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Brieflocher
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Brieflocher mit einer die Schnittmatritze
bildenden und einen nach unten abgebogenen Randstreifen aufweisenden Grundplatte
und mit einer ein- oder zweiteilig ausgebildeten, die Lochstempelführungen und Lagerstellen
für den Druckhebel tragenden Stütze, die über abgebogene Lappen, die durch Anschnitte
im Material der Stütze gebildet sind, mit der Grundplatte verbunden ist. Bei Brieflochern
dieser Art, insbes. bei solchen, die infolge eines erhöhten bzw. vergrößerten Einschiebeschlitzes
zum Lochen mehrerer Papierblätter auf einmal bestimmt und ausgebildet sind, besteht
infolge des Auftretens einer erhöhten Schnittkraft die Gefahr, daß bei Druckbelastungen,
denen ein solcher Brieflocher insbes. beim Lochen von hartem Papier oder auch von
gehefteten Schriftgutstapeln ausgesetzt ist, die die Lager des Druckhebels aufweisenden
Seitenwangen der Stütze infolge des Drehmomentes, das von dem an den Lochstempeln
sich abstützenden Druckhebel auf die Lagerung ausgeübt wird, einer Biegebeanspruchung
unterworfen werden, die nicht nur den Einschiebespalt zwischen der Stütze und der
Grundplatte weitet, sondern auch zur Folge hat, daß sich die Grundplatte und/oder
die Stütze zumindest elastisch verbiegt und verwindet. Hierdurch stimmt die Achse
der Lochstempel nicht mehr exakt mit der Achse der Schnittmatritze überein, so daß
ein einwandfreier Schnitt beeinträchtigt und hierdurch gleichzeitig die Druckbelastung
der Teile noch vergrößert wird.
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Um diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, ist es bei dem aus der
DE-OS 29 40 384 bekannten Locher der eingangs beschriebenen Art bekannt, die Stütze
über abgebogene Lappen mit der Grundplatte zu verbinden. Die Lappen sind durch Anschnitte
im Material der Stütze gebildet. Dabei sind die Anschnitte so geführt, daß sie zumindest
in der Biegekante zwischen dem Mittelteil und den Seitenwangen der Stütze beginnen
und enden, so daß sich die Lappen im wesentlichen parallel zu den Seitenwangen erstrecken
und gegen den abgebogenen Randstreifen der Grundplatte anliegend dessen
Unterkante
hakenartig untergreifen. Da der Randstreif der Grundplatte eine vergleichsweise
große Höhe aufweist, weil er im allgemeinen zusätzlich einen Aufnahmeraum für die
ausgelochten Papierteile bildet, ist es erforderlich, die Anschnitte und die von
ihnen begrenzten Lappen entsprechend großflächig auszubilden, wodurch eine erhebliche
Schwächung des Mittelfeldes der Stütze stattfindet. Auch wird die Biegekante zwischen
dem Mittelfeld und den Seitenwangen durch die vorbekannte Ausführung etwa in der
Mitte auf relativ großer Breite durchbrochen, wodurch ebenfalls ein Festigkeitsabfall
eintritt. Um diesem Festigkeitsabfall und Stabilitätsverlust entgegenzuwirken, ist
es offensichtlich erforderlich, die Stütze im Bereich eines Vorderfeldes durch einen
umständlichen und teuren Schweißvorgang zu schließen. Auch sind zur Erhöhung der
Stabilität relativ groß gestaltete Randfelder, die die oberen Lochstempelführungen
tragen, vorgesehen, die die Schwächung der Stütze im Bereich des Mittelfeldes überspannen.
