DE3214242C2 - - Google Patents
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- DE3214242C2 DE3214242C2 DE3214242A DE3214242A DE3214242C2 DE 3214242 C2 DE3214242 C2 DE 3214242C2 DE 3214242 A DE3214242 A DE 3214242A DE 3214242 A DE3214242 A DE 3214242A DE 3214242 C2 DE3214242 C2 DE 3214242C2
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/30—Processing
- G21F9/301—Processing by fixation in stable solid media
- G21F9/302—Processing by fixation in stable solid media in an inorganic matrix
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- G—PHYSICS
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- Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
- Processing Of Solid Wastes (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verfestigung radioak
tiver Abfälle für eine Langzeitlagerung,
- a) das kompakte Blöcke in Transport- bzw. Endlagerbehältern liefert,
- b) wobei die kompakten Blöcke aus vorgefertigten, radioaktive Stoffe enthaltenden keramischen Tabletten
- c) und einer diese kontinuierlich umgebenden, inaktiven, im Endzustand festen Matrix hergestellt werden.
Radioaktive Abfälle müssen für die Endlagerung
konditioniert werden, d. h. sie müssen mit Hilfe von
Matrix-Materialien in Verfestigungsprodukte über
führt werden. Solche Verfestigungsprodukte sollen
eine hohe Resistenz gegen die Auslaugung der radio
aktiven Stoffe durch wäßrige Lösungen besitzen. Bei
mittel- und hochradioaktiven und/oder Aktiniden ent
haltenden, wäßrigen Abfallkonzentraten oder von
in Wasser oder Säuren aufgeschlämmten feinkörnigen,
festen Abfällen oder Schlämmen werden deshalb unter
anderem keramische Matrix-Materialien verwendet.
Die radioaktiven Abfälle werden mit diesen Matrix-
Materialien gemischt, geformt und zu mechanisch stabilen
Körpern gesintert. Aus Gründen der Verarbeitbarkeit
keramischer Stoffe hat man als Form für die kera
mischen Verfestigungsprodukte die Tablettenform ge
wählt. Grundsätzlich können die so konditionierten
radioaktiven Abfälle in geeigneten Behältern in das
Endlager eingelagert werden. Es existieren jedoch
hierbei einige beachtliche Nachteile:
- - Bei Beschädigung des Transports- bzw. Endlagerbe hälters könnten Tabletten verstreut werden. Es besteht dadurch eine stark erhöhte Kontaminations gefahr.
- - Die Schüttungen von Tabletten besitzen eine sehr große Oberfläche. Im Falle des Zutritts von Flüssig keit, beispielsweise von Wasser oder von wäßriger Salz-Lösung, ist die Auslaugung radioaktiver Stoffe je Zeiteinheit relativ hoch.
- - Die Wärmeableitung aus der Tablettenschüttung ist begrenzt.
Diese Nachteile kann man vermeiden, wenn man Schüttungen
aus den keramischen Tabletten, deren Einzel-Volumen
im Milliliterbereich liegt, mit Hilfe eines Füll- bzw.
Bindemittels zu kompakten und mechanisch stabilen
Blöcken verfestigt. Das Volumen dieser Blöcke liegt
im Literbereich. Dieses Füll- bzw. Bindemittel wird im
folgenden kontinuierlich Matrix genannt.
Aus der DE-OS 28 31 429 ist ein Verfahren zur Verfestigung von
radioaktiven Abfallösungen bekanntgeworden, bei dem eine
hochradioaktive Spaltproduktlösung durch Zugabe einer oberflä
chenreichen, kapillaraktiven, glasbildenden anorganischen Trä
gersubstanz in ein festes Produkt überführt wird.
Dieses Produkt wird getrocknet und anschließend im Temperatur
bereich zwischen 450° bis 800°C kalziniert.
Die Umwandlung in ein endlagerfähiges Gebinde erfolgt entweder
durch Einbinden der Produkte in ein niedrig schmelzendes Boro
silikatglas, ohne die Produkte aufzuschmelzen, oder durch Ver
mischen der Produkte mit weiteren glasbildenden Materialien,
wonach ein Glas erschmolzen wird, das die radioaktiven Stoffe
in homogener Verteilung enthält.
Niedrig schmelzende Borosilikatgläser nach der ersten Verfah
rensvariante sind chemisch wenig resistent und werden unter
dem Einfluß von Wasser der wäßriger Salzlauge leicht ange
griffen. Sie können deshalb den Löseangriff auf die radioak
tive Stoffe enthaltenden Produkte nicht wirksam verzögern.
