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Verfahren zur Herstellung von
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6a-Methylsteroiden
Die Erfindung betrifft den in den
Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
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Das llß,17a,21-Trihydroxy-60C-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion (= Methylprednisolon)
ist seit langem bekannt und ist Wirkstoff zahlreicher Arzneimittelspezialitäten.
Seit einiger Zeit finden auch Ester dieser Verbindung und solche des analogen Hydrocortison-Derivats
zunehmend Beachtung (Europäische Patentanmeldungen 54 786, 72 200, 95 894). Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, diese Verbindungen auf wesentlich einfachere
Weise zu synthetisieren, als dies nach den vorbekannten Verfahren möglich ist.
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Die für den ersten Reaktionsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
benötigten Cyanhydrine der allgemeinen Formel I tragen als niedere Alkylgruppen
R1 und R2 vorzugsweise solche, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome tragen. Als Cyanhydrine
seien beispielsweise genannt: Das 2-Hydroxy-2-methyl-butannitril, das 2-Ethyl-2-hydroxy-butannitril,
das l-Hydroxycyclopentancarbonitril, das l-Hydroxy-cyclohexancarbonitril und insbesondere
das 2-Hydroxy-2-methyl-propannitril. Der Reaktionsschritt wird in Gegenwart eines
Überschusses an Cyanhydrin durchgeführt. Zweckmäßigerweise verwendet man etwa 2
bis 5 Mol Cyanhydrin zur Umsetzung eines Mols Steroid der allgemeinen Formel I.
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Dieser Reaktionsschritt wird vorzugsweise in wasserhaltigem niederen
Alkohol (Methanol, Ethanol, Isopropanol etc.) als Lösungsmittel in Gegenwart basischer
Katalysatoren (Natronlauge, Kalilauge etc.) bei einem pH-Wert von vorzugsweise 75
bis 11 und einer Reaktionstemperatur von vorzugsweise 10 bis 600 C durchgeführt,
wobei man der Reaktionsmischung soviel Wasser zudosiert, daß aus dem primär gebildeten
Isomerengemisch nur das gewünschte Verfahrensprodukt
auskristallisiert.
Die optimalen Reaktionsbedingungen werden mittels der üblichen Vorversuche ermittelt.
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Die gewünschtenfalls folgende Umsetzung der Steroide der allgemeinen
Formel I a mit den metallorganischen Verbindungen der allgemeinen Formel IV erfolgt
unter Bedingungen, wie sie dem Fachmann wohlbekannt sind. (Siehe beispielsweise
John Fried and John A. Edwards: Organic Reactions in Steroid Chemistry, van Nostrand
Reinhold Company, New York, 1972, Vol. II, Seite 132 ff). Vor Durchführung der Reaktion
wird die 3-Oxogruppe und die vorhandenen Hydroxygruppen in üblicher Weise geschützt.
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Der Schutz der 3-Oxogruppe kann beispielsweise durch Ketalisierung
mit einem 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkandiol (Glykol, 2,2-Dimethyl-1k3-propandiol
etc.) oder o-Diphenol erfolgen. Konventionellerweise führt man die Reaktion in der
Weise aus, daß man die Reaktionspartner in einem inerten Lösungsmittel (beispielsweise
chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan, Trichlorethan, 1,1,2,2-Tetrachlorethylen
etc.) in Gegenwart von Säuren (p-Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Salzsäure etc.)
und wasserentziehenden Agentien (beispielsweise Orthoameisensäuretrialkylester wie
Trimethoxymethan oder Triethoxymethan) umsetzt.
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Der intermediäre Schutz der Hydroxygruppen erfolgt zweckmäßigerweise,
indem man die Verbindungen der allgemeinen Formel I a mit einem Alkylvinylether
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, mit 3,4-Dihydro-2H-pyran mit Alkylbromethylether
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkylrest oder mit Dialkoxymethan mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
in
jedem Alkoxyrest unter den Bedingungen der US-Patentschrift 42
07 316 umsetzt.
