DE3208657A1 - Beruehrungslose dichtanordnung fuer die endflaechen einer rotationsmaschine - Google Patents
Beruehrungslose dichtanordnung fuer die endflaechen einer rotationsmaschineInfo
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Description
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hrift: Posti.u h 860 329 · 8000 München 86
u.Z.: Pat 77/2-82M München, den
10. März 1982
Dr.G/2/ns
Technion Research & Development Foundation Ltd.
Haifa/Israel
BERÜHRUNGSLOSE DICHTANORDNUNG FÜR DIE ENDFLÄCHEN EINER ROTATIONSMASCHINE
Priorität:
Land: Israel
Datum: 11. März 1981
Az.: 62344
Land: Israel
Datum: 11. März 1981
Az.: 62344
GEYER, HAßFMÄNN-& PARTNER
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Briefanschrift- Postfach 860329 · 8000 München 86
Technion Research & München, den
Development Foundation Ltd. 10. März 1982
Haifa/Israel Dr.G/2/ns
u.Z. : Pat 77/2-82M
TATIONSMASCHINE
Die Erfindung bezieht sich auf eine berührungslose Dichtanordnung zum Abdichten der Endflächen bei einer Rotationsmaschine,
die einen auf einer drehbaren Maschinenwelle angeordneten Rotor und einen mit einem Maschinengehäuse verbundenen Stator aufweist, wobei Rotor und Stator einander
gegenüberliegende glatte und vorzugsweise planare Oberflächen aufweisen, die durch einen Spalt getrennt sind, ■
der über seinen Verlauf wenigstens zwei Spaltweiten ausbildet.
Solche Dichtungen werden eingesetzt, um zwei Räume, die auf unterschiedlichen Drücken gehalten sind, voneinander
zu trennen, und um zu verhindern, daß Fluid von der Zone hohen Druckes zu der geringen Druckes hin fließt.
Es sind zwei Arten solcher Dichtungen allgemein bekannt, nämlich solche, die mit Berührung und solche die berührungslos
arbeiten. Ganz allgemein läßt sich sagen, daß ein mechanischer Kontakt zwischen den Dichtflächen, wie
z. B. in der US-PS 2 250 348 beschrieben, praktisch ein unerwünschtes Ausfließen von Fluid verhindert, dies jedoch
unter Inkaufnahme relativ hoher Reibverluste und von
Abrieb/ wodurch eine nur kurze Lebensdauer erreichbar ist. In der US-PS 4 026 564 wird ein Vorschlag zur Verringerung
der Reibung durch Einführung eines relativ großen Spaltes zwischen den abzudichtenden Flächen gemacht,
dies führt aber wiederum unvermeidlich zu Leckverlusten. Aus der US-PS 3 751 045 ist eine berührungslose
Dichtanordnung gezeigt, die man als eine Art Kompromiß ansehen kann, indem dort zwar ein Spalt eingesetzt wird,
der jedoch so gering ausgebildet ist, daß er gerade noch ausreichend ist, um einen Reibschluß bzw. Reibkontakt
zu vermeiden: hierdurch läßt sich zwar ein Leckverlust nicht ganz vermeiden, bewegt sich aber in einem sehr
engen Rahmen.
1^ Es gibt eine Vielzahl von Einsatzfällen, bei denen das
Austreten eines Fluids unter allen Umständen vermieden werden muß, so z.B. bei giftigen, korrosiven, radioaktiven
oder sehr teueren Flüssigkeiten, oder auch aus anderen Gründen. So ist eine lange Einsatzdauer ebenfalls
ein sehr wünschenswert Faktor per se.
Ausgehend hiervon liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter weitgehender Vermeidung der aufgezeigten
Nachteile eine berührungslose Endflächendichtung auch für diese Einsatzfälle zu schaffen, die überdies geringe Anfangs- und Betriebskosten durch Verwendung einfacher
Einzelbauteile ermöglicht und die eine lange Einsatzdauer sicherstellt, indem sie das Auftreten von
Verschleiß und Abrieb durch Kontakt zwischen den Dicht-
flächen verhindert.
