DE3133629C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Reinigung von Gegenständen von anhaftenden flüssigen Oberflächenbehandlungsmitteln
nach der galvanischen und/oder chemischen
Oberflächenbehandlung und deren Rückgewinnung, mit Beförderungsanlage,
Laufwagen, Behandlungsstation, Trommelaggregat mit perforierten
Wänden, Behandlungsbehälter, Gas-, vorzugsweise Luft-,
und Wasseranschlüssen sowie verbindenden Rohrleitungen.
Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung von Gegenständen von anhaftenden
flüssigen Oberflächenbehandlungsmitteln und deren Rückgewinnung
sind bereits bekannt.
Diese Rückgewinnung ist erforderlich, da zum Beispiel bei der
Massengalvanisierung in Galvanisiertrommeln mit dem Behandlungsgut
und der Galvanisiertrommel erhebliche Mengen an Behandlungsflüssigkeit
ausgeschleppt, im nachfolgenden Spülverfahren
abgespült und damit als Wertstoff vernichtet werden,
da die Konzentration zu gering ist, um sie dem Bad wieder zuzuführen.
Mit den üblicherweise vorgeschalteten Standspülbädern
läßt sich zwar ein Teil des Wertstoffes zum Ausgleich
von Verdunstungsverlusten dem Behandlungsbad wieder zuführen,
der größere Teil der Wertstoffe wird aber weiter der Entgiftungsanlage
zugeführt und verursacht dabei weitere Kosten.
Eine für diesen Zweck vorgeschlagene Vorrichtung vermeidet
diese Nachteile, indem das Behandlungsmittel durch Absaugen
entfernt wird (DE-OS 27 58 550). Da der Absaugevorgang hierbei
in einer von dem Behandlungsbehälter separat angeordneten
Kammer erfolgt, muß das abgesaugte Mittel über Leitungen in
das Behandlungsbad zurückgeführt werden, was technischen Aufwand
erfordert.
In der DE-GM 71 16 602 ist eine Vorrichtung für das Abspülen
von Warenträgern, die dem Transport von in Galvanisieranlagen
oder anderen Tauchanlagen zu behandelnden Gegenständen dienen,
beschrieben. Als Nebeneffekt wird dabei auch das Behandlungsgut
abgespült. Diese jeweils an Spülbehältern angebrachte Vorrich
tung ermöglicht keine Rückgewinnung von konzentrierter Behand
lungslösung. Allenfalls nach vorhergehender Verdünnung mit
Spülwasser ist eine gewisse Rückgewinnung, jedoch mit den oben
beschriebenen Nachteilen möglich. Ein Absaugen oder Ablassen
des Behandlungsgutes zur Rückgewinnung der Behandlungslösung in
Originalkonzentration ist aufgrund der Anordnung des Behand
lungsgutes mit der beschriebenen Vorrichtung weder möglich noch
vorgesehen. Ferner weist sie den Nachteil auf, daß an jeder
Spülstation eine derartige Vorrichtung erforderlich ist.
Diesen Nachteil, daß nach jeder Behandlungsstation eine eignene
Vorrichtung zum Rückgewinnen von Behandlungslösung erforderlich
ist, weist auch die in der Zeitschrift Oberfläche JOT, 1981,
Heft 5, Seiten 242 bis 245 bechriebene Lösung auf. Ähnlich wie
bei der DE-OS 27 58 550 muß ferner auch hier die zurückgewon
nene Behandlungslösung mittels Pumpen und Rohrleitungen in das
Behandlungsbad zurückgeführt werden. Da bei dieser Vorrichtung
auch kein Spülvorgang im Anschluß an die Konzentrat-Rückgewin
nung vorgesehen ist, werden sich an allen ihren Bauteilen, so
weit sie vom Luftstrom berührt werden, aus der mitgeführten Be
handlungsflüssigkeit Verkrustungen bilden.
Wie die bereits erwähnten bekannten Vorrichtungen weist auch
die in der DE-OS 22 03 590 beschriebene den Nachteil auf, daß
jeweils ein Exemplar nach jeder Behandlungsstation erforderlich
ist, eine Rückgewinnung von Behandlungslösung allenfalls nach
deren vorheriger Verdünnung mit Spülwasser möglich und die
Rückführung in das Behandlungsbad aufwendig ist.
Es gehört auch bereits zum allgemeinen Stand der Technik, Behandlungslösungen
von Gegenständen durch Abblasen mit Preßluft
zumindest teilweise zu entfernen. Dieses Verfahren ist
jedoch auf in Trommelaggregaten befindliche Gegenstände nicht
übertragbar, da hierbei das flüssige Behandlungsmittel in die
Umgebung versprüht wird und nur mit großem technischen Aufwand,
wie speziellen Absaugeanlagen, und dann nur sehr unvollkommen
zurückgewonnen werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Zurverfügungstellung
einer Vorrichtung und eines Verfahrens, die eine Reinigung
von Gegenständen von anhaftenden flüssigen Oberflächenbehandlungsmitteln
und deren unmittelbare Rückführung in den
Behandlungsbehälter ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der
eingangs bezeichneten Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß am Laufwagen und mit diesem mitfahrend zwei Halbscha
len (2) verschiebbar angeordnet sind, welche nach dem Ausheben
des Trommelaggregats (3) aus der Behandlungsstation auf dieses
zu gefahren werden und es dabei so weit umfassen, daß nur in
seinem unteren Bereich ein Spalt bleibt, wobei in den Halbscha
len Öffnungen (4) zum Durchblasen eines Gasstroms und in einer
oder beiden Halbschalen Öffnungen (5) zum Durchleiten von Spül
wasser, angebracht sind.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bestehen darin, daß das Trommelaggregat (3) an den beiden
Stirnwänden mit rotationssymmetrischen Kanten (6) ausgestattet
ist und daß als Gas für das Durchblasen des Trommelaggregats
Luft verwendet wird.
