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Lautsprecher an ordnung
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Die Erfindung betrifft eine Lautsprecher anordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Anordnungen dieser Art sind bekannt aus der DE-PS 13 03'535.
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Bei dieser bekannten Anordnung wird angestrebt, dadurch ein natürliches
Schallfeld zu erzeugen, daß man einen Teil der abgestrahlten Schallenergie von einer
Reflexionswand reflektieren läßt. Bei der bekannten Anordnung ergeben sich aber
folgende Nachteile: 1. Das Frequenzspektrum wird in verschiedene Frequenzbereiche
unterteilt, wodurch Phasenverschiebungen in der notwendigen Frequenzweiche entstehen,
was wiederum Klangverfäischungen zur Folge hat.
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2. Es ergeben sich Unebenheiten im Frequenzgang, welche an Stellen
liegen, die für das Ohr kritisch sind, da es hier noch eine sehr große Empfindlichkeit
gegenüber Amplitudenschwankungen hat (übergangsfrequenz 2 kHz; Schwankungen nach
Messungen größer als 2 dB).
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3. Die Unterteilung des Frequenzbandes in- -unterschiedliche Bereiche,
die von verschiedenen Systemen abgestrahlt werden, hat Laufzeitverschiebungen zur
Folge, wodurch der Lautsprecher als Schallquelle geortet wird, was unerwünscht ist.
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4. Die unterschiedlichen Schalleinfallrichtungen am Empfangsort für
die unteren Mittellagen 200...2000 Hz und der hohen Frequenzen 2 kHz-bis 20 kHz,
erzeugt durch die unterschiedlichen Emissionsrichtungen für Tief- und Hochtöner,
lassen keinen ausgeprägt räumlichen Klangeindruck entstehen.
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5. Die Schallfelder, die entstehen, entsprechen nicht einem Konzertsaalschallfeld.
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Man kennt ferner auch sogenannte Kugelstrahler. Bei ihnen wird versucht,
den Kugelstrahler nullter Ordnung, d.h. die atmende oder pulsierende Kugel,--nachzubilden.
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In der Natur kommen sehr wenige punktförmige Schallquellen vor.
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Fast alle natürlich vorkommenden Schallquellen, vor allem aber Musikinstrumente,
haben bevorzugte Schallemissionsrichtungen.
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Schon daraus ist ersichtlich, daß die angestrebte punkförmige Schallerzeugung
eine unnatürliche Schallfeldverteilung und somit ein unnatürliches Schallfeld am
Empfangsort erzeugt.
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Bekanntgeworden sind Kugelstrahler mit acht Systemen (vier Hochtöner
und vier Tief-Mittel-Töner) sowie ein Dodekaeder mit je vier Tief-, Mittel- und
Hochtönern.
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Daneben gibt es Kugellautsprechersysteme, die mittels kegelförmiger
Flächen, eingebaut in kugelförmige Gehäuse, eine Rundabstrahlung in der Form erzeugen,
daß die Lautsprechersysteme (Mittel- und Hochtöner) gegen die Spitze dieser Kugel
gerichtet sind. Die angestrebte Wirkung ist stets die gleichmäßige Schallemission
nach allen Richtungen.
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Eine bekanntgewordene amerikanische Konstruktion ist so gestaltet,
daß ein Kugelabschnitt auf der gekrümmten Fläche mit vielen angeordneten Systemen
versehen ist, nämlich 22 Systeme auf einer Achtelskugel. Diese Konstruktion soll
in einer Raumecke plaziert durch Reflexionen an den angrenzenden Wänden einen Kugelstahler
nullter Ordnung nachbilden. Dieser Konstruktion gelingt es noch am ehesten, den
Kugelstrahler nullter Ordnung zu simulieren.
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Alle vorgenannten Konstruktionen sind nicht in der Lage, ein natürliches
Schallfeld nachzubilden (mit Ausnahme der sehr seltenen punkförmigen Schallquellen).
Dies läßt sich z.B. durch Messungen in Konzertsälen nachweisen.
