DE3419068C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfernung
von Staub und Schwefeloxid(en) aus Abgasen und
insbesondere auf die Behandlung von Abgas, das Staub
und SO₂ sowie SO₃ (SO₂ und SO₃ werden hier im allgemeinen
als SO x bezeichnet) enthält, wie auf das Abgas eines Kessels mit
Kohlefeuerung.
Ein Abgas hoher Temperatur, beispielsweise ein Abgas, das
Staub und luftverunreinigende Substanzen, wie Stickoxide
(NO x ) und Schwefeloxide (SO x ) enthält, z. B. das Abgas eines Kessels
mit Kohlefeuerung, wird zur Abgabe ins Freie im allgemeinen einer
Behandlung unterworfen, indem in das Abgas in einer mit einem
Katalysator gefüllten Denitrierungskolonne Ammoniak (NH₃)
eingespritzt wird, um die darin enthaltenen Stickstoffoxide
zu Wasser und Stickstoff zu reduzieren.
Unter Verwendung eines Lufterhitzers wird dann die Wärme aus
dem Abgas in einem wirtschaftlichen Umfang wiedergewonnen,
im allgemeinen durch Herabsetzung der Abgastemperatur auf
130 bis 180°C. Der Staub wird mit einem elektrostatischen
Staubsammler (Präzipitator) oder einem Zyklon-Staubsammler
entfernt, worauf das Abgas einer Naßentschwefelungsbehandlung
unterworfen wird.
Bei einem typischen Naßentschwefelungsverfahren, wie dem
nassen Kalk-Gips-Prozeß, wird das behandelte Gas in ein
bei 45 bis 70°C mit Feuchtigkeit gesättigtes Gas übergeführt.
Wenn es in dieser Form aus einem Schornstein austritt,
besteht das Problem, daß es durch Vermischen in der
Atmosphäre zu einem weißen Rauch wird, und die Wahrscheinlichkeit,
daß es sich in der Atmosphäre verflüchtigt, ist aufgrund
der niedrigen Temperatur gering. In der Praxis wird
dieses Abgas mit niedriger Temperatur daher erneut erwärmt.
Die Methoden der Wiedererwärmung umfassen die indirekte Erwärmung,
indem ein Wärmemedium, wie heißes Wasser, Öl oder
Dampf verwendet wird sowie die direkte Erwärmung unter
Verwendung einer Wärmespareinrichtung, wie eines Wärmeaustauschers
vom Jungstrom-Typ.
Um Energie zu sparen, wird
dabei in der Praxis letzteres vorgezogen, und zwar mittels
eines Gas-Gas-Wärmeaustauschers, vgl. Seo et al. "Thermal
and Nuclear Power Generation", Band 30, Nummer 2, Seiten
29 bis 35 (1979) und "Technological Report" von Mitsubishi
Heavy Industries, Ltd. Band 17, Nummer 2, Seiten 217 bis
222 (1980).
Bei diesem Gas-Gas-Wärmeaustauschverfahren werden das eine
hohe Temperatur (normalerweise 130 bis 180°C) aufweisende,
der Naßentschwefelungseinrichtung zugeführte Gas und das
eine niedrige Temperatur (normalerweise 45 bis 70°C) aufweisende
Gas, das sie verläßt, entgegengesetzten Seiten
des Gas-Gas-Austauschers zugeführt, so daß der Wärmeaustausch
dazwischen erfolgt. Dadurch wird die Temperatur des Abgases
unmittelbar vor der Naßentschwefelung herabgesetzt, so daß
die Wassermenge, die zur Befeuchtung und Kühlung des Gases
als Ergebnis der Verringerung der Temperaturherabsetzung,
die für die nasse Abgabe des Abgases erforderlich ist,
vermindert wird. Gleichzeitig wird die Temperatur des
Effluenten-Gases der Naß-Entschwefelungseinrichtung erhöht.
Dieses Verfahren stellt daher ein Energie und
natürliche Resourcen einsparendes Verfahren dar.
Da dieses Verfahren jedoch von einer hohen Temperatur des
der Entschwefelungseinrichtung als Wärmequelle zugeführten
Influenten-Gases abhängig ist, wird die Menge der ausgetauschten
Wärme von der Temperatur des eine hohe Temperatur
aufweisenden Gases bestimmt.