Weitere Ausführungsformen der Vorrichtung sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren
der oben beschriebenen Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die in üblicher Weise behandelten Gegenstände mit dem
Trommelaggregat aus dem Behandlungsbehälter gehoben, danach die
Halbschalen auf das Trommelaggregat soweit umfassen, daß nur im
unteren Teil des Trommelaggregats zu gefahren werden, worauf
das an den Gegenständen anhaftende Behandlungsmittel durch Ab
blasen mit einem Gasstrom, entfernt und direkt in den Behand
lungsbehälter zurückgeführt wird.
Bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrens bestehen darin,
daß das Trommelaggregat während des Abblasevorgangs rotiert beziehungsweise intermittierend bewegt wird,
daß der Gasstrom mit einem Druck von etwa 0,4 bar aus den Öffnungen austritt,
daß vor dem Abblasen oder gleichzeitig mit dem Abblasen eine Wasserspülung der Gegenstände erfolgt,
daß das Spülen mittels Vorrichtungen erfolgt, die in einer oder beiden Halbschalen angeordnet sind und
daß Halbschalen aus inertem Material, vorzugsweise Kunststoff, verwendet werden.
daß das Trommelaggregat während des Abblasevorgangs rotiert beziehungsweise intermittierend bewegt wird,
daß der Gasstrom mit einem Druck von etwa 0,4 bar aus den Öffnungen austritt,
daß vor dem Abblasen oder gleichzeitig mit dem Abblasen eine Wasserspülung der Gegenstände erfolgt,
daß das Spülen mittels Vorrichtungen erfolgt, die in einer oder beiden Halbschalen angeordnet sind und
daß Halbschalen aus inertem Material, vorzugsweise Kunststoff, verwendet werden.
Die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung können
bei allen galvanischen und chemischen Oberflächenbehandlungsverfahren
angewendet werden, bei denen eine Reinigung und eine
Rückgewinnung der an den Gegenständen nach erfolgter Behandlung
noch anhaftenden wäßrigen Oberflächenbehandlungsmittel
erforderlich oder gewünscht ist, dem noch gewünschtenfalls
eine Trocknung angeschlossen werden kann.
Die Vorrichtung und das Verfahren eignen sich daher insbesondere
zur galvanischen Abscheidung von Chrom, Nickel, Kobalt,
Kupfer, Kadmium, Zink, Zinn, Blei, Silber, Gold, Rhodium,
Palladium und deren Legierungen, bei denen eine wirtschaftliche
Anwendung und Umwelterfordernisse eine möglichst quantitative
unmittelbare Rückgewinnung der Wertstoffe voraussetzen.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen
u. a. in der unmittelbaren Zurückgewinnung und sofortigen
Wiederverwendung des verwendeten Oberflächenbehandlungsmittels.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich andererseits
durch geringsten technischen Aufwand aus, der im
umgekehrten Verhältnis zu den damit erzielbaren technischen
Vorteilen steht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nachstehend
beispielhaft näher beschrieben.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Hierin bedeuten
1 Arbeitsbehälter
2 Halbschalen
3 Trommelaggregat
4 Öffnungen für Gasstrom
5 Öffnungen für Spülwasser
6 Kanten
2 Halbschalen
3 Trommelaggregat
4 Öffnungen für Gasstrom
5 Öffnungen für Spülwasser
6 Kanten
Als Arbeitsbehälter (1) dient eine für den gewünschten Zweck
übliche Wanne, die gegebenenfalls gegen aggressive Behandlungsmittel
geschützt ist.
Die zwei Halbschalen (2) sind aus inertem Werkstoff, der ent
sprechend der benötigten Formstabilität zusätzlich mit Verstei
fungsprofilen versehen ist. Der Umfang entspricht exakt dem Umfang
der aufzunehmenden Galvanisiertrommel. Ein Teil der Schalenhälften
ist doppelmaulig.
Die Öffnungen (4) und (5) sind schlitz- bzw. düsenförmig
ausgebildet. Die flüssigen Medien werden durch vorzugsweise
kreisförmige aneinandergereihte Öffnungen zugeführt. Für gas
förmige Medien sind vorzugsweise die schlitzartigen, parallel
überlappenden Öffnungen gedacht. Die Gaszuführungs-Öffnung ist
in Drehrichtung der Trommel nach dem Zulauf der flüssigen Medien
angeordnet.