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Der Grund für diese Unfähigkeit, ein natürliches Schallfeld nachzubilden,
ist in der unterschiedlichen Aufgabenstellung zu suchen. Die genannten Konstruktionen-wollen
nämlich eine Schallquelle nachbilden, wie sie in dieser idealisierten Form kaum
vorkommt. Daraus ergibt sich der erste, verfälschende Faktor, wenn eine solche Konstruktion
zur Musikwiedergabe eingesetzt wird.
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Aber selbst angenommen, eine ideal kugelförmig strahlende Schallquelle
würde in einem Konzertsaal aufgenommen, so enthält diese Aufnahme neben dem direkt
emittierten Schallfeld auch das Reflexionsschallfeld des Konzertsaales-.
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Da die genannten Konstruktionen aber das Ziel haben, die Schallquelle
nachzubilden, ist somit auch gleich zu sehen, daß dies mit dem Nachteil verbunden
sein muß, daß der Hörer den Eindruck erhält, das reproduzierende Musikinstrument
würde das Reflexionsschallfeld mit erzeugen, was zur Folge hat, daß die Musikwi£clergabe
unnatürlich wird und verfälscht klingt. Genauso, wie eine Geige unvorstellbar erscheint,
die den Nachhall und die Reflexionen z.B. des Amsterdamer ronzerthauses gleich mit
normalem Frequenzspektrum miterzeugen kann, ist es unvorstellbar, daß eine
Konstruktion,
die eben nur die Geige nachbilden will, durch Nachbildung des Strahlers nullter
Ordnung ebenso das Reflexionsschallfeld nachbilden kann.
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Hörproben mit diesen Konstruktionen ergeben deshalb immer eine unnatürliche
Wirkung auf den Hörer, da der mitaufgenommene Reflexionsschall bei der Wiedergabe
nicht als solcher empfunden wird.
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Deshalb ist es eine Aufgabe der Erfindung, Nachteile der bekannten
Lautsprecheranordnungen zu vermeiden und insbesondere durch Nachbildung eines natürlichen
Schallfeldes einen natürlichen Höreindruck zu verschaffen.
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Die Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung gelöst durch die
im Anspruch 1 angegeberlen Maßnahmen. Hierdurch werden die verschiedenen horizontalen
und vertikalen Schallrichtungen eines Konzertsaal-Schallfeldes berücksichtigt und
es wird ein Schallfeld erzeugt, das annähernd identis di mit dem eines Konzertsaales
ist. Dadurch ergibt sich bei der Erfindung ein luftiges Klagbild, die Konturen sind
genauer dargestellt und bei der - üblichen - Verwendung zur Stereowiedergabe werden
die Instrumente sehr gut abgebildet und die Lautsprecher treten als Schallquelle
wenig in Erscheinung und sind schlecht zu orten.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß das Reflexionsschallfeld
eines Rechteckraumes vorwiegend aus den sechs Hauptvektoren des Reflexionsschalls
der reflektierenden Wände zusammengesetzt ist. Dabei wird von der Erfindung nicht
etwa das Ziel angestrebt, mittels einer Kugel einen Strahler nullter Ordnung zu
simulieren oder lediglich ein günstiges Verhältnis von Reflexionsschall zu direktem
Schall zu erzeugen.
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Angestrebt wird vielmehr, die Hauptrichtungen der Reflexionen der
Wände nachzubilden und dadurch einen sehr originalähnlichen Eindruck beim Hörer
zu erzeugen. Vorteilhaft ist die bekannte
Tatsache, daß sich in
einer Kugel keine stehenden Wellen ausbilden, was bei der Erfindung ausgenutzt wird.
In einem Kbnzertsaal befinden-sich die darbietenden Künstler meistens in der Nähe
der dem Zuhörer gegenüberliegenden Wand des Saales; deshalb wird der Schallstrahlerverlauf
erfindungsgemäß diesem Umstand angepaßt.
