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"Bodenbearbeitungsgerät"
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Die Erfindung betrifft ein Bodenbearbeitungsgerät mit einem antreibbaren
Zinkenrotor, dessen auf einer etwa quer zur Fahrtrichtung gehalterten Welle angeordnete
Zinken in die Bodenoberfläche eingreifen.
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Ein derartiges Bodenbearbe itungsgerät ist beispielsweise aus der
DE-OS 27 19 713 bekannt. Der als Krümelwalze dienende Zinkenrotor wird entgegen
der Fahrtrichtung des GerE-tes drehend angetrieben und besitzt in Drehrichtung schaufelartig
gekrümmte Zinken, die auf der in Drehrichtung weisenden Seite zur Verbesserung der
Schaufelwirkung eine Hohlrinne aufweisen können. Der Zinkenrotor dieses bekannten
Gerätes dient zur oberflächlichen Zerkrümelung der von einem vorausfahrenden Bodenlockerungsgerät
aufgeworfenen Erdschollenstücke. Dazu greifen die Zinken schaufelartig in den Boden
und heben diesen in Form von schmalen Schollenstücken an, welche gegen Prallbleche
geworfen werden, die oberhalb und rückwärts des Rotors angeordnet sind und die aufgeworfene
Erde nach unten und hinten ablenken.
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Dieser bekannte Zinkenrotor ist nicht zur tiefen Bearbeitung von unbearbeiteten
bzw. nur mit groben Werkzeugen gelockerten Böden geeignet. Insbesondere kann mit
diesem bekannten Rotor nicht die gleichmäßige Tiefenwirkung einer Egge erzielt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein der eingangs genannten Gattung entsprechendes
Bodenbearbeitungsgerät zu schaffen, welches auch bei schweren Böden eine große Bearbeitungstiefe
bei guter und insbesondere gleichförmiger Krümelwirkung erreicht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Zinken jeweils eine in
Drehrichtung weisende Schlagkante mit keilförmigem Querschnitt aufweisen. Beim Eingreifen
der Zinken in den Boden zerteilt die Schlagkante das Erdreich, welches dabei in
Form einer Keilwelle zu beiden Seiten der Jeweiligen Zinke weggeschleudert und abgelegt
wird. Durch die einander entgegengerichteten Verschiebungen bzw. Verwerfungen des
Bodens durch in axialer Richtung der Rotorwelle benachbarte Zinken werden die Bodenbrocken
wirksam zerkleinert und erhalten eine besonders gleichmäßig gelockerte Struktur.
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Die Zinken können einen über ihre Länge im wesentlichen gleichbleibenden
rautenförmigen oder - vorzugsweise - quadratischen Querschnitt besitzen, d.h. die
Zinken bestehen aus
einem Vierkantprofil genügender Stärke, wobei
eine Diagonale des Profils etwa parallel zur Umlaufrichtung der Zinken ausgerichtet
ist, so daß eine der Kanten des Vierkantprofils die Schlagkante bildet.
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Um den vom Erdreich den Zinken entgegengesetzten Widerstand zu vermindern,
können die Zinken schräg unter einem spitzen Winkel zur Schlagkante und etwa parallel
zur Wellenachse verlaufende äußere Stirnflächen besitzen. Am äußeren Ende der Schlagkante
werden somit scharfe Spitzen gebildet, die das Eindringen der Zinken in das Erdreich
erleichtern.
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Vorzugsweise sind die Zinken mit einem radialen Abstand von der Wellenachse
so angeordnet, daß die Wellenachse, in Umlaufrichtung der Zinken gesehen, vor der
Schlagkante verläuft. Aufgrund dieser Anordnung wird von der Schlagkante und einem
von der Wellenmitte zum äußeren Schlagkantenende laufenden Radialstrahl ein spitzer
Winkel eingeschlossen, so daß die Zinke beim Umlauf des Rotors auf das Erdreich
auch eine Kraft in Richtung auf die Rotorwelle ausübt. Dadurch wird die erwünschte
Auflockerung des bearbeiteten Bodens weiter begünstigt.
