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Druckwerk für den Mehrfarbendruck
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Druckwerk für den Mehrfarbendruck,
insbesondere ein Offset-Druckwerk für den Zeitungsdruck, bei'dem mehrere aus Farbauftragwerken
und Druckzylindern bestehende Druckeinheiten so einander zugeordnet sind, daß kurz
nacheinander mehrere Farbaufträge in einem Druckwerk auf eine zu bedruckende Bahn
durchführbar sind, wobei ein erster beidseitiger Farbauftrag in einem Grunddruckwerk
mit zwei unter Zwischenschaltung der zu bedruckenden Bahn aneinander liegenden Druckeinheiten
erfolgt.
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Beim Ofset-Druck ist es insbesondere im Zusammenhang mit dem Zeitungsdruck,
von dem hier in erster Linie die Rede ist, bekannt, als soyenanntes U-Druckwerk
zwei Druc>=einheiten zu verwenden, die aus einem an einem Plattenzylinder anliegenden
Feuchtwerk und Farbwerk bestehen, wobei der Plattenzylinder an einem Gummizylinder
anliegt. Diese beiden
r)ruckinheiten sind so U-förmig zueinander
angeordnet, daß die beiden Gummizylinder der Druckeinheiten unter Zwischenschaltung
einer zu bedruckenden Papierbahn aneinander liegen. In einem derartigen Grunddruckwerk
erfolgt das beidseitige Schwarzbedrucken einer Papierbahn.
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Jedoch gewinnt der 4-Farben-Druck in Tageszeitungen weltweit stetig
an Bedeutung, insbesondere was den Druck von Tägeszeitungen anbetrifft. Es ist dabei
derzeit bevorzugt, bei einer durchlaufenden Papierbahn auf einer Seite im 4-Farben-Druck
zu drucken und auf der anderen Seite nur einen Schwarzdruck vorzunehmen. Man spricht
dabei vom 4/1-Druck. Allerdings ist es auch bereits bekannt, in einem Durchlauf
mit einem 4/2-Druck zu arbeiten.
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Zunächst einmal hat man 4/1-, 4/2- und 4/4-Drucke dadurch vorgenonirnen,
daß man die eingangs erwähnten U-Grunddruckwerke in horizontaler Richtung hintereinander
schaltete und dann die Papierbahn nacheinander durch diese Druckwerke führte.Aus
Raumersparnisgründen ist jedoch eine derartige Zuordnung der Druckwerke nicht erwünscht,
zumal es üblich ist, unterhalb der Druckwerke Papierrollen zu lagern, von denen
die zu bedruckende Papierbahn abgezogen wird. Diese Papierrollen mit ihrer entsprechenden
Abstützung bestimmen den Raumbedarf in horizontaler Richtung.
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Man hat daher bereits eine Turmkombination vorgeschlagen, bei der
eine vertikale Kombination der genannten Grunddruckwerke bevorzugt wird. In diesem
Zusammenhang hat man mit einem U-Grunddruckwerk ein sogenannten Y-Druckwerk konbiniert.
Dieses Y-Druckwerk besteht aus einem U-Grunddruckwerk mit einem aufgesetzten Eindruckwerk,
also einer aufgesetzten einfachen Druckeinheit, wobei die drei Druckeinheiten in
Y-Form einander zugeordnet sind.Durch Uber-
einander anordnung von
zwei U-Grunddruckwerken kann beispielsweise ein 2/2-Druck und durch übereinanderanordnung
eines U-Grunddruckwerkes und eines Y-Druckwerkes kann ein 4/'1-Druck erstellt werden.
Diese Kombinationen sind jedoch für den Voll-Offset-4/1-Druck geeignet bzw. unzureichend.
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Man hat auch für den 4/1-Druck bereits das sogenannte H-Druckwerk
(Satellit-Druckwerk) vorgeschlagen. Mit einem derartigen Druckwerk ist jedoch bei
feststehenden Druckeinheiten nur ein 4/0-Druck möglich. Wenn auch ein 4/1-oder 4/2-Druck
ermöglicht werden soll, so muß eine separat angetriebene, darüberliegende Druckeinheit
eingesetzt bzw.
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ein davor oder dahinterliegendes U-Druckwerk verwendet werden.
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Es besteht weitgehend das Bedürfnis auf dem Markt, ein raumsparendes
Aufbaudruckwerk anzubieten, welches die Möglichkeit bietet, zunächst mit einer Grundeinheit
für den Einfarbendruck (schwarz) anzufangen und dann später bei Bedarf für den Mehrfarbendruck
aufzustocken. Dabei soll gleichzeitiy natürlich ein geeignetes Druckwerk zur Ver-.
