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Mauerdurchführung aus Kunststoff
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Stand der Technik Die Erfindung richtet sich auf eine Mauerdurchführung
aus Kunststoff für insbesondere Stromzuführungskabel, aber auch andere Kabel und
teitungen, z.B. Telefonkabel oder Wasserleitungen.
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wirenr. an Neubauten die unter der Erdoberfläche liegenden Bereiche
ausgeführt oder aufgestellt werden, sollte bereits bei den Verschalungsarbeiten
oder der Vorfertigung für diese meist aus Beton gefertigten Bereiche oder Teile
die Burchführung für das in der Erde verlegte Hauptstromleitungskabel oder andere
Kabel und eitungen insofern berücksichtigt werden, als für diese eine Öffnung oder
mehrere Öffnungen durch eine Mauer vorgesehen wird. Da solche Mauern oder wände
in der Regel gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, meist durch einen Bi-
tumenauftrag,
abgedichtet werden müssen, werfen alle Unterbrechungen der abgedichteten Flache
Dichtungsprobleme auf, und diesen zu begegnen, ist Zweck der Erfindung.
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Bevorzugt, aber nicht ausschließlich, werden derartige Mauerdurchführungen
dort eingesetzt, wo zumindest die von den Kabeln oder sonstigen eitungen zu durchdringenden
Mauern oder Wände in Fertigbauweise aus Beton hergestellt werden. Hierzu gehört
insbesondere die Herstellung sog. E.etonfertigstationen, auch "Transformatorenhäuschen"
genannt. Dabei erde für den Formvorgang zur Erzielung möglichst glatter Wände oft
Stahlformen oder -schalungen benutzt und a.ls Mauerdurchführungen vor dem Rütteln
des Betons an die für die Durchführung vorgesehene Stelle rohrförmige Stutzen eingesetzt,
deren Länge der Wanddicke entspricht.
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Im folgenden wird zur Vereinfachung der Beschreibung die Anwendung
der Erfindung nur auf elektrische Leitungskabel bezogen, die stellvertretend auch
für andere Leitungskörper, z.B. Wasser- oder Gasrohre stehen.
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Bekannt ist eie in eine Wand oder dgl., insbesondere eine Betonwand
einformbare, für das Durchführen von Versorgungsleitungen bestimmte Mauerdurchführung
aus Kunststoff, die einen in die Wand einzuformenden, in seiner Länge der Wanddicke
entsprechenden Rohrstutzen und einen VerschluSdeckel aufweist. Dieser Deckel verschließt
den Stutzen bei Nichtgebrauch von außen dicht, ist jedoch für den Gebrauch abnehmbar
(DE-PS 22 44 607). Unter "Gebrauch" wird dabei die Durchführung eines Kabels
und
omentsprechend- unter "Nichtgebrauch" d.ie Zeitspanne von der TTerstellung der Mauerdurchführung
bis zum Durchziehen eines oder mehrerer Kabel, also auch die lagerhaltung und das
Einformen in einer Mauer oder ein vorgefertigtes Wandteil verstanden.
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Diese bekannte Mauerdurchführung weist zusätzlich mindestens ein
die Abstützung der leitung gegenüber dem Stutzen bewirkendes Anschluß stück auf,
das in gleicher Weise wie der Verschlußdeckel an den Stutzen dicht anschließbar,
also gegen diesen austauschbar und einstückig mit mindestens einem frei vorspringenden
Durchführungsstutzen für ein mit Spiel durch diesen hindurchführbares Kabel versehen
ist.
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Als Nachteil dieser Art vorgefertigter Mauerdurchführungen wird angesehen,
daß sie nur an einer Seite geschlossen ist und daß die Abdichtung zwischen dem Kabel
und dem dieses abstützenden und mit Spiel aufnehmenden Durchführungsstutzen Schwierigkeiten
bereitet. Da die Durchführung nur einseitig durch einen Deckel verschlossen ist,
können bei einer am Ort des Aufbaus errichteten Wand vor der Kabel- oder leitungsdurchführung
feuchter Sand, teine, Betonmasse usw. in den Stutzen gelangen, Fremdkörper, die
oft nicht oder nur schwierig hinterher entfernt werden können. Bei Fertigteilen
kann dies natürlich bereits bei der lagerung auf der Baustelle geschehen. Die Abdichtung
zwischen dem Kabel und dem auf den jeweiligen Kabeldurchmesser mit Spiel abgestimmten
Durchführungsstutzen erfolgt mittels eines sog. selbst schweißenden Wickelbandes
oder
eines sog. Schrumpfschlauchstückes, das an der Naht stelle zwischen dem Kabel und
dem Stutzen aufgesetzt werden muß. Wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Kabeldurchführung
unter der Erdoberfläche ausgeführt werden muß und hierfür häufig nur wenig Platz
zur Verfügung steht sowie daß das Kabel häufig entweder an der Einführseite oder
der Ausführseite gleich nach der Durchführung stark abgebogen werden muß, kann man
sich vorstellen, daß diese Elebeband- oder Schrumpfschlauchdichtung schwierig durchzuführen
ist.
