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Im wesentlichen entspricht die offenkundig vorbenutzte Lenkrolle
der im DE-GM 70 26 048 offenbarten, jedoch insbesondere mit der Maßgabe, daß die
dortige Bremsfeder 39 fehlt und der Hebel 36 der geschilderte Druckguß-Bremshebel
ohne die Nachstellmöglichkeiten (Stellschrauben 37 und 34) ist. Wegen der starren
Ausführung des Bremshebels ist die Aufprägung der Radbremskraft in starkem Maße
von der Summe der auftretenden Toleranzen abhängig, denn der Radbremsabschnitt läßt
sich dann nicht mehr weiter bewegen, wenn das Schwenkblockierorgan in Eingriffsstellung
gerückt ist. Alle Hebel der Mechanik und ihre Schwenklagerungen müssen sehr sorgfältig
aufeinander abgestimmt sein, damit sich einerseits in jedem Falle die Tot-oder Übertotpunktstellung
der Kniegelenkanordnung erreichen läßt und dennoch auf die Radlauffläche ein hinreichender,
aber nicht übermäßig starker Bremsdruck übertragen wird. Da der Radbremsabschnitt
der Radlauffläche radial zugestellt wird, äußert sich jeder hier eintretende Toleranzunterschied
in einer Änderung der Bremskräfte. Die Bremseinrichtung ist in ihrer Wirksamkeit
auch sehr abhängig vom Verschleißverhalten der Radlauffläche.
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Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, eine Laufrolle
der im Oberbegriff des Anspruches 1 näher umrissenen Art dahingehend zu verbesserin,
daß die Feststellvorrichtung so ausgelegt und angeordnet wird, daß fertigungs- und
verschleißbedingte ï'olerallzen weniger oder nicht mehr störend in F.rscheinung
treten.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie und im wesentlichen
dadurch, daß die Arme des in Blockierstellung im wesentlichen gestreckten Kniegelenks
in einer zum Rad etwa tangentialen Ebene liegen, daß der Bremshebel in dieser Ebene
verschieblich an der Montageachse lagert und daß sein Radbremsabschnitt wie auch
sein Schwenkblockierorgan in Richtung dieser Ebene in Wirkstellung bewegbar sind.
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Die wesentlichen neuen Merkmale der Erfindung bestehen also darin,
daß der Bremshebel nicht mehr in im wesentlichen radialer Richtung gegen das Laufrad
zugestellt wird, sondern in einer im wesentlichen tangentialen Richtung. Der Bremshebel
wird im Prinzip also nicht mehr radial auf das Laufrad gegen diese gedrückt, sondern
in einer Querrichtung zum Laufrad gezogen, wodurch insbesondere im Zusammenhang
mit dem weiteren Merkmal, daß sowohl der Radbremsabschnitt als auch das Schwenkblockierorgan
des Bremshebels auf der Vorlaufseite der Montageachse angeordnet sind, bewirken,
daß auch das Schwenkblockierorgan in die radlagerseitige Verzahnung hineingezogen
und nicht mehr hineingedrückt wird. Bezüglich des Schwenkblockierorgans treten also
keine Toleranzen auf, die sich nachteilig auf die Radbremse und die dort wirkenden
Bremskräfte auswirken können. Auch läßt sich auf der Nachlaufseite des Rades der
Zwischenraum zwischen der Feststelleinrichtung und der Radlauffläche von Bremshebelteilen
freihalten. Bei gleicher Stabilität läßt sich daher die Feststellvorrichtung der
neuen Laufrolle flacher bauen als die der bekannten Laufrolle.
