DE3234318A1 - Polychloropren-mischungen und ihre verwendung - Google Patents
Polychloropren-mischungen und ihre verwendungInfo
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Description
m
»·
··· · ft
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 509 0 Leverkusen, Bayerwerk
Zentralbereich .4 4 nn op
Patente, Marken und Lizenzen Jo/mt-c *■
Die Erfindung betrifft schwefelmodifizierte Chloroprenfestkautschukmischungen
mit ausgezeichneter Lagerungsstabilität, guter Verarbeitbarkeit und hoher Zugfestigkeit
sowie ihre Verwendung.
Mit Mischungen aus vorvernetztem Polychloropren (Gel-Polymer) und benzollöslichem Polychloropren (Sol-Polymer)
gelang es, die Spritzquellung von Polychloroprenkautschuken zu verringern und die Maßhaltigkeit, Standfestigkeit
und Oberflächenglätte der Extrudate und Kalanderfolien
zu verbessern. Ein besonders vorteilhaftes Verfahren
zur Herstellung solcher Mischungen wird z.B. in der DE-AS 1 720 107 beschrieben.
Nachteilig machen sich die unzureichende LagerungsStabilität
dieser Polymermischung und die verminderten mechanischen Eigenschaften der Vulkanisate, wie der Zugfestigkeit
bemerkbar.
Le A 21 900
■ ψ-
Stellt man das Sol- und Gel-Polymerisat jedoch in Gegenwart von Schwefel als Comonomeren her, so erhält man
nach der Peptisation der Latices und Aufarbeitung der Mischung zum Festkautschuk überraschenderweise ein Produkt
mit ausgezeichneter Lagerungsstabilität der Polymermischung; guten Verarbeitungseigenschaften, wie rascher Walzfellbildung,
niedriger Energieaufnahme bei der Herstellung sowie guter Spritzleistung beim Extrudieren der Kautschuk- mischung
hoher Scorchsicherheit und sehr guten mechanisehen Eigenschaften der Vulkanisate. Diese Kombination
von Eigenschaften lassen sich weder durch Mischen von
Sol- und Gelpolymeren erreichen, wie sie z.B. in DE-AS 1 72 0 107 beschrieben sind, noch durch Kombination von
Sol-Gel-Chloroprenpolymeren, bei denen nur eine der
Komponenten ein schwefelhaltiges Chloroprenpolymerisat ist.
Gegenstand der Erfindung sind daher feste Polychloroprenmischungen
aus Sol- und Gelpolymer, dadurch gekennzeichnet, daß die Solkomponente aus einem Copolymerisat aus Chloropren
und 0,75 bis 0,32 Gew.-% Schwefel, bezogen auf Gesamtmenge an -ungesättigten Verbindungen des Solpolychloroprens,
besteht, wobei bis zu 10 Gew.-% des Chloroprene durch andere Comonomere ersetzt sein können und die Gelkomponente
aus einem Copolymerisat aus Chloropren, 0,4
2'5 bis 1,0 Gew.-% Schwefel, bezogen auf Gesamtmenge an ungesättigten
Verbindungen des Gelpolychloroprens und 7,5.10 bis 3,0.10 Mol, bezogen auf 100 g Gesamtmonomermenge
des Gelpolychloroprens, einer Verbindung der allgemeinen Formel
O O
1! Ii
on H0C =C-C-O-X-O-C-C= CH9
JU 2I 1 z
h
R2
Le A 21 900
■b
besteht, worin R. und R2 Wasserstoff oder C. -C.-Alkyl
und X C^-C1--Alkylen bedeuten, wobei bis zu 10 Gew.-%
des Chloroprens durch andere Comonomere ersetzt sein können.
Als weitere Comonomere sowohl des Sol-, als auch des Gelpolymeren kommen insbesondere 1-Chloropren, Styrol, 2,3-Dichlorbutadien
und Acrylnitril infrage.
Die Herstellung der festen Polychloroprenmischungen erfolgt durch Mischen der als Latex vorliegenden Komponenten
und gegebenenfalls Zusatz von Stoffen, die die Lagerstabilität des Polymeren verbessern, wie Tetraethylthiuramdisulfid
(TETD), woran sich die Koagulation anschließt.
Vorzugsweise enthalten die Mischungen Sol- und Gel-Komponente im Verhältnis 9 : 1 bis 4 : 6.
Bevorzugter Diester ist Ethylenglykoldimethacrylat. Das Gelpolymerisat soll nach dem Peptisieren einen Quellindex
in Toluol von 10 - 90, bevorzugt 20 - 60 haben.
