DE3142124C2 - Verfahren zum Ausstatten eines Schiffes oder dergleichen mit selbsttragenden, kastenförmigen Kabinenelementen und selbsttragendes, kastenförmiges Kabinenelement zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aus­ statten eines Schiffes oder dergleichen mit selbsttra­ genden, kastenförmigen Kabinenelementen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein selbsttragendes, kastenförmiges Kabinenelement nach dem Oberbegriff des Anspruches 7.

Im Schiffsbau geht man bei der Ausstattung eines Schiffs mehr und mehr in Richtung Vormontage außerhalb des Schiffs. Dabei können gewisse Teile, z. B. vorgefertigte Einheiten in Standardgröße mit den notwendigen Installationen versehen werden, bevor die Einheit in das Schiff eingebracht wird. Dies be­ schleunigt die Montage des Schiffs wesentlich.

Es ist bekannt, zum Aufbau eines Passagierraums in das Schiff vorgefertigte, teilweise oder vollständig installierte Einheiten einzubringen. Die US-PS 33 63 597 beschreibt die Verwendung vorgefertigter, mehrere Kabi­ nen umfassende Raumelemente. Die Raumelemente werden in ein festes Gefüge von Trägern montiert, um mehrere Ge­ schoße zu bilden, wobei die Elemente auf den Trägern aufruhen. Die Einheiten der unteren Geschoße sind aber schwierig zu installieren. Die Einheiten an einer Ecke des Trägergefüges werden nur an zwei Seiten von Trägern abgestützt. Die Montage der Einheiten ist somit bei die­ ser bekannten Konstruktion ziemlich kompliziert.

Aus der DD-PS 2 04 948 ist ein gattungsgemäßes Verfahren und ein gattungsgemäßes Kabinenelement bekannt. Das Kabinenelement weist jedoch einen Boden auf. Außer an dem Kabinenelement sind Aufnahme­ elemente vorgesehen, um Transportglieder vorübergehend anzubringen und das Kabinenelement auf dem Deck zu bewegen. Mit diesem Verfahren und diesem Kabinenelement ist es jedoch schwierig, das Kabinenelement zu engen Plätzen zu bringen, da hier der Raum für die verschiebende Person und das Transportglied oftmals knapp ist. Zudem läßt sich ein enger Anschluß zu benachbarten Kabinenelementen nicht herstellen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren und ein gattungsgemäßes Kabinenlement so zu verbessern, daß die Kabinenelemente auf dem Deck eines Schiffes auch zu engen Plätzen leichter manövriert und mit engem Anschluß zu benachbarten Kabinenelementen aufgestellt werden können.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren und bei einem gattungsgemäßen Kabinenelement durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei dem Verfahren wird ein Deck oder ein sonstiger ebener Platz zur Aufnahme der Ka­ binenelemente vorbereitet. Die Kabinenelemente sind aus Wänden und einem Dach aufgebaut und mit einem offenen Boden versehen, welch letzterer zur vorübergehen­ den Befestigung von Transportgliedern geeignet ist, mit­ tels derer die Kabinenelemente auf dem Deck bewegbar sind. Indem die Kabinenelemente selbsttragend ausgeführt werden und sie auf einer ebenen Fläche wie auf einem Schiffsdeck zusammengebaut werden, wird eine ausreichende Festigkeit ohne Hilfsversteifungsglieder erreicht. Die Bewegung eines Kabinenelements zu seinem richtigen Platz kann beispiels­ weise erfolgen, indem das Kabinenelement von seinem freien Innen­ raum aus geschoben wird. Dadurch können die Kabinenelemente selbst zu engen Plätzen manövriert werden. Ein Kabinenelement kann mit aussteifenden Teilbodenelementen versehen wer­ den. Beispielsweise können Teile vorgesehen werden, die von den unteren Abschnitten der Wände einwärts vorstehen. Ein Kabinenelement kann auch vorübergehend mit Einrich­ tungen zur Lagerung und zum Transport versehen werden. Nur vorübergehend angebrachte Transportglieder sind wirt­ schaftlich, da sie wieder benutzt werden können.