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Ein ruhiger und rütteifreier Rotorlauf ohne Schlagen kann dadurch
erreicht werden, daß die Zinken in Axialrichtung und Umfangsrichtung der Welle in
Form einer oder mehrerer
Schrauben zueinander versetzt angeordnet
sind. Diese Anordnung verbessert gleichzeitig die Zugänglichkeit der Zinken, so
daß deren Austausch bzw. Reparatur erleichtert wird.
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Eine besonders gleichmäßige Bodenbearbeitung wird bei gut zugänglicher
Anordnung der Zinken und damit auch erleichterter Montage dadurch erreicht, daß
Jeweils zwei Zinken annähernd in einer Radialebene zur Welle einander diametral
gegenüber angeordnet sind, wobei das in Axialrichtung der Welle Jeweils benachbarte
Zinkenpaar in Umfangsrichtung um einen Winkel, vorzugsweise 600, versetzt ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an der Rotorwelle -
z.B. an Laschen od.dgl. gehaltene - und vorteilhaft tangential zur Rotorwelle angeordnete
Muffen vorgesehen, in die die Zinken, vorzugsweise austauschbar und arretierbar,
eingesteckt sind. Zur Arretierung dienen vorteilhaft etwa quer zur Wellenachse angeordnete
Sicherungsbolzen, die in Radialbohrungen in den Muffen und einer damit fluchtenden
Bohrung in den Zinken einführbar sind. Eine solche Bauart ermöglicht einen besonders
einfachen Zusammenbau und gute Zugänglichkeit der Sicherungsbolzen.
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Für die erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgeräte genügen relativ
geringe Antriebsleistungen, wenn der Zinkenrotor in
die Fahrt des
Bodenbearbeitungsgertes unterstützender Laufrichtung antreibbar ist. Dadurch wird
insbesondere auch das Anfahren in schwierigem Gelände erleichtert.
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Die Umfangsgeschwindigkeit des Rotors liegt bei dieser Antriebsart
über der Fahrgeschwindigkeit des Bodenbearbei tungsgerätes, so daß die Zinken mit
einer vorzugebenden Geschwindigkeit entgegen der Fahrtrichtung des Gerätes durch
die oberen Bodenbereiche hindurchgehen. Bei entsprechenden Umdrehungszahlen für
den Zinkenrotor können die Zinken gegenüber der Erdoberfläche die gleiche Relativgeschwindigkeit,
allerdings in entgegengesetzter Richtung, haben wie bei einem Antrieb des Rotors
entgegen der Fahrtrichtung.
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Um faserförmiges Gut, wie Pflanzenteile, Stoppeln od.dgl.
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möglichst gleichmäßig und intensiv mit dem bearbeiteten Boden vermengen
zu können, sind vorteilhafterweise in Dreh richtung des Zinkenrotors hinter den
Zinken Jeweils Mulchzähne mit Mulchkanten angeordnet, welche dicht hinter der Jeweiligen
Zinkenspitze etwa quer zur Rotorachse und zur Zinkenachse nahe der von der Zinkenspitze
beschriebenen Kreisbahn liegen. Diese Mulchkanten legen sich beim Umlauf des Zinkenrotors
von oben auf das faserförmige Gut und drängen es unter die Erdoberfläche, wo es
aufgrund der Relativbewegung zwischen dem Erdboden und den Mulchzähnen von letzteren
abgestriSfen wird.
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Die Mulchzähne haben eine besonders gute Wirkung, wenn sich der Zinkenrotor
in einer die Fahrtrichtung unterstützenden Umlaufrichtung dreht, da die von den
Spitzen der Zinken abgewandten Enden der Mulchkanten bei der Fahrt des Gerätes Jeweils
an einer Stelle in den Boden eingreifen, die von der vor der Mulchkante angeordneten
Zinkenspitze zuvor noch nicht erreicht wurde, so daß das faserförmige Gut von den
Zinken noch nicht zerschlagen und aus seiner im wesentlichen unregelmäßigen Lage
bevorzugt parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet werden konnte. Da also viele Faserstücke
noch quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet sind, werden sie von den Mulchzähnen besonders
leicht ergriffen und dann beim weiteren Eindringen der Müichzähne in den bereits
von den Zinken bearbeiteten Boden zerschnitten bzw. zerkleinert. Die gute Durchmischung
der Erde mit dem Fasergut wird noch dadurch begünstigt, daß der Zinkenrotor beim
Umlauf einen Teil der Erde mitschleppt und in Fahrtrichtung vor dem Zinkenrotor
auf die Erdoberfläche auswirft.
