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Rosthemmende Substanz
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich im weitesten Sinn auf rosthemmende
Substanzen, insbesondere aber auf solche rosthemmenden Substanzen, die bei Metallen
auf Eisen- und/oder Kupferbasis wirksam sind.
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Bisner bekannte, rosthemmende Substanzen für Eisen sowie für Eisenlegierungen
umfassen Materialien wie Natriumnitrit, organische und anorganische Phosphorsäureverbindungen
wie auch deren Salze sowie chromhaltige Verbindungen, inklusive einfacher und komplexer
Chromate. Diese Substanzen besitzen aber eine Reihe von Nachteilen. So steht z.B.
Natriumnitrit unter dem Verdacht, eine karzinogene Wirkung auszuüben, da es befähigt
ist, im Zuge einer chemischen Reaktion Nitroseverbindungen zu erzeugen; diese sind
zumindest an der Förderung von Krebs bei Lebewesen beteiligt. Im weiteren sind auch
die Chrom enthaltenden Substanzen wie auch auf Phosphorbasis aufgebaute Substanzen
gefährlich; die ersteren, weil sie eine durch die Anwesenheit von Chromionen verursachte
Toxizität besitzen, die zweiten, weil sie ein an sich unerwünschtes nutritives Medium
darstellen. Aus diesem Grund konnten sich diese Substanzen nicht auf breiter Basis
als Rostschutzmittel durchsetzen.
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Trotz dieser bekannten Nachteile wird Natriumnitrit auf breiter Basis
als rosthemmende Substanz für Eisen und Eisenlegierungen
verwendet,
da bis jetzt keine andere, in vergleichbarem Umfang wirksame, wasserlösliche Substanz
zur Verfügung stand. Natriumnitrit besitzt eine ausgeprägte Wirksamkeit bei Eisen
und dessen Legierungen; andererseits lässt die rost- bzw. korrosionshemmende Wirkung
im Zusammenhang mit Kupfer bzw. mit kupferhaltigen Legierungen zu wünschen übrig.
Immerhin kann diese Substanz eine zumindest begrenzte rosthemmende Wirkung für das
Metall entfalten, wenn z.B. Eisen-Kupfer-Legierungen einem Korrosionsschutz unterzogen
werden sollen.
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Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von Natriumnitrit ist darin
zu erblicken, dass dessen wirksame Lebensdauer begrenzt ist, wenn es als Schutzschicht
auf einem Metallkörper aufgebracht ist.
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Man hat festgestellt, dass Natriumnitrit unter der Wirkung von bestimmten
Mikroorganismen zersetzt werden kann; die Folge davon ist, dass eine auf dieser
Basis aufgebaute Rostschutzschicht mit der Zeit ihre Wirksamkeit verliert.
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Eine weitere Gruppe von rosthemmenden Substanzen bilden aliphatische
Säuren, eingeschlossen die aliphatischen Carboxylsäuren.
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Diese Substanzen besitzen hingegen eine geringere Wirksamkeit und
werden demzufolge nicht oft verwendet. Andere bekannte rosthemmende Substanzen für
kupferhaltige Materialien umfassen Benzotriazole sowie deren Derivate, ferner 2-Mercaptobenzothiazolat
sowie ähnliche Verbindungen. Diese Substanzen hingegen zeigen im Zusammenhang mit
Eisen und eisenhaltigen Legierungen keine ausgeprägte, rosthemmende Wirkung.
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Aus den vorstehend erwähnten Gründen besteht ein Bedarf für eine rosthemmende
Substanz, die innerhalb eines breiten Spektrums, insbesondere sowohl für eisen-
als auch für kupferhaltige Materialien, verwendbar ist und die sich gleichzeitig
durch eine verlängerte Lebensdauer auszeichnet.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine rosthemmende
Substanz zu schaffen, welche ihre Wirksamkeit sowohl bei Eisen als auch bei Kupfer
und auch bei deren Legierungen, insbesondere auch bei Eisen-Kupfer-Legierungen entfaltet
und welche befähigt ist, einen gleichmässigen und langandauerenden Schutz zu gewährleisten.
