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DE312090C - Verfahren zur herstellung von titanpigmenten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von titanpigmenten

Info

Publication number
DE312090C
DE312090C DE1917312090D DE312090DA DE312090C DE 312090 C DE312090 C DE 312090C DE 1917312090 D DE1917312090 D DE 1917312090D DE 312090D A DE312090D A DE 312090DA DE 312090 C DE312090 C DE 312090C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pigments
amorphous
titanium
titanium dioxide
crystallization
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1917312090D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
TITAN CO AS
Original Assignee
TITAN CO AS
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by TITAN CO AS filed Critical TITAN CO AS
Application granted granted Critical
Publication of DE312090C publication Critical patent/DE312090C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/36Compounds of titanium
    • C09C1/3607Titanium dioxide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2002/00Crystal-structural characteristics
    • C01P2002/02Amorphous compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2002/00Crystal-structural characteristics
    • C01P2002/50Solid solutions
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
  • Developing Agents For Electrophotography (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 14, MAI 1919
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT!
- JVi 312090-KLASSE 22 f GRUPPE
TITAN CO. A./S. in KRISTIANIA, Norwegen. Verfahren zur Darstellung von Titanpigmenten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juni 1917 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 3. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Norwegen vom 14. Oktober 1916 beansprucht.
Die bisherigen Versuche, brauchbare titanhaltige weiße oder hellgefärbte Pigmente herzustellen, haben keinen Erfolg gehabt.
Ein weißes oder. schwach gefärbtes Pigment muß, um verwendungsfähig zu sein,
1. starke Deckkraft besitzen,
2. sich mit Öl oder einem anderen Bindemittel gut vermischen lassen.
Die Deckkraft der Pigmente wird hauptsächlich durch ,ihre optischen Konstanten bestimmt, in weißen Pigmenten durch das Brechungsvermögen.
Von dem Brechungsvermögen des Pigments, oder schärfer ausgedrückt,, von der Differenz des Brechungsvermögens des Pigments und des Bindemittels hängt es ab, wieviel von derri auffallenden Licht beim Durchgang durch die oberflächliche Schicht des Pigments unter, dem Bindemittel reflektiert wird. Je größer diese Differenz ist, um so mehr Licht wird reflektiert und um so größer ist die Deckkraft des Pigments.
Folgende Tabelle gibt einige für die vorliegende Erfindung wichtige Zahlen, welche zum Teil der Literatur entnommen, zum Teil durch eigene Beobachtung festgestellt sind. Die Zahlen' bezeichnen das Brechungsvermögen der Substanzen gegenüber Luft mit Natriumlicht.
Der Brechungsindex bezieht sich auf anisotrope Substanzen nach den folgenden Formeln berechnet:
3 3 Differenz
vom Index
Brechungs- . des Lein
index samenöls
Leinsamenöl (nach
Trocknen der
Schicht) 1,50 0,14
Bariumcarbonat . . 1,64
Amorphes Titandi ö 4
oxyd I1Q
Kristallisiertes Ti j-,y
tandioxyd
a) Anatas-modi- 1,02
fication .... . . 2,52
b) Brockit-modi- 1,14
fication ...... 2,64
c) Rutil-modi 1,21
fication ...... 2,71
Wahrscheinlich bringt auch starke Doppelt brechung,., Unterschiede in der Brechung bei verschieden gestellten Teilen derselben Substanz hervor und steigert deshalb die Deckkraft. ; 60
Eine kurze Übersicht über die Wirkung der Doppelbrechung der verschiedenen Sauerstoffverbindungen des Titans und ihrer Modifikationen gibt folgende Zusammenstellung: Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Brechungsindex für Natriumlicht:
Amorphes Titansäurehydrat Ti (OH)4 . .0,00 '
Amorphes Titandioxyd .... .0,00
Anatas-modification '. 0,07
Brockit-modification 0,16
Rutil-modification 0,29
Die kristallinischen Modifikationea, besonders Rutil, sind auch mit Bezug auf die doppelte-Brechung ausgezeichnet.
Demnach kann man- die' Ergebnisse dahin zusammenfassen, daß hinsichtlich' der optischen Eigenschaften die kristallinischen Titanverbindungen erheblich geeigneter für die Herstellung von Pigmenten sind als die amorphen. vAber die in der Natur vorkommenden kristallinischen Titanverbindungen eignen sich trotzdem nicht für die Anwendung als Pigmente, denn selbst wenn sie fein gepulvert
25. werden, besitzen ihre Teilchen ungleiche Größe und zeigen scharfkantige, gezackte Oberflächen und lassen sich deshalb nicht gut mit den üblichen Bindemitteln vermischen.
Es wurde nun gefunden, daß die in der Größe wenig verschiedenen Einzelteilchen amorpher Titanverbindungen durch genügend' langes Erhitzen auf geeignete Temperaturen in der Weise verändert werden, daß ihre Innenteile kristallinische Struktur annehmen,
35' ohne, daß ihre äußere Form wesentlich verändert wird, und daß die erhältlichen Massen brauchbare Pigmente bilden' weil die kristallinische Struktur des Innenraumes die Deckfähigkeit, die amorphe Form der Oberfläche und die annähernde Gleichheit der Teilchengröße die Mischbarkeit mit den Bindemitteln begünstigt.
Beim Erhitzen der Massen wird zunächst krypto- oder mikrokristallinisches Ti O2 im Innern der. amorphen Teilchen gebildet. Bei weiterer Behandlung nimmt die Zähl der Kriställchen erst zu, dann wieder ab, indem die kleinen Kristalle sich1 zu größeren vereinigen. Dies Verhalten steht in Übereinstimmung mit dem bekannten Gesetz, daß eine größere Anzahl kleiner Kristalle weniger beständig' in thermodyna'mischer Hinsicht ist, als eine geringere Zahl großer Kristalle. Erfahrungsgemäß ist es vorteilhaft, die Be-
