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Titel: Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenlegen,
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Heften und Falzen von Zeitungen, Heften, Zeitschriften od.dgl.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zusammenlegen,
Heften und Falzen von Zeitungen, Heften, Zeitschriften od.dgl., bei dem mehrere
verschiedene Seiten enthaltende Papierbahnen zu einem Bahnstapel übereinandergeführt
werden.
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Zum Herstellen von Zeitungen und Zeitschriften ist es bekannt, die
vom Druckzylinder ablaufende bedruckte Papierbahn durch Längsschnitte in mehrere
Streifen zu zerlegen und diese zu einem Bahnstapel übereinander zu führen, welche
die Seiten der Zeitschrift in der richtigen Reihenfolge enthalten. Der Bahnstapel
wird dann durch Querschnitte in die zu je einer Zeitschrift gehörenden Blattstapel
getrennt, gefalzt und geheftet, wonach die fertigen Zeitschriften an ihren Rändern
beschnitten werden.
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Wenn die herzustellenden Zeitungen oder Zeitschriften mehr Seiten
enthalten als von dem Druckzylinder auf einer Bahn gedruckt werden können, werden
die quer abgeschnittenen und gefalzten Blattstapel nicht geheftet, sondern einer
Sammelstation zugeführt, in welcher von verschiedenen
Druckmaschinen
kommende Blattstapel übereinandergelegt und nch gemeinsam geheftet werden. Das Zusammenführen
der verschiedenen Blattstapel erfolgt mit Förderketten, Förderstangen oder ähnlichen
Einrichtungen, die einen komplizierten Aufbau haben, störanfällig sind und ohne
menschliche Beaufsichtigung und Unterstützung nicht einwandfrei arbeiten. Insbesondere
ist es erforderlich, die einzelnen Blätter eines jeden Blattstapels nach dem Transport
zur Sammelstelle wieder von Hand zusammenzustoßen, da sich diese während des Transportes
gegeneinander verschieben und später beim Heften nicht sauber übereinanderliegen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Zusammenlegen, Falzen und Heften von Druckwerken, insbesondere von Zeitschriften
und Zeitungen anzugeben, mit dem auch sehr dicke Zeitungen bzw. Zeitschriften hergestellt
werden können, die mehr Seiten haben als mit einem Druckvorgang auf einer laufenden
Papierbahn hergestellt werden können.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die übereinanderliegenden
Bahnen in Leporello-Faltung zu einem Lagerstapel zusammengelegt werden, daß dann
die Bahnen mit allen Seiten der Zeitschrift von ggf. mehreren Lagerstapeln zusammengeführt,
im Bereich der quer zur Bahnlängsrichtung verlaufenden Rückenfalze zusammengeheftet
und in der Mitte zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Rückenfalzen durch Querschnitte
in die zusammengehefteten Blattstapel der einzelnen Zeitschriften getrennt werden,
welche danach im Rücken gefalzt und mindestens an dem dem Rücken gegenüberliegenden
Rand glattgeschnitten werden.
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Ein solches Verfahren hat den Vorteil, daß eine beliebige Anzahl von
Bahnstapeln zunächst in zusammenhängender Form für sich abgelegt und dann wieder
so zusammengeführt werden kann, daß ein laufender Bahnstapel entsteht, bei dem
sämtliche
Blätter einer Zeitschrift von beliebiger Dicke in der richtigen Reihenfolge übereinanderliegen.
Diese werden danach so geführt, daß sie sich nicht gegeneinander verschieben können.
Der so geführte und fest zusammengedrückte Bahnstapel wird dann zunächst geheftet,
bevor er in die Blattstapel der einzelnen Zeitschriften zertrennt wird. Die einzelnen
Blätter eines jeden Blattstapels jeder Zeitschrift können sich deshalb nach dem
Abtrennen von der laufenden Bahn nicht mehr gegeneinander verschieben und es ist
einfach, die gehefteten Blattstapel anschließend mit dem Rückenfalz zu versehen
und an den Rändern zu beschneiden.
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Um die Herstellung der Leporello-Faltung bei den einzelnen Blattstapeln
zu erleichtern, ist es zweckmäßig, wenn die übereinanderliegenden Bahnen vor der
Leporello-Faltung im Abstand der doppelten Seitenbreite oder eines Vielfachen hiervon
mit quer zur Längsrichtung der Bahnen verlaufenden Perforationen versehen und dann
so zusammengelegt werden, daß mindestens an den Enden des in Leporello-Faltung liegenden
Lagerstapels Perforationen der Bahnen übereinanderliegen. Hierdurch wird erreicht,
daß der Lagerstapel an den Umlenkstellen nicht wesentlich dicker ist als im mittleren
Bereich. Andererseits verlieren die laufenden Bahnen des Bahnstapels ihren Zusammenhalt
in Längsrichtung nicht, so daß sie anschließend wieder mit anderen Bahnstapeln zusammengeführt
und als laufende Bahnen weiterverarbeitet werden können.