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Die sich anschließende Umsetzung mit einer metallorganischen Verbindung
der allgemeinen Formel IV erfolgt ebenfalls unter den Bedingungen, wie sie dem Fachmann
wohlbekannt sind (siehe beispielsweise J. Fried and J.A. Edwards: Nostrand Reinhold
Comp., New York, 1972, Vol 2, Seite 132 ff). Nach erfolgter Reaktion werden die
Schutzgruppen zweckmäßigerweise mittels saurer Hydrolyse abgespalten.
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Die sich gegebenenfalls anschließende Umsetzung der Steroide der allgemeinen
Formel I b mit Pyrrolidin erfolgt ebenfalls unter Bedingungen, die dem Fachmann
wohlbekannt sind (siehe beispielsweise J. Fried and J.A. Edwards: Drganic Reactions
in Steroid Chemistry, van Nostrand Reinhold Comp. New York, 1972, Vol 1, Seite 377
ff).
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Die so erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel V kann in an sich
bekannter Weise in 21-Position bromiert und das Bromatom gegen einen Acyloxyrest
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen (worzugsweise den Acetoxyrest) ausgetauscht werden
(siehe beispielsweise J. Fried and J.A. Edwards: Organic Reactions in Steroid Chemistry,
van Nostrand Reinhold Comp., New York, 1972, Vol 2, Seite 160 ff, 179 ff, 204 ff,
209 ff und 223 ff). In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Verbindung der
Formel V in einem niederen Alkohol (Methanol, Ethanol, Propanol oder Isopropanol)
mittels Mineralsäuren (Salzsäure, Schwefelsäure, Perchlorsäure etc.) in das entsprechende
Enaminsalz überführt, und dieses mittels alkoholischer Brom-Lösung bromiert. Während
dieser Umsetzung ist ein Überschuß von Brom im Reaktionsgemisch möglichst zu vermeiden.
Nach erfolgter Bromierung kann
das 21-Bromatom direkt durch Umsetzung
mit einem Alkalimetallsalz einer Alkancarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
(vorzugsweise Natriumacetat oder Kaliumacetat) gegen den l-Oxoalkyloxyrest ausgetauscht
werden.
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Andererseits kann man die Verbindungen der allgemeinen Formel I b
auch direkt mittels Jod in der 21-Position jodieren und dieses Jod gegen den l-Oxoalkyloxyrest
austauschen.
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Die Ausgangsverbindungen für das erfindungsgemäße Verfahren können
beispielsweise wie folgt synthetisiert werden: la) Eine Lösung von 5,0 g 4,9-Androstadien-3,17-dion
in 35 ml wasserfreiem Methylenchlorid und 22,5 ml Methylal wird bei Raumtemperatur
mit einem Gemisch aus 1,0 g Phosphorpentoxid und 7,5 g Kieselgel portionsweise versetzt.
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Man rührt 3 Tage bei Raumtemperatur und fügt weitere 11 ml Methylal,
500 mg Phosphorpentoxid und 3,75 g Kieselgel hinzu. Nach weiteren 2 Tagen saugt
man das Reaktionsgemisch ab, wäscht den Rückstand gründlich mit Methylenchlorid
und engt im Vakuum zur Trockne ein. Das Rohprodukt wird an 350 g Kieselgel mit einem
Hexan-Essigester Gradienten (0-50 ° Essigester) gereinigt. Man erhält so 3,6 g 6-Methylen-4,9-androstadien-3,17-dion,
Schmelzpunkt 166-167° C.
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lb) Eine Suspension von 1,5 g Palladium/Aktivkohle in 80 ml Ethanol
und 60 ml Cyclohexen wird 1 Stunde bei 800 C Badtemperatur gerührt und nach Zugabe
von 15,0 g 6-Methylen-4,9(11)-androstadien-3,17-dion 12 Stunden unter Rühren erhitzt.