Die Polymerisation der beiden Komponenten kann diskontinuierlich oder kontinuierlich erfolgen, wobei die kontinuierliche
Herstellungsweise bevorzugt ist.
Die Polymerisation und Peptisation der Sol-Komponente
erfolgt z.B. nach DE-OS 1 807 298 oder DE-OS 2 755 074.
Die Polymerisation der schwefelhaltigen Gel-Komponente
erfolgt z.B. nach DE-OS -3 120 992 oder DE-OS 3 123 905.
Das Polymerisat wird z.B. nach DE-OS 2 755 074 ab-
Le A 21 900
gestoppt und peptisiert. Unter Peptisation .wird hier die
Spaltung der Polymerkette an ihren Schwerelsegmenten
verstanden. Das häufig eingesetzte Peptisationsagens. TETD kann dabei mit nukleophil wirkenden Substanzen, wie Aminen
oder Dithiocarbamat, kombiniert werden (DE-OS 2 018 736, DE-AS 1 230 204). Der nach der Polymerisation erhaltene
Latex wird üblicherweise bei 30 - 70° G peptisiert. Die Geschwindigkeit der Petisation hängt unter anderem von der
Menge des Peptisationsagens, von Art und Menge des Nukleophils,
von der Temperatur und dem pH-Wert des Latex ab. Der Polymerabbau läßt sich im Latex oder am festen Rohpolymerisat,
z.B. nach Gefrierkoagulation des Latex, durchführen.
Je nach Peptisationsbedingungen werden die Schwefelbrücken im Polychloroprennetzwerk gelöst, wodurch sich
die Netzwerksdichte, sichtbar in einem steigenden Quellindex, verringert.
Die Aufarbeitung der Latexmischung kann z.B. durch Gefrierkoagulation
in der in DE-OS 2 645 921 beschriebenen Weise durchgeführt werden.
Die erfindungemäßen Polychlorprenmischungen eignen sich
insbesondere für die Herstellung mechanisch hochbelastbarer Gummiartikel, wie Keilriemen und Förderbänder, wobei
diese sowohl durch Extrudieren, als auch durch. Kalandrieren und Ausstanzen hergestellt werden können.
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■ >■
Herstellung des Solpolymerlatex I
970 g Chloropren und 30 g 2,3 Dichlorbutadien werden in 1500 g Wasser, dem 55 g disproportionierte Harzsäure
c (Feststoffgehalt 70 %), 5 g Natriumsalz eines Naphthalinsulf
onsäure-Fomaldehyd-Kondensationsproduktes, 5 g Natriumhydroxid,
3 g wasserfreies Natriumpyrophosphat, 5 g Triisopropanolamin und 12g Schwefeldispersion (50
%ig) zugesetzt sind, emulgiert.
IQ Als Katalysatorlösung werden 10 g Kaliumpersulfat und
0,2 g Natrium-ß-anthrachinonsulfonat gelöst in 490 g Wasser vorbereitet.
Die Emulsion wird mit Stickstoff gespült, auf 50° C erwärmt und durch Zugabe von Katalysatorlösung gestartet.
-| 5 Während der Polymerisation wird weiter Katalysatorlösung
so eindosiert, daß die Temperatur des Ansatzes 50° C nicht übersteigt. Nach einem Monomerumsatz von 65 % wird
mit 1 g Phenothiazin abgestoppt und das überschüssige Monomere bei vermindertem Druck durch Wasserdampfdestillation
abgetrennt. Der Latex wird mit 6,5 g TETD (22 Gew.-%ige Emulsion) versetzt und 3 Stunden bei 400C
peptisiert.
Herstellung des Solpolymerlatex II
Le A 21 900
J Z J 4 J Ib
Man verfährt wie bei Beispiel 1, nur wird 2,3-Dichlor·"
butadien durch Chloropren ersetzt.
Herstellung des Solpolymerlatex III (Vergleichsbeispiel·)
1000 g Chloropren werden zusammen mit 2,5 g n-Dodecyl—
merkaptan in 1300 -g Wasser, dem 55 g disproportionierte Harzsäure (Feststoffgehalt .70 %) , 7g Natriumsalz eines
Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsproduktes
und 7 g Natriumhydroxyd zugesetzt sind, emulgiert.
