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Verbesserte Nietmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden eines Bremsbelagträgers
mit einem Bremsbelag mittels Nieten mit einem am Nietstempel befestigten Nietwerkzeug,
welche beide senkrecht zum Bremsbelagträger bewegbar sind, und mit einem parallel
zum Nietstempel verschiebbaren Niederhalter, der mit dem Nietstempel während dessen
Arbeitsbewegung über einen eine Relativbewegung zwischen Nietstempel und Niederhalter
erlaubenden Mitnehmer und über ein Federelement verbunden ist, wobei eine am Niederhalter
befestigte Hülse parallel zum Nietwerkzeug angeordnet ist.
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Derartige Vorrichtungen sind als Nietmaschinen bekannt. Der Niet besteht
hierbei aus einem tellerförmigen Nietunterteil, das am Boden einer Ausnehmung im
Bremsbelag anliegt, einem zylindrischen Nietkörper, der durch je ein vorgefertigtes
Loch im Bremsbelag und im Bremsbelagträger hindurchragt, und aus einem Nietkopf,
der durch Umbördeln des Oberteiles des zylindrischen Nietkörpers durch das Nietwerkzeug,
welches auch Kopfmacher genannt wird, gebildet wird. Hierbei befindet sich nach
der Fertigstellung der Nietkopf auf der nicht mit dem Bremsbelag versehenen Rückseite
des Bremsbelagträgers. Das erwähnte Umbördeln geschieht durch Aufschlagen des Nietwerkzeuges
mit Niet über einen Amboß oder Gegenhalter der Nietmaschine. Der Niet ist unter
dem Nietstempel zentriert, -welcher sich dann auf den Nietkörper zu bewegt und den
Oberteil so umbördelt, daß zwischen dem Bremsbelag und dem Bremsbelagträger eine
unlösbare Verbindung hergestellt wird.
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Damit unerwünschte Geräusche beim Bremsen, die besonders deutlich
als Quietschen bei Lastkraftwagen bekannt sind, schon durch die Herstellung bzw.
das geeignete Verbinden von Bremsbelag und Belagträger möglichst vermieden werden,
ist ein Niederhalter der vorstehend erwähnten Art vorgesehen worden, durch welchen
der Bremsbelagträger während des Niet-
vorganges mit dem Bremsbelag
gegen den auf dem Amboß gelagerten Niet gepreßt wird. Während des Umbördelns durch
den Kopfmacher bzw. das Nietwerkzeug kann dann der zylindrische Nietkörper des Niet
nicht mehr so gestaucht werden, daß in nachteiliger Weise eine Stauchfalte zwischen
Bremsbelag und Belagträger eindringen kann, weil die steife Lochwandung dies verhindert.
Für eine einwandfreie Funktion eines solchen Niederhalters sind verschiedene:.Konstruktionen
bekannt, die bislang einen konstruktiven Mindestaufwand erforderten, so daß sich
Benutzer und Hersteller häufig die Frage nach Verbesserungen vorgelegt haben.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, die Nietvorrichtung der
eingangs bezeichneten Art so zu verbessern, daß nach wie vor eine einwandfreie Verbindung
von Bremsbelag und Bremsbelagträger hergestellt werden kann und das Zusammenpressen
von Bremsbelagträger und Bremsbelag gegen den auf dem Amboß gelagerten Niet gewährleistet
bleiben kann, dennoch aber ein vereinfachter Aufbau der Gesamtvorrichtung möglich
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Mitnehmer
an der Hülse angebracht istv Bei den bisherigen Konstruktionen mußte die Hülse gegenüber
einer ortsfesten Führung einerseits beweglich gelagert werden und andererseits in
der Lage sein, einen Mitnehmer so aufzunehmen, daß sich dieser gegenüber der Hülse
bewegen kann. Der hierdurch entstehende Aufwand ist durch die Maßnahme gemäß der
Erfindung wesentlich verringert, weil die feste Verbindung oder zumindest eine kraftschlüssige
Steckverbindung, gegebenenfalls auch eine Schraubverbindung, eines Mitnehmers mit
einer Hülse ersichtlich einfacher ist.