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Die erfindungsgemäss vorgeschlagene Substanz umfasst Benzothiazolsubstituierte
Carboxylsäuren sowie deren Salze, inklusive Alkalymetall-, alkalyische Erdmetall-,
Ammonium- oder substituierte Ammonium-Salze. Die Substanzen gemäss der Erfindung
zeigen eine rosthemmende Wirkung, die wesentlich ausgeprägter ist als diejenige
von konventionellen Caraboxylsäuren, wobei selbst mit Metallen auf Kupferbasis eine
ausgesprochene Stabilität gewährleistet ist.
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Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel ist die rosthemmende Substanz
gemäss der vorliegenden Erfindung durch die folgende Formel gekennzeichnet:
wonei R eine Amino-, Methyl-, Chlor-, Carboxy- oder Hydroxyl-Gruppe
ist; n eine gerade Zahl zwischen 0 und 2 ist; X ein gerades oder verzweigtes, divalentes
aliphatisches Hydrocarbon-Radikal mit 0 - 5 Kohlenstoffatomen oder ein divalentes
aromatisches Hydrocarbon-Radikal mit 6 - 10 Kohlenstoffatomen ist; Y gleich Wasserstoff,
ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall, Ammonium oder eine substituierte Ammoniumgruppe
ist; und m eine gerade Zahl ist, deren Wert gleich der Valenzzahl ist.
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Geeignete Salze der vorstehend beschriebenen Verbindungen können mit
Hilfe von Alkalimetallen wie Lithium, Natrium und Kalium oder mit Erdalkalimetallen
wie Magnesium, Kalzium und dgl. hergestellt werden. Als besonders vorteilhaft hat
sich herausgestellt, dass Natrium- oder Kalziumsalze zu verwenden sind, wenn auf
eine an sich wünschenswerte, gute Wasserlöslichkeit geachtet werden muss.
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Wie schon vorstehend erwähnt, können auch Ammoniumsalze sowie substituierte
Ammoniumsalze wie Amine verwendet werden, da festgestellt wurde, dass diese die
rosthemmende Wirkung des Endproduktes erheblich verbessern. Als Beispiel sei erwähnt,
dass eine Ammoniumgruppe
neben verbesserter Wasserlöslichkeit
auch eine verbesserte rosthemmende Wirkung bietet, so dass eine solche Substanz
in manchen Fällen von besonderem Interesse sein kann.
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Die rosthemmenden Wirkstoffe bzw. Substanzen, die gemäss der vorliegenden
Erfindung vorgeschlagen werden, können in einer Vielzahl von Anwendungsfällen Verwendung
finden. Besonders gut geeignet sind sie bei Kühlwassersystemen für chemische Anlagen,
die gezwungenermassen turbulenten Charakter besitzen und deshalb unter Einfluss
des strömenden Wassers ganz besonders einer Rostbildung bzw. einer Korrosion unterworfen
sind. Im weiteren können die Substanzen gemäss der vorliegenden Erfindung als Bestandteile
von Frostschutz-Flüssigkeiten Verwendung finden, z.B. für Motorfahrzeuge und dgl.,
für Heizungssysteme, als Wärmetauschermedien in Sonnenenergieanlagen, als rosthemmende
Zusätze in gewissen Schmierölen und Farben, als rosthemmende Zusätze in Beton sowie
als Zusätze bei allen anderen flüssigen Substanzen, die einen hohen Wasseranteil
besitzen. Ein ganz besonders bevorzugtes Anwendungsgebiet der Substanzen gemäss
der vorliegenden Ertindung ist bei der Verwendung als Frostschutzmittel-Zusatz für
Motorfahrzeuge und als Wärmeträgermedium für Solarsysteme zu erblicken, welche Kupfer-Eisen-legierte
Armaturen verwenden.
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Wie schon eingangs erwähnt besitzen die rosthemmenden Bestandteile
gemäss der vorliegenden Erfindung und insbesondere die vorstehend derinierten Substanzen
verbesserte, rosthemmende Wirkung bei der Anwendung mit den verschiedensten Metallsubstraten.
Sie können insbesondere wirksam und mit verblüffend guten Resultaten bei
Eisenlegierungen,
bei Kupferlegierungen sowie auch bei Eisen-Kupfer-Legierungen Anwendung finden.
