DE2931139A1 - Verfahren und vorrichtung zur hydraulischen unterstuetzung einer lenkbewegung eines lenkhandrades - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur hydraulischen unterstuetzung einer lenkbewegung eines lenkhandradesInfo
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Description
2331139
30. April 1979
Akte: ZF 584 3V79
Anmelder:
Zahnradfabrik Friedrichshafen
Aktiengesellschaft
7990 Friedrichshafen
Verfahren und Vorrichtung zur hydraulischen Unterstützung einer Lenkbewegung eines Lenkhandrades.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur hydraulischen Unterstützung einer Lenkbewegung eines
Lenkhandrades, wobei ein Steuerventil einen unausgeglichenen
Arbeitszylinder mit Hydraulikflüssigkeit versorgt.
Bei hydraulischen Hilfskraftlenkungen ist es mitunter aus baulichen und / oder Kostengründen wünschenswert,
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-/-if
nur einen einzigen hydraulischen Arbeitszylinder zu verwenden, der nur eine einzige Kolbenstange aufweist,
die sich lediglich von einer Seite des Kolbens aus erstreckt. Dadurch ergeben sich unterschiedliche
wirksame Kolbenflächen.
Eine Hilfskraftlenkung mit einem derart unausgeglichenen
Arbeitszylinder ist z. B. aus der DE-OS 19 59 020 bekannt. Hilfskraftlenkungen dieser Art haben jedoch
den Nachteil, daß sie aufgrund der unterschiedlichen Kolbenfläche unsymetrische Lenkkräfte erzeugen. Durch
Toleranzfehler, durch die z. B. ungleiche Drücke in den beiden Arbeitsräumen auftreten, können diese Lenkkraftfehler
sogar noch verstärkt werden. Für den Fahrer bedeutet dies, daß bei gleichgroßen Lenkkräften
die Betätigungskräfte am Lenkrad nach links und rechts unterschiedlich groß sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgäbe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine Hilfskraftlenkung der eingangs erwähnten Art
zu entwickeln, durch das trotz unausgeglichenem Arbeitszylinder ein unsymetrisches Lenkverhalten
während der Fahrt vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem Steuerventil bei gleicher Betätigungskraft
am Lenkhandrad unterschiedliche Arbeitsdrücke für die beiden Kolbenseiten des Arbeitszylinders erzeugt werden
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2331133·
und zwar derart, daß die hydraulische Unterstützung bei gleicher Betätigungskraft für beide Lenkrichtungen
gleich groß ist.
Während bisher in einem Steuerventil stets in beide Lenkrichtungen gleiche Drücke erzeugt wurden, wird
nun mit unterschiedlichen Arbeitsdrücken gearbeitet. Erfindungsgemäß wird eine asymetrische Ventilkennlinie
erzeugt.
Pur den Arbeitsraum mit der größeren wirksamen Kolbenfläche
wird praktisch entsprechend "weniger Arbeitsdruck" eingesetzt, so daß die erzeugte Kolbenkraft gleich
groß ist wie die Kolbenkraft aus dem anderen Arbeitsraum.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens mit einem Steuerventil, das einen oder mehrere in einem Ventilgehäuse verschiebbar und / oder
verdrehbar angeordnete Steuerkolben aufweist und wobei zwischen Steuerkolben und Ventilgehäuse Steuerkanten
gebildet sind, besteht erfinaungsgemäß darin, daß die Zulaufsteuerkanten und die Rücklaufs teuerkanten
für die Arbeitsräurne des Arbeitszylinders unterschiedlich
ausgebildet sind und zwar derart, daß die Steuerkanten, die den Servodruck für den Arbeitsraum
mit der größeren Kolbenfläche regeln, über dem Ventilweg einen geringeren Drosselwiderstand bringen.
Durch diese Maßnahme werden auf einfache Weise die er-
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-A-ζ
forderlichen unterschiedlichen Drücke für die beiden Arbeitsräume erzeugt.
Diese erfindungsgemäße Lösung läßt sich bei den verschiedenen Steuerventilbauarten verwenden, z. B.
bei Drehkolbenventilen, Axialschieberventilen oder Drehschieberventilen.
Eine einfache erfindungsgemäße Ausgestaltung von unterschiedlichen
Steuerkanten besteht darin, daß der oder die Steuerkolben an den Steuerkanten für den Arbeitsraum
mit der größeren Kolbenfläche größere Sindrehungen aufweisen als die Steuerkanten für den anderen Arbeitsraum.
" .-.-_■-.-.
Eine andere erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß
bei einem Drehkolbenventil mit hydraulischer Rückwirkung die jeweils an einem Ende der beiden Steuerkolben
angeordneten Kolbeneinsätze unterschiedliche wirksame Durchmesser aufweisen und zwar derart, daß
der Kolbeneinsatz der dem Arbeitsraum mit der größeren Kolbenfläche zugeordnet ist, einen kleineren wirksamen
Durcnmesser aufweist.
