DE3239793A1 - Verfahren zur herstellung von schaumglas - Google Patents
Verfahren zur herstellung von schaumglasInfo
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Description
Kali-Chemie AG
Verfahren zur Herstellung von Schaumg 1 as
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Schaumglas,
Verfahren zur Herstellung von Schaumglas gehören
bereits zum Stand der Technik. So ist es z.B.' zur Herstellung
hochwertigen Schaumglases bekannt, Borosilicat-Gläser
unter Zusatz von Treibmitteln zu schmelzen und aufzuschäumen. Die eingesetzten Rohmaterialien sind
aber sehr teuer und zum Aufschmelzen sind hohe Temperaturen von über 850 0C notwendig/
Aus der DE-OS 25 05 718 ist ein Verfahren zur Herstellung von Schaumglas bekannt, bei dem 50 bis
80 Gew.™% Basalt als glasbxldendes Silicat, 20 bis
50 GeW0-S eines Fluß- oder Reduktionsmittels aus der Gruppe Borsäure, Ka2CO3, p 2°5' CaCO3 in Pulverform
gemischt und bei 1050 bis 1200 0C geschmolzen werden. Der erstarrte Werkstoff wird gemahlen und unter Zusatz
des Treibmittels zunächst bei 600 bis 700 0C gesintert
und anschließend bei 750 bis 900 0C geschäumt.
Auch dieses Verfahren verwendet sehr hohe Temperaturen,
Darüber hinaus ist der zusätzlich erforderliche Mahlvorgang des erstarrten Werkstoffes sehr aufwendig
„
Ein anderes, gattungsmäßes Verfahren ist aus der DE-AS 20 03 271 bekannt. Bei diesem wird ein Geraisch
aus Basalt als glasbildendem Silicat und einer mehrbasigen, schwachen bis höchstens mittelstarken, sauerstoffhaltigen
Säure oder deren Salzen mehrere Stunden bei 230 0C behandelt. Das abgekühlte Umsetzungsprodukt
wird gemahlen, mit Nitriden und/oder Carbiden der Übergangselemente der 4. bis 8. Nebengruppe des periodischen
Systems der Elemente vermischt und durch schnelle Erwärmung auf über 750 0C geschäumt. Bei
diesem Verfahren ist nachteilig, daß zunächst ein Umsetzungsprodukt hergestellt und wieder aufgemahlen
werden muß. .
Ferner ist bei den üblichen Produkten, insbesondere bei denen, die nach bekannten Verfahren unter
Verwendung natürlicher Silicate als Glasbildner hergestellt werden nachteilig, daß die fertigen Produkte
einen für den technischen Einsatz störenden Gehalt an Schwefelwasserstoff aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung von Schaumglas zur Verfügung zu stellen,
das die geschilderten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
Die Aufgabe wird gelöst durch das in den Ansprüchen angegebene Verfahren.
Die Erfindung geht aus vom gattungsgemäßen Verfahren und ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Gemisch aus folgenden Gewichsteilen (GT) herstellt
a) 40 bis 70 GT natürlichem alkalischem Alumosil icat,-
b) 5 bis 25 GT B2O3 in Form von natürlichem Bormineral
c) 0,5 bis 4 GT Treibmittel aus der Gruppe Carbide
und/oder Nitride des Siliciums oder Titans,
d) 2 bis 20 GT eines Modifizierungsmittels für die
Oberflächenspannung der Schmelze,
das Gemisch auf Temperaturen im Bereich von 650 bis 850 0C erwärmt und nach Abschluß des Schaumvorganges
abkühlt«
Als natürliches alkalisches Alumosilicat kommt in einer bevorzugten Variante ein Alumosilicat zum
Einsatz, das einem Gehalt an Na-O und/oder Κ,Ο (Alkalioxid)
über 8 Gew.-% aufweist. Solche Alkalisilicate sind Erguß- oder auch Tiefengesteine, die aus
hochbasischem Magma erstarrt sind und beispielsweise in R. Schicht: Einführung in die Geologie der Lagerstätten
keramischer Rohstoffe, in Handbuch der Keramik, Freiburg/Br. (1966), Gruppe I A1 in Abb. 5 auf Seite
als die Zweige "Kalireihe" und "Natronreihe" des "geologischen Stammbaumes der Eruptivgesteine nach Cloos"
dargestellt werden. Diese Zweige umfassen beispielsweise die Gruppe der Alkaligranite, Kali-Syenite und KaIi-Gabbrö
bzw. Natrongranite, Nephelin-Syenite, Phonolithe, Natron-Gabbro und Alkaliperidotite.
