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DE3306037A1 - Vorrichtung zur galvanischen elektrostimulation bei blasen- oder analinkontinenz - Google Patents

Vorrichtung zur galvanischen elektrostimulation bei blasen- oder analinkontinenz

Info

Publication number
DE3306037A1
DE3306037A1 DE19833306037 DE3306037A DE3306037A1 DE 3306037 A1 DE3306037 A1 DE 3306037A1 DE 19833306037 DE19833306037 DE 19833306037 DE 3306037 A DE3306037 A DE 3306037A DE 3306037 A1 DE3306037 A1 DE 3306037A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrode
electrically conductive
head
designed
area
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19833306037
Other languages
English (en)
Inventor
Jürgen W. 2875 Ganderkesee Steindorf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
STEINDORF SUSANNE RUTH
Original Assignee
STEINDORF SUSANNE RUTH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by STEINDORF SUSANNE RUTH filed Critical STEINDORF SUSANNE RUTH
Priority to DE19833306037 priority Critical patent/DE3306037A1/de
Priority to PCT/EP1983/000266 priority patent/WO1984001515A1/de
Priority to AT83110087T priority patent/ATE42902T1/de
Priority to DE8383110087T priority patent/DE3379831D1/de
Priority to EP83110087A priority patent/EP0116688B1/de
Publication of DE3306037A1 publication Critical patent/DE3306037A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
    • A61N1/00Electrotherapy; Circuits therefor
    • A61N1/02Details
    • A61N1/04Electrodes
    • A61N1/05Electrodes for implantation or insertion into the body, e.g. heart electrode
    • A61N1/0507Electrodes for the digestive system
    • A61N1/0512Anal electrodes
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
    • A61N1/00Electrotherapy; Circuits therefor
    • A61N1/18Applying electric currents by contact electrodes
    • A61N1/32Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
    • A61N1/36Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
    • A61N1/36007Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation of urogenital or gastrointestinal organs, e.g. for incontinence control

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  • Electrotherapy Devices (AREA)

Description

  • Beschreibung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation bei Blasen- oder Analinkontinenz mit einer in den Schließmuskelbereich des Mastdarmes einführbaren Elektrode, an die ein die betreffenden Muskeln stimulierendes Impulssignal angelegt wird, sowie auf eine Elektrode, die aus einem zylindrischen, isolierten Elektrodenschaft, einer tellerförmigen Ringelektrode, einer zylindrischen Stabelektrode und einem daran anschließenden kugel- oder eiförmigen Elektrodenkopf besteht.
  • Bei einer akuten Blasen- oder Analinsuffizienz bzw.
  • -inkontinenz ist die Lebensqualität des Betroffenen erheblich gemindert und seine gesellschaftliche Stellung in erheblichem Maße bedroht. Zu einer Inkontinenz kann es nach einer myogenen Insuffizienz nach überdehnung oder Trauma, beispeilsweise nach einem Dammriß oder infolge einer Entzündung oder einer Geschwulst bzw. nach einer Beschädigung der den betreffenden Muskel versorgenden Nerven durch Einklemmen bei Bandscheibenvorfall oder Schädigung des Rückenmarks, z. B. bei Querschnittslähmung, Geschwülsten, Tabesdorsalis, kommen, oder es liegt eine Inkontinenz auf dem Boden einer neurogenen Beckenbodeninsuffizenz, die in Form der Altersinsuffizienz der Frau auftritt, vor. Aus diesen Indikationen wurden als Behandlungsziele die Kräftigung der nach einer Verletzung inaktiven und hypotrophierten Muskulatur zur Vorbereitung eines eventuell erforderlichen rekonstruktiven Eingriffs, die Straffung und Festigung des Beckenbodens zur Wiedererlangung des Ventilmechanismus' des Beckenbodens und die Stabilisierung oder eventuelle Verbesserung einer operativen Rekonstruktion abgeleitet. Voraussetzung für eine wirksame Therapie ist jedoch der Nachweis eines innervierbaren Muskelrestes.
