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Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Stapeln
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von Rohlingen für keramische Platten, insbesondere Dachziegel Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum selbsttätigen Stapeln von Rohlingen für keramische
Platten, insbesondere Dachziegel, mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens, mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 2 beschriebenen Merkmalen.
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In der DE-AS 10 79 522 ist eine Vorrichtung zum selbsttätigen Stapeln
von Rohlingen für keramische Platten und dergleichen offenbart, bei der ein Zuführförderer
, r' nh' enden Platten in den Bereich eines Anhebers befördert, der von unter F
durch den Zuführförderer hindurch bewegbar ausgebildet ist. Der Anheber hebt jeweils
eine Platte von dem Zuführförderer ab und bewegt sie in den Bereich zweier oberhalb
des Zuführförders angeordneter Spannbacken, die die angehobene Platte seitlich an
den Kanten ergreifen und festhalten. Sobald die nachfolgende Platte angehoben wird,
lassen die Spannbacken die bisher festgehaltene Platte los, so daß sich diese auf
die angehobene Platte legen kann.
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Die beiden Platten werden dann so weit angehoben, daß die Spannbacken
beide Platten ergreifen können.
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Bei Zufuhr der nächsten Platte wird in derselben Weise verfahren,
so daß innerhalb der Spannbacken ein Stapel gebildet wird, in welchem die Platten
dicht aufeinanderliegen.
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Nachteilig ist hier, daß die im Stapel untenliegenden Platten das
Gewicht der darüberliegenden Platten zu tragen haben. Da es sich um Rohlinge handelt,
kann immer nur eine beschränkte Anzahl Platten übereinander gestapelt werden, weil
bei einer größeren Anzahl der Druck auf die untenliegenden Platten so groß sein
würde, daß sie zerbrechen. Außerdem werden die Oberflächen bzw. die Sichtflächen
der Platten von den darüberliegenden Platten berührt, so daß hier die Gefahr einer
Beschädigung der Sichtflächen gegeben ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zu
dessen Durchführung geeignete Vorrichtung zum selbsttätigen Stapeln von Rohlingen
für keramische Platten, insbesondere Dachziegel, zu schaffen, die Stapel herstellen,
in welchen die Platten bzw. Dachziegel ohne Gewichtsdruck von oben übereinanderliegen.
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Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 beschriebenen Verfahrensschritte gelöst.
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Die gestellte Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens mit den in dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 2 beschriebenen
Merkmalen gelöst.
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Die erfindungsgemäße Methode bzw. Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß nunmehr die untenliegenden Platten das Gewicht der darüberliegen nicht
mehr zu tragen haben, da die Platten in Abständen voneinander festgehalten und gestapelt
werden. Der Stapel kann deshalb größer werden, was insbesondere beim Einsetzen der
Rohlinge in Brennkassetten von Vorteil ist, da hinsichtlich der Größe der Brennkassetten
die Dachziegelanzahl im Stapel frei gewählt werden kann. Der Stapel wird zum Einsetzen
in Brennkassetten, die eine U-Form haben, von einem Greifer in der gestapelten Form
übernommen,
um 900 gedreht und hochkant in die Brennkassetten abgesetzt.
Außerdem kann eine Beschädigung der Ober-bzw. Sichtflächen der Dachziegel nicht
eintreten.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt. Es
zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung in Förderrichtung der Dachziegel
gesehen gemäß Pfeil A in Fig. 3, Fig. 2 eine weitere Seitenansicht der Vorrichtung
gemäß Fig. 1, jedoch in einer anderen Betriebsstellung, Fig. 3 eine Draufsicht auf
die Vorrichtung gemäß Fig. 1.