Als Katalysatorlösung läßt man 32 ml einer 3 %igen wäßrigen Formamidinsulfinsäurelösung kontinuierlich
zulaufen. Die Emulsion wird mit Stickstoff gespült, auf 4O0C erwärmt und durch Zugabe von Katalysatorlösung
gestartet. Während der Polymerisation wird weiter Katalysatorlösung so dosiert, daß die Temperatur des Ansatzes
45° C nicht übersteigt. Nach einem Monomerumsatz von 65 % wird mit 1 g Phenothiazin abgestoppt und das
überschüssige Monomere bei vermindertem Druck durch Wasserdampfdestillation abgetrennt.
Herstellung des schwefelhaltigen Gelpolymerlatex I
9 70 g Chloropren und 30 g Ethylenglykoldimethacrylat
werden in 1500 g Wasser, dem 55 g disproportionierte
Le A 21 900
'T
Har2säure (Feststoffgehalt 70 %), 6 g Natriumsalz eines
Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsproduktes,
3 g Natriumhydroxid, 5 g wasserfreies Natriumpyrophosphat, 5 g Triisopropanolamin und 10 bis 18g Schwefel-'
^ dispersion (50 %ig)zugesetzt sind, emulgiert.
Als Katalysatorlösung werden 10 g Kaiiumpersulfat und
0,2 g Natrium-ß-anthrachinonsulfat gelöst in 490 g Wasser
vorbereitet.
Man polymerisiert wie im Beispiel 1 beschrieben bis zu einem Monomerumsatz von 78 % und peptisiert den mit 7 g
Tetraethylthiuramdisulfid abgestoppten und entgasten Latex mit 4,2 g Dibutyldithiocarbamat, gelöst in Wasser,
3 Stunden bei 400C.
Beispiel 5
'^ Herstellung des schwefelhaltigen Gelpolymerlatex II
'^ Herstellung des schwefelhaltigen Gelpolymerlatex II
Man verfährt wie im Beispiel 4 beschrieben, setzt jedoch 96Ό g Chloropren und 40 g Ethylenglykoldimethacrylat ein.
Herstellung des Gelpolymerlatex III (Vergleichsbeispiel)
950 g 2-Chloropren werden zusammen mit 50 g Ethylenglykoldimethacrylat
und 3 g n-Dodecy!mercaptan in 1300
Le A 21 900
--8—
g Wasser, dem 60 g disproportionierte Harzsäure (Feststoff gehalt 70 %), 4 g Natriumsalz eines Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsproduktes
und 4 g Natriumhydroxyd zugesetzt sind, emulgiert.
Die Polymerisation wird analog Beispiel 3 bis zu einem Umsatz von 78 % durchgeführt.
Zusammenstellung der Polymermischungen. Angabe in Gewichtsteilen (fest auf fest). Bis auf Beispiele Ί und 8
werden alle Latexmischungen vor der Verarbeitung mit 1,5. Gew.-% TETD, bezogen auf Polymerfeststoff, versetzt.
Beispiel 71)81)91) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
Sollatex I 80 80 90 80 70 60 80 80 80
II 80 50 80 50
III 80 50 · ■ ■ .
Gellatex I 203)503) 203 } 1 02202302402202k4205)
II 20 50
III 20 50 20
1) = Vergleichsbeispiel.
2) = enthält 0,9 Teile Schwefel
Le A 21 900
Beispiel 22 Lagerungsstabilität und Mastikation
Lagerungsstabilität:
Nach dem Aufarbeiten zum Kautschuk bestimmt man die Mooney-Viskosität der Proben nach DIN 53 523; ML 4
(1000C). Zur Ermittlung der Viskositätsstabilität werden
die Proben 3 Tage bei 70° C gelagert und die Viskosität erneut bestimmt. Je stabiler die Produkte, umso geringer
ist die Viskositätsdifferenz (Aml) zwischen den beiden Messungen.
800 g Polymer werden bei 40° C Walzentemperatur und einer Friktion von 1:1,2 auf einem Walzwerk (200 χ 390 mm)
2 mal durch einen 0,4 mm Walzenspalt gequetscht. Dann werden davon 2 mal 200 g abgewogen und bei demselben
Walzenspalt 0 und 8 Minuten mastiziert.
Für die Beurteilung wird neben der Viskositätsdifferenz
auch der erreichte Endwert mit herangezogen.
Polymer aus Beispiel 10 11 12 13 71) 81)
ML-4 | (ME) | 47 | 52 | 50 | 48 | 52 | 50 |
ML-4 | (ME 3 Tage 70° C) | 44 | 49 | 49 | 48 | 62 | 62 |
Λ LS ML |
-3 | -3 | — 1 | ίο | + 10 | + 12 | |
Abbau | durch Mastikation | ||||||
(ME) | 33 | 36 | 36 | 32 | 44 | 43 | |
Abbau | in % | 30 | 31 | 28 | 33 | 15 | 14 |
1) Vergleichsbeispiel
Le A 21 900
Le A 21 900
Al
Im Vergleich zu den herkömmlichen Geltypen zeigen die erfindungsgemäßen einen für das Verarbeitungsverhalten
sehr vorteilhaften hohen Mastikationseffekt und nur eine
geringe Viskositätsveränderung bei der Wärmelagerung/ was einer hohen Lagerungsstabilität gleichkommt.