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Die Mulchzähne können auch an Zinkenrotoren angeordnet sein, die von
der zuvor beschriebenen Ausbildung abweichende Zinken tragen. Die Anordnung der
Mulchzähne ist also unabhängig von der Jeweiligen Zinkenform vorteilhaft, wenn auch
die Kombination der beschriebenen Zinken mit den Mulchzähnen bevorzugt wird.
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Die Mulchzähne lassen sich Jeweils, beispielsweise als dorn- oder
plattenförmige od.dgl. Ansätze, direkt an den Zinken anordnen. Beispielsweise können
sie auf der der Schlagkante gegenüberliegenden RUckseite der Zinken angeschweißt
sein. Eine besonders gute Mulchwirkung wird erreicht, wenn die Mulchkanten und die
Zinkenenden, d.h. bei den zuvor beschriebenen Zinken die äußeren Endstücke der Schlagkanten,
etwa einen rechten Winkel bilden.
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Gegebenenfalls kann auch eine sägezahn- oder wellenförmige Ausbildung
der Mulchkanten deren Wirkung erhöhen.
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Zur weiteren Zerkleinerung von ErdsohollenstUcken, insbesondere solcher,
wie sie von einer Egge bzw. insbesondere dem Zinkenrotor hinterlassen werden, kann
das Bodenbearbeitungsgerät einen Rechen mit klingenartigen Rechenzinken besitzen,
die schwenkbar, dem Widerstnnd des Bodens nachgebend, aufgehängt und auf ihrer Rückseite
mittels einer die Rückseite der Rechenzinken zumindest teilweise abdeckenden Matte
belastet sind.
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Bei der Fahrt des Bodenbearbeitungsgerätes zerschneiden die klingenartigen
Rechenzinken die an der Erdoberfläche liegenden bzw. die von der Egge bzw. dem Zinkenrotor
hochgeschleuderten Erdschollenstücke, wobei die Rechenzinken entsprechend
dem
Jeweiligen örtlichen Widerstand des Erdreiches unterschiedlich weit entgegen der
Belastung durch die Matte ausgelenkt werden, so daß eventuell zwischen einzelnen
Zinken verklemmte Erdstücke durch die relative Bewegung der Zinken zueinander nach
kürzester Zeit gelöst und auf die Erdoberfläche abgeworfen werden. Der erfindungsgemäße
Rechen ist also selbstreinigend.
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Vorzugsweise ist dieser Rechen als Gehäuserückwand und Prallfläche
für die vom Zinkenrotor aufgeworfenen Erdschollenstücke am Gehäuse des Zinkenrotors
angeordnet. Dadurch werden die vom Zinkenrotor gegen den Rechen geschleuderten Erdstücke
von den sich dauernd gegeneinander bewegenden Rechenzinken intensiv zerkleinert
und zusammen mit den kleineren Erdstücken, die zwischen den Rechenzinken hindurchgeschleudert
werden, von der auf der Rückseite der Rechenzinken liegenden Matte zur Erdoberfläche
herabgelenkt, wobei die Matte, ähnlich einem Streichblech, die frische Erdoberfläche
glättet.
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Die Schneidewirkung der Rechenzinken kann dadurch erhöht werden, daß
diese sägezahnförmige Vorderkanten besitzen.
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Zusätzlich bzw. alternativ können die Rechenzinken, in Draufsicht
gesehen, zickzackförmig zueinander versetzt angeordnet sein, so daß die auf die
Rechenzinken aufprallenden Erdbrocken besonders gut längs dieser Zinken geführt
und dabei zerschnitten werden.
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Der Schwenkbereich der Rechenzinken kann in Fahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
durch einen verstellbaren Anschlag begrenzt sein, so daß die Rechenzinken nicht
in den Arbeitsbereich eines vor dem Rechen angeordneten Gerätes hineinschwenken
und zu Beschädigungen führen können und andererseits eine den Jeweiligen Bodenverhältnissen
angepaßte optimale Einstellung der Rechenzinken möglich ist.
