DE3111336A1 - Verbandsmaterial bzw. heftpflaster - Google Patents
Verbandsmaterial bzw. heftpflasterInfo
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- A61L15/00—Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads
- A61L15/16—Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons
- A61L15/22—Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons containing macromolecular materials
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Description
Chemiefaser Lenzing Aktiengesellschaft 4860. Lenzing, fisterreich
Verbandsmaterial bzw. Heftpflaster
Die Erfindung betrifft Verbandsmaterial bzw. Heftpflaster mit einer mit Wunden nicht verklebenden Wundabdeckschicht.
Es ist bekannt, daß für Wundverbände, welche mit der Wunde nicht verkleben sollen, Gewebe oder Gewirke aus Baumwolle
verwendet werden, die, mit verschiedenen Zusätzen versehen, eine gewisse verminderte Verklebungsbereitschaft
aufweisen.
In der AT-PS.271 733 ist ein Wundverband mit einer sich
von der Wunde ablösenden, perforierten Polymer-Schicht beschrieben, welche gegen Wundflüssigkeiten nicht absorbierend
ist und aus einem thermoplastischen Film oder einem verdichteten Vlies aus verschmolzenen thermoplastischen
Fasern besteht. Als geeignete thermoplastische Polymere sind neben Polypropylen auch Nylon und Polyäthylen
genannt.
Auch Aluminium-beschichtete Verbandstoffe wurden bereits
vorgeschlagen, wobei Aluminium als durchbrochene Folie verwendet oder aufgedampft wird. Ein solcher Verbandstoff
mit einem dünnen aufgedampften Metallüberzug ist aus der
AT-PS 290 019 bekannt.
Die Herstellung von bedampften Wundverbänden setzt das Vorhandensein einer geeigneten Hochvakuumanlage voraus,
andere nichthaftende Wundverbände haben einen komplizierten Schichtaufbau und sind daher ebenfalls in der Erzeugung
aufwendig, überdies weisen die bekannten Verbandsmaterialien
die gewünschten Eigenschaften, u.zw. hohes Aufsaugvermögen für Wundsekrete bei gleichzeitig minimaler
Tendenz, mit dem Wundschorf zu verkleben, noch nicht in voll befriedigendem Ausmaß auf.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die geschilderten
Unzukömmlichkeiten zu vermeiden und ein Verbandsmaterial .mit hervorragenden, wundheilungsfordernden Eigenschaften
zu schaffen, bei dessen Herstellung in der Textilfabrikation übliche Einrichtungen verwendet werden können.
Die Erfindung geht davon aus, daß Polytetrafluoräthylen
(PTFE) infolge seiner extrem schlechten Benetzbarkeit und seiner antiadhäsiven Eigenschaften bereits in viele
Verwendungsgebiete Eingang gefunden hat. Auch die physiologische Unbedenklichkeit dieses Materials ist anderseits
erwiesen; so werden Teile aus PTFE bereits als Knochener-•satz
bzw. für Gelenke verwendet.
Die Erfindung besteht nun bei einem Verbandsmaterial der eingangs erwähnten Art darin, daß die Wundabdeckschicht im
wesentlichen aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) besteht.
Die Wundabdeckschicht ist zweckmäßig mit einer Schicht aus saugfähigem Material hinterlegt.
Als saugfähiges Material kommen z.B. hochabsorbierende, faserige Auflagen bzw. Vliese aus Baumwolle, Reyon, Cellulose
und Cellulosederivaten in Frage.
Bei Heftpflastern ist nach einer Ausführungsform der Erfindung
die Wundabdeckschicht bzw. die Schicht aus saugfähigem Material an einem selbsthaftenden, flexiblen,
gegebenenfalls durchbrochenen Träger befestigt.
Der selbsthaftende Träger wird dabei von der Wundauflage nur zum Teil abgedeckt, die über die Auflage vorstehenden
Teile des Trägers werden bis zur Ingebrauchnahme des Verbandes von einem leicht abziehbaren Flachmaterial bedeckt.
Der Träger kann aus Fäden oder Fasern aufgebaut sein oder aus einer vorteilhaft perforierten oder mikroporösen
chirurgischen Folie aus Kunststoffmaterial bestehen, dessen eine Seite mit einer Haftschicht versehen
ist.
■Die Wundabdeckschicht besteht vorteilhaft aus gewebten,
gestrickten oder gewirkten PTFE-Fäden.