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Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn die von verschiedenen Lagerstapeln
kommenden Bahnstapel oder -bündel vor dem Zusammenführen und Heften in Längsrichtung
gegeneinander ausgerichtet werden. Hierdurch gelingt es, alle Seiten eines Heftes
oder einer Zeitschrift so gegeneinander auszurichten, daß die Seitenränder des Druckspiegels
auch dann übereinanderliegen, wenn die Bahnstapel von verschiedenen
Druckmaschinen
kommen.
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Die einzelnen Blattstapel können nach dem Heften und Abtrennen vom
laufenden Bahnstapel an drei Seiten beschnitten werden. Zweckmäßiger ist es jedoch,
den laufenden, gesamten Papierbahnstapel nach dem Heften an den Längsrändern zu
beschneiden, was beispielsweise mit Kreismessern kontinuierlich durchgeführt werden
kann. Es ist dann lediglich noch notwendig, an den Blattstapeln für jedes Heft oder
jede Zeitschriftden dem Rücken gegenüberliegenden Heftrand glattzuschneiden.
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Zum Ausüben des Verfahrens nach der Erfindung bedient man sich zweckmäßig
einer Vorrichtung zum Bilden eines Lagerstapels in Leporello-Faltung aus einer laufenden
Bahn oder aus einem laufenden Bahnstapel mit einer Einlaufstrecke, welche Seitenführungen,
einen absatzweise absenkbaren Boden, eine Arretiervorrichtung zum zeitweisen Festklemmen
der Bahn auf diesem Boden am Anfang der Einlauf strecke und eine Umlenk- und Faltvorrichtung
am Ende der Einlaufstrecke für die laufende Bahn bzw. den laufenden Bahnstapel aufweist.
In einer solchen Vorrichtung entsteht die gewünschte Leporello-Faltung von selbst
dadurch, daß die Bahn zeitweise von der Klemmvorrichtung am einen Ende festgehalten
wird und unter Bildung einer Stirnwelle über den Boden der Einlaufstrecke läuft,
an dessen Ende die nächste Falte gebildet wird, auf die sich dann wieder die übernächste
Falte legen kann.
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Die Arretiervorrichtung hat zweckmäßig einen Klemmhebel, der in einer
Kulisse derart geführt ist, daß er eine Dreieck- oder Rechteckbewegung ausführt.
Der Klemmhebel hält hierdurch die laufende Bahn intermittierend fest und ermöglicht
hierdurch die Bildung der nächsten Leporello-Faltung, wonach er in seine Ausgangsstellung
zurückkehrt und sich von neuem auf die nächste Bahnstrecke legt.
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Am anderen Ende kann die Umlenk- und Faltvorrichtung eine geneigte
Anschlagplatte aufweisen, die von einem Antrieb gegen den Boden bewegbar ist und
deren Antrieb von einem in die Bewegungsbahn des laufenden Bahnstapels ragenden
Fühlglied einschaltbar ist. Hierbei kann der Antrieb für die Anschlagplatte eine
Kolbenzylindereinheit sein, deren Druckmittelzufluß- bzw. -abflußventil von einem
in der Anschlagplatte angeordneten Endschalter betätigt wird.
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Um zu erreichen, daß vor dem Zusammenführen mehrerer Bahnstapel diese
in Längsrichtung gegeneinander ausgerichtet werden und der Satzspiegel in allen
Seiten der Zeitschrlüt die gleiche Lage einnimmt, wird nach der Erfindung eine Ausrichtvorrichtung
zum gegenseitigen Längsausrichten von mehreren, sich in Längsrichtung bewegenden
Bahnen oder Bahnstapeln vorgesehen, welche mehrere, der Anzahl der Bahnen bzw. Bahnstapel
entsprechende Führungseinrichtungen aufweist, welche je eine Bahn bzw. je einen
Bahnstapel auf einer begrenzten Länge zwischen sich einschließen und die in einem
Maschinenrahmen od.dgl. längsverschieblich gelagert und von einem Antrieb in ihrer
Längsrichtung hin- und herverstellbar sind.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die laufenden Bahnen in ihrer
Längsrichtung gegeneinander verschoben und hierdurch ausgerichtet werden können.