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Sine andere bekannte Mauerdurchführung, bei der auf eine Umwicklung
des Kabels zum Zweck der Abdichtung oder auf eine Schrumpfschlauchdichtung zwischen
ihr und dem Kabel verzichtet werden kann, besteht aus einem Rohrstück aus steifem,
unelastischem Kunststoff und einer Verschlußkappe aus elastischem Kunststoff mit
Anschlußstutzen, die für den Gebrauch ausziehbar im Innenraum des Rohrstückes liegen
und so konisch oder stufenweise abgesetzt geformt sind, d man sie für den jeweils
gewünschten Kabeldurchmesser zurechtschneiden kann und ihr wunde sich denn vermöge
der Waterialelastizit'at dichtend an den Mantel des durchgeführten Kabels anlegt
(DE-OS 30 05 144).
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Bei dieser Mauerdurchführung kann aber bei geringem zur Verfügung
stehenden platz die Kabeldurchführung, insbesondere wenn der tnddurchmesser des
Anschlußstutzens entsprechend einer elastischen Dichtung gewählt wurde, Schwierigkeiten
bereiten.
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Zunächst einmal. ist bei dieser bekannten Durchführung sowieso das
Einführen eines Kabels nur von
einer Seite aus, nämlich von der
Seite des großen Durchmessers des Stutzens aus möglich, und auch dies kann schwierig
werden, weil manchmal des mit seiner Stirnfläche gegen die konische oder abgestufte
Wand stoßende Kabelende den eus elastischem Material bestehenden Stutzen in die
Länge zieht, ohne durchzuschlupfen.
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Aufgabe Demnach war es Aufgabe der Erfindung, eine Vauerdurchfbhrung
zu schaffen, die bei Beibehaltung der Vorteile bekannter Durchführungen vor Gebrauch
ganz geschlossen zu sein, das Einführen eines oder mehrerer Kabel erleichtert, nachträgliche
;Dichtungsarbeiten an durchgeführten Kabeln vermeidet und auch das Durchführen in
zwei entgegengesetzten Richtungen ermöglicht. Diese Aufgabe löst die Erfindung mit
den in den Ansprüchen angegebenen Mitteln.
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Erläuterun der Erfindung Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel
in den Zeichnungen veranschaulicht und anhand dieser nachfolgend beschrieben. Es
stellen dar: Fig. 1 eine vorgefertigte Mauerdurchführung nach der Erfindung im Vertikalschnitt
so, wie sie an den Verbraucher gelangt; Fig. 2 eine Ansicht auf den Gegenstand der
Fig. 1, gesehen in Pfeilrichtung II; Fig. 7 einen Finzelteil in der Auf sicht.
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Hauptteile der Mauerdurchführung nach der Brfindung sind ein allgemein
mit 1 bezeichnetes, in eine Wand W eines Gebäudes fest einzubettendes, vor Gebrauch
beidseitig geschlossenes Rohrstück, eine allgemein mit 2 bezeichnete, im rohrstück
1 lösbar, aber dicht eingebrachte Tragscheibe und enn oder mehrere allgemein mit
3 bezeichnete, nachfolgend "Stutzen" genannte Kabelhalte- und -dichtmittel.
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Da das Rohrstück 1 aus den erwähnten Gründen vor Gebrauch an beiden
Seiten verschlossen ist, ist es aus herstellungstechnischen Gründen aus zwei Rohrteilen
4 und 5 aufgebaut, die durch über den Umfang des Teiles 1 verteilte, materialbedingt
federnde Haken 6, die hinter entsprechende Flanschstücke 7 m Tei W greifen, miteinander
verbunden sind.
