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Bediengerät, insbesondere Fadenansetzgerät
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für eine Ringspinnmashine Die Erfindung bezieht sich auf ein Bediengerät
für eine Ringspinnmaschine, insbesondere auf ein Fadenansetzgerät, welcnes von einem
Flyer kommende, auf einem Spulentransportwagen angeordnete Vorgarnspulen in ein
oberhalb der Ringspinnmaschine befindliches Spulengatter verbringt, nach Patentanmeldung
P 32 10 329.8.
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Nach der vorgenannten Patentanmeldung wird ein mit vollen Vorgarnspulen
bestückter Spulentransportwagen vom Flyer in den Bereich der Ringspinnmaschine gebracht.
Ein Bediengerät entnimmt nun von dem Spulentransportwagen einzelne oder mehrere
Vorgarnspulen und bewegt diese in den Bereich des Spulengatters, um somit die Bestückung
der Ringspinnmaschine mit vom Flyer kommenden Vorgarnspulen zu erleichtern und zu
automatisieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Bewegungsablauf
zwischen dem an der Ringspinnmaschine vorliegenden Spulentransportwagen und dem
Bediengerät weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bediengerät
eine Vorrichtung aufweist, durch welche mindestens eine Vorgarnspule vom Spulentransportwagen
abgenommen, zum Transport gespeichert und in das Spulengatter aufgesteckt wird.
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Durch die selbsttätige Arbeitsweise der Vorrichtung wird die Bedienperson
weitgehend von der körperlich schweren und rein-mechanischen Tätigkeit des Spulentransportes
entlang der Maschine und des Hochhebens der schweren Vorlagespulen in die Höhe des
Aufsteckgatters entlastet. Der Spulentransportwagen kann eine große Zahl - beispielsweise
zehn senkrechte Reihen zu je acht Stück - von Spulen vorhalten, aus denen das Bediengerät
auch über eine längere Zeit, in der keine Bedienperson anwesend ist, die neue Spulentransportwagen
vorlegt (beispielsweise in der Nachtschicht oder über das Wochenende), die Ringspinnmaschine
selbsttätig bestücken kann.
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Dadurch, daß das Bediengerät eine Anzahl von Vorgarnspulen speichern
kann, kann es auf einem Umlauf von der Ubernahmestadion am Vorgarnspulenwagen bis
zur Rückkehr zu dieser über nahmestadion an mehreren Stellen der Ringspinnmaschinen
volle Vorlagespulen aufstecken. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich, daß das
Bediengerät nach jeder Ubergabe einer vollen Vorgarnspule an das Gatter zum Spulentransportwagen
zurückkehrt und dort eine neue Vorgarnspule abholt. Das Bediengerät kann somit seiner
Haupttätigkeit - beispielsweise dem Beheben von Fadenbrüchen - weitgehend ungestört
nachkommen, da diese Tätigkeit jeweils nur für kurze Zeit zum Übernehmen neuer Vorgarnspulen
vom Spulentransportwagen und zum übergeben von Vorgarnspulen an das Gatter unterbrochen
werden muß. Zusätzliche unproduktive Wegstrecken zum Abholen und Abliefern von Vorgarnspulen
werden somit nicht erforderlich. Anders betrachtet kann das Bediengerät auf seinem
planmäßigen Umlauf um die Ringspinnmaschine im Zuge seiner Haupttätigkeit in der
Regel den aufgetretenen Bedarf an nachzusteckenden Vcrlagespulen aus seinem mitgeführten
Vorrat von Vorgarnspulen decken und Engpässe durch fehlende Vorgarnspulen vermeiden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung und der einzelnen
Bewegunsabläufe hierfür ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische
Draufsicht auf die Bewegung der Spulentransportwagen zwischen Flyer und Ringspinnmaschine,
Fig. 2 eine Seitenansicht der erfinuungsgemäßn Vorrichtung im Bereich des Spulengatters;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung; Fig. 4 eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 10; pig. 5 bis 11 die Bewegungsabläufe
der erfindungsgemäBen Vorrichtung in Draufsicht; Fig. 12 eine weitere Ausführungsform
der.Erfindung.
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In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel in Draufsicht schematisch dargestellt:
von einem Flyer 2 werden über Spulentransportwagen 3 volle Vorgarnspulen zu einer
Ringspinnmaschine 1 gebracht.
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Befindet sich ein mit vollen Vorgarnspulen bestückter Spulentransportwagen
3' im Bereich der Ringspinnmaschine 1, so entnimmt ein auf einer Schiene 4 entlang
der Ringspinnmaschine 1 verfahrbares Bediengerät 5 mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 6 entweder einzelne oder mehrere Vorgarnspulen und transportiert diese
in den Bereich des oberhalb der Ringspinnmaschine 1 angeordneten Spulengatters,
wo sie abgelegt oder aufgesteckt werden.