Jede Führungseinrichtung weist mindestens zwei übereinander angeordnete Förderbänder
auf, deren einander zugewandte Trume gleichsinnig umlaufen und die jeweilige Bahn
bzw. den jeweiligen Bahnstapel zwischen sich einschließen. Diese Konstruktion der
Führungseinrichtung erlaubt einen einwandfreien Transport und eine gute Führung
auch von quer perforierten Papierbahneun, die infolge der Perforation verhältnismäßig
labil sind und dazu neigen, sich zusammenzuschieben und Falten zu bis den oder unter
größerer Zugbeanspruchung zu reißen. Durch die Führung mit Förderbändern werden
die Bahnstapel auü einer
größeren Länge erfaßt und abgestützt,
so daß einerseits eine präzise Führung und andererseits auch eine Längsverschiebung
der Bahnstapel gegeneinander möglich ist. Um Zerrungen möglichst zu vermeiden, werden
die Förderbänder aller Führungseinrichtungen zweckmäßig mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben und jeder Führungseinrichtung kann eine Zuführeinrichtung vorgeschaltet
sein, welcher die Bahn bzw. der Bahnstapel von einem Vorrat zugeführt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
an einem Beispiel näher erläutert ist. Es zeigt: Fig. 1 die Bildung eines Lagerstapels
in Leporello-Faltung aus einer laufenden Bahn in einer schematischen, perspektivischen
Darstellung, Fig. 2 das Zusammenführen mehrerer, von verschiedenen Lagerstapeln
kommenden Papierbahnstapel zu einem Bahnstapel für vollständige Zeitschriften, in
einer schematischen, perspektivischen Darstellung, welche das Zusammenlegen, Heften,
Längsschneiden, Querschneiden und Falzen der Zeitungen schematisch zeigt, Fig. 3
die der Vorrichtung zum Bilden eines Lagerstapels vorgeschaltete Perforiereinrichtung
in einer Seitenansicht, Fig. 4 die Vorrichtung zum Bilden eines Lagerstapels aus
einem laufenden Papierbahnstapel in einer Seitenansicht und teilweise im Längsschnitt,
Fig.
5 den Gegenstand der Fig. 4 in einer Stirnansicht in Richtung des Pfeiles V gesehen,
Fig. 6 den Gegenstand der Fig. 4 in einem Teilschnitt nach Linie VI-VI in vergrößertem
Maßstab, Fig. 7 eine Einzelheit der Fig. 4, die den Klemmhebel und seine Führung
und seinen Antrieb in einer Seitenansicht in größerem Maßstab erkennen läßt, Fig.
8 den Gegenstand der Fig. 7 in einem Querschnitt nach Linie VIll-VIll, Fig. 9 eine
Einzelheit der Fig. 4, die das hintere Ende der Stapelvorrichtung in vergrößertem
Maßstab und im Teillängsschnitt zeigt, Fig.10 die Vorrichtung zum Zusammenführen,
Längsausrichten und Heften mehrerer Papierbahnstapel in einer Seitenansicht, Fig.ll
eine Einzelheit der Fig. 10 in vergrößertem Maßstab, Fig.12 den Gegenstand der Fig.
11 in einem Teilquerschnitt nach Linie XII-XII, Fig.13 die Ausrichtvorrichtung nach
Fig. 10 in einem Querschnitt nach Linie XIII-XIII.
