DE3331055C2 - Walzgerüst mit axial verschieblichen Arbeitswalzen - Google Patents
Walzgerüst mit axial verschieblichen ArbeitswalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit zwei durch Kraftantrieb
axial verschieblich angeordneten Arbeitswalzen und mit zwei Stütz
walzen, bei dem sich im Bereich der Einbaustücke für die Arbeits
walzen ständerfest vorgesehene Blöcke mit vertikalen Führungsflächen
befinden und bei dem die Einbaustücke der Arbeitswalzen mit über
Stößel wirksamen Stellvorrichtungen zum Ausbalancieren und Biegen
der Arbeitswalzen gegen die ständerfesten Blöcke abgestützt sind,
wobei die Blöcke als ständerfeste, zu den Walzenachsen parallele,
prismatische Führungen ausgebildet sind, in denen horizontal ver
schieblich je ein Schubstück sitzt, daß mit den Stellvorrichtungen
ausgestattet ist, wobei die Schubstücke mit einer vertikalen,
lösbaren Führung die Einbaustücke formschlüssig axial führen und
wobei zwischen den Ständerholmen und den Schubstücken die die
horizontalen Stellwege der Schubstücke und damit der Arbeitswalzen-
Einbaustücke bestimmenden Kraftantriebe angeordnet sind.
Ein Walzgerüst dieser Gattung gehört durch EP 0 067 040 A2 bereits
zum Stand der Technik. Es handelt sich um ein Vierwalzen-Walzgerüst,
bei dem die Einbaustücke der Arbeitswalzen nicht ausschließlich
zwischen den ständerfesten Blöcken verschiebbar geführt werden,
sondern zwischen vertikalen Führungsflächen von als Schubstücke
dienenden Querträgern angeordnet sind.
Es liegt auf der Hand, daß unter dieser Anordnungsart der Schub
stücke nicht nur die Führungsqualität für die Arbeitswalzen-Ein
baustücke leidet, weil sich einerseits ihr Führungsspiel zu den
Schubstücken und andererseits das Führungsspiel der Schubstücke zu
den ständerfesten Blöcken unweigerlich auswirkt. Vielmehr erfordert
die hieraus resultierende Schwergängigkeit auch noch einen erhöhten
Energiebedarf für die Stellvorrichtungen zum Ausbalancieren und
Biegen der Arbeitswalzen, wie auch für die Kraftantriebe zur Axial
verschiebung der Arbeitswalzen.
Bei der Weiterentwicklung von Walzgerüsten wurde für unterschiedli
che Zwecke gefordert, die Arbeitswalzen axial verschieblich zu
gestalten. Hierdurch wird es möglich, besondere Biegeeffekte zu
erreichen, welche eine vielseitigere Anwendung von mit gleicher
Crown versehenen Arbeitswalzen ermöglichen, und andererseits oder
gegebenenfalls auch zusätzlich besteht die Möglichkeit, durch die
willkürliche oder statistische Verteilung von Schleißerscheinungen
die Standzeit der Arbeitswalzen zu erhöhen. In der Praxis jedoch
hat es sich gezeigt, daß die gewünschte gesteuerte axiale Verschie
bung bei ihrer praktischen Verwirklichung auf Schwierigkeiten stößt.
So ist bspw. zu beachten, daß axial vor den Einbaustücken stehende
Teile von Antriebsvorrichtungen sich stets als störend erweisen:
Auf der Antriebsseite des Gerüstes sind sie derart auszulegen, daß
sie ausreichend Raum für die Antriebsspindeln und deren Kupplungs
treffer freilassen, und auf der Bedienungsseite ist dafür Sorge zu
tragen, daß der Walzenwechsel nicht behindert wird. Im Interesse
des Walzenwechsels ist auch darauf zu achten, daß sich die effektive
Breite des zu wechselnden Arbeitswalzensatzes inklusive der Aus
ladung seiner Einbaustücke nicht erhöht, um den erforderlichen Hub
der vor den Gerüsten für den Walzenwechsel vorgesehenen Side Shif
ting Cars nicht zu erhöhen.