Der vorbekannte Locher weist den weiteren Nachteil auf, daß der Randstreifen der
Grundplatte mit Vertiefungen zur Aufnahme der Lappen der Stütze gefertigt werden
muß, also eine gesonderte, die Herstellung verteuernde Formgebung der Grundplatte
erforderlich ist. Zudem ist diese bekannte Verbindung in ihrer Anwendbarkeit auf
solche Locher beschränkt, bei denen das Oberteil nur um das Maß der Vertiefungen
in der Grundplatte schmaler sein darf als die Grundplatte. Da die Stütze insbes.
aus ästhetischen Gründen nicht breiter als die Grundplatte sein darf, ergibt sich
zwingend die Anordnung der Vertiefungen im Rand der Grundplatte. Zusätzlich zu den
Lappen sind jedoch in dem dem Einschiebeschlitz abgekehrten Bereich der Grundplatte
und der Stütze mindestens zwei Bohrungen zum Einsatz zweier Niete vorgesehen, über
die die Stütze auf der Grundplatte positionsgenau fixiert wird. Das Einsetzen der
Niete und das Umbörteln der Lappen, welches hier in jedem Fall erforderlich ist,
erschweren und verteuern die Herstellung derartiger Brief locher. Immerhin aber
ist es durch die Anordnung der Lappen in Verbindung mit der Nietung bekannt,
bei
auftretender Beanspruchung des Lochers einer Verbiegung der Stütze bzw. der Grundplatte
entgegenzuwirken und andererseits eine übermäßige Beanspruchung von den Nietverbindungen
fernzuhalten. Die Lappen können mit einem Fortsatz versehen sein, der in rechtem
Winkel zu dem hakenartigen Untergreifen der Unterkante des Randstreifens abgebogen
werden kann, so daß er damit gewährleistet, daß sich eine über die ganze Tiefe des
Einschubspaltes gleichbleibende Höhe des Spaltes ergibt.
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Bei anderen bekannten Brieflochern, die für eine erhöhte Beanspruchung
ausgebildet sind, ist es bekannt, die Stütze zweiteilig auszubilden, also zwei getrennte
Teile für die Stütze vorzusehen und jedes dieser beiden Teile über je drei Nietungen
mit der Grundplatte zu verbinden. Es handelt sich dabei um eine Fremdvernietung,
also unter Verwendung von insgesamt sechs Nieten, die so angeordnet werden, daß
jeweils zwei der Niete nahe beieinander und benachbart zu der den Einschiebespalt
bildenden Stufe in der Grundplatte angeordnet sind, während die jeweils restliche
Niete auf der dem Einschiebespalt abgekehrten Seite der Grundplatte befestigt ist.
Diese Niete besitzen ein ungünstiges Längen-Durchmesser-Verhältnis, d. h. sie weisen
einen relativ dicken Kopf und nur eine sehr geringe Schaftlänge auf, weil sie ja
an sich nur zwei Blechteile von je etwa 1 mm Stärke miteinander verbinden müssen.
Diese Niete lassen sich daher schlecht handhaben und verarbeiten, so daß hierdurch
die Herstellungskosten eines solches Lochers erhöht werden.
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Andererseits ist bei derartigen Brieflochern, jedoch vorzugsweise
für geringere Beanspruchung, die sog. Eigenvernietung bekannt, indem aus dem Material
der Stütze jeweils ein zylindrischer Kragen ausgeformt wird, der durch eine Bohrung
in der Grundplatte hindurchgesteckt und nach dem Durchstecken aufgebörtelt wird.
Bei dieser Eigenvernietung finden also keine gesonderten Niete Verwendung, so daß
auch das Einsetzen der Niete bei der Herstellung entfällt. In nachteiliger Weise
ist jedoch die Aus-reißkraft dieser Eigenvernietung begrenzt, weshalb sie für erhöhte
Belastungen bisher nicht eingesetzt wurde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brieflocher der eingangs
beschriebenen Art aufzuzeigen, bei dem vergleichsweise veringertem Herstellungs-
und Montageaufwand die Stabilität der Stütze durch die Anschnitte möglichst wenig
geschwächt ist, so daß Schweißungen an der Stütze überflüssig werden und besondere
Bearbeitungen des Randes der Grundplatte entfallen.
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Erfindungsgemäß wird dies bei dem Brief locher der eingangs beschriebenen
Art in Verbindung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 erreicht.