Eine Beeinträchtigung der vorgeschlagenen Substanzen durch Flüssigkeiten in turbulenten
Strömungen oder durch bakteriellen Eingriff ist nicht zu betürchten, so dass ingesamt
eine wesentliche Verbesserung bezüglich der nutzbaren Lebensdauer gegeben ist.
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Aus diesen Überlegungen heraus ist es ein primäres Ziel der Ertindung,
eine rosthemmende Substanz vorzuschlagen, welche Ihre Wirksamkeit bei Metallegierungen
sowohl auf Kupfer als auch auf Eisen-Basis entfaltet. Ein weiteres Ziel der Erfindung
besteht darin, eine rosthemmende Substanz vorzuschlagen, die eine verlängerte Lebensdauer
aufweist und die gegen bakterielle Angriffe resistent ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist darin zu erblicken, eine rosthemmende
Substanz vorzuschlagen, welche in Verbindung mit turbulent strömenden Flüssigkeiten
mit hohem Wassergehalt verwendet werden kann, um die Entstehung von Rost oder Korrosion
an den mit der Flüssigkeit in Kontakt stehenden Armaturen wirksam zu vermeiden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Mit der vorliegenden Erfindung werden gewisse rosthemmende Substanzen
geschaffen, die ein breites Spektrum rosthemmender Eigenschaften im Zusammenhang
mit Eisen- und Kupfer-haltigen Legierunge
besitzen. Die Substanzen
gemäss der vorliegenden Erfindung umfassen Benzothiazol-substituterte Carboxylsäuren,
deren Salze sowie strukturell ähnliche Verbindungen. Insbesondere können die Salze
solcher Carboxylsäuren Alkalymetall-, Erdalkalymetall-, Ammonium-und substituierte
Ammoniumsalze umfassen; dabei sind substituierte Ammonium- oder Aminsalze besonders
bevorzugt, da sie einerseits eine gute Wasserlöslichkeit und andererseits gute rosthemmende
Eigenschaften aufweisen.
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Die Substanzen gemäss der vorliegenden Erfindung können gemäss der
nachfolgenden, allgemeinen Formel hergestellt werden:
wobei R eine Amino-, Methyl-, Chlor-, Carboxy- oder Hydroxyl-Gruppe ist n eine gerade
Zahl zwischen 0 und 2 ist; X ein gerades oder verzweigtes, divalentes aliphatisches
Hydrocarbon-Radikai mit O - 5 Kohlenstoffatomen oder ein divalentes aromatisches
Hydrocarbon-Radikal mit 6 - 10 Kohlenstoffatomen ist; Y gleich Wasserstoff, ein
Alkalimetall, ein Erdalkalimetall,
Ammonium oder eine substituierte
Ammoniumgruppe ist; und m eine gerade Zahl ist, deren Wert gleich der Valenzzahl
ist.
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Die Substanz gemäss der vorliegenden Erfindung kann dadurch hergestellt
werden, dass Natriumsalz entweder vom 2-Mercaptobenzothiazol oder vom einem substituierten
2-Mercaptobenzothiazol mit einer halogenisierten Alkyl-Carboxyl-Säure oder einer
Allkyl-Carboxylsäure in Reaktion gebracht wird.
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Im folgenden werden einige Beispiele von erfindungsgemässen Substanzen
angegeben: 2-Benzothiazyl-Thioessigsäure; 6-Amino-2-Benzothiazyl-Thioessigsäure;
5-Carboxy-2-Benzothiazyl-Thioessigsäure; 6-Hydroxy-2-Benzothiazyl-Thioessigsäure;
2-Benzothiazyl-Ameisensäure; 3-(4-Methyl-2-Benzothiazylthio)-Propionsäure; 3-(6-Hydroxy-2-Benzothiazylthio)-Propionsäure;
3-(4,6-Dimethyl-2-Benzothiazylthio> -Propionsäure; 2- (2-Benzothiazylthio) -Propionsäure;
3-(~-Chlor-2-Benzothiazylthio)-Propionsäure; 2-(4-Methylsäure-2-Benzothiazylthio)-Propionsäure;
5-(Z-Benzothiazylthio)-Valeriansäure; 3-(z-Benzothiazylthio) -Valeriansäure; 5-(5,6-Dihydroxy-2-Benzothiazylthio)
-Valeriansäure;
5- (4-Methyl-2-Benzothiazylthio) -Valeriansäure;
3-(2-Benzothiazylthio) -Acrylsäure; 3- (4-Methyl-2-Benzothiazylthio) -Acrylsäure;
4- (2-Benzothiazylthio) -Buttersäure; 4- (6-Amino-2-Benzothiazylthio) -Buttersäure;
2-(L-Benzothiazylthio)-Benzoesäure; 2-(4-Methyl-2-Benzothiazylthio) -Benzoesäure.