Beispiel 23 Verarbeitungs- und Vulkanisateigenschaften
Scorchzeit (MS5) min bei 120° C: ■
Eine nach der ISO-Vorschrift 2475-1975 E hergestellte
Testmischung wird im Scherscheibenplastometer nach Mooney (DIN 53 523) bei 120° C vulkanisiert. Als Anvulkanisationszeit
(Scorch) wird die Spanne vom Meßbeginn bis zum Plastizitätsanstieg um 5 Mooney-Einheiten über
dem Plastizitätsminimum angegeben (in min).
Vulkanisationszeit bei 150° C:
Eine nach der ISO-Vorschrift 2475-1975 E hergestellte
Testmischung wird im Scher-Vulkameter nach DIN 5 3 529 bei 150° C vulkanisiert. Angegeben wird die Reaktionszeit
t„ in min, die sich aus der Differenz der Zeiten
K.
bei 80 % (ton) und 10 % (tin) Umsatz bezüglich der
OU IU
erreichbaren Vernetzungsdichte ergibt.
Le A 21 900
: :: :..:.;-:y- 323A318
- -tr -
Eine Polymer-Rußmischung nach ISO-Norm 2475 1975 E wird bei 150° C in 3 Stufen vulkanisiert (20, 40, 60 Min.). Man
bestimmt die Festigkeit der entsprechenden Proben nach DIN 53 455. Es wird jeweils der Mittelwert der 3 Stufen
angegeben.
MS5 (min) 21 20 22 25 8
Reaktionszeit (min) ' 8,2 9,0 8,4 9,8 17,5 16,0
Vulkanisationsfestigkeit
(MPa) 19,6 19,4 19,5 19,1 18,5 16,3
1) Vergleichsbeispiel
Wie man sieht, zeigen die erfindungsgemäßen Polymermischungen
(Nr. 10-13) deutlich längere Scorchzeiten, d.h. eine höhere Verarbeitungssicherheit, kürzere Reaktionszeiten
und selbst bei hohen Gelanteilen (Nr. 11,13) gegenüber
dem Vergleichsprodukt (Nr. 8 ) eine hohe Vulkanisatfestigkeit.
Beispiel 24 Extrusionsverhalten der Kautschukmischung
Testmischung
Polymer 100 Gew.-Teile
Ruß N 990 25 "
Ruß N 539 25 "
Le A 21 900
■/ΙΨ-
Aromatisches Mineralöl 15 Gew.-Teile
O^-Naphthylamin 2 "
Stearinsäure 1 "
Ozonschutzmittel 1 "
Magnesiumoxid 4 "
Nach dieser Rezeptur wird ein Ansatz von insgesamt 1,2 kg
in einem 1-Liter-Kneter bei 30° C und 30 üpm gemischt.
300 g dieser Testmischung werden als 8 mm breites und 2 mm dickes Band mittels eines Brabender-Laborextruder
(1O-D-Schnecke) bei Temperaturen von 7 0 (Zylinder) bis 90° C (Spritzkopf) zu einem Garvey-Prcfil nach ASTM-D
2230-78 verspritzt und daran die Spritzquellung (in %) und die Stranggeschwindigkeit (cm/sec) bestimmt.
500 g der Testmischung werden auf einem Walzwerk (32 0 χ
200 mm) bei 30° C, 20 Upm und einem Walzenspalt von 0,9
mm als Fell umlaufen gelassen. Aus dem Fell werden 2 Streifen von 5 χ 50 cm herausgeschnitten und auf einer
kleinen talkumierten Unterlage sich selbst überlassen. Nach 24 h wird die Länge gemessen und das Mittel aus
beiden Proben als Schrumpf (in %) angegeben.
