DE3321225C2 - Schaltungsanordnung zur automatisch wirksamen, dynamischen Entzerrung - Google Patents
Schaltungsanordnung zur automatisch wirksamen, dynamischen EntzerrungInfo
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Landscapes
- Tone Control, Compression And Expansion, Limiting Amplitude (AREA)
- Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Schaltungsanordnung zur automatisch wirksamen dynamischen
Entzerrung mit einem von Hand betätigten
Verstärkungseinsteller mit veränderbarem Widerstand und
Mitteln zum amplitudenmäßigen Verändern der Baß-Anhebung bei
Spektralanteilen im unteren Frequenzbereich relativ zur
Amplitude bei Spektralanteilen im mittleren Frequenzbereich,
und zwar in Abhängigkeit von der manuell eingestellten
Verstärkung, die einem Audiosignal zuteil wird, das zur
Wiedergabe als hörbarer Ton bei mittleren Frequenzen
bearbeitet wird.
Es sind bereits verschiedene Schaltungsanordnungen zur
Einstellung der Klangfarbe bekanntgeworden. Eine derartige
Schaltungsanordnung (DE 29 48 755 A1) erlaubt eine
Verstärkungseinstellung in einzelnen Frequenzbereichen, ohne
die Übergangsfrequenzen zu ändern. Andere bekannte
Schaltungsanordnungen (US 4 220 817, DE 31 32 402 A1) dienen
ebenfalls einer Klangfarbeneinstellung, berücksichtigen
jedoch nicht psycho-akustische Gegebenheiten bei der
Wiedergabe von Musik mit einer an der Originaldarbietung
abweichenden Lautstärke. Aus Electronics, 10.03.1981, Seiten
191 bis 192 ist ein parametrischer Entzerrer
bekanntgeworden, der zwar eine vielfältige Einstellung des
Frequenzgangs bei der Wiedergabe, nicht jedoch eine
automatische gehörrichtige Lautstärkeregelung bewirkt.
Eine solche wird durch Regelkurven erzielt, die
beispielsweise in einem Vortrag "Loudness compensation, Use
and Abuse" von Tomlinson, Holman & Frank S. Kapmann
beschrieben wurden, der bei der Audio Engineering Society im
November 1977 gehalten wurde. Die Schaltungen zur Erzielung
dieser Lautstärkeregelung beruhen auf den sogenannten
Fletcher-Munson-Kurven, welche sich auf den Frequenzgang der
Empfindlichkeit des menschlichen Ohres in Abhängigkeit von
der Lautstärke beziehen. Die Empfindlichkeit des
menschlichen Ohres für niedere Frequenzen (Baß) ist relativ
zur Empfindlichkeit bei anderen Frequenzen bei geringeren
Lautstärken (Pegel) geringer als bei höheren Lautstärken. Um
diesen Unterschied auszugleichen, wurden bereits Schaltungen
beschrieben, die eine Lautstärkeregelung enthalten, durch
welche bei niederen Lautstärken die niederen Frequenzen
(Baß) und die hohen Frequenzen (treble) angehoben werden
(Zastrow Peter: PHONOTECHNIK, 1. Auflage, Frankfurter
Fachverlag, 1979, S. 132-139).
So wird beispielsweise in Zastrow, Peter: PHONOTECHNIK,
1. Auflage, Frankfurter Fachverlag 1979, Seite 132 bis 139
eine solche Lautstärkeregelung beschrieben, wobei jedoch
auch Sprachfrequenzen bei niedrigen Hörpegeln angehoben
werden. Dies führt zu unnatürlich dröhnenden Männerstimmen
und Celloklängen bei niedrigen Hörpegeln.
In dem vorstehend genannten Vortrag und der US 4220817
wird eine Schaltungsanordnung zur Steuerung der tiefen
Frequen
zen (Baß) beschrieben, in der eine Anpassung an die
Gestalt der Fletcher-Munson-Kurven oder der Kurven von
späteren Forschern versucht wird. In der Vergangenheit
wurde die Lautstärkeregelung bei Tonwiedergabegeräten
derart entworfen, daß bei der Veränderung der Einstellung
der Lautstärkeregelung durch Kompensationsnetzwerke der
Frequenzgang des Übertragungssystems entgegengesetzt ge
ändert wird, als sich der Frequenzgang des menschlichen
Ohres für verschiedene Lautstärken ändert. Die Erfindung
beruht auf der Überlegung, daß diese Annäherung zu einigen
unerwünschten Effekten führt.