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Zum Herstellen einer Zeitschrift, die mehr Blätter enthält, als auf
einem einzigen Druckzylinder einer Rotationsdruckmaschine bedruckt werden können,
wird die vom Druckzylinder kommende Bahn, wie dies an sich bekannt ist, in mehrere
Papierbahnen
15, 16, 17 längs aufgeschnitten, deren Breite b der
Seitenhöhe der herzustellenden Zeitschrift entspricht und von denen jede Bahn auf
der Vorderseite mit zwei Druckseiten und auf der Rückseite mit zwei Druckseiten
bedruckt ist. Die bedruckten Seiten sind hierbei auf den Bahnen so angeordnet, daß
auf der Oberseite der Bahn 15 die Seiten 1 und 12, auf der Unterseite die Seiten
2 und 11, auf der Oberseite der zweiten Bahn 16 die Seiten 3 und 10 und auf der
Unterseite dieser Bahn die Seiten 4 und 9 gedruckt sind, während die Oberseite der
dritten Bahn 17 die Seiten 5 und 8 und die Unterseite dieser Bahn die Druckseiten
6 und 7 aufweist. Die Bahnen sind hierbei so übereinandergeführt, daß die auf ihnen
abgedruckten Seiten mit ihrem Satzspiegel genau übereinander angeordnet sind. Hierzu
ist darauf hinzuweisen, daß in den Fig. 1 und 3 nur drei Papierbahnen 15, 16 und
17 dargestellt sind, daß aber in Wirklichkeit viel mehr Papierbahnen zu einem Bahnstapel
18 übereinandergeführt werden, nämlich so viele, wie aus der von dem Druckzylinder
einer Druckmaschine ablaufenden Bahn geschnitten werden können. Diese Zahl hängt
von der Seitengröße der herzustellenden Zeitschrift ab. Beispielsweise können für
eine Zeitschrift im DIN A4-Format aus der vom Druckzylinder bedruckten Bahn üblicherweise
vierundzwanzig Papierbahnen mit einer Breite von ca. 30 cm geschnitten werden, die
der Blatthöhe der Zeitschrift im Format DIN A4 entspricht.
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Nach der Erfindung laufen die einzelnen Papierbahnen 15, 16 und 17
im Zylinderspalt 19 einer Perforiereinrichtung 20 zusammen, die von einem Messerzylinder
21 und einem Gummileistenzylinder 22 gebildet wird. Der Messerzylinder 21 hat auf
seinem Umfang mehrere, axial verlaufende Perforiermesser 23, von denen in Fig. 3
nur eines dargestellt ist und die mit axial verlaufenden Gummileisten 24 im Gummileistenzylinder
22 zusammenwirken, die im gleichen Umfangsabstand in diesem Zylinder angeordnet
sind, wie die Perforiermesser
23 im Messerzylinder 21. Der Umfangsabstand
der Perforiermesser 23 und der Gummileisten 24 entspricht der doppelten Seitenbreite
2B der herzustellenden Zeitschrift oder einem Vielfachen hiervon, d.h. 4B, 6B oder
8B. Die vom Perforiermesser hergestellten, quer zur Längsrichtung L verlaufenden
Perforationen 25, welche durch sämtliche Bahnen 15, 16 und 17 hindurchgehen, befinden
sich also an denjenigen Stellen, an denen später die Blattstapel der einzelnen Zeitschriften
vom laufenden Bahnstapel abgetrennt werden.
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Der mit den Perforationen 25 versehene Bahnstapel 18 wird dann zwischen
Führungseinrichtungen 26 einer Vorrichtung 27 zum Bilden eines Lagerstapels 28 zugeführt.
Die Führungseinrichtung 26 besteht aus Bandförderern 29 und 30 mit mehreren, im
seitlichen Abstand voneinander angeordneten Förderbändern, wie sie beispielsweise
in Fig. 12 dargestellt sind. Hierbei ist der Bandförderer 29 auf der Oberseite und
der Bandförderer 30 auf der Unterseite des Bahnstapels derart angeordnet, daß die
in Laufrichtung 31 des Bahnstapels 18 laufende Trume 32 und 33 der Bandförderer
29 und 30 den Bahnstapel 18 zwischen sich einschließen und weiterfördern, wobei
sie die aufeinanderliegenden Papierbahnen 15, 16 und 17 des Bahnstapels fest zusammendrücken.
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Die Vorrichtung 27 zum Bilden eines Lagerstapels 28 aus dem mit hoher
Geschwindigkeit aus der Druckmaschine kommenden Bahnstapel 18 ist in den Fig. 4
bis 8 dargestellt. Die Vorrichtung 27 besteht aus einem im wesentlichen rechteckigen
Rahmen 34, der in einem Gestell 35 um eine horizontale Achse 36 schwenkbar gelagert
ist und von einer Gelenkschere 37 abgestützt wird. die von einem, hier nicht näher
dargestellten Antrieb, beispielsweise einem Hydraulikzylinder so betätigt werden
kann, daß der rechteckige Rahmen 34 aus der in Fig. 4 dargestellten geneigten Lage
in die in strichierten Linien dargestellte horizontale Lage geschwenkt und bis
auf
den Boden 38, beispielsweise den Flur einer Werkhalle abgesenkt werden kann. Der
Rahmen 34 ist an seiner Vorderseite 39 offen (Fig. 5) und enthält einen schrittweise
absenkbaren Boden 40, der von einem nicht näher dargestellten Antrieb entsprechend
der Füllung des Rahmens mit dem Bahnstapel 18 schrittweise abgesenkt werden kann.
