DE3008682C2 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstel
lung einer Paste einer vorgegebenen Viskosität, be
stehend aus einem dispersen Feststoff und Wasser, bei
dem eine Suspension aus dem Feststoff und dem Wasser
hergstellt wird und bei dem die Suspension in einer
ersten Filtrationsstufe filtriert wird und der dabei
erhaltene erste Filterkuchen in einer Mischeinrichtung
mit einem flüssigen Dispergiermittel vermischt wird,
wobei die Menge des Dispergiermittels so gewählt wird,
daß die Mischung aus Filterkuchen und Dispergiermittel
frei fließt.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus der GB-PS 14 00 067
bekannt. Dort wird allerdings ein Ausflockungsmittel verwendet,
wobei die Ausflockung vor der Filtration zum Absetzen von aus
geflockten Teilchen auf dem Filter führt und die Teilchen auf
dem Filter eine Schicht bilden. Die Filtrierung einer Aufschlämmung
durch eine derartige Schicht ist mit einer langen Filtrationszeit
verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Filtrations
zeit zu verkürzen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Kennzeichens
des Anspruchs 1.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält man
eine wäßrige Paste eines festen Materials, die die ge
wünschte Viskosität und den gewünschten Feststoffgehalt
aufweist. Solche Pasten, die häufig auch als Aufschläm
mungen bezeichnet werden, enthalten das feste teilchen
förmige Material und Wasser. Diese Pasten sind von
zunehmender wirtschaftlicher Bedeutung, da sie wegen
ihres Wassergehaltes keine zusätzliche Behandlung bei
ihrer Weiterverwendung erforderlich machen. Beispiels
weise ist es möglich, solche wäßrige Pasten eines
Pigmentes direkt bei der Herstellung eines wäßrigen
Anstrichmittels zu verwenden, statt die bisher übliche
Vorbehandlung des Dispergierens eines trockenen Pigments
in Wasser durchzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist von besonderem Wert
für die Herstellung von Pasten mit einem Feststoffge
halt von mehr als 60 Gew.-% und häufig mehr als
70 Gew.-%, welcher Feststoffgehalt von der besonderen
Art des festen Materials abhängt. Das Verfahren ist für
beliebige feste teilchenförmige Materialien geeignet,
die anschließend in Form einer wäßrigen Paste oder Auf
schlämmung weiterverarbeitet werden. Von besonderer Be
deutung ist das Verfahren für die Herstellung von wäß
rigen Pasten oder Aufschlämmungen von Titandioxidpigmen
ten, die anschließend für die Herstellung von wäßrigen
Emulsionsanstrichmitteln verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt eine zweistufige
Filtration bei der die zweite Filtrationsstufe unter Ver
wendung eines Druckfilters durchgeführt wird.
Ein Druckfilter ist ein Filter, bei dem auf das zu
filtrierende Material ein überatmosphärischer Druck
ausgeübt wird, um die Flüssigkeit aus dem Filterkuchen
abzupressen, um in dieser Weise einen Filterkuchen mit
hohem Feststoffgehalt zu bilden. Der Druck kann in
unterschiedlicher Weise ausgeübt werden, beispiels
weise mit Hilfe einer flexiblen Membran, mit Hilfe von
beweglichen Platten oder mit Hilfe von Walzen. Die tat
sächlich angewandten Betriebsbedingungen des Druckfil
ters hängen von der besonderen Art des eingesetzten
Filters und dem zu filtrierenden festen teilchenförmigen
Material ab. Der angewandte Druck kann sich von bei
spielsweise 1 oder 2 bar zu 1000 bar oder mehr über dem
Atmosphärendruck erstrecken. Eine bestimmte Art eines
Membrandruckfilters arbeitet zufriedenstellend bei
einem Druck von 16 bar über dem Atmosphärendruck, wäh
rend andere Filter bei Überbrücken von beispielsweise
600 bar über dem Atmosphärendruck angewandt werden kön
nen. Die Dicke des Filterkuchens hängt ebenfalls von
dem angewandten Druckfilter und dem den Filterkuchen
bildenden festen teilchenförmigen Material ab. Wenn
man ein Titandioxidpigment filtriert, erhält man bei
der Anwendung eines bei einem Druck von bis zu 16 bar
über dem Atmosphärendruck betriebenen Membrandruck
filters einen Filterkuchen mit einer Dicke von bis zu
35 mm.