Nach der zweiten Verfahrensvariante wird zwar ein höherschmel
zendes Borosilikatglas hergestellt, jedoch sind in ihm die
radioaktiven Stoffe in homogener Verteilung enthalten. Eine
nicht radioaktive Oberflächenschicht kann auf diese Weise
nicht erzielt werden.
Aus der DE-OS 28 14 204 ist ein Verfahren bekanntgeworden,
nach dem man die Poren einer porösen Glas-Vorform mit radioak
tivem Material tränkt, gegebenenfalls trocknet und die poröse
Glas-Vorform erhitzt, bis ihre Poren zusammenbrechen. Hier
durch wird das radioaktive Material in einem chemisch inerten,
nicht porösen Glasprodukt eingeschmolzen.
Das radioaktive Material ist in diesem Glasprodukt mit Aus
nahme einer dünnen praktisch aktivitätsfreien Oberflächen
schicht homogen verteilt. Diese Oberflächenschicht dient nicht
dazu, einen Löseangriff auf das radioaktive Material wirksam
zu verzögern.
Eine kontinuierliche Matrix für das beladene Glasprodukt wird
nicht offenbart.
Aus der DE-PS 27 26 087 ist ein Verfahren zur Ver
festigung solcher radioaktiver Abfälle bekanntge
worden, das folgende Verfahrensschritte umfaßt:
- a) Einstellen der Abfallkonzentrate oder der Auf schlämmungen auf einen Wassergehalt im Bereich zwischen 40 und 80 Gew.-%, auf einen Feststoffge halt, dessen Metallionen- und/oder Metalloxid- Anteil zwischen 10 und 30 Gew.-% des zu bildenden Konzentrates B ausmacht, durch Eindampfen und Ein stellen des pH-Wertes von B zwischen 5 und 10 mit bekannten Mitteln,
- b) Verkneten des aus a) erhaltenen Konzentrates B mit einer geringe Mengen Zement enthaltenden tonigen Substanz oder einer solchen tonigen Substanz mit einem die Alkalien- oder Erdalkalien-Flüchtigkeit sowie die Flüchtigkeit von sich zersetzenden Anionen aus der Gruppe Sulfat-, Phosphat-, Molybdat- und Uranat-Ionen unterdrücken den Zusatz im Gewichts-Verhältnisbereich Konzentrat B zu tonige Substanz von 1 : 1 bis 2 : 1,
- c) Herstellen von Formkörpern aus der aus b) erhaltenen Knetmasse,
- d) Wärmebehandeln der Formkörper, umfassend Trocknen bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 150°C, Kalzinieren bei Temperaturen bis 80°C und an schließendes Brennen zu praktisch unlöslichen Mineralphasen bei Temperaturen zwischen 800 und 1400°C, und
- e) allseitiges Umschließen der aus gebrannten Mineral phasen bestehenden Formkörper selbst oder des aus diesen durch Zerkleinern hergestellten Splitts im Korngrößenbereich 1 bis 10 mm mit einer dichten, kontinuierlichen keramischen oder metallischen Matrix.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Verwendung
mindestens einer tonigen Substanz, z. B. aus der Gruppe
der Töpfertone, der Porzellanmischungen oder der
Kaoline, und einer Zementsorte als kontinuierliche
Matrix, insbesondere dann, wenn sie zu einer ge
brannten Keramik verarbeitet worden war, das Verfesti
gungsprodukt nicht die gewünschten Eigenschaften aufwies. Bisher
konnte kein toniges Material mit oder ohne Zementzusatz
gefunden werden, das im gesinterten Zustand zu
mindest einen Wärmeausdehnungskoeffizienten be
sitzt, der dem der keramischen Tabletten sehr ähnlich
ist und das während des Brennens gleichmäßig und
dicht auf die keramischen Tabletten aufschrumpft,
so daß man lediglich von weitreichenden Rissen durch
zogene Verfestigungsblöcke erhielt. Die Risse er
möglichten den Zutritt von Flüssigkeiten in das
Innere. Die mechanische Stabilität der Blöcke war
zudem begrenzt.
Diese Nachteile ließen sich auch durch die Anwendung
einer Heißpreßtechnik nicht ausnahmslos überwinden.