Es ist Aufgabe der Erfindung,
eine wesentlich bessere Tonwiedergabe zu er
zielen und diese Aufgabe mit verhältnismäßig einfachen,
keinen hohen Aufwand erfordernden Mitteln zu lösen.
Zum besseren Verständnis der hierbei bestehenden Probleme
der Lautstärkeregelung und wie durch diese Erfindung die
Probleme gelöst werden, wird im folgenden zuerst dargelegt,
wie sich der Frequenzgang des menschlichen Ohres mit der
Intensität bzw. mit der empfangenen Lautstärke ändert.
Anschließend werden die Auswirkungen dieser Änderung bei
Sprache und Musik untersucht.
Kurven gleicher Lautstärke wurden von Fletcher-Munson in USA
und später von Churcher-King in England gemessen. Diese
Kurven gleicher Lautstärke zeigen, daß bei Verringerung der
Lautstärke bei dem Ohr zugeführten Tönen die Empfindlich
keit für Töne von Frequenzen von 500 Hz abnimmt. Wenn ein
akustisches Signal, das aus zwei reinen Tönen von 50 Hz bzw.
1000 Hz bei gleichem Schalldruck besteht und wenn dieses
Signal zuerst mit hohem Schalldruck und dann mit niederigerem
Schalldruck zugeführt wird, dann wird das Signal mit geringem
Schalldruck so empfangen, als ob es einen geringeren Anteil
des 50 Hz-Tones relativ zum 1000 Hz-Ton enthält, als das
Signal mit höherem Schalldruck.
Die Lautstärkeregler bei Tonwiedergabeeinrichtungen wurden
so entwickelt, daß bei Verringerung der Lautstärke die
tieferen Frequenzen relativ zu den mittleren Frequenzen an
gehoben wurden, um die geringere Empfindlichkeit des mensch
lichen Ohres für niedrige Frequenzen bei Abnahme der Laut
stärke zu kompensieren. Jedoch ein Anheben der tiefen Fre
quenzen in Signalen geringer Lautstärke ergibt nicht den
selben akustischen Eindruck des Tonempfanges, der beim di
rekten (live) Hören dieser Töne erzielt würde. Dies ist da
rauf zurückzuführen, daß die direkt (live) empfangenen Töne,
wenn sie bei geringer Lautstärke gehört würden, durch die
geringere Empfindlichkeit des menschlichen Ohres bei nie
deren Frequenzen beeinflußt werden, also der Eindruck ent
steht, daß der Anteil der niederen Frequenzen relativ zu den
mittleren Frequenzen geringer sei. Deshalb werden Laut
stärkeregelungen bei den jetzt üblichen Tonwiedergabegeräten
derart ausgeführt, daß bei niederer Lautstärke der Baß sehr
stark angehoben wird. Aus diesem Grund enthalten Hi-Fi-Ge
räte einen Schalter, um die Lautstärkeregelung fallweise
auszuschalten.
Täglich haben Leute Gelegenheit, Sprache von anderen direkt
(live) mit verschiedener Lautstärke zu hören, beispiels
weise wenn sich im Freien die Entfernung zwischen dem Spre
cher und dem Zuhörer ändert, oder wenn Leute zu verschiede
nen Zeiten mit verschiedener Lautstärke sprechen. Bei di
rektem Empfang (live) von geringer Lautstärke entsteht der
Eindruck, daß wenig Baß vorhanden ist, und das erscheint
auch natürlich. Es wurde festgestellt, daß jeder Versuch,
diese tiefen Frequenzen der Stimme bei der Wiedergabe hin
zuzufügen, bei niederen Lautstärken als künstlich bzw. un
natürlich empfunden wird.
Beim direkten (live) Hören von Musik wurde jedoch eine
deutlich abweichende Erfahrung gemacht. Vom Dirigenten ge
leitete Orchester spielen üblicherweise nie Kompositionen
mit einer um 30 dB sich ändernden Tonstärke, und die Laut
stärke (Pegel) in Konzerthallen ist an verschiedenen Plätzen
nicht sehr stark verschieden. Infolgedessen sind in Konzert
hallen die Zuhörer gewohnt, eine bekannte Komposition mit
einer im wesentlichen vorgegebenen Lautstärke zu hören.