Wenn diese Temperatur verhältnismäßig niedrig ist, dann
kann die Temperatur des Effluenten-
Gases der Naß-Entschwefelungsbehandlung nicht ausreichend
erhöht werden, so daß bei anschließender Abgabe aus dem Schornstein
weiterhin Rauch gebildet wird. Um dies zu verhindern,
ist vorgeschlagen worden, zusätzlich einen Dampferhitzer
vorzusehen, um erforderlichenfalls die Temperatur des
Effluenten-Gases nach der Naß-Entschwefelung zu erhöhen.
Dies ist jedoch aus Gründen der Energieeinsparung unerwünscht.
Darüber hinaus ist daran zu denken, die Temperatur des Influenten-
Gases der Naß-Entschwefelungseinrichtung zu erhöhen,
indem die Temperatur am Ausgang der früheren Stufe des Lufterhitzers
erhöht wird. Dadurch werden jedoch folgende Probleme
hervorgerufen.
Ein Gas, das von einem Schornstein abgegeben wird, enthält
im allgemeinen Schwefeltrioxid (SO₃), das durch Verbrennung
eines Teils des Schwefelgehalts des Brennstoffs erzeugt
wird. Weiterhin werden gegenwärtig, wenn eine Denitrierungseinrichtung
vorgesehen ist, im Laufe der Denitrierungsreaktion
0,5 bis 4% Schwefeldioxid (SO₂) in dem Gas oxidiert,
um zusätzlich SO₃ zu bilden, so daß SO₃ in dem Ofen erzeugt
wird. Demgemäß erreicht das SO₃, das den Eingang des Lufterhitzers
erreicht, im allgemeinen 5 bis 50 ppm als Ergebnis
des Schwefelgehalts in dem Brennstoff. Wenn das SO₃ den Lufterhitzer
passiert, sinkt die Temperatur des Abgases bis auf
den Taupunkt herab, so daß der Teil des SO₃-Gases in einen
Schwefelsäure-Nebel (H₂SO₄) nach folgender Reaktionsgleichung
übergeht:
SO₃ + H₂O ⇄ H₂SO₄ .
Derselbe haftet an dem Begleitstaub und wird mit dem in
einer späteren Stufe vorgesehenen Sammler gesammelt. Wenn
die Temperatur am Ausgang des Lufterhitzers aufgrund einer
Gleichgewichtsbedingung jedoch hoch ist, ist die kondensierte
H₂SO₄-Menge aufgrund dieser Reaktion gering, und die Menge des
restlichen SO₃-Gases am Ausgang des Lufterhitzers ist entsprechend
groß. Beinahe das gesamte SO₃-Gas am Ausgang des
Lufterhitzers erreicht den Eingang der Entschwefelungseinrichtung,
wenn die Temperatur des Abgases nicht weiter
herabgesetzt wird. Obgleich das SO₃-Gas zu einem H₂SO₄-
Nebel aufgrund der Temperaturherabsetzung wird, wenn ein
Wärmeaustauscher verwendet wird, wie vorstehend beschrieben,
ist der erzeugte H₂SO₄-Nebel sehr fein, wobei wenigstens
ein Teil davon durch die Entschwefelungseinrichtung hindurchtritt
und von dem Schornstein abgegeben wird, so daß
die Gefahr besteht, daß ein Säurebelag sowie weißer Rauch
hervorgerufen werden. Weiterhin besteht eine große Wahrscheinlichkeit,
daß die Baumaterialien des Wärmeaustauschers und
der Entschwefelungseinrichtung durch H₂SO₄ korrodiert werden.
Um diese Probleme zu verhindern, ist vorgeschlagen worden,
dem Abgas am Ausgang des ölgefeuerten Wärmeaustauschers
NH₃ zuzugeben, so daß es mit SO₃ reagiert und ein Reaktionsprodukt
aus SO₃ und NH₃ bildet (das nachstehend als SO₃-NH₃-
Reaktionsprodukt bezeichnet wird), beispielsweise ein saueres
Ammoniumsulfat (NH₄HSO₄) oder Ammoniumsulfat (NH₄)₂SO₄), das
dann in einem in einer späteren Stufe vorgesehenen Sammler gesammelt
wird, vgl. "Technological Report of Mitsubishi Heavy Ind.,
Ltd.", Band 10, Nr. 5, Seiten 211 bis 218 (1973).