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fügung stehen, welches insbesondere auch für den speziellen 4/1-Druck
geeignet ist. Wenn man für derartige Zwecke das H-Druckwerk, bei dem H-förmig vier
Druckeinheiten einem zentralen Gegendruckzylinder zugeordnet sind, heranzieht, so
müßte man dieses H aufsplitten, wobei allerdings beide später zusammenzusetzenden
Teile bereits mit einer Verstellmechanik für reinen Schwarzdruck versehen sein müssen.
Aus diesem Grunde würde das zunächst für den Schwarzdruck auf zustellende Grundwerk
im Gegensatz zu den üblichen auf dem Markt befindlichen Grundwerken zu kostspielig
sein.
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Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk für
den Mehrfarbendruck, insbesondere ein Offset-Druckwerk für den Zeitungsdruck, vorzusehen,
welches sich insbesondere für den 4/1-Farbendruck eignet und dabei die Möglichkeit
bietet, mit relativ geringem Kostenaufwand für den Einfarbendruck, wie auch für
den Mehrfarbendruck eingesetzt werden zu können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit dem Grunddruckwerk
ein Ergänzungsdruckwerk lösbar so verbunden ist, daß dieses über dem Grunddruckwerk
angeordnet ist und daß dieses Ergänzungsdruckwerk aus drei weiteren Druckeinheiten
besteht, von denen eines unmittelbar einem der Druckeinheiten des Grunddruckwerkes
und von denen mindestens zwei einem zentralen Gegendruckzylinder zugeordnet sind.
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Bei dieser Lösung können für den 4/1-Druck sämtliche Druckeinheiten
fest und ohne Verstellautomatik einander zugeordnet werden, wobei im Falle eines
Cffset-Druckwerkes die Druckeinheiten jeweils aus einem Farbwerk, einem Feuchtwerk,
einem Plattenzylinder und einem Gummizylinder bestehen, wobei das Feuchtwerk und
das Farbwerk am Plattenzylinder und der Plattenzylinder am Gummizylinder anliegt.
Somit kann für diese Zuordnung das U-förmige Grunddruckwerk unverändert als Grundausstattung
verwendet und für einen Mehrfarbendruck, insbesondere 4/1-Farhendruck aufgestockt
werden, wobei die unterste Druckeinheit vorzugsweise so angeordnet ist, daß sie
mit den beiden Druckeinheiten des Grunddruckwerkes ein Y-Druckwerk bildet, wobei
die beiden übrigen Druckeinheiten in einem mit der Spitze zu dem Y-Druckwerk gerichteten
V-Druckwerk zusammengefaßt sind, wobei zwischen dem Y-Druckwerk und dem V-Druckwerk
der Gegendruckzylinder angeordnet ist. Für die Erstellung des gesamten Druckwerkes
bedarf es lediglich der Hernahme von
bereits zur Verfügung stehenden
Standardteilen, so daß der konstruktive Aufbau von besonderer Einfachheit ist.
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Vorzugsweise kann auch die dem Grunddruckwerk zugeordnete Druckeinheit
für sich abspaltbar sein, so daß das Grunddruckwerk zunächst einmal zu einem Y-Druckwerk
aufgebaut werden kann, wenn es zunächst nur erforderlich sein sollte, das Einfarbendruckwerk
zu einem Druckwerk aufzuhauen, welches für den 2/1- bzw. 3/0-Druck in Kombination
mit einem U-Grunddruckwerk für einen 4/1- und in Kombination mit einem weiteren
Y-Grundwerk für einen 4/2-Druck geeignet ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung kann zwischen der dem U-Grunddruckwerk
zugeordneten Druckeinheit (Plattenzylinder) und dem Gegendruckzylinder des Ergänzungsdruckwerkes
ein Zwischenzahnrad eingeschaltet sein, da zwischen dem Gummizylinder dieser Druckeinheit
und dem Gegendruckzylinder kein Druck erfolgt. Bei einer derartigen Konstruktion
ist es möglich, das aufgestockte Druckwerk für zwei Bahnen gleichzeitig einzusetzen,
in dem durch das U-Grunddruckwerk und die zugeordnete Druckeinheit des Ergänzungsdruckl7erkes,
d.h. also durch das Y-Druckwerk, ein 2/1-Druck auf einer Bahn und im Bereich der
