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Titel: "Verfahren zur Herstellung von hoch-
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wertigem Dünger"
Verfahren zur Herstellung von hochwertigem
Dünger Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Dünger
durch aerobe Verrottung von in locker angeordnetem und locker gehaltenem Zustand
gelagerten Preßrückständen aus der Weinerzeugung.
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Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist bereits bekannt geworden
durch die DE-OS 27 29 379. Nach diesem Verfahren wird vorgeschlagen, daß Preßrückstände
aus der Weinerzeugung, insbesondere Traubentrester, in locker angeordnetem und z.B.
durch Umfüllen locker gehaltenem Zustand einer aeroben Verrottung unterworfen werden,
wobei vorzugsweise nach Beendigung des Rottevorganges durch Siebung eine Aufteilung
der erhaltenen Masse erfolgt und die die Kerne enthaltene Fraktion weiterverarbeitet,
z.B. gemahlen, und einer Nachrotte unterworfen wird.
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Die beschriebene, im Stand der Technik bekannte Vorgehensweise und
der hierdurch entstehende Dünger hat verschiedene Nachteile. Es ist zunächst umständlich
die vorhandene Masse einer aeroben Verrottung zu unterwerfen und vorzugsweise nach
Beendigugung des Rottevorganges durch sieben aufzuteilen in eine die Kerne enthaltende
Fraktion und eine keine Kerne enthaltende Fraktion, wobei dann nachfolgend noch
die die Kerne enthaltende Fraktion weiterverarbeitet, z.B. gemahlen und einer Nachrotte
unterworfen werden sollen. Die beschriebene Vorgehensweise ist jedoch nicht nur
aufwendig und erfordert viel Lagerplatz und geeignete Anlagen, sondern sie führt
auch zu einem nicht optimalen Ergebnis, weil durch die Nicntbeteiligung der Kerne
am ersten Rottevorgang dieser erste Rottevorgang nicht in optimaler Weise abläuft,
wobei außerdem die Qualität der kernlosen Rotte unbefriedigend ist. Die Nachverrottung
der gesondert behandelten,
z.B. gemahlenen, Kerne bedeutet lediglich
einen zusätzlichen gesonderten Aufwand, kann jedoch auf den Rotteanteil der die
Kerne nicht enthält, keinen qualitätsverbessernden Einfluß haben. Wird jedoch die
Kernrotte allein als Rotteprodukt benutzt, dann wird mit dem ersten Rottevorgang
ein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich und außerdem wertvolles Rohmaterial vernichtet.
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Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art vorzuschlagen mit welchem die Gewinnung hochwertigen Düngers als
Rotteprodukt erheblich vereinfacht und verbilligt wird und mit dem gleichzeitig
die Qualität des erzeugten Düngers verbessert wird.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Preßrückstände
zusammen mit den in ihnen enthaltenen Kernen einer Zerkleinerung unterworfen werden,
bei welcher die Kerne mindestens teilweise mitzerkleinert oder aufgebrochen werden,
bevor die aerobe Verrottung durchgeführt wird. Durch diese Zerkleinerung wird eine
größere Oberfläche der Einzelteile geschaffen, durch welche der Verrottungsvorgang
verbessert und beschleunigt wird und es wird durch die Aufbrechung der Kerne erreicht,
daß diese sofort am Verrottungsprozeß teilnehmen und den Verrottungsprozeß zusätzlich
günstig beeinflussen. Gleichzeitig wird durch das Belassen der Kerne in der Gesamtmasse
die Qualtität des entstehenden Verrottungsproduktes erheblich verbessert. Der Gesamtaufwand
zur Herstellung des Düngers wird verringert, denn es ist eine Absonderung der Kerne
aus der übrigen zu verrottenden Masse nicht erforderlich. Der bisher benötigte komplizierte
Vorgang der zunächst gemeinsamen Verrottung, der nachfolgenden Aufteilung in zwei
Fraktio-Orten und der sich daran anschließenden Nachverrottung ll r die Kerne enthaltenden
Fraktion und der im weiteren
Verlauf offenbar gesonderten Behandlung
der jeweiligen Rotteprodukte der beiden Fraktionen kann entfallen. Es entfallen
damit gleichzeitig die hierzu notwendigen Einrichtungen und Lagerplätze. Das Ergebnis
ist somit ein höherwertiger Dünger, der mit geringerem Aufwand bergestellt ist.