Im allgemeinen erhält man einen Filterkuchen mit um
so höherem Feststoffgehalt, je größer der auf das an
gewandte Filter angewandte Druck ist. Im Fall von
Titandioxid beträgt der Feststoffgehalt des Filter
kuchens mindestens 60 Gew.-% und vorteilhafterweise
mindestens 70 Gew.-%. Noch bevorzugter führt man das
erfindungsgemäße Verfahren in der Weise durch, daß
man einer Titandioxidpigmentpaste mit einem Feststoff
gehalt von 70-76 Gew.-% erhält.
In der ersten Filtrationsstufe des erfindungsgemäßen
Verfahrens filtriert man eine wäßrige Dispersion
des festen teilchenförmigen Materials unter Bildung
eines Filterkuchens. Gewünschtenfalls kann dies ein
gewaschener Filterkuchen sein, wobei diese Filtrations
stufe gewünschtenfalls die Filtrationsstufe eines
herkömmlichen Verfahrens zur Herstellung des festen
teilchenförmigen Materials oder eine zusätzliche Fil
trationsstufe eines solchen Verfahrens sein kann.
Die erste Filtration kann unter Anwendung irgendeines
geeigneten Filters, wie eines Blattfilters, eines
Trommeldrehfilters oder einer Filterpresse durchge
führt werden. Vorzugsweise bewirkt man die erste
Filtration auf einem Druckfilter, der ähnlich dem
der zweiten Filtrationsstufe sein kann. Es ist auch
möglich, beide Filtrationsstufen unter Verwendung des
gleichen Druckfilters durchzuführen.
Der in der ersten Filtrationsstufe des erfindungsge
mäßen Verfahrens erhaltene Filterkuchen besitzt nor
malerweise einen Feststoffgehalt von mindestens 60%,
beispielsweise von 60-68 Gew.-% und weist noch
bevorzugter einen Feststoffgehalt an dem festen teilchen
förmigen Material von mindestens 64 Gew.-% auf. Üblicher
weise wird die Filtration unter solchen Bedingungen durch
geführt, daß man den Filterkuchen mit dem gewünschten
Feststoffgehalt in einem einzigen Filtrationsvorgang
erhält, wenngleich diese Filtermaßnahme gewünschten
falls eine Waschstufe einschließen kann, wie es bereits
angegeben ist.
Der nach der Durchführung der ersten Filtrationsstufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene Filterkuchen
wird dann mit einem Dispergiermittel für das teilchen
förmige feste Material vermischt, wobei man vorzugs
weise keine wesentlichen Mengen Wasser zugibt, um ein
Verdünnen des Kuchens zu vermeiden. Die Menge, in der
das Dispergiermittel zu dem Filterkuchen zugesetzt wird,
ist mindestens die Menge, die dazu erforderlich ist,
den Kuchen fluid, das heißt freifließend zu machen. Die
tatsächlich angewandte Menge des Dispergiermittels
hängt von dem die Suspension bildenden besonderen teil
chenförmigen festen Material und natürlich auch von der
Art des verwendeten Dispergiermittels ab. Wenn das
feste teilchenförmige Material pigmentförmiges Titan
dioxid ist, hat es sich gezeigt, daß die Zugabe erhöhter
Mengen des Dispergiermittels fluide Dispersionen mit
verminderten Viskositäten ergibt, wobei die Viskosität
bis zu einem Minimalwert absinkt und wobei eine weitere
Zugabe des Dispergiermittels als die zur Bildung der
minimalen Viskosität erforderlichen Menge tatsächlich
zu einer Suspension mit zunehmender Viskosität führt.
Somit ist es für die Herstellung von wäßrigen Titan
dioxidsuspensionen erwünscht, die Menge des zugesetzten
Dispergiermittels so zu halten, daß sie mindestens dazu
ausreicht, eine fluide Suspension zu ergeben, jedoch
nicht größer ist als die Menge, die zu einer Suspen
sion mit der minimalen Viskosität führt.
