-
-
Verfahren zur Herstellung von Perfluoralkyl-alkanolen
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Perfluoralkyl-alkanolen
aus den entsprechenden Perfluoralkyl-iodalkanen durch Hydrolyse in Gegenwart von
Schwermetallkationen, bekannten Phasentransfer-Katalysatoren und/oder Perfluoralkylcarbonsäure-anionen.
-
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von Perfluoralkyl-alkanolen
aus den entsprechenden Perfluoralkyl-iodalkanen bekannt. Die US-PS 3 246 030 beschreibt
die Reaktion von Perfluorpropyl-ethylhalogeniden, darunter auch Iodiden, mit Silber-
oder Quecksilbernitrat, wobei zunächst das Perfluorpropylethylnitrat entsteht, das
in einer zweiten Stufe mit Reduktionsmitteln, beispielsweise Ammoniumhydrosulfit
oder Lithiumaluminiumhydrid in den Perfluorpropylethylalkohol umgewandelt wird.
Die Reaktion mit Silber- oder Quecksilbernitrat wird in einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise Acrylnitril in Abwesenheit von Wasser durchgeführt. Nach diesem Verfahren
sollen Ausbeuten an Perfluorpropylethanol von 70 bis 80 % möglich sein. Die .Gesamtreaktionsdauer
ist beträchtlich und die Durchführung des Verfahrens in zwei Stufen umständlich.
-
Nach einem weiteren in der DE-PS 12 14 660 beschriebenen Verfahren
werden Perfluoralkylethyliodide mit Oleum zu den entsprechenden Schwefelsäureestern
umgesetzt und diese anschließend zu den Perfluoralkylethanolen verseift. Ebenfalls
zweistufig arbeitet das Verfahren gemäß
DE-OS 20 28 459, bei dem
ein Perfluoralkylethyliodid in einer ersten Stufe mit etwa 70 bis 98 wider Salpetersäure
in den entsprechenden Salpetersäureester verwandelt und dieser in einer zweiten
Stufe in Gegenwart üblicher Hydrierkatalysatoren zu den gewünschten Alkoholen hydriert
wird.
-
Nach der DE-OS 23 18 677 werden Perfluoralkylethyliodide in verdünnten
wäßrigen Lösungen von anorganischen und/oder organischen nichtoxidierenden Sauerstoffsäuren
oder Iodwasserstoff verseift und die so erhaltenen Perfluoralkylethylalkohole isoliert.
-Trotz Anwendung erheblicher Reaktionszeiten und vergleichsweise hoher Temperaturen
(190 bis etwa 250 "C) werden Ausbeuten von 36 bis 88 % erhalten, wobei sich zum
Teil erhebliche Mengen Nebenprodukte bilden.
-
Nach dem Verfahren der DE-OS 23 18 941 erhält man aus der Reaktion
der Perfluoralkylethyliodide mit Amiden der allgemeinen Formel RCONR-R'R", in denen
R, R und R" Wasserstoffatome oder niedere Alkylreste bedeuten, in Gegenwart von
Wasser Gemische aus Perfluoralkylethylestern; -ethylalkoholen und -ethylenen, die
jedoch in bezug auf die Perfluoralkylethylalkohole im allgemeinen nur geringe Selektivität
aufweisen.
-
Schließlich wird in der DE-OS 28 34 794 ein Verfahren beschrieben,
bei dem Perfluoalkylethyliodide mit Wasser und vergleichsweise hohen Mengen von
N-Methyl-2-pyrrolidon umgesetzt werden. Die Selektivität dieser Reaktion in bezug
auf Perfluoralkylethanole ist gut, jedoch müssen auch hier trotz beträchtlicher
Temperaturen (vorzugsweise 120 bis 160 "C) verhältnismäßig lange Reaktionszeiten
(etwa 8 bis 14 Stunden) angewendet werden.
-
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das es ermöglicht, Perfluoralkyl-alkanole
aus den entsprechenden Perfluoralkyl-iodalkanen mit guter Selektivität in Gegenwart
von Wasser und vergleichsweise geringen molaren Oberschüssen weiterer Zusatzstoffe
herzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden hierfür
überraschend kurze Reaktionszeiten von nur wenigen Minuten benötigt.