Auch bei Musikvorführungen im Freien ist konzentriertes
Hören gedanklich verbunden (assoziiert) mit einer Laut
stärke in unmittelbarer Nähe der Kapelle. Wenn die Kapelle
im Freien ohne Verstärker spielt, kann man sich natürlich
weit genug von der Kapelle entfernen, um die Musik wesent
lich leiser zu hören. Wenn man dies jedoch tut, dann dämpft
die Luft die hohen Frequenzen mehr als die niedrigeren Fre
quenzen und dadurch erfolgt eine teilweise Kompensation
dessen, was andernfalls als merkbarer Verlust des Anteils
an tiefen Frequenzen bei großer Entfernung empfunden wurde.
Wenn auf Tonträger aufgenommene Musik mit einer Lautstärke
wiedergegeben wird, die geringer ist, als man es für dieses
Musikstück bei direkter (live) Vorführung erwarten würde,
dann entsteht der Eindruck, daß die Töne der tiefen Instru
mente (beispielsweise Kontrabaß, Baßtrommel und durch Pedal
betätigung erzeugte Orgeltöne) im Musikstück im wesentlichen
als fehlend empfunden werden, als Folge der geringeren
Empfindlichkeit des menschlichen Ohres für tiefere Fre
quenzen. Da dieser Eindruck bei niederen Frequenzen vom
Hörer beim Hören von Musik (im Gegensatz zur Sprache) ge
danklich mit direkten (live) Vorführungen assoziiert ist,
wurde festgestellt, daß ein sauberes Anheben der sehr niedri
gen Frequenzen (unterhalb 200 Hz) den Höreindruck der Baß
instrumente derart wiederherstellt bzw. normalisiert, daß
dies als wesentliche Verbesserung betrachtet wird und zwar
ohne Verschlechterung der Sprachwiedergabe, wie es bei den
bisher üblichen Methoden der Lautstärkekompensation der Fall
war.
Obwohl aus den Kurven gleicher Lautstärke nach Fletcher-Munson
hervorgeht, daß man auch die Frequenzen zwischen 200
und 500 Hz anheben soll, hat der Anmelder gefunden, daß eine
sehr gute musikalische Wiedergabe erzielt wird, wenn man das
Anheben der tiefen Frequenzen auf den Bereich unter 200 Hz
beschränkt. Es wird daher durch die Erfindung der unerwünsch
te Effekt vermieden, der vorstehend in Bezug auf die Sprach
wiedergabe erwähnt worden ist, weil erfindungsgemäß die hohen
Frequenzen (formant frequencies) der Sprache nicht bzw. nur
unwesentlich angehoben werden.
Der Erfinder hat auch festgestellt, daß selbst unterhalb
200 Hz die beste Anhebung des Frequenzganges nicht - wie
üblicherweise geglaubt wird - durch die Abhängigkeit der
Kurven gleicher Lautstärke vom Signalpegel angezeigt ist.
Die Fletcher-Munson-Kurven wurden nämlich mit reinen Tönen
(Sinuswellen) aufgenommen. Diese Kurven geben lediglich an,
welcher Schalldruckpegel bei reinen Tönen vorgegebener Fre
quenzen erzeugt werden soll, um ebenso laut empfunden zu
werden, wie ein anderer reiner Ton von 1000 Hz bei einem vor
gegebenen Schalldruckpegel.
Bei der Musik besteht keine feste Beziehung zwischen der
Amplitude der Komponenten des niederen Frequenzbereiches
und derjenigen des mittleren Frequenzbereiches (welche weit
gehend verantwortlich sind für die empfangene Lautstärke ei
ner musikalischen Komposition) und deshalb der Einstellung
der Lautstärke bei der Wiedergabe von Musik. Die relativen
Amplituden verschiedener Töne werden bestimmt durch die
spezielle musikalische Komposition und sind innerhalb dieser
Komposition verschieden.
Weiterhin ist es bei der Musik möglich, daß zwei
verschiedene Instrumente, beispielsweise eine Orgel und ein
Kontrabaß gleichzeitig im selben niedrigen Frequenzbereich
mit verschiedener Amplitude bzw. Lautstärke gespielt werden.
Würde man der Theorie der Kurven gleicher Lautstärke bzw.
