DE3036510C2 - Automatisch ansteuerbare Kupplung zum schaltbaren Antrieb der Armwelle an einer Nähmaschine - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine ansteuerbare Kupplung zum schaltbaren Antrieb der Armwellen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches I.

Es ist eine Nähmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt (DE-OS 28 48 123), die einen vom Handrad aus angetriebenen, kontinuierlich umlaufenden oberen und unteren Stoffschieber aufweist. Die bekannte Nähmaschine ermöglicht jedoch nicht, daß die *5 Stichbildewerkzeuge (Nadel und Greifer) zeitweilig stillgesetzt werden, währenddessen die Transportwerkzeuge (oberer und unterer Stoffschieber) das Nähgut weiterhin transportieren.

Außerdem sind automatisch arbeitende Nähanlagcn bekannt, bei denen zwecks Erreichung einer währenc des Nähvorganges erfolgenden Nahtunterbrechung das Nähmaschinen-Oberteil Zeitweilig abgeschaltet wird, wobei die Stichbildwerkzeuge (Nadel und Greifer) und die Transportwerkzeuge (Stoffschieber) stillgesetzt werden. Während der Stilistansphase der Stichbilde-und der Transportwerkzeuge wird das Nähgut mittels einer externen Vorschubvorrichtung weitertransportiert, die zusätzlich zu den bereits in der Nähmaschine vorhandenen Stoffschiebern vorgesehen ist. Bei den bekannten, eben angesprochenen Nähanlägen ist der Bäüteiläufwand für die zusätzliche Vorschubeinrichtung samt deren Steuerung und die geringere Genauigkeit beim Nähguttransport, insbesondere bei bogenförmigem Nahtverlauf, nachteilig.

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatisch ansteuerbare Kupplung für den schaltbaren Antrieb der Armwelle einer Nähmaschine zu schaffen, die zeitweiliges Stillsetzen der Stichbildewerkzeuge ermöglicht, während die kontinuierlich umlaufenden Stoffschieber der Nähmaschine das Nähgut weitertransportieren.

Mit der Kupplung nach der Erfindung ist es nun möglich, die Naht während des Nähvorganges an beliebiger Stelle zu unterbrechen. In diesem Falle werden im ausgekuppelten Zustand der erfindungsgemäßen Kupplung die Armwelle der Nähmaschine und damit deren Stichbildwerkzeuge stillgesetzt, während der Kraftfluß vom Motor zur HilfsweHe, die den oberen und unteren Stoffschieber antreibt, nicht unterbrochen wird. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Kupplung an einer Nähmaschine mit vorwählbarer Programmsteuerung ist besonders vorteilhaft, weil dabei Beginn und Zeitdauer der im Nahtverlauf beabsichtigten Nahtunterbrechung vorprogrammiert werden kann. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der F i g. 1 bis F i g. 3 erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Vorderansicht der Nähmaschine mit dem oberen und unteren Stoffschieber und mit der erfindungsgemäßen Kupplung;

F i g. 2 eine Draufsicht der Nähmaschine mit der erfindungsgemäßen Kupplung;

F i g. 3 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Kupplung.

Mit der Bezugszqhl 1 wird die Armwelle einer Nähmaschine, z. B. eines Industrieschnellnähers, bezeichnet, die vom Maschinenhauptantrieb mittels des Keilriemens 25 angetrieben wird. Auf der Armwelle 1 ist die Mehrfach-Riecnenscheibe 3 vorzugsweise mittels Nadellager 26 drehbar gelagert. Der Anlaufring 24 schließt die Lagerstelle ab und sorgt für verschleißfreie Anlage der Mehrfach-Riemenscheibe 3 an ein die Armwelle 1 umschließendes, gestellfestes Gegenlager. An der anderen Stirnseite der Mehrfach-Riemenscheibe 3 ist die als Handrad dienende Scheibe 23 befestigt. Die Hülse 7 ist axial verschiebbar auf der Armwelle I gelagert und hat eine am Flansch 27 befestigte Scheibe 5, auf der der Kupplungsbelag 2 ber'cstigt ist. Auf der Armwelle 1 ist die Buchse 22 dreh- und verschiebbar gelagert, die mit dem Stellring 28 fest verbunden ist. Die Buchse 22 nimmt wenigstens ein Federelement — vorzugsweise eine Tellerfeder — auf, das sich in seinem kleinen Durchmesserbereich (untere Tellerkante) gegen den Stellring 28 und in reinem großen Durchmesserbereich gegen die Scheibe 5 abstützt. Der an der Buchse 22 befindliche Flansch 21 berührt die Hinterseite der Scheibe 23, wodurch im Zusammenwirken mit dem Stellring 28 und dem Federelement 4 bzw. den Federelementen eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Scheibe 23 und der Scheibe 5 samt Kupplungsbelag 2 entsteht, d. h., die Mehrfach-Riemenscheibe 3 ist mit der Hülse 7 kraftschlüssig gekuppelt. Der fest mit der Armwelle 1 verbundene Mitnehmer 6 ragt in den Durchbruch 29, der sich in der Hülse 7 befindet, wodurch eine formschlüssige Verbindung zwischen der Hülse 7 und der Armwelle 1 entsteht. In der Hülse 8 ist die Hülse 7 mittels der Wällager 9 drehbar, jedoch nicht verschiebbar angeordnet, so daß in Längsrichtung starre Kupplungsteil 19 entsteht. Am Umfang der Hülse 8 ist der Haltewinkel 35 befestigt. In dem gestellfest mit dem Maschinenarm 31 verbundenen Lagerteil 32 ist die HilfsweHe 14 einerseits und im Lagerblock 36 andererseits gelagert. An dem starr mit dem Lagerteil 32 verbundenen Ausleger 33 ist der Stift 34 befestigt. Gegen ihn stützt sich der Haltewinkel 35 ab bzw. eine am Haltewinkel 35 befindliche U-förmige

