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Die Erfindung betrifft einen leicht zu öffnenden bzw.
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leicht aufreißbaren Kunstharz-Beutel sowie eine Vorrichtung zu seiner
Herstellung.
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Es ist ein Beutel der angesprochenen Art bekannt, dessen Hauptteil
aus zwei übereinander gelegten und um ihre Ränder herum (thermisch) verschweißten
Folienlaminaten besteht, die ihrerseits durch Laminieren mehrerer Kunstharz-Folienlagen
gebildet sind. Wenn dabei ein Teil des Beutels zum Herausnehmen seines Inhalts geöffnet
werden soll, ist der aus den Folienlaminaten bestehende Beutel-Hauptteil schwierig
aufzureißen, so daß sich das öffnen mühsam gestaltet.
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Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines Kunstharz-Beutels,
der einfach zu öffnen bzw. leicht aufzureißen sein soll, sowie einer Vorrichtung
zur Herstellung eines Beutels dieser Art.
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Diese Aufgabe wird bei einem leicht zu öffnenden Kunstharz-Beutel
dieser Art erfindungsgemäß gelöst durch einen Beutel-Hauptteil aus einem Folienlaminat7
das durch Laminieren mehrerer Kunstharz-Folienlagen hergestellt ist, durch eine
Aufreiß- oder Ziehschnur, die mit einem der Beutel-Offnung entsprechenden Teil der
Innenfläche des Beutel-Hauptteils verbunden, z.B. verklebt oder verschweißt ist,
und durch eine am einen Ende der Ziehschnur angeformte Lasche.
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Bei diesem Beutel kann durch Ziehen der Ziehschnur die Fläche, mit
welcher die Ziehschnur verbunden ist, einfach und sicher aufgerissen werden, so
daß sich der Beutel insgesamt schnell und einfach öffnen läßt.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Beutel-Her-
stellungsvorrichtung,
mit deren Hilfe die am einen Ende mit Laschen versehenenZiehschnüx während der Herstellung
der Beutel-Hauptteile kontinuierlich an deren Innenflächen anbringbar sein sollen.
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Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht eines leicht zu öffnenden Kunstharz-Beutels
gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt längs
der Linie I-I in Fig. 1, Fig. 3 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt
längs der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 4 eine Darstellung einer in einem Laschenteil
des Hauptteils des Beutels nach Fig. 1 ausgebildeten Querrille, Fig. 5 bis 9 andere
Beispiele für die Querrille, Fig. 10 eine perspektivische Darstellung des Beutels
nach Fig. 1 mit teilweise abgezogener Ziehschnur> Fig. 11 eine in vergrößertem
Maßstab gehaltene Darstellung der Lasche, Fig. 12 eine perspektivische Darstellung
einer anderen Ausführungsform der Erfindung, Fig. 13 einen in vergrößertem Maßstab
gehaltenen Teilschnitt längs der Linie III-III in Fig. 12,
Fig.
14 eine Darstellung eines anderen Beispiels für die Lasche, Fig. 15 eine perspektivische
Darstellung eines erfindungsgemäßen Beutels, bei dem eine Klebmittelschicht am Beutel-Hauptteil
vorgesehen ist, Fig. 16 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung
des leicht zu öffnenden Kunstharz-Beutels gemäß der Erfindung, Fig. 12 eine in vergrößertem
Maßstab gehaltene Vorderansicht eines Ziehschnur-Ausrichtelements bei der Vorrichtung
nach Fig. 16, Fig. 18 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 17> Fig. 19
einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 17 und Fig. 20 eine Aufsicht auf wesentliche
Teile der Vorrichtung nach Fig. 16.
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Ein Hauptteil A eines Kunstharz-Beutels besteht gemäß den Fig. 1 und
2 aus einer laminierten Folie bzw. einem Folienlaminat mit jeweils der erforderlichen
Zahl von Kunstharzfolienlagen. Auf die Innenfläche einer Grundfolie 1 aus einer
oder mehreren Lagen ist eine thermisch verklebbare oder verschweißbre Kunststoff-Folienlage
2 aufkaschiert. Zwei Folienlaminate 3, jeweils bestehend aus der Grundfolie 1 und
der schweißbaren Folienlage 2, sind mit einander
zugewandten schweißbaren
Folienlagen 2 aufeinandergelegt und um die Ränder herum durch Ultraschallschweißung
oder thermische Schweißung miteinander verbunden, so daß sie den Beutel-Hauptteil
A bilden. Die geschweißten Ränder (Schweißsäume) sind bei 4 angedeutet.