Lautstärkekompensation bei der Einstellung der Lautstärke
folgen, dann würde eine verschieden starke Baßanhebung für
jedes der beiden Instrumente bei einer vorgegebenen
Verringerung der Lautstärkeeinstellung benötigt werden. Dies
kann in der Praxis nicht erreicht werden, denn die von den
beiden Instrumenten abgestrahlten Töne liegen im gleichen
Frequenzband und können mathematisch nicht getrennt werden.
Auf diesen Überlegungen des Erfinders beruht die Erkenntnis,
daß die erwähnten Kurven gleicher Lautstärke nicht als
geeignete Kurven für die Auslegung der Lautstärkeeinstellung
bei Geräten für Tonwiedergabe geeignet sind.
Aufgrund dieser Überlegungen hat der Erfinder eine Schar von
Frequenzgang-Kurven für verschiedene Einstellungen der
Lautstärkeregelung entwickelt, welche die Qualität der vom
Ohr bei niedrigem Pegel der Lautstärke aufgenommenen
Musikwiedergabe verbessern und die Wiedergabe von Sprache
nicht verschlechtern. Es wird daher bei einer
Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art die
vorstehend genannte Aufgabe durch Mittel gelöst, die den
obengenannten Verstärkungseinsteller enthalten und durch die
bei Frequenzen im mittleren Frequenzbereich ab 200 Hz eine
vernachlässigbare Anhebung bei unterschiedlichen, manuell
eingestellten Verstärkungen der Audiosignale entsprechend
der Festlegung durch den Verstärkungseinsteller erfolgt,
während die Baß-Anhebung im darunterliegenden Bereich der
unteren Frequenzen in Abhängigkeit von den obengenannten
Verstärkungen erheblich verändert wird, so daß bei einer
Tonwiedergabe des Audiosignals mit niedrigen Abhörpegeln die
wiedergegebenen Baß-Spektralanteile von den Zuhörern so
wahrgenommen werden, daß keine nachteilige Beeinflussung
wiedergegebener Stimmen erfolgt, die durch das Audiosignal
dargestellt werden.
Weitere Fortbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet und werden nachstehend
in Verbindung mit den Ausführungsbeispiele darstellenden,
zum Teil schematisch vereinfachten Figuren beschrieben. In
diesen sind einander entsprechende Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen, und es sind alle zum Verständnis der
Erfindung nicht notwendigen Einzelheiten fortgelassen
worden.
Es zeigt:
Fig. 1 eine grafische Darstellung der erfindungsgemäß erzielbaren
Kompensation der Lautstärke;
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung zur Kompensation der Lautstärke;
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen
automatischen Lautstärkekompensation, geeignet zur
Verwendung in einem Mehrkanalsystem;
Fig. 4 ein Prinzipschaltbild einer anderen Ausführungsform
der Erfindung, geeignet zur Verwendung in einem
Mehrkanalsystem;
Fig. 5 ein Prinzipschaltbild einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 6 eine grafische Darstellung der erfindungsgemäßen
Kompensation der Lautstärke für einen Bereich von
verschiedenen Einstellungen.
In Fig. 1 ist eine Anzahl von Kurven der erfindungsgemäßen
Lautstärkekompensation dargestellt, bei welchen selbst bei
Einstellung extremer Anhebung die Kurve 11 nicht mehr als
1,5 dB Anhebung bei und oberhalb 150 Hz zeigt mit einem
oberhalb 150 Hz beginnenden Abfall (rolloff), welcher dazu
beiträgt, das hörbare niederfrequente Störgeräusch zu ver
ringern.
Durch die vorliegende Erfindung werden die Nachteile der
bisher bekannten Schaltanordnungen vermieden, indem erkannt
wurde, daß deren Kurven auf Lautstärkemessungen basieren,
welche nicht notwendigerweise in Beziehung zu der empfange
nen Qualität komplexer Signale stehen.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform einer Schaltanordnung
zur automatischen Kompensation der Lautstärke dargestellt,
welche einen Kurvenverlauf gemäß Fig. 1 bewirkt.
Eine Besonderheit der Erfindung besteht in der Verwendung
eines aktiven Resonanz-Kreises, um einen Q-Wert zu erreichen,
der hoch genug ist für die Erzielung einer angemessenen Baß
anhebung in dem gewünschten Baß-Bereich von 140 Hz bis 60 Hz,
während oberhalb 150 Hz die Kurve der Kompensation wesentlich
flacher verläuft.