Der in der ersten Filtrationsstufe erhaltene Filter
kuchen kann in irgendeiner geeigneten Mischeinrichtung
mit dem Dispergiermittel vermischt werden, wobei man
das Vermischen gewünschtenfalls durch Vermahlen der
Suspension mit dem Dispergiermittel unter solchen Be
dingungen durchführen kann, daß eine Scherwirkung
auf die Suspension ausgeübt wird, wodurch die dis
pergierenden Teilchen des festen Materials vermahlen
werden. Dieses Vermahlen kann gewünschtenfalls in
einer Sandmühle durchgeführt werden.
Die Art des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ver
wendeten Dispergiermittels hängt von dem zur Bildung
der wäßrigen Suspension eingesetzten besonderen
festen teilchenförmigen Material ab, wobei man im
allgemeinen anorganische oder organische Dispergier
mittel verwenden kann, wenngleich es für Titandioxid
pigmente bevorzugt ist, ein organisches Dispergier
mittel einzusetzen. Beispiele für verwendbare anor
ganische Dispergiermittel sind Alkalimetallsilicate,
wie Natriumsilicat, und anorganische Phosphate, bei
spielsweise ein Alkalimetallphosphat, wie Natriumhexameta
phosphat.
Beispiele für organische Dispergiermittel die bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden
können, sind Acrylat-Dispergiermittel wie Ammonium
polyacrylat und Natriumpolyacrylat. Man kann auch
Alkanolamine, wie Monoisopropanolamin oder 2-Amino-2-
Methylpropandiol, und Kondensationspolymere, wie die
aus Isobutylen und Maleinsäureanhydrid gebildeten,
einsetzen.
Der das Dispergiermittel enthaltende Filterkuchen
wird dann in der oben beschriebenen Weise der zweiten
Filtrationsstufe unterworfen. Der in der zweiten
Stufe der Filtration gebildete Filterkuchen wird dann
in einer Mischeinrichtung homogenisiert, bis man die
wäßrige Paste oder Aufschlämmung mit der gewünschten
Viskosität erhält. Diese Homogenisierung kann man
in Abhängigkeit von der Art des Filterkuchens in einer
einfachen Mischeinrichtung, wie einer Hochgeschwindig
keitsmischeinrichtung oder einer Mühle, durchführen.
Vorzugsweise vermahlt man die homgenisierte Paste in
einer Sandmühle.
Während der Homogenisierung gibt man vorzugsweise eine
zusätzliche Menge des Dispergiermittels zu dem Filter
kuchen, um die Viskosität der Suspension ohne wesent
liche Verminderung des Feststoffgehalts abzusenken.
Die Homogenisierung wird durchgeführt, bis die wäßrige
Paste oder Aufschlämmung die gewünschte Viskosität be
sitzt, die dazu ausreicht, das Material freifließend
zu machen. Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfah
rens erhaltenen oder aus der Homogenisiereinrichtung
gewonnenen wäßrigen Pasten sind stabil und können in
üblichen Behältern transportiert und ohne weiteres
daraus entnommen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders nützlich
für die Herstellung von wäßrigen Emulsionsanstrich
mitteln oder anderen Produkten, bei denen die Anwen
dung einer wäßrigen Suspension des Pigments erforder
lich ist. Die Titandioxidpigmente können Anatas-Titan
dioxidpigmente oder Rutil-Titandioxidpigmente sein, die
man mit Hilfe des gut bekannten Sulfatverfahrens oder
des Chloridverfahrens herstellen kann. Die Pigmente
können beschichtet oder unbeschichtet sein, wenngleich
die Pigmente normalerweise mit einem oder mehreren
wasserhaltigen Metalloxiden, Silicaten und/oder Phos
phaten beschichtet oder überzogen worden sind, bevor
man sie der ersten Filtrationsstufe des erfindungs
gemäßen Verfahrens unterwirft. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders geeignet für die Herstellung wäßriger Suspensionen
von beschichteten Titandioxidpigmenten, die mit Hilfe
eines Naßbeschichtungsverfahrens beschichtet oder
umhüllt worden sind, da man die erste Filtrations
stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens als letzte
Filtrationsstufe des Beschichtungsvorgangs anwenden
kann.