-
Es handelt sich um ein Verfahren zur Herstellung von Perfluoralkyl-alkanolen
aus den entsprechenden Perfluoralkyl-iodalkanen durch Umsetzung in Gegenwart von
Wasser bei Temperaturen von 0 bis 370 OC, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck und
unter Zusatz von inerten, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung in Gegenwart von mindestens einem Metall-Kation, das-ein Iodid
bildet, welches bei der gewählten Reaktionstemperatur stabil und im Wasser zu nicht
mehr als 0,1 Gew.-%, bezogen auf die wäßrigen Lösung, löslich ist, und entweder
mindestens einem bekannten Phasentransfer-Katalysator oder mindestens einem Perfluoralkylcarbonsäure-anion
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen bei einem pH-Wert von 1 bis 10 vorgenommen wird.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird die Umsetzung
in Gegenwart aller im vorangegangenen Abschnitt genannten Komponenten vorgenommen,
das heißt neben Wasser und Metall-Kation ist sowohl ein bekannter Phasentransfe-Katalysator
wie auch ein Perfluoralkylcarbonsäure-anion mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen zugegen.
-
Als Perfluoralkyl-iodalkan wird vorzugsweise eine Verbindung der Formel
RfCH2CIHX
eingesetzt. In der genannten Formel bedeuten: Rf einen
Perfluoralkylrest,der geradkettig oder endständig mit einer Methylgruppe verzweigt
ist. und 1 bis 21. Kohlenstoffatome enthält, sowie X ein Wasserstoff oder eine CH3-Gruppe.
-
Es können auch Gemische von verschiedenen Verbindungen der obengenannten
Formel eingesetzt werden, insbesondere Gemische von Verbindungen, die sich in der
Kettenlänge (C-Atomzahl) des Rf-Restes unterscheiden. Die genannten Verbindungen
beziehungsweise Gemische von Verbindungen sind durch die bekannte Reaktion von Perfluoralkyliodiden
mit Ethylen beziehungsweise Propylen leicht zugänglich.
-
Besonders bevorzugte Ausgangsverbindungen für die erfindungsgemäße
Reaktion sind solche der allgemeinen Formel: Rf' (C2F4) nCH2CH2I worin bedeuten:
Rf Perfluormethyl, Perfluor-n-propyl und bevorzugt Perfluorethyl und Perfluorisopropyl
sowie n eine ganze Zahl oder im Falle von Gemischen auch eine gebrochene Zahl (als
Mittelwert) von. 0 bis 9.
-
Das angewendete Molverhältnis von Wasser zum Perfluoralkyl-iodalkan
soll mindestens 1 : 1 betragen. Bei geringerer Wassermenge ist die Umsetzung der
Iodide nicht vollständig. Nach oben ist die eingesetzte Menge Wasser je Mol Perfluoralkyl-iodalkan
nicht kritisch. Aus wirtschaftlichen Gründen wird man im allgemeinen 500 Mol Wasser
je Mol Perfluoralkyl-iodalkan nicht überschreiten. Vorzugsweise werden 10 bis 200
Mol und insbesondere 20 bis 50 Mol. Wasser des Perfluoralkyl-iodalkans eingesetzt.
-
Die Reaktion wird bei Temperaturen von 0 bis 370 OC durchgeführt.
Unter 0 OC werden im allgemeinen die Reaktionszeiten zu lang, und es treten Schwierigkeiten
durch Ubergang flüssiger Reaktionsteilnehmer in den festen Zustand auf, oberhalb
370 OC treten in zunehmendem Maße Nebenreaktionen auf, und wegen des entstehenden
hohen Druckes ist ein großer Apparateaufwand erforderlich. Vorzugsweise wird bei
Temperaturen von 50 bis 250 OC gearbeitet. Wird die Reaktion lediglich in Gegenwart
eines oben näher erläuterten Metall-Kations und eines bekannten Phasentransfer-Katalysators
oder in Gegenwart eines solchen Metall-Kations und eines Perfluoralkylcarbonsäure-anions
durchgeführt, so ist, um gute und sehr gute Ausbeuten an Perfluoralkyl-alkanol in
mehreren Stunden zu erhalten, ein etwas höheres Temperatur-Niveau, etwa in der Gegend
von 100 bis 250 OC erforderlich. Wird aber in Gegenwart des beschriebenen Metall-Kations,
eines bekannten Phasentransfer-Katalysators und in Gegenwart eines Perfluoralkylcarbonsäure-anions
gearbeitet, so werden in kurzer Zeit von weniger als 30 Minuten sehr gute Ausbeuten
erzielt, wenn im Temperaturbereich von 50 bis 150 OC, insbesondere unter normalem
Atmosphärendruck, beim Siedepunkt des im Reaktionsgemisch vorhandenen Wassers gearbeitet
wird.