Bekannten und vorgeschlagenen Anordnungen zur axialen Verschiebung
der Arbeitswalzen haften weitere Mängel an. Die üblicherweise
außermittig und zum großen Teil nicht einmal symmetrisch angreifen
den Mittel zum Vorschub bewirken Momente der Einbaustücke, die zu
einer Tendenz des Kippens der Walzenlager aus ihrer achsnormalen
Ebene und damit zu einer irregulären, die Lager hoch beanspruchenden
Belastung derselben führen. Solche Momente werden bereits durch
Stellvorrichtungen bewirkt, die zur Gewinnung eines höheren Ab
standes zwar seitlich symmetrisch, in der Höhe aber asymmetrisch
zu den durch die Walzenachse bestimmten Vertikal- und Horizontal
ebenen führen. Unangenehm macht sich bei einer Anzahl von Stellvor
richtungen bemerkbar, daß diese ungeschützt aufgebaut sind und damit
durch die im rauhen Betrieb des Walzwerks vorherrschenden Bedingun
gen schnell verschmutzt werden, so daß die auftretenden Reibwerte
µ unliebsam bis bspw. auf einen Wert von 0,6 erhöht werden können.
Ein weiteres Problem stellen die üblicherweise zur Ausbalancierung
und/oder Walzenbiegung vorgesehenen Stellmittel dar. Sind sie, wie
eingangs erläutert, in ständerfesten Blocks angeordnet, so sind bei
einer axialen Verschiebung der Einbaustücke auch hier erhebliche,
die Verschiebung bewirkende Kräfte aufzubringen, die nicht nur durch
einen ungünstigen Reibwert µ unliebsam erhöht werden, sondern
weiterhin noch dadurch gesteigert werden, daß die Stößel sich im
Betrieb in die abzustützenden Flächen der Einbaustücke einarbeiten,
so daß diese sich als uneben erweisen. Beim Verschieben der Walzen
können diese Kräfte auf den beiden Seiten eines Einbaustückes zu
einzelnen Zeitpunkten stark unterschiedliche Werte aufnehmen, so
daß hierdurch wechselnde Drehmomente um die Hochachse bedingt sein
können; hierzu tritt ein weiteres Moment, das durch die Reibung der
Stößel auf den Führungsflächen entsteht und die Lager durch ein
zusätzliches Moment um ihre Querachse beansprucht.
Die Erfindung geht daher von der Aufgabe aus, ein Walzgerüst mit
axial verschieblichen Arbeitswalzen zu schaffen, dessen Vorrichtun
gen zur axialen Verschiebung der Arbeitswalzen bei kompaktem robu
stem Aufbau durch Leichtgängigkeit einen nur geringen Energiebedarf
zeigen, durch geringen Raumbedarf und ihre Anordnung außerhalb des
Bereiches der Antriebselemente und der beim Walzenwechsel benötigten
Raumbereiche den Walzenwechsel nicht beeinträchtigt, und die die
Lagerung der Arbeitswalzen beaufschlagende und deren Standzeit
beeinträchtigende Belastungsmomente vermeiden.
Gelöst wird diese Aufgabe in Verbindung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch,
- - daß die Schubstücke in geschlossenen Führungskammern der Blöcke aufgenommen sind,
- - daß die oberen und unteren Wandungen der Führungskammern in den Blöcken mit als Längsschlitze ausgebildeten Aus nehmungen zum Durchgreifen der Stößel der Stellvorrich tungen versehen sind,
- - und daß dabei die Führungen der Arbeitswalzen-Einbau stücke zwischen einander gegenüberliegenden Flanken zweier ständerfester Blöcke gebildet sind.
Durch diese Maßnahmen wird zunächst einmal grundsätzlich eine
Verschiebung zwischen den Einbaustücken und den sie abstützenden
Stößeln vermieden, so daß die von den Stößeln ausgeübten Kräfte
stets in der Mittelebene der Lager auf die Einbaustücke übertragbar
sind, so daß diese keine unerwünschten Momente zu bewirken vermögen,
und durch Vermeidung einer relativen Verschiebung zwischen den
Stößeln und den durch diese abgestützten Einbaustücken werden auch
hier die durch Reibkräfte bewirkten unerwünschten Momente ausge
schaltet. Da die als prismatische Führungen vorgesehenen Führungs
kammern weitgehend oder völlig geschlossen sind, läßt sich eine
wirkungsvolle Schmierung vorsehen, und die gegen Verschmutzung-und
Rost geschützten und gut geschmierten Teile lassen sich mit einem
geringen Kräfteaufwand bewegen. Die eigentlichen Antriebssysteme
lassen soweit zur Seite verlegen, daß sowohl der zum Walzenwechsel
benötigte als der von den Antriebselementen eingenommene Raum
uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Als weitere Vorteile ergeben
sich, daß durch das Fortfallen der Verschiebung zwischen den Ein
baustücken und den diese vorspannenden Stößeln auch entgegen der
Vorschubrichtung wirkende Radialkräfte entfallen, welche die Lage
rung und Abdichtung der Stößel und mit der als Stellmittel vor
gesehenen Hydraulikzylinder beeinträchtigen könnten, und für den
Fall des Ausfalles eines solchen Stellmittels lassen sich die
Schubstücke leicht austauschbar ausbilden und als Tauschstücke
bevorraten, so daß Mängel an einer Stellvorrichtung nicht mehr einen
längeren Ausfall einer Straße bedingen, sondern durch Austausch
vorbereiteter Stücke leicht und schnell behebbar sind.