Eine Form eines Titandioxidpigments, die sich für die
Herstellung von wäßrigen Emulsionsanstrichmitteln als
besonders gut geeignet erwiesen hat, ist ein Rutil-
Titandioxidpigment, daß mit einem Überzug eines wasser
haltigen Oxids von Aluminium und Silicium beschichtet
worden ist, bei dem die vereinigten Mengen der wasser
haltigen Oxide von Aluminium und Silicium 10 Gew.-%
des gesamten Pigmentgewichts übersteigen. Besonders
nützlich sind jene Titandioxidpigmente, die Überzüge
aufweisen, in denen die Menge des wasserhaltigen
Siliciumoxids die des wasserhaltigen Aluminumoxids
übersteigt.
Gewünschtenfalls kann man während der abschließenden Homo
genisierung der Suspension andere Zusätze in die Sus
pension einarbeiten, wie Fungicide, Biocide, Antischäum
mittel und andere Additive, die beispielsweise die
Stabilität, die Homogenität und das thixotrope Verhal
ten der wäßrigen Suspension verbessern.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
In diesem Beispiel verwendet man ein Membrandruckfilter
Fa. Mosely Rubber Co. Ltd., das aus zwei Filterplatten
mit einer Kammer besteht das mit zwei aufblasbaren
Membranen ausgerüstet ist. Das Filter besitzt eine
Gesamtfilterfläche von 0,0948 m2. Die Breite der
Filterkuchenkammer kann mit Hilfe von Abstandshaltern
variiert werden. Das Filter ist mit einem 3255-Polyester-
Filtertuch (Terylene) ausgerüstet. Anfänglich wird die
Filterkuchenkammer des Druckfilters auf eine Tiefe von
35 mm eingestellt.
Man beschickt das Druckfilter während 3 Minuten bei
einem Einlaßdruck von 5,5 bar über dem Atmosphärendruck
mit einem Titandioxidpigment, das einem üblichen Naß
beschichtungsverfahren unterworfen worden ist, mit dem
auf den Pigmentteilchen ein wasserhaltiges Siliciumoxid
(1,3 Gew.-%, als SiO2 gerechnet und auf TiO2 bezogen)
und ein wasserhaltiges Aluminiumoxid (2,5 Gew.-% als
Al2O3 gerechnet und auf TiO2 bezogen) abgeschieden wor
den ist, in Form einer wäßrigen Dispersion, die 603 g
TiO2 pro Liter enthält und eine Temperatur von 16°C auf
weist. Dann unterbricht man die Zufuhr der wäßrigen
Suspension und bringt die aufblasbaren Membrane des
Filters auf einen Druck von 8,96 bar über dem Atmos
phärendruck. Der in dem Druckfilter gebildete Pigment
kuchen wird während 3 Minuten unter Anwendung des ge
nannten Druckes entwässert, wonach die Membran ge
lüftet, die Pressen geöffnet und die Filterkuchen
entnommen werden. Der entnommene Filterkuchen liegt in
Form einer Paste mit einem Feststoffgehalt von 64,8 Gew.-%
vor.
Diese Filtermaßnahme wird zweimal mit zwei weiteren Proben
einer wäßrigen Dispersion des Pigments wiederholt, so daß
man insgesamt drei Filterkuchenchargen erhält.
Diese drei Filterkuchenchargen werden dann gemeinsam
in ein Gefäß eingebracht, manuell aufgebrochen und dann
mit einer wäßrigen Ammoniumpolyacrylatlösung als Disper
giermittel verrührt. Die wäßrige Ammoniumpolyacrylatlösung
enthält 40 Gew.-% Ammoniumpolyacrylat und wird in einer
Menge zu den gemischten Filterkuchen zugesetzt, die
0,3 Gew.-% Ammoniumpolyacrylat bezogen auf das Gewicht
des Pigments, entspricht. Es ist zu beobachten, das beim
Verrühren der Mischung der Kuchen die Konsistenz einer
freifließenden Dispersion annimmt.
Die freifließende Dispersion wird dann in dem gleichen
Membrandruckfilter filtriert, wobei man jedoch vor dem
Filtrieren die Filterkuchenkammertiefe durch Entnahme
geeigneter Abstandseinrichtungen auf 12 mm vermindert.
Die Temperatur der in das Filter eingeführten fluiden
Dispersion beträgt 17°C und man arbeitet bei einem
Einlaßdruck von 5,5 bar über dem Atmosphärendruck.
