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icherheitsgurt-Ergänzung in Kraftfahrzeugen
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusatzvorrichtung für die
in Personen-Kraftfahrzeugen obligatorisch anzulegenden Sidurch den cherheitsgurte,
die dem Zweck dienen soll, den+engen, unmittelbaren Körperkontakt des durtbandes
verursachten physisch unangenehmen, spannenden Anpreßdruck erheblich zu mindern,
die nachteiligen Reib- und Scheuerwirkungen des an sich rauhen Gurtes mit seinen
scharfen Webkanten auf der0Kleidung-des Autofahrers oder auf blosliegenden Körperteilen
an Schulter und Hals auszuschließen und bei einer unfallbedingten plötzlichen Strammung
des Gurtes die unvermeidlich harte Schlagwirkung seiner relativ schmalen Angriffsfläche
auf den menschlichen Körper durch eine günstige Druckverteilung abzubauen und damit
biomechanisch erträglicher zu gestalten.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Vermeidung oder Verringerung
dieser angeführten Nachteile des Gurttragene auf diesen Gurten eine beliebig verschiebbare,
bandartige Schutzschiene aus Leder, Plastik oder Textilmaterial derart aufzubringen,
daß
diese denjenigen Teil des Gurtbandes umschließt, der am Körper des Gurtträgers anliegt
und damit den direkten Kontakt des gurtes mit ihm aufhebt.
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Diese Schutzschienen bestehen aus einstückigen, relativ langen, der
Breite des Gurtbandes angepassten Hüllen, die zum Zwecke ihrer Aufbringung auf den
Gurt mit einem längsverlaufenden Reißverschluß versehen sind. Das umschlossene Gurtbandteilstück
gleitet bei allen Relativbewegungen seines Trägers während der Fahrt innerhalb der
Schutzschiene über einseitig angeordnete gIeitfördernde mittel hin und her, wogegen
die Schiene selbst durch rückseitig aufgebrachte gleithemmende Mittel ruhig und
ohne irgendwelche Scheuerbewegungen am Körper anliegt.
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Im pralctischen uebrauch erweisen sich diese Ausbildungen von Sicherheitsgurt-Schutzvorrichtungen
bei zweifellos vorhandenen Vorzügen jedoch insofern als nicht voll funktionsfähig,
als daß die für diese Funktion unerlässliche ungehemmte Gleitfähigkeit des gurtes
innerhalb des langen und durchgehenden Schienenverlaufs infolge der beim Anliegen
der Schiene am Körper seines Trägers zwangsläufig auftretenden Wölbung und der dadurch
verstärkten Reibung erheblich beeinträchtigt wird.
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Darüber hinaus hängt die Schutzschiene in Ruhelage - also bei Nichtbenutzung
- zusammen mit dem Gurt unterhalb seines Umlenkbeschlages längsseits des Türholms
des Wagens, wobei sie wegen ihrer Länge und relativen Formsteife den engen Raum
zwischen Türholm und Vordersitzlehne so ausfüllt, daß ihre
Handhabung
umständlich wird. Außerdem behindert die bestehende Länge der Schutzschiene den
freien Durchlauf des Gurtes durch ihr Inneres, wodurch die Retraktionsfähigkeit
der Gurtaufrollautomatik beeinträchtigt wird. Dies hat zur Folge, daß ein Teil der
Gurtlänge auf dem Fahrzeugboden liegen bleiben kann.
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Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, diese angeführten Mängel
und Nachteile der bekannten Schutzvorrichtungen für Sicherheitsgurte auszuschließen
und damit eine verbesserte und vorteilhaftere Gestaltung dieser Sicherheitsgurt-Ergänzung
zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine derartige
Vorrichtung nicht mehr aus einer einstückigen und langen, zwar elastischen jedoch
formsteifen Schiene besteht, sondern mehrere, miteinander nicht oder nur lose verbundene
Einzelglieder aneinandergereiht die Schieneneinheit bilden.