Diese Aufgabe wird bei einer Endflächen-Dichtanordnung·
der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß eine der beiden Oberflächen glatt und gleichförmig ausgebildet ist,
daß die andere der beiden Oberflächen eine geschlossene Kurvenfläche ausbildet, die eine Innenseite aufweist,
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welche die Maschinenwelle umschließt, und deren Außenseite innerhalb der Kontur der anderen Oberfläche liegt,
daß diese geschlossene Kurvenfläche eine Trennung zwischen einer Zone hohen Druckes und einer Zone niedrigen
Druckes darstellt und so geformt, ist, daß eine Tangente an einen beliebigen Punkt auf dieser Kurvenfläche einen
spitzen, positiven oder negativen Winkel zur Richtung des Geschwindigkeitsvektors ausbildet, der durch diesen
Punkt geht oder mit ihm zusammenfällt, und daß an allen
Punkten dieser Kurve, bei denen der Geschwindigkeitsvektor von der Zone höheren Drucks nach der Zone geringeren
Drucks hin ausgerichtet ist, die Spaltweite zwischen den einander gegenüberliegenden Oberflächen geringer
ist als bei den Punkten, bei denen der Geschwindigkeitsvektor von der Zone geringeren Drucks zu der Zone höheren
Drucks gerichtet ist.
Die erfindungsgemäße Lösung macht von folgenden grundsätzliche
Prinzipien Gebrauch:
20
20
Befindet sich ein Fluid in einem Spalt der Weite h zwischen
einer stationären Oberfläche und einer beweglichen Oberfläche, dann wird das Fluid durch die bewegte Oberfläche
in Richtung des Geschwindigkeitsvektors ν mitgerissen. Der Fluidstrom Q1 pro Längeneinheit läßt sich
ausdrücken durch die Gleichung
Q1 = ν - h/2 . (1) .
" Falls die bewegte Oberfläche sich von einer Zone geringeren
Druckes (P?) zu einer Zone höheren Druckes (P1)
hin bewegt, ergibt sich auch ein durch den Druckunterschied hervorgerufener Fluidstrom Q„ in entgegengesetzter
Richtung, der sich durch die Gleichung 35
,3 P1 - P„
Q2 = · , (2)
12μ L
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wobei L die Länge des Spaltes in Richtung vom höheren
zum niedrigeren Druck hin und μ die Viskosität des Fluids bezeichnend Q2 ebenfalls auf Längeneinheit bezogen).
Um zu verhindern, daß Fluid nun durch den Spalt von der Zone höheren zu der niedrigeren Druckes ausfließt, muß
der Fluidstrom Q1 gleich oder größer dem Fluidstrom Q7
sein, d.h. die Bedingungen sind erf indungsg'emäß · so gewählt, daß eine der Flächen der Spaltdichtung stets
JO sich in Richtung von der Zone geringen Druckes zu der
hohen Druckes hin bewegt. Die erfindungsgemäße Lösung sieht also einen Rotor und einen Stator vor, die durch
einen engen Spalt voneinander getrennt sind, wobei die Ausbildung der Dichtanordnung erfindungsgemäß so gewählt
ist, daß die Strömungsbedingungen nicht längs des Umfangs des Spaltes gleich sind, sondern daß sie für jeden
Punkt der Dichtflächen unterschiedlich sind, wodurch sich die erfindungsgemäße Aufgabenstellung lösen
läßt, was bei Einsatz einer rotierenden axialsymmetrisehen Oberfläche und einer stationären Oberfläche nicht
erzielbar ist. Die erfindungsgemäß eingesetzte Kurvenfläche
weist dabei die Eigenschaft auf, daß eine Tangente, die man an irgendeinen Punkt innerhalb der Kurvenfläche
anlegt, einen spitzwinkligen (positiven oder negativen) Winkel mit der Richtung des Geschwindigkeitsvektors des Rotors,
der gerade für diesen Punkt gültig ist, einschließt. Dabei werden alle Punkte innerhalb der Statoroberfläche,
bei denen der Geschwindigkeitvektor des Rotors eine Richtung von der Innenseite der geschlossenen Kurvenflache
zu deren Außenseite hin aufweist, von der Rotoroberfläche
durch einen Spalt einer vorgewählten Spaltweite getrennt, und alle Punkte auf der Statoroberfläche,
bei denen der Geschwindigkeitsvektor für die Rotorgeschwindigkeit eine Richtung von der Außenseite
der geschlossenen Kurvenfläche zu deren Innenseite hin aufweist, von der Rotoroberfläche durch einen
Technion Research & Development Foundation Ltd. _ Pat 77/2-82M
Spalt mit einer anderen Spaltweite (nämlich einer größeren Spaltweite) getrennt.