Nach dem Abkühlen wird der Katalysator abgesaugt, mit Methylenchlorid gewaschen
und die vereinigten Filtrate mit 100 ml konz. Salzsäure 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt. Man engt die Reaktionslösung auf 1/3 ihres Volumens ein, gibt auf Eiswasser
und arbeitet wie üblich auf. Das Rohprodukt wird an 1,5 kg Kieselgel mit einem Hexan-Essigester
gereinigt. Man erhält 12,0 g 6a-Methyl-4,9(11)-androstadien-3,17-dion. Schmelzpunkt
197-198° C.
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2a) Zu 25,0 g llß-Hydroxy-4-androsten-3,17-dion in 120 ml Pyridin
werden bei -100 C tropfenweise 15 ml Trifluoressigsäureanhydrid gegeben. Das Reaktionsgemisch
wird in Eis-Wasser ausgefällt, das ausgefallene Produkt abgesaugt, in Methylenchlorid
gelöst, mit Wasser gewaschen, und über Natriumsulfat getrocknet. Das Rohprodukt
wird an Kieselgel mit einem Aceton-Hexan-Gradienten chromatographiert. Man erhält
19,6 g llßtrifluoracetoxy-4-androsten-3,17-dion als Schaum.
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2b) Zu einer Suspension von 5,0 g Natriumacetat in 75 ml Chloroform
und 100 ml Formaldehyddiethylacetal gibt man 10 ml Phosphorylchlorid und rührt bei
700 C. Nach 1 Stunde tropft man 5,0 g llß-Trifluoracetoxy-4-androsten-3,17-dion
in 75 ml Chloroform zu und läßt 18 Stunden bei 700 C rühren.
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Nach dem Abkühlen versetzt man das Reaktionsgemisch vorsichtig mit
Natriumcarbonat bis die wässrige Phase alkalisch ist.
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Die organische Phase wird mit Wasser neutral gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Man erhält 3,1 g 6-Methylen-11ß-trifluoracetoxy-4-androsten-3, 17-dion,
die in 60 ml Methanol mit 4,5 ml Triethylamin bei Raumtemperatur gerührt werden
Nach 10 Stunden engt man die Lösung im Vakuum ein und chromatographiert das Rohprodukt
an Kieselgel mit einem Aceton-Methylenchlorid-Gradienten. Man erhält 2,4 g llß-Hydroxy-6-methylen-4-androsten-3,17-dion.
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2c) 12,6 9 11 ß-Hydroxy-6-methylen-4-androsten-3,l7-dion werden analog
Vorschrift 1 b mit Palladium/Aktivkohle in Ethanol und Cyclohexen umgesetzt. Es
werden nach Chromatographieren des Rohproduktes an Kieselgel mit einem Hexan-Aceton-Gradienten
9,7 g llß-Hydroxy-6a-methyl-4-androsten-3,17-dion erhalten.
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Schmelzpunkt 231-2320 C.
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Die erhaltenen Verfahrensprodukte und ihre Verwendung als Zwischenprodukte
zur Synthese pharmakologisch wirksamer Kortikoide sind bekannt.
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Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen zur Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und der Anwendung der erhaltenen Verfahrensprodukte.
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A. Beispiele betreffend das erfindungsgemäße Verfahren.
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Beispiel 1 a)10.0 g 6a-Methyl-4,9(11)-androstadien-3,17-dion werden
in 80 ml Methanol unter Zusatz von 5.0 ml Wasser und 10.0 ml Acetoncyanhydrin suspendiert.
Das Gemisch wird unter Rühren auf eine Temperatur von 35-40"C gebracht. Durch Zusatz
einer Base (oder Basengemisches) wird der pH-Wert des Reaktionsgemisches auf pH
8.7 bis 9.0 eingestellt. Es erfolgt langsame Auflösung des Steroidketons. Nach etwa
2 h setzt Kristallisation ein.