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Der Rahmen 34 hat an seiner Rückwand 41 am oberen Rand eine Einlauföffnung
42, hinter der eine Arretiervorrichtung 43 zum zeitweisen Festklemmen des Bahnstapels
18 angeordnet ist, wie weiter unten noch beschrieben werden wird.
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Hinter der Einlauföffnung 42 befindet sich im oberen Teil des Rahmens
34 eine Einlauf strecke 44 für den einlaufenden Bahnstapel 18, die an ihrer Unterseite
durch den absatzweise absenkbaren Boden 40 und an ihren Seiten durch Seitenführungen
45 begrenzt wird. Jede Seitenführung 45 besteht aus mehreren, im seitlichen Abstand
voneinander angeordneten, in Tragschienen 46 um vertikale Achsen 47 drehbar gelagerten
Bürstenwalzen 48. Der lichte Abstand a zwischen den Bürstenwalzen 48 der einander
gegenüberliegenden Seitenführungen 45 entspricht der Breite b des eingeführten Bahnstapels
18.
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Am Ende 49b der Einlauf strecke 44 ist eine Umlenk- und Faltvorrichtung
50 angeordnet, die in Fig. 9 näher dargestellt ist. Diese Umlenk- und Faltvorrichtung
50 besteht im wesentlichen aus einer geneigten Anschlagplatte 51, die im hinteren
Pfosten 52 des rechteckigen Rahmens 34 in dessen Längsrichtung parallel verschiebbar
gelagert ist. Zu diesem Zwecke haben die beiden hinteren Pfosten 52 des Rahmens
34 Langlöcher 53, in denen zwei Zapfen 54 gleiten können, die am unteren Rand 55
der geneigten Anschlagplatte 51 angeordnet und mit einem Gestänge 56 verbunden sind,
welches an die Kolbenstange 57 einer pneumatischen Kolben-Zylindereinheit 58 angeschlossen
ist. Das Druckmittelzufluß- bzw. Abflußventil 59 dieser Kolben-Zylindereinheit
58
wird von einem Endschalter 60 betätigt, der in der Anschlagplatte 51 befestigt ist
und dessen Fühlglied 61 durch eine Öffnung 62 in der Anschlagplatte 51 in die Bewegungsbahn
des laufenden Bahnstapels 18 hineinragt. Wenn das Fühlglied 61 von dem wie eine
Welle vorlaufenden vorderen Rand 18a des laufenden Bahnstapels 18 berührt wird,
wird das Ventil 59 von dem Endschalter 60 betätigt und der Kolben-Zylindereinheit
58 Druckmittel zugeführt, wodurch die Kolbenstange 57 und mitShr über das Gestänge
56 die Anschlagplatte 51 abwärts in die in strichierten Linien dargestellte Lage
geführt wird. Hierbei wird die vordere Falte 18a des Bahnstapels 18 zusammengedrückt,
so daß sich aufeinanderfolgende Abschnitte der Bahn in einer Leporello-Faltung aufeinanderlegen.
Sobald die Anschlagplatte 51 ihre von dem Langloch 53 begrenzte, tiefste Lage areicht
hat, wird das Ventil 59 in hier nicht näher dargestellter Wise umgesteuert und die
Anschlagplatte 51 kehrt in ihre in Fig. 9 in ausgezogenen Linien dargestellte Stellung
zurück.
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Die in den Fig. 7 und 8 näher dargestellte Arretiervorrichtung 43
ist unmittelbar hinter der Vorderwand 41 des Rahmens 34 angeordnet und hat einen
Klemmhebel 63, der hinter der Einlauföffnung 42 der Einlaufstrecke 44 eine Dreieck-oder
Rechteckbewegung ausführt. Zu diesem Zweck ist der Klemmhebel 63 mit einer Verlängerung
64 an einer Leitplatte 65 befestigt, die mit Rollzapfen 66 in zwei Kulissen 67 und
68 so geführt ist, daß der Klemmhebel die in Fig. 7 in strichpunktierten Linien
dargestellte Bewegungsbahn 69 durchläuft. Die Leitplatte wird von einer oszillierenden,
pneumatischen Kolben-Zylindereinheit in Abhängigkeit von der Laufgeschwindigkeit
des Papierbahnstapels derart angetrieben, daß der eingelaufene Bahnstapel 18 von
dem Klemmhebel 63 auf den Boden 40 bzw. die auf diesem liegenden Bahnlagen gedrückt
wird.