Wenn dieses Verfahren allerdings zur Entfernung von SO₃ verwendet
wird, das in einem Abgas enthalten ist, das eine große
Menge Staub enthält, beispielsweise im Abgas eines kohlegefeuerten
Kessels, ist es unzweckmäßig, da die Abtrennung
des NH₃SO₃-Reaktionsprodukt das Problem ungelöst läßt,
wie der Staub, der mit einer großen Menge NH₃-SO₃-Reaktionsprodukt
vermischt ist, beseitigt werden soll. Staub von einem
kohlegefeuerten Kessel ist bisher wirksam als Rohmaterial für
Flugaschezement verwendet worden, oder er ist zur Sandgewinnung
abgelagert worden. Im ersten Fall tritt die Abgabe von
agressivem Ammoniumgeruch nach dem Mischen mit Wasser sowie
eine Herabsetzung der Festigkeit des Zements auf. In letzterem
Fall wird die Abgabe eines agressiven Ammoniumgeruchs
sowie die Abgabe von Ammoniak an das Grundwasser zu einem
Problem. Demgegenüber ist die Menge an Staub, die in dem
Abgas enthalten ist, bei dem Verfahren zur Beseitigung von
Abgasen aus mit Schweröl gefeuerten Kesseln, die durchgeführt
worden sind, äußerst gering, verglichen mit kohlegefeuerten
Kesseln, so daß die Menge des Staubs, der mit
NH₃-SO₃-Reaktionsprodukt vermischt ist und zu beseitigen
ist, hinreichend gering ist, um ein wesentliches Problem
zu werden.
Infolgedessen ist kein bisher wirklich befriedigendes Verfahren
zur Beseitigung von Abgas begründet worden, das
Staub und SO x enthält.
Aus der DE-AS 29 28 526 ist ein Verfahren zum Entfernen
sauerer Komponenten aus Abgasen bekannt, bei dem das Abgas
nach einem Elektrofilter und einem Gebläse einen Gaswäscher
durchläuft und anschließend über eine Rückführleitung und
einen Oxidationsbehälter einem Sprühtrockner zugeführt wird.
An den Sprühtrockner schließt sich dann ein nicht näher erläuterter
Abscheider an, dem eine kleinere Menge Reingas
entnommen und über eine Leitung, in der sich ein Gebläse
sowie ein Regler befinden, in den Hauptgasstrom zurückgeleitet
wird. Damit soll ein Verfahren geschaffen werden,
das mit einfachsten Mitteln eine Abscheidung von Schadstoffen
aus Abgasen gewährleistet und geeignet ist, an
bereits bestehenden Kraftwerken unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten angewandt zu werden.
Dagegen ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Verfügung zu stellen, das schädliches SO₃
in besonders einfacher Weise zu binden und Korrosionsschäden
weitgehend zu verhindern vermag.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
nach dem Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Patentansprüchen 2 bis 5.
Die Erfindung schafft ein Verfahren, um aus einem
Abgas darin enthaltenen Staub und SO x zu entfernen, wobei
das Abgas durch einen ersten Staubsammler geleitet
wird, wonach in oder zusammen mit dem Gas eine alkalische
Suspension oder wäßrige Lösung, die in der Lage ist SO₃,
das in dem Abgas enthalten ist, zu binden, versprüht wird,
wonach der trockene Feststoff aus dem Abgas mit einem zweiten
Staubsammler gesammelt wird, vorzugsweise unter weiterem
Wärmeaustausch des Abgases, und wobei anschließend das Abgas einer
Abgas- oder Rauchgas-Naßentschwefelungseinrichtung zugeführt
wird, um daraus SO₂ zu absorbieren.
Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
möglich, selbst wenn die Temperatur des Abgases am Ausgang
des Lufterhitzers höher ist als bei dem herkömmlichen Verfahren,
um zu versuchen, den Wirkungsgrad des Wärmeaustauschs
am Gas-Gas-Wärmeaustauscher zu erhöhen, das Problem
der Bildung eines Säurebelags und eines weißen Rauchs aufgrund
von H₂SO₄-Nebel und damit die Korrosion der Materialien des
Gas-Gas-Wärmeaustauschers und der Entschwefelungseinrichtung
durch H₂SO₄ zu verhindern. Weiterhin kann die Temperaturerhöhung
des Abgases nach der Naßentschwefelung in einem
ausreichenden Umfang erfolgen, um die Diffusion des Abgases
nach der Abgabe vom Schornstein in der Atmosphäre zu
begünstigen.