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Wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Bremshebel
an der Montageachse und der Lösehebel einerseits am Bremshebel und andererseits
am Feststellhebel jeweils schwenkbar gelagert sind, wobei Feststellhebel und Lösehebel
die beiden Kniehebel der das Kniegelenk in der Verbindungsachse dieser Hebel miteinander
aufweisenden Kniegelenkanordnung bilden und der Feststellhebel unmittelbar an der
Montageachse schwenkbar gelagert ist, entfällt das bei der vorbekannten Laufrolle
erforderliche Lagerstück, welchcs, von der Montageachse an der Radgabel gehalten,
cigens der Lagerung des Feststellhebels dient. Zwar ist es aus der DE-PS 22 60 843
der Anmelderin grundsätzlich bekannt, auch den Feststellhebel direkt an der Montageachse
zu lagern, doch folgt auch die Mechanik der dort verwendeten Kniehebelanordnung
der bekannten radialen Krafteinwirkung auf den Radbremsabschnitt des dort als Blattfederorgan
ausgebildeten Bremshebels. Ansonsten unterscheidet sich die Feststellvorrichtung
der DE-OS 22 60 843 von dem im Oberbegriff vorausgesetzten Stand der Technik dadurch,
daß der Lösehebel nicht gelenkig am Bremshebel, sondern gleitbeweglich mit diesem
in Druckkontakt steht.
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Die Rückstellfeder kann, sich an der Montageachse abstützend, in
einer Ausnehmung des Bremshebels eingelagert scin, während ihre Wirkrichtung in
der Bewegungsebene des Bremshebels liegt. Zur Steigerung der Bremswirkung ist die
Laufrolle durch im wesentlichen in Richtung einer Sekante zum Laufrad erfolgende
Zustellung des Radbremsabschnittes gekennzeichnet, der vom Hauptabschnitt des Bremshebels,
etwa der Radkrüm-
mung folgend, abgebogen oder abgewinkelt ist.
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Eine erhebliche bauliche und montagetechnische Vereinfachung ergibt
sich auch durch das weitere Merkmal der Erfindung. welches darin besteht, daß lediglich
die Montageachse von einem Achsstift gebildet ist. während der l.ösehebel mittels
cndscitig offener Gabellager zwischen kurzen Achsbolzen des Fcststellhebels und
des Bremshebels druckschlüssig abgestützt ist. Die Erfindung nutzt damit in besonders
geschickter Weise, daß die Kniegelenk- bzw. Kniehebelanordnung durch die am Bremshebel
angreifende Rückstellfeder stets unter einer Spannung steht, die selbst bei Verwendung
offener Gabellager (»Stecklager«) nicht zum Lösen dieser Gelenke führen kann. Hiermit
aber läßt sich die gesamte Feststellvorrichtung auf äußerst einfache Weise zusammenstecken
und lediglich mit Hilfe einer körperlichen, z. B. zu vernietenden Achse an der Radgabel
fixieren.
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Dies ist sogar noch vorteilhafter als die z. B. in der DE-PS 22 60
843 angesprochende Möglichkeit, die gesamte Feststellvorrichtung als Baugruppe vormontieren
zu können. Denn das Vormontieren der Baugruppe setzt schon den Einsatz von Nietwerkzeugen
voraus, die die verschiedenen Bauteile mit Hilfe mehrerer Gelenkverbindungsachsen
fixieren.
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Das Schwenkblockierorgan kann aus einem in einer Tasche des Bremshebels
einsteckenden Zahnsegment bestehen, welches vorzugsweise aus einem Federblech erzeugt
ist. Hierdurch können auf einfache Weise weitere Toleranzen ausgeglichen werden.
Schließlich ist es bei der neuen Laufrolle ohne weiteres möglich, alle drei Hebel
- Bremshebel, Feststellhebel und Lösehebel -aus Kunststoff herzustellen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine Lenkrolle
mit einer Feststellvorrichtung in der Freigabestellung und im Längsschnitt nach
der Liniel-linFig.2, F i g. 2 eine Ansicht auf die Feststellvorrichtung, F i g.
3 eine der F i g. 1 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch mit der Feststellvorrichtung
in der Sperrstellung, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in F i g. 2 und
Fig.5 eine Explosionsdarstellung der Feststellvorrichtung.