Ein Lautstärkeregler 14 hat einen Abgriff 15, der mit einem
geeigneten Schaltungspunkt verbunden ist, um eine Anhebung der
Lautstärke und einen richtigen Ausgangspegel zu gewährleisten.
Für einen speziellen, mit Abgriff versehenen Regler (control
taper) ist die Stelle des Abgriffes so gewählt, daß sie am
Dreharm (Drehpunkt) einen Pegel der Lautstärke beim lautesten
Programm im Hörbereich von ungefähr 80 dB oberhalb 2 × 10-5
vorsieht, wobei der Widerstand 21 wirksam mit Masse verbunden
ist. Ist diese Verbindung des Widerstandes 21 wirksam getrennt,
würde der angenommene Schalldruck um etwa 5 dB zunehmen. Dieser
Abgriff ist mit einem aktiven Resonanzkreis verbunden,
welcher aus einem abstimmbaren Kondensator 16 und einer
aktiven Induktivität (inductor) besteht, welche den Kon
densator 17, den Widerstand 18 und den Verstärker 12 ent
hält, der dem Abstimmkondensator 16 über den Widerstand 13
einen Strom zuführt. Diese Schaltung stellt eine parallel
zum Kondensator 16 liegende Impedanz dar, welche die Strom-
Spannungs-Phasenbeziehung einer Induktivität (inductor) hat
und mit dem Kondensator 16 zusammen als Bandfilter wirkt.
Dieser aktive Resonanzkreis belastet den Abgriff 15 bei
allen Frequenzen, ausgenommen bei der Resonanzfrequenz,
welche üblicherweise auf 50 Hz eingestellt ist. Bei der Re
sonanzfrequenz wird die Impedanz des aktiven Netzwerkes hoch
und der Abgriff 15 wird nicht durch den 1,2 kOhm Widerstand 21
belastet, so daß die Ausgangsspannung der Schaltanordnung
zunimmt.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung.
Es wurde festgestellt, daß bei niedrigen Frequenzen eine
gute Trennung nicht notwendig ist, da die Lautstärke abnimmt.
Es ist deshalb zweckmäßig, nur einen einzigen aktiven Reso
nanzkreis der in Fig. 2 dargestellten und in Verbindung damit
beschriebenen Art für ein Mehrkanalsystem zu verwenden. Die
zwei Kanäle A und B können durch ein gekoppeltes Potentiometer
gesteuert werden, welches zwei Einzel-Potentiometer 19 und 20
enthält. Um die gewünschte, in Fig. 1 dargestellte Lautstärke-Kom
pensationskurve zu erhalten, ist der aktive Resonanzkreis
mit den Abgriffen 22 und 23 am Potentiometer 19 und den Ab
griffen 24 und 25 am Potentiometer 20 verbunden. Da der Reso
nanzkreis im wesentlichen einen Kurzschluß für die hohen Fre
quenzen darstellt, ist bei hohen Frequenzen keine Verkopplung
bzw. kein Übersprechen zwischen den Kanälen vorhanden und die
Trennung zwischen beiden Kanälen ist gut. Nur bei tiefen Fre
quenzen, bei denen eine Lautstärkenkompensation erwünscht
ist, nimmt der Widerstand an der Anschlußklemme des Konden
sators 107 bis zu dem Punkt zu, bei welchem die Kanäle gekop
pelt sind. Bei diesen niedrigen Frequenzen nimmt die Trennung
der beiden Kanäle ab, aber diese Abnahme bewirkt keine in
akustischer Beziehung zu beanstandenden Erscheinungen, weil
die höherfrequenten Anteile in den Kanälen A und B einen aus
reichenden Stereo-Effekt bei geringeren Lautstärken hervor
rufen. Fig. 3 zeigt auch eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung, bei der mehr als ein Abgriff an den zur Lautstärke
regulierung dienenden Potentiometern 19 und 20 vorgesehen ist;
hierbei werden jedem Abgriff verschiedene Signale zugeführt
und dadurch ist der Verlauf der Lautstärke-Kurve an die in
Fig. 1 dargestellte gewünschte Charakteristik angepaßt. Durch
Erhöhung der Zahl der Abgriffe kann die gewünschte Kurve noch
mit höherer Genauigkeit erzielt werden.
