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Flexibler Schlauch für strömungsfähige Medien
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Die Erfindung betrifft einen flexiblen Schlauch für strömungsfähige
Medien, insbesondere Wasser, in dessen Wandung gedrillte Verstärkungsfäden eingebettet
sind, die sich kreuzen und zllr Schlauchlängsachse jeweils schraubenlinienförmig
verlaufen.
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Derartige Schläuche haben den Nachteil, daß sie sich bei jeder größeren
Druckbe- und -entlastung verdrillen, was sich sowohl auf ihre Handhabung als auch
insbesondere auf ihre Lebensdauer negativ auswirkt.
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Schlauchverdrillungen machen sich insbesondere bei der Benutzung einer
Spritzpistole bemerkbar, da sie eine zwangsläufige Verdrehung der Spritzpistole
zur Folge haben, die vom Benutzer ausgeglichen werden muß.
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Schlauchverdrillungen haben jedoch noch wesentlich größere Nachteile
zur Folge, nämlich die, daß sie eine Lösung der Verstärkungsfäden bewirken, die
ihrerseits eine Reduzierung der Lebensdauer des Schlauches mit sich bringen. Letzteres
gilt insbesondere in den Fällen, in denen die Verstärkungsfäden zwischen getrennten,
in gesonderten Arbeitsgängen hergestellten Schlauch#chichten, also zwischen einem
Innenschlauch und einem auf diesen aufgebrachten, in aller Regel extrudierten Außenschlauch
angeordnet sind, was heute bei den meisten Schläuchen der eingangs beschriebenen
Art der Fall ist. In diesen Fällen führen Schlauchverdrillungen zu einer relativ
raschen Lösung der Verstärkungsfäden, was eine erhebliche Verringerung der Berstdruckbeständigkeit
des Schlauches bewirkt, da dann der zwischen dem Innenschlauch und den Verstärkungsfäden
erforderliche Verbund fehlt.
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Platzt nach dem Lösen der Verbindungsfäden der Innenschlauch, so füllt
sich der Zwischenraum zwischen dem Innen- und dem Außenschlauch, was zum Platzen
des Außenschlauches führt, da dieser kein Stützgewebe aufweist und in aller Regel
darüber hinaus auch dünner als der Innenschlauch ausgebildet ist.
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Eine hohe Berstdruckbeständigkeit ist für flexible Schläuche insbesondere
in den Fällen wichtig, in denen sie hohen oder niedrigen Temperaturen oder größeren
Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, also beispielsweise im Garten bei hoher
Sonneneinstrahlung oder in vielen Fällen industrieller Nutzung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Schlauch der eingangs
beschriebenen Art hinsichtlich seiner Berstdruckbeständigkeit zu verbessern. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schlauch der eingangs beschriebenen Art
gelöst, in dessen Wandung sowohl links- als auch rechtsgedrillte Verstärkungsfäden
vorgesehen sind. Versuche haben gezeigt, daß ein so ausgebildeter Schlauch nicht
dazu neigt, auf Druckschwankungen durch eine Ve.drillung bzw.
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Entdrillung zu reagieren. Dies gilt insbesondere in den
Fällen,
in denen in seiner Wandung im wesentlichen ebenso viele links- wie rechtsgedrillte
Verstärkungsfäden vorgesehen sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäusen Schlauches
ist die Drillrichtung der zur Schlauchlängsachse im Uhrzeigersinn verlaufenden Verstärkungsfäden
der Drillrichtung der zur Schlauchlängsachse im Gegenuhrzeigersinn verlaufenden
Verstärkungsfäden entgegengesetzt, worauf in der folgenden Beschreibung verschiedener
Ausführungsformcn des erfindungsgemäßen Schlauches noch eingegangen werden wird.
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Die sich kreuzenden Verstarkungsfäden können ein einfaches Gitter
bilden, so daß sie also in zwei Schichten übereinander angeordnet sind. Als besonders
vorteilhaft hat sich jedoch erwiesen, die Verstärkungsfäden nach Art eines Geflechtes
anzuordnen, also so, daß sie sich abwechselnd über- bzw. unterkreuzen. Dieses gilt
insbesondere in den Fällen, bei denen sich sowohl bei den zur Schlauchlängsachse
im Uhrzeigersinn verlaufenden Verstärkungsfäden als auch bei den zur Schlauchlängsachse
im Gegenuhrzeigersinn verlaufenden Verstärkungsfäden links- und rechtsgedrillte
Verstärkungsfäden abwechseln.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Schlauches im Zusammenhang mit der Zeichnung, deren einzelne Figuren jeweils eine
Seitenansicht einer anderen Ausführungsform eines Schlauches gemäß Erfindung zeigen.
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Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Schlauches sind die Verstärkungsfäden 1,2 jeweils zwischen einem Innenschlauch 3
und einem transparenten Außenschlauch 4 angeordnet, so daß sie und ihr Verlauf von
außcn her sichtbar sind.