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Ein Laufrad 10 ist mittels einer Laufrollenachse 11 in einer Radgabel
12 aufgenommen. Die Radgabel 12 trägt an ihrer Oberseite die Lenkrollenlagerung
13, um deren Längsmittelachse L die Laufrolle als Lenkrolle schwenkbar ist.
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Im Nachlaufteil der Lenkrolle ist in der Radgabel 12 eine Montageachse
14 vorgesehen, mittels derer eine Feststellvorrichtung zur Blockierung der Drehbewegung
des Laufrades 10 und/oder der Schwenkbewegung der Lenkrolle (Gabel 12) mit der Radgabel
12 verbunden ist. Die Feststellvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Fußfeststellhebel
15, einem Lösehebel 16 und einem Bremshebel 17. Dabei ist die Anordnung so getroffen,
daß der Feststellhebel 15 um die Montageachse 14 schwenkbar ist, an der der Bremshebel
17 mittels einer Langlochführung 18 (F i g. 3) im wesentlichen - abgesehen von einer
ggf. möglichen geringfügigen Schwenkneigebewegung - in Richtung des Pfeiles 19 (Fig.
1) bewegbar ist. Der Fußfeststellhebel 15 jedoch ist lediglich schwenkbar, nicht
transversal bewegbar an der Montageachse 14 angelenkt.
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Zwischen dem Bremshebel 17 und dem Feststellhebel
t5
ist der Lösehebel 16 zur Bildung einer Kniegelenkmechanik angeordnet. An dem der
Montageachse 14 gegenüberliegenden Endbereich des Bremshebels 17 ist der Lösehebel
16 um die (geometrische) Achse 20 schwenkbeweglich am Bremshebel 17 gelagert und
andererseits um die (geometrische) Achse 21 am Feststellhebel 15. In der Losstellung
nach F i g. 1 liegt die Achse 21 oberhalb zwischen den Achsen 20 und 14. Die Linien
40 und 41 geben die Kniehebel der Kniegelenkanordnung an. In der Lösestellung ist
im übrigen der in einer Ausnehmung 22 des Feststellhebels angeordnete Lösehebel
16 weitestgehend in diesen integriert (F i g. 1 und Fig. 2).
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Die gesamte Feststellvorrichtung wird entgegen der Pfeilrichtung
19 durch eine Schraubendruckfeder 23 vorgespannt, die in einer Aufnahmemulde oder
-ausnehmung 24 des Bremshebels 17 eingelagert ist und sich einerseits an einer Wand
oder Mulde 24 und anderenends an der Montageachse 14 abstützt.
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Auf der der Feststellvorrichtung gegenüberliegenden Seite der Montageachse
14 (Vorlaufseite der Lenkrolle) weist der Bremshebel 17 einen Radbremsabschnitt
25 mit einer geriffelten Radbremsfläche 26 einerseits und ein Schwenkblockierorgan
27 in Gestalt eines in einer Tasche 28 des Bremshebels 17 einsteckenden Zahnsegmentes
29 auf. Die Zähne 30 des Zahnsegments 29 sind in der Blockierstellung zum Eingriff
in eine Verzahnung 31 bestimmt, die an der Unterseite der Innenkugelschale 19 der
Lenkrollenlagerung 13 angebracht ist.
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Wird nun - ausgehend von der Lösestellung nach den F i g. 1 und 2
- der Fußfeststellhebel 15 etwa in Richtung des Pfeils 32 bewegt, insbesondere heruntergetreten,
schwenkt er um die Montageachse 14 und bewegt dabei die Achse 21 kreisbogenförmig
nach unten.