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Die Platten bzw. Dachziegel 1 werden flachliegend auf einen Zuführförderer
2, der aus im Abstand voneinander angeordneten Riemen 3, 4 besteht, in den Bereich
eines Anhebers 5 befördert. Der Anheber 5 ist zwischen den Riemen 3, 4 angeordnet
und wird durch eine Kolben-Zylinder-Einheit 6 auf- und abbewegt. Damit die Dachziegel
1 in genauer Position über dem Anheber zu liegen kommen, ist zwischen den Riemen
3, 4 ein Anschlag 7 angeordnet, der die Dachziegel 1 am Weitertransportieren hindert.
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Zu beiden Seiten des Zuführförderers 2 sind Greifleisten 8, 9 angeordnet,
die in einzelne übereinanderliegende Greifbacken 10, 11 unterteilt sind. Die Höhe
der Greifbacken 10, 11 ist auf die Dachziegeldicke und den zwischen den gestapelten
Dachziegeln befindlichen Zwischenräumen Z abgestimmt.
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Die Greifbacken 10, 11 sind an waagerecht bewegbare Stößell2, 13 befestigt,
die in senkrechte Halteschienen 14, 15 gelagert sind. Die Stößell2, 13 durchragen
die Halteschienen 14, 15, die jeweils mittels Hubvorrichtungen 16, 17 in Richtung
der Pfeile A und B
auf- und abbewegt werden können. Die Hubvorrichtungen
16, 17 sind an den Gestelle 18 , 19 befestigt.
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Im Abstand von und parallel zu den Halteschienen 14,15 sind senkrechte
Führungsschienen 20, 21 an den Gestellen 18, 19 angeordnet. Die Führungsschienen
20, 21 können durch Kolben-Zylinder-Einheiten 22, 23 waagerecht bewegt werden.
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Unterhalb der Führungsschienen 20, 21 sind Zustellschienen 24, 25
angeordnet, die durch Kolben-Zylinder-Einheiten 26, 27 waagerecht bewegbar und in
Flucht mit den Führungsschienen 20, 21 einstellbar sind.
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In der Ausgangsstellung, um einen Stapel zu bilden, befinden sich
die von oben ersten Greifbacken 10, 11 in der Ebene der Zustellschienen 24, 25.
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Sobald ein Dachziegel 1 den Anschlag 7 erreicht hat, wird der Anheber
5, der sich unterhalb der Riemen 3, 4 in Ausgangsstellung befindet, in Betrieb gesetzt
und hebt den Dachziegel 1 vom Zuführförderer 2 ab und bewegt ihn in den Bereich
der von oben ersten Greifbacken 10, 11, die mit den Zustellschienen 24, 25 in einer
Ebene liegen. Die Kolben-Zylinder-Einheiten 26, 27 bewegen nun die Zustellschienen
24, 25 nach innen in Richtung auf den Dachziegel 1 zu, wodurch die mit den Zustellschienen
24, 25 fluchtenden Greifbacken 10, 11 über die Stößell2, 13 ebenfalls in Richtung
auf den Dachziegel 1 bewegt werden und diesen an den Seitenkanten ergreifen und
in waagerechter Position festhalten.
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Die Hubvorrichtungen 16, 17 treten dann in Aktion und bewegen die
Halteschienen 14, 15 um eine kleine Strecke und zwar Dachziegeldicke + Zwischenraum
Z, in Richtung des Pfeiles A nach oben, wobei auch die den Dachziegel 1 haltenden
Greifbacken 10, 11 mitgeführt werden.
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Bei dieser Bewegung gleiten die Stößel 12, 13 der den Dachziegel 1
haltenden Greifbacken 10, 11 von den mit den Führungsschienen 20,21 fluchtenden
Zut stellschienen 24, 25 auf die Führungsschienen 20, 21 hinüber, die die Greifbacken
10, 11 über die Stößel 12, 13 weiterhin in Greifstellung mit dem Dachziegel 1 halten.
Während der Aufwärtsbewegung der Halteschienen 14, 15 und sofort nach übergang der
Stößel 12, 13 von den Zustellschienen 24, 25 auf die Führungsschienen 20, 21 bewegen
sich die Zustellschienen 24, 25 wieder in die Ausgangsstellung zurück und sind bereit
einen neuen Greifvorgang einzuleiten.