Beispiele für den Gehalt an Alkalioxid sind für Alkaligranit etwa 9 Gew.-%, für Nephelin-Syenit
etwa 8,8 bis 15 Gew.-% und für Phonolith z.B. 16 Gew.-%.
Besonders bevorzugt sind solche alkalisehen Alumosilicate des Zweiges "Natronreihe", die über
9 Gew.-% Alkalioxid aufweisen, von denen Nephelin-Syenit
oder Phonolith genannt seien.
Bis zu 50 Gew.-% des alkalischen Alumosilicates kann in einer Variante des Verfahrens durch preiswerte
Zuschlagstoffe ersetzt werden. Gut geeignet sind z.B. Schmelzschlacken die bei der Verbrennung von Kohle
in Kraftwerken anfallen und deren Hauptbestandteile u.a. SiO-1 Alo^3' Erdalkali- und Alkalioxid sind.
Besonders bevorzugt werden eisenreiche Schmelzschlacken. Ein weiterer Zuschlagsstoff ist Altglas, wobei insbesondere
von Vorteil ist, daß unsortiertes Altglas zum Einsatz gelangen kann.
Als natürliches Bormineral kommen insbesondere in Frage Rasorit, Tincal, Colemanit, Ulexit oder Borsäure.
Die eingesetzte Menge an Bormineral ist so zu bemessen, daß in der Rezeptur 5 bis 25 Gewichtsteile
B2O3 vorhanden sind. Das Bormineral kann dabei in
hydratisierter Form eingesetzt werden. Bevorzugt wird es aber in teilweise oder vollständig entwässerter
Form eingesetzt.
In einer besonders bevorzugten Variante können bis zu 30 Gew.-% des Borminerals ersetzt sein
durch ein Flußmittel aus der Gruppe der Carbonate oder Oxide. Als solche Flußmittel seien beispielhaft
angeführt die Carbonate von Eisen oder der Alkalimetalle. Von letzteren sei insbesondere Natriumcarbonat
genannt, daß für technische Verfahren in großen Mengen preisgünstig zur Verfügung steht. Als Oxide kommen
insbesondere Oxide des Mangans oder des Eisens oder Gemische wie z.B. Rotschlamm, in Frage.
Als Treibmittel werden an sich bekannte, gasbildende oder gasabspaltende Treibmittel eingesetzt
aus der Gruppe der Carbide und/oder Nitride des Titans oder Siliciums, insbesondere Siliciumcarbid.
In einer bevorzugten Variante kann bis zu 50 Gew.-%
des Treibmittels durch ein anderes, kohlenstoffhaltiges Treibmittel ersetzt werden. Die an diesem Mittel ersatzweise
einzusetzende Menge ist dabei so zu bemessen, daß sie eine äquivalente Treibwirkung besitzt.
Ein solches anderes, kohlenstoffhaltiges Treibmittel
kann einerseits ein Carbonat sein. Besonders bevorzugt ist dabei der Fall, daß das Carbonat gleichzeitig
Flußmittel-Eigenschaften aufweist, wie z.B. die Carbonate des Eisens oder des Natriums.