  • Als äußerst wirksam bei der Behandlung der Inkontinenz der Harnblase oder des Mastdarm-Schließmuskels hat sich die Reizstrombehandlung in Form der Elektrostimulation und Übungsbehandlung des Beckenbodens erwiesen. Manchem Patienten konnte dadurch eine Operation erspart werden, deren Erfolgsaussichten ohnehin mit Zurückhaltung beurteilt werden. Darüber hinaus beschleunigt und sichert die Elektrostimulation als assistierendes Verfahren den Erfolg rekonstruktiver Maßnahmen.
  • Die Behandlung mit einer galvanischen Elektrostimulation der Harnblase oder des Schließmuskels des Mastdarmes wird dabei in Form von Impulsen vorgenommen, die über eine in den Schließmuskelbereich des Mastdarmes einführbare Elektrode abgegeben werden, wobei die bekannten, einführbaren Elektroden aus sogenannten bipolaren Elektroden bestehen, bei denen also beide Pole zur Abgabe entsprechender Impulse an der in den Harnweg bzw. den Schließmuskelbereich einführbaren Elektrode angeordnet sind. Bei dieser Behandlungsmethode wird die Akkommodationsfähigkeit der gesunden Muskulatur vorausgesetzt und je nach Schädigungsgrad werden Stromstärken von 2 bis 130 mA zur Reizstrombehandlung verwendet.
  • Zur Verdeutlichung der Behandlungsmethode ist in Fig.
  • 1 ein Querschnitt des Beckenbereichs des Menschen mit in den Schließmuskelbereich 2 des Mastdarmes 3 eingeführter Elektrode 1 dargestellt. Wie dieser Darstellung zu entnehmen ist, wird die Elektrode an dem Elektroden schaft in den Analbereich eingeführt und anschließend in nicht näher dargestellter Weise mit einem zu einem Impulsgeber führenden Kabel verbunden, das in den Elektrodenschaft eingesteckt wird oder mit dem Elektrodenschaft direkt verbunden ist.
  • Eine bekannte Elektrode zur Einführung in den Analbereich ist in Fig. 2 dargestellt und besteht aus einem isolierten Elektrodenschaft 11, an den sich eine tellerförmige Ringelektrode 12 und eine zylindrische Stabelektrode 13 anschließt. In der zylindrischen Stabelektrode 13 sind zwei Metallringe 13a, 13b eingelassen, die als bipolare Elektroden ausgebildet sind. Von den äußeren Metallringen 13a, 13b führt ein isolierter Koaxialleiter durch das Innere der Elektrode an die Stirnfläche des isolierten Elektrodenschaftes 11, von wo aus es mit einem Stecker zur Verbindung mit einem Impulsgenerator verbindbar ist. Die Oberfläche der gesamte Elektrode ist vollkommen glatt und poliert ausgeführt. Als Impulsformen kommen bei der Anwendung dieser Elektrode im wesentlichen monopolare Impulse in Frage, denen die untenstehenden Nachteile anhaften.
  • Die mit dieser Elektrodenform erzielbaren Behandlungserfolge können nicht in jedem Falle befriedigen, da die Stimulation der betreffenden Muskeln bei vorgegebener Intensität nicht den gewünschten Erfolg bringt bzw. bei zu starker Steigerung der Intensität eine schmerzhafte Behandlung nicht ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus ist bei der Anwendung monopolarer Impulse nicht auszuschließen, daß infolge der unausbleiblichen Ionenverschiebung unerwünschte Folgen wie Verätzungen oder Verbrennungen durch Bildung von Laugen oder Säuren stattfinden. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Elektrodenform ist, daß zwar gewisse Heilerfolge für den Fall der Analinkontinenz erreicht werden können, daß jedoch keinerlei Wirkungen bei Blaseninkontinenz erzielbar sind, da die geringe wirksame Fläche der Metallringe keine Wirkung auf die Blase ausüben kann.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation bei Blasen- oder Analinkontinenz zu schaffen, die bei gleicher Stromstärke der auf die Elektrode gegebenen Impulse eine gegenüber den bekannten Elektroden wirksamere Stimulation der betreffenden Muskeln bewirkt und auch in schweren Behandlungsfällen eine Heilung ermöglicht und die keine nachteiligen Folgen wie Verbrennungen oder Verätzungen infolge von Ionenwanderungen mit sich bringt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine monopolare Elektrode und eine bei Analinkontinenz im Hüftbereich bzw. bei Blaseninkontinenz auf dem Schambein befestigbare Flächenelektrode.
  • Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine intensivere Behandlung des Harnblasenmuskels bzw. des Mastdarm-Schließmuskels, so daß bei gleichen Impulsstärken bzw. gleicher Impulsfrequenz deutlich bessere Behandlungserfolge als mit herkömmlichen Elektroden zur Elektrostimulation erzielt werden können, wobei insbesondere bei schwerwiegenden Störungen der betreffenden Muskeln Behandlungserfolge möglich sind und daß keine Schädigungen des Patienten durch Verbrennungen oder Verätzungen infolge von Ionenwanderungen auftreten können.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ringelektrode, die gesamte zylindrische Stabelektrode und zumindest ein Teil des Elektrodenkopfes elektrisch leitfähig ausgebildet ist.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Elektrodenkopf elektrisch leitfähig ausgebildet ist.
  • Diese Ausgestaltung ermöglicht eine besonders intensive Behandlung, da der die Stimulation bewirkende, galvanisch leitende Teil der Elektrode besonders groß ist und insbesondere den inneren Schließmuskelbereich des Mastdarmes erfaßt, so daß auch hier eine reaktivierende Behandlung möglich ist. Durch die große wirksame Fläche infolge der Masse des Metalls der Stabelektrode wird eine große Elektrodenfläche erzielt, so daß selbst bei geringer Intensität der abzugebenden Impulse eine große wirksame Fläche überstrichen wird, die ohne größere Schmerzen eine intensive Behandlung ermöglicht, so daß beispielsweise auch die Behandlung von Kindern mit entsprechend kleiner ausgebildeten Elektroden möglich ist. Im übrigen ist man bei der Ausgestaltung der Elektroden frei, so daß beispielsweise unterschiedlich große Elektrodenköpfe verwendet werden können, die auf unterschiedliche Behandlungsziele ausgerichtet werden können.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil des Elektrodenkopfes elektrisch leitfähig ausgebildet ist und der verbleibende obere Teil aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus Acryl besteht.
  • Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht bei nur wenig geringer Wirksamkeit eine nicht unerhebliche Gewichtsersparnis, so daß damit die Herstellung einer vergleichsweise leichten Elektrode zur Elektrostimulation möglich ist.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die tellerförmige Ringelektrode eine Dicke von vorzugsweise 7 mm, die zylindrische Stabelektrode eine Länge von vorzugsweise 33,5 mm, gemessen von der Unterkante der tellerförmigen Ringelektrode, und der Elektrodenkopf eine Länge von vorzugsweise 30 bis 35 mm aufweist.
  • Die angegebenen Abmaße der Elektrode zur Elektrostimulation haben sich in vielen Versuchen als besonders vorteilhaft erwiesen und eignen sich in besonderem Maße für eine wirksame Behandlung bei akuter Analinsuffizienz.
  • Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles soll der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch den Beckenbereich eines Menschen mit in den Analbereich eingeführter Elektrode zur Elektrostimulation; Fig. 2 eine an sich bekannte Elektrode zur Elektrostimulation; Fig. 3 eine schematische Darstellung der gesamten, mit einem Patienten verbundenen Vorrichtung, Fig. 4 eine mit einer Binde verbundenen Flächenelektrode, Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Flächenelektrode, Fig. 6a bis 6d eine zeitliche Darstellung der verwendeten Impulsformen über der Zeit bei unterschiedlichen Ausgangs leistungen, Fig. 7 eine Ansicht einer in den erkrankten Muskelbereich einführbaren Elektrode und deren bevorzugte Abmessungen und Fig. 8 eine Variante der in Fig. 7 dargestellten Elektrode mit teilweise leitfähigem Elektrodenkopf.