Geht man wiederum von dem Fall aus, daß der Druck auf der Außenseite der geschlossenen Kurvenfläche größer
als auf deren Innenseite ist, dann wird Fluid bei jedem Punkt auf der Kurvenfläche, bei dem der Geschwindigkeitsvektor
nach deren Außenseite hin gerichtet ist, in diese Richtung gegen einen Druckaufbau transportiert.
Umgekehrt wird an all den Punkten, bei denen der Geschwindigkeitsvektor
nach der Innenseite der geschlossenen Kurvenfläche hin gerichtet ist, Fluid durch den
hydrodynamischen Effekt nach innen transportiert, was noch durch den Druckunterschied begünstigt wird. Da
die Kurvenfläche vorzugsweise symmetrisch ist und symmet risch zur Rotorachse angeordnet ist, wird Fluid über
eine Hälfte der Kurvenfläche nach innen und über die zweite Hälfte der Kurvenfläche nach außen transportiert.
Sieht man nun eine größere Spaltweite längs des Abschnittes, bei dem der Fluidstrom nach außen gerichtet
ist, und einen engeren Spalt längs des Abschnittes der Kurvenfläche, bei dem der Fluidstrom
nach innen gerichtet ist, vor, dann ergibt sich der Fluidausstrom durch den größeren Spalt - setzt man den
Druck auf beiden Seiten der Kurvenfläche gleich an als größer als der Fluidstrom nach innen durch den
engen Spalt, wie dies sich aus Gleichung (1) ableiten läßt: dies kommt daher, daß der Fluidstrom proportional
der Spaltweite ist. Allerdings wird der
3^ Druckabfall auch eine nach innen gerichtete Fluidstrorikomponente
in Übereinstimmung mit Gleichung (2) erzeugen, weshalb zum Erzielen einer vollständigen Dichtwirkung
die Ausstrommenge des Fluides gleich oder größer der insgesamt auftretenden Einströmmenge gewählt werden
muß. Durch geeignete Wahl der Form der Kurvenfläche, deren Breite sowie der Spaltweite ist es möglich, das
einströmende und das ausströmende Fluid für bestimmte Druckvorgaben gegeneinander auszugleichen.
Technion Research & Development Foundation Ltd. _ Pat 77/2-82M Ίϋ
-ΙΟΙ Es bestünde sogar die Möglichkeit, das erfindungsgemäße
Prinzip auch dahingehend anzuwenden, daß man insgesamt ein Eintreten oder ein Austreten von Fluid durch den
Spalt zuläßt, entweder durch die Innen- oder durch die Außenseite der Kurvenfläche des Stators, um hierdurch
einen Pumpeffekt ähnlich der Wirkung einer Zentrifugaloder Zentripedalpumpe zu erreichen. In diesen Fällen
müssen Öffnungen auf der Innenseite und Außenseite der Kurvenfläche vorgesehen werden, die als Einlasse und
als Auslässe für das zu pumpende Fluid dienen können.
Solche Pumpen können dann von großem Wert sein, wenn eine Verschmutzung des Fluides unter allen Umständen
verhindert werden muß. Da in diesem Fall kein mechanischer Kontakt zwischen dem rotierenden Teil einer sol- chen
"Pumpe" gegeben ist, können auch keine Festkörperpartikel abgerieben werden und auf diesem Weg in das
Fluid gelangen. Eine vorteilhafte Möglichkeit für den Einsatz einer solchen Pumpe könnte in deren Verwendung
als Blutpumpe bei Herz- oder Nierenoperationen sein, bei denen jegliche Art einer Verunreinigung des Fluids
tötliche Folgen haben kann.
In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtanordnung kann man sowohl die Oberfläche des Rotors
glatt und eben und die des Stators in Form der geschlossenen Kurvenfläche oder auch umgekehrt ausbilden.