Man führt die freifließende Dispersion während etwa
3 Minuten in den Filter ein, wonach man die Zufuhr
stoppt und die inneren Membranen auf einen Druck von
9,3 bar über dem Atmosphärendruck aufbläst. Man erhält diesen
Druck während 5 Minuten aufrecht, um den Filterkuchen zu ent
wässern, wonach man den Druck vermindert, die Presse
öffnet und den Filterkuchen entnimmt. Der entnommene
Filterkuchen besitzt einen Feststoffgehalt von 74,7 Gew.-%.
Der Filterkuchen wird dann in einem Gefäß aufgebrochen,
wonach man eine zusätzliche Menge der wäßrigen Ammonium
polyacrylatlösung zugibt, die dazu ausreicht, Ammonium
polyacrylat in einer Menge von 0,5 Gew.-%, bezogen auf
das Pigment, zuzuführen. Durch das Rühren der Mischung
erhält man eine freifließende Dispersion oder Paste,
die man dann in einer Hochgeschwindigkeitsrührmühle
während 10 Minuten bei 3000 min-1 unter Bildung einer
stabilen, gleichmäßigen Titandioxid-Aufschlämmung oder
-Paste homogenisiert.
Eine Probe der in dieser Weise erhaltenen Aufschläm
mung wird dann während 60 Minuten bei 1170 min-1 in
einer Sandmühle vermahlen. Nach dem Einarbeiten dieser
vermahlenen Aufschlämmung in ein Anstrichmittel erhält
man ein Anstrichmittel mit wesentlich verbessertem
Glanz im Vergleich zu einem Anstrichmittel, daß unter
Verwendung einer Aufschlämmung hergestellt worden ist,
die nicht dem anschließenden Vermahlen in einer Sand
mühle unterworfen worden ist.
Bei diesem Beispiel verwendet man ein Schenk-Membran
druckfilter, das 16 Filterplatten umfaßt, die jeweils
mit 2 aufblasbaren Membranen ausgerüstet sind und das
eine Gesamtfilterfläche von 4,7 m2 besitzt. Das Filter
ist mit einem doppelt gewebtem Filtertuch (Marsintex
2436) ausgerüstet und besitzt eine Filterkuchenkammer
mit einer Tiefe von 25 mm, die nicht variiert werden kann.
Das Titandioxidpigment, das mit Hilfe eines üblichen
Naßbeschichtungsverfahrens mit wasserhaltigem Silicium
dioxid (1,3 Gew.-% SiO2, auf TiO2 bezogen) und wasser
haltigem Aluminiumoxid (2,5 Gew.-% Al2O3, auf TiO2 be
zogen) beschichtet worden ist, wird in Form einer
wäßrigen Dispersion, die etwa 200 g Titandioxid pro
Liter enthält, auf eine Temperatur von 44°C erhitzt
und dann in das Druckfilter eingeführt.
Die wäßrige Dispersion des Titandioxidpigments wird
mit einem Druck von 5 bar über dem Atmosphärendruck
während insgesamt 8 Minuten in das Filter eingeführt,
wonach die Zufuhr unterbrochen und die inneren Membranen
auf einen Druck von 2 bar über dem Atmosphärendruck
während 10 Minuten aufgeblasen werden, um die Ent
wässerung der abgeschiedenen Filterkuchen zu bewirken.
Die Membranen werden dann entlüftet und es wird Wasch
wasser mit einem Einlaßdruck von 5 bar über dem At
mosphärendruck und einer Temperatur von 42°C während
18 Minuten durch die Presse geführt. Dann wird die
Zufuhr des Waschwassers unterbrochen und die Membranen
werden während 2 Minuten auf einen Druck von 13 bar über
dem Atmosphärendruck gebracht. Dann werden die Membranen
entlüftet, die Presse geöffnet und die Filterkuchen ent
nommen. Der entnommene Filterkuchen besitzt einen Fest
stoffgehalt von 65 Gew.-%.
Dann wird eine Probe des entnommenen Filterkuchens in
einem Gefäß aufgebrochen und nach der in Beispiel 1 be
schriebenen Verfahrensweise mit einem Dispergiermittel
vermischt. Dann unterzieht man die in dieser Weise er
haltene dispergierte freifließende Dispersion der Fil
tration in dem Druckfilter der zweiten Filterstufe
gemäß der Verfahrensweise von Beispiel 1 unter Anwendung
ähnlicher Bedingungen.