Die Wunde kann unter einer solchen Schicht gut abtrocknen, ohne mit dieser zu verkleben; ist die Absonderung aus der
Wunde besonders stark, so ist es von Vorteil, ein Verbandsmaterial mit einer zusätzlichen Schicht aus saugfähigem
Material zu verwenden.
Fäden aus PTFE können in bekannter Weise durch Verspinnen von.Viskose, in welcher PTFE-Teilchen suspendiert sind,
hergestellt werden. Nach dem Verspinnen wird die Celluloses-Matrix
thermisch zersetzt, wobei die PTFE-Teilchen zusammensintern. Die so erhaltenen, durch kohlenstoffhaltige
Rückstände dunkelbraun gefärbten Fäden sind verstreckbar und können noch gebleicht werden. Ein anderes
Verfahren zur Herstellung von PTFE-Fäden ist aus der AT-PS 340 561 bekannt.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist die
Wundabdeckschicht aus gemeinsam mit PTFE-Fäden verwebten, verstrickten oder gewirkten textlien Fäden
oder Garnen aufgebaut, wobei die
der Wunde zugekehrte Seite der Schicht überwiegend aus PTFE-Fäden gebildet ist.
Zur Herstellung eines solchen Verbandes wird beim Weben, Stricken oder Wirken als Kontaktschicht ein PTFE-Faden so
eingearbeitet, daß dieser hauptsächlich an der Oberfläche einer Seite zu liegen kommt. Diese Seite bildet dann die
Kontaktschicht zur Wunde. Das Mischgewebe- oder -gewirke hat in diesem Falle selbst ein gewisses Saugvermögen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht die Wundabdeckschicht aus mit PTFE überzogener, gewebter,
gestrickter oder gewirkter Ware, vorzugsweise aus Baumwollfäden oder -garnen. Dazu wird ein Gewebe, eine Strickoder
Wirkware, beispielsweise aus Baumwolle, durch ein Tauchbad mit wässeriger PTFE-Dispersion geführt, hierauf
abgepreßt und getrocknet. Die PTFE-Teilchen werden auf dem Textilmaterial festgehalten. Anschließend kann man das
behandelte Material noch, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, durch eine Preßwalze laufen lassen, wodurch
die Haftfestigkeit des PTFE auf dem Gewebe oder Gewirke noch weiter erhöht wird. Wurde eine PTFE-Dispersion verwendet,
welche auch Emulgatoren enthielt, müssen diese in einem weiteren Arbeitsschritt ausgewaschen werden.
Nach wieder einer anderen Ausführungsform besteht die Wundabdeckschicht aus· gewebten, gestrickten oder gewirkten,
mit PTFE überzogenen Fäden oder Garnen, vorzugsweise solchen aus Baumwolle. Die Fäden oder Garne werden dabei
auf die gleiche Weise mit PTFE überzogen bzw. imprägniert, wie sie voranstehend für Gewebe, Strick- oder Wirkwaren
beschrieben ist.
Ein Verbandsmaterial, dessen Wundabdeckschicht aus gemeinsam mit PTFE-Überzogenen Fäden oder Garnen verwobton,
verstrickten oder gewirkten textlien Fäden oder Garnen
aufgebaut ist, wobei die der Wunde zugekehrte Seite der Schicht überwiegend aus PTFE-überzogenen Fäden oder
Garnen gebildet ist, wird besonders bevorzugt.
Schließlich besteht nach einer Ausführungsform der Erfindung die Wundabdeckschicht aus einer durchbrochenen"
bzw. perforierten PTFE-Folie.
Folien aus PTFE werden üblicherweise durch Pas.tenextrusion
.oder durch Abschälen zylindrischer PTFE-Sinterblöcke erzeugt.
Die PTFE-Folie wird gegebenenfalls z.B. durch Aufnähen mit einer Schicht aus saugfähigem Material und/oder
mit einem Träger der weiter oben definierten Art verbunden. Die Folie kann vor oder nach ihrem Aufbringen auf die
weiteren Bestandteile des erfindungsgemäßen Verbandsmaterials noch perforiert werden, um den freien Luftzutritt
zur Wunde zu ermöglichen.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung näher erläutert.
In Fig. 1 ist eine mögliche Ausbildung des erfindungsgemäßen Verbandsmaterials als Heftpflaster dargestellt.