Im Gegensatz zu Mischungen partikulärer Körper, die
sich mit dieser Technik in optimaler Weise verdichten
und sintern lasen, ist die Möglichkeit der Ver
dichtung bei Mischungen aus sinterfähigen, tonigen
oder keramischen Pulvern und keramischen Tabletten
begrenzt. Die Grenze der Verdichtung ist dann erreicht,
wenn sich die keramischen Tabletten gegenseitig be
rühren und abstützen. Von diesem Zustand ab wirkt
der Druck nicht mehr auf das sich in den Zwischen
räumen befindliche keramische Pulver. Es sintert dann
praktisch druckfrei, d. h. es verdichtet sich nur durch
das durch den Sinterprozeß ausgelöste Schrumpfen.
Somit sind gleiche oder ähnliche Ergebnisse wie beim
obengenannten drucklosen Sintern zu erwarten. Ver
sucht man über die genannte Grenze hinaus zu ver
dichten, so führt dies unvermeidbar zu einer Zer
trümmerung der keramischen Tabletten. Da bei den
üblichen Sintertemperaturen das keramische Matrix
material keineswegs so stark plastisch fließt, daß
es die entstandenen Bruchstücke allseitig bedecken
kann, bleiben die Druckflächen praktisch offen.
Ein Vorteil der Einbettung der keramischen Tabletten
in eine Matrix, nämlich die Verringerung der der
Auslaugung zugänglichen Oberfläche der keramischen
Tabletten bei Beschädigung des Transport- bzw.
Endlagerbehälters, ist damit aufgehoben. Eine weiter
gehende Verdichtung als oben beschrieben, ohne die
Gefahr, die keramischen Tabletten zu zertrümmern,
läßt sich erreichen, wenn durch ein hohes Mischungs
verhältnis von keramischem Pulver zu keramischen
Tabletten sichergestellt ist, daß sich in verdichtetem
Zustand stets Matrix-Material zwischen den keramischen
Tabletten befindet. Unabhängig davon, ob dieser Zu
stand unter den Bedingungen des Arbeitens mit hoch
radioaktiven Stoffen mit hinreichender Sicherheit
erreicht werden kann, besteht hier der Nachteil, daß
das Volumen des Behälters, das den Block mit den
verfestigten Tabletten aufnimmt, in bezug auf die
Tabletten nicht optimal genutzt werden kann, da durch
das Matrix-Material die Tabletten "auf Abstand" ge
halten werden müssen. Damit verbunden ist die Tat
sache, daß unvermeidbar teures Endlagervolumen mit
inaktiven Stoffen belegt werden muß.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Verfestigung von radioaktive Stoffe
enthaltenden keramischen Tabletten mit einem kontinu
ierlichen Matrix-Material zu kompakten, porenarmen
und mechanisch stabilen Verfestigungsblöcken zu
schaffen, bei welchem die entstehenden Abfall-Matrix-
Endprodukte sowohl strahlenbeständig, wärmebeständig
und auch beständig gegen Auslaugung der inkorporierten
Radionuklide sind, als auch frei von Rissen, insbe
sondere an den Grenzflächen der die radioaktiven Stoffe
enthaltenden keramischen Tabletten mit der kontinuier
lichen Matrix. Mit dem Verfahren sollen Verfestigungs
produkte hergestellt werden können, bei welchen die
keramischen Tabletten, selbst bei direkter Berührung
untereinander, innerhalb der kontinuierlichen Matrix
unversehrt erhalten bleiben, d. h. es soll die bei den
Produkten nach den zum Stande der Technik gehörigen
Verfahren auftretende Gefahr vermieden werden,
daß sie sich beim Mischen mit der kontinuierlichen
Matrix berührenden keramischen Tabletten im nach
folgenden Preß- und Sinterschritt beschädigt bzw.
zerbrochen oder zerbröselt werden.
Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß man
als Matrixmaterial Glaspulver eines Alkaliborosilikatglases
höchster chemischer Resistenz mit einem Transformationsbereich
zwischen 840 K und 1370 K und einer Teilchengrößenverteilung
von 50 Gew.-% < 10 µm und 50 Gew.-% 10 µm, jedoch 99 Gew.-%
< 63 µm, mit einer ungefähren Zusammensetzung <70 Gew.-%
SiO2, <10 Gew.-% B2O3, <10 Gew.-% Al2O3 und <10 Gew.-% Na2O
verwendet, die keramischen Tabletten und das Matrixmaterial
gemeinsam in einen Behälter unter gleichzeitigem Verdichten
durch Vibrieren einfüllt bzw. einrüttelt, das so erhaltene,
verdichtete Gemisch auf eine Temperatur im Bereich von 1423 K
bis 1523 K erhitzt, bei dieser Temperatur eine bis drei Stun
den hält und schließlich langsam auf Raumtemperatur abkühlt.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der kompak
ten Blöcke verwendbare Matrix-Material ist in Wasser- und
Salz-Laugen nur in äußerst geringem Umfang löslich. Es um
schließt die einzelnen Tabletten allseitig. Das direkte Berüh
ren der Tabletten ist dann unschädlich, im Vergleich zu dem
entsprechenden Zustand bei Verfestigungsblöcken, die nach ei
nem zum Stande der Technik gehörigen Verfahren hergestellt
worden sind, wenn die Berührungsstellen so vollständig, wie
diese es zulassen, von der kontinuierlichen Matrix umschlossen
sind.