Die Lappen sind damit nicht mehr gleichsam Bestandteil der Seitenwangen, sondern
werden eindeutig im Mittelfeld der Stütze angeordnet, wobei sie von den Rändern
bzw. der Biegekante zwischen Mittelfeld und Seitenwange weggerückt sind. Die Lappen
sind zumindest etwa dort angeordnet, wo bei vergleichbaren Lochern zwei Vernietungen
im Bereiche jedes Lochstempels durchgeführt worden sind. Die Lappen sind ohne weiteres
in der Lage, die hier auftretenden Zugkräfte aufzunehmen, wobei sich überraschenderweise
der Vorteil ergibt, daß die restliche Verbindung zwischen der Stütze und der Grundplatte
durch eine Eigenvernietung durchgeführt werden kann; man erhält dann eine Stabilität,
die hinsichtlich der erhöhten Belastung bisher nur durch eine sechsfache Vernietung
an der Grundplatte erzielt werden konnte. Die Anschnitte für die Lappen beginnen
und enden im Mittelfeld der Stütze bzw. bei einer zweiteiligen Stütze auch in den
beiden entsprechenden Feldern, die an die Seitenwangen anschließen. Wesentlich ist
weiterhin, daß die Biegekante zwischen dem Mittelfeld und den Seitenwangen durchgehend
erhalten bleibt und somit gerade nicht geschwächt wird. Wenn man sich von der eingangs
beschriebenen bekannten Ausführungsform löst und stattdessen die erfindungsgemäße
Ausbildung wählt, tritt der unerwartete Vorteil auf, daß die Lappen mühelos zugleich
einen Anschlag zur Begrenzung der Tiefe des Einschiebeschlitzes bilden können, und
zwar derart, daß die Tiefe des Einschiebeschlitzes über die Höhe des Einschiebeschlitzes
konstant bleibt. Im Stand der Technik ist es hingegen bekannt, diesen Anschlag durch
eine
gesonderte Formgebung der Stufe oder an der Stufe herbeizuführen.
Diese Funktion kann von den Lappen ohne weiteres mitübernommen werden. Die Lappen
können auch ohne weiteres so ausgebildet werden, daß sie entweder noch nach dem
Zusammenstecken von Stütze und Grundplatte umgebogen werden, wie dies beim Stand
der Technik zwingend erforderlich ist; es ist aber auch möglich, die Lappen bei
der Bearbeitung der Stütze in ihrer endgültigen Formgebung fertig zu bearbeiten
und dann nur noch in entsprechende Durchbrechungen an der Grundplatte einzustekken,
so daß ein nachfolgender Umbiegevorgang - jedenfalls im Bereich der Lappen - entfallen
kann. Es versteht sich, daß die Lappen nicht unbedingt an der Stütze und die Durchbrechungen
nicht unbedingt an der Grundplatte angeordnet sein müssen. Auch eine umgekehrte
Anordnung ist möglich. Wenn der Vorteil ausgenutzt wird, daß die Lappen den Anschlag
für die Begrenzung der Tiefe des Einschiebeschlitzes bilden, tritt der weitere Vorteil
auf, daß die Stufe in der Grundplatte oder in der Stütze, die ansonsten die Höhe
des Einschiebeschlitzes bestimmt, nicht rechtwinklig abgekantet, sondern gleichsam
schräg tiefgezogen werden kann, was eine erhebliche Erleichterung bei der Herstellung
bedeutet. Das scharfkantige rechtwinklige Tiefziehen der Stufe beispielsweise in
der Grundplatte birgt die Gefahr in sich, daß das Blechmaterial der Grundplatte
einreißt, so daß auf diese Weise Ausschuß entsteht.
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Mit besonderem Vorteil sind die Lappen um eine sich geradlinig erstreckende
Biegekante aus dem Material des Mittelfeldes der Stütze heraus nach unten abgebogen.