Wird die Oberfläche des Rotors glatt und eben und die des Stators in Form der geschlossenen Kurve ausgebildet,
dann ist es besonders empfehlenswert, daß die Oberfläche des Stators in Form eines Kreisringes gleicher
Breite ausgebildet ist, dessen Mittelpunkt um einen Abstand vom Mittelpunkt der Oberfläche des Rotors versetzt
ist, wobei die Statoroberfläche durch einen kleinen
Spalt einer Weite h für all die Punkte auf ihr, die auf einer Seite einer durch die Mittelpunkte der
Technion Research & Development Foundation Ltd. Pat 77/2-82M
Oberflächen des Rotors und des Kreisringes gelegten Geraden liegen, und durch einen größeren Spalt einer
Weite H für alle anderen Punkte, die auf der anderen Seite dieser Geraden liegen, von der Oberfläche des
Rotors getrennt ist.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn bei einer erfindungsgemäßen Dichtanordnung Mittel zum Verändern der
Spaltweite zwischen den Oberflächen von Rotor und Stator vorgesehen sind. Hierfür lassen sich alle geeigneten
Mittel einsetzen, besonders vorzugsweise wird dabei jedoch die Oberfläche des Stators einstückig mit
einem ringförmigen Körper verbunden, der axial relativ zur Oberfläche des Rotors hin beweglich ist und mittels
einer Elastizität, vorzugsweise einer Schraubenfeder, gegen die Oberfläche des Rotors hin vorgespannt wird.
Unter bestimmten Einsatzbedingungen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, wenn der Rotor auf der Maschinenwelle
axial beweglich angeordnet und mittels einer Elastizität/ wiederum vorzugsweise mittels einer Schraubenfeder, gegen
die Oberfläche des Stators hin vorgespannt ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Dichtanordnung besteht darin, daß die Oberfläche des Stators in Form von zwei oder mehr gleichen Kreisringabschnitten
als Kurvenfläche ausgebildet ist, wobei die Kreisringabschnitte zusammen eine geschlossene Kurvenfläche
ausbilden und an ihren Enden ineinanderlaufen, und daß die Kurvenfläche von der Oberfläche des Rotors,
jeweils abwechselnd durch größere und kleinere Spaltweiten entfernt ist, derart, daß sich jeweils eine solche
Spaltweite über je eine Hälfte eines Kreisringabschnittes erstreckt, woran sich dann anschließend über die andere
Hälfte desselben Kreisringabschnittes die andere Spaltweite anschließt.
Technion Research & Development Foundation Ltd. Pat 77/2-82M . "
Die Erfindung setzt das Prinzip ein, daß zwischen einer nicht-rotationssymmetrischen, geschlossenen Kurvenfläche
einerseits und einer in einem Abstand von ihr angeordneten anderen ebenen Fläche andererseits dann, wenn eine
der beiden Flächen bewegt wird und die andere feststeht, in einem Fluid innerhalb des Spaltes an jeder Stelle
unterschiedliche Strömungsverhältnisse derart ausbilden, daß dabei insgesamt sowohl ein Fluidstrom von der Innennach
der Außenseite der insich geschlossenen Kurvenfläehe als auch umgekehrt auftritt. Herrschen nun unterschiedliche
Drücke im Bereich innerhalb und außerhalb der geschlossenen Kurvenfläche, dann kann das erfindungsgemäß
erkannte Prinzip durch geeignete Wahl der Spaltweiten so eingesetzt werden, daß entweder ein vollstän-
diger Ausgleich zwischen dem nach außen aus der geschlossenen Kurvenfläche austretenden und dem in sie von außen
her eintretenden Fluidstrom erzielt wird oder daß gar ein gewünschter Gesamtaustritt bzw. Gesamteintritt von
Fluid bezüglich des innerhalb der geschlossenen Kurvenfläche liegenden Raumes erreicht werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber im Prinzip noch näher erläutert. Es
zeigen:
25
25
Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Dichtanordnung mit einer exzentrisch
gelagerten kreisförmigen Statoroberfläche;,
Fig. 2 einen Schnitt längs B-B aus Fig. 1 zur "
Darstellung der Geometrie für die Fließverhältnisse zwischen Rotor und Stator;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer anderen Aus-
fü hrungsform einer erfindungsgemäßen Dichtung
mit einer Statoroberfläche, die symmetrisch zur Rotoroberfläche angeordnet ist;
Technion Research & Development Foundation Ltd. .. Pat 77/2-82M
Fig. 4 einen Schnitt längs C - C in Fig. 3, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine weitere Ausgestaltung für eine Statoroberfläche bei einer erfindungsgemäßen
Dichtanordnung. 5
In den Fig. 1 und 2 ist ein Rotor 1 dargestellt, der an einer Maschinenwelle 3 befestigt ist und, wie durch einen
Pfeil dargestellt, sich in Uhrzeigerrichtung dreht. Der Rotor 1 ist vom Stator 2 durch einen Spalt getrennt,
der längs seines halben Umfanges eine Spaltweite h und längs der anderen Hälfte seines Umfanges eine Spaltweite
H aufweist. Der Stator 2 ist in Form einer Kreisringfläche mit einem mittleren Radius R und einer Breite L
ausgeführt, wie dies in Fig.· 2 dargestellt ist, worauf verwiesen wird.