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Das beschriebene Bodenbearbeitungsgerät läßt sich vorteilhaft mit
einer - am Gerät montierbaren - Drillvorrichtung kombinieren, deren Saatauslauf-Mündungsstücke
an der Matte, vorzugsweise auf deren bezüglich der Fahrtrichtung hinteren Seite,
angeordnet und zum Austragen des Saatgutes mittels flexibler Schlauch- oder Rohrleitungen
od.dgl. mit einer an sich bekannten Saatgut-Dosiervorrichtung verbindbar sind.
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Da die Unterkante der Matte über die Erdoberfläche streicht und sich
dabei allen Unebenheiten anpaßt, bleibt die Arbeitstiefe bzw. -höhe der Mtlndungsstücke
nahezu konstant, und zwar unabhängig von der Jeweiligen Lage der anderen Mündungsstücke,
da die Flexibilität der Matte, insbesondere bei punktförmiger Befestigung der Mündungsstücke
auf der Matte, praktisch unverändert bleibt.
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Eine derartige Anordnung der Mündungsstücke an einer Matte ist - unabhängig
von der Anordnung der Rechenzinken oder des Zinkenrotors vor der Matte - vorteilhaft
und ganz allgemein für Drillgeräte zweckmäßig.
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Vorzugsweise besitzt das Bodenbearbeitungsgerät eine nachlaufende,
insbesondere höhenverstellbare Krümeiwalze, so daß der bearbeitete Boden unter gleichmäßiger
Zerkrümelung seiner Oberschicht leicht verfestigt wird und das gegebenenfalls eingebrachte
Saatgut gleichmäßig abgedeckt wird.
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Durch entsprechende Höheneinstellung der Krümelwalze kann gleichzeitig
die Arbeitstiefe des Zinkenrotors beeinflußt werden.
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Die Krümelwalze bzw. ihr Rahmen können so mit dem verstellbaren Anschlag
der Rechenzinken gekoppelt sein, daß die durch den Anschlag vorgehbare mögliche
unterste Stellung der Rechenzinkenenden bei Anheben der Krümelwalze ebenfalls angehoben
wird. Vorzugsweise wird dabei die mögliche unterste Stellung der Rechenzinkenenden
Jeweils um etwa den halben Hub der Krümelwalze angehoben. Dadurch läßt sich erreichen,
daß die mögliche unterste Stellung der Rechenzinkenenden etwa in der Mitte zwischen
der Arbeitstiefe des Zinkenrotors und der Arbeitsebene der Krümelwalze liegt.
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Gleichzeitig wird dadurch verhindert, daß die Rechenzinken das Bodenbearbeitungsgerät
bei einem Zurücksetzen übermäßig stark anheben und blockieren können, wenn sie dabei
in den Erdboden eingreifen.
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Die Krümelwalze kann aus einem im wesentlichen geschlossenen Walzenkörper
bestehen, auf dem etwa in Umfangsrichtung ausgerichtete
bügelförmige
Zahnelemente mit Öffnungen zwischen der Walzenumfangsfläche und den Bügeln zum Durchtritt
von Bodenteilchen angeordnet sind, wobei die Zahnelemente vorzugsweise durch zusammenhängend
in Umfangsrichtung um den Walzenkörper sich erstreckende ringwellenförmige oder
sternförmige Bänder gebildet sind. Diese Krümelwalze arbeitet aufgrund der genannten
Öffnungen besonders wirkungsvoll; gleichzeitig ist ihre Konstruktion besonders einfach.
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Der seitliche Abstand der Bänder soll etwa dem halben seitlichen Abstand
der Saatauslauf-Mündungsstücke entsprechen, welche, vorzugsweise mit geringem Abstand,
vor der Krümelwalze Jeweils etwa in der Mitte zwischen zwei Bändern angeordnet sein
sollen. Aufgrund dieser Anordnung kann das eingebrachte Saatgut nicht direkt von
den Zahnelementen erfaßt und beschädigt werden.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine Achsansicht einer ersten Ausführungsform
eines Zinkenrotors für das erfindungsgemäße Bodenbearbeitungsgerät, Fig. 2 eine
Teilansicht auf einen Zinkenrotorteil entsprechend dem Pfeil II in Fig. 1, Fig.