Eine genügende Steifigkeit wird auf wirtschaftli­ che Weise erreicht, indem das Dach und/oder die Wände der Kabinenelemente aus kassettenartigen Plattengliedern mit einem Abstand zwischen den Plattenoberflächen ge­ macht werden, in welchen Abstand ein geeignetes, relativ steifes Isoliermaterial eingesetzt wird. Durch Standardi­ sierung der Einzelteile können weitere Einsparungen er­ zielt werden. Die Plattenglieder können an einem steifen Rahmen des Kabinenelements befestigt werden.

Ein Kabinenelement kann im voraus mit bleibendem Mobiliar oder anderer Ausrüstung versehen werden. Ein solches Mobiliar bzw. eine sonstige Ausrüstung hat eine gewisse Steifigkeit. Von dieser Eigenschaft wird erfin­ dungsgemäß Gebrauch gemacht, indem die Kabinenelemente vor ihrem Hinbringen auf Deck mit ortsfestem Mobiliar oder sonstiger Ausrüstung versehen werden und das Mobiliar oder die sonstige Ausrüstung so an den Wänden des Kabinenelements befestigt wird, daß es die Steifig­ keit des Kabinenelements erhöht.

Die vorübergehend angebrachten Transportglieder sollten sich in Horizontalrichtung vorzugsweise nur leicht oder überhaupt nicht über die Außenseite des Ka­ binenelements erstrecken. Ein Kabinenelement kann leicht durch solche Transportglieder abgestützt werden. Jedes Transportglied weist zumindest ein Rad oder eine Luftkissenvor­ richtung auf.

Der freie Innenraum des Kabinenelements ist ver­ fügbar für die Installtion und die Steuerung der Transportglieder. Auch ein Wechsel der Transportglie­ der kann vom Innenraum des Kabinenelements aus vorge­ nommen werden.

Damit ein Kabinenelement sicher durch die Trans­ portglieder abgestützt ist, werden diese Transportglieder an den Ecken der Kabinenelemente angeordnet.

Ein Kabinenelement kann mit einem Waschraum ausge­ rüstet sein, der gemäß den Vorschriften für Sanitärräume seinen eigenen Boden besitzt. Der Waschraum wird so mit dem Kabinenelement verbunden, daß er dessen Steifigkeit erhöht und dadurch die Festigkeit der Gesamteinheit ver­ bessert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­ gend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kabinenelementes;

Fig. 2 einen Horizontalschnitt dieses Kabinenelements;

Fig. 3 in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt III aus Fig. 2;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Transport­ glieds;

Fig. 5 und 6 Seitenansichten eines anderen Transport­ glieds;

Fig. 7 schematisch eine Hebevorrichtung für ein Kabinen­ element; und

Fig. 8 einen Querschnitt des Teils VIII in Fig. 7.

Mit 1 ist ein Kabinenelement bezeichnet, das Seitenwände 2, Stirnwände 3 und ein Dach 4 aufweist. Die unteren Ecken des Kabinenelements sind mit 5 be­ zeichnet. Am unteren Rand der Wände 2, 3 ist ein Tragrahmen 7 vorgesehen, an dem plattenartige Kassettenglieder 8 be­ festigt sind.

In einer Stirnwand 3 des Kabinenelements 1 ist die Kabinentüröffnung mit ihrer Tür 9 vorgesehen. Gemäß Fig. 2 ist das Kabinenelement mit einem ortsfesten Bett 10 versehen, das an den Wänden 2 und 3 befestigt ist, um die Steifigkeit des Kabinenelements zu verbessern. Es ist auch ein Waschraum 11 vorgesehen, der seinen eigenen Boden 12 besitzt und ortsfeste Sanitäreinrichtungen 13 aufweist, die an den Wänden angebracht sind. Für die Leitungen der Wasserzufuhr und des Abwassersystems sowie für die Heizungs- und Klimaanlage ist ein vertikaler Raum 14 in einer Ecke 5b belassen.