In einer anderen Variante wird ein Treibmittel eingesetzt, das Kohlenstoff organischen Ursprunges
enthält, der bei den zum Schäumen notwendigen Temperaturen zum Oxid umgewandelt wird. Als bevorzugtes
Treibmittel dieser Art ist Koks zu nennen.
Ein weiterer wesentlicher Rezepturbestandteil ist ein Modifizierungsmittel für die Oberflächenspannung
der Schmelze. Als solches kommen insbesondere Schwefelverbindungen des Eisens, der Alkali- und/oder
der Erdalkalimetalle oder deren Gemische in Frage. Hierbei können definierte Verbindungen wie z.B. Eisensulfid,
Natriumsulfat oder Calciumsulfat eingesetzt werden. Eine besondere Verfahrensvariante sieht aber
vor, Gemische einzusetzen, die in anderen technischen
Verfahren als Abfallstoffe anfallen. Beispielsweise seien angeführt Rückstände der SuIfidlaugerei der
Strontium- oder Barium-Herstellung, die unter anderem Sulfate und Sulfide verschiedener Metalle, insbesondere
des Eisens enthalten, oder aber Sulfit/Sulfat
enthaltende Rückstände, wie sie bei der Entschwefelung von Rauchgas mittels calciumhaltiger Verbindungen
anfallen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die angeführten Bestandteile im angebenen Verhältnis
mit einander vermischt, wobei die Bestandteile vorzugsweise in zerkleinerter Form, z.B. als Pulver,
eingesetzt werden. Die Vermischung kann als Naßmahlung erfolgen, wobei für diesen Fall hydratisiertes Bormineral
eingesetzt wird. Das vermahlene Gemisch wird bei Temperaturen um etwa 250 0C getrocknet, vorzugsweise
sprühgetrocknet, gegebenenfalls zu einem Granulat gebrochen und dann entsprechend den weiteren Verfahrensstufen verarbeitet.
Bevorzugt wird allerdings, die Rezepturbestandteile
trocken zu vermählen. Für diesen Fall, bei dem die Trocknungs- und Zerkleinerungsstufe entfällt,
wird teilweise oder vollständig entwässertes Bormineral eingesetzt.
Das aus der Naßmahlung anfallende Granulat bzw. das aus der Trockenmahlung direkt anfallende Gemisch
wird in Formen eingefüllt und zum Schäumen auf .Temperaturen im Bereich von 650 bis 850 0C erwärmt.
In einer besonderen Variante wird dabei zunächst auf eine untere Temperatur im Bereich von 650 bis
750 0C aufgewärmt und nach einer Haltezeit, in der das Gemisch eine gleichmäßige Temperatur annimmt,
auf eine obere Temperatur im Bereich von 700 bis 850 0C
erwärmt. Verwendet man als Treibmittel allein oder überwiegend Siliciumcarbid, so arbeitet man in der
zweiten Stufe bevorzugt bei 700 bis 750 0C.
Nach Abschluß des Schaumvorganges wird zunächst schnell unter die Schmelztemperatur (z.B. mit etwa
50 °C/Min; und dann in üblicher Weise langsam (z.B.
mit 1 cC/Min oder langsamer) weiter gekühlt. Für den
Fachmann ist es dabei selbstverständlich, daß die Abkühlgeschwindigkeit für beide Stufen in Abhängigkeit
von den Abmessungen des Schaumglas-Formkörpers zu wählen ist.
Die Erfindung umfaßt auch ein Schaumglas, das nach dem geschilderten Verfahren herstellbar ist.