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Die vorstehende Liste dient nur als Beispiel und erhebt keinen Anspruch
auf Vollständigkeit; selbstverständlich besteht die Möglichkeit, andere substituierte
Säuren zu verwenden, die im Ranmen der vorliegenden Erfindung liegen.
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Wie bereits erwähnt, können die erfindungsgemässen, Benzothiazolsubstituierten
Carboxylsäuren dadurch hergestellt werden, dass das Natriumsalz eines substituierten
oder unsubstituierten 2-Mercaptobenzothiazols mit einer halogenisierten, gesättigten
oder ungesättigten Carboxylsäure wie z.B. einer Allcyl-Carboxylsäure oder einer
Allcyl-Carboxylsäure in Reaktion gebracht wird. Vorzugsweise wird das Mercaptobenzothiazol-Salz
einem Lösungsmittel wie z.B.
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Methanol beigegeben und wird danach um ein geringes Mass über Raumtemperatur,
vorzugsweise auf etwa 40 grad C erwärmt. Danach wird eine ähnlich aufgebaute Lösung
des Natriumsalzes der halogenisierten Carboxylsäure der zuvor erwähnten Lösung beigegeben,
wobei die entstandene Lösung bei schwacher Bewegung, z.B. unter Zirkulation, erwärmt
wird. Das Lösungsmittel wird schliesslich abdestilliert, so dass die substituierte
Säure in kristalliner Form übrigbleibt.
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Unter der Voraussetzung, dass die Salze der substituierten Säuren
gemäss der vorliegenden Erfindung hergestellt werden sollen, kann das kristalline
Produkt mit einer äquivalenten Menge des Hydroxids des vorgesehenen, salzbildenden
Substituenten, z.B. Natriumhydoxid, Ammoniumhydroxid usw. in Reaktion gebracht werden.
Es versteht sicn von selbst, dass der Salz-bildende Substituent im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch in anderer, abweichender, zu einer chemischen Reaktion befähigten
Form zugegeben werden kann.
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Es wurde bereits erwähnt, dass die verschiedenen Salze der substituierten
Säuren gemäss der vorliegenden Erfindung eine Reihe von vorteilhaften, gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte Eigenschaften aufweisen. Als Beispiel sei erwähnt,
dass geeignete Salze der vorstehenden, substituierten Säuren mit Hilfe von Alkali-
oder Erdalkalimetallen, Ammonium und substituiertem Ammonium oder Aminen als Substituenten
gebildet werden können. Alkalische Metallsalze können mit Lithium, Natrium und Kalium
erhalten werden, während die Herstellung von Erdalkali-Metallsalzen mit Hilfe von
Magnesium, Kalzium, Strontium und dgl. erfolgen kann. Wenn neben den rosthemmenden
Eigenschaften Wert auf besonders gute Wasserlöslichkeit gelegt werden soll, ist
es empfehlenswert, Alkali-Metallsalze auf der Basis von Natrium oder Kalium zu verwenden.
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Gute Ergebnisse liefern ebenfalls Ammonium- und substituierte Ammonium-
oder Amin-Salze der substituierten Säuren, wie sie erfindungsgemäss vorgeschlagen
werden, da gleichzeitig neben der rosthemmenden Wirkung eine ausgesprochen gute
Wasserlöslichkeit gegeDen ist.