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In vorteilhafter-Ausbildung wird ein solches Schutzschienen-Einzelglied
geschaffen, indem ein 50, 80 oder 100 mm breiter und in seiner Länge in etwa der
dreifachen Gurtbreite entsprechender Feinlederstreiüen durch eine breitseits gleichmäßige
Übereinanderfaltung zu einer flachen Hülle mit einer Durchgangsweite von mehreren
Millimetern geformt wird. Eine auf diese Weise gebildete flache Lederhülle ist optimal
geeignet, den Sicherheitsgurt paßrecht und leicht gleitend lose zum umschließen.
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Die beiden aufeinander liegenden äußeres Faltenschenkel der Lederhülle
besitzen an ihren Berührungsflächen sich deckende, schmale selbsthaftende Klettbänder,
die durch Zusammenpressen einen einfachen und zuverlässigen, jedoch durch bloßes
Aufreißen wieder lösbaren Verschluß bilden.
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Auf der Innenseite des mittleren Hüllendrittels ist zur Gewährleistung
einer funktionsbedingten hohen Gleitfähigkeit des Schienengliedes auf dem Gurtband
eine ihre Fläche bedekkende Kunststoff-Folie aufgebracht, die in zweckentsprechenden
Längs- und Seitenabständen kleine pyramidenstumpfförmige oder kalottenartige Erhebungen
von 2 mm Höhe besitzt, auf denen die Gleitreibung des Gurtbandes auf ein äußerstes
Minimurn reduziert wird.
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Auf der rüclcseitigen Außenfläche der Flachhülle ist als weiteres
Erfindungsmerkmal ein -af£polsterblock angeordnet, der aus einem ihrer Flächengröße
entsprechenden elastischen und druckverteilenden Schaumstoffprofil von 6-d mm Stärke
besteht, der mit einem speziellen Haftsanit abgedeclct ist, welcher infolge einer
bestimmten Schrägstellung seiner Florfasern in einer Richtung hin eine gleithemmende
und dadurch textilhaftende Wirkung ausübt, Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß
an einer beliebigen Stelle der Vorderseite eines der Schienenglieder eine kleine
flache Tasche angeordnet ist, die einen Faltkarton mit vorgedruckten
Rubriken
für die Eintragung der Personalien des Autofahrers einschließlich der Angaben über
seine dlutyruppe, möglicher Impfungen, Organspende-Einwilligung und Notadresse enthält.
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Diese Vorsorgeeinrichtung kann bei schweren Unfällen eine leicht zugängliche
und lebenserhaltende Informationsquelle für den eintreffenden Arzt sein.
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Eine erfindungsgemäß auf diese zeine aus kurzen, untereinander beweglichen
Einzelgliedern gebildete Lederschutzschiene, deren Einzelglieder im praktischen
Gebrauch imrner plan bleiben und keiner Wölbung durch Körperanpassung unterliegen,
sodaß eine einwandfreie Gurtgleitung gewährleistet ist, stellt die vorteilhafteste,
komfortverbessernde Ergänzung des Sicherheitsgurtes dar.
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Je nach Körpergröße und -umfang des Autofahrers oder Beifahrers und
unter Berücksichtigung der durch die jeweilige Anordnung der Umlenkbeschläge bedingten
unterschiedlichen Gurtführung in den einzelnen Fahrzeugen können auch mehr als gewöhnlich
vier ausreichende Einzelglieder von je etwa 100 mm Länge zu einer kompletten Schutzschiene
zusammengefügt werden. Es ist ebenso möglich, die Einzelglieder in Abständen voneinander
auf dem Gurt zu verschieben, so etwa, daß eines der Schienenglieder jeweils diejenige
Stelle des Körpers gegen den Gurt abschirmt, der am meisten druckempfindlich ist.