Als für den obengenannten Zweck brauchbares Glas
pulver wurde in Alkaliborosilikatglas der Firma
Schott (Deutschland), das unter der Firmennummer
2877 käuflich erwerbbar ist, gefunden. Seine unge
fähre Zusammensetzung ist:
SiO2 mehr als 70 Gew.-%, B2O3 weniger als 10 Gew.-%, Al2O3 weniger als 10 Gew.-% und Na2O weniger als 10 Gew.-%.
SiO2 mehr als 70 Gew.-%, B2O3 weniger als 10 Gew.-%, Al2O3 weniger als 10 Gew.-% und Na2O weniger als 10 Gew.-%.
Bei der Verwendung des Glaspulvers werden die
keramischen Tabletten zusammen mit Glaspulver auf
z. B. 1473 K erhitzt und 2 h bei dieser Temperatur
gehalten. Die hierbei brauchbaren Temperaturen liegen
in dem Bereich zwischen ca. 1423 K und 1523 K. Danach
wird langsam auf Raumtemperatur abgekühlt (mit einer
Abkühlrate von ca. 0,5°C/min). Das Glaspulver schmilzt
zu einem gleichmäßigen Glasfluß zusammen, der in
erstarrtem Zustand die Tabletten umhüllt und mit
einander verbindet. Die Qualität des Blockes hängt
von der Qualität der Vermischung von Tabletten und
Glaspulver ab, sowie auch von der Art des verwendeten
Glases selbst. Folgende Verfahrensweisen stellen die
erforderliche Qualität der Mischung sicher:
- - Einfüllen der Tabletten in den Tiegel, Verdichten der Schüttung durch Vibrieren, Einfüllen des frei fließenden Glaspulvers unter Vibrieren.
- - Mischen von Tabletten und Glaspulver außerhalb des Tiegels und gemeinsame Einfüllung der Mischung, Verdichten durch Vibrieren oder Pressen.
- - Getrenntes, gleichmäßiges Einfüllen von Tabletten und Glaspulver unter Vibrieren. Das Einvibrieren kann auch unter Vakuum erfolgen.
In allen drei Fällen werden die gegenüber der Schütt
dichte des Glaspulvers spezifisch schwereren
keramischen Tabletten so verdichtet, daß das Behälter
volumen in bezug auf die keramischen Tabletten voll
ausgenutzt wird.
Die so eingebrachte Mischung kann vor oder während
des Niederschmelzens mit Glaspulver überschichtet
werden. Auf diese Weise bildet sich eine tabletten
freie Deckschicht aus Glas. Das verwendete Glas ist
ein Alkaliborosilikatglas mit höchster chemischer
Resistenz. Sein Transformationsbereich liegt bei
840 K bis 1370 K. Seine Viskosität ist 104 · Pa sec
bei 1373 K. Mit diesem Glas können keramische Tabletten,
die die oben genannten radioaktiven Abfälle einzeln
oder im Gemisch enthalten, bzw. als Mischung der die
jeweiligen radioaktiven Abfälle einzeln enthaltenden
keramischen Tabletten verfestigt werden.
Versuche mit anderen Borosilikatgläsern, wie sie
z. B. bisher für die Verfestigung hochradioaktiver,
flüssiger Abfälle benutzt wurden (A), oder sogenannte
Lötgläser (B), zeigten, daß diese Glasarten als Ma
trix-Material nicht geeignet sind. Blöcke aus erst
genanntem Glas (A) sind nicht rißfrei zu tempern;
letztere Gläser (B) neigen dazu, mit den keramischen
Tabletten zu reagieren.
Tabletten mit einer niedrigeren Dichte als die der
Glasschmelze steigen in der Glasschmelze nach oben.
Mit Hilfe eines Niederhalters, der bis unter die
Glasoberfläche eintaucht, wird die Entmischung von
Tabletten und Glasschmelze verhindert. Als Material
für die Schmelztiegel und die Niederhalter eignen
sich vor allem oxidische und andere Keramiken, u. U.
auch Graphit. Die Schmelztiegel können ferner als
Kokille gebaut sein, aus der sich der Block
entformen läßt. Erforderlichenfalls kann der Block
auf diesem Weg in einen für die Zwischen- oder End
lagerung zweckmäßigeren Behälter umgesetzt werden.