Da bei den meisten Anwendungsfällen gegenläufige oder wenigstens
unabhängige Axialverschiebungen der beiden Arbeitswalzen verlangt
werden, hat es sich bewährt, die Blöcke jeweils mit einer oberen,
ein oberes Schubstück aufweisenden Führungskammer sowie einer
unteren, ein unteres Schubstück aufweisenden Führungskammer auszu
statten und die Schubstücke jeweils mit unabhängig steuer- bzw.
regelbaren Kraftantrieben auszustatten. Als solche Kraftantriebe
haben sich Hydraulikzylinder bewährt, bei denen es möglich ist, zur
Verringerung des Druckes bzw. des Kolbendurchmessers je Schubstück
mindestens zwei übereinander angeordnete Druckmittelzylinder vor
zusehen. Es ist besonders zweckmäßig, die Kraftantriebe, z. B.
Hydraulikzylinder, in einem Ansatz der Basis der Blöcke vorzusehen
und sie dabei an seitlich auskragenden Winkelstücken der Schubstücke
angreifen zu lassen, wobei sie im wesentlichen seitlich am Block
angeordnet sind. Der Raumbedarf kann jedoch noch weiter gesenkt
werden, und die Reibung der Schubstücke erhöhende Momente können
vermieden werden, wenn die Kraftantriebe, z. B. Hydraulikzylinder,
in den Schubstücken selbst vorgesehen sind, sowie an die Führungs
kammern übergreifenden blockfesten Traversen angreift.
Zur axialen Fixierung der Arbeitswalzen-Einbaustücke hat es sich
bewährt, die Schubstücke mit die Einbaustücke führenden rückzieh
baren Riegeln auszustatten, wobei den Riegeln zweckmäßig diese
betätigende Druckmittelzylinder zugeordnet sind. Andererseits können
die Einbaustücke mit seitlichen Verriegelungsleisten ausgestattet
sein, die in der Arbeitsstellung der Arbeitswalzen in vertikale
Riegeltaschen der Schubstücke eingreifen, und die bei in die Walzen
wechselstellung angehobenen Arbeitswalzen von Ausklinkungen der
Riegeltaschen stehen, so daß das Ausfahren ungehindert vorgenommen
werden kann.
Als vorteilhaft hat es sich gezeigt, die Schubstücke austauschbar
auszubildenden. Jeweils gleiche Hübe an beiden Seiten eines Ein
baustücks lassen sich durch eine den Druckmittelzylindern vorgeord
nete, deren Beaufschlagung bestimmende Regelvorrichtung erreichen,
der als Istwertgeber des Hubes der Schubstücke jeweils ein deren
Stellung erfassender Positionsgeber vorgeordnet ist. Als Sollwert
lassen sich diesen Regelvorrichtungen der auszuführende Hub bzw.
die einzunehmende Position vorgeben; es ist aber auch möglich, bspw.
aufgrund von das Bandprofil ermittelnden Stressometerrollen durch
die Regelvorrichtung, die zur Profilberichtigung des Walzspaltes
optimale Position der Schubstücke als Sollwert zu ermitteln und
diese mittels der den Istwert vermittelnden Positionsgebern exakt
anzufahren, wobei ein ggfs. weiterer unterschwelliger Regelkreis
sichert, daß beide Seiten eines Einbaustückes stets auf gleichen
Positionen stehen und damit die Bewegungen beider Seiten synchroni
siert sind.
Gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik hat das hier vorge
schlagene Lösungsprinzip den Vorteil, daß einerseits die Führungs
qualität für die Arbeitswalzen-Einbaustücke nur und ausschließlich
von deren Zusammenwirken mit den Führungsflächen der ständerfesten
Blöcke abhängig ist, während andererseits die Schubstücke von
Beanspruchungen durch die Arbeitswalzen-Einbaustücke unbeeinflußt
bleiben, und dadurch die wünschenswerte Leichtgängigkeit der Stell
vorrichtungen zum Ausbalancieren und Biegen der Arbeitswalzen wie
auch der Kraftantriebe zur Axialverschiebung der Arbeitswalzen
sicherstellen. Auch werden als Schubstücke keine den Abstandsbereich
zwischen den beiden Walzenständern durchquerenden Träger benötigt,
sondern nur im Bereich des jeweiligen Walzenständers befindliche
Schubstücke, so daß der Abstandsbereich zwischen den beiden Walzen
ständern für die beliebige Zuordnung von Walzarmaturen freibleiben.
In der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen wird die
Erfindung anhand von diesen darstellenden Zeichnungen erläutert.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen in unterschiedlichen Höhen geführten Horizontal
schnitt durch einen mit einem Block ausgestatteten Stän
derholm eines Walzgerüstes und das durch diesen geführte
Einbaustück einer Arbeitswalze,
Fig. 2 einen vertikalen Halbschnitt durch Block und Einbaustück
der Anordnung nach Fig. 1,
Fig. 3 in einem der Fig. 1 entsprechenden Horizontalschnitt
eine abgeänderte Ausführung mit im Schubstück angeord
neten, die Verschiebung bewirkenden Hydraulikzylinder als
Kraftantrieb, und
Fig. 4 in einer Teilansicht den dem Block der Fig. 3 gegenüber
liegenden Block mit in Arbeitswalzen-Wechselstellung
angehobenen Einbaustücken.
In Fig. 1 ist ein in unterschiedlichen Höhen geführter horizontaler
Halbschnitt durch einen mit Blöcken ausgestatteten Ständer und ein
zwischen diesen geführtes Einbaustück einer Arbeitswalze gezeigt.
Mit einem bedienungsseitigen Ständerholm 1 ist mittels in Fig. 2
gezeigter Schrauben 2 ein Block 3 verbunden, der als prismatische
Doppelführung ausgebildet ist und, insbesondere nach Fig. 2, eine
obere Führungskammer 4 und eine untere Führungskammer 5 aufweist.
Zum gegenüberliegenden Ständer hin ist der Block 3 durch eine
Abdeckplatte 6 geschlossen. Gegen Vertikalkräfte ist die Basis 7
des Blockes 3 gestützt, indem sie nach Fig. 2 durch die Schrauben
2 gegen die Aufnahmefläche einer Ausnehmung des Ständerholmes 1
gezogen ist und horizontale, insbesondere achsparallele Kräfte durch
eine Paßfeder 8 vom Block 3 zum Ständerholm 1 übertragen werden.
Die Führungskammern 4 und 5 sind seitlich durch die Basis 7 und
Flanke 9 des Blocks 3 begrenzt, welche durch eine Zwischenwand
miteinander verbunden sind, und nach außen sind die Kammern durch
Deckplatten 10 bzw. 11 abgedeckt, die jeweils als Längsschlitze
ausgebildete Ausnehmungen 12 zum Durchgriff von Stellvorrichtungen
zum Ausbalancieren und Biegen der Arbeitswalzen aufweisen. In den
Führungskammern 4 und 5 sind ein oberes und ein unteres Schubstück
13 bzw. 14 achsparallel verschieblich gehalten. In diese Schubstücke
13 bzw. 14 sind Hydraulikzylinder als Kraftantriebe eingearbeitet,
die nach außen durch Zylinderdeckel 15 abgedeckt werden, welche von
als Stößel ausgebildeten Kolbenstangen der im Hydraulikzylinder
geführten Kolben durchgriffen sind. Zwischen den einander gegenüber
liegenden Flanken 9 zweier Blöcke 3 sind mit Schließplatten 17
ausgestattete Arbeitswalzen-Einbaustücke 18 geführt, die mit Kegel
rollenlagern 19 sowie einem Drucklager 20 den Walzenzapfen einer
Arbeitswalze 21 führen. Die Stößel, bspw. Stößel 16, der Stellvor
richtungen wirken auf auskragende Enden der Arbeitswalzen-Einbaustücke 18, die
durch Schleißplatten 34 verstärkt sind.