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Am Bediengerät 5 ist eine Vorrichtung 6 angeordnet, die Einrichtungen
zum Entnehmen voller Vorgarnspulen aus dem Spulentransportwagen 3', zum Speichern
mehrerer Spulen und zum übergeben einzelner Spulen an die Hängehalter 7 des Spulengatters
8 aufweist. Die Vorrichtung 6 besitzt einen zwei Rahmen 9, in dem über Umlenkglieder
10 und 11 ein edloses Transportglied 12 geführt ist, das zur Aufnahme voller Vorgarnspulen
13 eingerichtet ist. Mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Arbeitselementes,
dessen Kolben 14 am Bediengerät 5 befestigt ist und dessen Kolbenstange 15 mit dem
Rahmen 9 in Verbindung steht, kann die Vorrichtung 6 zum Aufstecken einer vollen
Vorgarnspule 13 an den Hängehalter 7 in Pfeilrichtung I angehoben werden.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Vorrichtung 6 mittels eines.
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Motors 16 und eines Schneckenradgetriebes 17 um eine Achse 18 um etwa
90 ° am Bediengerät 5 schwenkbar. Das Transportband ist als Gliederkette ausgebildet,
wobei jedes dritte Kettenglied einen Aufsteckdorn 19 zum Aufnehmen voller Vorgarnspulen
aufweist.
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Das endlose Transportband ist mittels eines Motors 20 und eines Getriebes
21, der das Umlenkglied 10 antreibt, bewegbar. Führungsschienen 22 führen die mit
Vorgarnspulen bestückten Kettenglieder in der vorgesehenenen exakten Stellung. Beiderseits
des Rahmens 9 ist eine Lade 23 mittels einer Kolben/Zylinder-Einheit 24, deren Kolbenstange
25 mit der Lade verbunden ist, vor und zurück verschiebbar. Im Bereich der Vorderkanten
dieser Lade 23 sind Schwenkwellen 26 gelagert, an denen mehrere Greifklaaen 27 angeordnet
sind. Die beiden Schwenkwellen 26 sind über ein Viergelenk in umgekehrtem Drehsinne
miteinander drehverbunden und durch ein Arbeitselement 28, dessen Zuganker 29 über
eine Kulisse 30 mit einer der Schwenkwellen 26 in Verbindung steht, schwenkbar.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist das Arbeitselement 14, 15 der
Fig. 2 in den Figueren 3 und 4 sowie das Arbeitselement 28 der Fig. 3 in Fig. 4
nicht dargestellt: In den Figuren 5 bis 11 sind die von der Vorrichtung 6 ausgeführten
Bewegungsabläufe in mehreren Phasen dargestellt1 wobei die einzelnen Bestandteile
der Vorrichtung 6 weitestgehend schematisiert sind.
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Beim Entlanglaufen des Bediengerätes 5 an der Ringspinnmaschine 1
ist die Vorrichtung 6 in die in den Figuren 5, 10 und 11 gezeigte Stellung geschwenkt,
index sie nicht über die Aussenkante des Bediengerätes hinausragt und somit nicht
behindert und in der die übernommenen Vorgarnspulen 13 in der Ebene der Hängehalter
7 stehen, auf die sie aufgesteckt werden sollen. Zum Übernehmen von Vorgarnspulen
13 aus dem Spulentransportwagen 3' wird die Vorrichtung 6 mittels des Motors 16
und des Getriebes 17 um die Achse 18 in die in den Figuren 6 bis 9 gezeigte Stellung
geschwenkt, in der die Aufsteckdorne 19 der Vorrichtung 6 mit den Aufsteckdornen
31 einer ersten senkrechten Reihe von Aufsteckdornen des Spulenwagens 3' fluchten.
In dieser Stellung wird mittels des Arbeitselementes 24 die Lade 23 in Pfeilrichtung
III in die in Fig. 7 gezeigte Stellung geschoben. Dort werden mittels des Arbeitselementes
28 die Greifklauen 27 in Pfeilrichtung IV in die in Fig. 8 gezeigte Stellung geschwenkt,
in der sie hinter die Bünde üblicher Vo2garnspulen greifen. Sodann wird mittels
des Arbeitselementes die Lade 23.in Pfeilrichtung V in die iii Fig. 9 gezeigte Stellung
zurückgezogen, wobei die Vorgarnspulen 13 von den Auf steckdornen 31 des Spulenwagens
3' abgezogen und auf die Aufsteckdorne 19 des Transportbandes 12 aufgeschoben werden.
Anschließend wird mittels des Motors 16 die Vorrichtung 6 in Pfeilrichtung VI in
die in Fig. 10 gezeigte Stellung geschwenkt. In dieser Stellung verbleibt die Vorrichtung
6 während des Umlaufs des Bediengerätes 5 um die Ringspinnmaschine und bei der Übergabe
der Vorgarnspulen an das Gatter 8.