  • Die in Fig. 3 in Verbindung mit der Behandlung einer Blasen- oder Analinkontinenz eines Patienten dargestellte Vorrichtung zur Elektrostiumlation des Mastdarm-Schließmuskels besteht aus einer in den Analbereich 2 des Patienten einführbaren, stabförmigen Elektrode 1 sowie einer im Hüftbereich bzw. Schambeinbereich des Patienten anlegbaren Flächenelektrode 4.
  • Beide Elektroden sind über Zuleitungen 71, 72 mit Steckern 73, 74 verbunden, die in dafür vorgesehene Steckbuchsen 63, 64 eines Impulsgebers bzw. -generators 6 einsteckbar sind. Der Impulsgeber 6 weist Drehknöpfe #1, 62 zur Einstellung der Intensität der abgegebenen bipolaren Impulse sowie zur Einstellung der Behandlungszeit auf.
  • Vorzugsweise wird die Einstellung der Intensität linear von 0 bis ca. 130 mA vorgenommen. Zur Kontrolle der Funktionsfähigkeit des Impulsgebers ist eine Kontrollampe 65 vorgesehen, die bei Inbetriebnahme des Impulsgebers 6 aufleuchtet.
  • In Fig. 4 ist die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung vorteilhafterweise anwendbare Flächenelektrode 4 dargestellt, die beispielsweise mittels eines Klettverschlusses auf der Innenseite einer vollelastischen Fixationsbinde aus Kautschuk und Nylon befestigbar ist. Je nach Art der durchzuführenden Behandlung liegt die Flächenelektrode im Nierenbereich des zu behandelnden Patienten bei Analinkontinenz bzw. auf dem Schambein des Patienten bei Behandlung einer Blaseninkontinenz auf. Die freien Enden der Fixationsbinde werden ebenfalls mit Hilfe beispielsweise eines Klettverschlusses verbunden.
  • In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel der Flächenelektrode 4 dargestellt, die in diesem Beispiel aus einer blanken V2A-Stahlelektrode 41 besteht, die einseitig textilkaschiert ist. Diese mit der Anschlußleitung 72 verbundene Stahlelektrode 41 wird anschließend in eine Tasche 42 aus synthetischem Fasergemisch eingesteckt und mittels einer umklappbaren Lasche in ihrer Lage fixiert. Alternativ hierzu kann eine in eine Wundkissentasche eingenähte Flächenelektrode aus V2A-Stahl verwendet werden, wobei die Wundkissentasche aus Viskose-Zellwolle mit einem nicht verklebenden Wundkissenmaterial besteht. Die gesamte Vorrichtung kann anschließend in eine Hülle aus Polyamid eingebracht werden.
  • In Fig. 6 sind die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung applizierbaren Impulsformen dargestellt, wobei sich die Erfindung nicht nur auf die in dieser Figur dargestellten Impulsformen sondern auch Abwandlungen dieser Impulsformen umfaßt. Der zeitliche Verlauf der in Fig. 6 dargestellten Impulsformen ist bezüglich der Zeitachse nicht maßstäblich.
  • Die in Fig. 6a dargestellte grundlegende Impulsform besteht aus einer positiven oder negativen Halbwelle A, die von 0 ausgehend auf einen Wert von vorzugsweise 25 bis 35 V schräg ansteigt, je nach geforderter Ausgangsleistung langsam abfällt und sprungartig in die entgegengesetzte Polarität wechselt. Hier springt das Impulssignal auf einen Wert von ca. 90 bis 100 V und fällt langsam, etwa exponentiell ab.
  • Wie aus dieser grundsätzlichen Darstellung zu entnehmen ist, ist das erfindungsgemäß verwendete Impulssignal biphasig ausgebildet, d. h. es wechselt innerhalb einer bestimmten Zeitperiode die Polarität.