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Man gibt nach weiteren 2 h 15 ml Wasser zu, rührt eine weitere Stunde,
läßt das Reaktionsgemisch über Nacht stehen, gibt dann 100 ml WasSer zu und kühlt
auf +150C ab. Das Kristallisat wird abgesaugt und nacheinander mit 5proz. Kaliumhydrogenphosphatlösung
und Wasser gewaschen und getrocknet.
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Man erhält so das 17ß-Cyano-17a-hydroxy-6a-methyl-4,9(11)-androstadi
en-3-on.
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b) Eine Lösung von 20.0 g 17ß-Cyano-17a-hydroxy-6a-methyl-4,9(11)-androstadien-3-on
in 0.5 1 Methylenchlorid wird nach Zusatz von 20.Q g 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol,
26.0 ml Orthoameisensäuretriethylester und 250 mg p-Toluosulfonsäure 1 h bei Raumtemperatur
gerührt. Nach dem Verdünnen mit Methylenchlorid wird die Reaktionslösung mit einer
Natriumhydrogencarbonat-Lösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und i.Vak.
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eingeengt. Das Rohprodukt wird an 350 g Kieselgel mit einem Hexan-Aceton-Gradienten
gereinigt. Man isoliert 20.6 g 17ß-Cyano-3,3-(2,2-dimethylpropan-1,3-dioxy)-6-methyl-5,9(11)-androstadien-17a-ol.
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c) Zu einer 0.2proz. Lösung von p-Toluolsulfonsäure in 30 ml Tetrahydrofuran
werden 12.7 ml Butylvinylether und anschließend 20.0 g 17ß-Cyano-3,3-(2,2-dimethylpropan-1,3-dioxy)-6-methyl-5,9(11)-androstadien-17a-ol
hinzugefügt. Das Gemisch wird 20 min bei Raumtemp. gerührt und tropfenweise mit
100 ml Methyllithium (1 M) versetzt. Man rührt die Reaktionslösung 2 h bei Raumtemp.,
fügt 80 ml Eisessig und 40 ml Wasser hinzu und erhitzt das Gemisch 2 h auf 1100C.
Nach dem Einrühren einer Lösung von 70.0 g Natriumcarbonat in 2 1 Wasser beginnt
die Kristallisation des 17-Hydroxy-6a-methyl-4,9(11)-pregnadien-3,20-dion.
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d)Eine Suspension von 15.0 g 17a-Hydroxy-6a-methyl-4,9(11) pregnadien-3,20-dion
in 120 ml Methanol wird unter Argon auf +560C Innentemperatur erwärmt und mit 60
ml Pyrrolidin versetzt.
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Dabei geht die Suspension in Lösung und fällt nach ca. 2 min wieder
aus. Man rührt 1 h bei 56"C weiter, überführt das Reaktionsgemisch in ein Becherglas
und rührt 1 h bei 0°C nach.
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Man saugt den Feststoff ab, wäscht mit wenig kaltem Methanol und
viel Hexan nach und trocknet den Rückstand bei 300C im Vakuumtrockenschrank. Ausbeute
18.5 g 17-Hydroxy-6-methyl-3-(N-pyrrolidinyl)-3,5-pregnadien-20-on.
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e)Eine Suspension von 18.5 g 17a-Hydroxy-6-methyl-3-(N-pyrrolidinyl)-3,5-pregnadien-20-on
in 270 ml Methanol wird bei Raumtemp. mit 4.2 ml Perchlorsäure versetzt, das Reaktionsgemisch
auf eine Innentemperatur von 650C erwärmt und anschließend auf 18-200C abgekühlt.
Nach Zugabe von 1 ml Orthoameisensäuretrimethylester wird 5 min bei 20"C nachgerührt.
