DE3416764C2 - Präzisionswaage - Google Patents
PräzisionswaageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Präzisionswaage der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Ein typisches bekanntes Wiegesystem enthält ein Auflager
z. B. in Form einer Waagschale zur Aufnahme des zu messenden
Gewichts. Die Waagschale ist über einen Kraftwandler mit
einer Basis oder einem Rahmen z. B. über ein Gestänge ge
koppelt, was eine relativ genaue Gewichtserfassung ermög
licht. Als Kraftsensoren werden Zugmesser oder Tauchspulen
in einem festen Magnetfeld in einer Rückkopplungsanordnung
verwendet. Diese bekannten Wiegesysteme haben jedoch gewisse
Nachteile, zu denen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber
einer außermittigen Auflage des zu messenden Gegenstands in
der Waagschale gehören. Eine derartige außermittige Bela
stung kann die Ursache für Fehler auf Grund von Reibungsver
lusten im System sein. Um solchen Fehlern entgegenzuwirken,
wird bei einer in der US-4 062 416 offenbarten Präzisions
waage eine Gestängeanordnung zur Kraftübertragung verwendet,
welche die Bewegung der Waagschale längs einer einzigen Ab
tastachse beschränkt. Dieses System ist jedoch in seinem Be
wegungsbereich und folglich im Bereich der zulässigen Ge
wichte beschränkt. Ein weiterer Nachteil ist die Temperatur
abhängigkeit, was auf Wärmeeffekte am Abtastwandler und der
zugeordneten Schaltung zurückzuführen sein kann.
Aus der US-4 170 270 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der
eine Überlastung einer Wägezelle verhindert werden soll. Zu
diesem Zweck ist ein Sicherheitsmechanismus vorgesehen, der
auf das Tragelement der Wägezelle einwirkt, sobald ein Über
lastzustand auftritt. Die einachsigen Absenkbewegungen eines
Tragzapfens werden von einer Dämpfungseinrichtung abgefan
gen, die einen federbelasteten Kolben in einem Zylinder um
faßt und zwischen dem Tragzapfen und einem Gehäuseteil an
geordnet ist.
In dem DE-GM 7 935 203 ist eine oberschalige Waage offen
bart, deren Auflager für die zu messenden Gegenstände aus
einer Oberschale und einer die Last zentral in das Wäge
system einleitenden Unterschale besteht. Zwischen Ober- und
Unterschale sind mehrseitig horizontal wirkende Federelemen
te angeordnet, die bei horizontaler Stoßeinwirkung als rück
stellende Dämpfungselemente wirken und als relativ flache
mehrarmige spiralförmige Kunststoffkörper ausgebildet sind.
Eine effektive Dämpfung von in der Geräteachse wirkenden
Schwingungen und Vibrationen ist mit diesen Dämpfungselemen
ten nur begrenzt möglich.
Aus der WO 82/04 124 ist eine gattungsgemäße Präzisionswaage
bekannt, die auch in den Fig. 1 bis 6 der beiliegenden
Zeichnung dargestellt ist. Diese Präzisionswaage enthält ein
als Waagschale ausgebildetes Auflager für die zu messenden
Gegenstände, das am oberen Ende einer nur in einer Achse
verschiebbaren Tragsäule befestigt ist. Diese Tragsäule ist
über ein seitliches Parallelogrammgestänge mit einem Stütz
körper und über eine Dämpfungseinrichtung mit der Gehäuse
basis verbunden. Dem Kraftwandler ist ein Positionssensor
zugeordnet, dessen Ausgangssignale in einem Prozessor ver
arbeitet und als Meßwerte angezeigt werden. Die Dämpfungs
einrichtung enthält eine am Kraftwandler befestigte Platte
und eine an der Gehäusebasis befestigte Platte, an deren
gegenüberliegenden Flächen komplementäre Ringe und Ringnuten
ausgebildet sind. Bei einer gewichtsbedingten Absenkbewegung
des Kraftwandlers greifen die Ringe der zugehörigen Platte
in Passung in die Ringnuten der unteren Platte ein und umge
kehrt, wodurch das eingeschlossene bzw. verdrängte Luftvolu
men einen Dämpfungseffekt bewirkt. Die Ringrippen und Ring
nuten müssen mit großer Präzision hergestellt werden, was
einen entsprechend hohen Herstellungsaufwand bedingt. Durch
die zum Kraftwandler parallele Anordnung der Dämpfungsein
richtung können sich ferner reibungsbedingte Meßfehler erge
ben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Präzi
sionswaage derart weiterzubilden, daß bei gleichem oder
verringertem Herstellungsaufwand genauere Meßergebnisse
erzielt werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Dämpfungseinrich
tung in Reihe zwischen dem Auflager und dem Stützkörper
werden alle bei einem Wiegevorgang auftretenden Bewegungen
und Schwingungen des Auflagers wirksam gedämpft zu dem
Stützkörper und seinem zugehörigen Kraftwandler übertragen.