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Mit besonderem Vorteil geht man nach der Erfindung gemäß den Merkmalen
der Ansprüche 11 und 12 vor. Man vermeidet hierdurch Frequenzweichen, wodurch Phasenverschiebungen
vermieden werden, erhält einen glatten Frequenzgang, weil Einbrüche durch Vermeidung
von Übergangsfrequenzen fehlen, und es ergeben sich keine Laufzeitverschiebungen
zwischen tiefen und hohen Tönen, weil diese Breitbandsysteme den vollen Frequenzumfang
abstrahlen.
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Außerdem sind, wenn überall solche Breitbandsysteme verwendet werden,
die Schalleinfallsrichtungen für alle Frequenzen gleich.
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Insgesamt ergibt sich so ein ausgezeichneter räumlicher Klangeindruck
bei Verwendung in einem Ste-reosystem.
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Bei einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß jeder Verstärker über ein Zeitglied mit einem zugeordneten Ausgang eines Mikroprozessors
verbunden ist und daß an den Eingang des Mikroprozessors das Stereosignal abgegeben
wird, welches über die Lautsprecher wiedergegeben werden soll. Es ergeben sich dann
viele vorteilhafte Möglichkeiten, das gewünschte Wiedergabeklangbild zu beeinflussen.
Bei einer dieser Möglichkeiten ist vorgesehen, im Mikroprozessor für verschiedene
Konzertsäle typische akustische Signalmerkmale (Raster) zu speichern, die bei Wahl
eines Konzertsaaltypus durch eine entsprechende Taste am Mikroprozessor das wiederzugebende
Stereosignal über die Zeitglieder mit den typischen Signalmerkmalen behaftet. Diese
Weiterbildungen nützen die Vorteile der erfindungsgemäßen Lautsprecheranordnung
aus, die die Möglichkeit bietet, die einzelnen Laxtsprecher über die den jeweiligen
Lautsprechern zugeordneten Zei glieder, beispielsweise mit unterschiedlichen Phasen,
aber auch mit unterschiedlichen Lautstärken
anzusteuern. Je nachdem,
wie die Ansteuerung der einzelnen Lautsprecher erfolgt, was mit dem Mikroprozessor
vorgenommen werden kann, lassen sich verschiedene Klangbilder realisieren, die jeweils
typisch für verschiedene Konzertsäle sind.
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Der Benutzer hat die Möglichkeit, durch Drücken einer Taste, ein bestimmtes
Raster im Mikroprozessor aufzurufen, so daß die verschiedenen Lautsprecher in einer
ganz bestimmten, für einen bestimmten Konzertsaal typischen Art und Weise angesteuert
werden. Das eigentlich hörbar zu machende Signal kann dabei aus einem schalltoten
Raum abgegeben werden und wird dann entsprechend dem eingelegten Raster räumlich
aufbereitet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
das Stereosignal über eine Siebschaltung auf den Mikroprozessor gegeben wird, wobei
die Siebschaltung aus dem Stereosignal konzertsaaltypische Größen an den Mikroprozessor
weitergibt, der diese Größen mit den abgespeicherten Rastern vergleicht und bei
Feststellung ähnlicher oder gleicher Merkmale mit dem entsprechenden Raster die
Lautsprecher über die Zeitglieder ansteuert. Beispielsweise wird über ein Radio
ein in der Stuttgarter Liederhalle aufgenommenes Konzert in Stereophonie empfangen,
wobei aus dem gesendeten Signal durch Analyse z.B. von Phasendifferenzen zwischen
den beiden Stereokanälen die typischen akustischen Merkmale eben dieses Konzerthauses
entnommen werden können. Wenn im Mikroprozessor diese durch beispielsweise vor Ort
vorgenommene akustische Messungen erhaltenen konzertsaaltypischen Größen abgespeichert
sind, kann der Mikroprozessor so lange einen Vergleich der charakteristischen Merkmale
vornehmen, bis er feststellt, daß die erfaßten Phasendifferenzen in dem gesendeten
Stereosignal ähnlich denen in einem bestimmten Raster abgespeicherten sind. Ist
das entsprechende Raster gefunden, so wird das gesendete Signal entsprechend dem
Raster, mit dem dann die Zeitglieder angesteuert werden, wiedergegeben, so daß auch
bei relativ schlechten Aufnahmen ein sehr gutes, für den Konzertsaal typisches Klangbild
erzeugt wird.