  • Die Flächen A und B der beiden Halbwellen sind vom Energiewert, d. h. von der Spannungszeitfläche her gleich groß. Daher ist der Gesamtstromfluß über eine Zeitperiode gleich 0, und es kann keine Ionenverschiebung mit den unerwünschten Folgen einer Verätzung oder einer Verbrennung durch Bildung von Säuren oder Laugen entstehen. Eine derartige Wirkung ist bei monopolaren Strömen bzw. Impulsen nicht auszuschließen.
  • Die Frequenz des verwendeten Impulssignals beträgt ca. 1 bis 200, vorzugsweise 25 bis 35 Hz.
  • In Fig. 6b ist ein Beispiel einer Impulsform bei voller Ausgangsleistung und einer Frequenz von 30,77 Hz dargestellt. In der negativen Halbwelle steigt das Impulssignal auf -26 V an, fällt innerhalb von 180 psec auf nahezu 0 ab, springt in der periode Halbperiode auf ca. 90 V und fällt innerhalb von 300 psec wiederum auf 0 ab.
  • In Fig. 6c ist eine Impu#lsform bei 50 %iger Ausgangsleistung dargestellt, in der in der negativen Halbwelle das Signal auf -26 V ansteigt, in einer Zeit von ca. 225 psec auf etwa 0 abfällt, in der positiven Halbwelle auf ca. 64 V steil ansteigt und exponentiell innerhalb von 200 psec nach 0 abfällt.
  • In Fig. 6d ist ein Ausführungsbeispiel der Impulsform bei einer 20 %igen Ausgangsleistung und einer Frequenz von 28,57 Hz dargestellt, bei der in der negativen Halbwelle der Impuls auf -26 V ansteigt, innerhalb einer Zeit von 120 psec auf etwa den halben Wert abfällt, auf ca. +29 V umspringt und ebenfalls exponentiell innerhalb von 41 psec nach 0 abfällt.
  • Eine bevorzugte Anwendungsform der Applizierung der obenbezeichneten und näher erläuterten Impulsformen besteht darin, in bestimmten Perioden Impulse abzugeben, Impulspausen einzulegen und erneute Impulse abzugeben. Dies kann beispielsweise im 5-Sekunden-Rhythmus erfolgen, es ist jedoch auch möglich, auf ein Impulspaket von 5 Sekunden Dauer eine Impulspause von 20 Sekunden Dauer erfolgen zu lassen.
  • In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel einer in den betreffenden Muskelbereich einzuführenden Elektrode dargestellt, die aus einem elektrisch isolierten, zylindrischen Elektrodenschaft 11, an dessen Unterseite eine Vorrichtung zur Anbringung eines Kabels zurVerbindung mit einem Impulsgeber vorgesehen ist, besteht. Dieser zylindrische Elektrodenschaft 11 kann wahlweise aus Vollkunststoff o.dgl. oder aus einer metallischen Elektrode mit einem Kunststoffüberzug hergestellt sein.
  • An den Elektrodenschaft 11 schließt sich eine tellerförmige Ringelektrode 12 an, die vorzugsweise im Querschnitt trapezförmig ausgebildet ist und vollständig aus elektrisch leitfähigem Material, vorzugsweise aus V4A-Stahl besteht.
  • An die Ringelektrode 12 schließt sich eine zylindrische Stabelektrode 13, die ebenfalls vollständig aus elektrisch leitfähigem Material ausgebildet ist, ebenfalls vorzugsweise aus V4A-Stahl.
  • Den oberen Abschluß der Elektrode zur Elektrostimulation bildet ein Elektrodenkopf 14, der im dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls vollständig aus elektrisch leitfähigem Material besteht. Anstelle eines eiförmigen Elektrodenkopfes 14 kann in gleicher Weise ein kugelförmiger oder in anderer Weise ausgebildeter Elektrodenkopf verwendet werden. Die Oberflächen der gesamten Elektrode sind glatt und poliert, so daß beim Einführen in den Analbereich des Patienten keinerlei Verletzungen auftreten können.