Es ergeben sich praktisch keine Reibungseffekte, welche die
Genauigkeit der Messung beeinträchtigen könnten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Im folgenden werden eine bekannte Präzisionswaage (gemäß
WO 82/04 124) und Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine bekannte Präzisions
waage einer "parallelen" Dämpfung;
Fig. 2 die Präzisionswaage nach Fig. 1 in
Draufsicht;
Fig. 3 die Präzisionswaage nach Fig. 1, 2 im
Vertikalschnitt;
Fig. 4 ein Schaltbild des Positionssensors der
Präzisionswaage nach Fig. 1;
Fig. 5 eine Ausführung des Induktors des Posi
tionssensors von Fig. 4;
Fig. 6 im Blockdiagramm einen Prozessor für
eine Präzisionswaage nach Fig. 1;
Fig. 7 schematisch eine Präzisionswaage gemäß
der Erfindung mit einer seriellen
Dämpfung;
Fig. 8 schematisch eine andere Ausführung
der Erfindung;
Fig. 9 einen Teil der Präzisionswaage nach
Fig. 7 im Vertikalschnitt;
Fig. 10 eine alternative Ausführung der
Dämpfungseinrichtung von Fig. 7;
Fig. 11 schematisch eine bevorzugte Ausfüh
rung der Erfindung mit einer seriellen
Dämpfung;
Fig. 12 schematisch eine analoge Ausführung
der Dämpfungseinrichtung nach Fig. 11.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Präzisionswaage 210
enthält eine in der US-PS 4 382 479 beschriebene Dämpfungs
einrichtung und umfaßt ein als Waagschale 212 ausgebildetes Auf
lager für die zu wiegenden Gegenstände, das auf einer in
einer Bezugsachse 216 verschiebbaren Tragsäule 214 befestigt
ist. Die Waagschale kann durch andere Krafteingangselemente
ersetzt werden. Die Tragsäule 214 ist über eine mechanische
Dämpfungseinrichtung 218 mit einer Basis oder einem Gehäuse
220 gekoppelt und mit einem formsteifen Stützkörper (Armatur) 226 über
ein Parallelogrammgestänge 160 verbunden. Dieser Stützkörper
226 ist über ein weiteres Parallelogrammgestänge 110 mit der
Basis bzw. dem Gehäuse 220 verbunden. Ein zwischen dem
Stützkörper 226 und dem Gehäuse 220 angeordneter Kraftwand
ler 10 ist über eine Leitung 10a mit einem Positionssensor
244 gekoppelt, dessen für die gewichtsbedingten Bewegungen
des Kraftwandlers 10 repräsentativen Ausgangssignale über
eine Leitung 244a einem Prozessor 250 zugeführt werden. Die
Ausgangssignale dieses Prozessors 250 in einer Leitung 250a
repräsentieren das Gewicht des Gegenstands in der Waagschale
212.
Zur Dämpfung der Bewegung der Tragsäule 214 in der Bezugs
achse 216 können beliebig viele Dämpfungseinrichtungen Ver
wendung finden. Bei der bekannten Ausführung nach Fig. 1 ist
die Dämpfungseinrichtung 218 zwischen der Tragsäule 214 und
der Basis 220 parallel zum Kraftwandler 10 geschaltet und
enthält zwei kreisförmige Platten 218a und 218b, vgl. Fig. 2
und 3, deren gegenüberliegende Teile je einen Satz von kon
zentrischen Ringrippen aufweisen. Bei einer Relativbewegung
der Platten 218a, 218b in der Bezugsachse 216 greifen die
Ringrippen der Platte 218a in die Ringnuten zwischen den
Ringrippen der Platte 218b, so daß die zwischen den Rippen
verdrängte Luft durch eine Reibungswirkung die Relativbewe
gung der Platten 218a, 218b hemmt. Die maximale Abwärtsver
schiebung der Waagschale 212 ist auf die Tiefe der Rippen
der Platten 218a und 218b beschränkt.
Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführung der Erfindung ist
die Dämpfungseinrichtung 218 zwischen der Tragsäule 214 und
dem Stützkörper 226 angeordnet, so daß Reibungsverluste bei
der Dämpfung keine Fehler des gemessenen Gewichts liefern.
Bei dieser Anordnung der Dämpfungseinrichtung 218 ist die
Platte 218b nicht am Gehäuse 220 gemäß Fig. 2 und 3, sondern
am Boden des Stützkörpers 226 am V-förmigen Element 138
(Fig. 2 und 3) des Parallelogrammgestänges 110 befestigt.
Bei der bevorzugten Ausführung einer erfindungsgemäßen
Dämpfungseinrichtung nach Fig. 11, deren mechanische analoge
Schaltung schematisch Fig. 12 zeigt, wird die Funktion des
Parallelogrammgestänges 160 und der Dämpfungseinrichtung
218 durch ein Parallelogrammgestänge 150 ersetzt, das zwei
parallele, starre Vertikalstreben 152 und 154 und zwei
parallele, elastische Federstäbe 156, 158 aufweist. Bei
einer senkrechten Bewegung einer Vertikalstrebe 152 oder 154
durch das Gewicht des zu wiegenden Gegenstands werden die
Federstäbe 156, 158 S-förmig gebogen. Dieses Parallelogramm
gestänge bewirkt eine zwangsgeführte Bewegung der Vertikal
strebe 152 in Richtung der senkrechten Bezugsachse 216. Die
Elemente 152, 154, 156 und 158 sind senkrecht zur Ebene von
Fig. 11 ausreichend breit, um in andere Richtungen wirkenden
Momenten zu widerstehen. Eine äquivalente Funktion des
Parallelogrammgestänges 150 kann auch durch Befestigen der
Federstäbe 156, 158 direkt an der Tragsäule 214 und am
Stützkörper 226 erzielt werden.
Das Parallelogrammgestänge 150 enthält zwei Arme 161, 162,
die jeweils an einer Vertikalstrebe 152, 154 befestigt sind.
Die Arme 161, 162 können starr sein, sind aber vorzugsweise
bei Biegebeanspruchung biegsam und bei Zug-Druckbeanspru
chung in ihren Längsachsen ziemlich starr. Sie erstrecken
sich im Abstand parallel zueinander vorzugsweise längs einer
Diagonalen des Parallelogrammgestänges. Die freien Enden
161a, 162a der Arme 161, 162 überdecken einander. Ein
Dämpfungselement 218′ aus energieabsorbierendem elastischen
Material ist zwischen den freien Endteilen 161a, 162a der
beiden Arme 161 und 162 befestigt. Das Dämpfungselement 218′
schwächt Schwingungen, die beim Auflegen des Gegenstands auf
die Waagschale 212 oder durch äußere Ursachen erzeugt wer
den. Die Biegungen des Parallelogrammgestänges erzeugen
hauptsächlich Scherbeanspruchungen im Dämpfungselement 218′,
obwohl auch Zug- oder Druckbelastungen auftreten. Wenn die
Arme völlig starr und an ihren Verankerungspunkten angelenkt
sind, treten nur Scherbeanspruchungen des Dämpfungselements
218′ auf. Die Arme 161, 162 und das Dämpfungselement 218′
verleihen dem Parallelogrammgestänge 150 eine gewisse Nach
giebigkeit, wobei die Arme zum Beispiel mit den Vertikal
streben an einer Stelle verbunden sein können, die von den
an die Federstäbe 156, 158 angrenzenden Ecken entfernt sind,
oder sie können auch mit den Federstäben selbst verbunden
sein.