3 eine der Fig. 1 entsprechende Achsansicht einer zweiten besonders bevorzugten
Ausführungsform,
Fig. 4 eine dem Pfeil IV in Fig. 3 entsprechende
Teilansicht dieser Ausführungsform, Fig. 5 die Lage der Bodenberührungsstellen des
Zinkenrotors gemäß den Fig. 3 und 4 beim Betrieb des erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerätes
Fig. 6 eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform des Zinkenrotors, Fig. 7
eine ausschnittsweise Seitenansicht des erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerätes,
Fig. 8 eine ausschnittsweise teilweise aufgerissene Draufsicht auf das in Fig. 7
dargestellte Gerät Fig. 9 eine teilweise aufgerissene Seitenansicht einer weiteren,
besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerätes,
Fig. 10 eine Draufsicht auf eine am Gerät gegebenenfalls angeordnete Krümelwalze
und davor angeordnete Saatauslauf-Mündungsstücke einer Drillvorrichtung und Fig.
11 eine Achsansicht einer Ausführungsform eines Zinkenrotors mit zusätzlichen Mulchzähnen.
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Gemäß den Fig. 1 und 2 sind auf einer hohlen Rotorwelle 10 Zinken
1 bis 4 angeordnet, welche auswechselbar in Muffen 11 gehaltert sind, die ihrerseits
mit Laschen 12,13 an der Rotorwelle 10 befestigt sind. In den Muffen 11 werden die
Zinken 1 bis 4 durch Sicherungsbolzen 14 festgehalten, welche
quer
zur Achse der Rotorwelle 10 und zur Zinkenachse durch Radialbohrungen in den Muffen
11 und eine damit fluchtende Querbohrung in den Zinken 1 bis 4 hindurchgeführt sind.
Dabei sind die Zinken 1 bis 4 so gehaltert, daß die Längsachse der Zinken 1 bis
4 in einem Abstand X an der Achse der Rotorwelle 10 vorbeigeht.
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Wie insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht, besitzen die Zinken 1
bis 4 ein quadratisches Profil, wobei die Zinken so in die Muffen 11 eingesetzt
sind, daß sie mit einer Kante, welche eine keilförmige Schlagkante 15 bildet, in
die Umlaufrichtung U weisen.
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Zur Bildung von Spitzen an ihren äußeren Enden besitzen die Zinken
1 bis 4 unter einem spitzen Winkel zu den Schlagkanten 15 geneigte Stirnflächen
16, die hier aufgrund des quadratischen Querschnittes der Zinken Rautenform haben.
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Die Zinken 1 bis 4 sind zueinander in axialer Richtung um einen Strichabstand
S und in Umlaufrichtung U um einen Winkel versetzt, wobei die Zinke 1 gegenüber
der in axialer Richtung folgenden Zinke 2 um 1800, gegenüber der dann nächstfolgenden
Zinke 3 um 900 und der in axialer Richtung schließlich folgenden Zinke 4 um 2700
in Umlaufrichtung versetzt ist.
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Entsprechende Zinkengruppen, welche gegeneinander in Umfangsrichtung
um beliebige Winkel versetzt sein können, sind mehrfach auf der Rotorwelle 10 angeordnet.
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Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte, besonders bevorzugte Ausführungsform
des Zinkenrotors unterscheidet sich von der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Konstruktion
insbesondere dadurch, daß Jeweils zwei Zinken, 1 und 4, 3 und 6 bzw. 2 und 5, einander
diametral gegenüber in einer Radialebene der Rotorwelle 10 angeordnet sind. Mit
Strichabstand S aufeinanderfolgende Zinkenpaare 1 und 4, 3 und 6 bzw. 2 und 5 sind
gegeneinander in Umfangsrichtung um Jeweils 600 versetzt.
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Bei dieser Ausführungsform sind also Jeweils aus sechs Zinken bestehende
Zinkengruppen auf der Rotorwelle 10 angeordnet.
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Im übrigen entspricht der Zinkenrotor der Fig. 3 und 4 dem anhand
der Fig. 1 und 2 dargestellten Zinkenrotor.