  • Nach Auswertung zahlreicher Versuche haben sich folgende Abmessungen der einzelnen Bestandteile der Elektrode als besonders vorteilhaft erwiesen: Gesamtlänge 1 = 112,0 mm Länge des Elektrodenschaftes 11 = 45,5 mm Dicke der Ringelektrode 12 = 7,0 mm Länge der Stabelektrode (gemessen von der Unterkante der Ringelektrode) 13 = 33,5 mm Länge des Elektrodenkopfes 14 = 33,0 mm Breite der umlaufenden Kante der Ringelektrode 15 3,0 mm Gesamtlänge des elektrisch leitfähigen Teils der Elektrode 16 = 66,5 mm Folgende Durchmesser der Elektrode zur Elektrostimulation haben sich auf der Grundlage zahlreicher Versuche als besonders vorteilhaft erwiesen: Durchmesser des Elektrodenschaftes d1 = 14,0 mm Durchmesser der Ringelektrode d2 =22,0 bzw. 17,0 mm Durchmesser der Stabelektrode d3= 10,0 mm Durchmesser des Elektrodenkopfes d4 = 22,0 mm Die in Fig. 4 schematisch dargestellte Elektrode zur Elektrostimulation bei Analinsuffizienz ist gegenüber der in Fig. 3 dargestellten Elektrode insoweit abgewandelt, als der Elektrodenkopf nur teilweise elektrisch leitfähig ausgebildet ist. Diese Abwandlung der erfindungsgemäßen Lösung kann dann vorteilhaft werden, wenn bei nur geringfügig weniger Wirksamkeit der Elektrode in nicht unbeachtlichem Maße das Elektrodengewicht verringert werden soll. In diesem Fall besteht der Elektrodenkopf 14 zu einem Drittel aus einem elektrisch leitfähigen Teil 141 und zu den verbleibenden zwei Dritteln aus elektrisch isolierendem Material, vorzugsweise Acryl-Kunststoff.
  • Die Stabelektrode 13 sowie die tellerförmige Ringelektrode 12 sind analog zur Elektrode gemäß Fig. 3 vollständig elektrisch leitfähig und bestehen ebenso wie der elektrisch leitfähige Teil 141 des Elektrodenkopfes 14 vorzugsweise aus V4A-Stahl. Zur Verdeutlichung der Materialwahl sind in Fig. 4 die elektrisch nicht leitfähigen Teile, nämlich der Elektrodenschaft 11 und der obere Bereich 142 des Elektrodenkopfes 14 schraffiert dargestellt, während der elektrisch leitfähige Elektrodenteil, bestehend aus der Ringelektrode 12, der Stabelektrode 13 und dem unteren Teil 141 des Elektrodenkopfes 14 vollständig ausgezogen sind.
  • Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation bei Blasen- oder Analinkontinenz besteht in der gegenüber bekannten Elektroden-Vorrichtungen wesentlich größeren Applikationsfläche sowohl der in dem betreffenden Muskelbereich einzuführenden Stabelektrode als auch der Gegenelektrode in Form einer Flächenelektrode.
  • Dadurch ist eine größere Stromabgabefläche zur Abgabe der Stimulationsimpulse gegeben, was zu einer erheblich verbesserten Wirkung führt. Durch die Verwendung bipolarer Impulse werden Ionenverschiebungen im Innern bzw. auf der Haut des Patienten vermieden, so daß es zu keinerlei Verbrennungen oder Verätzungen infolge einer Ionenverschiebung kommen kann. Die verwendete Impulsform stellt zudem eine optimale Wirkung sicher, so daß selbst bei geringer Ausgangsleistung eine entsprechende Stimulation möglich ist.
  • Die Größe der Stromabgabefläche bei der in den Muskelbereich einzuführenden Stabelektrode ermöglicht darüber hinaus die Verwendung schmaler und kleiner Elektrodenformen, so daß bei ausreichender Stimulationswirkung auch eine Anwendung bei Patienten mit engen Mastdarmöffnungen, beispielsweise bei Kindern, möglich ist.