Der Mittelpunkt des Stators 2 ist zum Mittelpunkt des Rotors 1 um eine Exzentrizität e versetzt exzentrisch
angeordnet, wobei die Mittelpunkte des Rotors 1 und des Stators 2 auf einer Durchmesserlinie A-A angebracht
sind. Betrachtet man die obere Hälfte von Fig. 2, d.h. den oberhalb der Schnittlinie A-A liegenden Abschnitt
der Figur,und insbesondere Punkt D auf dem Stator 2,
dann wird ersichtlich, daß jeder Punkt des Rotors 1 auf einem Radius R sich mit einer Geschwindigkeit v,
die von der Innenseite zur Außenseite der Statoroberfläche gerichtet ist, bewegt. Dies führt dazu, daß das
Fluid im Spalt über die Breite des Stators 2 hinweg mit einer Geschwindigkeit ν bewegt wird, wobei ν die
Komponente der Geschwindigkeit ν in Richtung des Radius R des Stators 2 darstellen soll.
Aus der Figurendarstellung kann weiterhin gesehen werden, daß bei jedem Punkt in der oberen Zeichnungshälfte
der Fig. 2, d.h. oberhalb der Schnittlinie A-A, ein nach außen gerichteter Geschwindigkeitsvektor (wie be-
Technion Research & Development Foundation Ltd. _ ..
Pat 77/2-82M
schrieben) vorliegt, der bis auf den Wert 0 hin abnimmt, wenn der betreffende Punkt die Linie A-A schneidet.
Gleichermaßen ist erkennbar für den Abschnitt aus Fig. 2,der unterhalb der Linie A-A liegt und dort den Punkt
D1 aufweist (unterhalb der'Schnittlinie A-A), daß dort
an jedem Punkt der Vektor v' der Rotorgeschwindigkeit nach innen, d.h. von der Außenseite zur Innenseite der
Statoroberfläche hin gerichtet ist. Wenn man nun die
Spaltweite H im Abschnitt oberhalb der Linie A - A in Fig. 2 größer ausbildet als die Spaltweite h unterhalb
dieser Linie, dann wird bei zwei Punkten, die symmetrisch bezüglich der Linie A - A in den beiden Hälften des Rotors
liegen, ein größeres Fluidvolumen nach außen (in der oberen Hälfte) als nach innen (in der unteren Hälfte)
bewegt. Der netto nach auswärts fließende Fluidstrom läßt sich analytisch durch entsprechende Anwendung von Gleichung
(1) - siehe oben - wie folgt erfassen:
dQt = dQ1 - dQ.J (3).
Die Gleichung (3) führt nach Integrierung über den Statorumfang zu:
Qt = w . e . R (H-h). (4)
Die vorstehende Beschreibung bezieht sich nur auf eine Ausführungsform für die Erfindung, nämlich auf eine solche,
die sich auf einen Rotor 1 mit glatter Oberfläche bezieht,und auf eine.Statoroberfläche, die in Form einer
geschlossenen Kurve ausgebildet ist. Zum selben Ergebnis kann man aber auch gelangen, wenn man die Aufgaben des
rotierenden und des stationären Teils miteinander vertauscht, da der vorstehend beschriebene Effekt auf die
Relativgeschwindigkeit zwischen Stator und Rotor zurück-
zufuhren ist.
Technion Research & Development Foundation Ltd. _ *c _
Pat 77/2-82M
In einer alternativen Ausführungsform kann man daher den Stator auch mit einer glatten,ebenen Oberfläche ausbilden,
während der Rotor mit einer erhabenen und geschlossenen Kurve an seiner Oberfläche versehen ist,
p- wobei diese Kurve von der Statoroberfläche durch einen
Spalt getrennt ist, dessen Weite unterschiedlich ist in Übereinstimmung mit dem relativen Geschwindigkeitsvektor an jedem Punkt der Kurve, wie weiter oben für
das andere Ausführungsbeispiel im Prinzip ausgeführt.