Lasche umschließt den Stift 34, Damit wird die Hülse 8 gegen radiale Verstellung gesichert. Das Kupplungsteil 19 kann in Axialrichtung soweit auf der Armwelle 1 verschoben werden, wie dies der in den Durchbmch 29 hineinragende Mitnehmer 6 zuläßt. Mit der Hülse 8 ist der strömungsmittelbeaufsehlagbare — vorzugsweise mit Druckluft beschickte — Zylinder 10 fest verbunden, an dessen Stirnseite sich tier Schlauchanschluß 1! befindet.

In seinem Innern nimmt der Zylinder 10 den Kolben 13 auf, der mit dem Dichtelement 12 — vorzugsweise einem Lippenring — bestückt ist und der durch den Stift 30 gegen Drehung (radiale Verstellung) gesichert ist.

Um innerhalb des Nähzyklusses eine Nahtunterbrechung erreichen zu können, erfolgt an vorbestimmbarer Stelle im Nahtverlauf eine kurzzeitige Stillsetzung des Maschinenhauptantriebes bei gleichzeitiger Nadelhochstellung zwecks Fadenabschneidens und anschließend

— also bei noch stillgesetztem Maschinenhauptantrieb

— die Strömungsmittel-Beaufschlagung des Zylinders 10. Da sich der Kolben 13 jetzt gegen die Stirnfläche der axial nicht verschiebbaren Armwelle 1 abstützt, verschiebt sich der Zylinder 10 in Pfeiirichiung. Die Verschiebung des Zylinders 10 wird, da er Etstandteil des Kupplungsteil 19 ist, unmittelbar auf die am Kupplungsteil 19 befestigte Scheibe 5 samt Kupplungsbelag 2 übertragen, wodurch der Kupplungsbelag 2 gegen die Wirkung der bei der Verformung des Federelementes 4 auftretenden Kraft von der Scheibe 23 abgehoben wird. Infolge des Außereingriffbringens des Kupplungsbelages 2 und der Scheibe 23 ist eine Bewegungsübertragung von der Mehrfach-Riemenscheibe 3 auf die Armwelle 1 jetzt nicht möglich, weshalb der Antrieb der Stichbildewerkzeuge stillgesetzt ist.

Unmittelbar nach dem vorerwähnten Fadenabschneiden erfolgt die Wiedereinschaltung des Maschinenhauptantriebes, wodurch mittels des Keilriemens 25 die Mehrfach-Riemenscheibe 3 und über das Zugmittelgetriebe 17 bzw. 18 die Hilfswelle angetrieben wird. Der auf diese Weise angetriebene obere und untere Stoffschieber 15 bzw. 16 transportiert das Nähgut bei jetzt stillgesetzten Stichbildewerkzeugen. Mit der Strömungsmitiel-Beaufschlagung des Zylinders 10 entsteht an den sich berührenden Stirnseiten des Kolbens 13 und der Armwelle 1 ein Reibschluß, der verhindert, daß die stillgesetzten Stichbildewerkzeuge aus ihrer Position infolge ungewollter Mitnahme bei der anschlie-