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Als Grundfolie 1 wird eine Kunstharzfolie mit Feuchtigkeitsbeständigkeit,
Wärmebeständigkeit und Ultraviolett-Abschirmeigenschaft verwendet. Für die schweißbare
Kunststoff-Folienlage 2 kann ein beliebiger entsprechender Werkstoff verwendet werden,
der das Verschweißen der Kunststofflagen 2 um die Umfangsränder des Beutel-Hauptteils
A herum mittels Ultraschall oder Wärme ermöglicht.
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An der Offnungsstelle des Beutel-Hauptteils A ist an dessen Innenfläche,
d.h. an einer der schweißbaren Folienlagen 2, gemäß Fig. 2 eine Ziehschnur B angebracht,
beispielsweise angeklebt.
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Die Ziehschnur B kann aus einem beliebigen Kunstharzfaden, einem Naturfaden
oder einem Metalldraht bestehen, für diesen Zweck kann ein Einzelfaden oder ein
gezwirntes Garn verwendet werden.
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Zur Anbringung der Ziehschnur B an der Innenfläche der schweißbaren
Folienlage 2 kann wie folgt vorgegangen werden: Die Außenfläche der Ziehschnur B
wird mit einem unter Wärmeeinfluß verklebbaren Kunstharz beschichtet, so daß die
Ziehschnur mittels Wärme angebracht werden kann, die Ziehschnur B wird aus einem
gezwirnten Garn aus unter Wärmeeinfluß verklebbaren Fasern hergestellt und mittels
Wärme an der Innenfläche der Folienlage angebrachtß wenn die Oberfläche der Ziehschnur
B gemäß Fig. 2 mit einem
unter Wärmeeinfluß verklebbaren Kunstharz
b beschichtet ist, läßt sie sich durch Erwärmung besonders einfach mit der schweißbaren
Kunststoff-Folienlage 2 verkleben.
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Gemäß den Figuren 12 und 13 kann die Ziehschnur B wahlweise vollständig
um die Seitenwände des Beutel-Hauptteils A herum angebracht sein. Dabei ist das
Ende C der Ziehschnur B zwischen den Randkanten der aufeinander liegenden Folienlaminate
3 festgeklemmt. Das Ende C der Ziehschnur B ist mit einer Lasche D versehen, welche
die im folgenden beschriebene Ausbildung besitzt.
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Auf beiden Seiten des Endes C sind in AUfreiß richtung verlaufende
seitliche Einkerbungen 5, 5' ausgebildet.
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quer über die Ziehschnur B verläuft eine Ouerrille 6 unter Festlegung
eines bestimmten Abstands S zwischen ihr und den Enden der Einkerbungen 5, 5', so
daß die Lasche D durch die seitlichen Einkerbungen 5, 5' und die Querrille 6 festgelegt
ist.
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Aufgrund des Abstands S zwischen den Enden der Einkerbungen 5, 5'
und der Querrille 6 wird die Lasche D zwischen den Einkerbungen 5, 5' vom Schweißsaum
4 an der Randkante des Beutel-Haupttei ls getragen, wobei die Enden der Querrille
6 zumindest ein gewisses Stück seitlich über die Enden der betreffenden Einkerbungen
5, 5' hinausreichen. Falls beim Aufreißen des Beutels die Aufreißlinien über die
Abstände bzw.
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Zwischenräume S hinweg von den seitlichen Einkerbungen 5, 5' abweichen
sollten, verlaufen sie aufgrund dieser Ausbildung dennoch in jedem Fall in die Querrille
6 hinein.
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Gemäß den Fig. 4 bis 9 sind verschiedene Formen der Querrille 6 möglich.
