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Rollvorhang
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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Rollvorhang der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art.
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Gebräuchliche Rollvorhänge der in Rede stehenden Art dienen vor allem
der Abdeckung von Fensterflächen und weisen einen drehbar gelagerten Wickelbaum
auf, der in aller Regel durch einen Federmotor drehbeaufschlagt ist. Ein solcher
federbeaufschlagter Wickelbaum wird gebräuchlicherweise als Federwelle bezeichnet.
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Der auf die Federwelle aufrollbare oder aufwickelbare Vorhang ist
ein flexibles oder textiles Flächenmaterial, das üblicherweise aus einem textilen
gewebten oder ungewebten Material,
einer Kunststoffolie, Papier
oder querliegendem Stabmaterial besteht. An seiner freien, von der Federwelle abziehbaren
Unterkante ist der Vorhang üblicherweise durch einen Querbaum oder eine Querleiste
versteift.
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Für zahlreiche Anwendungszwecke ist es weiterhin erforderlich, für
den Vorhang eine Längskantenführung vorzusehen, bei der zumindest die Seitenkanten
des Querbaums geführt sind. Die Seitenführung ist häufig eine Führungsschiene, die
zumindest im wesentlichen ein zur Vorhangfläche offenes U-Profil ist.
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Da der Vorhang bzw. Vorhangstoff eines solchen Rollvorhangs durch
die ständige Drehbeaufschlagung des Wickelbaums bzw.
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der Federwelle auch nach dem teilweisen oder vollständigen Abziehen
des Vorhangs von der Federwelle ständig in Richtung auf den Wickelbaum mit einer
Zugkraft beaufschlagt ist, muß ein solcher Rollvorhang mit einer Arretierung ausgerüstet
sein, die verhindert, daß der vom Wickelbaum abgezogene Vorhang nach Freigabe sofort
wieder aufgerollt wird.
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Zu diesem Zweck ist es gebräuchlich, die Drehbeaufschlagung des Wickelbaums
durch einen Sperrklinkenmechanismus zu arretieren. Ein solcherart arretierbarer
Rollvorhang wird üblicherweise als "Springrollo" bezeichnet.
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Nachteilig am Springrollo ist, daß es nicht immer zuverlässig an exakt
der Stelle arretiert, in die der Vorhang ausgezogen wird. Auch bedarf es zur Lösung
der Arretierung zunächst eines Abwärtsziehens des Rollos, bevor es durch rasches
Freigeben vom Wickelbaum aufgerollt wird. Solches Verhalten ist jedoch für Anwendungsfälle
nicht tolerierbar, bei denen eine rasche und zuverlässige Einstellung und Verstellung
der Position der Unterkante des Vorhangs eines Rollvorhanges unerlässlich ist, beispielsweise
bei einem Rollvorhang vor dem Fenster einer
Führerkabine, beispielsweise
eines Kraftfahrzeugs, eines Schienenfahrzeugs oder eines Flugzeugs.
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Nachteilig an der Springrolloarretierung ist weiterhin ihre mechanische
Anfälligkeit und unzureichende Haltbarkeit.
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Schließlich erweist sich die Springrolloarretierung auch als unzureichend,
wenn sie vor Schrägflächenfenstern, beispielsweise Dachflächenfenstern, insbesondere
also bei seitlich geführten Vorhängeneingesetzt werden soll. Eine zuverlässige und
spontane Arretierung und Entarretierung ist kaum zu erreichen.
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Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Rollvorhang der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
daß der vom drehbeaufschlagten Wickelbaum abgezogene Vorhang in jeder beliebigen
Auszugsposition bei jeder beliebigen räumlichen Orientierung der Vorhangfläche,
auch bei gekrümmter Vorhangfläche, zuverlässig und sofort, das heißt also ohne jede
zeitliche Verzögerung, arretierbar und entarretierbar ist und daß sich der diese
Eigenschaften aufweisende Rollvorhang durch einen einfachen robusten und langfristig
haltbaren Mechanismus auszeichnet.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Rollvorhang der eingangs
genannten Art, der die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale
aufweist.