Die Kabinenelemente sind mit ortsfesten Möbel­ stücken ausgerüstet, von denen einige mittels äußerer Stützglieder 18 an den Wänden befestigt sind. Die Fig. 2 zeigt einen ortsfesten Tisch 16 und eine Kleiderablage 17. Nicht ortsfeste Möbel wie z. B. Stühle 15 können während des Transports des Kabinenelements z. B. auf dem Bett 10 abgestellt werden.

Abnehmbare Transportglieder 6 mit Rädern 20 sind unterhalb des Kabinenelements angeordnet. Diese Transportglieder 6 weisen einen Körper 19 auf, der in die Ecken 5 paßt, um das Kabinenelement über dessen Tragrahmen 7 abzustützen.

Die plattenförmigen Kassettenglieder 8 der Wände und des Dachs sind mittels bekannter Einrichtungen mit­ einander verbunden. Die Kassettenglieder umfassen eine versteifende Isolierung 22, wie z. B. eine steife Mineral­ wolle-Tafel oder dergleichen.

Fig. 4 zeigt ein Transportglied 6 mit einem Körper 19, der eine Deckplatte 25 und Seitenwände 24a und 24b zur Bildung einer Ecke 23 aufweist. Die unteren Ränder der Seitenwände 24a und 24b sind nach auswärts gebogen, um U-förmige Stützglieder 26a und 26b mit einem äußeren Flansch 30 in einem Abstand von der Seitenwand 24a zu bilden, der etwas größer ist als die Breite des Tragrahmens 7 des Kabinenelements. Die Lage des Transportglieds beim Transport eines Kabinenelements ist in Fig. 2 dargestellt. Das Rad 20 des Transportglieds hat eine Drehachse 27, die an einer Radgabel 27a befestigt ist, die ihrerseits das Rad auf einer Achse 29 lagert. Die Drehachse 27 ist dreh­ bar in der Deckplatte 25 gelagert. Ein Dreharm 28 kann an dem Ende der Drehachse 27 befestigt werden, um das Rad 20 mit der Drehachse 27 drehen zu können.

In der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform ist eine Stützplatte 33 zwischen der Radgabel 27a und dem Kör­ per 19 angeordnet. Dies macht die Radlagerung flexibler. Die Stützplatte 33 ist über flexible Glieder 32, wie z. B. von Gummibälgen, be­ weglich relativ zur Deckplatte 25 des Körpers 19 des Transportglieds. Die flexiblen Glieder 32 sind mittels Befestigungsschrauben 31 mit der Stützplatte 33 und der Deckplatte 25 verbunden. Wenn ein Rad 20a aus Stahl an ein kleines Hindernis 34 anstößt (Fig. 6), so verlangsamt sich vor­ übergehend die Geschwindigkeit des Rads 20a. Gleichzei­ tig behält der Körper 19 seine Geschwindigkeit auf­ grund der Trägheit des Kabinenelements bei. Als Ergebnis neigt sich die Stützplatte 33 leicht unter Führung der flexiblen Glieder 32, und das Rad 20a überspringt das Hindernis 34. Wegen der kleinen Kontaktfläche zwischen dem Rad 20a und dem Boden dreht das Rad 20a leicht und es ist keine mit dem Rad­ mechanismus verbundene Drehvorrichtung erforderlich.

Zum Anheben des Kabinenelements 1 mittels eines Krans oder dergleichen können in Verbindung mit dem Kabinenelement besondere Hebeglieder benutzt werden, wie z. B. ein durch den Kranhaken 35 zu ergreifender Hebering 35a und, verbunden mit dem Hebering 35a, Trag­ seile 36 mit Hebeklauen 37 (Fig. 7), die eine Trag­ fläche 39 mit einem Seitenflansch 40 (Fig. 8) aufweisen. Da die Hebeklauen nur wenig über die Wände 2 und 3 des Kabinenelements 1 hinausstehen, kann das Kabinenelement leicht durch enge Öffnungen auf ein Schiffsdeck abge­ senkt werden. Das Gewicht eines Kabinenelements liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 1 t. Somit kann ein Ar­ beiter leicht mittels eines Hebels eine Seite eines Kabinenelements anheben, um eine Hebeklaue 37 anzubrin­ gen.