Die chemische Analyse eines bevorzugten Schaumglases ergibt für die Zusammensetzung (in Gew.-%)
folgende Bereiche:
SiO2 | von | 28 | bis | 45 |
K2O | von | 2 | bis | CX) |
Na2O | von | 9 | bis | 16 |
Ai2O3 | von | 7 | bis | 17 |
B2O3 | von | 15 | bis | 24 |
Fe2O3 | von | 0,6 | bis | 9 |
S gesamt | von | 0,4 | bis | 3 |
(Ba,Sr)O | von | 2 | bis | 7 |
wobei die Summe maximal 100 % beträgt. Eine gegebenenfalls verbleibende Differenz auf 100 % wird durch
untergeordnete Bestandteile gebildet, die aus den Ausgangskomponenten stammen. Der Glühverlust (1000 0C/
10 Min.) ist kleiner als 1 Gew.-%. Für den Fall, daß
ein oder mehrere Hauptbestandteile durch andere Bestandteile wie angegeben ersetzt werden, umfaßt die
Erfindung auch solches Schaumglas, das eine entsprechende abgeänderte Zusammensetzung aufweist.
Nach der Mineralanalyse ist der Hauptteil des Schaumglases röntgenamorph. Im Rontgenbeugungsdiagranun
erkennt man aber deutlich die Hauptinterferenzen (d in Ä) des glasbildenden alkalischen Alumosilikats,
vorzugsweise des Phonoliths und/oder Nephelin-Syenits. Für zwei bevorzugte Minerale sind nachfolgend die
Hauptinterferenzen angegeben:
Phonolith d =6,5; 4,24; 3,86; 3,80; 3,72; 3,28; 3,24;
3,03; 2,59;
Nephelin-Syenit d = 6,5; 3,83; 3,77; 3,30; 3,26; 3,21;
Nephelin-Syenit d = 6,5; 3,83; 3,77; 3,30; 3,26; 3,21;
2,16;
Das Schaumglas ist frei von Quarz.
Das Schaumglas ist frei von Quarz.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch wesentliche Vorteile gegenüber dem Stand der
Technik aus.
So ist es nicht notwendig, auf Temperaturen über 850 0C zu erhitzen. Außerdem entfallen lange,
energieintensive Zeiten für das Tempern bei erhöhten Temperaturen. Selbst für den Fall der Naßmahlung kommt
man mit kurzen Trockenzeiten des vermahlenen Gemisches
aus, insbesondere wenn man eine Sprühtrocknung anwendet. Weiterhin ist es vorteilhaft, daß im Verfahren
Abfallprodukte aus anderen technischen Verfahren einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, Schaumglas
mit guten technologischen Eigenschaften herzustellen. Durch Wahl und Abstimmung der Parameter Rezeptur
und Temperaturführung im angegebenen Umfange ist es möglich, Schaumglas mit variabler Porengröße herzustellen.
Dabei wird vorwiegend geschlossenporiges Schaumglas erhalten. Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte
zeichnen sich außerdem dadurch aus, daß sie keinen Geruch nach Schwefelwasserstoff aufweisen. Dieser
Umstand ist besonders überraschend und konnte aufgrund der Rezeptur nicht erwartet werden. Weitere Produktvorteile
sind niedrige Rohdichte, entsprechend einer hohen Wärmedämmung und eine sehr hohe mechanische
Festigkeit, Unbrennbarkeit, niedrige Wasseraufnahme und Formstabilität. Dabei ist das Schaumglas sehr
gut zu bearbeiten, z.B. durch Sägen, Bohren, Fräsen oder Schleifen. Die thermische Beständigkeit ist sehr
gut, denn eine mehrtägige Lagerung von Prüfkörpern bei 450 0C ergab keine Änderung der Abmessungen oder
des Aussehens.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das Verfahren und die Produkte näher erläutern, ohne den Schutzumfang
zu begrenzen.
on «ίο*
- 13 -
Beispiel 1
Rezeptur:
Rezeptur:
1. 60 GT Phonolith
2. 32 GT Rasorit, calciniert ,
3. 3 GT Siliciumcarbid, fein
4. 4 GT Bariumsulfid-haltiger Rückstand
Diese Versatzkomponenten wurden als 1 kg Ansatz in einer Kugelmühle bis auf eine Feinheit von ca.