Es wird somit mit einfachsten Mitteln Qualität und Wirtschaftlichkeit verbessert.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß den aerob
zu verrottenden Preßrückständen vor Beginn der Verrottung Trocknungszusätze zugesetzt
werden. Hierdurch kann insbesondere bei einer Verrottung von großen Massen von Preßrückstrrden
dann, wenn deren Restfeuchtegehalt bekannt ist, durch den Zusatz von Trocknungszusätzen
vor Beginn der Verrottung der Feuchtegehalt der Gesamtmasse und damit der Ablauf
des Rottevorganges beeinflußt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen,
daß den aerob zu verrottenden PreßrUckständen nach Beginn, jedoch vor Abschluß des
Rottevorganges Trocknungszusätze zugesetzt werden. Hierdurch gelingt es, auf einfache
Weise auch dann, wenn die Restfeuchte der Preßrückstände unbekannt ist, durch die
Zugabe von Trocknungszusätzen während des Rottevorganges diesen nach dem jeweils
zu beobachtenden Rotteablauf in gewünschter Weise und in gewünschtem Umfang zu beeinflusen.
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Nach einer ergänzenden Ausgestaltung ist bei der Erfindung noch vorgesehen,
daß als Trocknungszusatz Vulkanasche und/oder Steinmehle verwendet werden. Diese
Zusätze sind außerordentlich preiswert, erbringen den gewünschten Trocknungseffekt
und können bei Bedarf eine mineralische Ergänzung des durch die Verrottung entstehenden
Düngers darstellen.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung wiederum sieht vor, daß den
aerob zu verrottenden Preßrückständen vor Beginn der Verrottung oder während der
Verrottung bis zu 80% der insgesamt zu verrottenden Masse organische Fremdsubstanz
zugesetzt wird. Der gemahlene und hierdurch geöffnete Kerne enthaltende Preßrückstand
hat die Eigenschaft die Verrottung auch anderer organischer Substanzen rasch ingang
zu setzen und zu beschleunigen und damit rasch zu hochwertigen Rotteprodukten zu
verarbeiten.
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Hierdurch gelingt es, auf einfachste Weise die insgesamt zu gewinnende
Menge an Rotteprodukten erheblich über den Betrag hinaus zu steigern, der ausschließlich
aus der genannten Verrottung von Preßrückständen erreichbar wäre, ohne daß die Gesamtqualität
der solcher Art erzielten Rotteprodukte ungUnstig beeinflußt würde. Solche Fremdsubstanzen
können Abfallstoffe beispielsweise aus Schlachthöfen oder Konservenfabriken, also
dort z.B.
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Gemüseabfälle, sein. Deren Verwendung führt, wie gesagt, zu einem
hochwertigen Rotteprodukt, beseitigt damit auf umweltfreundliche Art und Weise die
Abfälle und verhindert deren umweltbelastende Fäulnis in irgendwelchen Abfalldepots.
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Ebenfalls eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
vor, daß die zerkleinerte Masse stark getrocknet und dann gepreßt und luftdicht
abgeschlossen aufbewahrt und nachfolgend und ggfls. an einem anderen Ort durch Auflockerung
und Nachfeuchtung die aerobe Verrottung ingang gesetzt wird. Hierdurch gelingt es,
das gewünschte Rotteprodukt auf kostengünstigste Weise zu geeigneten Zeiten und
ggfls. an unterschiedlichen Orten entstehen zu lassen. So ist es beispielsweise
möglich, die zerkleinerte und stark getrocknete und gepreßte und luftdicht abgeschlossene
Masse in geeigneten Portionen an eine Konseivenfabrik zu lieIern, die diese Masse
ihren
Gemäseabfällen zusetzt und hierdurch dort einen rasch ablaufenden
Rottevorgang ingang setzt, wodurch wiederum das bereits beschriebene hochwertige
Rotteprodukt erzielt wird. Die Beseitigung der Abfälle der Konservenfabrik ist damit
nicht mehr umweltbelastend und es muß hierfür nicht mehr Geld ausgegeben werden,
sondern es kann vielmehr das durch die Verrottung erhaltene hochwertige Rotteprodukt
ggfls. über Zwischenhändler wirtschaftlich verwertet werden und führt damit zu einem
weiteren Gewinn, mindestens aber zur Kostendeckung für die Abfallbeseitigang.
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Schließlich ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren noch volgesehen,
dald die Nachfeuchtung durch Zusatz von ausreichend feuchter organischer Substanz
in ausreichender Masse erfolgt. Liegt solche feuchte Substanz vor, z.B. in Forrn
von nicht restlos ausgepreßten Früchten, so reicht der Zusatz solcher feuchter organischer
Substanz in notwendiger Menge vielfach aus, um die vorbeschriebene trockene Masse
genügend feucht zu machen und hierdurch den rasch ablaufenden Rotteprozeß ingang
zu setzen.
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Besondere Maßnahmen zur Befeuchtung können dann entfal-1 en.
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Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist äußerst einfach.