Fig. 12 zeigt ein mechanisches Gegenstück zum gedämpften
Parallelogrammgestänge von Fig. 11. Die Anordnung ist im
wesentlichen ein gedämpftes Feder-Masse-System mit dem
Dämpfungselement 218′, das in Reihe mit einer Feder S₁ und
einer Masse angeordnet ist und eine Dämpfung mit einem Frei
heitsgrad bewirkt. Dieses System enthält ein Federelement
S₂, das mit dem Dämpfer parallelgeschaltet ist. Die Feder
S₁ ist wichtig zum Dämpfen von hochfrequenten Schwingungen,
da das Dämpfungselement bei Hochfrequenzen so anspricht, als
ob eine starre Verbindung vorhanden wäre. Ein einfaches
gedämpftes Feder-Masse-System schwächt für gewöhnlich diese
hohen Frequenzen nicht wirksam ab, da diese von der Reso
nanzfrequenz des Systems meist weit entfernt sind.
Ein weiterer Vorteil der gedämpften Parallelogrammstruktur
150 besteht darin, daß ihre Bauteile aus üblichen Materia
lien auf einfache Weise hergestellt werden können. Zum Bei
spiel können die Elemente 156, 158, 161 und 162 aus Feder
stahl bestehen. Dies vermeidet die Verwendung des verhält
nismäßig komplexen Parallelogrammgestänges 160 und der Dämpfungsein
richtung 218.
Bei einer relativ einfachen und preiswerten Dämpfungsein
richtung nach Fig. 10 ist auf der Tragsäule 214 eine kreis
förmige Platte 214a befestigt. Ein ringförmiges elastisches
Rohr 213 ist zwischen der Waagschale 212 und der Platte 214a
angeordnet. Bei dieser Ausführung und auch bei denjenigen
nach Fig. 7 bis 9 befindet sich eine Wand 220a des Gehäuses
220 in geringem Abstand unter der Waagschale 212. Bei der
Ausführung von Fig. 9 hat die Gehäusewand 220a einen erha
benen Teil, der als Anschlag für die Platte 214a dient und
die maximale Absenkung der Waagschale 212 begrenzt. Bei an
fänglich großen Gewichtskräften begrenzt der Anschlag die
maximale Amplitude der Schwingungen und unterstützt hier
durch die Dämpfungseinrichtung. Die Gehäusewand 220a hat
auch seitliches Spiel zur Tragsäule 214, so daß keine
Reibungsverluste auftreten.
Bei der Ausführung nach Fig. 10 ist in der Platte 214a
innerhalb des Ringrohrs 213 eine Öffnung 215 vorgesehen, die
beim Auflegen eines Gegenstands auf die Waagschale 212 das
Ein- und Ausströmen von Luft ermöglicht, die im Raum zwi
schen der Waagschale 212, der Platte 214a und dem Ringrohr
213 eingeschlossen ist. Die Größe der Dämpfung wird durch
die je Zeiteinheit verdrängte Luftmenge und daher durch die
Größe der Öffnung bestimmt. Mehrere elastische Stützelemente
217 tragen die Waagschale 212 mit Federwirkung und begrenzen
bei maximaler Zusammendrückung in Verbindung mit der Gehäu
sewand 220a die Abwärtsverschiebung der Waagschale 212.
Bei der alternativen Ausführung dieser Luftfederbauart mit
Dämpfer in Reihenschaltung nach Fig. 9 weist die kreisförmi
ge Waagschale 212 eine nach unten abstehende Schürze 212a
auf. Auf der Tragsäule 214 ist eine kreisförmige Platte 214a
befestigt, deren Rand mit der Schürze 212a einen Spalt zum
Ausströmen der zwischen der Platte, der Waagschale und der
Schürze eingeschlossenen Luft bildet. Dieser Ringspalt wirkt
in gleicher Weise wie die Öffnung 215 bei der Ausführung
nach Fig. 10. In ähnlicher Weise dient eine Anzahl von
elastischen Stützelementen 217 zwischen der Waagschale und
der Platte 214a als federartige Waagschalenstützen und
als Anschlagelemente.