Der Fluidfluß durch den Spalt ergibt sich als Differenz zwischen den Fluidströmen, die nach auswärts und nach
einwärts gerichtet sind, entsprechend dem Druckgradienten P1 - P„ (vgl. Gleichung (2) weiter oben). Demgemäß läßt
5 sich der resultierende Gesamtfluß Q durch den Spalt berechnen zu
Q = R. (H-h)-w-e-TC -R- (H3+h3) · (P1-P2)ZIZ^-L (5).
Bei vorgegebenen Einsatzbedingungen, etwa bei einer
Druckdifferenz P1-P2, einer Rotationsgeschwindigkeit w
und einer Viskosität μ des Fluides, kann eine Dichtungsgeometrie, welche die Werte für H, h, L und e erfaßt,
so ausgewählt werden, daß Q entweder den Wert Null oder einen positiven Wert einnimmt, wodurch ein Fluidstrom
von der Hochdruckzone zur Niederdruckzone verhindert wird.
Fig. 1 zeigt auch einige konstruktive Einzelheiten einer erfindungsgemäßen Endflächen-Dichtanordnung. Der Stator
2 weist eine kreisringförmige Formgebung mit einer zylindrischen Bohrung auf und ist in axialer Richtung längs
einer zylindrischen Nabe 5 verschieblich, die als innenliegender Vorsprung eines Gehäuses 4 ausgeformt ist. Die
zylindrische Oberfläche der Nabe 5 ist exzentrisch zur Achse der Welle 3 um einen Abstand e (Exzentrizität) versetzt,
wodurch sich die exzentrische Lage des Stators
Technion Research & Development Foundation Ltd. _ 1 fi
Pat 77/2-82M
ergibt. Dabei werden die beiden Teile gegenseitig gegen das Eindringen von Fluid durch eine ringförmige Dichtung
(Ringdichtung) oder einen O-Ring 6 abgedichtet. Weiterhin ist eine Schraubenfeder 7 vorgesehen, welche den
Stator 2 in Richtung auf die Oberfläche des Rotors 1 hin drückt. Anstelle der Schraubenfeder 7 kann jedoch
auch jede andere geeignete Einrichtung zum Andrücken des Stators 2 in Richtung auf die Rotoroberfläche vorgesehen
werden, wie etwa eine Druckdose, ein Faltenbalg, ein Federungsblech oder eine Serie geeignet verteilter
kleiner Druckfedern. Es soll auch noch darauf hingewiesen werden, daß bei der Darstellung der Spaltweiten H
und h in der Zeichnung und des Unterschiedes zwischen beiden Größen aus Gründen einer besseren und klareren
Darstellung viel größere Weiten und Unterschiede dargestellt sind, als diese in Praxis, wo es sich nur um
Bruchteile von Millimetern handelt, auftreten.
Die Flächeridichtung, die in den Fig. 3 und 4 dargestellt
ist, ist im wesentlichen identisch mit der aus den Fig. 1 und 2,mit Ausnahme der Tatsache, daß hier die Statorfläche
2a symmetrisch relativ zur Wellenachse angeordnet ist, was zu einer ausgeglichenen Druckverteilung auf
dem Rotor 1 führt. Die Statorfläche ("Statorkurve") 2a ist aus zwei zusammenlaufenden Kreisbögen zusammengesetzt,
die ihrerseits von der Oberfläche des Rotors 1 über zwei weite Spalte H. und zwei enge Spalte h.. getrennt
sind (vgl. Fig. 3). Die in Fig. 4 dargestellte Fließrichtung des Fluids entspricht einer Drehung des
Rotors 1 in Uhrzeigerrichtung (wie durch den Pfeil dargestellt) · Eine noch andere Ausbildung der Statorfläche
ist in Fig. 5 dargestellt: die Statorfläche hat hier einen symmetrisch zur Rotorachse angeordneten Kurvenverlauf
und ist aus vier Kreisbögen zusammengesetzt. 35
Technion Research & Development Foundation Ltd. .-Pat
77/2-82M
Wie bei den vorhergehenden Figuren bereits dargestellt, ist jeder der vier Kreisbögen jeweils mit einem Oberflächenabschnitt,
der von der Rotoroberflache durch einen engen Spalt getrennt ist, und mit einem Oberflächenabschnitt,
der Von der Rotoroberfläche durch einen weiteren Spalt getrennt
ist, verseilen. Es ist durchaus möglich, auch noch andere Ausgestaltungen für die Form der Statorfläche zu finden,
wobei sich insbesondere verschiedene Kombinationen aus gleichen Kreisbögen einsetzten lassen, deren jeder, wie
vorstehend erwähnt, einen Spaltabschnitt mit kleiner Weite h und einen Spaltabschnitt mit größerer Weite H
zur Rotoroberfläche ausbildet. Die für einen bestimmten Einsatzfall zu treffende Wahl wird im wesentlichen abhängig
sein von den gegebenen Herstellmöglichkeiten sowie
von anderen Überlegungen.