Die zusätzlichen Abgriffe dienen dazu, die vom Bandfilter
gefilterten Signale wieder einzuführen und dadurch eine
bessere Annäherung an das gewünschte Verhalten der relativen
10 dB Baß-Anhebung für jede 20 dB-Dämpfung im mittleren Band
in einfacher und kontinuierlicher Weise zu erzielen. Die
390 Ohm- und 1,5 KOhm-Widerstände an den Abgriffen der Poten
tiometer bewirken die gewünschte Dämpfung der Steuerung, wenn
der Potentiometer-Arm sich am unteren Abgriff befindet und die
Dämpfung um etwa 30 dB größer ist als die Dämpfung am oberen
Abgriff, während der 1,5 KOhm-Widerstand in Zusammenwirken mit
der Verstärkung des Filterkreises und der Spannungsteiler-Wirkung
des Potentiometers und des 390 Ohm-Widerstandes die
Höhe des wiedereingeführten Baß-Signals bestimmt.
In Fig. 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, welches zur Verwendung in Stereoanlagen vor
gesehen ist. Die den Eingangsklemmen 31 und 32 zugeführten
Signale werden verarbeitet, damit sie für den linken und
rechten Kanal mit entsprechender Lautstärke-Kompensation
an den Ausgangsklemmen 33 und 34 abgegeben werden. Die
Potentiometer R1A, R1B und R1C bilden eine gekoppelte Po
tentiometeranordnung mit drei einzelnen Potentiometerab
schnitten mit gemeinsamer Baß-Anhebung. Die Potentiometer
abschnitte R1A und R1B bilden einen gewünschten Audio-Ab
griff (audio taper) mit der Parallelschaltung der Wider
stände R2A, R7A bzw. R2B und R7B. Den Differentialverstärkern
A2A und A2B werden Signale mit voller Bandbreite über die
Eingangswiderstände R7A bzw. R7B zugeführt; jeder Differen
tialverstärker enthält Mittel zum Kombinieren dieses Signals
voller Bandbreite mit dem Signal begrenzter Bandbreite,
welches am Potentiometer-Arm des Potentiometerabschnittes
R1C (potentiometer section) abgegriffen wird. Diese Signale
werden über die Widerstände R2A und R2B einem Filterkreis
zugeführt, der den Verstärker A1 und die zugehörigen Schalt
elemente enthält und der die Charakteristik eines Bandpasses
hat, zweckmäßigerweise mit einer Mittelfrequenz von etwa 50 Hz.
Diese Mittelfrequenz wird vorzugsweise nahe der unteren Grenz
frequenz des Übertragungsbereiches des angeschlossenen Tonwieder
gabesystems gewählt. Vom Ausgang des Verstärkers A1 werden die
gefilterten Signale dem Potentiometerabschnitt R1C zugeführt
und dieses hat einen Abgriff, so daß bei Einstellung der vor
gesehenen Verstärkung für Spitzenwerte einer mehr als 10 dB SPL
betragenden Lautstärke im Hörbereich der Potentiometer-Arm
dieses Potentiometerabschnittes wirksam mit Masse verbunden
ist, während für je 10 dB zusätzlich durch die Potentiometer
abschnitte R1A und R1B bewirkte Dämpfung die vom Potentiometer
R1C verursachte Dämpfung verringert wird, so daß relativ zur
Mittelfrequenz der Ausgangssignale am selben Punkt eine Zunahme
von 5 dB am Ausgang der Verstärker A2A und A2B bei der Mittel
frequenz des Bandfilters erzielt wird. Hierbei wird die ge
wünschte Lautstärkenkompensation erzielt, ohne die Verstärkung
im Mittelbereich der Frequenz oberhalb 200 Hz zu beeinflussen.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Schaltanordnung haben die
Bauteile, deren Bezeichnung am Ende den Buchstaben A bzw. B
tragen, im wesentlichen die gleichen Werte. Wenn es gewünscht
ist, für jeden Kanal eine eigene Baß-Anhebung vorzusehen, dann
müssen die Filterkreise, welche den Verstärker A1 und die zu
gehörigen Bauteile enthalten, verdoppelt werden.
Fig. 5 zeigt ein Prinzipschaltbild einer anderen Ausführungs
form der Erfindung, welche ebenfalls eine gekoppelte Poten
tiometeranordnung mit drei Potentiometerabschnitten enthält.