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Es hat sicn gezeigt, dass insbesondere eine quaternäre Ammoniumgruppe
zur Erreichung dieser erwünschten Eigenschaften beitragen kann. Geeignete quaternäre
Ammoiumgruppen sind solche, welche nach der allgemeinen Formel - H.Z aufgebaut sind,
wobei Z ein Substituent ist, der aus folgender Gruppe ausgewählt ist: Ammonium,
aliphatische Amine, alizyklische Amine, heterozyklische Amine und Polyaethylen-Amine.
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Als geeignete aliphatische Amine sind Monoäthanolamin, Diaethanolamin
und Triaethanolamin zu nennen; als geeignete alizyklische Amine sind Zyklohexylamin
und Dizyklohexylamin zu nennen; als geeignete heterozyklische Amine kommen Morpholin
und Pyridin in Betracht; als Polyäthylen-Polyamine können vorzugsweise Diaethylen-Trlamin,
Triaaethylen-Tetramin sowie Tetraaethylen-Pentamin verwendet werden.
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Es wurde bereits erwähnt, dass die rosthemmenden Stubstanzen gemäss
der vorliegenden Erfindung in einer Vielzahl von Umgebungen verwendet werden können,
wobei als bevorzugtes Anwendungsgebiet wässrige Kühl systeme anzusehen sind, in
welchen naturgemäss eine ausgeprägte Korrosionsgefahr herrscht. Demnach kann bei
solchen Wasserkühlsystemen, wie sie in chemischen Anlagen und dgl. verwendet werden,
ein Anteil des flüssigen Wärmeträgermediums durch die rosthemmende Substanz gemäss
der vorliegenden Erfindung gebildet werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet für die
rosthemmende Substanz gemäss der vorliegenden Erfindung ist überall dort zu sehen,
wo wärmebeaufschlagte Flüssigkeiten mit hohem Wassergehalt verwendet werden, z.B.
Heisswasser-Kühlsysteme bei Motorfahrzeugen und
dgl., Wärmeträger-Medien
bei Solarenergie-Anlagen, korrosionshemmende Oele und Farben sowie Zusätze in Betonkonstruktionen.
Die erfindungsgemäss vorgeschlagene Substanz zeigt eine ganz besondere Wirksamkeit
als Frostschutzmittel für Kühl systeme von Verbrennungsmotoren und als Wärmeträger-Medium
für Heizungssysteme, bei weichen Armaturen Verwendung finden, die aus einer Eisen-Kupfer-Legierung
hergestellt sind.
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Es versteht sich von selbst, dass die Substanzen gemäss der vorliegenden
Erfindung in einer Vielzahl von unterschiedlichen Zusammensetzungen, aber auch in
Kombination mit konventionellen, rosthemmenden Substanzen verwendet werden können.
So ist es z.B.
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möglich, dass die rosthemmende Substanz gemäss der vorliegenden Erfindung
zusammen mit einem geeigneten Trägermaterial, z.B. einer Farbe, einem Oel oder dgl.,
angewendet wird.
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Die Substanz gemäss der vorliegenden Erfindung kann auf verschiedene
Arten hergestellt werden. Die folgenden, keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebenden
Beispiele mögen dies verdeutlichen.
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Beispiel I Ein Salz einer substituierten Carboxylsäure im Einklang
mit der erfindungsgemässen Lehre wurde auf folgende Art hergestellt: Zu-Zunächst
wurde eine Lösung, bestehend aus 20 Teilen von 2-Mercaptobenzothiazol-Natriumsalz
und 200 Teilen Methanol, hergestellt und diese unter Rühren auf 40 grad C erwärmt.
Dieser Lösung wurde eine weitere Lösung, besehend aus 14 Teilen ß-Chlorpropionsäure
-Natriumsalz
in Methanol, tropfenweise während 30 Min. zugegeben, wobei die erhaltene Lösung
unter Umrühren weitererwärmt wurde. Danach wurde das Methanol abdestilliert. Es
wurde ein kristallines Produkt erhalten, welches mit einer grossen Menge von geKühltem
Wasser gewaschen und dann abgekühlt worden ist. Eine Analyse ergab, dass die erhaltenen
23 Teile des weissen, kristallinen Produktes (Ausbeute = 93 %) 3-(2-Benzothiazilthio)-Propionsäure
sind. Der Schmelzpunkt lag zwischen 141 und 143 grad C (theoretischer Wert: 142
- 143 grad C). Das so erhaltene Produkt wurde mit einer äquivalenten Menge von Natriumhydroxid
in Reaktion geDracht, so dass das Natriumsalz der 3-(2-Benzothiazylthio)-Propionsäure
erhalten wurde, welches gemäss den nachfolgenden Beispielen weiterverarbeitet worden
ist.