Ein wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
in dem Versprühen der alkalischen Suspension oder
wäßrigen Lösung in oder mit dem Abgas, nachdem es durch
den Staubsammler hindurchgetreten ist, der den Staub
daraus entfernt hat. Dieses Versprühen kann erreicht werden,
indem eine spezielle Sprühtrocknungsvorrichtung verwendet
wird oder mittels einer Sprühdüse im Inneren der Leitung,
durch welche das Gas geleitet wird.
Es ist bekannt, Abgas mit einem Sprühtrocknungssystem zu
entschwefeln, und beispielsweise ist in der JP-OS
25 522/1982 ein Verfahren zur
Absorption von SO₂ durch Sprühtrocknen einer wäßrigen
Natronlaugelösung mit heißem Gas beschrieben.
Es ist nun festgestellt worden, daß durch diese Technik,
wenn sie zur Entfernung von SO x durch Sprühtrocknung einer
wäßrigen Natronlaugelösung verwendet wird, wobei die Temperatur
des Abgases nach dem Sprühtrocknen mehr als 150°C
beträgt, nur SO₃ gebunden wird, jedoch überhaupt nicht SO₂.
Wenn das Abgas nach dem Sprühtrocknen durch einen weiteren
Staubsammler hindurchtritt, so enthält der dabei gesammelte
Feststoff kein Sulfit, welches eine COD-Quelle ergeben würde.
Die Beseitigung dieses Feststoffs kann daher bequem durchgeführt
werden.
Es ist nunmehr festgestellt worden, daß selbst dann, wenn die
Menge der Flüssigkeit, die versprüht wird, um SO₃ zu entfernen,
gering ist, eine SO₃-bindende Wirkung hervorgebracht
wird, wenn die Temperaturherabsetzung des Gases
durch das Sprühtrocknen nicht mehr als 10°C beträgt. Eine
ausreichende Wiedererwärmung des Abgases nach der Naßentschwefelung
kann daher vorzugsweise durch
das vorstehend beschriebene Gas-Gas-Wärmeaustauschverfahren
erreicht werden.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf ein System
zur synthetischen Abfallbeseitigung, wobei die Denitrierung,
Staubentfernung, Entschwefelung und Wärmewiedergewinnung eines
Abgases eines kohlegefeuerten Kessels kombiniert werden, ermöglicht
es, die Temperatur des Abgases am Eintritt in den
Schornstein auf die notwendige Temperatur ohne Temperaturherabsetzung
des Abgases am Ausgang des Lufterhitzers und ohne
weitere Erwärmung, beispielsweise durch einen Dampfgaserhitzer,
bei der anschließenden Gas-Gas-Wärmeaustauschstufe
zu erhöhen. Der Staub, der bei dem ersten Staubsammler gesammelt
wird, kann beispielsweise für Flugaschezement wiederverwendet
werden. Wenn das SO₂ durch eine Rauchgasentschwefelungseinrichtung
absorbiert wird, bei der das Kalk-
Gips-Verfahren angewendet wird, kann ein brauchbares Produkt,
nämlich Gips, erhalten werden. Weiterhin führt die
selektive Entfernung von SO₃ durch das Sprühtrocknungsverfahren
und dessen anschließendes Sammeln durch den weiteren
Staubsammler zu einem Feststoff, der kein Sulfit enthält,
um eine COD (chemische Sauerstoffverbrauch)-Quelle zu erhalten
und der anschließend ohne Schwierigkeiten abgelagert
werden kann. Es ist auch ersichtlich, daß Schwierigkeiten
am Gas-Gas-Wärmeaustauscher und bei der Entschwefelungseinrichtung
aufgrund von H₂SO₄-Nebel verhindert werden können.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist nachstehend
anhand der Zeichnung beschrieben, die in der Fig. 1 ein Fließbild
wiedergibt, das ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
darstellt, und in Fig. 2 ein Gleichgewichtsdiagramm des Taupunktes
von H₂SO₄ und der Konzentration von SO₃ zeigt. Diese
Ausführungsform wird lediglich zur näheren Verdeutlichung
beschrieben.
Gemäß Fig. 1 wird ein Abgas, das von einem mit Kohle befeuerten
Kessel 1 abgegeben wird, von NO x in einer Denitrierungseinrichtung
2 befreit und wird einem Lufterhitzer 3
zugeführt. In der Denitrierungseinrichtung 2 wird ein Teil
des in dem Gas enthaltenen SO₂ zu SO₃ oxidiert, so daß die
SO₃-Menge an dem Einlaß in den Lufterwärmer 3 relativ groß
ist. Bei einer angenommenen SO₂-Konzentration von 1000 ppm
und einem angenommenen Oxidationsverhältnis von SO₂ an dem
Kessel 1 und der Denitrierungseinrichtung 2 von 1 bzw. 2%
beträgt die Konzentration des SO₃ an dem Einlaß des Lufterhitzers
3 beispielsweise 30 ppm.
