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Aus Verdrängerscheiben auf gemeinsamer Welle bestehende Steuervorrichtung
für die verschiedenen Arbeitsvorgänge bei Schleudermaschinen. Bei Schleudermaschinen
mit zeitweiliger Entleerung werden die einzelnen Arbeitsvorgänge der Schleudermaschine
von einer Welle aus nacheinander in bestimmter gleichbleibender Reihenfolge durch
Steuerglieder bewirkt.
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Während nun die einzelnen Vorgänge bei der Arbeit der Schleuder, wie
das Ein- und Ausschwenken des Schälrohres und das Herunterziehen oder Heraufschieben
des Trommelmantels, selbst bei ungleichförmiger Zusammensetzung des zu schleudernden
Gutes, immer eine bestimmte gleich lange Zeit benötigen, richtet sich die Zeitdauer
des Zuflusses und die eigentliche Schleuderzeit, in welcher sich ohne Störung durch
weiteren Zufluß die festen Stoffe von der Flüssigkeit scheiden, nach der Zusammensetzung
des Gutes.
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Ist das Schleudergut sehr dünnflüssig, so setzen sich innerhalb der
festgelegten Schleuderzeit nur so wenig feste Stoffe ab, daß das Schälrohr nicht
alle Flüssigkeit erfassen kann; bei der Entleerung der Schleuder entweicht daher
außer
den festen Stoffen noch eine Menge bereits abgeschiedener Flüssigkeit.
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Die Erfindung vermeidet diesen Übelstand dadurch, daß einzelne der
durch die Verdrängerscheiben selbsttätig eingeleiteten Arbeitsvorgänge, wie beispielsweise
die Entleerung der Schleuder, d. h. das Herabziehen und Wiederheraufschieben des
Schleudermantels unabhängig voneinander zu beliebig bestimmten Zeiten vorgenommen
werden können. Dies wird beispielsweise erreicht, indem die betreffende Verdrängerscheibe
einerseits unter den Einfiuß einer Feder gestellt wird, die die Scheibe für gewöhnlich
seitlich auf der Steuerwelle in ausgerückter Lage hält, anderseits aber mit Hilfe
eines Hebels verschoben wird, wenn die gewünschte Entleerung der Schleuder stattfinden
soll. Um diesen Vorgang selbsttätig zu gestalten, ist es nur erforderlich, die Verschiebung
oder Ein- und Ausrückung der Verdrängerscheiben durch verstellbare Stifte einer
Scheibe mittels eines besonderen Hebels zu bewirken, wie dies auf der Zeichnung
versinnbildlicht ist.
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Auf einer Welle a sitzen die bekannten unrunden Steuerscheiben n1,
n2, n3, die die mit Schleifrollen versehenen Steuerkolben dreier hydraulischer Steuerzylinder
(z1) in Bewegung setzen. Diese an und für sich bekannten Zylinder z1 steuern das
Druckmittel zum Bewegen der die Arbeitsvorgänge einleitenden Teile an der Schleuder.
So sorgt z. B. der erste Steuerzylinder z1 für die Entleerung der Schleuder, (Herauf-
und Herunterziehen des Trommelmantels), der zweite für die Ein- und Ausschaltung
des Schälrohrs und der dritte für die Bemessung des Zulaufes.
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Die Verdrängerscheiben nl-n3 sind zueinander versetzt, so daß die
einzelnen oben beschriebenen Arbeitsvorgänge bei der Schleuder nacheinander in bestimmter
Reihenfolge und zeitlichen Zwischenräumen eintreten. Da die Verdrängerscheiben auf
ein und derselben Welle befestigt sind, wiederholen sich die Vorgänge sämtlich während
eines Umlaufes der Welle. Die Antriebswelle a wird in dauernde gleichförmige Bewegung
gesetzt, es ist also die Zeitdauer des Eintretens der einzelnen Vorgänge abhängig
von der Umlaufsgeschwindigkeit der Welle, die entsprechend zu beeinflussen ist.
Bei der bekannten Ausführung ist zwischen der geteilten Welle a eine besondere Kupplung
vorgesehen, die während eines vollen Umlaufes der Welle aufrechterhalten wird.
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Um zu ermöglichen, daß ein oder mehr bestimmte Vorgänge bei der Schleuder
zeitweilig ausgesetzt werden können, ist die Einrichtung getroffen, daß die mittels
einer Keilnut N auf der Welle a befestigte betreffende Verdrängerscheibe beispielsweise
nl längsverschiebbar ist.
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Durch einen Bügel b1, der um den Bolzen p2 drehbar ist, kann die Scheibe
n1 achsial verschoben werden, indem Zapfen p1 in einer Kreisnut k schleift. Am oberen
Ende des Bügels b1 greift eine am Lager n1 befestigte Feder f1 an, welche die Verdrängerscheibe
für gewöhnlich nach links in die ausgerückte Lage zieht, so daß dieselbe während
des Umlaufes nicht auf die Rolle r1 des Steuerzylinders z1 aufläuft. Das untere
Ende des Bügels b1 steht über Gelenk g1 mit dem um den Zapfen x drehbaren, Hebel
hl in Verbindung, dessen Nase n durch Stifte s einer durch das Schneckenradgetriebe
g in der Pfeilrichtung getriebenen Scheibe y zeitweilig beiseite gedrängt wird,
wodurch die Verdrängerscheibe in Arbeitsstellung gelangt, also eingeschaltet wird,
während, sobald die Nase n wieder aus dem Bereich eines Stiftes s gekommen ist,
die Feder f l den Hebel hl in der gezeichneten Lage hält.
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Während also die anderen Verdrängerscheiben n2, n3 ihre Steuerzylinder
regelmäßig betätigen, geschieht dies beim Steuerzylinder z1 nur dann," wenn ein
Stifts die Nase n des Hebels hl trifft. Der Abstand der Stifte s voneinander bestimmt
die Zeit, innerhalb welcher die Verdrängerscheibe nl zur Wirkung kommen soll. Je
größer die Entfernung, desto länger währt die Schleuderzeit.
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Die Wirkungsweise der Feder fl und des Hebels hl auf die Verdrängerscheibe
kann natürlich auch umgekehrt sein, so daß für gewöhnlich die Verdrängerscheibe
eingeschaltet ist und durch Betätigen des Hebels hl ausgerückt wird, oder es kann
sowohl das Einrücken als auch das Ausrücken der Verdrängerscheiben lediglich durch
Betätigen von Hebeln erfolgen.