Das Kaabinenelement ist nicht auf die beschriebene und dargestellte Ausführungsform beschränkt. Das Kabinenelement kann beispielsweise mehrere, Seite an Seite angeordnete Kabinen umfassen, so daß zwei benach­ barte Kabinen eine aus plattenförmigen Kassettengliedern aufgebaute Seitenwand gemeinsam haben. Das Kabinenele­ ment wird dann sowohl äußere Ecken als auch innere Ecken am Zusammenstoß der zwei Kabinen aufweisen, wobei in die offenen unteren Abschnitte der Kabinen Transportglie­ der befestigt werden können.

Claims (10)

1. Verfahren zum Ausstatten eines Schiffes oder dergleichen mit selbsttragenden, kastenförmigen Kabinen­ elementen, durch Absetzen des jeweiligen Kabinenelements auf einer ebenen Decksfläche, vorübergehendes Anbringen von Transportgliedern an dem Kabinenelement zum Bewegen des Kabinenelements auf dem Deck und Verschieben des Kabinenelements zu seinem vorgesehenen Platz, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabinen­ elemente (1) mit offenem Boden, mit oder ohne aussteifen­ de Teilbodenelemente, ausgeführt werden und das Bewegen des Kabinenelements (1) wenigstens zu engen Plätzen dadurch erfolgt, daß es von seinem freien Innen­ raum aus verschoben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabinen­ elemente (1) vor ihrem Hinbringen auf Deck mit ortsfestem Mobiliar oder sonstiger Ausrüstung versehen werden und das Mobiliar oder die sonstige Ausrüstung so an den Wänden (2, 3) des Kabinenelements (1) befestigt wird, daß es die Steifigkeit des Kabinenele­ ments (1) erhöht.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abnehmbaren Transportglieder (6) zeitweilig an den unteren Rändern der Wände (2, 3) des Kabinenelements (1) angebracht werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Transport­ glieder (6) im wesentlichen nur unterhalb und/oder innerhalb des Kabinenelements (1) angeordnet werden.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß Betätigungs­ mittel zum Steuern der Transportglieder (6) so angeordnet werden, daß sie hauptsächlich von innerhalb des Kabinen­ elements (1) bedient werden können.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trans­ portglieder (6) an den Ecken (5) der Kabinenelemente (1) angeordnet werden.

7. Selbsttragendes, kastenförmiges Kabinenelement mit vorübergehend angebrachten Transportgliedern zum Verschieben des Kabinenelements auf dem Deck eines Schiffes oder dergleichen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß einen offenen Boden, mit oder ohne aussteifende Teilbodenelemente, und durch im wesentlichen nur unterhalb und/oder innerhalb des Kabi­ nenelements (1) angeordnete Transportglieder (6).

8. Kabinenelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die abnehmbaren Transportglieder (6) einen Körper (19) und ein Transport­ mittel wie ein Rad (20, 20a) oder eine Luftkissenvorrichtung sowie Einrichtungen zum zeitweiligen Anbringen des Transportglieds (6) am unteren Rand einer Wand (2, 3) des Kabinenelements (1) auf­ weisen.

9. Kabinenelement nach einem der Ansprüche 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet, daß das Kabinen­ element (1) aus plattenförmigen Kassettengliedern (8), die an einem Tragrahmen (7) befestigt sind, aufgebaut ist.

10. Kabinenelement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabinen­ element (1) mit einem im wesentlichen geschlossenen Waschraum (11) versehen ist, der so mit dem Kabinen­ element (1) verbunden ist, daß er die Steifigkeit des Kabinenelements (1) erhöht.