55' handlung zu unterbrechen, ehe sich die kleinen Kristalle zu größeren vereinigen.
Die Umwandlung findet auch statt, wenn andere Stoffe zugegen sind, wie z. B. Verbindungen der Erdalkalien, besonders Barium- oder Calciumsulfat.
Beschleunigt wird die Entstehung derartiger Teilchen durch die Anwesenheit eines Katalysators. Besonders geeignet sind Stoffe wie Zinkchlorid oder Ammoniumfluorid, welche sich während des Erhitzens verflüchtigen. ν
Das Erhitzen der angewandten Stoffe kann in einem beliebigen Kalzinierofen . in gewöhnlicher \¥eise ausgeführt werden. ■ ■
Eine praktische Methode, den Punkt zu bestimmen, bei welchem das -Erhitzen aufhören soll, ist die mikroskopische Untersuchung des Produktes. :
Die dem Ofen entnommenen Proben zeigen ■ deutlich den Kristallisationsgrad; wenn sie im Mikroskop durch gekreuzte Nicols beobachtet und wenn der richtige Kristallisationsgrad erreicht ist, soll das Erhitzen sofort, aufhören. Die Temperatur, bei welcher die KaI-zination aufhören muß, hängt natürlich vom ge\vünschten Kristallisationsgrad ab. Versuche haben gezeigt, daß gute Resultate erhalten werden bei Temperaturen von 9000 bis 10000 C. ■ · . ■ ■
Die kalzinierten Produkte sind mitunter mehr oder weniger zusammengebacken. Wenn die Produkte in Pulverform angewandt werden sollen, können sie in bekannter Weise zum gewünschten Feinheitsgrad gepulvert werden.
In.der Zeichnung werden die verschiedenen Formen der oben beschriebenen Sauerstoffverbindungen des Titans verdeutlicht. Die Zeichnung zeigt die Produkte in tausendfacher Vergrößerung, wie sie unter dem Mikroskop erscheinen.
Fig. ι zeigt Rutilkristalle.
Fig. '2 zeigt gepulverte Rutilkristalle.
Fig. 3 zeigt amorphes Titansäurehydrat.
Fig. 4 zeigt amorphe Titandioxydpartikel, durch Erhitzen des amorphen Titansäurehydrats (Fig. 3) auf' 7000 hergestellt.
Fig. 5 zeigt kristallinischesTitandiöxyd, hergestellt, indem die in Fig. 4 gezeigte Substanz auf 9500 erhitzt worden ist.
Aus den Zeichnungen geht hervor, daß die gemäß vorliegendem Verfahren dargestellten Teilchen eine innere Kristallisation besitzen, daß die Kristalle außerordentlich klein sind, die Teilchen, welche sie enthalten, in der Größe wenig verschieden sind, und daß sie die äußeren Unregelmäßigkeiten des gepulverten Rutils nicht aufweisen.
- Die Farbe der Erzeugnisse wechselt von weiß bis hellgelb. Sie besitzen ein hohes Lichtbrechungsvermögen, beinahe so hoch wie der natürliche Rutil selbst. Als Pigment angewandt, mit Öl oder einem anderen Bindemittel verrieben, liefern sie eine Malerfarbe von außerordentlicher Deckkraft, die der entsprechenden amorphen Substanz sehr überlegen ist. Sie zeigen auch bei Anwesenheit
organischer Substanzen, wie Leinöl, große , Beständigkeit und sind .namentlich gegen die Einwirkung des Lichts sehr widerstandsfähig, während amorphe Titanpigmente unter diesen Bedingungen nicht stabil sind oder besondere Stabilierungsprozesse durchmachen müssen. Je nach dem gewünschten Kristallisationsgrad, den man erreichen will, kann man die Dauer des Erhitzens regeln und erzielt schon ίο eine merkliche Verbesserung des Produktes im Vergleich zu dem amorphen Ausgangsprodukt, wenn die Kristallisation auch nur zum kleinen Teile stattgefunden hat.
Das Optimum der AVirkung fällt mit der völligen Überführung der Titanverbindungen in die kristallinische Form zusammen.
Folgende Beispiele erläutern das Verfahren:
B e i s ρ i e 1 ι:
Reines amorphes Titandioxydhydrat wird in einem Kalzinierofen etwa eine Stunde auf ungefähr 900 bis 10000 C erhitzt, bis eine Probe unter starker Vergrößerung im Polarisationsmikroskop Kristallenen, kenntlich an ihrer Doppelbrechung, zeigt. Das erhaltene Produkt wird dann weiter behandelt, wie für Pigmente im allgemeinen üblich.
Beispiel2:
Amorphes, aus schwefelsaurer Lösung gefälltes Titandioxydhydrat, dessen einzelne isotrope Teilchen Ti O2, H2O und S O3 in wechselndem ' Verhältnis enthalten, wird .nach Zusatz von 5 Prozent Zn Cl2 in einem Kalzinierofen etwa eine Stunde auf etwa 900bis 10000C erhitzt. Man überzeugt sich, wie im Beispiel ι angegeben, daß die Kristallisation stattgefunden hat, ehe man das Erhitzen unterbricht. Das Produkt wird dann weiter behandelt, wie für Pigmente im allgemeinen üblich.
Beispiel 3:
Ein amorpher titandioxydhydrathaltiger Ausgangsstoff, der neben TiO2 und H2O auch eine beliebige Menge eines Erdalkalisulfates, z. B. 20 Prozent Ba So4 enthält/wird nach Zusatz von 5 Prozent Zn Cl2 irt einen Kalzinierofen gebracht und dort etwa eine Stunde auf etwa 900 bis iooo0 C erhitzt. .Man überzeugt sich, wie im Beispiel 1, daß die Kristallisation stattgefunden hat, ehe man das Erhitzen unterbricht. Das Produkt wird dann weiter behandelt, wie für Pigmente im allgemeinen üblich.
B e i s ρ t e 1 4:
Ein amorpher titandioxydhydrathaltiger g Ausgangsstoff, dessen Teilchen eine feste Lösung von χ Titandioxydhydrat in einem Erdalkalisulfat, z. B. Bariumsulfat, darstellen, wird mit 5 Prozent Ammonfluorid gemischt in einem Kalzinierofen etwa eine Stunde auf etwa 900 bis 10000 C erhitzt. Man überzeugt sich wieder, wie vorher angegeben, daß die Kristallisation eingetreten ist, ehe man das Erhitzen unterbricht. Das . Produkt wird dann weiter behandelt, wie für Pigmente im allgemeinen üblich.