Der hierbei erhaltene Filterkuchen wird aus dem Filter
entnommen und nach der in Beispiel 1 beschriebenen Weise
mit einer zusätzlichen Menge des Dispergiermittels ver
setzt, wobei man eine freifließende wäßrige Paste er
hält, die ähnliche Eigenschaften besitzt wie die in
Beispiel 1 erhaltene Paste.
Unter Anwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Druck
filters und unter Anwendung von ähnlichen Bedingungen
wie den in Beispiel 1 bezüglich der ersten Filtrations
stufe beschriebenen, filtriert man ein Titandioxidpigment
mit Hilfe eines herkömmlichen Naßbeschichtungsverfahrens
mit wasserhaltigem Aluminiumoxid (3,0 Gew.-% Al2O3 auf
TiO2 bezogen) und wasserhaltigem Titandioxid (0,75 Gew.-%
TiO2 auf TiO2 bezogen) beschichtet worden ist, in Form
einer wäßrigen Dispersion, die etwa 550 g TiO2 pro Liter
enthält. Es zeigt sich, daß der aus dem Filter entnommene
Filterkuchen einen Feststoffgehalt von 65 Gew.-% besitzt.
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise
führt man diese Maßnahme der ersten Filtrationsstufe an
drei verschiedenen Proben der wäßrigen Suspension
durch, um 3 Filterkuchenproben zu bilden.
Die Filterkuchen werden in einem Gefäß aufgebrochen
und mit einer 40%igen wäßrigen Ammoniumpolyacrylat
lösung in einer Menge verrührt, die dazu ausreicht
0,4 Gew.-% Ammoniumpolyacrylat, bezogen auf das Ge
wicht des Pigments, zuzuführen. Dann wird die Mischung
in einer Hochgeschwindigkeitsmischeinrichtung gerührt,
wobei sich der Kuchen in eine freifließende Dispersion
umwandelt.
Die in dieser Weise erhaltene freifließende Dispersion
wird dann erneut unter Verwendung des gleichen Membran
filters filtriert, mit dem Unterschied, daß man die Kammer
tiefe auf 12 mm vermindert und die Dispersion mit
einer Temperatur von 20°C unter Anwendung eines Ein
laßdruckes von 5,5 bar über dem Atmosphärendruck
während insgesamt 3 Minuten der Filterpresse zuführt.
Dann unterbricht man die Zuführung des Materials und
bläst die inneren Membranen auf einen Druck von
9,3 bar über dem Atmosphärendruck auf und hält diesen
Druck während 10 Minuten aufrecht. Dann vermindert
man den Druck, öffnet die Presse und entnimmt den
Inhalt. Der entnommene Filterkuchen besitzt einen
Feststoffgehalt von 75,7 Gew.-%.
Man überführt den Filterkuchen in ein geeignetes
Gefäß, bricht ihn auf und gibt Ammoniumpolyacrylat
als Dispergiermittel in einer Menge von 0,6 Gew.-%,
bezogen auf das Pigment, zu. Dabei verwendet man das
Dispergiermittel in Form der oben beschriebenen
40gew.-%igen wäßrigen Lösung. Nach der Zugabe des
Dispergiermittels unter Rühren homogenisiert man den
Filterkuchen unter Verwendung einer Hochgeschwindig
keitsrührmühle während 30 Minuten bei 3000 min-1
unter Bildung einer stabilen gleichmäßigen wäßrigen
Paste.
Man filtriert ein Titandioxidpigment, das mit Hilfe
eines üblichen Naßbeschichtungsverfahrens mit wasser
haltigem Siliciumdioxid (1,3 Gew.-% als SiO2 gerechnet
und auf TiO2 bezogen) und wasserhaltigem Aluminiumoxid
(2,5 Gew.-% als Al2O3 gerechnet und auf TiO2 bezogen)
beschichtet worden ist, in Form einer wäßrigen Suspen
sion, die 500 g Pigment pro Liter enthält und mit einer
Temperatur von 50°C in einem herkömmlichen Trommeldreh
filter unter Bildung eines Filterkuchen mit einem Fest
stoffgehalt von etwa 60 Gew.-%.