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Vorteilhaft ist es dabei, im Siebglied ein Frequenzfenster zu setzen,
innerhalb dessen Phasendifferenzen zwischen den beiden Stereokanälen festgestellt
werden. Es hat sich gezeigt, daß nicht das gesamte Frequenzspektrum analysiert zu
werden braucht, sondern daß es genügt, z.B. in typischen Frequenzbereichen zwischen
40 und 150 hz und/oder 300 bis 4000 hz Phasendifferenzen zwischen den beiden Stereokanälen
zu erfassen. Bei immer in der Mitte des Aufnahmeraumes befindlichen Schallquelle
wird bei einer Stereoaufnahme durch die Differenz R-L und L-R der Raumanteil der
Aufnahmen verwertbar. So kann z.B. die Nachhallzeit zur Ermittlung der Raumgröße
herangezogen werden. Dazu ristes erforderlich, bei Impulsen die nachfolgenden Echos
der Wände, Decke und Boden des Konzertsaales zeitmäßig auszuwerten. Bei auffallenden
Frequenzgangüberhöhungen im Bas,sbereich (40 bis 150 hz) wird aus diesen Raumresonanzen
die Raumgröße ermittelt; wobei die einzelnen Resonanzen Aufschluß über die Abmessungen
des Raumes geben. Jedoch ist diese Methode nur dann anwendbar, wenn die Aufnahme
nicht mit Equalizer oder künstlichem Nachhall verändert wurde.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten,
in keiner Weise als Einschränkung der Erfindung zu verstehenden AusführungsbeispieSn,sowie
aus den Unteransprüchen. Es zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht von vorne, also aus der
Sicht des Hörers, auf eine erfindungsgemäße Lautsprecheranordnung, Fig. 2 eine Draufsicht
von oben auf die Lautsprecheranordnung der Fig. 1, gesehen längs des Pfeiles II
der Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht der Lautsprecheranordnung der Fig. 2, gesehen
längs des PfeilesIII der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt, gesehen längs der Linie IV-IV
der Fig. 1, also längs des Äquators,
Fig. 5 einen Schnitt, gesehen
längs der Linie V-V der Fig. 2, Fiy. 6 einen Schnitt, gesehen längs der Linie VI-VI
der Fig. 2, Fig. 7 eine raumbildliche Darstellung einiger in einem Konzertsaal auftretender
Schallvektoren, Fig. 8 die Nachbildung der in Fig. 7 dargestellten Schallvektoren
durch eine erfindungsgemäße Lautsprecheranordnung und Fig. 9 ein Prinzipschaltbild
einer Ansteuerungsmöglichkeit der Lautspreclucranordnung nach der Erfindung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Lautsprecheranordnung 10 weist eine auf
einem Fuß 11 aufgestellte (oder entsprechend aufgehängte) Kugel 12 auf, die längs
ihres Äquators 13 in zwei Halbschalen 14, 15 geteilt ist. Bei der folgenden Beschreibung
und in den Ansprüchen wird wie bei der üblichen Darstellung der Erdkugel angenommen,
daß der Nordpol oberhalb und der Südpol unterhalb des Äquators 13 liegt, und es
wird das übliche Gittersystem aus Lången- und Breitengraden verwendet, wobei angenommen,
daß in Fig. 1 der nullte Längengrad dem Hörer direkt zugewandt ist.
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Auf dem Schnittpunkt dieses nullten Längengrades und des Äquators
13 liegt ein erster Breitbandlautsprecher 16 mit einer (nicht dargestellten) Hochtonkugel.
