DE3445371C2 - - Google Patents
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- C21D9/08—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for tubular bodies or pipes
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Description
Die Erfindung betrifft die Anwendung einer Vergütungsbehandlung
mit den sich aus dem Anspruch 1 ergebenden Merkmalen auf Bohr-
bzw. Bohrgestängeeinheiten für die Erdgasindustrie mit den
ebenfalls im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Rohre für die Erdöl- und Erdgasindustrie und miteinander verschraubbare
Einheiten eines Bohrgestänges werden bei Erdbohrungen in große Teufen
oder zur Fortleitung des Erdöls auch im oberirdischen Bereich benutzt.
Die Rohre sind hauptsächlich durch Innendruck und Längskräfte, die
Einheiten durch die Masse des Bohrkopfes, ihre eigene Masse und das
Bohrmoment und Biegung mechanisch hochbeansprucht. Es kommen deswegen
üblicherweise ausschließlich vergütete Rohre und Einheiten zum Einsatz,
die nach dem Vergüten durch sogenannte Verbinder versehen sind. Dies
sind Flanschverbinder oder besonders starkwandig kurze Rohrstücke mit
Gewinde, durch die die Einheiten zu Bohrgestängen miteinander verbunden
sind.
Die Verbinder wurden früher beispielsweise bei den Einheiten auf die
Rohrenden aufgeschraubt und dann verschweißt. Inzwischen ist es aber
schon üblich, die Rohrverbinder durch Schweißen, z. B. Reibschweißen,
mit dem Rohr zu verbinden, die Schweißstelle zu entgraten und
spannungsarm zu glühen.
Derartige Rohre und Einheiten genügen den an sie gestellten physikalischen
Eigenschaften (Steckgrenze, Dehnung). Sie sind bei Anwesenheit
von feuchtem Sauergas nur bis zu einem kleinen Teil ihrer Streckgrenze
belastbar. Insbesondere weist der Übergangsbereich von Schweißzone zu Grundwerkstoff
bei Rohren bisheriger Fertigung eine äußerst hohe Anfälligkeit
für Spannungsrißkorrosion auf. Die Spannungsrißkorrosionsbeständigkeit
wird in schwefelwasserstoffgesättigter Prüflösung nach dem
NACE-Standard TM-01-77 geprüft.
Aus der US-PS 43 54 882 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Rohren für die Erdölindustrie bekannt. Abgesehen von der
grundsätzlich unterschiedlichen Ausbildung dieser Rohre ist der
Schwefelgehalt zu berücksichtigen, der einen um eine
Zehnerpotenz höheren Maximalwert aufweisen kann.
Bei diesen hohen Gehalten ist aber die Qualität der
hergestellten Rohre nicht ausreichend, um den vorstehenden
Anforderungen zu entsprechen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die
korrosionsmechanische Belastbarkeit des Rohres und der Einheit
zu erhöhen und der physikalischen Belastbarkeit anzupassen.
Die Anwendung der Gesamtheit der Merkmale im Patentanspruch 1
löst diese gestellte Aufgabe.
Eine besondere Ausgestaltung ergeben die Merkmale im Anspruch 2.
Für die Erfindung kommt es nicht darauf an, ob die zur Verarbeitung
kommenden Rohre aus der Walzhitze an Luft abgekühlt oder normalisierend
geglüht sind. Ein Vergüten der Ausgangsrohre ist ebensowenig erforderlich.
Um einen dickwandigeren Übergang vom Ausgangsrohr zu den Verbindern
hin zu schaffen, kann die Wanddicke an den Rohrenden durch achsiales
Stauchen im Gesenk verdickt werden. Die Wandverdickung schafft auch
eine breitere Schweißfläche.
Die Verbinder sind im allgemeinen Fall Flansche oder kurze sehr dickwandige
Rohrstücke. Letztere sind einseitig auf die Wanddicke der verdickten
Rohrenden abgedreht und auf dem Gewindebereich vorgearbeitet.
Auch diese Verbinder brauchen nicht vor dem Schweißen wärmebehandelt zu
werden.
Es gibt Verbinder mit vorgedrehtem Außengewinde oder mit Innengewinde,
die paarweise an den Enden des Rohres durch Reibschweißen verbunden werden.
Der überstehende Grat wird entfernt.
Rohr und Verbinder sind aus einer Stahlzusammensetzung hergestellt, die
nicht beständig gegen abtragende Korrosion ist. Im Falle der Einheiten
werden der Bohrflüssigkeit üblicherweise Inhibitoren zugesetzt, so daß
die abtragende Korrosion unbeachtlich ist. Die Stahlzusammensetzung ist
aber so eingestellt, daß die Wanddicke bei Wasser oder bei Ölabschreckung
auch bis zu den größten vorkommenden Dicken am Rohr und an den
Verbindern weitgehend durchgehärtet ist, d. h. auf die volle Wanddicke
ziemlich gleichmäßige Härte annimmt und damit gleiche Festigkeitseigenschaften
hat.
Der wesentliche Unterschied zum Stand der Technik ist, daß die
soweit hergestellten Rohre für die Erdölindustrie und die Einheiten
eines Bohrgestänges als ganzes gehärtet werden. Soweit der Abmessungsbereich
es zuläßt, wird das Tauchverfahren angewendet. Diese Teile
werden daraufhin angelassen und die Wärmebehandlung endet mit der Abkühlung
an Luft. Die anzuwendende Temperaturführung ergibt sich aus den
Merkmalen des Anspruches. Damit haben die Teile eine
auf der ganzen Länge, im besonderen im Schweißbereich und den von der
Schweißwärme beeinflußten Bereich des Grundwerkstoffes im Vergleich zum
glatten Rohr ein gleichmäßiges ebensolches Gefüge und damit gleiche
mechanische Eigenschaften sowie vergleichbare Korrosionsbeständigkeit.