Eine solche Abbiegung läßt sich unschwer herstellen, zumal die Breite der Lappen
nicht besonders groß sein muß, Auch die Tiefe bzw. Länge der Lappen ist wesentlich
kleiner als im Stand der Technik, weil nicht der abgebogene umlaufende Randstreifen
der Grundplatte untergriffen werden muß, sondern lediglich das Material der Grundplatte
selbst.
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Die Biegekante der Lappen kann parallel zur Begrenzung des zwischen
Grundplatte und Stütze gebildeten Einschiebeschlitzes angeordnet sein. In diesem
Falle bilden dann die abgebogenen Lappen gleichzeitig den Anschlag für die Begrenzung
der Tiefe des Einschiebeschlitzes. Gleichzeitig wird damit die Verbindung zwischen
Stütze und Grundplatte möglichst nahe an die Lochstempel herangerückt, was sich
in festigkeitsmäßiger Hinsicht vorteilhaft auswirkt. Die Lappen werden nämlich einer
Zugbeanspruchung unterworfen, während die restlichen Verbindungsstellen zwischen
Stütze und Grundplatte im wesentlichen auf Druck beansprucht werden. So ist es möglich,
diese restlichen Verbindungsstellen durch eine Eigenvernietung zu bewerkstelligen,
und zwar auch beim Auftreten von erhöhten Belastungen für größere Schriftgutstapel.
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Wenn die Durchbrechungen in der Grundplatte auf der dem Einschiebeschlitz
zugekehrten Seite einer in der Grundplatte oder der Stütze vorgesehenen Stufe vorgesehen
ist, tritt der weitere Vorteil auf, daß die Stufe gleichsam schräg tiefgezogen werden
kann, wodurch das Material der Grundplatte beim Tiefziehen nicht übermäßig beansprucht
wird und trotzdem der Vorteil auftritt, daß die gelochten Löcher in den verschiedenen
Blättern eines gemeinsam gelochten Schriftgutstapels gleich weit vom Rand entfernt
angebracht werden.
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Es ist möglich, daß die Stütze und die Grundplatte ausschließlich
über mindestens drei umgebogene Lappen verbunden sind, die ein Dreieck aufspannend
von dem Mittelfeld der Stütze nach unten abgebogen sind. Es ist aber auch möglich,
daß die Stütze und die Grundplatte über zwei parallel zum Einschiebeschlitz und
benachbart zu den Lochstempelführungen angeordnete Lappen sowie über mindestens
einen umgebörtelten Kragen oder eine Nietung miteinander verbunden sind. Wenn eine
einteilige Stütze Verwendung findet, müssen mindestens drei derartige Verbindungsstellen
vorgesehen sein. Bei einer zweiteiligen Stütze ist es erforderlich, mindestens vier
derartige Verbindungsstellen anzuordnen.
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Wenn die Durchbrechungen in der Grundplatte so dimensioniert sind,
daß die Lappen in der umgebogenen Stellung durch die Durchbrechungen hindurchgesteckt
werden können, läßt sich ein nachträgliches Umbiegen der Lappen nach der Montage
umgehen.
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Dies kann für alle oder nur für einen Teil der Laden der Fall sein.
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Die Erfindung wird anhand verschiedener Ausführungsbeispiele weiter
beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des montierten Unterteils
des Brieflochers, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Zuschnitt der die Seite wangen
aufweisenden Stütze, Fig. 3 eine Schnittdarstellung in perspektlvischer Ansicht
durch die Verbindungsstellen auf der einen Seite des Lochers, Fig. 4 eine Draufsicht
auf den montierten Locher von oben, Fig. 5 eine Draufsicht auf die Zuschnittsteile
einer zweiteiligen Stütze, Fig. 6 eine Teilschnittdarstellung durch die Befestigungsstellen
des Lochers unter Verwendung der Stütze gemäß Fig. 5, Fig. 7 eine Draufsicht auf
die Stütze in einer weiteren Ausführungsform und Fig. 8 eine Schnittansic-ht der
Verbindungsstellen des Locher; mit der Stütze gemäß Fig. 7.