Man tropft nun eine Lösung von 2.8 ml Brom in 37 ml Methanol derart zu, daß kein
gelber Niederschlag ausfällt und die Lösung klar bleibt. Es sollte immer Entfärbung
eintreten. Nach weiteren 15 min wird bei 200C eine Lösung von 8.4 g Kaliumcarbonat
in 37 ml Wasser tropfenweise zugesetzt, wobei sich die Lösung verdickt. Man rührt
1 h bei 200C weiter, wobei der pH-Wert zwischen 9 und 10 liegen sollte. Beim langsamen
Zutropfen von 3.3 ml Eisessig tritt
Schaumbildung auf und nach
5 minütigem Rühren beträgt der pH-Wert 7. Nach vorsichtiger Zugabe von 31.6 g Kaliumacetat
wird 1.5 h bei 50°C gerührt, das Gemisch bei 500C konzentriert und auf eine Eiswasser-Kochsalz-Lösung
gegeben. Man arbeitet wie üblich auf und isoliert nach Säulenchromatographie 12.6
g 21-Acetoxy-17-hydroxy-6a-methyl-4,9(11)-pregnadien-3,20-dion.
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Beispiel 2 a) 8,0 g 11ß-Hydroxy-6α-methyl-4-androsten-3,17-dion
werden analog Beispiel 1 a umgesetzt. Es werden 7,4 g 17ß-Cyano-11ß,17α-dihydroxy-6α-methyl-4-androsten-3-on
erhalten.
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b) Aus 7,0 g 17ß-Cyano-llß,17a-dihydroxy-6a-methyl-4-androsten-3-on
erhält man analog Beispiel 1 b 7,1 9 17ßCyano-3,3 43!t,2-dim¢t,hylpropan-1,3-dioxy)-6-methyl-5-androstenllß,17a-diol.
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c) Aus 6,0 g 17ß-Cyano-3,3-t2,2-dimethylpropan-1,3-dioxy)-6-methyl-5-androsten11ß,17a-diol
werden analog Beispiel lc 5,8 g llß,17-Dihydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion erhalten.
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d) Zu 4.0 g gepulvertem Calciumchlorid in 40 ml Methanol gibt man
4.0 g 11ß,17-Dihydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion. Die Suspension wird bei 30°C
mit einer Lösung von 4.0 g Calciumchlorid und 6.0 g Iod in 40 ml Methanol tropfenweise
versetzt Nach etwa 2 h (die Lösung ist entfärbt) wird das Reaktionsgemisch bei Raumtemp.
mit Methylenchlorid verdünnt, mit Thiosulfatlösung und Wasser gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Das erhaltene Produkt wird in einem Gemisch aus 70 ml
Aceton, 1 ml Wasser und 0.3 ml Eisessig mit 30.0 g Kaliumacetat unter Rückfluß gerührt
Das Reaktionsprodukt wird nach 2 h in Eiswasser gegeben. Das ausgefallene Produkt
wird abgesaugt, in Methylenchlorid gelöst, mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Nach Chromatographieren des Rohproduktes mit einem Hexan-Aceton-Gradienten
werden 2.3 g 21-Acetoxy-11ß,17-dihydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion erhalten.
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B. Beispiele betreffend die gewerbliche Verwertbarkeit der Verfahrensprodukte
Beispiel 1 a) Eine Suspension von 50.0 g 21-Acetoxy-17a-hydroxy-6a-methyl-4,9(11)-pregnadien-3,20-dion
in 625 ml Diethylenglykoldimethylether wird mit 74.0 g N,N-Dimethylaminopyridin
und 74 ml Buttersäureanhydrid 23 h bei 800C Badtemp. gerührt. Nach dem Verdünnen
mit Methylenchlorid wäscht man die Reaktionslösung mit 2 N Salzsäure und unterwirft
sie einer Wasserdampfdestillation. Man nimmt das Gemisch in Methylenchlorid auf
und arbeitet wie üblich auf. Das Rohprodukt wird an 3.5 kg Kieselgel mit einem Methylenchlorid-Aceton-Gradienten
gereinigt. Ausbeute 43.5 g 21-Acetoxy-17a-butyryloxy-6a-methyl-4,9(11)-pregnadien-3,20-dion.