Fig. 2 veranschaulicht stark vergrößert einen Ausschnitt aus einem Wirk- oder Raschelband, welches aus zwei verschiedenen
Fäden oder Garnen aufgebaut ist.
Ein flexibler Träger 1 ist gemäß Fig. 1 auf einer Seite mit einer Haftschicht 2 versehen, welche·zum Teil von
einer Schicht aus saugfähigem Material 3 abgedeckt wird, über der Schicht 3 ist eine Wundabdeckschicht 4 vorgesehen,
die bei der dargestellten Ausführungsart entlang ihrer Kantzonen mittels der Haftschicht an dem Träger
befestigt ist. In Fig. 1 ist als Wundabdeckschicht beispielsweise eine PTFE-Folie, versehen mit Perforationen
5, gezeigt. Die über das kombinierte Wundkissen, bestehend aus mit saugfähigem Material hinterlegter Wundabdeckschicht,
hinausragenden Abschnitte des selbsthaftenden,
flexiblen Trägers 1 werden bis zur Verwendung des Heftpflasters
von zwei leicht abziehbaren, einander im Bereich des Wundkissens überlappenden Flachmaterial-Stücken
6 bedeckt. Einer der beiden Lappen 6 ist in Fig. 1 teilweise
abgezogen dargestellt, sodaß die darunter liegende Haftschicht 2 sichtbar ist.
Aus Fig. 2 ist besonders gut ersichtlich, wie bei einem Mischgewirke die eine Seite der als Wirkband ausgebildeten
Wundauflage vornehmlich aus Fäden oder Garnen einer Sorte, u.zw. bestehend aus PTFE oder aus PTFE-überzogenen
7, gebildet ist, während auf der anderen Seite überwiegend Fäden oder Garne mit wundsekretaufnehmenden
Eigenschaften 8 zu liegen kommen.
Ein Vorteil der gezeigten Wirkart ist auch darin zu sehen, daß ein so gefertigtes Wirkband zu .einem relativ
größeren Teil aus saugfähigem Material besteht, welches aber mit einer Wunde nicht in direkten Kontakt treten
kann.
Bei sämtlichen möglichen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verbandsmaterials können bekannte heilungsfördernde
und antiseptische bzw. bakterizide Substanzen in die Wundabdeckschicht, in die Schicht aus saugfähigem Material
oder in beide eingebracht sein.
Leerseite
Claims (7)
1 Ί1336
Patentansprüche:
. Verbandsmaterial bzw. Heftpflaster mit einer mit Wunden nicht verklebenden Wundabdeckschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wundabdeckschicht (4, 7) im wesentlichen aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) besteht.
2. Verbandsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wundabdeckschicht mit einer Schicht aus
saugfähtgem Material (3) hinterlegt ist.
saugfähtgem Material (3) hinterlegt ist.
3. Verbandsmaterial nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wundabdeckschicht (4) bzw. die Schicht aus saugfähigem Material (3) an einem selbsthaftenden, flexiblen, gegebenenfalls durchbrochenen Träger (1) befestigt ist.
dadurch gekennzeichnet, daß die Wundabdeckschicht (4) bzw. die Schicht aus saugfähigem Material (3) an einem selbsthaftenden, flexiblen, gegebenenfalls durchbrochenen Träger (1) befestigt ist.
4. Verbandsmaterial nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wundabdeckschicht aus gewebten,
gestrickten oder gewirkten PTFE-Fäden besteht.
5. Verbandsmaterial nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wundabdeckschicht aus gemeinsam
mit PTFE-Fäden (7) verwebten, verstrickten oder
gewirkten textlien Fäden oder Garnen (8) aufgebaut
ist, wobei die der Wunde zugekehrte Seite der Schicht überwiegend aus PTFE-Fäden gebildet ist. .
gewirkten textlien Fäden oder Garnen (8) aufgebaut
ist, wobei die der Wunde zugekehrte Seite der Schicht überwiegend aus PTFE-Fäden gebildet ist. .
6. Verbandsmaterial nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wundabdeckschicht aus mit PTFE
überzogener, gewebter, gestrickter oder gewirkter Ware, vorzugsweise aus Baumwollfäden oder -garnen, besteht.
7. Verbandsmaterial nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wundabdeckschicht aus einer
durchbrochenen bzw. perforierten PTFE-Folie (4) besteht.
durchbrochenen bzw. perforierten PTFE-Folie (4) besteht.
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