Alle übrigen Lautsprecher sind cbenfalls Breitbandlautsprecher, worauf im folgenden
nicht jedesmal hingewiesen wird. Unterhalb des Lautsprechers 16, ebenfalls auf dem
nullten Längengrad und etwa bei 450 südlicher Breite, also nach vorne und schräg
nach unten abstrahlend, befindet sich ein Lautsprecher 17. Ferner befindet sich
ein direkt nach oben abstrahlender Lautsprecher 18 oben am Nordpol.
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Auf dem Längengrad 1200 östlich und dem Längengrad 1200 westlich befinden
sich Lautsprecher, die schräg nach hinten abstrahlen,
und zwar
die beiden Lautsprecher 21 und 22 am Äquator, die beiden Lautsprecher 23 und 24
auf etwa 450 nördlicher Breite, und die beiden Lautsprecher 25 und 26 auf etwa 450
südlicher Breite.
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Insgesamt sind also neun Lautsprecher vorhanden, die z.B. jeweils
einen Membrandurchmesser von 100 mm haben können. Durch die bevorzugte konzentrische
Anordnung der Hochtonmembran in der Tieftonmembran ergibt sich eine Abstrahlung
ohne Phasenfehler. Die einzelnen Lautsprecher werden alle gleichphasig erregt.
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Die einzelnen Lautsprecher haben jeweils individuelle Leistungsverstärker,
von denen in Fig. 5 nur die Leistungsverstärker 30 bis 33 für die Lautsprecher 25,
21, 23 und 18-dargestellt sind.
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Diese Verstärker sind jeweils neben ihrem Lautsprecher auf der Innenseite
der Kugel 12 befestigt, und wenn diese z.B. aus tiefgezogenem Aluminium besteht,
kann sie gleichzeitig als Wärmesenke für diese Verstärker dienen. Die Kugel kann
aber naturgemäß auch aus einem Kunststoff bestehen, z.B. aus einem glasfaserverstärkten
Kunststoff. Thr Inneres ist in der üblichen Weise mit Dämm-Material gefüllt.
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Der Durchmesser der Kugel 12 kann je nach Leistung zwischen etwa 35
cm und etwa 150 cm liegen, bevorzugt 40,0 cm.
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Die Erfindung vermeidet also den Nachteil der eingegrenzten Hörzone.
Mehrere Personen können - bei Verwendung eines Kugelpaares - gleichzeitig ohne Einschränkung
ein räumliches Stereo-Klagbild wahrnehmen.
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Bei Direktstrahlern wird oft ein scharfes Klangbild beobachet, was
darauf zurückzuführen ist, daß das Ohr (ähnlich dem Auge durch einen Scheinwerfer)
durch den fast ausschließlich direkten Schalleinfall der Höhen quasi geblendet wird.
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Eine erfindungsgemäße Lautsprecher anordnung dagegen wird als angenehm
natürlich empfunden, da die Höhen in ausgewogener Weise aus verschiedenen Richtungen
am Empfangsort einfallen.
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Dies wird anhand der Fig. 7 und 8 näher erläutert.
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Fig. 7 zeigt einen Zuhörer 35 in einem Konzertsaal 36 mit rechteckförmigem
Grundriß, in dem ein Orchester 37 spielt.
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Von diesem Orchester 37 wird Schall direkt abgestrahlt, dargestellt
durch eine gerade Linie 38, ferner zum Boden hin und dort reflektiert (Linie 39),
ferner zur Rückwand beim Orchester und von dort sowie über die Decke zum Zuhörer
35 reflektiert (Linie 40j, ferner direkt zur Decke und von dort reflektiert (Linie
43), ferner zur Rückwand beim Zuschauer 35 und von dort reflektiert (Linie 44),
ferner zurlinken Seitenwand und von dort reflektiert (Linie 45), und schließlich
zur rechten Seitenwand und von dort reflektiert (Linie 46)..
