DE3338314C2 - Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Hüftgelenk-Endoprothese für Tumorresektionen o. dgl., mit einem im wesentlichen kugelförmigen Femurkopfersatz, an den sich ein den natürlichen proximalen Femur über einen längeren Abschnitt ersetzender prothetischer Femurschaftabschnitt anschließt, der sich an einer Schulter mit einem im Markkanal des verbliebenen natürlichen Femurabschnittes zu verankernden Verankerungsabschnitt geringeren Durchmessers fortsetzt, wobei sich von dem prothetischen Femurschaftabschnitt aus ein im wesentlichen parallel zu der Femurachse verlaufender, mit radialen Durchgangsöffnungen versehener Befestigungsabschnitt nach unten erstreckt, der mittels Schrauben o. dgl. an dem Knochengewebe des Restfemurs zu befestigen ist, wobei der Befestigungsabschnitt als Stab ausgebildet ist, der eine im wesentlichen der gesamten Länge des Femurs entsprechende Länge aufweist und im wesentlichen parallel zu dem prothetischen Femurschaftabschnitt sowie dem Restfemur verläuft, wobei der stabförmige Befestigungsabschnitt an seinem oberen Endabschnitt am Trochantermassiv des prothetischen Femurschaftabschnittes und an seinem unteren Endabschnitt an dem natürlichen Condylus zu befestigen ist (Fig. 2).

Description

Die Erfindung betrifft das Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese mit einem kugelförmigen Femurkopfersatz, an den sich ein den natürlichen proximalen Femur über einen längeren Abschnitt ersetzender Femurabschnitt anschließt, der sich an einer Schulter mit einem im Markkanal des verbliebenen natürlichen Restfemurs zu verankernden Verankerungsschaft geringeren Durchmessers fortsetzt, wobei sich vom Femurabschnitt aus ein etwa parallel zu der Femurachse verlaufender, als Stab ausgebildeter Befestigungsabschnitt nach unten erstreckt, dessen unteres Ende an dem Knochengewebe des Restfemurs anschraubbar ist Aus einem Firmenprospekt »Variable Tumorprothesen, Modell Harlaching« der Firma Aesculap-WerkeAG, welcher der Zeitschrift für Orthopädie, Band J18, April 1980, beilag, ist ein derartiges Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese bekannt an deren Femurabschnitt lateral ein Befestigungsabschnitt shzt der etwa parallel zum Verankerungsschaft verläuft und eine gegenüber dem Verankerungsschaft vergleichsweise geringe Länge besitzt Der Befestigungsabschnitt wird unmittelbar unterhalb des prothetischen Femurabschnitts an dem Knochengewebe des Restfemurs angeschraubt Der geringe Abstand zwischen den Befestigungspunkten an der Endoprothese und an dem Restfemur verhindert daß der Befestigungsabschnitt die beachtlichen Biegemomente abfangen kann, welche bei der natürlichen Belastung des Femurkopfes auf die Endoprothese und den verbliebenen Restfemur übertragen werden können Eine Lockerung der Endoprothese ist daher zu befürchten. Außerdem hat die Verschraubung des Befestigungsabschnitts direkt unterhalb der Resektionslinie eine Schwächung des Knochens gerade dort zur Folge, wo dieser bei der Krafteinleitung am stärksten belastet wird.

Aus der DE-OS 23 31 728 ist eine Hüftgelenk-Endoprothese bekannt, die vom Prothesenkragen 4 ausgehend und etwa parallel zum Schaft einen zusätzlichen Zuggurt besitzt der vom Prothesenkragen durch die Kortikalis des Femurknochens hindurch zur Anlage an die Außenfläche des Femurs geführt und dort verschraubt wird. Zum Einoperieren dieser bekannten Endoprothese muß daher die Kortikalis im Bereich des sich verbreiternden Trochantermassivs etwa parallel zur Knochenachse durchbohrt werden, was zu einer Schwächung des Femurknochens führt. Der Zuggurt ist einstückig mit der restlichen Endoprothese ausgebildet, er verwirklicht einen äußeren Befestigungspunkt für die Endoprothese, aufgrund der einstückigen Ausgestaltung lassen sich jedoch bei Einoperieren der Endoprothese keine zusätzlichen Kräfte in Richtung des Zuggurtes auf die Endoprothese aufbringen.