beiden anderen Druckeinheiten des Ergänzungsdruckwerkes, d.h. im aufgesetzten V-Druckwerk,
ein 1/1-Druck auf einer anderen Bahn erfolgen kann. Das bedeutet, daß durch ein
und dasselhe Druckwerk zwei vere schiedene zu bedruckende Bahnen geführt werden
können. Dabei wird durch die Zwischenschaltung des Zwischenzahnrades vermieden,
daß auf den Gegendruckzylinder Farbe aufgetragen und auf unerwünschte Weise auf
die Papierbahn übertragen wird. Dabei ist der Gummizylinder einer Druckeinheit des
V-Teiles des Ergänzungsdruckwerkes so verrückbar, daß dieser von dem Gegendruckzylinder
ge].öst und mit dem Gummizylinder der anderen Druckeinheit des V-Druck-
werkes
in Anlage gebracht werden kann.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen rein schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiele. Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Ansicht des
Zylindersystems eines U-Druckwerks für den beidseitigen Schwarzdruck (Stand der
Technik), Fig. 2 eine schematische Ansicht eines U-Druckwerks gemäß Fig. 1 mit einem
aufgesetzten Ergänzungsdruckwerk, Fig. 3 das Druckwerk gemäß Fig. 2 mit dem eingezeichneten
Bahnverlauf für den 4/1-Druck, Fig. 4 ein Druckwerk gemäß Fig. 2, jedoch mit eingeschaltetem
Zwischenzahnrad, Fig. 5 das Druckwerk gemäß Fig. 4 mit eingezeichnetem Bahnverlauf
für den 4/1-Druck, und Fig. 6 das Druckwerk gemäß Fig. 4, jedoch mit der Einzeichnung
der Bahnführung von zwei Bahnen gleichzeitig in einem Druckwerk für das Bedrucken
im 2/1- und 1/1-Druck.
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In den nachfolgend beschriebenen Figuren der beigefügten Zeichnungen
bezeichnet der Buchstabe P einen Plattenzylinder, G einen Gummizylinder, GD einen
Gegendruckzylinder und ZZ ein Zwischenzahnrad. Die an der auslaufenden bedruckten
Bahn ein- oder beidseitig gezeichnete Dreiecke, die mit der Spitze zur bedruckten
Bahn zeigen, bezeichnen
die Anzahl der aufgedruckten Farben.
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Als reines Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen eine Offset-Zylinder-Rotationsmaschine
beschrieben, insbesondere zum Drucken von Zeitungen.
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In Fig. 1 ist ein Standard-U-Druckwerk 11 für den beidseitigen Schwarzdruck
dargestellt. Eine Druckeinheit 10 besteht aus einem Feuchtwerk 12 und einem Farbwerk
14, deren Funktion hier im einzelnen nicht beschrieben zu werden braucht. Das Feuchtwerk
12 und das Farbwerk 14 liegen mit einer bzw. zwei Rollen für das Feuchten und das
Einfärben an einem Plattenzylinder an. Über diesen Plattenzylinder hinaus besteht
die Druckeinheit von aus einem Gummizylinder, welcher einerseits am Plattenzylinder
und andererseits an einer zu bedruckenden Bahn B anliegt.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Grunddruckwerk 11 sind zwei derartige
Druckeinheiten 10 U-förmig so zugeordnet, daß die zu bedruckende Bahn B im wesentlichen
senkrecht zwischen den beiden Gummizylindern G der beiden Druckeinheiten von unten
nach oben so verläuft, daß ein beidseitiges einfarbiges Bedrucken der Bahn so erfolgt,
daß der eine Gummi zylinder jeweils für den anderen Gummizylinder als Gegendruckzylinder
wirkt.
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In Fig. 2 ist nun schematisch ein Druckwerk dargestellt, welches sich
aus zwei Druckwerken zusammensetzt, und zwar dem in Fig. 1 dargestellten Grunddruckwerk
11 und einem darauf vertikal und lösbar aufgesetzten Ergänzungsdruckwerk 16. Diese
beiden Druckwerke sind schematisch durch eine Trennlinie T voneinander getrennt,
jedoch funktionsmäßig miteinander verbunden dargestellt. Das Grunddruckwerk 11 entspricht
exakt dem in Fig. 1 dargestellten Druckwerk und muß daher im Zusammenhang mit Fig.
2 nicht mehr beschrieben
werden. Es sei nur erwähnt, daß in Fig.