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Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn der Mitnehmer durch die
Hülse und durch den Nietstempel hindurchgesteckt und kraftschlüssig in diesem gehalten
ist. Bei einer solchen bevorzugten ersten Ausführungsform ist beispielsweise eine
Verschraubung oder eine Preßpassung nicht erforderlich,
weil der
als Stift, Zapfen oder Stange ausgebildete Mitnehmer in einfacher Weise durch Hülse
und Nietstempel hindurchsteckbar ist. Wenn der Stift auf der einen Seite einen Kopf
mit einer Anlageschulter aufweist, braucht er lediglich etwas länger als der Gesamtquerschnitt
von Hülse und Nietstempel zu sein, so daß er von der einen Seite bis zur anderen
Seite der Hülse und auch ganz durch den Nietstempel radial hindurchreicht derart,
daß er ein Stück weit auf der dem Kopf gegenüberliegenden Seite heraussteht. Eine
weitere Sicherung ist dann nicht notwendig, und dennoch ist ein leichtes Lösen möglich.
Die Hülse wird hierdurch vom Nietstempel mitgenommen, ohne daß eine besondere Lagerung
notwendig ist. Es reicht aus, wenn der Nietstempel in einer ortsfesten Buchse so
gelagert ist, daß er in einer Richtung senkrecht auf die Ebene des Bremsbelagträgers
bzw. des Bremsbelages veschiebbar ist.
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Zweckmäßig ist e erfindungsgemäß ferner, wenn in der Hülse eine Druck
feder angeordnet ist, die sich einerseits gegen den Grund einer Sackbohrung in der
Hülse und andererseits gegen einen Ansatz des Niederhalters abstützt. Im Querschnitt
kann der Niederhalter L-förmig ausgestaltet sein, wobei sein unteres Ende gabelförmig
in bekannter Weise das Nietwerkzeug umgreift, während der hochstehende Schenkel
des L als Ansatz ausgestaltet und mit dem unteren bzw. vorderen Ende der Hülse verbunden
ist. Die Fertigung einer solchen Hülse ist einfach, denn für das Durchstecken des
Mitnehmers läßt sich ohne Aufwand eine quer zur Längsrichtung der Hülse verlaufende
durchgehende Bohrung einbringen, und die in Längsrichtung vorgesehene Sackbohrung,
die in ausreichendem Abstand vor der durchgehenden Querbohrung aufzuhörenhat, ist
ebenfalls leicht und schnell anbringbar.
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Vorteilhaft ist es dabei, wenn der Ansatz des Niederhalters über eine
Schnappkupplung mit der Hülse verbunden ist.
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Schnappkupplungen sind an sich bekannt. Vorzugsweise ist in diesem
Zusammenhang eine gegen eine Druckfeder gelagerte Kugel im vorderen Ende der Hülse,
die nach innen ein Stück
weit herausragt und in eine entsprechende
Nut oder ein Loch im Ansatz am Niederhalter einrastbar ist. Auf diese Weise läßt
sich der Niederhalter leicht und schnell aus der Hülse herausziehen, um gegebenenfalls
andere Druck-, Teller- oder Spiralfedern in die Hülse als Federelement einzusetzen.
Auch kann eine andere Art von Niederhalter somit leicht ausgetauscht werden.
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Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere Ende des Nietstempels mit einem das hintere Ende des Nietwerkzeuges
mit Abstand umgebenden Hohlraum versehen ist, der durch einen Ringdeckel abgeschlossen
ist und die Druckfeder aufnimmt, und daß die Hülse das Nietwerkzeug umgibt und an
ihrem hinteren Ende mit dem Ringdeckel verrastbare Stifte als Mitnehmer aufweist.
Das vordere bzw. untere Ende des Nietstempels kann hierbei mit einer Sackbohrung
versehen werden, so daß sich ein Hohlraum ergibt, der nach unten bzw. vorn mit dem
erwähnten Ringdeckel abschließbar ist. In diesem Hohlraum befindet sich. einerseits
das hintere oder obere Ende des Kopfmachers bzw. des Nietwerkzeuges und andererseits
die das Nietwerkzeug umfassende Druckfeder. Die Hülse umgibt das untere Ende des
Kopfmachers oder Nietwerkzeuges mit Gleitberührung und ragt vorzugsweise über drei
jeweils um 120° am Umfang gegeneinander versetzte Stifte, die in entsprechend angeordneten
Ausnehmungen im Ringdeckel hindurchgesteckt und diesem gegenüber verdrehbar sind,
über den Ringdeckel nach oben bzw. hinten in den genannten Hohlraum hinein. Die
Druckfeder liegt gegen die Stifte an, so daß die Stifte mit Druck beaufschlagte
Mitnehmer darstellen, durch welche die Hülse mit dem Nietstempel geführt ist.