Aus der Zeitschrift für Orthopädie 119 (1981), S. 782 bis 784, ist ebenfalls eine Hüftgelenk-Endoprothese bekannt, die einen separaten Zuggurt besitzt der vom Prothesenkragen durch das Trochantermassiv hindurch verläuft und gegen ein am Außenumfang des Femurknochens angeschraubtes Lagerteil gespannt wird, wodurch die Auflage des Prothesenkragens auf dem Trochantermassiv medial erzwungen wird. Der kurze Prothesenschaft dient lediglich der Zentrierung und Übertragung von Restkräften, die hauptsächlich durch das Herauswandern der Belastungskraft aus der Hals-Schaftebene hervorgerufen werden. Die auf den Prothesenkopf wirkenden Kräfte erzeugen bei dieser bekannten Endoprothese ein Biegemoment welches um das vom Zuggurt erzwungene mediale Auflager wirkt.

Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß das Oberschenkelteil mit einem Biegemoment vorbelastbar ist, welches dem durch die natürlichen Belastungskräfte erzeugten Biegemoment entgegengerichtet ist, um dadurch die auf den Endoprothesen/Knochen-Verbund einwirkenden Gesamtkräfte und -momente zu verrin-

gern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Befestigungsabschnitt eine der gesamten Länge des Femurs entsprechende Länge aufweist, in einer

Durchgangsöffnung durch das Trochantermassiv des Femuerabschnitts verläuft und mit seinem oberen Ende in der Durchgangsöffnung mittels einer Spannvorrichtung befestigbar ist und mit seinem unteren Ende an dem natürlichen Kondylus anschraubbar isi.

Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß der Befestigungsabschnitt als separates Teil ausgebildet ist, der das prothetische Trochantermassiv in einer Durchgangsöffnung durchsetzt, mit seinem unteren

der einen geringeren Durchmesser als der Femurabschnitt 8 besitzt und im Markkanal des verbliebenen natürlichen Restfemurs verankert wird Die Länge des Verankerungsabschnitts 11 ist so bemessen, daß dessen unteres Ende sich bis in den Bereich der natürlichen Kondylen 12 erstreckt

Am oberen Ende des Femurabschnitts 8 ist ein Trochantermassiv 8' angeformt welches eine Durchgangsöffnung 19 etwa parallel zur Femurachsr besitzt Durch

Ende an dem natürlichen, aus festem Knochengewebe io das Durchgangsloch 19 erstreckt sich ein stabförmiger, bestehenden Kondylus anschraubbar ist und schon beim als separater Stab ausgebilaeter Befestigungsabschnitt Einoperieren mit einer Zugkraft beaufschlagt werden 13 nach unten, der in etwa einen Kreisquerschnitt aufkann. Dadurch wird die Endoprothese mit einem Biege- weist und eine Länge besitzt, die etwa der Gesamtlänge moment vorbelastet, welches dem Einfluß der über den des Femurs entspricht Der Befestungsabschnitt 13 ist Femurkopf eingeleiteten natürlichen Belastungskräfte 15 mittels einer Spannvorrichtung 23, 24 mit seinem obeentgegenwirkt Die auf den Endoprothesen/Knochen- ren Ende 15 in der Durchgangsöffnung 19 befestigbar, Verbund einwirkenden Gesamtkräfte und -momente und mit seinem unteren Ende 16 an dem natürlichen sind dadurch verringert Die Gefahr einer Lockerung Kondylus 12 anschraubbar und verläuft etwa parallel der Endoprothese wird dadurch reduziert zur Femurachse. Bei einer auf den Femurkopf 3 in Rich-

Der stabförmige Befestigungsabschnitt .veist gemäß 20 tung des Pfeiles 14 ausgeübten Belastung des Femurs einer bevorzugten Ausgestaltung einen kreisförmigen wirkt der Befestigungsabschnitt 13 als Zugentfastungs-Querschnitt auf, der jedoch an seinem die Durchgangs- element und dient mithin einer Verstärkung des nach öffnungen für die Befestigungsschrauben aufweisenden der Implantation geschaffenen Endoprothesen/Restfeunteren Ende laschenartig verbreitert ausgebildet sein mur-Verbundes. Der Befestigungsabschnitt 13 ist an seikann, um damit zugleich eine Anlagefläche für die 25 nem unteren Ende 16 laschenartig verbreitert und weist Schraubenköpfe der Befestigungsschrauben zu schaffen. Das untere Ende des Befestigungsabschnitts ist darüber hinaus bevorzugt vom Femur weg nach außen abgewinkelt, um sich den geometrischen Verhältnissen im
Bereich der Kondylen anzupassen.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.

Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf eine Zeichnung nä- 35 seiner Innenseite 21 konisch ausgebildeter, mit einer her erläutert Es zeigt Verzahnung versehener erster Befestigungsring 23 an-

F i g. 1 eine perspektivische Seitenansicht eines Ober- geordnet. Der erste Befestigungsring 23 stützt sich an schenkelteils einer erfindungsgemäßen Hüftgelenk-En- einer Schulter des Femurabschnitts 8 ab und wirkt mit doprothese; einem den Befestigungsabschnitt 13 umgebenden und

F i g. 2 die Endoprothese gemäß F i g. 1 im implantier- 40 an seiner Außenseite 30 entsprechend konisch ausgebilten Zustand; deten, axial geschlitzten zweiten Befestigungsring 24 zu-

F i g. 3 einen Schnitt durch den ersten Befestigungs- sammen, welcher ebenfalls Bestandteil der Spannvorring der Spannvorrichtung in Richtung der Schnittlinie richtung 23, 24 ist Die Innenseite 25 des zweiten Befe-HI-III in F i g. 4 gesehen; stigungsringes 24 ist mit einer Verzahnung 26 versehen,

F i g. 4 eine Draufsicht auf den ersten Befestigungs- 45 die im implantierten Zustand gleichsam formschlüssig pi™ H»r ^„„^,„„-.„u*,.^ :„ d;„>,...„„ a^ dc.m„ ιλ/ :_ _{mjt dem} Befestigungsabschnitt 13 zusammenwirkt.

Der Femurabschnitt 8 ist an seiner Oberfläche mit kleinen Ausnehmungen 27 versehen, welche die Verankerung der Prothese nach entsprechender Ausheilzeit unterstützen.

Die Operationstechnik erfolgt im wesentlichen so, daß — nachdem der Femur des betreffenden Patienten anhand von Röntgenaufnahmen vorher vermessen worden ist — die Resektion des beschädigten Femurgewebes erfolgt, wonach dann nur noch der Restfemur 2 verbleibt In den Markkanal des Restfemurs 2 wird sodann mit geeignetem Instrumentarium der Verankerungsabschnitt 11 in der aus F i g. 2 erkennbaren Weise eingetrieben. Nach Befestigung des unteren Endes 16 des Befestigungsabschnitts 13 mittels der Befestigungsschrauben 18 ragt der Befestigungsabschnitt 13 in der aus den F i g. 1 und 2 erkennbaren Weise aus der Durchgangsöffnung 19 des prothetischen Trochantermassivs heraus, wobei der in den F i g. 1 und 2 nicht erkennbare

Femur über eine vorgegebene Länge ersetzt. Der Fe- 65 erste Befestigungsring 23 sich in einem erweiterten Abmurabschnitt 8 geht an einer unteren Schulter 9, die sich schnitt der Durchgangsöffnung 19 befindet. Mit einem bündig an die freie Stirnfläche des natürlichen Restfe- an seinem freien Endabschnitt rohrförmig ausgebildemurs 2 anschließt, in einen Verankerungsschaft 11 über, ten Instrument wird sodann der zweite Befestigungsring

dort vier Durchgangsbohrungen 17 für Befestigungsschrauben 18 auf und ist von der Femurachse weg nach außen abgewinkelt bzw. gekrümmt ausgebildet. Dadurch legt sich der Befestigungsabschnitt im implantierten Zustand etwa parallel an den betreffenden natürlichen Kondylus 12 an, wie dies in F i g. 2 erkennbar ist.