ßenden, vorerwähnten Wiedereinschaltung des Masehinenhauptantriebes bewegt werden. Andererseits sorgt das verspannte Federelement 4, sobald der Zylinder 10 drucklos ist, für sofortige Brührung des Kupplungsbeiages 2 mit der Scheibe 23, d. h„ für fast verzögerungsfreies Einkuppeln des Antriebes der Stichbildewerkzeuge. Falls der Zylinder 10 unbeaufschlagt, d, h„ drucklos ist, wird die Scheibe 1 mit dem Kupplungsbelag 2 unter Einfluß des Federelementes 4 bzw. der Federelemente

ίο gegen die Scheibe 23 gedrückt, wodurch die Drehbewegung der Mehrfach-Riemenscheibe 3 über die Scheibe 23, den Kupplungsbelag 2, die Scheibe 5, die Hülse 7 und den Mitnehmer 6 schlupffrei auf die Armwelle 1 übertragen wird. In diesem Falle treibt die Armwelle 1 die in der Nähmaschine befindlichen Stichbildewerkzeuge an, wobei gleichzeitig die Drehbewegung der Mehrfach-Riemenscheibe 3 über das Zugmittelgetriebe 17 bzw. 18 auf die Hilfswelle 14 übertragen wird, die den oberen und unteren Stoffschieber 15 bzw. 16 antreibt.

Die erfindungsgemäße automatisch ansteuerbare Kupplung, die besonders vorteilhaft für Nähmaschinen mit Programmsteuerung, für Näh». «omaten bzw. für automatisch arbeitende Nähanlagcn vup-vendet werden kann, ermöglicht innerhalb eines Nähzyklusses an vorbestimmbarer Stelle die beliebig lange andauernde Stillsetzung des Antriebes der Stichbildewerkzeuge, wobei d?r kontinuierlich angetriebene obere Stoffschieber 15 und der untere Stoffschieber 16 während der besagten Stillstandphase der Stichbildewerkzeuge weiterhin auf das Nähgut 20 einwirken und es weitertransportieren. Damit wird das Entstehen einer oder mehrerer, innnerhalb des Nahtverlaufes auftretender Nahtunterbrechungen ermöglicht, deren Lage und Länge sehr exakt eingehalten werden kann. Wegen der das Nähgut in Nähe der Nähnadel ergreifenden Stoffschieber 15 und 16 können jetzt innerhalb von Nahtbögen auftretende Nahtunterbrechungen einwandfrei durchgeführt werden.

Weitere Ausführungsformen der Erfindung können dadurch gekennzeichnet sein, daß die Axialverschiebung des Kupplungsteils 19 zwecks Aufhebung des Kraftschlusses zwischen dem Kupplungsbelag 2 und der Scheibe 23 mittels rein mechanischer Betätigungsmittel bzw. unter Verwendung eines Elektromagneten vorgenommen wird. Die Bewegungsübertragut.g von der Mehrfach-Riemenscheibe 3 auf die Hilfswelie 14 kann auch mittels anderer Getriebe, z. B. eines Stirnradgetriebes, vorgenommen werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   1, Automatisch ansteuerbare Kupplung zum schaltbaren Antrieb der Armwelle sowie der mit dieser trieblich verbundenen Stichbildewerkzeuge ι an einer Nähmaschine mit vom Handrad aus angetriebenen, kontinuierlich umlaufendem oberen und unteren Stoffschieber, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kupplungsteil (19) aus einer mittels eines Mitnehmers (6) drehfest mit der Armwelle (1) verbundenen Hülse (7), aus einer daran befestigten Scheibe (5) samt einem mit letzterer fest verbundenen Kupplungsbelag (2), aus einer gegen radiale Verstellung gesicherten, mittels Wälzlager (9) auf der Hülse (7) drehbar, jedoch nicht verschiebbar angeordneten Hülse (8), aus einer auf der Armwelle (1) gelagerten, fest mit einem Stellring (28) verbundenen Buchse (22) und aus einem fest mit der Hülse (8) verbundenen, strömungsmittelbeaufschlagbaren Zylinder (10) besteht.
2. 2. Automatisch ansteuerbare Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (22) wenigstens ein zwischen der Scheibe (S) und dem Stellring (28) angeordnetes Federelement (4) aufnimmt, daß in dem mit einem Schlauchanschluß (U) versehenen Zylinder (10) ein durch einen Stift (30) gegen Drehung gesicharter, jedoch axial verschiebbarer, mit einem Dichtelement (12) bestückter Kolben (13) vorgesehen ist und daß bei drucklosem Zylinder (10) infolge der vom Federele- jo ment (4) ausgeübten Kraft das Kupplungsteil (19) mit einer Mehrfach-Riemenscheibe (3) in Wirkverbindung steht.