-
Sofern das eingesetzte Perfluoralkyliodalkan oder Perfluoralkyliodalkan-Gemisch
unter den Reaktionsbedingungen flüssig ist, werden im allgemeinen keine zusätzlichen
Lösungsmittel zugefügt. Bei höhermolekularen Perfluoralkyliodalkanen und niedrigen
Reaktionstemperaturen kann es zweckmäßig sein, daß Perfluoralkyliodalkan entweder
durch Zusatz anderer Perfluoralkyliodalkane mit niedrigerem Molekulargewicht
oder
durch Zusatz von Lösungsmitteln, die das Perfluoralkyliodalkan lösen, jedoch mit
Wasser nicht mischbar sind, zu verflüssigen. Als Lösungsmittel hierfür kommen bei
Zimmertemperatur flüssige Kohlenwasserstoffe, beispielsweise n-Heptan, Cyclohexan
oder Toluol sowie chlorierte oder fluorierte Kohlenwasserstoffe, -beispielsweise
Methylenchlorid, Chloroform, -Tetrachlorkohlenstoff, n-Butylchlorid, Trifluortrichlorethan;
Ether, beispielsweise Diethylether oder Diisopropylether; Ester, beispielsweise
Essigsäureethylester sowie auch Schwefelkohlenstoff in Frage.
-
Die Umsetzung wird in Gegenwart von mindestens einem Metall-Kation
durchgeführt, das ein Iodid bildet, welches bei der gewählten Reaktionstemperatur
stabil und in Wasser zu nicht gehr als 0,1 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Lösung
des Iodids, löslich ist. Unter "Iodid" sind solche Verbindungen zu verstehen, bei
denen im festen Zustand ein Metall-Atom mit mindestens -einem Iod-Atom verbunden
ist. Weitere Wertigkeiten des Metall-Atoms können von anderen Atomen, beispielsweise
Sauerstoff, abgesättigt sein. Es wurde gefunden, daß gute Ergebnisse erzielt werden,
wenn Metall-Kationen verwendet werden, die ein Iodid bilden, das in Wasser bei 20-OC
zu nicht mehr als 0,1 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Lösung dieses Iodid, löslich
ist. Vorzugsweise werden Metall-Kationen verwendet, die von einer Verbindung des
Quecksilbers, Silbers oder Kupfers~gebildet werden. Zweckmäßig werden wasserlösliche
Salze der genannten Metalle-verwendet, beispielsweise die Sulfate oder Nitrate.
Im Gegensatz zu der in US-PS 3 246 030 beschriebenen Arbeitsweise wird bei Einsatz
der Metall-Nitrate keine nennenswerte Bildung von Perfluoralkyl-alkannitraten festgestellt.
-
Es können auch Mischungen verschiedener Metall-Kationen eingesetzt
werden.
-
Je Mol des Perfluoralkyl-iodalkans werden vorzugsweise 0,9 bis 2 Äquivalente
der Metallverbindung, die das Metall-Kation bildet, eingesetzt. "Aquivalent" bedeutet
Mol der Metallverbindung dividiert durch die Anzahl von Iod-Atomen, die vom Metall-Kation,
das von der Metallverbindung gebildet wird, aufgenommen werden. Bei Silber und Kupfer
ist dies ein, bei Quecksilber sind es in der Regel zwei Iod-Atome. Ein Äquivalent
einer Quecksilberverbindung oder Kupfer(II)-Verbindung ist demnach ein halbes Mol
dieser Verbindung. Werden mehr als zwei Äquivalente der Metallverbindung je Mol
des Perfluoralkyl-iodalkans eingesetzt, so wird hierdurch keine Ausbeute-Verbesserung
erzielt, die den Einsatz höherer Uberschüsse wirtschaftlich rechtfertigen würde.