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während des Tragens eines mit dieser Glieder-Schutzschiene vorteilhaft
ergänzten Sicherheitsgurtes schmiegen sich die rückseitigen Haftpolsterblöcke der
Schienenglieder weich und ruhig liegend an die l'leidung des Autofahrers oder auch
an
bloßliegende Körperteile an, wogegen das Gurtband bei den von
ihm im Fahrbetrieb durchgeführten Relativbewegungen wie Änderung der Sitzhaltung,
Vorbeugen oder Zurücklehnen, seitliches Drehen und wenden bei Schalterbedienungen,
Fensteröffnen und -schließen bewegungskonform und für ihn überhaupt nicht fühlbar
innerhalb der Schienenglieder hin und her gleitet.
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Die durch die weiche Elastizität der Schaumstoffpolster Dewirkte Druckaufnahme
mindert die sonst unmittelbar empfundene Gurtspannung und nimmt dem Gurtträger weitgehend
das Gefühl einer Bewegungseinschränkug. Gleichzeitig wird jeder nachteilige Reib-
und Scheuerkontakt auf seiner Kleidung oder am ;;örper selbst völlig ausgeschlossen.
Der Gurt ist somit im bereich dieser Schutzvorrichtung gegen seinen Träger gefühlsmäßig
und mechanisch isoliert.
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Die erwähnten Schaumstoffpolster erfüllen darüber hinaus die Aufgabe,
bei einer unfallbedingten plötzlichen Gurtstrammung die schlagartige Wirkung der
in ihn eingeleiteten Kräfts auf den Körper des Autofahrers günstig zu verteilen
und damit die durch durch den sonst unmittelbaren Angriff des Gurtbandes unvermeidlichen
Haut- und Rippenverletzungen, Gefäßrupturen und Haematome zu verhindern.
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Die Glieder-Schutzschiene verbleibt ständig auf dem Gurt.
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In Ruhelage hängt sie zusammen mit dem Gurt längsseits des Türholms
des Wagens, wobei ihre Einzelglieder durch die Auf rollautomatik von dem Schloßstecker
bis zum Umlenkbeschlag
geschoben werden. Im vorteilhaften Gegensatz
zu den einstückigen, langen Schutzschienen wird die Glieder-Schutzschiene in Ruhelage
durch flächiges Zusammenfalten ihrer Einzelglieder, von denen die beiden Endglieder
mit einer einfachen Aufhängung versehen sind, um die Hälfte ihrer Gesamtlänge verkürzt,
sodaß sie in den engen Raum zwischen Holm und Sitzlehne nicht mehr hineinragen.
Der tiurtan- und ablegevorgang ist dadurch denkbar einfach. Vermittels dieser Ausbildung
ist der Gurtdurchlauf reibungslos und die Aufrollautomatik kann ungehindert arbeiten.
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Als wirtschaftlicher Vorteil ist weiter anzusehen, daß eine Sicherheitsgurt-Ergänzung
gemäß vorliegender Ausbildung universell für die Gurte aller Fahrzeuge ohne Rücksicht
auf deren Anordnung oder unterschiedlicher Gurtführung probleme los geeignet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in der beiliegenden
Zeichnung veranschaulicht und wie folgt beschrieben: Fig. 1 zeigt in Draufsicht
und in natürlicher Größe den Abschnitt eines Sicherheitsgurtes 1 , auf dem vier
erfindungsmäßig ausgebildete Schutzschienenglieder 2 so aufgebracht sind, daß zwei
davon eng aneinander liegend und je ein Glied mit unterschiedlichem Abstand voneinander
das Gurtband locker umschließen.
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Sie sind hierbei auf dem Gurt beliebig verschiebbar.
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Infolge ihres - hier nicht sichtbaren - rückseitigen Haftpolsterblocks
behält jedes Schienenglied seine, am körper des Gurtträgere eingerichtete Position.
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Jedes dieser Schutzschieneglieder 2 wird aus einem sO-õO mm breiten
und ca. 150 mm langen Streifen aus Feinleder gebildet, indem dieser derart gefaltet
ist, daß die beiden äußeren, an einem Mittelstück von gleicher Breite anschließenden
Faltenschenkel ganz oder zum größten Teil übereinander lappen. Auf diese Weise entsteht
die geschlossene Flachhülle. An den Auflageflächen der beiden Faltenschenkel befinden
sich schmaleund sich deckende, selbsthaftende Klettbänder Zab die durch Zusammenpressen
den erforderlichen Verschluß bilden.