  • Die erfindungsgemäße, in den Muskelbereich einzführende Elektrode ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sowohl die Ringelektrode als auch die gesamte Stabelektrode und zumindest ein Teil des Elektrodenkopfes elektrisch leitfähig ausgebildet sind. Die Länge des elektrisch leitfähigen Teiles des Elektrodenkopfes kann je nach Bedarf unter Berücksichtigung des gesamten Gewichtes der Elektrode sowie der Wirksamkeit der Elektrode bestimmt werden.

Claims (14)

  1. Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation bei Blasen- oder Analinkontinenz Ansprüche Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation ei Blasen- oder Analinkontinenz mit einer in den Schließmuskelbereich des Mastdarmes einführbaren Elektrode, an die ein die betreffenden Muskeln stimulierendes Impulssignal angelegt wird, gekennzeichnet durch eine monopolare Elektrode (1) und eine bei Analinkontinenz im Hüftbereich bzw.
    bei Blaseninkontinenz auf dem Schambein befestigbare Flächenelektrode (4).
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenelektrode (4) aus einer in eine Wundkissentasche (42) aus Viskose-Zellwolle eingenähten und in einer Hülle aus Polyamid vorgesehenen Stahlelektrode (41) besteht.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenelektrode (4) aus einer einseitig textilkaschierten blanken Stahlelektrode (41) besteht, die in einer Tasche (42) aus synthetischem Fasergemisch angeordnet ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenelektrode (4) in einer vollelastischen Fixationsbinde (5) aus Kautschuk und Nylon angeordnet ist.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Elektroden (1, 4) als Impulssignal ein Wechselspannungssignal angelegt wird, dessen Wechselspannungs-Halbperioden so bemessen sind, daß die Spannungszeitfläche beider Halbschwingungen gleich groß ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselspannungssignal eine Frequenz von 1 bis 200 Hz, vorzugsweise 25 bis 35 Hz aufweist.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstärke der abgegebenen Wechselspannungssignale 2 bis 130 mA beträgt.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselspannungssignal in der einen Halbperiode auf einen Wert zwischen 25 und 35 V schräg ansteigt, je nach Ausgangsleistung leicht oder stärker abfällt, steil in die andere Polarität umschwingt und anschließend etwa exponential abfällt.
  9. 9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einer in den Harnweg bzw. den Schließmuskelbereich des Mastdarmes einführbaren Elektrode, die aus einem zylindrischen, isolierten Elektrodenschaft, einer tellerförmigen Ringelektrode, einer zylindrischen Stabelektrode und einem daran anschließenden kugel- oder eiförmigen Elektrodenkopf besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringelektrode (12), die gesamte zylindrische Stabelektrode (13) und zumindest ein Teil des Elektrodenkopfes (14) elektrisch leitfähig ausgebildet ist.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Elektrodenkopf (14) elektrisch leitfähig ausgebildet ist.
  11. 11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil (141) des Elektrodenkopfes (14) elektrisch leitfähig ausgebildet ist und der verbleibende, obere Teil (142) aus einem Kunststoff besteht.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Drittel des Elektrodenkopfes (14) elektrisch leitfähig ausgebildet ist und die verbleibenden zwei Drittel des Elektrodenkopfes (14) aus Acrylglas bestehen.
  13. 13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Teile der Elektrode (1) aus V4A-Stahl bestehen.
  14. 14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die tellerförmige Ringelektrode (12) eine Dicke (12) von vorzugsweise 7 mm, die zylindrische Stabelektrode (13) eine Länge (13) von vorzugsweise 33,5 mm, gemessen von der Unterkante der tellerförmigen Ringelektrode (12), und der Elektrodenkopf (14) eine Länge (14) von vorzugsweise 30 bis 35 mm aufweist.
DE19833306037 1982-10-14 1983-02-22 Vorrichtung zur galvanischen elektrostimulation bei blasen- oder analinkontinenz Withdrawn DE3306037A1 (de)

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EP83110087A EP0116688B1 (de) 1982-10-14 1983-10-10 Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation bei Blasen- oder Analinkontinenz und zur Hämorrhoidenbehandlung

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