Polymer aus Beispiel 10,12 71)
Spritzquellung (%) 45,0 45,0 46,5
Stranggeschwindigkeit (cm/sec)2,20 2,24 2,10 Schrumpf (%) 42 40 48
1) Vergleichsbeispiel
Le A 21 900
Beispiel 25 Vergleich von Polymermischungen mit schwefelhaltigen
und schwefelfreien Gelanteilen
Man bestimmt die Verarbeitungs- und Vulkanisateigenschaften
nach Beispiel 23
Polymer aus Beispiel 9 14
ML-4 (ME) | 60 | ,2 | 60 | ,4 |
MS5 (min) | 24 | 36 | ||
Reaktionszeit (min) | - 12 | ,6 | 10 | ,4 |
Vulkanisatfestigkeit | ||||
(MPa) | 18 | 19 | ||
Härte (Shore A) | 59 | 63 | ||
Elastizität (%) | 45 | 48 | ||
1) Vergleichsbeispiel
Das erfindungsgemäße Beispiel 14 zeigt gegenüber Beispiel
9, in dem nur eine Polymerkomponente Schwefel enthält, eine deutlich hähere Scorchsicherheit, eine schnellere
Reaktionszeit und günstigere Vulkanisatwerte.
Beispiel 26 Einfluß des Gelanteils und des Schwefelgehalts
der Gelkomponente auf die Rohmaterial- und Vulkanisateigenschaften der Polymermischungen
Man bestimmt die Lagerungsstabilität sowie das Verarbeitungs- und die Vulkanisateigenschaften wie in Beispiel
Le A 21 900
■A
22 und 23 beschrieben, wobei man die Testmischungen nach
ISO 2475-1975 E ohne Thioharnstoffbeschleuniger herstellt.
Polymer aus Beispiel 15 16 17 18 19 20 21
ML-4 (ME) | 37 | 37 | 36 | 36 | 35 | 37 | 38 |
ML-4 (3 Tage 700C)(ME) | 36 | 36 | 36 | 36 | 34 | 37 | 39 |
MSc (min) | 45 | 42 · | 42 | 40 | 42 | 39 | 39 |
Vulkanisatfestigkeit | |||||||
(MPa) | 19 | ,3 19,2 | 19 | ,4 19,6 | 19, | 2 19,6 | 20 |
Härte (Shore A) | 65 | 65 | 65 | 65 | 65 | 64 | 64 |
Elastizität (%) | 48 | 48 | 48 | 48 | 49 | 49 | 49 |
Wie man sieht, ist die Lagerungsstabilität und das Verarbeitungsverhalten
unabhängig vom Gelgehalt bzw. vom Schwefelgehalt der Gelkomponente. Entgegen dem bisher
üblichen Abfall der Vulkanisatfestigkeit mit steigendem Gelgehalt in der Polymermischung, ist sie hier unabhängig
davon.
Le A 21 900
Claims (3)
1. - Feste Polychloroprenmischungen aus Sol- und Gelpolymer,
dadurch gekennzeichnet, daß die Solkomponente aus einem Copolymerisat aus Chloropren und 0,75 bis
0,32 Gew.-% Schwefel, bezogen auf Gesamtmenge an ungesättigten
Verbindungen des Solpolychloroprens, besteht, wobei bis zu 10 Gew.-% des Chloroprens durch andere
Comonomere ersetzt sein können und die Gelkomponente aus einem Copolymerisat aus Chloropren, 0,4 bis 1,0
Gew.-% Schwefel, bezogen auf Gesamtmenge an ungesättigten Verbindungen des Gelpolychloroprens, und
7,5.10~3 bis 3,0.10"2 Mol, bezogen auf 100 g Gesamtmonomermenge
des Gelpolychloroprens, einer Verbindung der allgemeinen Formel
O O
// κ
H0C =·C -C-O-X-O-C-C = CH0
besteht, worin R. und R2 Wasserstoff oder C7-C4-Alkyl
und X C2-C.Q-Alkylen bedeuten, wobei bis zu
10 Gew.-% des Chloroprens durch andere Comonomere ersetzt sein können.
2. Feste Polychloroprenmischungen nach Anspruch 1,
worin R1 und R2 Methyl und X Ethylen bedeuten.
3. Feste Polychloroprenmischungen nach Anspruch 1, worin
als Comonomere 1-Chloropren, Styrol, 2,3-Dichlorbutadien
und Acrylnitril verwendet werden.
Le A 21 900
» Feste Polychloroprenmischungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Sol- und Gelkomponente . i-rti Verhältnis 9 : 1 bis 4 : 6 enthalten.
5. Feste Polychloroprenmischungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gelpolymerisat nach dem Peptisieren einen Quellindex in Toluol von 10 bis
90, vorzugsweise 20 bis 60 aufweist.
6. Verwendung der Polychloroprenmischungen nach Anspruch
1 zur Herstellung von Gummiartikeln.
Le A 21 900
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