Bei den Präzisionswaagen nach Fig. 1 und 7 wird ein in den
Fig. 2 und 3 im einzelnen dargestelltes Parallelogrammge
stänge 160 verwendet, das eine Bewegung der Tragsäule 214
nur in der Bezugsachse 216 zuläßt. Das Parallelogrammgestän
ge 160 umfaßt zwei Paare von V-förmigen elastischen Biege
elementen 168 und 170 bzw. 172 und 174, wobei jedes Biege
element 168, 170, 172 und 174 einen Scheitelteil und zwei
Schenkel aufweist.
Die Scheitelteile der oberen Biegeelemente 168 und 172 der
beiden Paare sind mit dem Stützkörper 226 im Punkt M1 bzw.
M2 gekoppelt, wobei die Punkte M1 und M2 in Richtung der
Bezugsachse 216 durch einen Abstand getrennt sind. Die
Scheitelteile der unteren Biegeelemente 170 und 172 der bei
den Paare sind an der Tragsäule 214 in den Punkten N1 und N2
befestigt.
Der Abstand zwischen den Punkten M1 und M2 (M1M2) ist im we
sentlichen gleich dem Abstand zwischen den Punkten T und U
(TU) und der Abstand zwischen den Punkten N1 und N2 (N1N2)
ist im wesentlichen gleich dem Abstand zwischen den Punkten
V und W (VW), wobei sich alle diese Abstände M1M2, TU, N1N2
und VW auf Abstände in Richtung der Bezugsachse 216 bezie
hen. Die Abstände QS, PR, VW und TU sind alle
gleich dem Abstand L.
Außerdem hat der Punkt S an der Oberfläche der Biegeelemente
172 und 174 gleiche Abstände von den Punkten W und U (d h.
SW = SU), der Punkt R hat den gleichen Abstand auf der Ober
fläche der Biegeelemente 172 und 174 von den Punkten W und U
(d. h. RW = RU), der Punkt Q hat den gleichen Abstand auf der
Oberfläche der Biegeelemente 168 und 170 von den Punkten T
und V (d. h. VQ = TQ), und der Punkt P hat den gleichen Ab
stand auf der Oberfläche der Biegeelemente 168 und 170 von
den Punkten T und V (d. h. VP = TP).
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, ist der Stützkörper 226 mit dem
Gehäuse 220 über das Parallelogrammgestänge 110 verbunden,
das seine Bewegungen nur in einer Bezugsachse zuläßt, welche
parallel zur Bezugsachse 216 verläuft und eine feste Orien
tierung gegenüber dem Gehäuse 220 besitzt. Dieses Parallelogestänge
110 umfaßt zwei Biegeelemente 124 und 126, die je eine Biege
stelle 125 bzw. 127 an einem Ende haben und mit den Enden
124a und 126a am Gehäuse 220 befestigt sind (vgl. Fig. 2,
3). Das andere Ende jedes der Biegeelemente 124 und 126 ist
mittels einer einstellbaren Kopplungsanordnung mit dem Ge
häuseelement 220 verbunden. Die Kopplungsanordnung für das
Biegeelement 124 umfaßt eine Stellschraube 130 mit einer
Feder 134 sowie eine Gewindebohrung in einem Verlängerungs
teil 132 des Gehäuseelements 220. Die Kopplungsanordnung für
das Biegeelement 126 enthält eine Stellschraube 131 mit einer
Feder 135 und eine Gewindebohrung im Verlängerungsteil 132.
Das Parallelogrammgestänge 110 umfaßt ferner zwei V-förmige Biegeelemente
136 und 138, von denen jedes ein Scheitelende mit einer Bie
gestelle und zwei Schenkel mit jeweils einer Biegestelle um
faßt. Die Scheitelbereiche der Biegeelemente 136 und 138
sind über Verlängerungsträgerteile mit den Enden des Stütz
körpers 226 in den Punkten B bzw. C befestigt (vgl. Fig. 2, 3).
Die beiden Schenkel des Biegeelements 136 sind in den Kopp
lungspunkten A bzw. D über Verlängerungsträgerteile jenseits
der Biegestellen am fernen Ende und über zugeordnete Ab
standselemente 142 mit den Biegestäben 124 und 126 zwischen
den Biegestellen und den freien Enden dieser Biegestäbe ver
bunden. Die Punkte A und D liegen in einer Achse, die recht
winklig zur Bezugsachse 216 verläuft.