1 % auf dem Sieb 0,09 nun trocken gemahlen. Das pulverförmige Gemisch wurde in eine Form aus hitzebeständem
Stahl eingetragen, nachdem die Form vorher mit einem üblichen Trennmittel-Gemisch gegen das Ankleben von
Schmelze ausgestrichen wurde.
Die bis zu einer konstanten Schichthöhe gefüllte Form wurde in einen Kammer- oder Plattenbandofen gebracht
und einem Aufheizprogramm unterworfen. Haltezeiten wurden bei 690 und 740 0C eingelegt. Nach raschem
Abkühlen auf ca. 650 0C wurde der geblähte Körper
langsam gekühlt.
Das resultierende Schaumglas hatte folgende Eigenschaften:
Aussehen: grau, weitgehend geschlossenporig Porengröße: 2 bis 10 ram
Rohdichte: etwa 0,3 g/cm
Wärmeleitfähigkeit: etwa 0,03 W/m . K
2 Druckfestigkeit: etwa 8 N/mm
Dehnung/Schwindung (Dilatometer nach Bollenrath/Leitz,
20 bis 500 0C): + 1,0 . 10~5
Die chemische· Analyse ergab folgende Zusammensetzung
(Gew.-%):
SiO2 | , 38,8 |
κ2ο | 5,4 |
Na2O | 14,1 |
Al2O3 | 14,2 |
B2O3 | 19,1 |
Fe2O3 | 2,3 |
S gesamt | 0,43 |
BaO | 2,2 |
Der Glühverlust betrug 0,5 Gew.-%.
Im Röntgenbeugungsdiagrainm waren folgende Hauptinterferenzen
erkennbar:
d = 6,5; 4,24; 3,86; 3,80; 3,72; 3,28; 3,24; 3,03; 2,91; 2,89; 2,59; 2,17; 1,80 Ä.
Die Hauptinterferenzen des eingesetzten Phonoliths waren wie folgt:
d = 6,5; 4,22; 3,87; 3,80; 3,73; 3,30; 3,24; 3,02; 2,91; 2,89; 2,59; 2,17; 1,80 A.
Die folgenden Beispiele wurden entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, wobei jeweils ein Schaumglas
mit gleichen Materialeigenschaften bzw. entsprechenden Eigenschaften bezüglich der analytischen Parameter
erhalten wurde.
Die Homogenisierung erfolgte im Naßverfahren in einer Kugelmühle. Die Mühle wurde durch Pumpen
zu einem Sprühtrockner entleert. Das Gemisch wurde im Sprühtrockner versprüht (Zuluft: 120 0C, Abluft:
90 0C) und in einem nachgeschalteten Fließbetttrockner
bei 2800C Zulufttemperatur getrocknet.
Das anfallende, rieselfähige Granulat würde wie in Beispiel 1 verschäumt.
Beispiel 3
Rezeptur:
Rezeptur:
55 GT Phonolith
30 GT H3BO3
30 GT H3BO3
2 GT SiC
13 GT BaS-haltiger Rückstand
Die gemahlene bzw. homogenisierte Mischung ergibt nach dem Blähen bei 750 0C einen grau bis braun gefärbten
Dämmstoff mit den in Beispiel 1 angegebenen Materialeigenschaften.
Beispiel 4
Rezeptur:
Rezeptur:
40 GT Phonolith
20 GT Schmelzschlacke
33 GT Rasorit,' calciniert
3 GT Siliciumcarbid, fein
4 GT BaS-haltiger Laugereirückstand.
Diese Mischung erlaubt es, Schaumglas bei einer Temperatur von 700 0C herzustellen.
Beispiele 5 bis 7
Gewichtsteile Bsp. 5 Bsp. 6 Bsp.