Einander entsprechende Bauteile im linken und rechten Kanal
sind mit denselben Bezugsnummern versehen, wobei die ange
hängten Buchstaben R bzw. L die Zugehörigkeit zum rechten bzw.
linken Kanal angeben. Die Eingangspotentiometer 42L und 42R
sind mit dem gemeinsamen Potentiometer 43 mechanisch gekoppelt.
Die niedrigen Frequenzen werden durch den Verstärker 44 und
die zugehörigen Schaltelemente verstärkt. Die Verstärker 45L
und 45R verstärken die hohen Frequenzen. Ein üblicherweise
geöffneter Schalter 46 dient zur wahlweisen Verbindung des
Potentiometer-Arms des Potentiometers 43 mit Masse und zur
Unterdrückung der dynamischen Entzerrung.
Diese Schaltanordnung hat einige Vorteile gegenüber Schalt
anordnungen mit Potentiometerabgriffen. Die Werte der ein
zelnen Bauteile im Filterkreis können unabhängig vom Wider
stand der Lautstärkenregelung gewählt werden. Große und teure
Kondensatoren werden nicht benötigt. Die Übereinstimmung der
Verstärkung beider Kanäle (gain control tracking) wird dadurch
verbessert, daß Fehler bei der Herstellung der Potentiometer
bezüglich der Reproduzierbarkeit des Ortes der Abgriffe in
Bezug auf die Steuerwelle und Fehler bzw. Unterschiede bei
der Belastung der Abgriffe, verursacht durch schwankende
und nicht reproduzierbaren Widerstand der Abgriffe, vermie
den werden.
Fig. 6 zeigt eine grafische Darstellung der Entzerrung für
verschiedene Einstellungen der Lautstärke, wobei die Frequenz
in einem logarithmischen Maßstab von 10 bis 1000 Hz dar
gestellt ist, wobei die Zahl nach dem Buchstaben E den Expo
nenten der Zahl 10 angibt, mit dem die vor dem Buchstaben E
stehende Zahl 1 zu multiplizieren ist. Für Einstellung der
maximalen Lautstärke ist die Kurve flach und weicht von
dieser geraden Linie umsomehr ab, je geringer die einge
stellte Lautstärke ist.
Claims (19)
1. Schaltungsanordnung zur automatisch wirksamen
dynamischen Entzerrung mit einem von Hand betätigten
Verstärkungseinsteller mit veränderbarem Widerstand und
Mitteln zum amplitudenmäßigen Verändern der Baß-Anhebung bei
Spektralanteilen im unteren Frequenzbereich relativ zur
Amplitude bei Spektralanteilen im mittleren Frequenzbereich,
und zwar in Abhängigkeit von der manuell eingestellten
Verstärkung, die einem Audiosignal zuteil wird, das zur
Wiedergabe als hörbarer Ton bei mittleren Frequenzen
bearbeitet wird, gekennzeichnet durch:
Mittel, die den obengenannten Verstärkungseinsteller enthalten und durch die bei Frequenzen im mittleren Frequenzbereich ab 200 Hz eine Anhebung bei unterschiedlichen, manuell eingestellten Verstärkungen der Audiosignale entsprechend der Festlegung durch den Verstärkungseinsteller vernachlässigbar ist, während die Baß-Anhebung im darunterliegenden Bereich der unteren Frequenzen in Abhängigkeit von den obengenannten Verstärkungen erheblich veränderbar ist.