Nach Fig. 1 weist das Arbeitswalzen-Einbaustück 18 eine nach vorn
auskragende Verriegelungsleiste 22 auf, die sich gegen eine Stirn
fläche des Schubstückes 13 legt und vom freien Ende eines Riegels
24 übergriffen wird, welcher rückziehbar auf dem Winkelstück 23 des
Schubstückes 13 mittels eines Führungsstückes 25 geführt ist. Dieses
Führungsstück 25 durchgreift das Winkelstück 23 und den Riegel 24.
Es ist mit dem freien Ende einer Kolbenstange 26 verschraubt, deren
Kolben in einem Hydraulikzylinder 27 geführt wird, der als Kraft
antrieb in einen Ansatz 28 der Basis 7 des Blockes 3 eingearbeitet
ist. Das Führungsstück 25 greift durch ein Langloch 29 des Riegels
24, dessen Randbereich durch eine mittels einer Schraube 30 gespann
te Scheibe übergriffen ist. In das Winkelstück 23 ist ein Hydraulik
zylinder 31 eingearbeitet, dessen Kolbenstange 32 mit dem abgewin
kelten Ende 33 des Riegels 24 in Verbindung steht.
Die vorstehend beschriebene Anordnung hat folgende Arbeitsweise:
Durch gesteuerte Beaufschlagung des den Kraftantrieb bildenden Hydraulikzylinders 27 läßt sich das obere Schubstück 13 achsparallel verschieben, und über die die Verriegelungsleiste 22 umgreifenden Stützflächen des Schubstückes 13 sowie den Riegel 24 wird das Arbeitswalzen-Einbaustück 18 hierbei mitgenommen. Die bei der Verschiebung der Arbeitswalze 21 auftretenden Kräfte werden durch das zusätzliche Drucklager 20 übernommen. Die hierbei im Block 3 auftretenden Kräfte bleiben gering, weil die Führungskammern 4, 5, mit einer ausreichen den Schmierung versehen und weitgehend abgedichtet sind, so daß weder Schmutzablagerungen noch Oxidationseffekte den Reibwert ungünstig beeinträchtigen können. Die Stößel 16 der Stellvorrichtun gen zum Ausbalancieren und Biegen der Arbeitswalze 21 bewegen sich im gleichen Maße wie die Einbaustücke, bspw. Arbeitswalzen-Einbaustück 18, so daß auch sie vor ihre Führung und Abdichtung beeinträchtigenden Ver schleißerscheinungen durch Radialkräfte geschützt sind. Auch die Kegelrollenlager 19 beeinträchtigende Momente werden vermieden, weil der Stößel 16 sich mit dem Arbeitswalzen-Einbaustück 18 bewegt und daher stets in der Mittellinie der beiden Kegelrollenlager 19 abgestützt wird. Reibkräfte an den Schleißplatten 34 werden also durch gleichartige Bewegungen ausgeschlossen. Zum Arbeitswalzenwechsel läßt sich das Arbeitswalzen-Einbaustück 18 leicht freigeben. Durch Beaufschlagung des Hydraulik zylinders 31 wird dessen Kolbenstange 32 ausgefahren und zieht den Riegel 24 zurück. Dessen Front gibt die Verriegelungsleiste 22 des Arbeitswalzen-Einbaustückes 18 frei, so daß der Walzenwechsel unbeeinträchtigt vorgenommen werden kann.