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Die Vorrichtungen 27 zum Bilden eines Lagerstapels 28 arbeitet
auf
folgende Weise: Wenn der mit den Perforationen 25 versehene Bahnstapel 18 das hintere
Ende 49b der Einlauf strecke 44 erreicht, berührt die sich hochbiegende Bahn das
Fühlglied 61 des Endschalters 60, welcher das Ventil 59 betätigt. Hierdurch bewegt
sich die Anschlagplatte 51 einmal nach unten, wobei sie das vordere Ende des Bahnstapels
18 gegen den Boden drückt und anschließend wieder in ihre Ausgangslage zurückkehrt.
Gleichzeitig hat sich der Klemmhebel 63 am vorderen Ende 49a der Einlaufstrecke
44 über den Bahnstapel 18 bewegt und diesen auf dem Boden 40 festgeklemmt. Da der
Bahnstapel 18 mit hoher Geschwindigkeit weiter in die EinlauF öffnung 42 einläuft,
überrollt er den Klemmhebel 63 und läuft, eine Welle vor sich herschiebend, in die
Einlaufstrecke 44 ein, bis sein vorderes Ende 18a das Fühlglied 61 des Endschalters
60 erreicht. Diese Bewegungsphase ist in Fig. 9 dargestellt.
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Der Endschalter 60 betätigt dann das Ventil 59, so daß der Kolben-Zylindereinheit
58 Druckmittel zugeführt und die Anschlagplatte 51 parallel nach unten verschoben
wird, wobei sie das vordere Wellenende 18a zusammendrückt und die Parten des Bahnstapels
18 sich in Leporello-Faltung aufeinanderlegen. Diese Faltung wird dadurch erleichtert,
daß am Ende 49b der Einlaufstrecke 44 jeweils eine Perforation 25 im Lagerstapel
28 zu liegen kommt.
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Während die Anschlagplatte 51 ihre Abwärtsbewegung ausführt, wird
der Klemmhebel 63 aus der gebildeten Leporello-Faltung am vorderen Ende 49a der
Einlaufstrecke 44 quer zur Laufrichtung des Bahnstapels 18 zurückgezogen, in zurückgezogener
Lage angehoben und wieder in die Bewegungsbahn des Bahnstapels 18 vorgeschoben und
abgesenkt, wobei der Klemmhebel 63 nun von oben her auf die eingelaufene Bahn drückt
und diese festklemmt und zugleich die darunterliegende,
vordere
Leporello-Falte zusammendrückt, aus der er soeben herausgezogen wurde. Auch im Bereich
dieser hinteren Falte befindet sich eine Querperforation 25, so daß sich die Lagen
willig aufeinanderlegen. Der Klemmhebel 63 wird dann, wie weiter oben beschrieben
erneut vom Bahnstapel 18 überrollt. Hierbei wird der Bahnstapel 18 von einer Bürstenwalze
112 daran gehindert hochzusteigen, so daß er eine Welle bildend wieder gegen das
Fühlglied 61 des Endschalters 60 an der Anschlagplatte 51 läuft, wodurch diese,
wie zuvor beschrieben, wieder abgesenkt wird und die nächste Falte zusammendrückt.
Gleichzeitig wird der Boden 40 um die Dicke einer Leporello-Falte abgesenkt, so
daß der weiter einlaufende Bahnstapel 18 in der Einlaufstrecke 44 ausreichend Platz
findet.
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Sobald der Boden 40 bis zum unteren Ende des Rahmens 34 abgesenkt
ist und dieser vollständig mit dem in Leporello-Faltung gelegten Lagerstapel gefüllt
ist, wird durch eine seitliche Öffnung 71 im Rahmen 34 ein neuer Boden 40 eingeschoben
und der Rahmen 34 in die in strichierten Linien dargestellte horizontale Lage geschwenkt
und auf den Boden 38 abgesenkt. Der auf dem ersten Boden 40 ruhende Lagerstapel
28 kann dann in Richtung des Pfeiles 72 nach vorn ausgefahren und der weiteren Verarbeitungsstelle
zugeführt werden. Hierbei ist es möglich, die Bahn vorher abzuschneiden. Diese kann
aber auch in einem Zuge weitergeführt werden, wenn die Zuführeinrichtung 26 so ausgebildet
ist, daß sie mit dem Rahmen 34 zusammen die Schwenk- und Absenkbewegung ausführen
kann.