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Es versteht-sich, daß anstelle der drei von der Hülse nach außen abstehenden
Stifte, welche durch entsprechende Ausnehmungen im Ringdeckel hindurchsteckbar und
diesem gegenüber verdrehbar sind, auch umgekehrte Verriegelungs-, Verdreh- oder
Verrasteinrichtungen möglich sind. Auch eine andere Anzahl von Stiften oder eine
andere Ausgestaltung
von Verschlußeinrichtungen ist denkbar, wie
der Durchschnittsfachmann an sich weiß.
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Eine weitere andere Ausführungsform ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer als seitlich am Nietstempel vorgesehene Schnappkupplung ausgebildet
ist und sowohl die Hülse als auch die Druckfeder das Nietwerkzeug umgreifen. Diese
zuletzt beschriebene Ausführungsform unterscheidet sich von der vorhergehend beschriebenen
dadurch, daß nicht Stifte an der Hülse mit Ausnehmungen am Ringdekkel in Eingriff
gebracht und verschoben werden müssen, sondern daß hier als einfachere Ausführungsform
im oberen Bereich der Hülse eine Schnappkupplung vorgesehen ist, die den oben schon
beschriebenen Aufbau mit einer federnvorgespannten Kugel haben kann. Diese Kugel
(oder auch ein Ring) kann eine lösbare Befestigung zwischen Hülse und Nietstempel
darstellen.
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Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Hülse zwei konzentrische, übereinander
liegende Teile unterschiedlichen Durchmessers mit dazwischen vorgesehener Ringstufe
aufweist, gegen welche sich-das vordere:Ende der Druckfeder abstützt. Der neue Aufbau
gemäß der Erfindung ist besonders bei dieser Ausführungsform sehr kompakt und erlaubt
dennoch durch die Verbindungen mit den Schnappkupplungen eine gute Wartung, Austausch
von Teilen und sichere Funktion.
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Zweckmäßig ist es bei einer weiteren anderen Ausführungsform der Erfindung,
wenn der Mitnehmer durch einen den Nietstempel radial durchgreifenden Längsschlitz
und durch ein an der Hülse befestigtes und den Nietstempel umfassendes Joch gesteckt
und kraftschlüssig gehalten ist und wenn in der Mitte des Nietstempels in dessen
Längsrichtung eine die Druckfeder aufnehmende Sackbohrung angebracht ist. Diese
Ausführungsform weist in vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
Hülse neben und parallel zum Nietwerkzeug angeordnet'auf. Auch ist es vorteilhaft,
wenn bei dieser wie auch bei den anderen, oben beschriebenen Ausfüh-
rungsformen
das Nietwerkzeug über eine verstellbare Schnappkupplung mit dem Nietstempel lösbar
verbunden ist. Nimmt man als Schnappkupplung wiederum eine durch eine Feder beaufschlagte
Kugel, dann kann durch eine verstellbare Kontermutter der Druck, d. h. die Vorspannung
der Feder eingestellt und damit die Kraft der Schnappkupplung verstellt werden.
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Bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform mit dem Joch wird letzteres
vorzugsweise mit der Hülse an deren hinterem, d. h. oberem Ende verschweißt, und
der Mitnehmer wird durch das Joch, durch den Längsschlitz im Nietstempel soweit
hindurchgesteckt, daß der stab- oder stiftförmige Mitnehmer zu beiden Seiten etwas
heraussteht. Die mittig in dem Nietstempel in dessen Sackbohrung angeordnete Druckfeder
drückt vorzugsweise - abgestützt am oberen oder hinteren Grund der Sackbohrung im
Nietstempel-auf der gegenüberliegenden Seite gegen den Mitnehmer, so daß dieser
auch schon hierdurch gut und fest gehalten wird. Dennoch ist ersichtlich eine leichte
Demontage der Anordnung möglich.