Die Temperatur des Abgases an dem Auslaß des Lufterhitzers 3
beträgt im allgemeinen 150 bis 180°C. Wie aus Fig. 2 ersichtlich,
in der die Beziehung zwischen dem Taupunkt der
Schwefelsäure und der SO₃-Konzentration dargestellt ist,
wird, wenn die Temperatur des Gases hoch ist, selbst wenn
die Konzentration an SO₃ groß ist, die Temperatur des
Taupunktes der Schwefelsäure jedoch nicht erreicht, so daß
an dem Auslaß des Lufterhitzers 3 beinahe das gesamte SO₃
gasförmig bleibt.
Das Abgas, das den Lufterhitzer 3 verläßt, wird anschließend
einem ersten Staubsammler 4 zugeführt, wo der meiste Staub
entfernt wird. Ammoniak, der in einer geringen Menge von
der Denitrierungseinrichtung 2 abgegeben wird, haftet an
diesem Staub, da die Menge jedoch gering ist, kann der Staub
aus dem System über eine Leitung (a) entfernt und wirksam
zur Zementherstellung verwendet oder verworfen werden, entsprechend
der üblichen Praxis. Nach dieser Staubentfernung
wird eine wäßrige NaOH-Lösung über eine Leitung (b) in das
Abgas gesprüht und SO₃ in dem Gas dadurch gefunden. Das Abgas
wird dann einem weiteren Staubsammler 5 zugeführt. Normalerweise
wird wenigstens eine äquimolare Menge NaOH, bezogen
auf SO₃, eingespritzt, wobei es mit dem SO₃ unter Bildung
von Na₂SO₄ reagiert. Die Temperaturherabsetzung des Abgases
aufgrund dieser Sprühtrocknung ist höchstens 10°C.
Das Na₂SO₄ wird mit dem zweiten Staubsammler 5 gesammelt
und über eine Leitung (c) abgegeben.
Das so behandelte Abgas wird dann einem Gas-Gas-Wärmeaustauscher
6 zugeführt (auf der nicht behandelten Seite), wo
seine Temperatur auf 70 bis 90°C herabgesetzt wird. Danach
wird das Abgas einer Entschwefelungseinrichtung 7 zugeführt.
Das Abgas, das der nichtbehandelten Seite des Wärmeaustauschers
6 zugeführt wird, enthält kein SO₃ oder H₂SO₄-Nebel,
der sonst durch Temperaturherabsetzung des Abgases in dem
Wärmeaustauscher 6 erzeugt wird. Demgemäß wird kein weißer
Rauch von dem Schornstein 8 abgegeben und eine Korrosion von
Materialien des Wärmeaustauschers 6 und der Entschwefelungseinrichtung
7 durch Schwefelsäure kann vermieden werden. Das
Abgas, das die Entschwefelungseinrichtung 7 verläßt, wird
erneut durch den Wärmeaustauscher 6 (auf der behandelten
Seite) erwärmt und über den Schornstein abgelassen. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann die Temperatur des Abgases,
das der nichtbehandelten Seite des Wärmeaustauschers 6 zugeführt
werden, wie vorstehend erwähnt, auf höchstens 180°C
eingestellt werden, um zu ermöglichen, daß die Temperatur
des Abgases der behandelten Seite des Wärmeaustauschers 6
von der Entschwefelungseinrichtung 7 ausreichend erhöht wird.
Demgemäß ist es nicht extra erforderlich, eine weitere Erwärmung
vorzusehen, beispielsweise durch einen Dampfgaserhitzer.
Wie vorstehend erwähnt, ist es bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens möglich, SO₃ aus einem Abgas bei
einer relativ hohen Temperatur zu entfernen, so daß die
Temperatur des Abgases am Einlaß des Schornsteins hoch genug
gehalten werden kann, während dennoch eine Korrosion
der Materialien der Wärmeaustauscher und der Entschwefelungseinrichtung
durch H₂SO₄-Nebel verhindert ist.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
nachstehend lediglich zur Verdeutlichung in einem nicht
einschränkend zu verstehenden Beispiel beschrieben.