2 die diesbezüglichen Druckeinheiten mit dem Bezug-szeichen 10a und lob bezeichnet
sind. Das Ergänzungsdruckwerk 16 setzt sich aus drei Druckeinheiten 10c, 10d, 10e
zusammen, wobei die jeweiligen Gummizylinder dieser drei Druckeinheiten über den
Umfang verteilt am Außenumfang eines Gegendruckzylinders GD anliegen. Dabei liegt
der Gummizylinder G der Druckeinheit 10c am Gummizylinder G der rechten Druckeinheit
10a des Grunddruckwerks 11 an und bildet mit den beiden Druckeinheiten des Grunddruckwerks
11 eine Y-Anordnung, d.h. ein an sich bekanntes Y-Druckwerk. Dieses Druckwerk kann
entsprechend der gestrichelten Trennlinie T' vom Ergänzungsdruckwerk 16 abgetrennt
-werden. Die beiden anderen Druckeinheiten 10d und 10e des Ergänzungsdruckwerkes
16 bilden eine V-Anordnung. Bei der Y-Anordnung handelt es sich um ein umgekehrtes
Y und bei der V-Anordnung um ein aufrechtstehendes V.
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Mit der zuvor beschriebenen Anordnung besteht die Möglichkeit, entweder
das Grundruckwerk 11 für einen Schwarzdruck für sich zu verwenden, oder aber bei
Bedarf dieses Grunddruckwerks 11 durch die Druckeinheit 10c zu einem sogenannten
Y-Druckwerk oder aber durch das gesamte Ergänzungsdruckwerk 16 zu einem solchen
Druckwerk zu ergänzen, mit dem ein 4/1-Druck möglich ist, d.h. ein Druck, bei-dem
auf einer Seite der Bahn B vier Farben und auf der anderen Seite der zu bedruckenden
Bahn B eine Farbe aufgedruckt wird. Der entsprechende Verlauf der zu bedruckenden
Bahn B ist in Fig. 3 für das in Fig. 2 dargestellte System illustriert.
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Dabei ist festzustellen, daß die Druckeinheit 10c nur im Bereich zwischen
deren Gummizylinder G und dem Gummizylinder G der Druckeinheit iCa druckt, nicht
im Bereich zwischen ihrem Gummizylinder G und dem Gegendruckzylinder GD.
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Aus dem vorgenannten Grund ist es möglich, entsprechend Fig. 4 den
Gummizylinder G der Druckeinheit 10c vom Gegendruckzylinder GD zu lösen und zwischen
dem Gegendruckzylinder GD und dem Plattenzylinder P der Druckeinheit 10c ein Zwischenzahnrad
ZZ anzuordnen, um den Antrieb zwischen der Druckeinheit loc und dem Gegendruckzylinder
aüfrechtzuerhalten, ohne daß jedoch der Gummizylinder G der Druckeinheit 10c an
dem Gegendruckzylinder GD anliegen muß. Der Sinn und Zweck dieser konstruktiven
Ausgestaltung wird im Zusammenhang mit Fig. 6 noch näher erläutert.
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Der der Fig. 3 entsprechende Durchlauf der zu bedruckenden Bahn B
für die konstruktive Anordnung der Fig. 4 ist in Fig. 5 dargestellt, wobei im Bereich
des Zwischenzahnrades ZZ eine Umlenkung der zu bedruckenden Bahn B über Rollen 18,
19 erfolgt. Die Zwischenschaltung eines Zwischenzahnrades ZZ ermöglicht das gleichzeitige
zweiseitige Bedrucken von zwei Bahnen B1 und B2 in dem aus dem Grunddruckwerk 11
und dem Ergänzungsdruckwerk 16 bestehenden Druckwerk, ohne daß der Gegendruckzylinder
GD Farbe von einer Druckeinheit in den Bedruckungsbereich der anderen Druckeinheit
überleiten kann. Hierzu ist der Gummizylinder G der Druckeinheit 10d hinsichtlich
seiner Lage dahingehend veränderbar, daß er für den 4/1-Druck gemäß Fig. 3 und 5
an dem Gummizylinder G der Druckeinheit 10e und für den 1/1-Druck der zu bedruckenden
Bahn B2 gemäß Fig. 6 am Gegendruckzylinder GD anliegt. Die Bahn B1 wird dabei zwischen
den Druckeinheiten 10a, 10b und 10c durchgeführt,.
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die in Fig. 6 das vorerwähnte Y-Druckwerk bilden.
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Bei der zuvor beschriebenen, besonderen Staffelung der einzelnen Druckeinheiten
mit der beschriebenen Auf stockungsmöglichkeit kann als Grunddruckwerk 11 ein herkömmliches
Druckwerk verwendet werden. Alle übrigen Bestandteile des Gesamtdruckwerkes setzen
sich aus üblichen, bereits ent-
wickelten Einheiten zusammen, so
daß die Gesamtanlage auch im aufgestockten Zustand eine preisgünstige Herstellung
der gesamten Anlage ermöglicht.