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Um mehr Seiten zu einer Zeitschrift zusammenfügen zu können, als von
einem einzigen Druckzylinder bedruckt werden können, ist jeder Rotationsdruckmaschine
eine eigene Vorrichtung zum Bilden eines Lagerstapels zugeordnet, welche den aus
allen Bahnen dieser Rotationsdruckmaschine bestchenden Lagerstapel 28 in der zuvor
beschriebenen Weise in Leporello-Falten legt und stapelt. Die so gebildeten rja(aeXrtapel
28a,
28h und 28c der Papierbahnen von drei verschiedenen Druckmaschinen werden dann in
einer Reihe nebeneinander angeordnet und die von diesen Lagerstapeln 28a, 28b und
28c kommenden Bahnstapel 18a, 18b und 18c werden dann wieder zusammengeführt, wie
dies in den Fig. 2 und 10 dargestellt ist. Unter der Annahme, daß jeder Bahnstapel
18a, 18b und 18c aus je drei Bahnen besteht, während es in Wifidichkeit sehr viel
mehr sind, enthält der Bahnstapel 18a die bedruckten Seiten 1 bis 12, der Bahnstapel
18b die bedruckten Seiten 13 bis 24 und der Bahnstapel 18c die bedruckten Seiten
25 bis 36, die in der richtigen Reihenfolge übereinanerliegen, wobei auch die Querperforationen
25a, 25b und 25c der einzelnen Bahnstapel sich übereinander befinden, wenn die Bahnstapel
18a, 18b, 18c in den Walzenspalt 72a eines Sammeiwalzenpaares 72 einlaufen. Alle
Blätter der herzustellenden Zeitschrift liegen nun in der richtigen Reihenfolge
übereinander, wenn die zusammengeführten Bahnstapel 18a, 18b und 18c die Heftstation
73, eine Längsschneidevorrichtung 74 und eine Querschneidestation 75 durchlaufen,
in der die Blattstapel 76 einer jeden herzustellenden Zeitschrift von den laufenden
Bahnstapeln 18a, 18b und 18c quer abgetrennt und einer hier nicht näher dargestellten
Falzvorrichtung zum Bilden des Rückenfalzes 77 und einer Vorrichtung zum Glattschneiden
der dem Rückenfalz 77 der Zeitschrift 78 gegenüberliegenden Ränder 79 zugeführt
werden (Fig. 2). Da die Perforationen 25a, 25b und 25c mindestens in einem Vielfachen
der doppelten Seitenbreite angeordnet sind, liegen wenigstens einige der Querschnitte
im Bereich dieser Perforationen, so daß ein besonders leichter Schnitt möglich ist.
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Um die von verschiedenen Lagerstapeln 28a, 28b und 28c kommenden Bahnstapel
18a, 18b und 18c vor dem Zusammenführen und Heften in Längsrichtung gegeneinander
ausrichten zu können, ist nach der Erfindung eine Ausrichtvorrichtung 80 vorgesehen,
in der die mit hoher Geschwindigkeit sich bewegenden
Bahnstapel
18a, 18b und 18c in Längsrichtung gegeneinander verschoben werden können. Diese
Ausrichtvorrichtung, die in den Fig. 10 bis 13 dargestellt ist, hat einen im wesentlichen
rechteckigen Rahmen 81, an dessen Pfosten innenseitig Führungsschienen 82, 83, 84
und 85 angeordnet sind, in denen drei Schlitten 86, 87 und 88 längsverschieblich
gelagert sind. Jeder Schlitten 86, 87 und 88 hat einen geeigneten Stellantrieb 89
bzw. 90 bzw. 91, beispielsweise einen hydraulischen oder pneumatischen Zylinder,
mit dem der Schlitten in Längsrichtung des Rahmens verstellt werden kann. Jeder
Schlitten 86, 87 und 88 trägt eine Führungseinrichtung 92 bzw. 93 bzw. 94, die im
Prinzip ebenso wie die Führungseinrichtung 26 ausgebildet ist und aus mehreren seitlichen
Führungsrollen 95 für den jeweiligen Bahnstapel 18a bzw. 18b bzw. 18c und zwei Bandförderern
96 und 97 besteht, welche den laufenden Bahnstapel 18b zwischen sich einschließen.
Jeder Bandförderer 96 besteht aus vorderen und hinteren Umkehrwalzen 98 und mittleren
Stützwalzen 99, um die mehrere endlose Förderbänder 100 und 101 umlaufen, die mit
ihren einander zugewandten, gleichsinnig laufenden Trumen 100a und 101a den zwischen
ihnen angeordneten Bahnstapel 18a bzw. 18b bzw.