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Das in Fig. 1 dargestellte Unterteil eines Brieflochers besteht aus
einer Grundplatte 1 und einer damit verbundenen Stütze 2.
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Die Grundplatte 1, die sich im wesentlichen horizontal erstreckt,
weist einen nach unten abgekanteten umlaufenden Randstreifen 3 auf, dessen Höhe
die Größe eines Aufnahmeraums bestimmt, in welchem das aus dem Schriftgut ausgelochte
Papier gesammelt wird.
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Die Grundplatte 1 ist auf ihrer Aufstandsfläche üblicherweise durch
einen abnehmbaren Deckel verschlossen, der hier der übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt ist. Die Grundplatte 1 besitzt eine Stufe 4, durch die in Verbindung
mit der Stütze 2 ein Einschiebeschlitz 5 für das zu lochende Schriftgut gebildet
ist. Der Einschiebeschlitz 5 ist seiner Höhe nach und seiner Tiefe nach begrenzt.
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Die Stütze 2, deren Umriß in Fig. 2 dargestellt ist, besteht hier
aus einem Teil, also einem zusammenhängenden Blechzuschnitt, dessen einzelne Teile
um die in Fig. 2 gestrichelt dargestellten Biegekante entsprechend abgewinkelt sind.
Es ist ein Mittelfeld 6 vorgesehen, an welches sich Umbiegekanten 7 rechts und links
Seitenwangen 8 und 9 anschließen, in denen Lagerstellen 10 für einen hier nicht
dargestellten Druckhebel zur Betätigung des Lochers vorgesehen sind. Uber eine Biegekante
11 hängt an dem Mittelfeld 6 ein Randfeld 12, welches an den Einschubschlitz 5 anschließt
und mehr oder weniger weit aufgebogen wird. An den Seitenwangen 8 und 9 hängen über
Biegekanten 13 Verstärkungsstreifen 14 sowie über Biegekanten 15 Kragfelder 16,
in denen obere Lochstempelführungen 17 vorgesehen sind. Fluchtend dazu befinden
sich im Mittelfeld 6 untere Lochstempelführungen 18.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist; sind im Mittelfeld 6
durch Anschnitte 19 Lappen 20 angeschnitten, die aus der Ebene des Mittelfeldes
6 heraus abgewinkelt werden.Die Anschnitte 19 sind so gelegt, daß ihre Linienführung
innerhalb des Mittelfeldes 6 beginnt und endet und die Biegekanten 7 und 11 nicht
berührt.
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Damit werden die Biegekanten 7 beim Abkanten der Seitenwangen 8 und
9 gegenüber dem Mittelfeld 6 durchgehend umgefaltet und an keiner Stelle durch die
Lappen 20 geschwächt. Für die Stabilität der Stütze 2 ist dies sehr vorteilhaft.
Die Lappen 20 werden durch Durchbrechungen 21 in der Grundplatte 1, die gemäß Fig.
3 schlitzförmige Gestalt besitzen können, hindurchgesteckt und in der er sichtlichen
Weise umgebogen, wobei diese Lappen 20 sehr nahe an die unteren Lochstempelführungen
18 herangerückt sind und die vorderen Verbindungsstellen, also die dem Einschiebeschlitz
5 zugekehrten Verbindungsstellen zwischen Grundplatte 1 und Stütze 2 darstellen.