Durch gesteuerte Beaufschlagung des den Kraftantrieb bildenden Hydraulikzylinders 27 läßt sich das obere Schubstück 13 achsparallel verschieben, und über die die Verriegelungsleiste 22 umgreifenden Stützflächen des Schubstückes 13 sowie den Riegel 24 wird das Arbeitswalzen-Einbaustück 18 hierbei mitgenommen. Die bei der Verschiebung der Arbeitswalze 21 auftretenden Kräfte werden durch das zusätzliche Drucklager 20 übernommen. Die hierbei im Block 3 auftretenden Kräfte bleiben gering, weil die Führungskammern 4, 5, mit einer ausreichen den Schmierung versehen und weitgehend abgedichtet sind, so daß weder Schmutzablagerungen noch Oxidationseffekte den Reibwert ungünstig beeinträchtigen können. Die Stößel 16 der Stellvorrichtun gen zum Ausbalancieren und Biegen der Arbeitswalze 21 bewegen sich im gleichen Maße wie die Einbaustücke, bspw. Arbeitswalzen-Einbaustück 18, so daß auch sie vor ihre Führung und Abdichtung beeinträchtigenden Ver schleißerscheinungen durch Radialkräfte geschützt sind. Auch die Kegelrollenlager 19 beeinträchtigende Momente werden vermieden, weil der Stößel 16 sich mit dem Arbeitswalzen-Einbaustück 18 bewegt und daher stets in der Mittellinie der beiden Kegelrollenlager 19 abgestützt wird. Reibkräfte an den Schleißplatten 34 werden also durch gleichartige Bewegungen ausgeschlossen. Zum Arbeitswalzenwechsel läßt sich das Arbeitswalzen-Einbaustück 18 leicht freigeben. Durch Beaufschlagung des Hydraulik zylinders 31 wird dessen Kolbenstange 32 ausgefahren und zieht den Riegel 24 zurück. Dessen Front gibt die Verriegelungsleiste 22 des Arbeitswalzen-Einbaustückes 18 frei, so daß der Walzenwechsel unbeeinträchtigt vorgenommen werden kann.
Zur Erleichterung des Verständnisses der Fig. 1 sei bemerkt, daß
der dargestellte Horizontalschnitt im Bereich des Walzenzapfens der
Arbeitswalze 21 sowie des Arbeitswalzen-Einbaustücks 18 in Höhe der Achse der
oberen Arbeitswalze 21 geführt ist, während er im Bereich des Blockes
3 drei unterschiedliche Ebenen hat:
Die obere Ebene liegt zwischen der Unterfläche der oberen Deckplatte
10 und der oberen Fläche des oberen Schubstückes 13; die mittlere
Ebene erstreckt sich zwischen der Kuppe des Stößels 16 und der
Schleißplatte 34 der Fig. 2; die untere Ebene verläuft in Achshöhe
des Hydraulikzylinders 27, welcher in Block 3 vierfach übereinander
vorgesehen ist, und wobei jeweils 2 Hydraulikzylinder 27 für die
Verschiebung des oberen Schubstücks 13 und auch zwei Hydraulikzylin
der 27 für die Verschiebung des unteren Schubstücks 14 genutzt sind.
Auch der Hydraulikzylinder 31 kann je Schubstück 13 und 14 zweifach
vorgesehen werden, falls dies wünschenswert ist.
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt und in
einem der Fig. 1 entsprechenden gestuften Horizontalschnitt ge
zeigt. Im Fenster des rechten bedienungsseitigen Ständerholms 36,
wie bereits für das erste Ausführungsbeispiel in Fig. 2 gezeigt,
die Basis 41 des Blocks 37 befestigt, welcher eine obere Führungs
kammer 38 und eine untere Führungskammer 39 aufweist.
Wie schon Fig. 2 zeigt, müssen die Führungskammern 38 und 39 nicht
notwendigerweise die gleiche Höhe haben; ihre Höhe kann vielmehr
nach den erforderlichen Ausfahrbewegungen der Stößel 48 von Stell
vorrichtungen zum Ausbalancieren und Biegen der Arbeitswalzen frei
gewählt werden. Auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der
Block 37 nach hinten durch eine Abdeckplatte 40 abgeschlossen.
Horizontalkräfte werden mittels einer Paßfeder 42 auf den Stän
derholm 36 übertragen. Die Flanke 43 stützt die Schleißplatte 49
des Arbeitswalzen-Einbaustücks 50 ab, und die obere Deckplatte 44 weist eine als
Längsschlitz ausgebildete Ausnehmung 45 auf, die vom Zylinderdeckel
47 und dem Stößel 48 einer Stellvorrichtung durchgriffen wird. Die
Kegelrollenlager 51 sowie ein Drucklager 52 führen den Zapfen der
oberen Arbeitswalze 53. In das Arbeitswalzen-Einbaustück 50 ist eine Verriege
lungsleiste 54 eingelassen, die in eine Riegeltasche 55 eingreift,
welche durch seitliche Ansätze des Schubstückes 46 gebildet wird.