Dann entnimmt man den Filterkuchen aus dem Filter, ver
mischt ihn mit Ammoniumpolyacrylat in einer Menge von
0,225 Gew.-%, bezogen auf das Pigment. Dabei gibt man
das Ammoniumpolyacrylat in Form einer 40%igen wäßrigen
Lösung zu dem Filterkuchen zu. Durch einfaches Rühren
des Kuchens in Gegenwart des Dispergiermittels erhält
man eine freifließende Paste.
Der freifließende Kuchen wird dann in der in Beispiel 1
beschriebenen Weise in dem Druckfilter filtriert. In
diesem Fall stellt man das Druckfilter derart ein, daß
die Filterkuchenkammer eine Tiefe von 33 mm besitzt und
führt die dispergierte Aufschlämmung während insgesamt
3 Minuten unter Anwendung eines Einlaßdruckes von 5,5 bar
über dem Atmosphärendruck in das Druckfilter ein. Dann
unterbricht man die Zufuhr der dispergierten Aufschläm
mung zu dem Druckfilter und bläst die inneren Membranen
auf 9,3 bar über dem Atmosphärendruck auf. Man hält den
Druck während 12 Minuten aufrecht, um den Filterkuchen
zu entwässern. Dann vermindert man den Druck, öffnet
die Presse und entnimmt den Inhalt. Der entnommene Filter
kuchen besitzt einen Feststoffgehalt von 71,2 Gew.-%.
Der entnommene Filterkuchen wird dann in einem Gefäß
aufgebrochen und mit Ammoniumpolyacrylat als Disper
giermittel in einer Menge von 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das Pigment, versetzt. Dabei gibt man das Ammonium
polyacrylat in Form einer 40%igen Lösung zu. Durch
Rühren überführt man den Filterkuchen in einen fluiden
Zustand. Der freifließende Kuchen wird dann in einer
Hochgeschwindigkeitsrührmühle während 30 Minuten bei
300 min-1 unter Bildung einer stabilen gleichmäßigen
Paste homogenisiert.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer Paste einer vorgege
benen Viskosität, bestehend aus einem dispersen
Feststoff und Wasser, bei dem eine Suspension aus
dem Feststoff und dem Wasser hergestellt wird und
bei dem die Suspension in einer ersten Filtrations
stufe filtriert wird und der dabei erhaltene erste
Filterkuchen in einer Mischeinrichtung mit einem
flüssigen Dispergiermittel vermischt wird, wobei
die Menge des Dispergiermittels so gewählt wird,
daß die Mischung aus Filterkuchen und Dispergier
mittel frei fließt, dadurch
gekennzeichnet, daß diese frei
fließende Mischung einer zweiten Filtrationsstufe
unter Verwendung eines Druckfilters unterworfen
wird und der dabei erhaltene zweite Filterkuchen
in einer Mischeinrichtung mit einem flüssigen Dis
pergiermittel zur fertigen Paste vermischt wird,
wobei die Menge des Dispergiermittels so gewählt
wird, daß die fertige Paste die vorgegebene Visko
sität aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man als teilchen
förmiges Material Titandioxid verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
man in der ersten Filtrationsstufe einen Filterkuchen
mit einem Feststoffgehalt von mindestens 60 Gew.-% und
vorzugsweise von mindestens 64 Gew.-% bildet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
man die erste Filtrationsstufe unter Verwendung eines
Druckfilters und vorzugsweise eines Membrandruckfilters
durchführt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
man das Dispergiermittel ohne die Zugabe wesentlicher
Wassermengen mit dem in der ersten Filtrationsstufe
erhaltenen Filterkuchen vermischt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge des Dis
pergiermittels nicht größer als die Menge ist, die
eine Suspension mit der minimalen Viskosität ergibt.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man den in der ersten Filtrationsstufe erhaltenen
Filterkuchen in einer Mühle, vorzugsweise in einer
Sandmühle, mit dem Dispergiermittel vermischt.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß man bei der zweiten Filtrations
stufe als Druckfilter ein Membrandruckfilter ver
wendet.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den in der zweiten Fil
trationsstufe erhaltenen Filterkuchen mit Hilfe eines
Hochgeschwindigkeitsrührers homogenisiert.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche
1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Homogenisierung in einer Mühle, vorzugs
weise einer Sandmühle, durchführt.
11. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man während der Homogenisierung eine weitere Menge
des Dispergiermittels mit dem Filterkuchen vermischt.
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