Das Matrix-Material kann vor der Mischung mit den
Tabletten speziell vorbehandelt und aufbereitet
sein, z. B. vorgemischt, nachgemahlen, granuliert
und/oder wärmebehandelt, um seine Verarbeitbarkeit
zu optimieren.
Das Volumenverhältnis Tabletten zu kontinuierlicher
Matrix beträgt vorteilhafterweise ca. 0,8.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
- - Anstelle loser Schüttung von keramischen Tabletten mit den obengenannten radioaktiven Abfällen kommen kompakte Blöcke zum Transport bzw. zur Endlagerung. Damit ist das Verstreuen der Tabletten bei einer Beschädigung der Transport- bzw. Lager behälter ausgeschlossen.
- - Die keramischen Tabletten mit den obengenannten radioaktiven Abfällen sind mit einer fast aktivi tätsfreien Glasschicht überzogen. Dadurch wird kurzzeitig der Angriff wäßriger Lösungen auf das radioaktive Verfestigungsprodukt in einem Störfall verhindert; langfristig wird der Angriff erheblich verzögert.
- - Im Falle der Beschädigung des Blocks sind nur die in der Bruchfläche freiliegenden Flächen der keramischen Tabletten dem Angriff wäßriger Lösungen ausgesetzt, anstelle der gesamten Tablettenober fläche im Falle einer Tablettenschüttung.
- - Durch die gewählte Art des Einfüllens wird eine optimale Nutzung des Behältervolumens in bezug auf die keramischen Tabletten erreicht.
- - Die Wärmeableitung aus den kompakten Blöcken ist durch das Matrix-Material erhöht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Durchführungs
beispiels näher erläutert.
Es wurden ca. 120 Keramiktabletten (mit 20 Gew.-%
Feedklärschlamm; Tabletten-Volumen ca. 4 ml) gemein
sam mit Glaspulver (Schott-Nr. 2877) in einen kera
mischen Tiegel (Volumen ca. 1,2 l) unter Vibrieren
eingefüllt. Der so vorbereitete Tiegel wurde in einen
Sinter-Ofen gestellt und in 3 Stunden auf 1473 K aufge
heizt. Nach einer Haltezeit von ca. 1 h bei 1473 K
wurde Glaspulver nachgefüllt, um die entstandenen
Hohlräume zu füllen. Dann wurde für ca. 0,5 h
die Temperatur auf 1503 K erhöht. Danach wurde der
Tiegel im Ofen mit ca. 0,5°C/min auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Es wurde ein kompakter, praktisch hohlraumfreier
und rißfreier Block erhalten, in dem die Keramik
tabletten vollständig und unzertrümmert in der
Glasmatrix eingebettet waren, wie Schliffbilder auf
zeigten.
Claims (2)
- Verfahren zur Verfestigung radioaktiver Abfälle für eine Lang zeitlagerung,
- a) das kompakte Blöcke in Transport- bzw. Endlagerbehältern liefert,
- b) wobei die kompakten Blöcke aus vorgefertigten, radioaktive Stoffe enthaltenden keramischen Tabletten
- c) und einer diese kontinuierlich umgebenden, inaktiven, im Endzustand festen Matrix hergestellt werden,
- dadurch gekennzeichnet, daß man
- d) als Matrixmaterial Glaspulver eines Alkaliborosilikatglases höchster chemischer Resistenz
- e) mit einem Transformationsbereich zwischen 840 K und 1370 K und
- f) einer Teilchengrößenverteilung von 50 Gew.-% < 10 µm und 50 Gew.-% 10 µm, jedoch 99 Gew.-% < 63 µm,
- g) mit einer ungefähren Zusammensetzung <70 Gew.-% SiO2, <10 Gew.-% B2O3, <10 Gew.-% Al2O3 und <10 Gew.-% Na2O verwen det,
- h) die keramischen Tabletten und das Matrixmaterial gemeinsam in einen Behälter unter gleichzeitigem Verdichten durch Vi brieren einfüllt bzw. einrüttelt,
- i) das so erhaltene, verdichtete Gemisch auf eine Temperatur im Bereich von 1423 K bis 1523 K erhitzt, bei dieser Tempe ratur eine bis drei Stunden hält und schließlich langsam auf Raumtemperatur abkühlt.
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