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Bei den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Schlauches ist der Tnnenschlauch 3 jeweils von zwei übereinander
angeordneten Verstärkungsfaden-Schichten umgeben, die jeweils aus gedrillten Einzelfäden
1, 2 bestehen, die mit jeweils gleichen Abständen parallel zueinander verlaufen.
Die Fäden der unteren Verstärkungsfaden-Schicht verlaufen dabei zur Schlauchlängsachse
im Uhrzeigersinn, während die Fäden der oberen Verstärkungsfaden-Schicht zur Schlauchlängsachse
im Gegenuhrzeigersinn verlaufen. Die Ausführungsform nach Fig.2 unterscheidet sich
von der Ausführungsform nach Fig. 1 nur im Drillsinn der Einzelfäden ihrer beiden
Verstärkungsfaden-Schichten. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 besteht die untere
Verstärkungsfaden-Schicht aus einzelnen Fäden 1, die jeweils eine Rechtsdrillung
aufweisen, während die obere Verstärkungsfaden-Schicht aus einzelnen Fäden 2 besteht,
die jeweils eine Linksdrillung aufweisen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 bestehen
sowohl die untere als auch die obere Verstärkungsfaden-Schicht aus Einzelfäden,
deren Drillrichtung sich von der Drillrichtung des Nachbarfadens unterscheidet,
also aus Fäden 1 mit Rechtsdrillung und Fäden 2 mit Linksdrillung.
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Bei den in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen ist
der Innenschlaur 3 jeweils von einem Geflecht aus Einzelfäden 1, 2 umgeben, die
zwei Faden-Gruppen bilden, wobei die Fäden einer Faden-Gruppe jeweils mit gleichen
Abständen parallel zueinander verlaufen. Die erste dieser Faden-Gruppe besteht aus
Einzelfäden, die zur Schlauchlängsachse im Uhrzeigersinn verlaufen, während die
zweite dieser Verstärkungsfaden-Gruppe aus Einzelfäden besteht, die zur Schlauchlängsachse
im Gegenuhrzeigersinn verlaufen.
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Die Ausführungsform nach Fig. 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach Fig. 3 nur im Drillsinn der Einzelfäden ihrer beiden Verstärkungsfaden-Gruppen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht die die Schlauchlängsachse im Uhrzeigersinn
umlaufende Verstärkungsfaden-Schicht
aus jeweils Einzelfäden 1 mit
Rechtsdrillung und die die Schlauchlängsachse im Gegenuhrzeigersinn umlaufende Verstärkungsfaden-Schicht
jeweils aus Einzelfäden 2 mit Linksdrillung. Bei der Ausführungsfoitn nach Fig.
4 unterscheiden sich die Einzelfäden der beiden Verstärkungsfaden-Gruppen jeweils
in ihrer Drillrichtung. Die beiden Verstärkungsfaden-Gruppen bestehen hier also
aus Einzelfäden, deren Drillrichtung sich von der Drillrichtung des Nachbarfadens
derselben Verstärkungsfaden-Gruppe unterscheidet, so daj hier jede Verstärkungsfaden-Gruppe
aus Fäden 1 mit Rechtsdrillung und Fäden 2 mit Linksdrillung besteht.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schlauches
besteht jede Verstärkungsfaden-Schicht bzw. jede Verstärkungsfaden-Gruppe aus Einzelfäden,
die unter Einhaltung gleicher Abstände jeweils parallel zueinander verlaufen. Es
wäre jedoch auch möglich, statt Einzelfäden Fädenpaare vorzusehen, die zu Einzelfäden
oder Fädenpaaren mit gleichmäßigem Abstand verlaufen.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schlauches
sind jeweils zwei Verstärkungsfaden-Schichter bzw. Verstärkungsfaden-Gruppen vorgesehen.
Zur Erhöhung der Berstdruckbeständigkeit wäre es jedoch auch möglich, mehr als zwei
Verstärkungsfaden-Schichten bzw.
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Verstärkungsfaden-Gruppen vorzusehen, ohne daß hierdurch die Funktionsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Schlauches negativ beeinflußt werden würde. In allen Fällen
hat der Umstand, daß der erfindungsgemäße Schlauch sowohl Verstärkungsfäden 1 mit
Rechtsdrillung als auch Verstärkungsfäden 2 mit Linksdrillung aufweist, zur Folge,
daß sich der Schlauch auch dann nicht verdrillt, wenn er größeren Druckschwankungen
ausgesetzt wird. Eine solche Schlauchverdrillung tritt dagegen bei Schläuchen der
eingangs beschriebenen Art auf, deren Verstärkungsfäden gleichmäßigen Drillsinn
aufweisen, da Druckschwankungen hier eine Entdrillung der Verstärkungsfäden bewirken,
die eine Verdrillung des gesamten Schlauches und letztlich dessen Zerstörung zur
Folge hat.
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L e e r s e i t e