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Vorzugsweise sollte der Winkeldzwischen der Querrille 6 und der Ziehschnur
B in Richtung auf das Innere a 0 des Beutel-Hauptteils A mindestens 90 betragen.
Wenn dieser Winkel kleiner ist als 900, kann die AufreiR-kraft nicht auf einen Bereich
n konzentriert werden, welcher dem Schnittpunkt zwischen der Ziehschnur B und der
Querrille 6 entspricht, so daß es schwierig wird, die Ziehschnur B gleichmäßig bzw.
ruckfrei durch das Folienlaminat 3 hindurchzuziehen.
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Der Beutel-Hauptteil A gemäß Fig. 12 wird in der Weise hergestellt,
daß zunächst die Ränder eines flachen Folienlaminats 3 aufeinandergelegt werden,
der doppeltgelegte Rand thermisch geschweißt bzw. unter Wärmeinfluß verklebt wird,
um dem Folienlaminat 3 eine schlauchförmige Gestalt zu verleihen, und sodann oberes
und unteres Ende dieser Schlauchform zur Herstellung eines luftdicht geschlossenen
Beutels verschweißt werden. In der Kante der Überlappungsschweißnaht 7 werden, ähnlich
wie bei der vorher beschriebenen Ausführungsform, seitliche Einkerbungen 5, 5' und
eine Querrille 6 ausgebildet, wodurch am Ende C der Ziehschnur B die Lasche D geformt
wird.
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Da bei einem derartig gefalteten Beutel das Ende C der Ziehschnur
B deren anderes Ende C überlappt, wird eines der Ziehschnurenden C an einer Stelle
entsprechend der Querrille 6 (z.B. bei X) durchgeschnitten. Beim Abziehen der Lasche
D wird daher nur die Ziehschnur B an der anderen Seite zum Aufreißen des Beutel-Hauptteils
herausgezogen.
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Die seitlichen Einkerbungen 5, 5' und die Querrille 6 werden an beiden
Randkanten des flachen Folienlaminats 3 vor der Ausbildung der Überlappungsschweißnaht
7 geformt, worauf die Enden des Folienlaminats 3
zur Bildung der
Überlappungsschweißnaht 7 aufeinandergelegt werden. In diesem Fall sind die. seitlichen
Einkerbungen 5, 5' und die Ouerrille 6 nicht als lotrechte, einkerbungsartige Rille
längs einer Linie sondern als einkerbungsartige Rille einer ziemlich großen Breite
ausgebildet, so daß ein etwaiger geringfUgigerersatzhre r jeweiligen Lagen beim
Zusammenlegen von rechter und linker Randkante ausgeglichen wird und die Einkerbungen
in rechter und linker Randkante (ungefähr) aufeinander ausgerichtet sind.
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Im Fall eines schmalen Schweißsaums 4 wird dessen um die Ouerrille
6 heruiegender Abschnitt gemäß Fig. 14 mit größerer Breite geformt.
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Gemäß Fig. 15 ist auf den über seiner oeffnung liegenden Teil des
Beutel-Hauptteils A ein Klebmittel 6 aufgetragen, an dem ein Abziehstreifen 9 abnehmbar
angebracht ist. Bei dieser Ausführungsform kann der Beutel nach dem öffnen mittels
der Ziehschnur B wieder verschlossen werden, indem der obere Abschnitt des Beutel-Hauptteils
A gegen letzteren zurückgefaltet wird.
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Im folgenden ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Kunstharz-Beuteln
der in Fig. 1 dargestellten Art beschrieben.
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Gemäß den Fig. 16 bis 20 sind bei dieser Vorrichtung einander gegenüberstehende
obere und untere Trennwalzen 10 bzw. 11 vorgesehen, um ein die Oberseite des Beutel-Hauptteils
bildendes oberes, endloses Folienlaminat 3-1 von einem die Unterseite des Beutel-Hauptteils
bildenden unteren, fortlaufenden Folienlaminat 3-2 in lotrechter Richtung zu trennen.