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Wenn man einen hydropneumatischen Antrieb für die eingangs bezeichnete
Vorrichtung zum Verbinden eines Bremsbelagträgers mit einem Bremsbelag mittels Nieten
vorsehen will, wobei der Antrieb einen Druckzylinder mit darin beweglichem Kolben
für den Antrieb des Nietstempels und ein mit Druckluft beaufschlagtes Schaltventil
aufweist, dann ist es zweckmäßig, wenn erfindungsgemäß in der Verbindungsleitung
zwischen dem Schaltventil und dem Druckzylinder ein Druckmittelwandler zwischengeschaltet
ist, welcher einen mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Tank aufweist, und wenn- das
untere Ende des Druckmittelwandlers mit dem unteren Ende des Druckzylinders verbunden
ist, Durch die zuletzt genannte Maßnahme ist es möglich, z. B.Hydrauliköl von dem
Tank des Druckmittelwandlers einerseits in den Druckzylinder andererseits zu drücken,
so daß z. B, die Ausstoßbewegung des Kolbens, d. h.. der Arbeitshub, im Druckzylinder
rein hydraulisch erfolgt.
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Der Rückhub, d. h. das Herunterfahren des Kolbens im Druckzylinder,
erfolgt mit höherer Geschwindagkeit als der Arbeitshub,weil im oberen Bereich des
Druckzylinders, d. h. auf der Kolbenstangenseite, Luft als Medium vorgesehen ist.
Dieses Medium ist einerseits leicht'verdrängbar, wenn der Kolben hydraulisch ausgefahren
wird. Es ist andererseits eine schnelle Entlüftung des mit Druckluft gefüllten'Raumes
über der Flüssigkeitssäule im Druckmittelwandler möglich, wenn zweckmäßigerweise
dieser Raum mit einem in die Druckluftleitung zwischen Schaltventil und Druckmittelwandl'er
geschalteten Schnellentlüfter verbunden ist, der eine direkt in die Atmosphäre gesteuerte
Entlüftung bewirkt. Somit entfällt eine gewisse Drosselwirkung der durch Leitungen
und Ventildurchgangsbohrungen bis zur Entlüftungsbohrung am Fußventil zurückströmenden
Luft, und der Rückhub wird schneller als der Arbeitshub, dessen Geschwindigkeit
von den'Sicherheitsbehörden auf 1 m/min limitiert ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der beiliegenden Zeichnungen. Es zeigen: Fig. 1 schematisch im Schnitt einen
Teil der Nietmaschine, und zwar das am Nietstempel befestigte Nietwerkzeug mit Niederhalter
und Hülse, wobei auch das ortsfeste Lager oben dargestellt ist, Fig. 2 eine zweite
Ausführungsform, bei welcher die Hülse nicht neben dem Nietwerkzeug sondern dieses
umgreifend vorgesehen ist, Fig. 3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-B
in Fig. 2, Fig. 4 die Schnittansicht ähnlicher Darstellung wie bei den Fig. 1 und
2, wobei jedoch eine dritte Ausführungsform mit anderem Mitnehmer gezeigt ist,
Fig.
5 eine vierte Ausführungsform in ähnlicher Darstellung wie bei den Fig. 1, 2 und
4, wobei der Niederhalter wiederum an einer parallel neben dem Nietwerkzeug angeordneten
Hülse befestigt ist, Fig. 6 schematisch ein Schaltbild für eine Pneumatiksteuerung
für den hydropneumatischen Antrieb für die Nietmaschine und Fig. 7 schematisch einen
abgebrochenen Schnitt durch einen Bremsbelagträger mit eingeführtem Ausdrückwerkzeug.
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In Fig. 1 ist die erste bevorzugte Ausführungsform der wesentlichen
Teile der neuen Nietmaschine gezeigt. In einem ortsfesten Lager 11 ist ein Nietstempel
5 auf- und abbewegbar vorgesehen. Am vorderen oder unteren freien Ende des Nietstempels
5 ist über eine Schnappkupplung 37 ein Kopfmacher oder ein Nietwerkzeug 6 auswechselbar
angebracht.
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Darunter befindet sich als Gegenhalter ein Nietamboß 7, der zur Aufnahme
des Niets 19 während des Nietvorganges dient.
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Mit dem Nietstempel 5 ist über einen Mitnehmer 8 in Gestalt eines
stabes oder einer Stange eine Vorspanneinrichtung 9 verbunden, an deren unterem
bzw. vorderem Ende sich ein Niederhalter 10 befindet. Die Querschnittsansicht dieses
Niederhalters ist L-förmig, wobei der nach oben bzw. hinten herausstehende Schenkel
ein Ansatz 17 ist, mit dessen Hilfe der Niederhalter 10 über die Schnappkupplung
30 (durch eine in einer Sackbohrung angeordnete feder-vorgespannte Kugel) mit der
Hülse 14 lösbar verbunden ist.