Die beiden Schenkel des V-förmigen Elements 138 sind über
Verlängerungen jenseits der Biegestellen mit dem Gehäuse 220
verbunden.
Bei der beschriebenen Konstruktion des Parallelogrammgestän
ges 110 gestatten die beiden Stellschrauben 130 und 131 ein
genaues Ausrichten bzw. eine Feinabstimmung des Gestänges
zur Optimierung der Bewegung des Stützkörpers 226. Das Ge
stänge ist besonders widerstandsfähig gegen Momente, die
durch außermittige Belastung in irgendeiner Richtung durch
einen zu wiegenden Gegenstand in der Waagschale 212 ent
stehen.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Biegeelemente
124, 126, 134 und 136 relativ starre Träger mit Biegestellen
an bestimmten Orten. Bei anderen Ausführungsbeispielen kön
nen diese Elemente durch Elemente mit einer verteilten Bie
gestelle, zum Beispiel, Federstahl, ersetzt werden.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der
Kraftwandler 10 ein kapazitiver Sensor, der zwei längliche
Elemente 12 und 14 aufweist, deren obere und untere Trag
teile 12a, 14b und 12b, 14a miteinander verbunden sind. An
zwei mittleren ebenen Bereichen der Elemente 12 und 14 sind
jeweils eine elektrische Leiter 34 bzw. 36 angeordnet. Die
Elemente 12 und 14 bestehen vorzugsweise aus Quarz und sind
durch Schmelzen miteinander verbunden, um eine monolithische
Struktur zu bilden. Es können auch andere Materialien,
z. B. Titansilikat, Keramiken oder andere dieelektrische
Materialien verwendet werden. Der an der Gehäusewand
220a befestigte Kraftwandler 10 ist über ein starres Ein
gangskraftelement 52 aus vorzugsweise Quarz und Kopplungs
armen 227, 229 mit dem Stützkörper 226 fest verbunden.
Bei einem Gewichts-Meßvorgang wird eine zu messende Kraft
parallel zur Bezugsachse 216 über die Waagschale 212, die
Tragsäule 214, das Parallelogrammgestänge 160, den Stützkörper 226,
die starren Kopplungsarme 227, 229 und das Eingangskraftelement
52 auf den in Fig. 3 rechten Teil des Elements 14 übertra
gen. Diese Kraft erzeugt in dem in Fig. 3 linken Teil des
Elements 12 an der Gehäusewand 220a eine gleichgroße Reak
tionskraft. Dieses Kräftepaar verformt die Bauteile der
Trägerelemente 12 und 14 derart, daß die Leiter 34 und 36 um
eine proportionale Strecke auseinanderbewegt werden. Die Ka
pazität des von den Leitern 34 und 36 gebildeten Kondensa
tors liefert ein Maß für die auf das Eingangskraftelement 52 aus
geübte Kraft. Da der Kraftwandler 10 gegenüber Momenten und
Kräften in anderen Richtungen als längs einer zur Bezugs
achse 216 parallelen Achse sehr widerstandsfähig ist, muß
die ausgeübte Kraft vorher nicht genau parallel zur Bezugs
achse 216 sein.
Kraftwandler 10 aus Quarz haben eine sehr geringe Hysterese
und ein sehr geringes Kriechen unter einer Belastung mit
einem Präzisions-Index in der Größenordnung von 10-5 bis
10-6. Ferner ergeben sich nur geringe Kapazitätsschwankungen
bei Temperaturänderungen.
Der Positionssensor 244 nach Fig. 4 ist über Leitungen 10a
mit dem Kraftwandler 10 verbunden. Die Kapazität, die mit
diesen Anschlüssen verbunden ist, tritt in Wechselwirkung
mit dem Kreis des Positionssensors 244 und bildet einen Os
zillator, dessen Ausgangssignale in der Leitung 244a eine
Frequenz haben, die der Kapazität zwischen den Leitungen 10a
und der Induktivität einer Drosselspule 90 und damit auch
der auf die Waagschale 212 ausgeübten Kraft proportional
ist.