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Wenn der Zinkenrotor mit einer Fahrgeschwindigkeit von ca. 6 km/h
und einer Rotationsgeschwindigkeit von 300 U/min in einer der Fahrtrichtung F entsprechenden
Rotationsrichtung U über die Erdoberfläche bewegt wird, so berühren die Zinken 1
bis 6 entsprechend der Fig 5 auf zueinander parallelen Strichen ca. alle 18 cm den
Boden. Die Bodenberührungsstellen sind entsprechend den Jeweiligen Bezugszeichen
der Zinken 1 bis 6 mit 1+ bis 6+ bezeichnet. Ist auf der Rotorwelle 10 noch eine
weitere Zinkengruppe angeordnet, die gegenüber der ersten z.B. um 130 in Umlaufrichtung
versetzt ist, so ergeben sich gleichzeitig die Boden.
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berührungspunkte 1 bis 6++.
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Bei einem Strichabstand von ca. 6 cm erhält man eine besonders gleichmäßige
Verteilung der Bodenberührungspunkte. Diese Verteilung läßt sich mit dem Zinkenrotor
der Fig. 3 und 4 bereits bei einer relativ geringen Umdrehungszahl erreichen, so
daß einerseits der Zinkenverschleiß gering ist und anderer seits auch der den Zinken
entgegengesetzte Widerstand des
Bodens gut beherrschbar bleibt.
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Gegebenenfalls können die Zinken auch gemäß Fig. 6 abwechselnd zur
einen oder zur anderen Seite seitwärts geneigt sein, so daß einander radial gegenüberliegende
Zinken den Boden auf unterschiedlichen Strichen berühren.
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Gemäß Fig. 7 und 8 ist der hier insgesamt mit 20 bezeichnete Zinkenrotor
innerhalb eines mit Ausnahme zur Bodenseite allseitig weitgehend geschlossenen Gehäuses
21 angeordnet, welches z.B. einen Rahmen mit den Querholmen 22 und 23 besitzt.
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Nach hinten ist das Gehäuse 21 durch einen Rechen 24 abgeschlossen,
der an ihren oberen Enden schwenkbar aufgehängte klingenartige Rechenzinken 25 besitzt,
welche Jeweils eine sägezahnförmige Vorderkante aufweisen. Die schwenkbaren Rechenzinken
25 sind an Laschen 26 gehalten, die parallel zueinander nebeneinander an einem drehbaren
Stab 27 angeordnet, z.B. angeschweißt sind. Mit dem drehbaren Stab 27 ist ein Ausleger
28 drehfest verbunden, der über eine Verstellspindel 29 mit einem am Querholm 23
befestigten Arm 30 abgestützt ist.
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Bei Verstellung der Spindel 29 dreht sich der Stab 27, so daß die
Laschen 26 mit den daran aufgehängten Rechenzinken 25 entsprechend geschwenkt werden.
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Dabei wird gleichzeitig die mögliche vorderste Stellung der Rechenzinken
25 geändert, da deren Schwenkbereich nach vorne in Fahrtrichtung F dadurch begrenzt
ist, daß ihre obersten Enden gegen den Stab 27 anschlagen.
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Am Stab 27 ist außerdem mittels Flügeischrauben eine Matte 31, beispielsweise
eine armierte Gummimatte, befestigt, die auf der Rückseite der Zinken 25 aufliegt
und diese in Fahrtrichtung zu schwenken sucht. Seitlich grenzt die Matte 31 an verlängerte
Seitenbleche 32 des Gehäuses 21, so daß auch bei aufgebogener Matte 31, beispielsweise
wenn die Zinken 25 unter dem Widerstand des Erdreiches die Matte zurUckdrängen,
ein dichter Abschluß an den seitlichen Mattenrändern gewährleistet ist.
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Beim Betrieb des dargestellten Bodenbearbeitungsgerätes reißt der
Rotor 20, der vorteilhaft in einer die Fahrtrichtung F des Gerätes unterstützenden
Umlaufrichtung U angetrie.
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ben wird, den Boden 33 auf und wirft einen Teil der dabei erzeugten
Schollenstücke 34 gegen den Rechen 24, so daß diese Schollenstücke zertrümmert oder
von den klingenartigen
Rechenzinken 25 zerschnitten werden. Die
dabei entstehenden Krümel 35 werden von der Matte 31 nach unten abgelenkt und oberflächlich
glattgestrichen.