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In einer Bohrung des Nietstempels 5, die quer zur Längsrichtung des
Nietstempels ganz durch diesen hindurchgeht, ragt der Mitnehmer 8 hinein, der außerdem
durch das obere bzw.
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hintere Ende der-Hülse 14 hindurchgesteckt und mit seinem Kopf in
Anlage gebracht ist. Ein Verdrehen des Mitnehmers 8 und der Hülse 14 gegeneinander
wird durch Stifte 12 in sicherer Weise vermieden. Diese Hülse 14 braucht nicht wie
bei anderen bekannten Maschinen in einer gesonderten Führung
nochmals
gelagert werden, sondern ist mit dem Nietstempel 5 durch die Mitnehmer 8 angetrieben
und gelagert. Von vorn bzw.
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unten ist in der Hülse 14 eine Sackbohrung vorgesehen, in welcher
sich eine,Druck- oder Spiralfeder 18 befindet. Diese legt sich am oberen hinteren
Ende gegen den Grund der Sackbohrung und vorn gegen den Ansatz 17 an.
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Der Niederhalter 10 ist gabelförmig ausgeführt, so daß seine beiden
Schenkel das Nietwerkzeug und den auf dem Nietamboß liegende Niet 19 seitlich umfassen.
Der Niet 19 weist ein tellerförmiges Nietunterteil 20 und einen zylindrischen Nietkörper
21 auf. Der Niet ragt mit seinem zylindrischen Nietkörper 21 durch vorgefertigte
Löcher eines Bremsbelages 22 und eines-darüber liegenden Bremsbelagträgers 23 hindurch
und liegt mit seinem tellerförmigen Nietunterteil 20 an dem Boden einer Ausnehmung
24 in dem Bremsbelag 22' an.
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Der Nietvorgang wird durch das Fußventil 53 und den Druckzylinder
56 gesteuert, welcher den Nietstempel 5 über ein nicht dargestelltesHebelgestängeherabddrückt.
Durch die Wirkung des Mitnehmers 8 und der Spiralfeder 18 werden die Hülse 14 und
der Niederhalter 10in gleicher Weise wie der Nietstempel 5 abwärts bewegt, bis der
Niederhalter auf dem Bremsbelagträger 23 auf liegt. Die Abwärtsbewegung des Niederhalters
10 ist damit beendet. Durch die weitere Abwärtsbewegung des Nietstempels 5 wird
die Druckfeder 18 weiter gespannt, so daß über den Niederhalter 10, dessen Unterseite
als Preßfläche eben ausgebildet ist, ein erhöhter Druck auf den Bremsbelagträger
23 und den darunterliegenden Bremsbelag 22 ausgeübt wird. In dieser Phase gelangt
das Nietwerkzeug 6 in Eingriff mit dem Oberteil des zylindrischen Nietkörpers 21
und formt durch'Umbördeln des Randes den Hohlniet 19 zu seiner endgültigen Form.
Durch den vom Niederhalter 10 erzeugten Druck werden der Bremsbelagträger 23 und
der Bremsbelag 22 stark zusammengepreßt.
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In der Funktion ähnlich und im Aufbau mit gewissen Unterschieden
ist
die zweite Ausführungsform, die aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Die Hülse
14 umgibt hier das Nietwerkzeug 6 so, daß dieses gleitbar bewegt werden kann, und
außerdem weist die Hülse an ihrem hinteren bzw. oberen Ende als Mitnehmer drei am
Umfang jeweils um 1200 zueinander versetzt angeordnete und radial herausstehende
Stifte 8' auf. Diese können in, entsprechende Ausnehmungen 32 im Ringdeckel 33 hindurchgesteckt
und durch Relativdrehung verrastet werden.
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Der Ringdeckel 33 schließt einen Hohlraum 34 ab, der am vorderen Ende
des Nietstempels 5 vorgesehen ist und das hintere Ende 35 des Nietwerkzeuges 6 so
aufnimmt, daß zwischen der Außenwandung 36 des Nietstempels 5 und dem hinteren Ende
35 des Nietwerkzeuges 6 als Hohlraum 34 ein Ringraum entsteht. In diesem liegt wiederum
die Druckfeder 18, die sich nach oben und hinten gegen den Grund des Hohlraumes
34 und nach vorn gegen die drei Stifte 8' abstützt.