Die in Fig. 5 dargestellte Drosselspule 90 des Positions
sensors 244 nach Fig. 4 besteht aus einem starren, zylin
drischen dielektrischen Trägerelement 91 aus Quarz mit einem
Durchmesser von 15,88 mm. Eine Wicklung aus vierzig Windun
gen erstreckt sich zwischen zwei Anschlüssen 92 und 93 auf
der Stange 91, wobei die einzelnen Windungen einen gleich
mäßigen Abstand von jeweils 0,3 mm haben.
Die Wicklung besteht aus einem Verbunddraht 94 mit einem
Durchmesser von 0,18 mm, der einen gehärteten Stahlkern und
einen Kupfermantel besitzt.
Bei dieser Ausbildung bilden der Kraftwandler 10 und der
Positionssensor 244 einen Oszillator, der durch eine hohe
Temperaturstabilität gekennzeichnet ist und an der Leitung
244a ein Ausgangssignal liefert, das seine Frequenz in Ab
hängigkeit von der Kraft ändert, die auf den Kraftwandler 10
ausgeübt wird.
Der in Fig. 6 in Form eines Blockdiagramms dargestellte
Prozessor 250 umfaßt den Oszillator,
dessen Ausgangssignale in der Leitung 244a repräsen
tativ für die erfaßte Kraft sind und einem Zähler 260 zuge
führt werden.
Ein Temperatursensor 264 liefert oszillierende Signale,
deren Frequenz der Temperatur der Präzisionswaage 210 pro
portional sind, über eine Leitung 264a zu einem Zähler 266,
dessen digitale Zählersignale (FT) repräsentativ für die
Frequenz der Signale in der Leitung 264a sind. Die Leitungen
260a und 266a sind an einen Mikroprozessor 270 angeschlos
sen.
Der Mikroprozessor 270 umfaßt einen zugehörigen Schreib/
Lese-Speicher (RAM) 272 und einen Lesespeicher (ROM) 274
sowie ein Eingabe/Ausgabe-Tastenfeld 276. Der Mikroprozessor
270 liefert Ausgangssignale über eine Leitung 250a, die eine
Anzeige ansteuern. Ein Zeitgebernetzwerk 280 liefert die
Zeitsteuersignale für die Blöcke im Prozessor 250. Der
Mikroprozessor 270 und der zugehörige Speicher können auch
das Ausgangssignal verarbeiten unter Verwendung bekannter
digitaler Signalverarbeitungstechniken, um die Hochfrequenz
komponenten des Signals zu schwächen.
Die vorliegende Ausführung kann auch zum Eichen verwendet
werden, zur Erzeugung und Speicherung von Daten im Schreib/Lese-Speicher
272, die für die Kraftfunktion repräsentativ sind. Zur
Durchführung dieses Eichverfahrens wird eine Folge von vier
bekannten Gewichten bei jeweils drei Temperaturen auf die
Waagschale 212 gelegt. Bei anderen Ausführungsformen können
unterschiedliche Gewichtszahlen und Temperaturen verwendet
werden.
Im Eichbetrieb bestimmt der Prozessor 250 eine "Eichober
fläche" für die Präzisionswaage 210, wobei ein Gewichtswert (W)
eine Funktion der Frequenz (F) des Oszillators des Positionssensors
244 für aufgelegte Gewichte und die Temperatur (T) der Präzisions
waage 210 ist. Dieser funktionsmäßige Zusammenhang W (F, T),
der die Eichoberfläche für die Präzisionswaage 210 beschreibt, wird
als Eichfunktion bezeichnet. Eine Folge von Bezugsgewichten
wird bei jeweils mehreren Temperaturen auf die Waagschale
212 gelegt. Das Gewicht wird als Kraft auf den Kraftwandler
10 übertragen, wobei die Parallelogrammgestänge 160 und 110 der Ausführun
gen nach Fig. 1 und 7 und die Parallelogramm-Konstruktion
der Ausführung nach Fig. 11 die Wirkung der auf die Bezugsachse
216 wirkenden Momente bei außermittiger Belastung der Waag
schale auf ein Minimum reduzieren. Die auf den Kraftwandler
10 ausgeübten Kräfte bewirken Relativbewegungen der leit
fähigen Oberflächen dieses Wandlers, die zu Kapazitätsände
rungen führen. Diese Kapazitätsänderungen bewirken entspre
chende Änderungen der Ausgangsfrequenz des Oszillators auf
der Leitung 244a. Der Prozessor benutzt dann diese Werte in
der vorstehend beschriebenen Weise, um W (F, T) vollständig zu
definieren, und speichert dann die für diese Funktion reprä
sentativen Daten im RAM 272.