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Fp.: 200-2010C.
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b) Eine Lösung von 5.0 g 21-Acetoxy-17a-butyryloxy-6<x-methyl-4,9(11)-pregnadien-3,20-dion
in 80 ml Dioxan und 5 ml Wasser wird nach Zugabe von 3.8 g N-Bromsuccinimid bei
20"C tropfenweise mit einer Lösung von 0.4 ml 70proz. Perchlorsäure in 6 ml Wasser
versetzt. Man rührt 1 h bei 20"C Innentemperatur weiter, kühit auf 150C herunter
und neutralisiert tropfenweise mit einer Lösung aus 16.0 g Natriumacetat und 10.0
g Natriumsulfit in 97 ml Wasser. Dabei darf die Innentemperatur 230C nicht überschreiten.
Nach Zugabe von 50 ml Methanol wird das Reaktionsgemisch 15 min bei Raumtemperatur
und nach Zugabe von 200 ml Wasser 3 h bei OOC weitergerührt. Schließlich saugt man
den Niederschlag ab, wäscht den Rückstand mit Wasser und trocknet bei 700C im Vakuumtrockenschrank.
Das Rohprodukt wird aus Aceton/Hexan umkristallisiert. Man isoliert 4.2 g 21-Acetoxy-9a-brom-17-butyryloxy-11ß-hydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion.
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c) 3.3 g 21-Acetoxy-9a-brom-1lß-hydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion
werden in 70 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran gelöst und nach Zugabe von 11 ml Tributylzinnhydrid
und 30.0 mg Azobisisobutyronitril 2 h refluxiert. Man engt i. Vak. ein und reinigt
den Rückstand an 500 g Kieselgel mit einem Hexan-Essigester-Gradienten. Ausbeute
1.9 g 21-Acetoxy-17a-butyryloxy-11ß-hydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion.
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Beispiel 2 a) Eine Lösung von 9.5 g 21-Acetoxy-17 -hydroxy-6a-methyl-4,9-prqgnadsen-3,20-dion
in 475 m Dioxan wird mit 9.5 g Dichlordicyanobenaochinon 15 h refluxiert. Nach dem
Abkühlen und Abfiltrieren engt man das Filtrat zur Trockne ein. Das Rohprodukt wird
an 750 g Kieselgel mit einem Hexan-Essigester-Gradienten gereinigt. Rohausbeute
6.1 g 21-Acetoxy-17 -hydroxy-6a-methyl-1,4,9-pregnatrien-3,20-dion, die in 20 ml
siedendem Ethanol tropfenweise mit einer Lösung von 5.73 g Na2S205 in 8 ml Wasser
behandelt werden. Nach 2 h wird das Reaktionsgemisch in der Weise destilliert, daß
das Volumen in der Destillationsblase durch Wasserzufuhr erhalten bleibt und das
Brückenthermometer 9Q0C anzeigt. Man kühlt die Destillationsblase auf -20°C ab,
filtriert ab, wäscht den Rückstand gründlich mit Wasser und löst ihn in Methylenchlorid.
Die organische Lösung wird nach dem Trocknen über eine Kieselgelschicht filtriert
und anschließend eingeengt. Ausbeute 4.7 g.
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b) Eine Suspension von 11.0 g 21-Acetoxy-17 -hydroxy-6a-methyl-1,4,9-pregnatrien-3,20-dion
in 140 ml Propionsäure wird auf 0°C abgekühlt und nach dem Zutropfen von 50 ml Trifluoressigsäureanhydrid
2 h bei Raumtemp. gerührt. Nach der Eiswasser-Kochsalz-Fällung filtriert man ab
und arbeitet wie üblich auf. Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit einem Hexan-Essigester-Gradienten
gereinigt. Ausbeute 9.8 g 21-Acetoxy-6a-methyl-17-propionyloxy-1 ,4,9-pregnatrien-3,20-dion.