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Neben der direkten Schallstrahlung 38 sind also nodi sechs indirekte
Schallstrahlvektoren 39, 40, 43, 44, 45, 46 vorhanden, die alle zusammen den Konzertsaaleindruck
ergeben.
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Die crfinduijsgemäße Lautsprecheranordnung 10 (Fig. 8) erzeugt in
einem Raum 50 diese Schallstrahlungsrichtungen ebenfalls.
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Z.B. erzeugt der Lautsprecher 16 vorne am Äquator eine direkte Schallstrahlung
38' zum Zuhörer 35, der nach unten strahlende vordere Lautsprecher 17 eine vom Boden
reflektierte Schallstrahlung 39), der Lautsprecher 18 am Nordpol eine von der Decke
reflektierte Schallstrahlung 43', der Lautsprecher 23 eine Schallstrahlung 40',
der Lautsprecher 21 eine Schallstrahlung 46', usw. dabei kann natürlich durch eine
unterschiedliche l,oisturlc3szuI lr zu den einzelnen Lautsprechern der Gesamteindruck
in weiten Grenzen variiert werden Neben der Möglichkeit, den Gesamteindruck durch
eine unterschiedliche Leistungszufuhr in weiten Grenzen zu variieren, besteht die
Möglichkeit, auch durch den einzelnen Verstärkern
zugeordnete Zeitglieder
das Klangbild zu beeinflussen. Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, wird anhand
des in Fig. 9 dargestellten Prinzipschaltbildes im folgenden näher erläutert-Wie
zu erkennen ist, wird das niederfrequente Stereoeingangssignal in jedem Kanal auf
ein Siebglied 53a und 53b gegeben.
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Über einen Ausgang sind die beiden Siebglieder 53a und- 53b an eine
Mikroprozessoreinheit 56 angeschlossen. Die Mikroprozessoreinheit 56 umfaßt neben
dem Mikroprozessor auch die übliche, zur Ansteuerung notwendigen Schaltungsteile.
Ein anderer Ausgang der Siebglieder führt über eine Frequenzgangkorrekturschaltung
54a und 54b zu jeweils einem Zeitglied 55, 55', 55''.
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Jedem der Lautsprecher, von denen nur die Lautsprecher 16, 17 und
23 dargestellt sind, ist ein derartiges Zeitglied vorgeschaltet. Ebenso ist jedem
Lautsprecher eine Verstärkerendstufe 31, 32, 33 usw. vorgeschaltet. Der Übersichtlichkeit
halber sind nicht alle dieser Elemente dargestellt. Die Zeitglieder 55, 55', 55''
sind von ihrem Schaltungsaufbau bekannte Eimerketten und Phasenstellglieder, die
entsprechend unterschiedlichen Phasen, aber auch Intensitäten der einzelnen Lautsprecher
erzeugen. Es besteht nun die Möglichkeit, im Mikroprozessoreinheit 56 konzertsaaltypische
Raster abzuspeichern und hiermit über die Ausgänge A1 bis A9 des Mikroprozessors
jeweils die Lautsprecher so anzusteuern, daß ein für einen ganz bestimmten Konzertsaal
typisches Klangbild entsteht. An einem Beispiel sei dies verdeutlicht. In der Stuttgarter
Liederhallt spielt ein Orchester auf einer Bühne, die Zuhörer sind vor der Bühne
platziert, eine Rückwand schließt die Bühne ab, so daß sich prinzipiell der in Fig.
7 gezeigte Konzertsaaltypus ergibt. Im Gegensatz dazu spielt ein Orchester in der
Berliner Philharmonie mehr oder weniger in der Mitte des Saales, so daß die Musiker
ringsum von Zuhörern umgeben sind. Es findet also keine direkte- Schallreflexion
an einer Rückwand statt, da eine solche hinter dem Orchester gar nicht vorhanden
ist. Diesem Unterschied zwischen den beiden Konzerthäusern kann nun dadurch Rechnung
getragen werden, daß die unterschil-dlichen, für die beiden genannten Konzertsäle
typischen abgespeicherten Raster- am Ausgang A9
eine entsprechend
unterschiedliche Ansteuerung des Lautsprechers 23, der die von einer Rückwand reflektierte
Schallstrahlung 40' erzeugt, bewirkt.