Diese vorderen Verbindungsstellen werden bei Belastung des Lochers, also bei Betätigung
des Druckhebels und Aufsetzen der Lochstempel auf dem zu lochenden Schriftgutstapel
mit einer Zugkraft belastet und wirken deshalb als Zuganker. Die hinteren Verbindungsstellen
zwischen Grundplatte 1 und Stütze 2, also diejenigen, die dem Einschiebeschlitz
5 abgekehrt sind, bestehen aus zwei Selbstvernietungen. Hierzu ist jeweils ein zylinderförmiger
umlaufender Kragen 22 aus dem Material des Mittelfeldes 6 der Stütze 2 tiefgezogen,
durch entsprechende Aussparungen 23 in der Grundplatte 1 hindurchgesteckt und umgebörtelt,
so daß auf diese Art und Weise eine Selbstvernietung, also ohne Einsatz eines Nietstiftes
gebildet ist, Diese Kragen 22 dienen im übrigen der genauen Festlegung der Stütze
2 au der Grundplatte 1. Die hier auftretenden Belastungen sind geringer als an den
vorderen Verbindungsstellen durch die Lappen 20. So ist es möglich, gerade durch
diese Kombination einen Brieflocher zu schaffen, der für erhöhte Belastungen geeignet
ist und trotzdem nur diese vier Verbindungsstellen aufweist. Wie insbes. Fig. 3
erkennen läßt, bilden die Lappen 20 mit einem etwa senkrecht abgekanteten Teil jeweils
einen Anschlag 24 zur Begrenzung der Tiefe des Einschiebeschlitzes 5, so daß die
Stufe 4, die bisher den Einschiebeschlitz 5 begrenzte, nicht mehr rechtwinklig abgekantet
werden muß, sondern schräg verlaufen kann, was die Herstellung der tiefgezogenen
Grundplatte 1 wesentlich vereinfacht und insoweit Ausschuß vermeidet. Benachbart
zu den Durchbrechungen 21 und fluchtend zu den Lochstempelführungen 17 und 18 ist
in der Grundplatte 1 jeweils eine Lochmatrize 25 vorgesehen.
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Die Herstellung des Unterteils des Brieflochers gemäß den Fig. 1 bis
4 wird wie folgt durchgeführt: Die Grundplatte 1 wird aus Blech ausgeschnitten und
tiefgezogen, wobei die Durchbrechungen 21, die Aussparungen 23 und die Lochmatrizen
25 angebracht werden. Dabei entsteht auch der umlaufend abgekantete Randstreifen
3. Ebenso wird aus einem Zuschnitt die Stütze 2 gebildet, wobei im Mittelfeld 6
die unteren Lochstempelführungen 18, die Anschnitte 19 und die Kragen 22 gebildet
werden.
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Im Bereich der Seitenwangen 8 und 9 werden die Lagerstellen 10 angebracht.
Die Kragfelder 16 werden mit den oberen Lochstempelführungen 17 versehen. Anschließend
erfolgt der Abkantvorgang, wobei die Lappen 20 nach unten abgebogen werden und die
Seitenwangen 8 und 9 sowie die Kragfelder 16, die Verstärkungsstreifen 14 und das
Randfeld 12 entsprechend abgekantet werden. Bei der nachfolgenden Montage werden
die nach unten abgebogenen Lappen 20 durch die Durchbrechungen 21 hindurchgesteckt,
wobei gleichzeitig die Kragen 22 durch die Durchbrechungen 23 hindurchtreten. Es
erfolgt dann das Umbiegen der Lappen 20 und der Kragen 22, so daß damit eine feste
Verbindung zwischen der Stütze 2 und der Grundplatte 1 hergestellt ist.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 5 und 6 ist eine zweiteilige
Stütze 2 vorgesehen, also zwei getrennte Blechzuschnitteile, so daß es eine rechte
und eine linke Ausführung gibt. Das jeweilige Mittelfeld 6 ist hier vergleichsweise
schmaler ausgebildet.
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Aber auch hier sind die Anschnitte 19 so gelegt und geführt, daß die
Biegekante 7 nicht berührt wird. Ein Randfeld 12 fehlt hier, um das Material des
Bleches besser auszunutzen. Ansonsten ist die Ausbildung etwa analog der schon beschriebenen
Ausführungsform.
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Anstelle der Kragen 22 sind hier durch weitere Anschnitte 26 Lappen
27 gebildet, die in Ausbildung und Funktion den Lappen 20 gleichen. Auf diese Art
und Weise können auch die dem Einschiebeschlitz 5 abgekehrten VerbindungssteSlen
durch Lappen 27 realisiert bzw. geschaffen werden. Es versteht sich, daß in Verbindung
mit den Lappen 27 Durchbrechungen 28 in der Grundplatte 1 vorgesehen sind. (Fig.