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Das Wesen der Erfindung liegt also darin, den Vorhang des Rollvorhanges
an den Außenkanten seines unteren Querbaums dauermagnetisch in den seitlichen Führungsschienen
zu arretieren.
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Der oder die Magnete, die an den Enden des Querbaums oder der Querleiste
des Vorhanges angebracht sind, sind dabei so stark gewählt, daß ihre Haftkraft an
der oder den seitlichen Führungsschienen größer als die an der Haftstelle wirksame
Zugkraft
des Vorhagnes ist. Die dazu erforderliche Kraft braucht
über-X scilelxderweise jedocll nicht so groß zu sein, tlofs der (2uerbaum des Vorhangs
nicht noch ohne unbequemen Kraftaufwand durch Handbetätigung in den Führungsschienen
verschiebbar ist. Die Erfindung nutzt also die Grundüberlegung aus, daß zum Arretieren
und Entarretieren des Querbaums, also zum Verstellen des Vorhanges, nicht ein Abreißen
der magnetisch aufeinander haftenden Flächen des Querbaums und der Führungsschienen,
sonder lediglich eine Gleitverschiebung der aufeinander gleitenden Führungsflächen
erforderlich ist.
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Diese zur Verschiebung der Magnetarretierung erforderliche Kraft ist
dabei wesentlich kleiner als die Kraft, die zum Abreißen der Magnete senkrecht zur
Verschieberichtung erforderlich wäre.
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Aus Kostengründen wird der Rollvorhang typischerweise so ausgelegt,
daß die Dauermagnete an den Enden des Querbaums angebracht sind und die Führungsschienen
aus dem magnetisierbaren Werkstoff, vorzugsweise magnetischem Stahl, bestehen oder,
wenn die Führungsschienen aus einem nichtmagnetischen Werkstoff bestehen, mit einem
solchen magnetisierbaren Werkstoff beschichtet oder bewehrt oder beschlagen sind.
Prinzipiell können diese Verhältnisse sebstverständlich auch umgekehrt werden, daß
nämlich die Führungsschienen mit einem dauermagnetischen Werkstoff bewehrt, beschichtet
oder beschlagen sind, oder aus einem solchen Werkstoff bestehen, während zumindest
die Enden des Querbaums magnetisierbar sind.
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Als Dauermagnete zur Bestückung der Enden des Querbaums werden vorzugsweise
Cobalt-Seltenerdmetall-Magnete eingesetzt.
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Der Wickelbaum ist vorzugsweise als Federwelle ausgebildet, also als
drehbar gelagerte Querwelle, die ständig durch eine Stahlfeder um ihre Längsachse
drehbeaufschlagt ist. Zwischen der Stahlfeder und der Welle ist kein Arretierungsmechanismus
vorgesehen.
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Die Führungsschienen bestehen vorzugsweise aus Kunststoff oder Holz,
an die als Führungsfläche ein Stahlband aus sogenanntem magnetische Stahl", das
heißt ferromagnetisierbarem Stahl, befestigt ist. Vorzugsweise ist die Führungsschiene
als U-Profil ausgebildet, das zur Vorhangfläche offen ist und in das hinein die
Enden des Querbaums greifen.
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Der Rollvorhang gemäß der Erfindung kann prinzipiell überall dort
eingesetzt werden, wo auch andere Rollvorhänge nach dem Stand der Technik sinnvoll
einsetzbar sind. Er weist diesen bekannten Rollvorhängen gegenüber den Vorteil der
leichten und zuverlässigen Arretierung bei gleichzeitig automatischer Aufrollung
bei Verschiebung auf. Er zeichnet sich weiterhin durch eine robuste Zuverlässigkeit
und Unempfindlichkeit und lange Haltbarkeit aus. Besonders vorteilhaft wird der
Rollvorhang gemäß der Erfindung jedoch überall dort eingesetzt, wo eine rasche und
zuverlässige Verstellbarkeit der Auszugsposition des Vorhangs bzw. der Unterkante
des Vorhangs eines Rollvorhanges unter allen Umständen gewährleistet sein muß, insbesondere
also in Verbindung mit und vor Fenstern von Führerkabinen aller Art, insbesondere
vor den Fenstern der Führerkabinen von Kraftfahrzeugen, Schienenfahrzeugen oder
Flugzeugen.