-
Insbesondere werden 1 bis 1,5 Äquivalente der Metallverbindung je
Mol des Perfluoralkyl-iodalkans verwendet.
-
Es wurde gefunden, daß neben den weiter oben beschriebenen Metall-Kationen
noch mindestens ein bekannter Phasentransfer-Katalysator oder mindestens ein Perfluoralkylcarbonsäure-anion
zugegen sein muß, um mit guter Selektivität und guten Ausbeuten die Perfluoralkyl-alkanole
aus den entsprechenden Perfluoralkyliodalkanen in technisch interessanten Zeiten
zu gewinnen.
-
Bekannte Phasentransfer-Katalysatoren sind beispielsweise beschrieben
in der Zeitschrift Angewandte Chemie", 86. Jahrgang, 1974, Seiten 187 bis 196 und
89. Jahrgang, 1977, Seiten 521 bis 533. Für das vorliegende Verfahren wird als Phasentransfer-Katalysator
vorzugsweise eine Ammonium- oder Phosphoniumverbindung eingesetzt, die an mindestens
einem Stickstoff- oder an mindestens einem Phosphor-Atom 3 oder 4 Bindungen mit
Kohlenstoff-Atomen und im gesamten Molekül je Ammoniumstickstoff- oder Phosphoniumphosphor-Atom
4 bis etwa 60 Kohlenstoff-Atome enthält. Insbesondere
werden Ammonium-
oder Phosphoniumverbindungen eingesetzt, die je Molekül nur 1 Ammoniumstickstoff-
beziehungsweise 1 Phosphoniumphosphor-Atom und 15 bis 40 Kohlenstoff-Atome enthalten.
Die Phasentransfer-Katalysatoren sollen in Wasser bei 20 °C zu mindestens 1 Gew.-%,
bezogen auf die wäßrige Lösung, löslich sein.
-
Es können auch Gemische von mehreren bekannten Phasentransfer-Katalysatoren
verwendet werden.
-
Bezogen auf 1 Mol Perfluoralkyl-iodalkan werden zweckmäßig 0,01 bis
.0,1 Mol des Phasentransfer-Katalysators beziehungsweise -Katalysatorgemisches angewendet.
Unterhalb 0,01 Mol läßt die Effektivität der Katalysatoren deutlich nach, oberhalb
0,1 Mol wird keine verbessernde, eher eine leicht verschlechternde Wirkung des Katalysators
festgestellt. Bevorzugte Einsatzmengen sind 0,015 bis 0,05 Mol des Phasentransfer-Katalysators
je Mol Perfluoralkyl-iodalkan.
-
Anstelle eines Phasentransfer-Katalysator oder besonders vorteilhaft
zusätzlich zu einem solchen Katalysator wird die Reaktion in Gegenwart mindestens
eines Perfluoralkylcarbonsäure-anions mit 2 bis 12 Kohlenstoff-Atomen durchgeführt.
Durch diesen Zusatz wird (wenn Phasentransfer-Katalysatoren fehlen) die erwünschte
Reaktion in technisch vertretbaren Zeiten überhaupt erst ermöglicht oder, wenn Phasentransfer-Katalysatoren
zugegen sind, die Reaktionsdauer drastisch, das heißt von Stunden auf Minuten, herabgesetzt.
Beispiele für geeignete Perfluoralkylcarbonsäuren sind Trifluoressigsäure, Perfluorpropionsäure,
Perfluorisobuttersäure und Perfluoroctansäure. Aus wirtschaftlichen Gründen werden
bevorzugt die Perfluoralkylcarbonsäuren mit geringer C-Atomzahl, insbesondere die
Trifluoressigsäure eingesetzt. Von
diesen Perfluorcarbonsäuren
können mit gutem Erfolg auch unter-stöchiometrische Mengen in bezug auf das Perfluoralkyl-iodalkan
angewendet werden. Die Einsatzmenge beträgt zweckmäßig 0,1 bis 2 Mol des Perfluoralkylcarbonsäure-anions
je Mol Perfluoralkyl-iodalkan.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform werden als Metallverbindungen,
wie sie- oben näher beschrieben sind, Perfluoralkylcarbonsäure-Salze der entsprechenden
Metalle eingesetzt.