6).
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Die Durchbrechung 21 (Fig. 6) kann hier so groß ausgebildet und angeordnet
sein, daß der Lappen 20 seine endgültige Gestalt vor der Montage der Stütze 2 an
der Grundplatte 1 erhält und in der Z-förmig abgekanteten Stellung durch die Durchbrechung
21 hindurchgesteckt werden kann, so daß nach dem Hindurchführen der Lappen 27 durch
die Durchbrechungen 28 nur noch die Enden der Lappen 27 umgebogen werden müssen.
Es versteht sich, daß diese Ausführungsform mit den Lappen 20 und 27 auch bei einer
einteiligen Stütze 2 Verwendung finden kann; ebenso können bei einer zweiteiligen
Ausführungsform der Stütze 2 die Lappen 27 durch die Kragen 22 oder auch durch eine
Fremdvernietung, also unter Verwendung eines Nietstiftes, ersetzt sein. Fig. 7 zeigt
die Draufsicht auf eine Ausführungsform einer einteiligen Stütze 2 mit vorderen
Lappen 20 und hinteren Lappen 27, wobei die hinteren Lappen 27 gegenüber den vorderen
Lappen 20 um 900 verdreht angeordnet sind, so daß die jeweiligen Kanten, um die
die Lappen 20 und 27 umgebogen werden müssen, jeweils in 900-Richtung zueinander
stehen. Es ist somit erforderlich, nach der Montage der Stütze 2 auf der Grundplatte
1 zumindest die Enden der Lappen 20 oder der Lappen 27 umzubiegen.
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Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der wiederum Lappen 20 und
Lappen 27 Verwendung finden, bei der jedoch diese beiden Lappen 20 und 27 durch
parallel zueinander angeordnete Kanten geformt sind, so daß in Verbindung mit entsprechend
großen Durchbrechungen 21 und 28 in der Grundplatte 1 eine endgültige Formgebung
der Lappen 20 und 27 vor der Montage der Stütze 2 an der Grundplatte 1 durchgeführt
werden kann. Die Stütze 2 wird dann auf die Grundplatte 1 nur noch aufgesteckt und
durch entsprechende Klemmwirkung der Teile aneinander gehalten. Da bei der Belastung
des Druckhebels die in der Ebene-der Grundplatte 1 auftretenden Xräfte - wenn überhaupt
- , dann sehr gering sind, genügt auch eine solche Ausführungsform im allgemeinen.
Zusatzlich kann in der Grundplatte 1 aber noch eine Lochung 29 vorgesehen sein,
so daß in Verbindung mit einem Nocken 30, der in das Material des Mittelfeldes 6
der Stütze 2 eingepreßt ist, ein entsprechender Schnappeffekt zur Verrastung der
Stütze 2 an der Grundplatte auftritt
bzw. ausgenutzt wird. Dies
erleichtert die Montage ganz erheblich.
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Die Anordnung des Nockens 30 und der Lochung 29 kann natürlich auch
außerhalb des Lappens 27 an irgendeiner anderen Stellen zwischen dem Mittelfeld
6 der Stütze 2 und der Grundplatte 1 durchgeführt werden.
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Bezugszeichenliste: 1 = Grundplatte 2 = Stütze 3 = Randstreifen 4
= Stufe 5 = Einschiebeschlitz 6 = Mittelfeld 7 = Biegekante 8 = Seitenwange 9 =
Seitenwange 10 = Lagerstelle 11 = Biegekante 12 = Randfeld 13 = Biegekante 14 =
Verstärkungsstreifen 15 = Biegekante 16 = Kragfeld 17 = Lochstempelführungen 18
= Lochstempelführungen 19 = Anschnitte 20 = Lappen 21 = Durchbrechung 22 = Kragen
23 = Aussparung 24 = Anschlag 25 = Lochmatrize 26 = Anschnitt 27 = Lappen 28 = Durchbrechung
29 = Lochung 30 = Nocken