Wenn bei geringen Geschwindigkeiten und bei Stillstand ein unerwünschtes Austreten von Fluid verhindert werden
muß, kann die erfindungsgemäße Dichtung mit einem Schutzelement
versehen werden, etwa mit einem Ring S (vgl.
Fig. 5), der entweder innerhalb der geschlossenen Statorkurve oder der diese umgebend angeordnet ist und der
von der gegenüberliegenden Oberfläche durch einen Spalt
der Weite h oder geringer entfernt ist. 25
Bei einem praktisch ausgeführten Versuch, der mit einer " kreisringförmigen Enddichtung durchgeführt wurde, und
bei dem ein Druckunterschied von 11 kp/cm2 erzielt wurde,
hatte die Dichtung die nachfolgend angegebenen Dimensio-
nen und arbeitete unter den folgenden Einsatzbedingungen:
Exzentrizität e = 21 mm Breite L =4 mm
große Spaltweite H = 0,018 mm enge Spaltweite h =0,010 mm
Viskosität des Fluids = 0,030 Pa-see.
Winkelgeschwindigkeit w = 100 rad/sec.
Technion Research & Development Foundation _ 1ft _
Pat 77/2-82M lö
Um einen Austritt des Fluids durch die Dichtung trotz des Druckgefälles zu verhindern, ist es erforderlich,
die Spaltweite in Abhängigkeit von der Änderung der Druckverhältnisse einzustellen. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß man in geeigneter Form Dimensionen und Eigenschaften der Schraubenfeder 7 (Fig. 1) berechnet
bzw. auswählt. Eine andere Möglichkeit besteht auch darin, den Stator mit einem mechanischen oder
hydraulischen Mechanismus zu verbinden-, der dafür einig gerichtet ist, den Stator axial in Richtung auf die
Rotorfläche hin oder von dieser weg zu bewegen, wobei dies abhängig von einem Signal ausgelöst werden kann,
das von einem Sensor erhalten wird, wobei dieser Sensor auf Druckänderungen oder Änderungen der Fluidgeschwindigkeit
anspricht.
Wenn im vorhergehenden nur Ausgestaltungen der Statoroberfläche
beschrieben wurden, so ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt: es besteht sehr wohl die Möglichkeit,
eine Vielzahl anderer Arten von Statorausbildungen ("Stafeorkurven") für denselben Zweck einzusetzen, wobei
nach der Erfindung die Bedingung erfüllt sein muß, daß nämlich wechselseitige Spannungen bzw. Kräfte
auftreten müssen, bei denen die Geschwindigkeitsvektoren hinsichtlich der geschlossenen Statorfläche einmal nach
innen und einmal nach außen gerichtet sein müssen. Die geschlossene Statorfläche muß dabei nicht notwendigerweise
eine symmetrische Formgebung aufweisen, weder bezüglich ihrer eigenen Halbierungslinie, noch bezüglich
der Rotorachse. Aber es versteht sich von selbst, daß eine symmetrische Formgebung für die Statorfläche, wie
z. B. in Fig. 4 dargestellt, zu einer symmetrischen Belastung des Rotors führt, was für den' Ausgleich der
rotierenden Teile von Vorteil ist. 35
Anstelle gleichmäßiger Spaltweiten h und H längs eines vollständigen Bogens der geschlossenen Statorkurve ist
Technion Research & Development Foundation Ltd. Q_
Pat 77/2-82M "iy"
-19-
es auch möglich, die Spaltweite entsprechend den Änderungen der Vektor:
nehmen zu lassen.