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Der nächstfolgende, durch den Anheber 5 vom Zuführförderer 2 abgehobenen
Dachziegel 1 wird nunmehr in den Bereich der von oben zweiten Greifbacken 10, 11
befördert und von diesen Greifbacken 10, 11 an den Seitenkanten ergriffen, wobei
die Zustellschiener ^' 25 ' olge der Bewegung in Richtung auf den zu ergreifenden
Dachziegel de Greifvorgang bewirkt haben. Da der zuvor elgr J -ne Dachziegel 1 nach
dem Anheben durch den Anheber 5 und Ergreifen durch die von eben ersten Greifbacken
um eine Dachziegeldicke + Zwischenraum Z in Richtung des Pfeiles A bewegt worden
ist, befindet sich der nächstfolgend angehobene und von den von oben zweiten Greifbacken
10, 11 ergriffenen Dachziegel 1 in einem durch den Zwischenraum Z gebildeten Abstand
vom zuvor von den oben ersten Greifbacken 10, 11 ergriffenen Dachziegel 1.
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Durch erneute Bewegung der Halteschienen 14, 15 in Richtung des Pfeiles
A um eine kleine Strecke (Dachziegeldicke + Zwischenraum Z) wird Platz für einen
weiteren Dachziegel 1 geschaffen, wobei die Stößel 12, 13 von den Zustellschienen
24, 25 auf die
Führungsschienen 20, 21 überführt werden. Danach
bewegen sich die Zustellschienen 24, 25 in die Ausgangsstellung zurück und sind
für einen neuen Greifvorgang bereit.
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Die Funktion der Vorrichtung wiederholt sich bei jedem neu zugeführten
Dachziegel 1 in der geschilderten Weise, so daß nach dem Betätigen der zuunterstliegenden
Greifbacken 10, 11 zwischen den Greifbacken 10, 11 oberhalb des Zuführförderers
2 ein Stapel entstanden ist, in welchem die Dachziegel 1 mit Zwischenräumen Z übereinander
angeordnet sind.
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Ein Bruch der zuunterstliegenden Dachziegel durch das Gewicht der
darüberliegenden wird dadurch vermieden.
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Der Stapel kann darum eine beliebig zu wählende Höhe zu erreichen.
Die Oberflächen bzw. Sichtflächen der Dachziegel werden nicht mehr von den darüberliegenden
Dachziegeln berührt.
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Der erstellte Stapel wird von einem Greifer (nicht dargestellt) ergriffen,
wonach die Führungsschienen 20, 21 durch die Kolhen-Zylinder-Einheiten 22, 23 in
Richtung der Pfeile C und D bewegt werden, so daß die Greifbacken 10, 11 sich von
den Dachziegeln 1 lösen und diese freigeben. Der Greifer entfernt dann den Stapel
aus der Vorrichtung, dreht ihn um 900, damit die Dachziegel senkrecht zu stehen
kommen und stellt den Stapel in dieser Lage in U-förmige Brennkassette (nicht dargestellt)
ab.
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Sofort nach dem Lösen der Greifbacken 10, 11 bewegen die Hubvorrichtungen
16, 171die Halteschienen 14, 15 und damit die Greifbacken 10, 11 nach unten in Richtung
des Pfeiles B aus den Bereich der Führungsschienen 20, 21 heraus in die Ausgangsstellung,
in der die von oben ersten Greifbacken 10, 11 in einer Ebene mit den Zustellschienen
24, 25 zu liegen kommen.
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Sobald die Greifbacken 10, 11 aus dem Bereich der Führungsschienen
20, 21 entfernt worden sind, werden die Führungsschienen 20, 21 durch Betätigung
der Kolben-Zylinder-Einheiten 22, 23 entgegen der Richtung der Pfeile C und D wieder
in die Ausgang-bzw. Andrückstellung gebracht.
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Die Vorrichtung ist nunmehr bereit, einen neuen Stapel zu bilden.