Durch diese Maßnahmewer dan ebenfalls unterschiedliche
Drücke für die beiden Arbeitsräume erzeugt.
Nachfolgend sind anhand der Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele
der .Erfindung näher erläutert.
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j.
Es Zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Steuerventil in Drehkolbenbauart;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Steuerventil in Axialschieberbauart;
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Steuerventil in Drehschieberbauart.
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Steuerventil in Drehkolbenbauart
mit hydraulischer Rückwirkung.
Fig. 5 Druck/Drehmomentendiagramm.
Gemäß Fig. 1 weist ein Steuerventil einen Ventilkörper 2 und zwei im Ölzulaufraum 3 angeordnete Steuerventilkolben
4a und 4b,auf die jeweils eine Bohrung 5 und 6 aufweisen, in die ein
nicht dargestellter Zapfen eingreift, der in bekannter Weise zum Betätigen der Steuerventilkolben 4a und 4b dient.
Der Ventilkörper 2 weist eineBohrung 7 auf, durch die ein Torsionsstab eine Drehbewegung von einer nicht gezeichneten
Lenkspindel über ein Ritzel auf eine Zahnstange weitergibt, über diese mechanische Verbindung von einem Lenkhandrad zu
den gelenkten Rädern kann das Fahrzeug bei Ausfall der
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Hydraulik auch durch Handkraft alleine gelenkt werden. Über eine Leitung 8 wird das Arbeitsmedium dem Steuerventil
1 zugeführt. Das Arbeitsmedium fließt über eine Zulaufsteuerkante 9 am Steuerventilkolben 4 a und eine
Zulaufsteuerkante 91 am Steuerventilkolben 4b und über
nachgeordnete Leitungen 10 und 101 zu den Arbeitsräumen
11 und 11' eines unausgeglichenen Arbeitszylinders 12. Wie ersichtlich weist der Arbeitsraum 11' eine größere
wirksame Kolbenfläche 110 auf. Über Abzweigstellen 13
bzw. 13· und einer Rücklaufsteuerkante 14 am Steuerkolben
4b und über eine Rücklaufsteuerkante 14' am Steuerventilkolben
4a strömt das Arbeitsmedium durch Bohrungen 15a im Ventilkörper 2 in die Rücklaufleitung 15 zurück.
Die Steuerkanten 9 und 14', die den Druck für den Arbeitsraum 11' regeln, bewirken nun durch entsprechende Eindrehungen
(aus zeichnerischen Gründen übertrieben dargestellt) einen geringeren Drosselwiderstand als die Steuerkanten 91
und 14 für den Arbeitsraum 11, und ergeben damit einen geringeren Druck in der Leitung 101. Durch eine entsprechende
Wahl der Einstellung läßt sich somit in beide Betätigungsrichtungen trotz unterschiedlicher Kolbenflächen eine gleich
hohe hydraulische Unterstützung erreichen.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Vorschlages, bei dem ein Steuerventil in der als Axialschieber bekannten Bauweise ausgeführt ist.
Bei diesem Steuerventil sind diejenigen Teile, die den Teilen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 entsprechen, mit den
gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
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Eine Drehung des Lenkhandrades wird auf den Steuerventilkolben 4 übertragen, der sich axial bewegen kann. Auch bei
diesem Ausführungsbeispiel erzeugen die Steuerkanten 9 und 14 durch entsprechend größere Eindrehungen im Vergleich zu
den Steuerkanten 91 und 14 einen geringeren Drosselwiderstand
und ergeben damit den gewünschten niedrigen Druck in der .Leitung 101.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Vorschlages, bei dem ein Steuerventil in der als Drehschieber bekannten Bauweise ausgeführt ist.
Der Zulauf des Arbeitsmediums erfolgt über Leitungen 8,8af
8b, 8c, und den nachgeordneten drei Zulaufsteuerkanten 9 zum
flächenkleineren Arbeitsraum 11, bzw. über die drei Zulaufsteuerkanten 9' zum flächengrößeren Arbeitsraum II1.
Der Rückfluß des Arbeitsmediums erfolgt über die jeweils drei Rücklaufsteuerkanten 14 und 14·, drei radialen Bohrungen
15a, 15b und 15c im Steuerventilkolben 4 zur Rücklaufleitung
Ebenso wie bei den beiden Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 2 weisen die Steuerkanten 9f und 14 entsprechend
für den flächengrößeren Arbeitsraum 11' größere Eindrehungen auf.
In der Fig. 4 ist ein Steuerventil in der bekannten Drehkolbenbauart
mit hydraulischer Rückwirkung dargestellt, wobei ebenfalls für die gleichen Bauteile die gleichen Bezugszeichen
verwendet worden sind.