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Weitere konzertsaaltypische Merkmalsunterschiede können durch die
übrigen Ausgänge A1 bis A8 und den diesen jeweils zugeordneten Lautsprechern natürlich
ebenso berücksichtigt werden.
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Eine einfache Anwendungsmöglichkeit dieser Anordnung kann nun darin
bestehen, daß man die verschiedenen Raster des Mikro--prozessors durch Tastendruck
einlegen kann und dadurch ein Eingangssignal, welches z.B. in einem schalltoten
Raum aufgenommen wirden sein kann, entsprechend dem gewünschten Konzertsaaltypus
hörbar macht, wozu die Siebglieder nicht benötigt werden. Das Stereosignal wird
dann direkt auf den Mikroprozessor geleitet.
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Wenn dagegen die Siebglieder 53a und 53b zwischen das Eingangssignal
SE und die Mikroprozessoreinheit 56 geschaltet sind, ergibt sich folgende Wirkungsweise:
Die Siebglieder wählen aus dem ankommenden Signal einen bestimmten Frequenzspektrumsbereich
heraus, aus dem räumliche Informationen des Aufnahmeraumes des Eingangssignales
SE entnommen werden können. Solche Informationen können beispielsweise aus Phasendifferenzen
zwischen den beiden Stereokanälen erhalten werden. Im Mikroprozessor 56 werden nun
diese -Phasendifferenzen in einem bestimmten Frequenzspektrumsbereich mit den abgespeicherten,
für einen bestimmten Konzertsaal typischen Phasendifferenzen verglichen. Findet
der Mikroprozessor ein Raster, welches auf die ankommenden Phasendifferenzen paßt,
so hält er dieses Raster fest und steuert mit dem abgespeicherten Raster in der
angegebenen Weise die einzelnen Lautsprecher an. Die Mikroprozessoreinheit 56 erkennt
also den Konzertsaaltypus aus den charakteristischen Merkmalen des Eingangssignals,
ordnet diesem das am nächsten kommende Raster zu und steuert somit die Lautsprecher.
Bis im Mikroprozessor das entsprechende Raster gefunden ist, wird das Signal ohne
Beeinflussung der Zeitglieder direkt auf die Lautsprecher gegeben.
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Für den Bassbereich umfaßt der Mikroprozessor eine Regelschaltung,
die eine phasengleiche Ansteuerung in diesem Bereich der Lautsprecher bewirkt, welche
hier nicht näher dargestellt zu werden braucht.
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Zur Erläuterung der Lage der einzelnen Lautsprecher kann auch folgender
Hinweis dienen: Teilt man den Äquator 13 in drei gleiche Teile, so erhält man die
Orte für die Lautsprecher 16. 21 und 22. Am Nordpol der Kugel 12 ist der Ort für
Lautsprecher 18. Man verbindet nun auf der Kugeloberfläche System 18 mit 21 sowie
18 mit 22 und verlängert diese beiden Linien. Sodann halbiert man sie zwischen 18
und 21 sowie 18 und 22 und erhält die Orte für die Lautsprecher 23 und 24. Die sich
ergebenden Abstände 21 bis 23 und 22 bis 24 trägt man nun auf den veriängerten Linien
von 21 und 22 nach unten ab und erhält so die Orte für die Lautsprecher 25 und 26.
Verbindet man nun noch die Orte der Lautsprecher 18 und 16, verlängert diese Linie
und trägt darauf die Strecke 22 bis 24 von 16 aus nach unten ab, so erhält man den
Ort des Lautsprechers 17.
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Die Erfindung ist naturgemäß nicht auf die dargestellten und beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern es sind im Rahmen des allgemeinen Raumformgedankens
der vorliegenden Erfindung zahlreiche Abwandlungen und Modifikationen möglich.
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