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Das hintere Ende 35 des Nietstempels 5 kann ferner mit eier Verlängerung
versehen sein, über welche das Nietwerkzeug 6 über die verstellbare Schnappkupplung
37 mit dem Nietstempel 5 lösbar verbunden wird.
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Die dritte Ausführungsform gemäß der Erfindung ist ähnlich wie die
zweite aufgebaut, nur ist hier der Mitnehmer 8 als seitlich am Nietstempel 5 vorgesehene
Schnappkupplung ausgebildet. Sowohl die Hülse 14 als auch die Druckfeder 18 umgreifen
das Nietwerkzeug 6.
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Während bei der Ausführungsform nach den Fig. 2 und 3 der Nietstempel
5 über eine Ringwand 36 nach vorn herausgezogen und durch den Ringdeckel 33 abgeschlossen
ist, weist bei der Ausführungsform der Fig. 4 die Hülse 14 zwei konzentrische, übereinanderliegende
Teile 14'. 14" unterschiedlichen Durchmessers mit dazwischen vorgesehener Ringstufe
38 auf, gegen die sich das vordere Ende der Druckfeder 18 abstützt. Im übrigen ist
der Aufbau ähnlich wie bei Fig. 2.
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Fig. 5 zeigt schließlich eine vierte bevorzugte Ausführungsform, bei
welcher die Hülse 14 wieder wie bei Fig. 1 parallel heben dem Nietwerkzeug 6 angeordnet
ist. Hier ist allerdings der Mitnehmer 8 in Form eines Stabes mit Kopf 81 durch
einen den Nietstempel 5 radial durchgreifenden Längsschlitz 39 und durch ein an
der Hülse 14 befestigtes und den Nietstempel 5 umfassendes Joch 40 gesteckt und
kraftschlüssig gehalten. In der Mitte des Nietstempels 5 ist in dessen Längsrichtung
eine die Druckfeder 18 aufnehmende Sackbohrung 41 angebracht.
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Bei der Abwärtsbewegung des Nietstempels 5 wird bei der Ausführungsform
der Fig. 5 zunächst der gesamte Aufbau mit Nietwerkzeug 6, Hülse 14 und Niederhalter
10 nach unten bewegt, bis die ebene Unterfläche des Niederhalters 10 auf dem Bremsbelagträger
23 zur Auflage gelangt. Dann drückt der Nietstempel 5 unter Verkürzung und entgegen
der Kraft der Druckfeder 18 weiter das Nietwerkzeug 6 auf den Niet 19 zu, wobei
sich der Mitnehmer 8 (fest im Joch 40) im Längsschlitz 39 (relativ gesehen) langsam
nach oben bewegt bzw.
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sich das obere hintere Ende des Längsschlitzes 39 langsam nach unten
bewegt, bis das Umbördeln des Niet 19 in der beschriebenen Weise erfolgt ist.
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Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 2 und 4 erfolgt die Abwärtsbewegung
zunächst so, daß alle Teile wie eine'Einheit sich nach unten bewegen, bis der Niederhalter
10, der hier nur angedeutet ist, auf den Bremsbelagträger 23 oben zur Auflage kommt,
wonach dann unter Zusammendrücken und Verkürzen der Längsausdehnung der Druckfeder
18 das Nietwerkzeug 6 mit Hilfe des Druckes des Nietstempels 5 auf der Hülse 14
nach unten herausgedrUckt wird.
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Der Austausch von abgefahrenen Bremsbelägen gegen neue auf einem
Bremsbacken ist ein Arbeitsgang, der große Sorgfalt erfordert, weil eine unsachgemäß
durchgeführte Erneuerung der Bremsbeläge fast immer zu Problemen mit der Bremse
im laufenden Betrieb führt.
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Der Austausch beginnt mit dem Entfernen der abgefahrenen Bremsbeläge.
Bereits hier'können Beschädigungen des Bremsbackens auftreten, wenn man nicht mit
der nötigen Vorsicht an das Abnieten der Bremsbeläge herangeht. Die alten Nieten
müssen mit großer Sorgfalt aus den Nietlöchern des Bremsbackens herausgedrückt werden,
um ein Aufweiten der Bohrungen zu vermeiden.