Die Verschiebung der Schubstücke 46 innerhalb ihrer Führungskammern
38 und 39 wird hier durch Hydraulikzylinder 58 bewirkt, die als
Kraftantriebe in den Schubstücken 38 und 39 selbst ausgebildet sind,
und deren Kolbenstange 57 sich gegen eine Traverse 56 abstützt, die
mit der verlängerten Basis 41 des Blockes 37 verbunden ist. Der
jeweilige Hub des Hydraulikzylinders 58 und damit der Hub des
entsprechenden Schubstückes 46 wird durch einen Positionsgeber 59
erfaßt, welcher bspw. elektronisch oder auch elektro-optisch wirksam
sein kann. Je nach dem gewählten Aufbau der zugeordneten Regelvor
richtung kann der Positionsgeber 59 analog oder digital arbeiten,
wobei in letzterem Fall entweder die jeweilige Verschiebung oder
aber auch der Gesamthub inkremental erfaßt werden können.
Auch beim zweiten Ausführungsbeispiel läßt sich der Stößel 48 der
Stellvorrichtung zum Ausbalancieren und Biegen der Arbeitswalzen 53
mit der Mittellinie der Kegelrollenlager 51 fluchtend unterbringen. Während
sämtlicher Verschiebungen, die ja gleichlaufend erfolgen, sind daher
die Kegelrollenlager 51 ungünstig belastende Momente ausgeschaltet. Durch die
gleichartige Bewegung werden auch die Lagerung und Abdichtung des
Stößel 48 beeinträchtigende, sowie ggfs. die Kegelrollenlager 51 durch Momente
belastende Reibkräfte ausgeschaltet. Wie die Verschiebung der
Schubstücke 46 und damit der Arbeitswalzen-Einbaustücke 50 bewirkenden Stellvor
richtungen erweisen sich bei diesem Ausführungsbeispiel als beson
ders raumsparend und zweckmäßig, weil sie das Volumen der Schub
stücke 46 selbst nutzen und die Schubstücke 46 entlang ihrer Sym
metrieachse beaufschlagen, so daß die Reibung unliebsam erhöhende
Momente vermieden sind.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 sind für den
Walzenwechsel keine besonderen Maßnahmen vorgesehen. Die ähnlich
Fig. 2 vorgesehenen Ausfahrschienen 61 werden durch eine zugeord
nete Hubvorrichtung bis auf das Niveau der Ausfahrschienen 62 des
Side shifting cars angehoben. Hierbei werden nach Fig. 4 die
Verriegelungsleisten 54 und 64 der Arbeitswalzen-Einbaustücke 50 und 65 aus den
Höhenlagen 67 und 69 auf die Höhenlagen 68 und 70 und infolge dessen
über die Riegeltaschen 55 des oberen Schubstücks 46 des unteren
Schubstücks 66 angehoben. Wie mit durchgezogenen Linien in Fig.
4 gezeigt, stehen damit die Verriegelungsleisten 54 und 64 über der
oberen Traverse 56 bzw. hinter einer Ausklinkung 60 der unteren
Traverse 63.
Allein durch das Anheben in die Ausfahrstellung können nunmehr die
Arbeitswalzensätze ohne weitere, in Hinsicht auf die Verriegelungs
leisten 54 und 64 vorzunehmende Arbeiten ausgefahren bzw. gewechselt
werden. Mit Absenken des neu eingefahrenen Walzensatzes in seiner
Arbeitsstellung greifen die Verriegelungsleisten 54 und 64 wieder
in die Riegeltaschen 55 der Schubstücke 46 und 66 ein, so daß die
Arbeitswalzen beanspruchende Axialkräfte sowie die deren Verschie
bung bewirkende Kräfte übertragbar sind.
Die beschriebenen Walzgerüste mit prismatischen Führungen aufweisen
den Blöcken und in diesen geführten sowie verschiebbaren Schub
stücken erweisen sich für eine Reihe von Anwendungsfällen als
vorteilhaft. So können bspw. axiale Verschiebungen vorgenommen
werden, um den durch das Walzgut bewirkten Oberflächenverschleiß
auszugleichen. Insbesondere der durch die Kanten des Walzgutes
bedingte Verschleiß kann durch die axiale Verschiebung gestreut oder
durch Rechenvorgänge gesteuert werden, so daß die Standzeiten der
Arbeitswalzen sich erhöhen. Durch Verschiebungen lassen sich auch
die durch Biegekräfte bewirkten jeweiligen Biegemomente beeinflus
sen, weil die Abstände zur Walzgutkante bzw. zum Ballenende der
Stützwalze enterbar sind. Darüber hinaus bestehen weitere Möglich
keiten der Beeinflussung des Walzspaltprofiles. So können bspw. die
für Flaschenwalzen gem. DE-PS 30 38 865 erforderlichen Axialver
schiebungen bewirkt werden, wobei sich der geringe Raumbedarf und
das Fernhalten von zusätzlichen Momenten von den Walzenlagern als
besonders vorteilhaft erweisen.
