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Schlupfgeregelte Bremsanlage für Kraftfahrzeuge (nach Patentanmeldung P 33 38 826.1)
Die Erfindung bezieht sich auf eine für Kraftfahrzeuge, insbesondere Straßenfahrzeuge, vorgesehene schlupfgeregelte
Bremsanlage, die mit einem Bremsdruckgeber ausgerüstet ist, der einen aus einer Hilfsdruckquelle versorgten
Bremskraftverstärker aufweist, an dem die Radbremsen einer Achse über Mehrwegeventile angeschlossen
sind und der auf einen Hauptzylinder einwirkt, welcher mit den Radbremsen der anderen Achse verbunden ist und
dessen Arbeitsräume zur Regelung des Antriebsschlupfes über Mehrwegeventile an die Hilfsdruckquelle anschließbar
sind, nach Patent .... (Patentanmeldung P 33 38 826.1).
In dem zugehörigen Hauptpatent (Hauptanmeldung) ist eine Bremsanlage dieser Art mit Schlupfregelung beschrieben,
mit der nicht nur das Blockieren der Räder bei zu hohem Bremsdruck im Vergleich zu dem momentan möglichen Kraftschluß
verhindert wird, sondern mit der auch der Antriebsschlupf geregelt bzw. auf einen maximalen Wert begrenzt
wird. Zur Regelung des Antriebsschlupfes wird
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hierzu über Mehrwegeventile Bremsdruck aus der Hilfsdruckquelle
in den Hauptzylinder bzw. in die Arbeitsräume des Hauptzylinders eingespeist und von dort zu den an
den Hauptzylinder angeschlossenen Radbremsen der angetriebenen Räder weitergeleitet, wobei mit Hilfe der auch
zur Bremsschlupfregelung benötigten Einlaß- und Auslaßventile der Druck dosiert werden kann. In dieser Regelphase
bleibt der Druck in den direkt an dem Bremskraftverstärker angeschlossenen Radbremsen der nicht angetriebenen
Rädern unbeeinflußt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, mit möglichst geringem Aufwand die Verwendungsmöglichkeiten der
Bremsanlage nach dem Hauptpatent zu erweitern.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die schlupfgeregelte Bremsanlage der eingangs genannten
Art für den Einbau in ein Fahrzeug mit angetriebener Vorder- und Hinterachse ausgebildet ist und daß
die Arbeitsräume des Hauptzylinders über individuelle Druckmittelleitungen, in die normalerweise, d.h. während
eines Brerasvorganges ohne Einsetzen der Schlupfregelung, den Durchfluß sperrende, zur Antriebsschlupfregelung auf
Durchlaß umschaltbare Mehrwegeventile eingefügt sind, mit den Radbremsen der anderen Achse, d.h. mit den an
dem Bremskraftverstärker direkt angeschlossenen Radbremsen, verbunden sind.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsärt der Erfindung
sind die an den Bremskraftverstärker angeschlossenen Radbremsen einer Achse durch ein normalerweise, d.h. vor
dem Einsetzen der Schlupfregelung und während der Brems-
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schlupfregelung, auf Durchlaß geschaltetes, während der Antriebsschlupfregelung sperrendes Mehrwegeventil miteinander
verbunden. Während normaler Bremsvorgänge und während der Bremsschlupfregelung werden folglich die
beiden an dem Bremskraftverstärker angeschlossenen Radbremsen mit gleichem Druck beaufschlagt, wogegen in der
Phase der Antriebsschlupfregelung der Bremsdruck an diesen beiden Rädern individuell eingestellt und variiert
werden kann.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmoglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung weiterer
Details anhand der beigefügten Abbildung hervor, die in schematischer Darstellung den hydraulischen
Schaltplan einer Bremsanlage nach der Erfindung wiedergibt.
In dem Ausführungsbeispiel nach dieser Abbildung verfügt die Bremsanlage über einen Bremsdruckgeber 1, der sich
im wesentlichen aus einem Bremskraftverstärker 2 und einem direkt an diesen angeschlossenen, baulich mit diesem
vereinigten Hauptzylinder 3 zusammensetzt. Die auf den Bremsdruckgeber 1 ausübbare Bremskraft ist durch
einen Pfeil F symbolisiert.