-
Die erfindungsgemäße Reaktion wird im pH-Wert-Bereich von 1 bis 10
durchgeführt. Mit zunehmender Alkalität des Reaktionsmilieus, insbesondere pH-Werten
über 10, wird die Selektivität der Reaktion schlechter und eine vermehrte Bildung
von Perfluoralkylalkenen festgestellt, beispielsweise bildet sich aus 2(Perfluoralkyl)-ethyliodid
Perfluoralkyl-ethylen. Vorzugsweise wird während der gesamten Umsetzung der pH-Wert
des Reaktionsgemisches im Bereich von 1 bis 6 gehalten.
-
Nach Beendigung der Reaktion wird das gebildete Perfluoralkylalkanol
nach bekannten Methoden abgetrennt und gereinigt. Die gebildeten Metalliodide werden
zweckmäßig in wasserlösliche, nicht iodhaltige Metallverbindungen zurückverwandelt
und wiederum eingesetzt.
-
Dies kann beispielsweise durch Reduktion mit einem bekannten Reduktionsmittel
wie Hydrazinhydrat geschehen, wobei sich das Metall abscheidet, abgetrennt wird
und mit Säuren, gegebenenfalls unter Zugabe von Oxidationsmitteln,wieder in Metallverbindungen
zurückverwandelt wird, die in Wasser ausreichend löslich sind und die für die erfindungsgemäße
Reaktion notwendigen Metall-Kationen liefern. Auch die Perfluoralkylcarbonsäuren,
beziehungsweise ihre Anionen, werden zweckmäßig weitgehend zurückgewonnen und für
die erfindungsgemäße Reaktion erneut eingesetzt.
-
Die erfindungsgemäße Reaktion wird je nach gewählter Reaktionstemperatur
bei Normaldruck oder erhöhtem Druck durchgeführt. Zweckmäßigerweise werden die Reaktionsteilnehmer
durch Rühren, Schütteln oder andere Durchmischungsmethoden intensiv miteinander
vermischt.
-
Die erfindungsgemäß erhaltenen Perfluoralkyl-alkanole, insbesondere
die Perfluoralkyl-ethanole, werden verwendet als Zwischenprodukte für die Herstellung
von hydrophobierenden, oleophobierenden und/oder schmutzabweisenden Textilausrüstungsmitteln.
Hierzu werden die Alkanole beispielsweise in ihre Ester mit ungesättigten Carbonsäuren,
wie Acryl- oder Methacrylsäure, verwandelt und die so erhaltenen Verbindungen polymerisiert.
Es werden so technisch wichtige Produkte erhalten, welche auf dem Gebiet der Textilausrüstung
Verwendung finden.
-
Die folgenden Beispiele und Vergleichsversuche sollen das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutern.- Zur besseren Ubersicht wurden die bei den einzelnen
erfindungsgemäßen Beispielen und Vergleichsversuchen benützten Rezepte und Reaktionsbedingungen
sowie die erhaltenen Reaktionsprodukte in einer Tabelle zusammengefaßt dargestellt.
-
Bei den Beispielen 1 bis 10 und Vergleichsversuch A) wird wie folgt
verfahren: In ein Gefäß mit Rückflußkühler und Rührer werden die in der Spalte Rezept
in der Tabelle angegebenen Stoffe in den genannten Mengen eingegeben. Nun wird während
der in der Tabelle angegebenen Zeit zum Sieden der wäßrigen Phase erhitzt, und unter
weiterem Rühren eine zur Abscheidung des Metalls aus der jeweils verwendeten Metallverbindung
notwendige Menge Hydrazinhydrat in
Wasser gelöst zugetropft. Das
sich abscheidende Metall und die wäßrige Phase werden abgetrennt. Bei den Beispielen
1 bis 3 und dem Vergleichsversuch A) wird die organische Phase dreimal mit je 100
Gew.-Teilen Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und fraktioniert
destilliert. Bei den Beispielen 4 bis 10 wird die organische Phase 30 Minuten mit
20 %iger Natronlauge gekocht, die, in bezug auf eingesetztes Trifluoressigsäure-anion,einen
Ueberschuß an NaOH enthält. Nach Abkühlen wird die wäßrige Lauge abgetrennt, die
organische Phase dreimal mit je 100 Gew.-Teilen Wasser gewaschen, über wasserfreiem
-Natriumsulfat getrocknet und fraktioniert destilliert.