Als Trommelaggregat (3) wird eine übliche Trommel, zum Beispiel
eine Sechsecktrommel, mit perforierten Wänden eingesetzt, die
Bestandteil eines Trommelträgers ist und zwischen zwei Tragarmen
lagert.
Das Trommelaggregat ist vorzugsweise mit rotationssymmetrischen
Kanten (6) an den beiden Stirnwänden ausgestattet, die eine enge
Verbindung beziehungsweise Abdichtung zwischen Aggregat und Halbschalen
herstellen.
Als Werkstoffe für die erfindungsgemäße Vorrichtung können die
üblichen Materialien verwendet werden, soweit diese gegen die
abzusaugenden Oberflächenbehandlungsmittel beständig sind und
den Veredelungsprozeß nicht stören. Im allgemeinen werden
Kunststoffe oder kunststoffbeschichtete Medien zum Einsatz
kommen.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist technisch
problemlos.
Der Trommelträger wird aus dem Bad gehoben und in der Höhe
der Abblasschalen angehalten.
Die der Trommelform angepaßten Halbschalen fahren an den
Trommelkörper und umschließen ihn dicht.
Aus den Schlitzen (Fig. 1) 4 tritt nun Luft heraus
(Druck 0,4 bar) und drückt die Flüssigkeit durch den offenen
Teil der Halbschalen (unten) in das Bad zurück. Dieser Prozeß
kann mit intermittierender Trommeldrehung erfolgen und
dauert etwa 50 Sekunden.
Aus den Schlitzen (Fig. 1) 5 wird nun die Menge Spülwasser
zugeführt, die der Oberflächenverdunstung entspricht.
Zeit 20 bis 50 Sekunden.
Die Schalen bewegen sich von der Trommel weg, die Trommel fährt
in die Fahrposition hoch und kann den nächsten Verfahrensschritt
ansteuern.
Es ist von besonderem Vorteil, daß die erfindungsgemäße Vor
richtung sowohl ein Abblasen als auch ein Spülen der behandelten
Gegenstände erlaubt, dem nach völliger Entfernung des Be
handlungsmittels sogar noch ein Trocknen durch Abblasen mit
Luft angeschlossen werden kann.
Es lassen sich zum Beispiel beim Arbeiten mit einem alkalischen
Zinkbad durch Abblasen über 60% der mit Aggregat und Gegenständen
verschleppten Zinkmenge zurückgewinnen, die beim nachfolgenden
Spülen mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf 100%
gesteigert wird.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Reinigung von anhaftenden flüssigen Oberflä
chenbehandlungsmitteln nach der galvanischen und/oder chemi
schen Oberflächenbehandlung und deren Rückgewinnung, mit Beför
derungsanlage, Laufwagen, Trommelaggregat mit perforierten Wän
den, Behandlungsstationen, Gas und Wasseranschlüssen sowie ver
bindenden Rohrleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß am Laufwa
gen, und mit diesem mitfahrend, zwei Halbschalen (2) verschieb
bar angeordnet sind, welche nach dem Ausheben des Trommelaggre
gats (3) aus der Behandlungsstation auf diese zu gefahren wer
den und es dabei so weit umfassen, daß nur in seinem unterem
Bereich ein Spalt bleibt, wobei in den Halbschalen Öffnungen
(4), zum Durchblasen eines Gasstroms und in einer oder beiden
Halbschalen Öffnungen (5) zum Durchleiten von Spülwasser, ange
bracht sind.
2. Vorrichtung gemäß Ansprch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trommelaggregat (3) an den beiden Stirnwänden mit rotationssym
metrischen Kanten (6) ausgestattet ist.
3. Vorrichtung gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß als Gas für das Durchblasen des Trommelaggregats Luft
verwendet wird.
4. Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1
zur Reinigung von Gegenständen von anhaftenden flüssigen Ober
flächenbehandlungsmitteln, wobei sich die Gegenstände in Trom
melaggregaten befinden, welche perforierte Wände aufweisen,
nach der erfolgten galvanischen und/oder chemischen Oberflä
chenbehandlung und Rückgewinnung dieser Oberflächenbehandlungs
mittel, dadurch gekennzeichnet, daß die in üblicher Weise be
handelten Gegenstände mit dem Trommelaggregat (3) aus dem Be
handlungsbehälter gehoben, danach die Halbschalen auf das Trom
melaggregat zu gefahren werden, worauf das an den Gegenständen
anhaftende Behandlungsmittel durch Abblasen mit einem Gasstrom
entfernt und direkt in den Behandlungsbehälter zurückgeführt
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trommelaggregat während des Abblasevorgangs rotiert oder
intermittierend bewegt wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gasstrom mit einem Druck von etwa 0,4 bar über die in den Halb
schalen angebrachten Offnungen (4) auf die Trommel geführt
wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Abblasen oder gleichzeitig mit dem Abblasen eine Wasserspü
lung der Gegenstände erfolgt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung des Spülwassers über die in den Halbschalen
angebrachten Öffnungen (5) erfolgt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Halbschalen aus inertem Material, vorzugsweise Kunststoff, ver
wendet werden.
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