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18c abstützen. Die Förderbänder 96 und 97 werden beide mit einer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, die ebenso groß ist wie die Laufgeschwindigkeit der Bahnstapel 18a,
18b und 18c, die sie zwischen sich einklemmen. Es ist deshalb möglich, einen Bahnstapel
18a bzw. 18b gegenüber einem anderen Bahnstapel z.B. 18c etwas vorzuziehen oder
zurückbleiben zu lassen, um die Perforationen 25a, 25b und 25c dieser einzelnen
Bahnstapel und damit auch die Satzspiegel der Seiten dieser Bahnstapel genau übereinanderzubringen.
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Damit die von den Lagerstapeln 28a, 28b und 28c ablaufenden Bahnstapel
18a, 18b und 18c problemlos in die Ausrichtvorrichtung 80 einlaufen, ist jeder Führungseinrichtung
102,
103, 104 eine Zuführeinrichtung 105 vorgeschaltet, mit der
der jeweilige Bahnstapel 18a, 18b, 18c von seinem Lagerstapel 28a, 28b, 28c abgezogen
wird. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese Zuführeinrichtung
aus je zwei Tandemwalzen 106 und 107, die durch ein Gelenkparallelogramm 108 miteinander
verbunden sind und beim Abziehen der Leporello-Faltung hin- und herschwenken können.
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Man erkennt insbesondere aus Fig. 10, daß die Bahnstapel zwischen
den einzelnen Stationen immer zwischen Führungseinrichtungen der weiter oben beschriebenen
Art geführt und abgestützt sind, so daß sich die einzelnen Bahnen nicht unbeabsichtigt
quer oder längs verschieben können. Auch beim Querabschneiden der Blattstapel 76
von dem laufenden Bahnstapel können sich die Blätter nicht mehr verschieben, da
sie in der erforderlichen Anzahl bereits zusammengeheftet sind.
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Aus dem vorherstehenden ergibt sich, daß bei dem Verfahren nach der
Erfindung die verschiedene Seiten enthaltendenr zu je einem Bahnstapel zusammengeführten
Bahnen eines jeden Druckzylinders zunächst zu einem Lagerstapel in Leporello-Faltung
abgelegt werden. Dann werden die Bahnstapel mehrerer Lagerstapel, welche von verschiedenen
Rotationsdruckmaschinen stammen, zu einem alle Seiten der herzustellenden Zeitschrift
enthaltenden Bahnstapel zusammengeführt und im Bereich der Rückenfalze 77 der Zeitschriften
zusammengeheftet. Erst danach werden die Blattstapel 76 der einzelnen Zeitschriften
von der laufenden Bahn abgeschnitten, gefalzt und mit dem Glattschnitt versehen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern es sind mehrere Änderungen und Ergänzungen möglich, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können erheblich mehr.
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Papierbahnen als dargestellt zu einem Bahnstapel zusammengeführt werden,
aus dem dann der Lagerstapel in Leporello-Faltung gebildet wird. Ferner ist es möglich,
wesentlich mehr als drei Bahnstapel zusammenzuführen, um Druckwerke oder Hefte mit
vollständiger Seitenzahl in Form eines Bahnstapels zu erhalten, der dann zunächst
geheftet und abgeschnitten wird. Ferner ist es möglich, anstelle der in Fig. 2 dargestellten
Kreismesser 110 zum Längsbeschneiden der laufenden Bahnstapel auch andere Schneidvorrichtungen
einzusetzen, oder auf das Längsschneiden ganz zu verzichten und den Glattschnitt
erst nach dem Abtrennen und Falzen der Blattstapel eines jeden Heftes bzw. einer
jeden Zeitschrift an drei Seiten gleichzeitig durchzuführen. Ferner kann die Bewegungsführung
des Klemmhebels 63 etwas anders gestaltet werden, um sie der Laufgeschwindigkeit
des Bahnstapels besser anzupassen. Auch die Ausbildung und Anordnung der Vorrichtung
27 zum Bilden der Lagerstapel 28 kann anders ausgebildet sein, wenn sich hierdurch
Vorteile ergeben.
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Der Fachmann erkennt ferner, daß die einzelnen Bahnstapel der Ausrichtvorrichtung
80 auch vertikal und durch Geschoßdecken hindurch zugeführt werden können und daß
es möglich ist, mehrere Lagerstapel einer Sorte nebeneinander aufzustellen, um auch
zusammenhängende Bahnen und Bahnstapel sehr großer Länge verarbeiten zu können.