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Pneumatisch betriebene Nietpressen, mit denen man, nicht nur neue
Beläge aufnieten sondern auch die Nieten aus zu reparierenden Bremsbacken ausdrücken
kann, haben häufig den Nachteil, daß in dem Augenblick, wenn das Ausdrückwerkzeug
den Schließkopf der alten Nieten zertrennt und damit der Widerstand gegen die Kolbenkraft
aufgehoben wird, der Kolben das in Fig 7 dargestellte Ausdrückwerkzeug 42 mit großer
Wucht in die Nietbohrung 44 des Bremsbelagträgers 23 hineinfahren und mit dem Konus
43, der über dem eigentlichen Ausdrückstift 45 sitzt, das Nietloch 44 aufweiten
kann. Dies kann dann besonders gravierend sein,wenn man es mit Aluminiumbremsbacken
zu tun hat. Ein aufgeweitetes Nietloch 44 führt mit Nachteil dazu, daß die Lochleibung
beim Aufnieten, also der Preßsitz der Nieten in den Bohrungen, zu gering ist und
zur Lockerung des Belages im laufenden Betrieb führen kann.
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Sehr intensive Bremsgeräusche wären die Folge-.
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Mit pneumatischen Nietmaschinen sind deshalb die vorstehend beschriebenen
Nachteile nicht zu vermeiden.
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Hydraulisch betriebene Geräte sind hier vorteilhafter, seien sie hydropneumatisch
oder elektrohydraulisch konstruiert.
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Wegen der Inkompressibilität der Flüssigkeiten kann der Kolben beim
Zertrennen des Schließkopfes der alten Nieten nicht in dem vorstehend kritisierten
und beschriebenen Sinne beschleunigt werden, und das Ausdrückwerkzeug läßt sich
kontrolliert nach unten bewegen und sehr genau antreiben und steuern.
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Hydraulische Geräte sind allerdings erheblich kostenintensiver als
pneumatisch angetriebene Geräte.
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Erfindungsgemäß ist dabei mit Vorteil eine Kombination von Hydraulik
und Pneumatik, d. h. ein sogenannter hydropneumatischer Antrieb, vorgesehen, der
mit einem Druckmittelwandler arbeitet Eine solche Hydraulik ist in Fig. 6 gezeigt.
Man versteht unter einem solchen Druckmittelwandler 55 einen Tank, der mit Hydrauliköl
gefüllt ist und über eine Schlauchverbindung 59 mit dem Druckzylinder 56 verbunden
ist. Aus dem Schaltbild der Fig. 6 ersieht man, daß nur eine Kolbenseite mit der
Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt ist. Beim Arbeitshub wird Druckluft in den Tank
55 gesteuert, die ihrerseits die Flüssigkeitssäule beaufschlagt und das öl über
die Schlauchverbindung 59 unter den Kolben 60 drückt, so daß der Arbeitshub ausgeführt
werden kann.
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Bei dem oben beschriebenen Entnieten von Bremsbelagträgern kann durch
die Inkompressibilität der Flüssigkeit der Kolben 60 nicht schneller bewegt werden,
als die Strömungsgeschwindigkeit erlaubt, welche durch den Querschnitt der Verbindungsleitung
59 vorgegeben ist. Somit fährt der in Fig. 7 dargestellte Austreibdorn-45 mit genau
kontrollierter Geschwindigkeit in die Bohrung 44 und drückt den abgetrennten Nietschaft
21 sanft aus. Mit dem'Fußventil 53 kann die Fahrt des Ausdrückwerkzeuges 42 früh
genug angehalten werden, ehe der am Ausdrückwerkzeug 42 vorgesehene Konus 43 über
dem danach unten herausstehenden Dorn 45 den Rand des Bohrloches 44 erreicht.
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Die Steuerung der neuen Anlage ist rein pneumatisch ausgelegt, während
auf der Hydraulikseite keine kostspieligen Pumpen oder Druckübersetzer notwendig
sind, sondern lediglich ein öltank 55, der mit einer der Kolbenseiten im Zylinder
56 in Verbindung steht. Man hat aus dichtungstechnischen Gründen hier die Deckelseite
gewählt, weil bei der
Kolbenstangenseite ein höherer Aufwand an
Dichtmaßnahmen erforderlich wäre.
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Mit Vorteil sind auch keine teuren Hochdruckelemente nötig, da die
Hydraulikflüssigkeit lediglich mit dem jeweils vorgegebenen Luftdruck beaufschlagt
wird, der bei einer bevorzugten Ausführungsform maximal bei 10 bar liegt.