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Der Lösehebel 16, der als Kniegelenkhebel zwischen der das Kniegelenk
bildenden Achse 21 und der bremshebelseitigen Achse 20 eingespannt ist, bewegt nun
den Bremshebel in Richtung des Pfeiles 19, bis das Kniegelenk eine Tot- oder leichte
Übertotpunktstellung etwa nach Fig. 3 erreicht hat. Gleichzeitig mit dieser Bewegung
kippt der Lösehebel 16 nach oben-auswärts und bietet sich somit zum Wiederlösen
der Feststellvorrichtung durch Anstoßen in Richtung des Pfeiles 33 (Fig. 3) an.
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Der Radbremsabschnitt 25 ist, etwa der Krümmung des Rades 10 folgend,
aus der Ebene des Bremshebelgrundkörpers abgekröpft. Mit der Bewegung des Bremshebels
17 in Richtung des Pfeiles 19 kontaktiert daher seine Radbremsfläche 25 die Radlauffläche
10a des Rades 10 druckschlüssig. Gleichzeitig rückt in Richtung des Pfeils 19 das
Schwenkblockierorgan 27 bzw.
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rücken die Zähne 30 des Zahnsegments 29 in die lenkrollenlagerseitige
Verzahnung 31 ein. In Bewegungsrichtung 19 auftretende Toleranzen sind durch federnachgiebige
Ausbildung der Zähne 30 ausgleichbar, während in Querrichtung, also etwa in Richtung
der Schwenkachse L keine Toleranzen erheblich sind.
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Wie insbesondere die F i g. 1 und 3 erkennen lassen, läßt sich -
in Radialrichtung des Rades 10 betrachtet -die Fes.stellvorrichtung sehr schlank
bzw. schmal bauen, da auf der Nachlaufseite (links der Achse 14) nur die Hebel t:nd
auf der Vorlaufseite in Überdeckung der Radgabel 12 die Bremselemente (Radbremsabschnitt
25 und Schwcnkblockierorgan 27) angeordnet sind.
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Die räumlich-konstruktive Ausgestaltung der geometrischen Achsen
20 und 21 ist - F i g. 5 - in der Weise getroffen, daß einerseits am Bremshebel
17 kurze Achsstummel 34 und am Feststellhebel 15 ebenfalls kurze
Achsstummel 35 angebracht,
insbesondere stoffschlüssig angeformt sind, an denen der Lösehebel 16 mittels nach
außen offener Gabel lager 36 und 37 einsteckbar und druckschlüssig eingspannt haltbar
ist. Es ist also insgesamt nur eine körperliche Achse, nämlich die Montageachse
14 erforderlich, die, die L,anglochfühlung 18 des Bremshebels 17 und an Lagerwangen
38 angcordncte Lageraugen 39 des Feststellhebels 15 durchgreifen.
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die Feststellvorrichtung an der Radgabel 12 hält. Dic gesamte Feststellvorrichtung
besteht somit aus wenigen, insbesondere im Wege des Spritzgießens, erzeugten Bauteilen,
die auf einfachste Weise miteinander montiert und an der Radgabel befestigt werden
können.
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Wird, um die Blockierstellung nach F i g. 3 wieder zu lösen, der
Lösehebel 16 in Richtung des Pfeiles 33 belastet, insbesondere niedergetreten, löst
sich unter Wirkung der Rückstellfeder 23 die in Tot- oder Übertotpunktstellung befindliche
Kniegelenkanordnung, und die Feststellvorrichtung wird in die Stellung gemäß F i
g. 1 rückgeführt.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel betrifft eine Laufrolle mit
einer Doppelbremse (Radbremse 25/10a und Feststellbremse 27/31). Der Grundgedanke
der Erfindung kann jedoch z. B. auch bei einer Laufrolle verwendet werden, die gegebenenfalls
nur über eine der beiden Bremsen verfügt. So ist es insbesondere auf einfache Weise
möglich, mit denselben Basisteilen eine Laufrolle zur Verfügung zu stellen, die
lediglich über eine Radbremse verfügt und sich von der dargestellten lediglich dadurch
unterscheidet, daß das Zahnsegment 29 nicht in die Aufnahmetasche 28 des Bremshebels
17 eingesetzt ist.