Es folgt die mechanische Bearbeitung des Gewindes, der Dicht- und/oder
Anschlagschultern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Einheit eines Bohrgestänges
und geht von folgender Stahlzusammensetzung aus (Massenprozent):
C0,45
Si0,25
Mn0,90
Cr1,26
Mo0,36
P0,012
S0,002
und Rest Eisen
Die Ausgangsrohre werden aus Stranggußknüppeln durch Schrägwalzen, Abstrecken
über einer zylindrischen Stange im Kontiwalzwerk und durch
Streckreduzieren auf die Fertigabmessung 114,3 Außendurchmesser × 9,2 mm
Wanddicke gewalzt und an ruhender Luft abgekühlt. In einer erneuten
Erwärmung jedoch nur an den Enden auf etwa 300 mm Länge wird die Wanddicke
auf ca. 22 mm bei einem Außendurchmesser von etwa 131 mm angestaucht.
Es erfolgt erneut Abkühlung an ruhender Luft.
Ebenso erzeugte dickwandige Rohre mit einer Abmessung von 162 mm Außendurchmesser,
36 mm Wanddicke werden in Abschnitten von ca. 370 mm Länge
unterteilt und paarweise zu Verbindern mit Außen- und Innengewinde roh
vorgedreht. Zur Schweißstelle mit dem Rohr wird ein Übergang abgedreht.
Verbinder und Ausgangsrohr werden durch Reibschweißen verbunden und
entgratet, wie dies in der DE-PS 31 33 181 beschrieben ist. Damit liegt
die Bohrgestängeeinheit in voller Länge vor. So wird es einer Abschreckhärtung
und einem Anlassen einer Anlage zugeführt, wie sie in
der DE-PS 15 83 993 beschrieben ist. Das Abschrecken erfolgt von einer
Temperatur von 890°C in Öl für etwa 120 Sekunden. Die Bohrgestängeeinheit
wird danach auf einem Rost an ruhender Luft ausgelegt. Die Anlaßtemperatur
beträgt 690°C. Nach der Abkühlung an Luft kann ein Richten
auf Geradheit vorgesehen sein. Die Bohrgestängeeinheit hat jetzt
folgende physikalische Eigenschaften
Streckgrenze:694 N/mm²
Zugfestigkeit:813 N/mm²
Dehnung:26%
Härte:25,3 HRC
Kerbschlagzähigkeit bei 20° ISO V:80 J
Eine Probe aus der Bohrgestängeeinheit erträgt im Test nach NACE-TM-01-77
80% der Mindeststreckgrenze von 655 N/mm² im Dauerversuch über
die vorgeschriebenen 720 Stunden hinaus.
Es folgt die mechanische Bearbeitung, die sich vom üblichen nicht
unterscheidet.
Die einzige Figur hierzu zeigt das fertige Produkt des Ausführungsbeispiels,
bestehend aus dem Ausgangsrohr 1, den Gewindeverbindern 2
und 3 und die am fertigen Rohr nicht erkennbaren Stellen der Schweißnähte
4 und 5.
Claims (5)
1. Anwendung einer Vergütungsbehandlung mit
- - einem Erwärmen auf eine Temperatur zwischen 50 bis
200 K über Ac₃,
- einem Abschrecken von dieser Temperatur auf eine Temperatur mindestens 200 K unter Ar₁,
- einem Anlassen auf eine Temperatur unter Ac₁ und
- einem anschließenden Abkühlen an Luft,
bei einer Stahllegierung mit
- - 0,20 bis 0,60% C,
- 0,5 bis 1,8% Mn,
- 0,5 bis 3,5% (Cr + Mo),
- nicht mehr als 0,02% P und
- nicht mehr als 0,005% S
auf Bohr- bzw. Bohrgestängeeinheiten für die Erdöl-
und Erdgasindustrie,
- - die aus dünnwandigen bzw. aus mit ggf. durch Warmstauchen
verdickten Enden versehenen Ausgangsrohren sowie
- mit an beiden Enden durch Reibschweißen angesetzten Verbindern bestehen,
- deren Schweißnähte entgratet und nach der Vergütungsbehandlung spangebend fertig bearbeitet werden und
- die dadurch folgende Eigenschaften besitzen: Streckgrenze515 bis 760 N/mm² Zugfestigkeitmindestens 660 N/mm² Dehnungmin. 15,5% Härtemax. 26 HRC KerbschlagzähigkeitISO V
bei Raumtemperatur
mind. 60 JZeitfestigkeit für 720 Stunden nach NACE-TM-01-77 in einer schwefelwasserstoffgesättigten Prüflösung von 80% der Mindeststreckgrenze.
2. Anwendung der Vergütungsbehandlung nach Anspruch 1
auf eine Bohrgestängeeinheit mit der Maßgabe, daß bei
der Stahllegierung für die Ausgangsrohre und die
Verbinder
- - der C-Gehalt auf 0,40 bis 0,55% und
- der Mn-Gehalt auf 0,8 bis 1,8% eingestellt wird,
wobei sich für die Streckgrenze 655 bis 760 N/mm² und
für die Zugfestigkeit mindestens 720 N/mm² ergeben.
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