-
Bei den Vergleichsversuchen B) und C) werden die in der Tabelle in
der Spalte Rezept angegebenen Stoffe in den genannten Mengen in ein Bombenrohr eingegeben,
dieses verschlossen und während der in der Tabelle angegebenen Zeit auf 200 OC erhitzt.
Nach Abkühlen des Bombenrohrs wird dieses geöffnet und die Reaktionsmischung weiter
aufgearbeitet, wie oben beschrieben.
-
In nachfolgender Tabelle bedeuten: Beispiel oder Vergleich: Erfindungsgemäße
Beispiele sind mit Zahlen, Vergleichsversuche mit großen Buchstaben gekennzeichnet.
-
GT bedeutet Gewichtsteile Äq bedeutet Äquivalente, wie vorstehend
beschrieben, berechnet, Perfluoralkyl-iodalkan Art: FIA 1 = C6F13CH2CH2I FIA 2 =
C6F13CH2CHICH3 FIA 3 = C8F1CH2CH2I
Phasentransfer-Katalysator Art:
PTC 1 = [ (C10H21)3NCH]Cl PTC 2 = [ (C9H17)3PC2H5]Cl
TABELLE
reaktions- reaktionsprodukte |
R e z e p t |
Beispiel bedigungen Gew.-% |
oder Perfluoralkyl- Wasser Metall-Verbindung Perfluoralkyl-
Phasentransfer- Tempe- Zeit Perfluoralkyl- Neben- |
Ver- iodalkan carbonsäureanion Katalysator ratur produkt |
-alkanol] -alken -alkan- |
gleich |
art GT Mol GT Mol Art GT Äg Art GT Mol Art Gt Mol °C iodid |
1 FIA 474 1 400 22 HgSO4 200 1,35 - - - PTC 1 10 0,2 100 22
h 97,3 0,2 0,5 2,0 |
2 FIA 2 488 1 400 22 HgSO4 200 1,35 - - - PTC 1 10 0,02 100
22 h 96,6 0,3 0,2 2,9 |
3 FIA 3 574 1 400 22 HgSO4 200 1,35 - - - PTC 1 10 0,2 100
22 h 92,2 0,4 7,2 |
A FIA 1 474 1 400 22 HgSO4 200 1,35 - - - - - - 100 3 h 1,7
0,6 95,3 2,4 |
B FIA 1 474 1 600 33 - - - - - - PTC 1 10 0,2 200 6 h 1,6 1,2
95,1 2,1 |
C FIA 1 474 1 400 22 NaCF3COO 200 1,47 CF3COO- 166 1,47 - -
- 200 5 h - 0,8 99,0 0,1 |
4 FIA 1 474 1 400 22 Hg(CF3COO)2 280 1,31 CF3COO- 148 1,31
- - - 100 1 h 98,3 0,6 - 1,1 |
5 FIA 1 474 1 400 22 Hg(CF3COO)2 280 1,31 CF3COO- 148 PTC 1
10 0,2 100 5 min 99,1 - - 0,9 |
6 FIA 1 474 1 400 22 AgCF3COO 225 1,02 CF3COO- 115 1,02 PTC
1 10 0,2 100 5 min 99,0 - - 1,0 |
7 FIA 2 488 1 400 22 Hg(CF3COO)2 280 1,31 CF3COO- 148 1,31
PTC 1 10 0,2 100 5 min 99,2 - - 0,8 |
8 FIA 3 574 1 400 22 Hg(CF3COO) 280 1,31 CF3COO- 148 1,31 PTC
1 10 0,2 100 5 min 98,7 - - 1,3 |
9 FIA 1 474 1 400 22 Hg(CF3COO)2 280 1,31 CF3COO- 148 1,31
PTC 2 10 0,023 100 5 min 98,5 0,1 - 1,4 |
10 FIA 1 474 1 400 22 Hg(CF3COO)2 280 1,31 CF3COO- 148 1,31
PTC 3 10 0,029 100 5 min 99,0 - - 1,0 |