Die z.B. bei der Weinerzeugung entstandenen Preßrückstände werden nach Anlieferung
in ganz frischem oder auch vorgerottetem Zustand gemahlen, wobei der Mahivorgang
so erfolgen muß, daß die in den Peßhjckst:änden enthaltenen Kerne mindestens teilweise
geöffnet oder zerkleinert werden und es wird die nach demblahlvorgang entstandene,
gemahlene Masse einfach locker und luftdurchlässig aufgeschichtet. Die in der Masse
vorandenen Substanzen bewirken eine lebhafte Verrottung unter nicht unerheblicher
Wärmeentwicklung. Es ist bekannt die bei dieser Verrottung entstehende Wärme
ggfls.
weiterer Verwendung zuzuführen. Nach Abschluß des Rottevorgangs liegt das fertige
Produkt vor. Bekanntermaßen kann hierbei durch mindestens einmaliges Umschichten
oder durch andere geeignete Maßnahmen zur Belüftung des Rottehaufens der Rottevorgang
günstig beeinflußt werden, insbesondere beschleunigt werden. Eine solche Beeinflussung
hinsichtlich des Feuchtigkeitsgrades des Rottehaufens kann auch durch die Beigabe
von Trocknungszusätzen erreicht werden. Solche Trocknungszusätze sind auch Vulkanasche
oder Steinmehle und es kann durch die Zugabe der zuletzt genannten Trocknungszusätze
zusätzlich eine mineralische Ergänzung des Rotteproduktes erreicht werden.
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Es ist auch möglich die Vorbereitung für die Verrottung und die Verrottung
selbst zeitlich und räumlich getrennt ablaufen zu lassen. Hierzu genügt es, die
anfallenden Preßrückstände in der bereits beschriebenen Weise zu mahlen und das
gemahlene Gut ausreichend zu trocknen und luftdicht zu verpacken. Hierdurch wird
sowohl Fäulnis als auch das Ingangkommen einer aeroben Verrottung verhindert, mindestens
aber erheblich verzögert. Hierdurch wird es möglich, die so vorbereiteten Preßrückstände
an anderen Orten zusammen mit anderen organischen Substanzen zu verrotten, in dem
die in der beschriebenen Weise vorbereiteten Preßrückstände mit den anderen zu verrottenden
organischen Substanzen vermischt und zusätzlich oder von diesen zu verrottenden
organischen Substanzen ausreichend befeuchtet werden, wodurch die aerobe Verrottung
bei Vorliegen der sonstigen Bedingungen wieder ingang kommt. Hierdurch gelingt es,
die Menge des durch eine Verrottung zu gewinnenden hochwertigen Rotteproduktes ganz
erheblich zu vermehren, weil das Ausgangsmaterial nicht nur aus der Menge der zur
Verfügung stehenden Preßrückstände, sondern zusätzlich aus der Menge der übrigen
zu verrottenden organischen Substanzen
besteht, die durch den Zusatz
der aerob zu verrottenden, gemahlenen Preßrückstände zu lebhafter Rotte angeregt
werden und sich zusammen mit den zugesetzten Preßrückständen sehr rasch in ein hochwertiges
Rotteprodukt verwandeln.
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Insgesamt gelingt es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf einfachste
Weise und ohne nennenswerten apparativen Aufwand aus den in großen Mengen bei der
Weinerzeugung anfallenden Preßrücktänden ein für die Bodenaufbereitung und Düngung
hochwertiges Rotteprodukt zu erzeugen, dessen Erzeugung nicht nur prinzipiell gelingt,
sondern gleichzeitig unter ökonomisch sinnvollen Rahmenbedingungen gelingt. Die
Menge des angestrebten Rotteproduktes kann gleichzeitig aus der Abhängigkeit von
der Menge der vorhandenen Preßrückstände gelöst werden durch Zusatz anderer organischer
Substanzen, die hierdurch zu einer lebhaften, schnell ablaufenden Rotte angeregt
werden und zu einem Rotteprodukt'vergleichbarer Qualität führen und hierbei gleichzeitig
das lästige Abfallproblem der Beseitigung solcher organischer Fremdsubstanzen, wie
sie beispielsweise in Gemüsefabriken oder Fleischfabriken anfallen, löst, ohne hierbei
die bereits beschriebene Rentabilität bei der Herstellung des Rotteproduktes zu
verschlechtern. Es gelingt somit mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erstmals aus
den bei der Weinerzeugung anfallenden Preßrückständen ggfls. unter Zusatz anderer
zu verrottender organischer Substanzen ein hochwertiges Wirtschaftsgut zu erzeugen
und gleichzeitig bisher bestehende Abfallbeseitigungsprobleme zu lösen. Insbesondere
die beiden letzten Gesichtspunkte machen das erfindungsgernäße Verfahren volkswirtschaftlich
besonders wertvoll.