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Wenn alle auf dem Transportband 12 gespeicherten Vorgarnspulen an
das Gatter abgegeben sind, wird die Vorrichtung 6 gemäß Fig. 11 in der Übernahmestellung
gegenüber dem Spulentransportwagen 3' mittels des Motors 16 wieder in PfeilrichtungVIIin
die in Fig. 6 gezeigte Stellung geschwenkt, wobei der Spulenwagen 3' in Pfeilrichtung
VIII um eine Aufsteckdorn-Teilung verschoben wurde, so daß die Aufsteckdorne 19
der Vorrichtung 6 nunmehr mit der zweiten senkrechten Reihe von Aufsteckdornen 31
des Spulenwagens 3' fluchtet; I In dieser Stellung wiederholt sich der vorstehend
beschriebene Ubernahmevorgang voller Vorgarnspulen 13 vom Spulenwagen 3' auf:die
Transportvorrichtung 12.
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Die Übergabe einzelner voller Vorgarnspulen an das Gatter erfolgt
dadurch, daß durch Weiterbewegen des Transportbandes 12 mittels des Motors 20 eine
Vorgarnspule 13 in die in Fig. 2 gezeigte senkrechte Stellung überführt wird und
dann, wenn das Bediengerät 5 sich in einer Stellung befindet , in der diese senkrecht
stehende Vorgarnspule 13 mit einem leeren Hängehalter 7 im Spulengatter 8 fluchtet,
der Rahmen 9 durch das Arbeitselement 14/15 in Pfeilrichtung I soweit nach oben
bewegt wird, daß die senkrecht stehende Vorgarnspule auf diesen Hängehalter 7 aufgesteckt
wird. Danach wird-der Rahmen wieder abgesenkt und durch Bewegen der Transportkette
12 die nächste volle Vorgarnspule in die senkrechte Stellung überführt.
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Die Fig. 12 zeigt eine Variante dieser Übergabevorrichtung, bei der
die Transportkette 12 im Rahmen 9 nicht vertikal bewegbar ist. Das Arbeitselement
14/15 bewegt hier einen an einer Geradführung 32 verschiebbaren Spulenheber 33,
der zinke durch Bewegen der Transportkette 12 senkrecht gestellte Vorgarnspule 13
übernimmt und zum Aufstecken auf den Hängehalter anhebt.
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In der beschriebenen Ausführungsform weist die Gliederkette 12 Aufsteckdorne
19 auf, die in Anzahl und Anordnung den Aufsteckdornen einer senkrechten Reihe des
Vorgarnspulen-Transportwagens 3' entspricht. Ebenso weist die Lade 23 einen der
Anzahl der Aufsteckdorne entsprechende Zahl von Greifklauen-Paaren 27 auf, durch
die gleichzeitig eine ganze senkrechte Reihe von Vorgarnspulen aus dem Spulentransportwagen
auf die Gliederkette 12 überführt werden. Es ist auch möglich, nur ein Greifklauen-Paar
2i vorzusehen, das jeweils nur einzelne Vorgarnspulen 13 aus dem Spulentransportwagen
3' auf die Aufsteckdorne 19 der Gliederkette 12 überführt, das dann jedoch zusätzlich
senkrecht verschiebbar sein muß, um an den verschiedenen Aufsteckdornen tätig werden
zu können.
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Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Einrichtung Fühl- und.
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Steuervorrichtungen umfaßt, die die Notwendigkeit bestimmter Bewegungsabläufe
fühlt, bzw. die aufeinander abgestimmte Reihenfolge bestimmter Bewegungen steuert
und koordiniert.
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So sind nicht näher dargestellte Fühlvorrichtungen mechanischer oder
optischer Art, bspw. in Form von Licht-Reflexions-Fühlern vorgesehen, die bspw.
zu bestückende Positionen im Gatter der Ringspinnmaschine fühlen und die Übergabe
einer vollen Vorlagespule an den betreffenden Hängehalter 7 des Gatters 8 veranlassen
oder die den Fühlstand des Transportbandes 12 fühlen und gegebenenfalls die Übernahme
neuer Vorgarnspulen 13 aus dem Spulentransportwagen 3' veranlassen. Ferner sind
Steuervorrichtungen vorgesehen, die das Betätigen der die einzelnen Bewegungsabläure
der Fig. 5 bis 11 bewirkenden Arbeitselemente 14/15, 16, 20, 24, 28 usw. in der
vorgesehenen zeitlichen Abfolge auslösen und steuern. Der Aufbau derartiger Fühl-
und Steuervorrichtungen ist dem einschlägigen Fachmann bekannt und wird daher hier
nicht wiedergegeben.
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Bei den Hängehaltern 7 des Gatters 8 kann es sich um Hängehalter handein,
von denen die aufgesteckten Vorgarnspulen 13 im Betrieb der Ringspinnmaschine abgearbeitet
werden. Es kann sich aber auch um Hängehalter handeln, an denen sich die aufgesteckten
Vorgarnspulen in einer Vorratsposition befinden, aus der sie durch die Bedienperson
bei Bedarf in eine Ablaufposition, in der eine Vorgarnspule leer gelaufen ist, umgesteckt
werden.
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