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Das offene Ende des Rohrteils 5 ist gemäß Fig. 2 zu einem rechteckigen,
vorzugsweise quadratischen Flansch 8 erweitert, der an zwei aufeinander stoßenden
Rändern jeweils nach innen offene, aber mit der geschlossenen Seite abwechselnd
uch der einen oder anderen Seite stehende deren 8a, 8a' und an den verbleibenden
aneinander stoßenden Seiten leisten 9 aufweist, die in die durch die Hakenöffnungen
gebildete Ausnehmung zwischen den Haken 8a, 8a' paßt. Damit lassen sich zwei oder
mehrere Rohrstücke 1 vor der Sinschalung zusammenstecken.
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Man braucht dann z.B. im Falle dreier nebeneinander liegender Rohrstücke
nur die beiden äußeren in der Verschalung zu fixieren. Im Flansch 8 befinden sich
auch die Bohrungen 10 für Verschalungsschrauben und Durchbrüche 11a, 11b, die zur
Fixierung in der Mauer bei der Einschaltung vom Beton durchdrungen werden.
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Jeder rohrteil 4 und 5 ist durch einen Deckel 12 bzw. 13 verschlossen,
der für die Ingebrauchnahme wegen eier ringförmigen Sollbruchstelle 14 leicht entfernt,
d.h. herausgeschlagen werden kann.
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In den Innenflansch 15 des Rohrteiles 5 sind über den Umfang verteilt
Schraubenlöcher 16 für sog. selbst schneidende Schrauben 17 eingeformt, mit Hilfe
derer die Tragscheibe 2 im Rohrstück 1 gegen die Schulter 18 gepreßt und damit dichtend
festgehalten wird.
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Fine Tragscheibe 2 ist als Einzelteil in Fig. 3 in der Aufsicht dargestellt.
Man erkennt, da ihr Rand 19 über den Umfang verteilt nebeneinander einige, z.B.
der Zahl der Schraubenlöcher 16 entsprechend, sechs kreisbogenförmige Vertiefungen
20 von geringer, z.B. B. 1 mm betragender Tiefe und dicht daneben entsprechend große
Einbuchtungen 21 aufweist. Man braucht deshalb für das mögliche Auswechseln der
Trsgscheibe 2 gegen eine andere die Schrauben 17 nicht vollständig herauszudrehen,
sondern es genügt, sie um etwa 1 bis 2 mm herauszudrehen, die Scheibe um einen geringen
Winkel so weit zu drehen, bis der und unter dem Schraubenkopf in die Einbuchtung
21 gelangt, um sie dann herausheben zu können. Umgekehrt erfolgt das Einsetzen,
indem man die Scheibe so aufsetzt, da? die Einbuchtungen 21 über den Bund der Schrauben
passen, die Scheibe dann so weit dreht, bis die Vertiefungen 20 in der Schraubenachse
liegen und diese dann anzudrehen.
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In Fig. 3 ist als gängige Ausbildung eine Scheibe 2 mit drei Öffnungen
22a, 22b, 22c dargestellt, d.h. durch die Mauerdurchführung können höchstens drei
Kabel eines entsprechenden Durchmessers durchgeführt werden. Für andere Verkahelungszwecke,
d.h. wenn weniger dickere oder mehr dünnere Kabel einzuführen sind, können entsprechend
grundsätzlich gleich aufgebaute, jedoch mit anderen und anders verteilten Öffnungen
versehene Scheiben eingesetzt werden, wie dies für nur eine rjffnung strichpunktiert
bei 22' dargestellt ist.
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In den Cffnungen 22 werden die Stutzen 3 befestigt. Sie sind aus
einem Einführtell 23 und einem Dichtungsteil 24 zusammengesetzt. Das Einführteil
27 besteht aus festem, an der Oberfläche glattem, prskti sch nicht dehnbaren Kunststoff
und weist einen zylindrischen Abschnitt 25 und einen sich an diesen anschließenden
konischen Abschnitt 26 auf. letzterer ist durch Schlitze 27 in einzelne federnde
Zungen 28a, 28b, 28c... unterteilt. Der zylindrische Abschnitt 25 wird bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel zwischen seinem Außenflansch 29 und einer auf das Außengewinde
aufgeschraubten Mutter 30 dicht festgeklemmt. Das Dichtungsteil 24 besteht aus hoch
elastischem Material, s.B. Silikonkautschuk, und rastet mit seinem hierzu innen
verdickten Ende seines dem Abschnitt 26 entsprechend geformten konischen Teil hinter
einer Hinterschneidung des zylindrichen Abschnitts des Einführteils, wie bei 31
dargestellt, ein. Zusätzlich kann. eine Befestigungsschelle vorgesehen sein. Das
andere Ende des Dichtungsteils 24 ist zylindrisch ausgebildet und im Nichtgebrauchszustand
innerhalb
der beidseitig geschlossenen Mauerdurchführung zu einem
Wulst 32 aufgerollt. Beim Einführen eines strichpunktiert dargestellten Kabels K
in Pfeilrichtung II stößt die Stirnflache desselben gegen die federnden Zungen 28
des konischen Abschnitts 26 und drückkt diese entsprechend dem Kabeldurchmesser
radial auseinander. Dabei weitet sich das elastische Dichtungsteil 24 mit aus. Wenn
das Kabel durchgeführt ist, braucht nunmehr nur noch der als T:Tulst aufgerollte
Teil 32 in Pfeilrichtung II auf den Kabelmontel abgerollt zu werden, was auch an
schwer zugänglichen Stellen kaum Mühe bereitet. Dieser zylindrische Teil legt sich
dann dichtend gegen den Kabelmantel. Falls man ein Kabel in umgekehrter Richtung,
also Pfeilrichtung U einführen will, so läMt sich in den hierfür an seinem äußeren
Ende tulpenförmig erweiterten Teil 7,3 des konischen Lhschnitts 26 ein mitgelieferstes
Einführungsrohr einführen, dessen lichte Weite auf das einzuführende Kabel abgestimmt
ist und dessen Außenmantel den konischen Abschnitt entsprechend radial auseinanderspreizt.