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Die Bohrungen in den die beiden Steuerventilkolben 4a und 4b axial verschieblich gelagert sind, sind auf einer Seite
durch Kolbeneinsätze 20 und 21 abgeschlossen. Zwischen den beiden Steuerkolben 4a und 4b und den Kolbeneinsätzen
20 und 21 ist je ein Ringraum 22 und 23 gebildet. Die Ringräume sind durch je eine enge Bohrung 24 und 25 mit einer
Ringnut 26 und 27 verbunden. Am entgegengesetzten Ende sind die beiden Steuerkolben je mit einer Ringnut 28
und 29 versehen. Diese Ringnuten sind bei Steuerkolben, die von den Kolbeneinsätzen wegbewegt werden mit dem
Druckraum 30 verbunden. Bei entgegengesetzter Bewegungsrichtung sind die Ringnuten gegen diesen Druckraum abgeschlossen.
Das Steuerventil funktioniert auf übliche Weise, weshalb es nachfolgend nicht näher beschrieben ist. Die Ringräume
22 und 23 stehen in bekannter Weise jeweils mit den gegenüberliegenden Zulaufringnuten 29 und 28 in Verbindung
(nicht dargestellt). Wie ersichtlich haben die beiden Kolbeneinsätze 20 und 21 unterschiedliche Durchmesser.
Auff diesem Grunde ergibt der kleinere Kolbeneinsatz 21
einen größeren Widerstand gegenüber der Handkraft. Da er
auf den Arbeitsraum 11' mit der größeren Kolbenfläche 110 wirkt, wird damit die Handkraft in "weniger Arbeitsdruck"
für die größere Kolbenfläche 110 umgesetzt.
In der Fig. 5 ist zur Verdeutlichung der Erfindung ein Druck/
Drehmomentendiagramm dargestellt. Auf der y-Achse ist der
Druck im Zylinder und auf der x-Achse das Drehmoment am Lenk-
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handrad (nach links und rechts) aufgetragen. 30 stellt dabei die Kennlinie für den großen Zylinderraum und 31 die Kennlinie
für den kleinen Zylinderraum dar. Wie deutlich ersichtlich, sind die Kennlinien im maßgeblichen unteren Bereich
unterschiedlich. Bei gleich hohem Drehmoment am Lenkhandrad ergeben sich für die linke und für die rechte Drehrichtung
unterschiedlich hohe Drücke im jeweiligen Zylinderraum. Der Druck für den kleinen Zylinderraum ist dabei höher,
wobei - gemäß Erfindung - der Druckunterschied bzw. die Kennlinienausgestaltung so gewählt ist, daß die hydraulische
Unterstützung für beide Lenkrichtungen gleich groß wird.
Bei Planschieberventilen kann die asymetrische Kennlinie
ebenfalls erreicht werden. Zur Verwirklichung der Erfindung ist es hierbei lediglich notwendig, z. B. die in dem Planschieberventil
nach der DE-OS 28 25 005 beschriebenen Rückwirkflächen
entsprechend ungleich auszubilden.
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-Al-
Le ers e i t e
Claims (4)
1. Verfahren zur hydraulischen Unterstützung einer Lenk-
^-—^bewegung eines Lenkhandrades, wobei ein Steuerventil
einen unausgeglichenen Arbeitszylinder mit Hydraulikflüssigkeit versorgt,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steuerventil bei gleicher Betatigungskraft
am Lenkhandrad unterschiedliche Arbeitsdrücke für die beiden Kolbenseiten des Arbeitszylinders erzeugt werden
und zwar derart, daß die hydraulische Unterstützung bei gleicher Betatigungskraft für beide Lenkrichtungen
gleich groß ist.
030066/0488
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Steuerventil, das einen oder
mehrere in einem Ventilgehäuse verschiebbar und/ oder verdrehbar angeordnete Steuerkolben aufweist
und wobei zwischen Steuerkolben und Ventilgehäuse Steuerkanten gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufsteuerkanten und die Rücklaufsteuerkanten
für die Arbeitsräume (11,1T) des Arbeitszylinders
(12) unterschiedlich ausgebildet sind und zwar derart, daß die Steuerkanten (9,14'), die den
Servodruck für den Arbeitsraum mit der größeren Kolbenfläche (110) regeln, über dem Ventilweg einen
geringeren Drosselwiderstand bringen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2
dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t, daß
der oder die Steuerkolben (4a, 4b) an den Steuerkanten (9,14V) für den Arbeitsraum (IT) mit der
größeren Kolbenfläche (110) größere Eindrehungen aufweisen als die Steuerkanten (9,14) für den
anderen Arbeitsraum (11).
4. Vorrichtung nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Drehkolbenventil mit hydraulischer Rückwirkung die jeweils an einem Ende der beiden ·
Steuerkolben ( 4a, 4b) angeordneten Kolbeneinsätze (20,21) unterschiedliche wirksame Durchmesser
aufweisen und zwar derart, daß der Kolbeneinsatz (21) der dem Arbeitsraum (1T) mit der größeren
Kolbenfläche (110) zugeordnet ist, einen kleineren
wirksamen Durchmesser aufweist.
03006-6/0488.
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