Einer Abgasabgabemeßvorrichtung, die entsprechend
dem Fließschema nach Fig. 1 aufgebaut ist, werden 4000 m³/h
Abgas eines kohlebefeuerten Kessels zugeführt. Wenn
die Bedingungen des Gases vor und nach jeder Einheit der
Vorrichtung gemessen werden, werden die in Tabelle 1 angegebenen
Ergebnisse erhalten.
Bei diesem Beispiel wurden 0,74 mol/l einer wäßrigen Lösung
von NaOH mit einer Geschwindigkeit von 21 l/h mit einer
Sprühdüse in den Einlaufkanal des zweiten
elektrischen Staubsammlers 5 gespritzt.
Diese wäßrige NaOH-Lösung wurde hergestellt, indem NaOH
in dem Abwasser der Abgas-Entschwefelungseinrichtung 7 unter
Verwendung des Kalk-Gips-Naßverfahrens gelöst wurde. Das
heißt, daß keine Abwasserbeseitigung erforderlich war. Die
Korrosion, die anhand des Gewichtsverlustes eines SS-41-
Probestücks bestimmt wurde, das in dem Abgas an dem Auslaß
des Gas-Gas-Erhitzers 6 (an der nichtbehandelten Seite) angeordnet
wurde, betrug weniger als 0,01 mm/Jahr und bei
visueller Betrachtung konnte ebenfalls kaum ein Anflug an
Korrosion festgestellt werden.
Das Beispiel wurde wiederholt, außer daß das Einspritzen der
wäßrigen NaOH-Lösung in den Einlaß des zweiten Staubsammlers
unterbrochen wurde. Die Bedingungen des Abgases vor und nach
den einzelnen Einheiten wurden gemessen, wobei die in der Tabelle
2 angegebenen Ergebnisse erhalten werden.
Die Korrosion, die anhand des Gewichtsverlustes eines
SS-41-Probestücks gemessen wurden, das in dem Abgas am
Auslaß des Gas-Gas-Wärmeaustauschers 6 (an der unbehandelten
Seite) angeordnet wurde, betrug 1,6 mm/Jahr und
eine visuelle Betrachtung ergab ebenfalls eine beträchtliche
Korrosion.
Das Beispiel und das Vergleichsbeispiel zeigen die unerwartete
Wirkung der Zufuhr der wäßrigen NaOH-Lösung
zum Einlaß des zweiten Staubsammlers 5.
Claims (5)
1. Verfahren zur Entfernung von Staub und Schwefeloxid(en)
aus Verbrennungsabgasen, bei dem das Abgas einen ersten
Staubsammler (4) passiert, danach in oder zusammen mit
dem Gas eine alkalische Suspension und/oder eine wäßrige
Lösung, die in der Lage ist, in dem Abgas enthaltenes SO₃
zu binden, versprüht wird, wonach der trockene Feststoff
aus dem Abgas mit einem weiteren Staubsammler (5) gesammelt
wird und das Abgas anschließend einer Rauchgas-
Naßentschwefelungseinrichtung (7) zur Absorption von SO₂
zugeführt wird, und wobei die alkalische Suspension und/
oder die wäßrige Lösung, bezogen auf SO₃, in wenigstens
einer äquimolaren Menge eingespritzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Suspension oder wäßrige
Lösung alternativ
das Abwasser, das von der Rauchgas-Naßentschwefelungseinrichtung
(7) herrührt,
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die alkalische
Suspension und/oder wäßrige Lösung
beim Versprühen in das Abgas
einer Sprühtrocknung
unterworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur des Gases durch die Sprühtrocknung der
alkalischen Suspension oder wäßrigen Lösung um nicht
mehr als 10°C herabgesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Abgases nach der Sprühtrocknung
mehr als 150°C beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843419068 DE3419068A1 (de) | 1984-05-22 | 1984-05-22 | Verfahren zur entfernung von staub und schwefeloxiden aus verbrennungsabgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843419068 DE3419068A1 (de) | 1984-05-22 | 1984-05-22 | Verfahren zur entfernung von staub und schwefeloxiden aus verbrennungsabgasen |
Publications (2)
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DE3419068A1 DE3419068A1 (de) | 1985-11-28 |
DE3419068C2 true DE3419068C2 (de) | 1989-05-24 |
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ID=6236567
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DE2928526C3 (de) * | 1979-07-14 | 1984-03-29 | Buckau-Walther AG, 4048 Grevenbroich | Verfahren zum Entfernen saurer Komponenten aus Abgasen |
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