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Wie die Fig. 7 und 8 zeigen, können die Rechenzinken 25, in Draufsicht
gesehen, zickzackförmig zueinander versetzt angeordnet sein.
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Die Fig. 9 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bodenbearbeitungsgerätes. Dessen Rahmen 36 ist mittels einer bekannten Dreipunktaufhängung
37 an ein nur teilweise und schematisch dargestelltes Zugfahrzeug 38 angekoppelt.
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An einem vorderen Querholm 39 des Rahmens 36 sind Nivellierzinken
40 montiert, deren Endstücke 41 seitwärts abgewinkelt und in der dargestellten Weise
gegenüber der Erdoberfläche geneigt sind. Diese Nivellierzinken 40 sind insbesonderehinter
den Antriebsrädern des Zugfahrzeuges angeordnet, wobei die freien Enden der Endstücke
41, in Draufsicht gesehen, Jeweils in die Spur dieser Räder weisen, so daß bei der
Fahrt des Gerätes das von den Antriebsrädern zur Seite verdrängte Erdreich wieder
in die Spur geschoben wird. Neben dieser den Erdboden einebnenden Wirkung können
die Nivellierzinken 40 dazu verwendet werden, die Höhe des Rahmens 36 gegenüber
dem Erdboden einzustellen; dazu dienen am Querholm
angeordnete
Klemmglieder 42, in denen die Nivellierzinken 40 höhenverstellbar und feststellbar
geführt sind.
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Hinter den Nivellierzinken 40 ist der Zinkenrotor 20 angeordnet, dessen
Seitenverkleidung 43 teilweise aufgerissen dargestellt ist. Diese Verkleidung 43
umschließt außerdem das Antriebsgetriebe des Rotors 20, welches über eine nicht
sichtbare Gelenkwelle mit der nicht dargestellten Zapfwelle des Zugfahrzeuges 38
verbindbar ist. Auf dem Rahmen 36 ist ein Saatgutbehälter 44 einer Drillvorrichtung
45 angeordnet, welche dosierte Saatgutmengen über zumindest teilweise in ihrem unteren
Bereich flexible Rohrleitungen 46 an Saatgutauslauf-Mündungsstücke 47 zuführt, welche
an der hinter dem Zinkenrotor 20 angeordneten Matte 31 mit seitlichem Abstand voneinander
angeordnet sind. Zur Befestigung der Saatgutauslauf-Mündungsstücke 47 an der Matte
31 dienen Verbindungsschellen 48, die unter Zwischenschaltung von Unterlegscheiben
mit der Matte möglichst punktweise so verschraubt sind, daß die Flexibilität der
Matte unverändert bleibt. Gegebenenfalls können die Saatgutauslauf-Mündungsstücke
47 auch direkt auf die Matte geklebt sein.
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Am hinteren Ende des Rahmens 36 ist ein Hilfsrahmen 49 in Gelenken
50 um die Querachse des Bodengerätes schwenkbar angeordnet, welcher mittels einer
Verstellspindel 51 einstellbar
gegen den Rahmen 36 abgestützt
ist. Dieser Hilfsrahmen 49 trägt eine Krümeiwalze 52, die im wesentlichen aus einem
geschlossenen Walzenkörper 53 und darauf angeordneten, in Achsrichtung der Walze
gesehen, ringwellen- oder sternförmigen, in Umfangsrichtung zusammenhängend umlaufenden
Bändern 54 besteht, welche mehrfach auf der Walzenoberfläche, parallel zueinander
angeordnet sind, wobei benachbarte Bänder Jeweils in Umfangsrichtung zueinander
versetzt sind, so daß die Wellenspitzen bzw. -zacken des einen Bandes Jeweils zwischen
zwei Wellenspitzen bzw. -zacken des benachbarten Bandes liegen. Aufgrund dieser
Anordnung ist ein gleichmäßiges Abrollen der Krümelwalze 52 gewährleistet. Die Jeweils
zwischen den Wellenspitzen der Bänder 54 und der Oberfläche des Walzenkörpers 53
verbleibenden Öffnungen 55 lassen einen Durchtritt von Erdteilchen zu, so daß eine
besonders gute Krümelwirkung erreicht wird. Zwischen den Bändern 54 sind auf der
Oberfläche des Walzenkörpers 53 aufliegende Abstreifer 56 angeordnet, welche auch
bei feuchtem oder lehmigem Boden ein Verschmutzen der Krümeiwalze 52 und ein Verstopfen
der Öffnungen 55 verhindern und damit die Wirksamkeit der Krümelwalze gewährleisten.