Phonolith | 60 | 60 | 60 |
Rasorit, calc. | 29 | 31 | 33 |
Eisencarbonat | 4 | - | - |
Soda, calc. | - | 2 | - |
Siliciumcarbid, fein | 3 | 3 | 2,5 |
Petrolkoks | - | 2 | |
Bas-haltiger Laugereirückstand | 4 | 4 | 4 |
Die resultierenden Schaumgläser wiesen die in Beispiel 1 angegebenen Materialeigenschaften auf.
Das in Beispiel 7 eingesetzte Treibmittelgemisch ergab beim Schäumen die gleiche Steighöhe wie im Beispiel 1
und auch die Porengrößenverteilung war unverändert.
Claims (14)
- Patentansprüche1/ Verfahren zur Herstellung von Schaumglas aus einem Gemisch enthaltend glasbildendes Silikat, Flußmittel und Treibmittel, wobei das Gemisch über die Schmelztemperatur erwärmt, geschäumt und anschließend abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus folgenden Gewichtsteilen (GT) herstellta) 40 bis 70 GT natürlichem alkalischem Alumosilikat,b) 5 bis 25 GT B3O3 in Form von natürlichem Bormineralc) 0,5 bis 4 GT Treibmittel aus der Gruppe Carbide und/oder Nitride des Siliciums oder Titans,d) 2 bis 20 GT eines Modifizierungsmittels für die Oberflächenspannung der Schmelze,das Gemisch auf Temperaturen im Bereich von 650 bis 850 0C erwärmt und nach Abschluß des Schaumvorganges abkühlt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Alumosilikat einsetzt, das über 8 Gew.-%, vorzugsweise über 9 Gew.-% an Na3O und/oder K_0 enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alumosilikat ein Mineral aus der Gruppe Phonolith, Nephelin-Syenit einsetzt.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bis zu 50 Gew.-% des Alumosilikats durch Zuschlagstoffe, insbesondere Schmelzschlacke oder Altglas ersetzt.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Bormineral Rasorit, Tinkal, Colemanit, Ulexit oder Borsäure einsetzt, vorzugsweise in teilweise oder vollständig entwässerter Form.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bis zu 30 Gew.-% des Borminerals durch ein Flußmittel aus der Gruppe Carbonate oder Oxide ersezt.
- 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß man bis zu 50 Gew.-% des Treibmittels durch ein anderes, kohlenstoffhaltiges Treibmittel ersetzt,
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als anderes, kohlenstoffhaltiges Treibmittel ein Carbonat einsetzt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als anderes, kohlenstoffhaltiges Treibmittel Kohlenstoff organischen Ursprungs, vorzugsweise Koks, einsetzt.
- 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Modifizierungsmittel eine Schwefelverbindung des Eisens, der Alkali- und/oder Erdalkalimetalle oder deren Gemische einsetzt.
- 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch zunächst auf eine untere Temperatur im Bereich von 650 bis 750 0C und anschließend auf eine obere Temperatur im Bereich von 700 bis 850 0C erwärmt.
- 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Abschluß des Schaumvorganges zunächst schnell unter die Schmelztemperatur und dann langsam weiter kühlt.
- 13. Schaumglas, herstellbar nach einem Verfahren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
SiO2 von 28 bis 45 Gew.-% K2O von 2 bis 8 Gew. % Ka2O von 9 bis 16 Gew.-% Al2O3 von 7 bis 17 Gew.-% B2O3 von 15 bis 24 Gew.-% Fe2O3 von 0,6 bis 9 Gew.-% S gesamt von 0,4 bis 3 Gew.-% (Ba,Sr)O von 2 bis 7 Gew. %. - 14. Schaumglas herstellbar nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 12, in dessen im wesentlichen röntgenamorphen Röntgenbeugungsdiagramm die Hauptinterferenzen des glasbildenden alkalischen Alumosilikats, vorzugsweise des Phonoliths und/oder Nephelin-Syenits deutlich erkennbar sind.
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