Claims (9)
1. Walzgerüst mit zwei durch Kraftantriebe axial verschieblich
angeordneten Arbeitswalzen und mit zwei Stützwalzen, bei dem
sich im Bereich der Einbaustücke für die Arbeitswalzen ständer
fest vorgesehene Blöcke mit vertikalen Führungsflächen befinden
und bei dem die Einbaustücke der Arbeitswalzen mit über Stößel
wirksamen Stellvorrichtungen zum Ausbalancieren und Biegen der
Arbeitswalzen gegen die ständerfesten Blöcke abgestützt sind,
wobei die Blöcke als ständerfeste, zu den Walzenachsen par
allele, prismatische Führungen ausgebildet sind, in denen
horizontal verschieblich je ein Schubstück sitzt, das mit den
Stellvorrichtungen ausgestattet ist, wobei die Schubstücke mit
einer vertikalen, lösbaren Führung die Einbaustücke formschlüs
sig axial führen, und wobei zwischen den Ständerholmen und den
Schubstücken die die horizontalen Stellwege der Schubstücke
und damit der Arbeitswalzen-Einbaustücke bestimmenden Kraft
antriebe angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet
- - daß die Schubstücke (13, 14; 46) in geschlossenen Füh rungskammern (4, 5; 38, 39) der Blöcke (3; 37) aufgenom men sind,
- - daß die oberen und die unteren Wandungen (Deckelplatten 10, 11; 44) der Führungskammern (4, 5; 38, 39) in den Blöcken (3; 37) mit als Längsschlitze ausgebildeten Ausnehmungen (12; 45) zum Durchgreifen der Stößel (16; 48) der Stellvorrichtungen versehen sind,
- - und daß dabei die Führungen für die Arbeitswalzen-Ein baustücke (18; 50, 65) zwischen einander gegenüberliegen den Flanken (9) zweier ständerfester Blöcke (3; 37) gebildet sind.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß je Schubstück (13, 14) mindestens zwei übereinander an
geordnete Kraftantriebe, z. B. Hydraulikzylinder (27) vor
gesehen sind.
3. Walzgerüst nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftantriebe, z. B. Hydraulikzylinder (27) in einem
Ansatz (28) der Basis (7) der Blöcke (3) vorgesehen sind und
an seitlich auskragenden Winkelstücken (23) der Schubstücke
(13, 14) angreifen).
4. Walzgerüst nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftantriebe, z. B. Hydraulikzylinder (58) in den
Schubstücken (46) selbst vorgesehen sind und an die Führungs
kammern (38, 39) übergreifenden Traversen (56) des Blockes (37)
angreifen.
5. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstücke (13, 14) mit die Arbeitswalzen-Einbaustücke (18) führen
den, rückziehbaren Riegeln (24) ausgestattet sind.
6. Walzgerüst nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Riegeln (24) diese betätigende Hydraulikzylinder (31)
zugeordnet sind.
7. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Arbeitswalzen-Einbaustücke (50) mit seitlichen Verriegelungsleisten
(54) ausgestattet sind, die in der Arbeitsstellung der Arbeits
walzen (21, 53) in vertikale Riegeltaschen (55) der Schubstücke
(46) eingreifen und die bei in die Walzenwechselstellung
angehobenen Arbeitswalzen (53) vor Ausklinkungen (60) der
Riegeltaschen (55) stehen.
8. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstücke (13, 14; 46) austauschbar in den Blöcken
(3; 37) aufgenommen sind.
9. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 7,
gekennzeichnet durch,
eine dem Kraftantrieb, z. B. Hydraulikzylindern (27; 58)
vorgeordnete, deren Beaufschlagung bestimmende Riegelvorrich
tung, der als Ist-Wertgeber des Hubes der Schubstücke (13, 14;
46) ein deren Stellung erfassender Positionsgeber (59) vor
geordnet ist.
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