Als Spannvorrichtung 23, 24 ist am oberen Ende 15 des Befestigungsabschnitts 13 in der Durchgangsöffnung 19 des prothetischen Trochantermassivs 8' ein an

ring der Spannvorrichtung in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 3 gesehen;

F i g. 5 eine Seitenansicht des zweiten Befestigungsringes der Spannvorrichtung in Richtung des Pfeiles V in F ig. 6 gesehen; und

F i g. 6 eine Draufsicht auf den zweiten Befestigungsring der Spannvorrichtung in Richtung des Pfeiles VI in F i g. 5 gesehen.

In den F i g. 1 und 2 zeigen ein im ganzen mit 1 bezeichnetes Oberschenkelteil einer Hüftgeler.k-Endoprothese für solche Resektionen, bei denen ein größerer Abschnitt des natürlichen Femurs entfernt wird und demgemäß prothetisch zu ersetzen ist, wobei nach der Resektion nur noch ein Restfemur 2 verbleibt, der beispielsweise etwa die halbe Femurlänge besitzt.

Die Endoprothese 1 weist einen kugelförmigen Femurkopfersatz 3 auf, an den sich ein Hals 4 sowie ein Flansch 6 anschließt. An den Flansch 6 schließt sich ein Femurabschnitt 8 an, der den natürlichen proximalen

24 in den ersten Befestigungsring 23 von oben her eingeschlagen. Dabei kommt mithin die an der konischen Außenseite 30 des zweiten Befestigungsringes vorhandene Verzahnung 28 mit der an der konischen Innenseite 21 vorhandenen Verzahnung 22 des ersten Befestigungsringes 23 in formschlüssigen Eingriff, wobei der zweite Befestigungsring aufgrund seines Schlitzes 29 in Umfangsrichtung zusammengedrückt wird, so daß er sich entsprechend verformt und gleichsam unter federnder Vorspannung in dem ersten Befestigungsring sitzt. Außerdem kommt es zu einer innigen Verbindung der Innenseite 25 des zweiten Befestigungsringes 24 mit dem Befestigungsabschnitt 13. Das nach oben überstehende freie Ende des Befestigungsabschnitts 13 kann nach dem Einschlagen ggfs. abgesägt werden. ι s

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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Claims (6)

Patentansprüche:

1. Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese mit einem kugelförmigen Femurkopfersatz, an den sich ein den natürlichen proximalen Femur über einen längeren Abschnitt ersetzender Femurabschnitt anschließt, der sich an einer Schulter mit einem im Markkanal des verbliebenen natürlichen Restfemurs zu verankernden Verankerungsschaft geringeren Durchmessers fortsetzt, wobei sich vom Femurabschnitt aus ein etwa parallel zu der Femurachse verlaufender, als Stab ausgebildeter Befestigungsabschnitt nach unten erstreckt, dessen unteres Ende an dem Knochengewebe des Restfemurs anschraubbar ist dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (13) eine der gesamten Länge des Femurs entsprechende Länge aufweist, in einer Durchgangsöffnung (19) durch das Trochantermassiv (8') des Femurabschnitts (8) verläuft und mit seinem oberen Ende (15) in der Durchgangsöffnung (19) mittels, einer Spannvorrichtung (23,24) befestigbar ist und mit seinem unteren Ende (16) an dem natürlichen Kondylus (12) anschraubbar ist.

2. Endoprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (13) an seinem unteren Ende (16) laschenartig verbreitert ausgebildet ist.

3. Endoprothese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende (16) des Befestigungsabschnitts (13) vom Femur weg nach außen abgewinkelt verläuft.

4. Endoprothese nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung (23, 24) aus einem an seiner Innenseite (21) konisch ausgebildeten ersten Befestigungsring (23), der an einer Schulter des Femurabschnitts (8) abgestützt ist, und aus einem den Befestigungsabschnitt (13) umgebenden, an seiner Außenseite (30) entsprechend konisch ausgebildeten, axial geschlitzten (29) zweiten Befestigungsring (24) besteht.

5. Endoprothese nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander zusammenwirkenden konischen Seiten (21,30) der beiden Befestigungsringe (23, 24) und/oder die Innenseite (25) des zweiten Befestigungsringes (24) eine Rändelung oder Verzahnung (26) aufweisen.

6. Endoprothese nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Verankerungsabschnitts (11) sich etwa bis zum unteren Ende (16) des Befestigungsabschnitts (13) erstreckt.