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Weiterhin kommen die Vorteile des Rollvorhanges gemäß der Erfindung
auch dort besonders zur Geltung, wo die Unterkante des Vorhangs nur umständlich
oder schwer zugänglich ist und wo der Vorhang schrägliegende oder gekrümmte Flächen
abdecken soll, vor allem also in Verbindung mit und vor Dachflächenfensterfl In
diesen Anwendungsfällen macht sich vor allem die sofortige und selbsttätige Arretierung
und Entarretierung des Querbaums bemerkbar,die unmittelbar und sofort beim Einwirken
oder Aufheber der Handbetätigung eintritt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Rollvorhang
in Seitensicht; und Fig. 2 einen Schnitt nach II-II in Fig. 1.
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Der in Fig. 1 in schematischer Seitensicht gezeigte Rollvorhang 1
besteht im wesentlichen aus einem Wickelbaum 2, der in einem * Vorhangkasten 3 um
seine Längsachse drehbar gelagert und ständig von einer Stahlfeder 4 in der Weise
drehbeaufschlagt ist, daß er den mit einer seiner Kanten am Wickelbaum 2 befestigten
Vorhang 5 mit einer Zugkraft F beaufschlagt, die in der Darstellung der Fig. 1 aufwärts
gerichtet ist. Die freie untere Kante des Vorhangs 5 ist an einem Querbaum 6 befestigt,
der parallel zum Wickelbaum 2 angeordnet ist. Die seitlichen Enden 7,8 des Querbaums
6 sind in seitlichen Führungsschienen 9, 10 geführt. Die Führungsschienen 9,10 sind
U-Profile aus Kunststoff, die senkrecht zur Richtung des Wickelbaums 2 und des Querbaums
6 verlaufen und eine Länge aufweisen, die gleich der benötigten Auszugslänge des
Vorhanges 5 ist. Die Enden 7,8 des Querbaucms 6 greifen in die U-Profile der Führungsschienen
9,10 ein, die ich zur Fläche des Vorhangs 5 öffnen. Jede der Führungsschienen 9,10
ist auf der Innenfläche eines der beiden Schenkel auf ihrer gesamten Länge mit einem
magnetisierbaren Stahlband 11,12 (Fig.2) belegt. An den Enden 7,8 des Querbaums
6 sind Dauermagnete 13, 14 so befestigt, daß sie an der Oberfläche des Stahlbandes
11,12 anliegen. Die Dauermagnete 13,14 sind dabei so stark ausgelegt, daß die Kraft,
die erforderlich ist, um die Dauermagnete 13,14 auf der Oberfläche des Stahlbandes
11,12 zu verschieben, also um den Querbaum 6 in Längsrichtung der Führungsschienen
9,10 zu verschieben, merklich größer als die Zugkraft F (Fig. 1) ist, mit ßer der
Querbaum 6 durch die Beaufschlagung der Feder 4 über den Vorhang 5 auf den Vorhangkasten
3 hin gezogen wird.
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Gleichzeitig ist die für die Verschiebung der Magnete 13,14 auf den
Stahlbändern 11,12 erforderliche Kraft jedoch nur so groß bemessen, daß der Querbaum
6 bei direkter Handbetätigung,
beispielsweise beim Angriff am Griff
15, bequem und mühelos entlang der Führungsschienen 9,10 verschiebbar ist. Dadurch
ist gewährleistet, daß der aus einem dünnen textilen Gewebe bestehende Vorhang 5
stets ansehnlich straff gespannt ist und durch einfaches Verschieben des Querbaums
6 in jede beliebige Auszugsposition gezogen werden kann, wobei unmittelbar beim
Loslassen des Querbaums 6 dieser sofort und selbsttätig in seiner jeweiligen Position
arretiert wird. Wichtig ist dabei, daß diese automatische Arretierung des Querbaums
6 ohne jeden Nachlauf oder Vorlauf in exakt der Position erfolgt, in der er freigegeben
wird.
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