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c) 5.0 g 21-Acetoxy-6a-methyl-17-propionyloxy-1,4 3,20-dion werden
in 60 ml Dioxan gelöst und nach Zugabe von 5.0 g N-Bromsuccinimid tropfenweise mit
150 ml einer loproz.
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Perchlorsäure versetzt. Man rührt 0.5 h bei Raumtemp.' gibt auf Eiswasser
und arbeitet wie üblich auf. Man isoliert 5.5 9 21-Acetoxy-9a-brom-11ß-hydroxy-6a-methyl-l7-propionyloxy-194
pregnadien-3,20-dion.
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d) Analog Beispiel 8 werden 5.0 9 21-Acetoxy-9a-brom-11ß-hydroxy-6a-methyl-17a-propionyloxy-1,4-pregnadien-3,20-dion
mit Tributylzinnhydrid debromiert, aufgearbeitet und gereinigt. Man isoliert 2.3
g 21-Acetoxy-11ß-hydroxy-6a-methyl-17-propionyloxy-1,4-pregnadien-3,20-dion.
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Beispiel 3 a) Eine Lösung von 7.0 g 21-Acetoxy-11ß,17-dihydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,2Q-dion
in 80 ml methanolischer 0.2 N Kaliumhydroxidlösung wird 40 min bei 0°C gerührt.
Man neutralisiert mit 1Oproz. Essigsäure und erhält nach der Eiswasserfällung und
Aufarbeitung ein Rohprodukt, das an Kieselgel mit einem Methylenchlorld-Aceton-Gradienten
gereinigt wird. Ausbeute 4.9 g 11ß,17,?1-Trihydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion.
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b) 4.2 9 11ß,17,21-Trthydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion und 420
mg Pyridiniumtoluolsulfonat werden in 200 ml Methyl-tbutylether (Driveron S) unter
Argon suspendiert. Bei einer Innentemperatur von 58QC werden 50 ml Driveron S abdestilliert,
der Ansatz auf 400C abgekühlt, mit 10 ml Orthobuttersäuretriethylester versetzt
und anschließend 2 h am Rückfluß gekocht, so daß keine ungelösten Bestandteile mehr
vorhanden sind. Man fügt F ml Pyridin hinzu und engt die Lösung ein. Man erhält
17,21-(i-Ethoxybutylidendioxy)-11ß-hydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,2Q-dion als Öl.
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Das rohe 17,21-(1-Ethoxybutylidendioxy)-11ß-hydroxy-6a-methyl-4-pregnen-d,20-dion
wird in 120 ml Methanol suspendiert und mit einem Gemisch aus 5 ml 0.1 M wäßriger
Natriumacetat-Lösung und 4.3 ml 0.1 N wäßriger Essigsäure 1 h refluxiert. Man engt
bis zur Trübung ein, gibt auf Wasser und extrahiert mit Essigester. Die organische
Phase wird mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und i. Vak. zur Trockne
eingedampft.
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Das Rohprodukt wird an Kieselgel mit einem Hexan-Aceton-Gradienten
gereinigt. Ausbeute 3.8 9 17-Butyryloxy-11ß,21-dthydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion.
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c) Eine Lösung von 3.2 g 17 -Butyryloxy-l1ßs2l-dihydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion
in 32 ml Pyridin und 16 ml Essigsäureanhydrid wird 1 h bei Raumtemp. gerührt. Nach
Eiswasserfällung und übliche Aufarbeitung isoliert man 3.4 g 21-Acetoxy-17-butyryloxy-llßhydroxy-6a-methyl-4-pregnen-3,20-dion.