Mittel, die den obengenannten Verstärkungseinsteller enthalten und durch die bei Frequenzen im mittleren Frequenzbereich ab 200 Hz eine Anhebung bei unterschiedlichen, manuell eingestellten Verstärkungen der Audiosignale entsprechend der Festlegung durch den Verstärkungseinsteller vernachlässigbar ist, während die Baß-Anhebung im darunterliegenden Bereich der unteren Frequenzen in Abhängigkeit von den obengenannten Verstärkungen erheblich veränderbar ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel ein mit Abgriff (15) versehenes erstes Poten
tiometer enthalten und an den Abgriff ein einen Teil
des Potentiometers überbrückender Resonanzkreis mit
einer wesentlich unter 150 Hz liegenden Resonanzfre
quenz angeschlossen ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Resonanzkreis eine Kapazität enthält und parallel
zu dieser ein aktiver, induktiver Widerstand von sehr
hoher Güte Q angeordnet ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit dem ersten Potentiometer (19) gekoppeltes zweites
Potentiometer (20) vorgesehen ist, welches einem zweiten
Kanal zugeordnet ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß am ersten Potentiometer (19) zusätzlich zum ersten Abgriff (22)
ein zweiter Abgriff (23) vorhanden ist, der mit einem,
einen Teil des ersten Potentiometers (19) überbrückenden, aktiven
Resonanzkreis verbunden ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Eingangspotentiometer (R1A) mit einem Ausgangs
potentiometer (R1C) gekoppelt ist, daß Mittel vorgesehen
sind, welche das am Arm des Eingangspotentiometer (R1A)
abgenommene Signal mit dem am Arm des Ausgangspotentio
meter (R1C) abgenommenen Signal zum Zwecke einer Laut
stärkekompensation kombinieren und daß ein Bandpaßs-Filter
vorgesehen ist, welches den Arm des Eingangs
potentiometer und das Ausgangspotentiometer derart kop
pelt, daß ein ausgewähltes Band mit Spektralkomponenten,
deren Mittelfrequenz höchstens 70 Hz
beträgt, übertragen wird.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zum ersten Eingangspotentiometer (R1A)
ein mit diesem und dem Ausgangspotentiometer (R1C) ge
koppeltes zweites Eingangspotentiometer (R1B) vorgesehen
ist und daß weitere Mittel vorgesehen sind, welche ein
Signal, das dem am Arm des Ausgangspotentiometers (R1C)
entspricht mit einem Signal, das dem am Arm des zweiten
Potentiometers entspricht, differentiell kombinieren.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Potentiometer mit Abgriffen versehen sind und
Mittel vorgesehen sind, welche bewirken, daß die von den
Ausgangspotentiometern hervorgerufene Dämpfung von einem
vorgegebenen Referenzpegel auf eine Dämpfung von 10 dB
reduziert wird, so daß eine Zunahme von im wesentlichen
5 dB am Ausgang dieser Mittel erzielt wird zur differen
tiellen Kombination bei dieser Bandpaßfilter-Mittel
frequenz in Bezug auf die Mittelfrequenz des Ausgangs.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Veränderung der Verstärkung im unte
ren Frequenzbereich einen Frequenzgang aufweisen, dessen
Abfall bei einer vorgegebenen, unter 70 Hz liegenden
Frequenz beginnt.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel von einem mit Abgriff vorgesehenen Po
tentiometer gebildet sind und an den Abgriff ein einen
Teil des Potentiometers überbrückender Resonanzkreis
angeschlossen ist, dessen Resonanzfrequenz im Basis
bereich deutlich unter 150 Hz liegt.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Veränderung der Anhebung im unteren
Frequenzbereich einen Lautstärkeregler enthalten und
daß bei durch Änderung der Einstellung des Lautstärke
reglers erzielten Verringerung der Lautstärke die An
hebung der unteren Frequenzen verringert wird, hingegen
der Frequenzbereich der Formanten der menschlichen Stimme
im wesentlichen unverändert bleibt.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verringerung der Lautstärke um weniger als 20 dB
für den Bereich oberhalb 100 Hz nur eine praktisch ver
nachlässigbare Anhebung erfolgt.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verringerung der Lautstärke um 20 bis 40 dB im
Bereich oberhalb 200 Hz nur eine praktisch vernachlässig
bare Anhebung erfolgt.
14. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß für wenigstens einige der unteren Lautstärkeeinstel
lungen die Steilheit der Entzerrungskennlinie größer als
12 dB Oktave ist.
15. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch
eine Schaltung mit komplexen Polen, die bei Änderung
der Einstellung zwecks Verringerung der Lautstärke in
Richtung zur imaginären Achse verschoben werden.
16. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch
einen Abfall des Frequenzganges auf eine wesentlich unter
halb 100 Hz liegende Frequenz.
17. Schaltungsanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steilheit des Abfalls bei Verringerung der Laut
stärke zunimmt.
18. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Einstellung der Lautstärke auf den höchsten Wert
ein fester Entzerrungskreis wirksam wird zum Zwecke der
Erzielung einer vorgegebenen Frequenzcharakteristik.
19. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Familie von dynamischen Entzerrungskurven mit
Maximalamplitude bei einer in ihrem mittleren Bereich
liegenden Frequenz vorgesehen ist und daß bei Einstellung
einer Lautstärkeverminderung in der Größenordnung von
15 dB die Maximalamplitude bei dieser Frequenz um 80%
bis 40% abnimmt.
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