Im Wiegebetrieb verwendet der Prozessor 250 in Abhängigkeit
vom Auflegen eines zu messenden Gewichts auf die Waagschale
212 diese Signale (auf der Leitung 244a) in Verbindung mit
dem Signal vom Temperaturoszillator 264 (auf der Leitung
264a), um den Wert der Eichfunktion W (F, T) bei den betref
fenden Werten für F und T zu identifizieren. Dieser Wert von
W (F, T) wird in ein Signal umgewandelt, das bei der gegenwär
tigen Temperatur der Präzisionswaage 210 repräsentativ für das
Gewicht auf der Waagschale 212 ist.
Claims (10)
1. Präzisionswaage, bestehend aus
- - einem oberhalb eines Gehäuses angeordneten Auflager (212) für die zu wiegenden Gegenstände,
- - einem mit der zentralen Tragsäule (214) des Auflagers über ein Parallelogrammgestänge gekoppelten formstei fen Stützkörper (226), der parallel zu der Längsachse (216) der Tragsäule (214) bewegbar ist,
- - einem zwischen dem Stützkörper (226) und dem Gehäuse (220) angeordneten Kraftwandler (10),
- - einem mit dem Kraftwandler elektrisch gekoppelten Po sitionssensor (244) zum Erzeugen eines das Gewicht des zu wiegenden Gegenstandes repräsentierenden Ausgangs signals und
- - einer Dämpfungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung zwischen dem Auflager (212) und dem formsteifen Stützkörper (226) in Reihe angeord net ist und mindestens ein Federelement, sowie ein Dämpfungselement (218′) aufweist.
daß die Dämpfungseinrichtung zwischen dem Auflager (212) und dem formsteifen Stützkörper (226) in Reihe angeord net ist und mindestens ein Federelement, sowie ein Dämpfungselement (218′) aufweist.
2. Präzisionswaage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung in das Parallelogrammge
stänge zwischen der Tragsäule (214) und dem Stützkörper
(226) integriert ist und das Federelement zwei zueinander parallele Stäbe
(161, 162) aufweist, von denen einer mit einem Ende an
der Tragsäule (214) und der andere mit dem gegenüberlie
genden Ende an dem Stützkörper (226) befestigt ist und
deren freie Enden durch ein Energie absorbierendes
Dämpfungselement (218′) miteinander verbunden sind.
3. Präzisionswaage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stäbe (161, 162) aus elastischem Material
bestehen.
4. Präzisionswaage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stäbe (161, 162) in einer Diagonalen des
Parallelogrammgestänges (150) angeordnet sind.
5. Präzisionswaage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Stab (161) an einer seitlich an der Trag
säule (214) befestigten Stütze (152) und der andere Stab
(162) an einer seitlich am Stützkörper (226) befestigten
Stütze (154) befestigt ist.
6. Präzisionswaage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung zwei scheibenförmige Ele
mente (218a, 218b) mit komplementär profilierten gegen
überliegenden Oberflächen aufweist, von denen ein Ele
ment (218b) mit dem Stützkörper (226) und das andere
Element (218a) mit der Tragsäule (214) gekoppelt ist.
7. Präzisionswaage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung eine zwischen dem schalen
förmigen Auflager (212) und einer am oberen Ende der
Tragsäule (214) befestigten Platte (214a) vorgesehene
Luftkammer mit mindestens einer Drosselöffnung als
Dämpfungselement aufweist, in welcher das Federelement
(213, 217) zwischen dem Auflager (212) und der Platte
(214a) angeordnet ist.
8. Präzisionswaage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement einen geschlossenen Ring (213) aus
elastischem Material enthält, der zwischen dem Auflager
(212) und der Platte (214a) angeordnet ist und die Luft
kammer seitlich begrenzt.
9. Präzisionswaage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (217) von mehreren elastisch ver
formbaren Stützen gebildet ist.
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