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In Bewegungsrichtung der Folienlaminate sindden Trennwalzen 10, 11
zwei Walzen 12, 13 nachgeschaltet, welche die beiden lotrecht voneinander getrennten
Folienlaminate 3-1, 3-2 wieder (in gegenseitiger Anlage) zurückführen. Im Raum zwischen
den lotrecht voneinander getrennten Folienlaminaten 3-1, 3-2 sind weiterhin zwei
Rohre 14, 15 in waagerechter Lage angeordnet, mit denen Ziehschnur-Ausrichtelemente
16 verschiebbar verbunden sind. Die Ausrichtelemente 16 weisen jeweils eine Bohrung
17 zur Aufnahme der von der Seite her abgezogenen Ziehschnüre B1 auf.
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Die durch diese Bohrungen 17 verlaufenden Ziehschnüre B-1 werden durch
seitliche Verschiebung der Ausrichtelemente 16 ausgerichtet bzw. in ihre vorgesehene
Lage gebracht, so daß die Ziehschnüre B-1 zwischen die oberen und unteren Folienlaminate
3-1 bzw. 3-2 eingefügt werden können. Die beiden Folienlaminate 3-1, 3-2 werden
durch die Walzen 12, 13 zunächst aufeinandergelegt, so daß sie die Ziehschnüre B-1
zwischen sich einschließen, und anschließend wieder lotrecht voneinander getrennt,
worauf die Ziehschnüre B-1 und das obere Folienlaminat 3-1 in einer Wärmeklebe-bzw.
Schweißeinrichtung 18 miteinander verbunden werden.
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Der Schweißeinrichtung 18 sind eine Beutelherstellungseinrichtung
19 und eine Schneideinrichtung 20 zum Verschweißen und Schneiden der Beutelränder
zwecks Herstellung der einzelnen Kunstharz-Beutel nachgeschaltet.
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Im folgenden sind die Ziehschnur-Ausrichtelemente 16 näher erläutert.
Gemäß den Fig. 17 bis 19 sind die beiden Rohre 14, 15 zwischen einer vorderen Platte
21 und einer hinteren Platte 22 verspannt und mittels einer Befestigungs-Schraube
23 festgelegt. Eine mit
einer Axialbohrung 25 versehene Schraube
24 ist zwischen den Rohren 14 und 15 in die vordere Platte 21 eingeschraubt.
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Eine Ziehschnur B-1 wird durch die Bohrung 25 der Schraube 24 eingeführt,
zwischen den Rohren 14 und 15 hindurchgezogen und aus der Aufnahme-Bohrung 17 in
der hinteren Platte 22 herausgezogen.
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Eine den Trennwalzen 10 und 11 nachgeschaltete Stanzeinheit 20 stanzt
in die übereinandergelegten Folienlaminate 3-1, 3-2 die Querrillen 6 zur Ausbildung
der Lasche D.
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Die die Lasche D festlegenden seitlichen Einkerbungen 5, 5' werden
durch die Schneideinrichtung 20 beim Durchschneiden des fortlaufenden Beutel-Hauptteils
A gleichzeitig ausgebildet.
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Zur Entnahme des Inhalts aus dem Beutel-Hauptteil A wird die im Schweißsaum
4 ausgebildete Lasche D herausgezogen, worauf die Ziehschnur B das die Oberseite
des Beutel-Hauptteils A bildende Folienlaminat 3 aufreißt und damit den Beutel öffnet.
Der Beutel läßt sich somit mit Hilfe der Ziehschnur B einfach und sicher öffnen.
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Bei der Herstellung der zusammenhängenden Beutel Hauptteile A sind
die fortlaufenden Folienlaminate 3-1, 3-2 durch die Trennwalzen 10 bzw. 11 lotrecht
voneinander getrennte wobei die Ziehs chnur B vom betreffenden Ausrichtelement 16
in den Zwischenraum zwischen diesen Folienlaminaten eingeführt und sodann zwischen
oberes und unteres Folienlaminat 3-1 bzw.
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3-2 eingefügt und mittels der Wärmeklebe- bzw.
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Schweißeinrichtung 18 mit dem oberen Folienlaminat
3-1
verbunden wird. Auf diese Weise können die Beutel-Hauptteile A, d.h. die fertigen
Beutel, fortlaufend hergestellt werden.
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