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Beispiele II - XIV Auf der Basis des gemäss Beispiel I erhaltenen
Produktes wurden weitere Substanzen hergestellt. Diese Substanzen sind in der nachfolgenden
Tabelle aufgeführt und werden anschliessend im Zusammenhang mit Beispiel XI näher
erläutert; alle diese Substanzen zeigen eine ausgeprägte, rosthemmende Wirkung.
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Beispiel XV Die Stubstanzen gemäss Beispielen I - XIV wurden einer
Prüfung unterworfen, um deren rosthemmenden Eigenschaften zu bestimmen.
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Zusätzlich zu den 14 Testsubstanzen, die nach der Lehre der vorliegenden
Erfindung hergestellt worden sind, wurden weitere sieben
Vergleichslösungen
bereitgestellt, von denen eine durch reines Wasser gebildet wurde, währenddem die
verbleibenden sechs Lösungen folgende Substanzen enthielten: Natrium-Nitrit; 2-Mercaptobenzothiazol-Natriumsalz;
Benzotriazol; Triaethanol-Amin; Natrium-Sebazat; Triaethanol-Amin-Salz der Sebacin-Säure.
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Die vorstehend erwähnten Substanzen, d.h. die sechs Vergleichs-Substanzen
sowie die 14 Substanzen, die nach der erfindungsgemässen Lehre hergestellt worden
sind, wurden in einer bestimmten Menge von Wasser gelöst, welches die folgenden
Eigenschaften besass: pH-Wert 7,2 elektrische Leitfähigkeit 13,3 ( /cm) M-Alkali-Wert
(CaCO3) 28 (ppm) Gesamthärte (CaCO3) 36 (ppm) Chlor ionen (C1-) 15 (ppm) Gesamtionen
(Fe) 0,34 (ppm) Es wurde folgende Testverfahren ausgearbeitet und angewendet: 350
ml der Chemikalien (erfindungsgemässe Substanz) wurde in einen Kolben mit einem
Fassungsvermögen von 500 ml eingefüllt. Ein metallisches Versuchsobjekt (SPCC-Stahlplatte,
50 mm Durchmesser, 1 mm Dicke; TCuPl-Kupferplatte 50 mm Durchmesser, 1 mm Dicke)
wurde mit Hilfe von wasserfestem Poliertuch Nr. 320 bearbeitet und mit 10 %iger
NaOH-Lösung gespült, um alle Oelbestandteile auf der Oberfläche zu entfernen. Anschliessend
wurden die Versuchsobjekte zunächst mit Wasser und darauf mit Azeton gewaschen und
getrocknet.
Die so vorbehandelten Objekte wurden schliesslich an der Spindel eines Rührmotores
angebracht. Jedes Versuchsobjekt wurde im Bereich des Zentrums in die Flüssigkeit
innerhalb des Kolbens eingetaucht, wobei die Flüssigkeit auf einer Temperatur von
50 grad C gehalten wurde. Die Versuchsobjekte wurden dann während einer Woche mit
einer Drehzahl von 120 Upm bewegt, währenddem sie in der Flüssigkeit eingetaucht
waren. Der Pegel der Flüssigkeit wurde während der Testzeit durch Zugabe von Wasser
konstant gehalten.
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Nach Ablauf einer Woche wurden die Versuchsobjekte aus der Testlösung
genommen und untersucht. Das Ausmass der Korrosion wurae dabei auf der Basis des
durch die Korrosion verursachten Gewichtverlustes der Versuchsobjekte ausgerechnet.
Die folgende Tabelle zeigt die Testresultate, wobei der Korrosionsgrad als Verhältniszahl
des durch Korrosion verursachten Gewichtsverlustes in Milligramm pro Tag pro Oberfläche
in Quadratdezimeter des Versuchsobjektes angegeben ist.