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Wie die Fig. 10 zeigt, besitzen die Bänder 54 einen seitlichen Abstand
A, der etwa halb so groß wie der seitliche Abstand B der Saatgutauslauf-Mündungsstücke
47 ist, welche dicht vor der Walze Jeweils in der Mitte zwischen zwei Bändern 54
angeordnet
sind, so daß das ausgebrachte Saatgut 57 nicht direkt
von den Bändern 54 erfaßt und beschädigt werden kann.
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Wie wiederum der Fig. 9 zu entnehmen ist, ist der Hilfsrahmen 49,
welcher die Krümeiwalze 52 trägt, mit dem drehbaren Stab 27 gekoppelt, welcher,
wie anhand der Fig. 7 erläutert wurde, die Matte 31 trägt und gleichzeitig als den
Schwenkbereich der Rechenzinken 25 nach vorn begrenzender Anschlag dient. Zur Kopplung
des Stabes 27 mit dem Hilfsrahmen 49 dienen ein drehfest am Stab 27 angeordneter
Ausleger 28', welcher gelenkig mit einer Stange 58 verbunden ist, die wiederum.am
Hilfsrahmen 49 angelenkt ist.
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Wird also der Hilfsrahmen 49 um seine Gelenke 50 geschwenkt, so führt
der Stab 27 eine Drehung in gleicher Richtung aus, so daß die Jeweils mögliche tiefste
Stellung der Rechenzinkenenden 25' entsprechend angehoben wird, wenn der Hilfsrahmen
49 mit der Krümelwalze 52 durch Verstellung der Spindel 51 nach oben geschwenkt
wird. Vorzugsweise entspricht die Jeweilige Anhebung der möglichen untersten Stellung
der Rechenzinken 25 dem halben Hub der Krümelwalze 5< Die Fig. 11 zeigt eine
besonders vorteilhafte Abänderung der Zinken 1 bis 4 des Zinkenrotors 20. Derartige
Zinken sind für alle beschriebenen Rotoren verwendbar. Auf der von den Schlagkanten
15 abgewandten Rückseite der Zinken 1 bis 4
sind Mulchzähne 59
angeordnet, welche eine Mulchkante 60 besitzen, die etwa rechtwinklig zur Achse
des Rotors und zur Achse der Zinken 1 bis 4 ausgerichtet ist. Die von den Zinkenspitzen
1' bis 4' abgewandten Enden 59' der Mulchzähne 59 liegen etwa auf der von den Zinkenspitzen
beim Rotorumlauf beschriebenen Kreisbahn K.
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Wenn sich der Rotor in der Richtung U dreht, ergreifen die Mulchkanten
59 auf der Erdoberfläche 0 liegendes faserförmiges Gut, beispielsweise Stoppeln
od.dgl., und drücken es in Richtung des Pfeiles P in den Erdboden.
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Aufgrund der Vorwärtsbewegung des Gerätes in Fahrtrichtung F durchstoßen
die Enden 59' der Mulchzähne 49 die Erdoberfläche O Jeweils an einem Punkte, der
in Fahrtrichtung F vor der Stelle liegt, die unmittelbar zuvor von der mit dem Jeweils
gen Mulchzahn 59 verbundenen Zinkenspitze 1' bis 4' erreicht wurde. Das faserförmige
Gut besitzt also noch im wesentlichen seine ursprüngliche unregelmäßig ausgerichtete
Lageverteilung, d.h. ein Großteil der Fasern liegt quer zur Fahrtrichtung, so daß
die Mulchkanten 60 besonders wirksam arbeiten können.
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Der Widerstand, den der Boden dem Rotor entgegensetzt, wird durch
die Mulchzähne 59 nur wenig erhöht, da diese im wesentlichen im bereits durch die
Zinken 1 bis 4 aufgelockerten Boden arbeiten.
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