rungen der Vektorkomponente ν (Fig. 2) zu- und ab-
Leerseite
Claims (9)
1.1 Berührungslose Endflächen-Dichtanordnung für eine
Rotationsmaschine, die einen auf einer drehbaren Maschinenwelle angeordneten Rotor und einen mit einem Maschinengehäuse
verbundenen Stator aufweist, wobei Rotor und Stator einander gegenüberliegende glatte und vorzugsweise ebene
Oberflächen aufweisen, die durch einen Spalt voneinander getrennt sind, der über seinen Verlauf wenigstens zwei
unterschiedliche Spaltweiten aufweist, dadurch g e kennz ei chnet, daß eine der beiden Oberflächen
glatt und eben ausgebildet ist, während die andere die Form einer in sich geschlossenen Kurvenfläche (2; 2a)
ausbildet, innerhalb deren Innenseite die drehbare Maschinenwelle (3) angeordnet ist und deren Außenseite innerhalb
der Kontur der anderen Oberfläche (1) liegt, daß die geschlossene Kurvenfläche (2; 2a) eine Untertei—
lung zwischen einer Zone höheren und einer Zone niedrigeren Druckes ausbildet und eine solche Formgebung aufweist,
daß die Tagente an einen beliebigen Punkt (D; D1)
aus der Kurvenfläche (2; 2a) mit dem Vektor (v; v1) der
im jeweiligen Punkt gegebenen Geschwindigkeit einen (positiven oder negativen) spitzen Winkel einschließt,
und daß die Spaltweite (h, H; h., H1) zwischen beiden
Oberflächen bei den Punkten ^innerhalb der Kurvenfläche
(2; 2a), deren Geschwindigkeitsvektoren (v1) eine von
der Zone höheren Druckes zu der niedrigeren Druckes hin verlaufende Richtung aufweisen, kleiner als bei den
Punkten ist, deren Geschwindigkeitsvektoren (v) eine von der Zone niedrigeren Druckes zu der höheren Druckes hin
verlaufende Richtung aufweisen.
c
2. Dichtanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Rotors (1) glatt und eben und die des Stators (2) in Form der geschlossenen
Kurve ausgebildet ist.
-^q
3. Dichtanordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Stators (2) glatt und eben und die des Rotors (1) in Form der geschlossenen
Kurve ausgebildet ist.
4. Dichtanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Stators (2) in Form
eines Kreisringes gleicher Breite (L) ausgebildet ist, dessen Mittelpunkt um einen Abstand (e) vom Mittelpunkt
der Oberfläche des Rotors (1) versetzt ist, wobei die Oberfläche des Stators (2) durch einen kleinen Spalt
einer Weite (h) für den Abschnitt von ihr, der auf einer Seite einer durch die Mittelpunkte der Oberflächen des
Rotors (1) und des Kreisringes (2) verlaufenden Geraden (A-A) liegt, und durch einen größeren Spalt einer Weite
(H) für den anderen, auf der anderen Seite der Gerade (A-A) liegenden Abschnitt von der Oberfläche des Rotors
(1) getrennt ist.
5. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (7) zum Verändern
der Spaltweite zwischen den Oberflächen von Rotor (1) und Stator (2) vorgesehen sind.
6. Dichtanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Stators (2) einstückig mit einem ringförmigen Körper verbunden ist,
der axial relativ zur Oberfläche des Rotors (1) hin be-
Technion Research & Development Foundation Ltd. _ Pat 77/2-82M J
weglich ist und mittels einer Elastizität (7). gegen die Oberfläche des Rotors (1) hin vorgespannt wird.
7. Dichtanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Elastizität eine Schraubenfeder (7) vorgesehen ist.
8. Dichtanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor (1) auf der Maschinenwelle (3) axial beweglich angeordnet und mittels einer Elastizität
gegen die Oberfläche des Stators (2) hin vorgespannt ist.
9. Dicht anordnung, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Stators (2) in Form von zwei oder mehr gleichen Kreisringabschnitten ausgebildet
ist, die zusammen eine geschlossenen Kurvenfläche ausbilden und an ihren Enden miteinander verbunden sind,
und daß die Kurvenfläche von der Oberfläche des Rotors
(1) durch abwechselnd größere und kleinere Spaltweiten entfernt ist, wobei sich jeweils eine solche Spaltweite
über je eine Hälfte eines Kreisringabschnittes erstreckt.
Technion Research & Development Foundation Ltd.
Pat 77/2-82M ■ - 4 -
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