Claims (2)

Patent-Ansprüche;
1. Verfahren zur Darstellung von Titanpigmenten von großer Deckkraft, dadurch gekennzeichnet, daß amorphes Ti-, tandioxyd oder Titandioxydhydrat, oder diese enthaltende Massen ,so lange auf hohe Temperaturen erhitzt werden, bis innerhalb der Teilchen unter Erhaltung ihrer äußeren Form eine Kristallisation stattgefunden hat.
2. Verfahren zur Herstellung von Titanpigmenten, dadurch gekennzeichnet, daß. Mischungen von Titandioxyd bzw. Titandioxydhydrat mit einem oder mehreren Sulfaten der Erdalkalieri dem Verfahren gemäß Anspruch 1 · unterworfen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1917312090D 1916-10-14 1917-06-03 Verfahren zur herstellung von titanpigmenten Expired DE312090C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NO485392X 1916-10-14
GB7214/17A GB110535A (en) 1916-10-14 1917-05-18 Improvements in the Manufacture of White or Light Coloured Pigments.
US196327A US1348129A (en) 1916-10-14 1917-10-12 Compound of titanium and process for the manufacture of same

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE312090C true DE312090C (de) 1919-05-14

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ID=61191288

Family Applications (1)

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DE1917312090D Expired DE312090C (de) 1916-10-14 1917-06-03 Verfahren zur herstellung von titanpigmenten

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2426788A (en) * 1941-06-11 1947-09-02 American Cyanamid Co Production of rutile titanium dioxide
US2622964A (en) * 1949-01-14 1952-12-23 Nat Lead Co Method for hydrolyzing titaniferous solutions

Also Published As

Publication number Publication date
FR485392A (fr) 1918-01-04
NL4550C (nl) 1920-01-15
GB110535A (en) 1918-07-25
US1348129A (en) 1920-07-27

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