Es handelt sich hier um eine Bremsanlage mit zwei Druckmittelkreisen
4,5, an denen jeweils die Radbremsen zweier Räder VR,VL bzw. HR,HL angeschlossen sind. Im
Druckmittelweg zu den Rädern sind normalerweise auf Durchlaß geschaltete Einlaßventile EV vorgesehen, wobei
den Vorderrädern VR,VL jeweils ein individuelles, den Hinterrädern HR,HL ein gemeinsames Einlaßventil EV züge-
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ordnet ist. Zum Druckabbau ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
an jedem Rad ein normalerweise gesperrtes Auslaßventil AV angeordnet, das über nicht gezeigte, mit
einem Pfeil symbolisierte Wege mit einem Druckausgleichsbehälter 6 verbunden sind.
An dem Eingang des Bremskraftverstärkers 2 ist eine Hilfsdruckquelle 7 angeschlossen. Der Ausgang des Bremskraftverstärkers,
an dem in Abhängigkeit von der Pedalbetätigung geregelter Druck ansteht, ist über einen
Druckmittelweg 4,4',4",A"1, in den ein normalerweise auf
Durchlaß geschaltetes 2/2-Wegeventil 8 und ein in der Ruhestellung sperrendes 3/2-Wegeventil 9 eingefügt sind,
mit einer Kammer 10 im Hauptzylinder 3 verbunden. Über ein nicht gezeigtes Rückschlagventil, das z.B. mit der
Manschette des Kolbens 12 in dem Hauptzylinder 3 kombiniert sein kann, wird bei Druckeinsteuerung in die Kammer
10 in an sich bekannter Art Druckmittel aus der Kammer 10 in den Arbeitsraum 11 und von dort über die
Druckmittelleitung 5 in die Radbremsen der Vorderräder VRjVL geleitet.
Die Kammer 10 ist während normaler, nicht geregelter Bremsvorgänge über das Ventil 9 mit dem Druckausgleichsbehälter
6 verbunden. Droht ein Rad zu blockieren, setzt die Bremsschlupfregelung ein, wodurch das Ventil 9 erregt
und umgeschaltet wird, so daß Druckmittel von dem Ausgang des Bremskraftverstärkers 2 über das Ventil 8
und das Ventil 9 zum Hauptzylinder 3 gelangen kann.
Zur Antriebsschlupfregelung wird der Druckmittelweg durch das Ventil 8 gesperrt und die Hilfsdruckquelle 7
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durch Umschalten eines 2/2-Wegeventiles 13 an den Druckmittelweg
zum Hauptzylinder 3 angeschaltet. Nach Erregen des Ventiles 9 besteht über die Kammer 10 und den Arbeitsraum
11 am Ausgang des Hauptzylinders 3 Druck zur Verfugung, der einerseits über die Einlaßventile EV den
Vorderrädern VR,VL und andererseits über die 2/2-Wegeventile
14 und 15, die in der Ausgangsstellung gesperrt und zur Antriebsschlupfregelung umschaltbar sind, den
Radbremsen an den Hinterrädern HR,HL zugeführt werden kann. Das 2/2-Wegeventil 16 wird während Antriebsschlupfregelung
ebenfalls erregt, sperrt den Durchfluß und ermöglicht dadurch eine individuelle Steuerung des
Druckes an den Hinterrädern HR,HL mit Hilfe der Ventile 14 und 15 und der mit den Hinterrädern verbundenen Auslaßventile
AV.
Somit wird also durch Einbau von wenigen zusätzlichen 2/2-Wegeventilen eine für allradgetriebene Fahrzeuge geeignete
Bremsanlage geschaffen, mit der sich sowohl das Blockieren infolge eines zu hohen Bremsmomentes als auch
das Durchdrehen der Räder infolge eines zu hohen Antriebsmomentes verhindern läßt, wobei, mit unbedeutenden
Einschränkungen, eine individuelle Regelung an allen Rädern in jeder Regelphase erreicht wird.
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