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Die Oberseite des unteren Schienengliedes weist eine schr;ale, flache
Tasche 4 auf, in welcher sich ein Faltkarton 5 mit vorgedruckten Rubriken für persönliche
Daten des Autofahrers befindet.
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Fig. 2 zeigt zwei der Schutzschienenglieder in Seinenansicht.
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Auf der rechten, den rückseitigen Teil der Glieder darstellenden
Fläche - die in der Praxis arn Körper des Autofahrers anliegt - weist jedes Glied
2 einen Haftpolsterblock -auf, der aus einem elastischen Schaumstoffprofil 3 von
5 mm Stärke besteht und mit einem speziellen Haftsarnt 3a belegt ist.
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Der Schaumstoff besitzt eine Zellstruktur und ein Raumgewicht, die
bei einem mittleren ijeichheitsyrad ein so ausreichende Stauchhärte ergeben, daß
bei einer plötzlichen Belastung ihrer Oberfläche eine wirksame Druckverteilung herbeigeführt
wird.
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Der Haftsarntbelag 3a besteht aus einem Samtgewebe mit teilweise
schräg aufgerichteten Florfasern, die sich unter einer streichenden Berührung nach
einer Seite hin glatt legen, sich in entgegengesetzter Richtung dagegen aufrichten
und dabei eine hemmende tJirkung ausüben, sodaß bei einem Kontakt mit anderen Textilien
eine leichte Haftung auf diesen erzeugt wird.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch eines der Schutzschienenglieder.
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In dieser Darstellung ist veranschaulicht, wie ein entsprechend lang
bemessener Feinlederstreifen seitlings eines belassenen Mittelfeldes von 50 mm Breite
derart gefaltet wird - die Figur zeigt etwa die Hälfte des Faltweges - , daß sich
im Endzustand der Faltung die beiden Faltenschenkel gegenseitig überlappen, wobei
an den Faltstellen ein derartiger Stand des Lederniaterials erhalten bleibt, daß
eine ebene, flache Hülle mit einem inneren, lichten Durchlass von 3-4 mm entsteht.
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An der Außenfläche des linksseitigen Faltenschenkels ist die Schnittstelle
des Unterteils eines selbsthaftenden
Klettbandes 2a ersichtlich,
das so angeordnet ist, daß es sich mit dem an der Innenfläche des rechtsseitigen
Faltenschenkels befindlichen Oberteil des Klettbandes 2b im geschlossenen Zustand
deckt und durch ein Zusammenpressen beider wandteile ein Verschluß 2ab der Lederhülle
zustande kommt.
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Auf die Innehfläche des Mittelteils der Lederhülle ist eine Kunststoff-Folie
mit einer größeren Anzahl kleiner pyramidenstumpfförmiger Erhebungen von 2 mrn Höhe
2c aufgebracht, auf denen das eingelegte gurtband 1 mit einem Minimum an Reibung
hin und her gleiten kann.
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Fig. 4 zeigt in Draufsicht eines der Schutzschieneglieder in - durch
eine Strichlinie gekennzeichneter - verlängerter Ausbildung, wodurch veranschaulicht
werden soll, daß zu einer kompletten Lederschutzschiene unterschiedlich lange Glieder
verwendet werden können, sodaß eine solche selieizig lang gestaltet oder mit einer
weniger großen Anzahl von Gliedern gebildet werden kann.
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Die vorliegende Erfindung beschränkt sich nicht auf das angeführte
Ausführungsbeispiel. Sämtliche aus der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden
Merkmale einschließlich konstruktiver Einzelheiten sind auch in anderen Kombinationen
schutzwesentlich.
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- Patentansprüche -
L e e r s e i t e