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TABELLE
No. Substanz Konzen- Korrosionsgrad Farbänderung de |
tration Kupferoberfläc@ |
(ppm) Stahl Kupfer |
Vergleichs- Wasser 25.3 3.31 Farbänderung |
lösung 1 |
" 2 Natrimnitrit .200 3.2 6.91 " |
" 3 Triaethanolamin 200 5.9 8.21 " |
" 4 Benzotriazol 200 12.5 0.51 keine Aenderun@ |
II 5 2-Mercaptobenzo- 200 11.3 0.59 |
thiazol-Natriumsalz |
6 Natriumsebazat 200 5.2 1.83 kleine Aenderun |
" 7 Triaethanol-Aminsalz 200 3.9 4.00 Aenderung |
von Sebacid-Säure |
Beispiel 1 Kalium-Salz der 200 3.7 0.61 keine Aenderung |
2-Benzothiazyl- |
Thioessigsäure |
" 2 Triaethanol-Amin-Salz 200 4.1 0.92 kleine Aenderun |
der 6-Amin-2-Benzo- |
thiazylthioessigsäure |
Natriumsalz der 3- 200 3.0 0.59 keine Aenderung |
(2-Benzothiazylthio)- |
Propionsäure |
" 4 Triaethanol-Amin-Salz 200 3.1 0.71 keine Aenderung |
der 3- (4-Methyl-2- |
Benzothiazylthio)- |
Propionsäure |
Fortsetzung
No. Substanz Konzen- Korrosionsgrad Farbänderung der |
traktion Kupferoberfläche |
(ppm) Stahl Kupfer |
Beispiel 5 Dicyclohexyl-Amin- 200 5.3 1.41 kleine Aenderung |
Salz der 5-(3-Ben- |
zothiazyl thio)- |
Valeriansäure |
6 Kal6 Kalcium-Salz der 5- 200 5.1 0.93 kleine Aenderung |
(4,6-dimethyl-2- |
Benzothiazylthio)- |
Valeriansäure |
7 7 Natriumsalz der 2- 200 3.2 0.61 keine Aenderung |
(2-Benzothiazylthio) |
-Benzolsäure |
8 8 Amonium-Salz der 2- 200 7.2 1.92 kleine Aenderun |
(2-Benzothiazylthio) |
-Acrylsäure |
9 9 Diaethanol-Amin-Salz 200 3.0 0.70 keine Aenderung |
der 2-(2-Benzothia- |
zylthio)-Propion- |
säure |
" 10 Morpholin-Salz der 200 3.1 0.79 keine Aenderung |
-2-(4-Methyl-2- |
Benzothiazylthio)- |
Propionsäure |
" 11 Natrium-Salz der 4- 200 3.7 0.59 keine Aenderung |
(2-Benzothiazylthio) |
-Buttersäure |
12 Triaethylen-Tetramin- 200 3.8 1.02 kleine Asnderun9 |
Salz der 3-(6-Hy- |
droxy-2-Benzothiazyl- |
thio)-Propionsäure |
" 13 Triaethanol-Amin- 200 6.9 1.50 kleine Aenderung |
Salz der 3-(5-Chloro |
-2-Benrothiatylthio)- |
Propionsäure |
" 14 Natrium-Salz der 200 3.2 0.65 keine Aenderung |
5-Carboxy-2-Benzo- |
thiazylthio-Essig- |
säure |
Aus den vorstehenden Beispielen geht klar hervor, dass eine Substanz
auf der Basis eines Carboxylsäure-Salzes mit einem Benzathiazolring eine ausgesprochen
gute Wirksamkeit als korrosionshemmende Substanz zeigt, und zwar sowohl für Metalle
auf Eisen- als auch für solche auf Kupferbasis.
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Es versteht sich von selbst, dass die vorliegende Erfindung nicht
auf die vorstehend erläuterten Beispiele beschränkt ist, sondern im Rahmen der erfindungsgemässen
Lehre abgewandelt werden kann.
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Die vorstehende Beschreibung soll deshalb in jeder Beziehung als beispielhaft
und nicht als einschränkend betrachtet werden, wobei die erfindungsgemässe Lehre
durch die eingangs definierten Patentansprüche gegeben ist.