs-Druckventil (77) und anderer
seits an ein Steuerventil (79) angeschlossen ist, das zugleich in den
Ablauf (78) des Formsicherungs-Druckventils (77) geschaltet ist und
über das eine Druckzuführungsleitung (83) führt, in der ein die Druck
regelpatrone (68) zusteuerndes, vorgespanntes Rückschlagventil (86)
und ein Formzuhalte-Druckventil (65) liegen.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, mit einem Proportional-Druck
regelventil, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (79) eine
Arbeitsstellung (88) aufweist, in der es das Formsicherungs-Druckventil
(77) kurzschließt und in der der Steueranschluß (72) der Druckregel
patrone (68) parallel zum Formsicherungs-Druckventil (77) mit dem Pro
portional-Druckregelventil (41) zur Steuerung der Dekompression des
Druckraums (21) verbindbar ist.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (79) eine Grundstellung (87) aufweist, in der
es den Ablauf (78) des Formsicherungs-Druckventils (77) sowie einen
Seitenanschluß (82) des Wechselventils (73) zum Tank (54) entlastet
und den stromaufwärts liegenden Abschnitt der Druckzuführungsleitung
(83) blockiert.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerventil (79) in einer ersten Arbeitsstellung (89) den Ablauf des
Formsicherungs-Druckventils (77) blockiert und die Druckzuführungs
leitung (83) aufsteuert.
5. Steuereinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzuführungsleitung (83) parallel
zu einer Arbeitsleitung (43) von der Druckmittelquelle (26, 32) zum
Wegeventil (58) geführt ist, wobei jeweils in Stromrichtung gesehen
in erstere (83) hintereinander das Steuerventil (79), das vorgespannte
Rückschlagventil (86) und das Formzuhalte-Druckventil (65) und in letzte
re (43) ein Proportional-Drosselventil (36) und ebenfalls das Form
zuhalte-Druckventil (66) geschaltet sind.
6. Steuereinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formschließeinheit (11) einen Knie
hebel-Zylinder (14) aufweist, dessen Druckseite vom Proportional-Druck
regelventil (41) der Einrichtung (10) in Zusammenarbeit mit einer vor
gesteuerten Druckwaage (35) beeinflußbar ist.
7. Steuereinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Proportional-Druckregelventil (41)
ein Schaltventil (39) vorgeschaltet ist, an das die erste (38) und
die zweite Steuerleitung (75) herangeführt sind, wovon die erste Steuer
leitung (38) stromab vom Proportional-Drosselventil (36) von der Ar
beitsleitung (43) abzweigt und mit der Druckwaage (35) Verbindung hat,
während die zweite Steuerleitung (75) von der Druckzuführungsleitung
(83) abzweigt, mit dem Formsicherungs-Druckventil (77), über das Wechsel
ventil (73) mit der Druckregelpatrone (68) und über eine fünfte Steuer
leitung (96) mit einer Druckregelpatrone (95) für die Staudruckregelung
Verbindung hat.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843431382 DE3431382A1 (de) | 1984-08-25 | 1984-08-25 | Hydraulische steuereinrichtung fuer die formschliesseinheit einer spritzgiessmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843431382 DE3431382A1 (de) | 1984-08-25 | 1984-08-25 | Hydraulische steuereinrichtung fuer die formschliesseinheit einer spritzgiessmaschine |
Publications (2)
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DE3431382A1 DE3431382A1 (de) | 1986-02-27 |
DE3431382C2 true DE3431382C2 (de) | 1992-11-26 |
Family
ID=6243937
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3431382A1 (de) |
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US5052909A (en) * | 1990-01-19 | 1991-10-01 | Cincinnati Milacron Inc. | Energy-conserving injection molding machine |
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DE50211349D1 (de) * | 2001-12-21 | 2008-01-24 | Ferromatik Milacron Maschb Gmb | Spritzgiessmaschine mit Hydraulikspeicher |
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-
1984
- 1984-08-25 DE DE19843431382 patent/DE3431382A1/de active Granted
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