Dieses Einführungsrohr kann dann nach dem Abziehen aus dem Teil 33 längs des Kabels
auf dem Kabelmantel verbleiben oder abgeschnitten werden.
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Durch die besondere Gestaltung des aus glattem Kunststoff bestehenden
und durch die federnden Zungen weit aufweitbaren Stutzens geschieht das Einführen
ohne groP.en Kraftaufwand und es wird kein elastisches Material in der das nurchziehen
behindernden oder verhindernden Längs- sondern nur in Querrichtung gedehnt.
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Nicht benötigte Öffnungen 22 können durch
eine mit
entsprechendem Aufengewinde versebene, durch eine Mutter festgeschraubtee, etwa
dem zulindrischen Abschnitt 25 des Einführteils 23 entsprechende Kappe verschlossen
werden.
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34, 35 und 36 sind 0-Ringe, die, da sie jeweils in Nuten liegen,
deren Stirnfläche eines Schenkels jeweils als Anschlag für ein abzudichtendes Teil
dient, mit definiertem Druck verformt werden.
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Das in den Zeichnungen dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
ist ein im Versuch erprobtes und bezüglich der Einfachheit der verwendeten Spritzformen
herstellungstechnisch verhältnisäßig einfach ausführbares. Es sind aber viele Abwandlungsmöglichkeiten
innerhalb des Erfindungsrahmens denkbar. So kann z.B. der zylindrische Abschnitt
25 des Einführteils 23 und die Tragscheibe 2 aus einem Stück gefertigt sein und
dann der konische Abschnitt 26 auf den zylindrischen Abschnitt aufgesetzt, z.B.
aufgeschraubt werden, ebenso wie, wenn auch formtechnisch aufwendig, Scheibe 2 und
Einführteil 23 bzw. Teile ganz aus einem Stück bestehen können. Auch das Rohrstück
1 kann aus einem Stücl gefertigt werden, wenn einen der Deckel 13 oder 14 nachträglich
eingebracht, z.B. eingeschweißt oder eingeschraubt bzw. aufgeschraubt sind. Einersetis
werden die Dichtungsaufgaben mit abnehmender Zahl der Teile geringer, andererseits
die Formen komplizierter, und es wird auch von der erwarteten Stückzahl abhängen,
wie man vorgeht.
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Bezugszeichenaufstellung 1 Rohrstück (allgemein) 2 Tragscheibe (allgemein)
3 Stutzen (allgemein) 4 Rohrteil 5 Rohrteil 6 Haken 7 Flanschstück 8 Flansch 8a
Haken 9 leisten 10 Bohrungen 11 Durchbrüche 12 Deckel 13 Deckel 14 Sollbruchstelle
15 Innnenflasch 16 Schraubenlöcher 17 Schrauben 18 Schulter 19 Rand (an. 2) 20 Vertiefungen
21 Einbuchtungen 22 Öffnungen 23 Einführteil 24 Dichtungsteil 25 zylindrischer Abschnitt
26 konischer Abschnitt 27 Schlitze 78 federnde Zungen 29 Außenflansch 30 Mutter
31 Rastverbindung 32 Wulst 33 tulpenförmig erweiterter Teil 34 O-Ring 35 0-Ring
36 0-Ring